Niedersachsens neue Kultusministerin: Schulen sollen auf Noten verzichten dürfen

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HANNOVER. Die Noten von eins bis sechs gehören für viele zur Schule wie der Stundenplan oder die große Pause. Doch für Niedersachsens zuständige Ministerin ist das System nicht optimal. Sie will den Schulen andere Formen der Bewertung erleichtern.

Die neue Kultusministerin ist künftig auch stellvertretende Ministerpräsidentin: Julia Willie Hamburg. Foto: julia-hamburg.de

Niedersachsens Schulen soll es erleichtert werden, auf die Benotung der Schülerinnen und Schüler zu verzichten. «Viele Schulen machen die Erfahrung, dass den Schülerinnen und Schülern die Ziffernnote nicht hilft, weil sie nichts darüber sagt, was noch gelernt werden muss», sagte Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne). Einige Schulen nutzten daher Berichtszeugnisse, um gezielter auf die Entwicklung hinzuweisen. «Es gibt auch Schulen, die mit Prozentzahlen arbeiten. Das ist bisher aber alles eng reglementiert. Wir wollen den Schulen dabei mehr Freiräume geben, wenn sie es wünschen.»

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Eine andere Form der Rückmeldung als mit den bekannten Noten von eins bis sechs könne es auch den Eltern erleichtern, ihren Kindern zu helfen, sagte die Ministerin. Es gehe aber ums Ermöglichen, «nicht ums Verordnen oder Abschaffen», betonte Hamburg: «Über die Umsetzung werden wir mit der Schulpraxis sprechen. Klar ist, dass in den Prüfungsjahrgängen die Noten gebraucht werden.»

Im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen heißt es, die Regierung wolle es den Schulen «ermöglichen, auf eine numerische Notengebung zu verzichten». Außerdem wolle sich Niedersachsen in der Kultusministerkonferenz der Länder für solche Freiräume einsetzen. News4teachers / mit Material der dpa

„Unnötig“: Bildungsminister will Noten in Sport, Musik und Kunst abschaffen

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Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„Niedersachsens Schulen soll es erleichtert werden, auf die Benotung der Schülerinnen und Schüler zu verzichten. «Viele Schulen machen die Erfahrung, dass den Schülerinnen und Schülern die Ziffernnote nicht hilft, weil sie nichts darüber sagt, was noch gelernt werden muss», sagte Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne).“

Da muss ich ihr einfach zustimmen. Die Schüler:innen in SH wissen es auch nicht. Sie merken allenfalls, dass sie das Klassenziel erreicht haben oder auch nicht. Inhaltlich sagt eine Zahl rein gar nichts aus.

„Einige Schulen nutzten daher Berichtszeugnisse, um gezielter auf die Entwicklung hinzuweisen.“

Das ist sehr, sehr aufwändig und sagt – durch die Positivbewertung – leider gar nicht mehr aus.
„Susi kann sicher im Zahlenraum bis zehn addieren.“ Susi MUSS aber sicher im Zahlenraum bis 100 addieren, subtrahieren, dividieren und multiplizieren können. Aussagelos für Susi und Eltern.

«Es gibt auch Schulen, die mit Prozentzahlen arbeiten.“

Ahja! Noten sagen also nichts über den Inhalt aus … Prozentzahlen aber doch?! Das macht es natürlich deutlich klarer und verständlicher für Susi, Hansi und die Eltern…. oder wie?

„Das ist bisher aber alles eng reglementiert. Wir wollen den Schulen dabei mehr Freiräume geben, wenn sie es wünschen.»“

Wie nett. Ich wünsche mir auch ganz ganz doll mehr Kollegys. Und mehr Freiräume beim Unterrichten. Und mehr Freiräume ohne Dienstkrams in meiner Erholungszeit.

„“Eine andere Form der Rückmeldung als mit den bekannten Noten von eins bis sechs könne es auch den Eltern erleichtern, ihren Kindern zu helfen, sagte die Ministerin.“

Das würde ….. Kompetenzraster …. bedeuten. Und – die Eltern setzen sich zu Hause hin und üben mit Susi und Hansi das Lesen, wenn das Kreuzchen zu weit im „kann-noch-nicht-und-muss-noch-üben-Bereich“ ist. Vermutlich wird dann alles besser – bisher nützen Einträge in die „Hausaufgaben- bzw. Schülerhefte nichts, LernGespräche versinken im Nichts….

„Es gehe aber ums Ermöglichen, «nicht ums Verordnen oder Abschaffen», betonte Hamburg: «Über die Umsetzung werden wir mit der Schulpraxis sprechen. Klar ist, dass in den Prüfungsjahrgängen die Noten gebraucht werden.»“

„Im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen heißt es, die Regierung wolle es den Schulen «ermöglichen, auf eine numerische Notengebung zu verzichten».“

Nehmen wir also Buchstaben, die haben mit Zahlen nun gar nichts zu tun.

A – Ausnahmezustand – primA!
B – Buh – dringend üben!
C – Clownsnummer – oder was?
D – Du Dummie bist Durchgefallen
E – Extraübungsstunden jeden Freitag Nachmittag.
F – Fast alles Falschi!

Da bin ich schon eher ein Befürwortery des Kompetenzrasters.

„Außerdem wolle sich Niedersachsen in der Kultusministerkonferenz der Länder für solche Freiräume einsetzen.“

Das ist Autsch! Da werden die Verantwortungen autgezorst, ohne den Lehrys zur Seite zu stehen.

So kennen wir sie – unsere KuMi(s).

Generell bin ich auch nicht für Noten. Es würde reichen
A – sehr gut bestanden
B – gut bestanden
C – bestanden
D – nicht bestanden

Und die Klassenarbeit, die versemmelt wurde, wird nachgeholt, zweimal Maximum. Dann erübrigen sich die Kompetenzraster.

Dann reicht es – Bericht A / Bildergeschichte C / Fantasiestory D/C / Leseverständnis D/D/C
Da weiß auch jede(r), wo noch Nachholbedarf (bis Klasse 10 … ) ist.

Die Doppel-Ds brauchen auch gar nicht erwähnt zu werden. Im Studium gibt es auch drei Versuche, ohne dass diese überall erwähnt werden.

Tina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ich habe schon viele Berichte für Klasse 1 und 2 geschrieben und immer wieder Ärger bekommen von Eltern wenn es nicht positiv genug war. Man kann schon deutlich schreiben was noch nicht klappt. Die Eltern möchten aber gerne nach dem Schuljahr der Familie einen tollen Bericht vorlesen und wenn der nicht so ist, sind sie sauer, auf mich natürlich. Gespräche fanden ja vorher nicht statt, oder doch? Es ist meiner Meinung nach egal ob Noten oder nicht. Niemand mag gerne bewertet werden , außer man ist immer super . Aber das gehört zum Erwachsenwerden dazu.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Das witzige daran ist ja die Verlogenheit:

In Wirklichkeit wird halt gehofft, dass die Problemeltern von Problemkindern sich von den (völlig verlogenen, da nur positiven) Positivtexten blenden lassen und nicht meckern.

Das funktioniert aber nur so lange, bis die ersten ein oder zwei Schülergenerationen Kontakt mit HR in der freien Wirtschaft kriegen…HR kann die Textzeugnisse aber leider verstehen, das ist ja das „Problem“ 😀 … und daraufhin geht das „Notengejammer“ von vorne los.

Denn die „Susi“ aus ihrem Beispiel hätte mit einer vier minus in Mathe wenigstens noch bei LIDL an der Kasse sitzen können…wenn aber HR genau auswerten kann (durch automatisierte Analyse der Auslassungen), dass „Susi“ auf deutsch gesagt nicht Mal Preisschilder kleben oder Rückgeld rausgeben kann ohne ständige Fehlleistungen…uh-oh… 🙁

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Trinkflasche
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

In 10 Jahren, wenn Susi fertig mit der Schule ist, wird es solche Kassen wie heute nicht mehr geben. Entweder muss Susi dann nur noch beim Scannen helfen oder den Vorgang an Selbstbedienungskassen – wenn die überhaupt noch nötig sind – überwachen. Auf jeden Fall wird Bargeld dann von einer vollautomatischen Kasse entgegengenommen. Fehlbeträge sind dann fast nicht mehr möglich.

Susi wird aber weder diese Kassensysteme entwickeln können noch warten, dazu werden ihr die Kompetenzen fehlen. Aber vielleicht kann sie bis dahin wenigstens gut beraten.

Last edited 1 Jahr zuvor by Trinkflasche
Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

Wenn Susi hübsch genug ist, kann sie auch gut heiraten…

Hilfe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Chauvinismus zum Frühstück gehabt Georg?

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Sorry, aber ich finde, dass Georgs Kommentar absolut zu der unterirdischen Idee der Dame Hamburg passt … und das meine ich nicht als Kritik an Georg, sondern als Kritik an der KuMi in Nds. 😉

Also bleibt mal locker…wie soll man denn sonst auf so einen Scheiß reagieren??

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Vor einigen Jahren war die Kasse in einem Tante Emma Laden ausgefallen.
Die dort sitzende Kassiererin sollte 5 Milka Osterhasen abrechnen.
Sie nahm einen Zettel und schrieb die 5 Posten untereinander (5 × 3,99Euro) und fing an zu addieren!
Auf meine Frage ob sie Überschlagsrechnung könne, meinte sie, dass wäre zu ungenau!
Als ich ihr aber erklärte, wie man damit schnell zu einem genauen Ergebnis kommt, war sie total erleichtert und meinte,ich hätte ihr den Tag gerettet!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Es ist so bitter!

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

Wenn Sie so argumentieren wollen – OK, stimmt.
Solche „Susis“ sind in so einer Welt schlicht überflüssig, denn auch der „Kundenberater“ wird entweder hochqualifizierte Fachkraft oder gleich ein VR-Bot sein. Aber ganz sicher keine „Susi“, die darf bestenfalls die Ecken putzen wo die Wischdrohne nicht ganz reinkommt.

„Susi“ gehört dann zur Klasse der „Überflüssigen“ nach Zygmund Baumann, die man notdürftig alimentiert, damit sie nicht offen rebellieren.

Aber he, dafür würde sie nie durch cis-heteronirmative Sachen wie üble Noten oder tatsächliche Wissensüberprüfung in der Schule (((gequält))).

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Und genau das meinte ich mit „wenn sie hübsch ist, kann sie gut heiraten“

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

In zehn Jahren mit Ihren Ideen – Sorgen – realistischen Einschätzung – braucht unsere Susi keine Kompetenzen mehr.

Kaugummi kauen und fertig.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

„… dass DEN Schülerinnen und Schülern die Ziffernnote nicht hilft, weil sie nichts darüber sagt, was noch gelernt werden muss.“
Das klingt in doppelter Hinsicht pauschalisierend: MANCHEN Schülern wird das nichts helfen, anderen vielleicht schon. Und überhaupt: Wer eine schwache Note bekommt, sollte normalerweise wohl wissen, woran es hapert. In einer Klassenarbeit sind die konkreten Fehler angestrichen, und auf dem Zeugnis steht ein Mittelwert aus dem ganzen Halbjahr.
Die Abschaffung der Noten sollte erstmal in einem Schulversuch getestet werden. In Schweden hat man schon einen Langzeitversuch hinter sich, da könnte man erfragen, wie die Erfahrungen waren. 🙂

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Haben Sie einen Link über den schwedischen Versuch oder zumindest eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse in einem Satz?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Man hatte die Noten bis Klasse 8 abgeschafft, jetzt aber heißt es, Noten gibt’s ab Klasse 6:
https://www.schwedenmakler.com/wie-funktioniert-das-schwedische-bildungssystem-5-fakten-ueber-schulen-in-schweden
Offenbar hat sich das nicht optimal bewährt. Außerdem gibt’s in Schweden die freie Schulwahl schon ab der Grundschule, sowas gilt in Deutschland als schädlich wegen der Segregation.
Im übrigen steht Schweden trotz seines gelobten Schulsystems bei PISA 2018 nicht besser da als Deutschland: Bei Mathematik und Naturwissenschaft ist man gleichauf (kein signifikanter Unterschied).

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Hm, und Sie glauben oder erwarten ehrlich, dass aus den angestrichenen (und besprochenen) Fehlern in der Klassenarbeit von Schülys und Eltern Rückschlüsse auf Lerndefizite gemacht werden (können)?

Dann haben Sie eine ganz andere Klientel als ich.

Übrigens – es gibt keine schwachen Noten. Die Zahlen unterscheiden sich nur in ihrer Wertigkeit. 😉

A.J. Wiedenhammer
10 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Genauso, wie man erwarten kann, dass aus Berichtszeugnissen Rückschlüsse auf Lerndefizite gemacht werden.

Unglaublich, anstatt über Lerndefizite (und deren Eliminierung) zu reden, wird darüber palavert, wie man das Kind am sozialverträglichsten benennt.
Die nächste Sau durch’s Dorf….

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@ Riesenzwerg

Also Du wirst nienicht Glorreicher
( oder doch? -> s.u. )
Dein Vorschlag ist viel zu kreativ, einfach und machbar zugleich.

Also in jedem Falle: A mit Stern ( – für die letzte Variante )

PS: Solltest Du doch Ambitionen haben, der Glorreichen Treppchen zu erklimmen, brauchts noch G (bei der Clownsnummer- variante)

Für: Kann nur noch Glorreichery werden. 🙂

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

😉

Keine Sorge – ich bleibe den Glorreichen lieber fern 😉

Ron
1 Jahr zuvor

Und wieder eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Schulen, die jetzt auch noch im Bereich der Bewertung das Rad neu erfinden dürfen. Die Kollegen werden sich freuen. Allein schon die netten Elterngespräche, warum denn an der Nachbarschule Zensuren gegeben werden, hier aber nicht. Und ob es nicht besser sei, lustige Smileys zu verteilen oder zumindest Buchstaben. Aber bitte nur positive Rückmeldungen.

Georg
1 Jahr zuvor

Eine Schule, die das macht, wird sich auf Elternsprechtage kurz nach den Zeugnissen in der Form „Und was bedeutet das in Noten?“ gefasst machen können. Der Zwang, den Bericht positiv formulieren zu müssen, tut sein Übriges. Die Lern- und Förderempfehlungen sind schon so eine Sache, aber die Berichtzeugnisse eine ganz andere Hausnummer. Im Endeffekt werden sie wohl aus rein pragmatischen Gründen aus zusammengeklickten Textbausteinen, die sich aus den intern durch Lehrer nach wie vor vergebenen Noten, zusammensetzen.

Leseratte
1 Jahr zuvor

Und die Schulen, die den Verzicht auf Noten nicht mitmachen, sind dann die „bösen“ Schulen…

Pälzer
10 Monate zuvor
Antwortet  Leseratte

.. oder das Bewerberfeld sortiert sich.

Leseratte
1 Jahr zuvor

Das gibt dann noch einen Flickenteppich mehr… wohin soll das führen? Bestimmt nicht zu besseren PISA-Ergebnissen…

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Das führt zwangsläufig zu Eignungstests, die die angebliche soziale Abhängigkeit bei der Bildung zwar verzögert, aber noch viel brutaler sichtbar macht. Vielleicht ist Bildung im Endeffekt weniger sozial im Sinne von sozial, sondern viel mehr eie Kombination aus eigener Arbeit und Genetik.

447
1 Jahr zuvor

Noten abschaffen?

Natürlich totaler Schwachsinn, denn was nix kostet ist nix wert.

„Berichtsnoten“? Na klar, noch mehr Gelaber, an das sich Schüler und Eltern ohne Notendruck nicht halten…AUSSER die Eltern, die ihre Sache jetzt schon gut machen.

Und was werden die fragen?
„Und was wäre dieser Text als Note?“ 🙂

Was an Abschaffung von Noten für mich egoistisch gesehen gut wäre:
1. Paar Dutzend Textbausteine in note oder impress anlegen
2. Zur Zeugniszeit zusammen-copy-pasten.
3. Null Notendruck in der Schule, denn auch ich würde (wie wohl fast jeder geistig gesunde Lehrer) am liebsten nur gute Noten geben.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Ich fänd sowas volle cool mit + und – , z.B. 2+ oder sowas. Oder 7-.

Pälzer
10 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel
Ute, gerne Lehrerin
1 Jahr zuvor

Ich weiß ja nicht, wie es anderen Lehrkräften geht. Ich persönlich gehe nach diesen drei Krisenjahren mit ständig zunehmender Belastung auf dem Zahnfleisch. Und ich mache den Job seit 20 Jahren und sogar total gerne.
Aber ich will aus dem Nds. Kultusminister nur eines hören: Wann kommt Unterstützung und welche ganz konkret????
Ukraine, Corona, Mehrarbeit wegen zig Kollegen, die wegen Schwangerschaft oder Krankheit ausfallen. Wir streichen Unterricht ohne Ende, Kollegen werden zu Mehrarbeit gezwungen. …Was hat Frau Hamburg dazu zu sagen????
Die Schulen brauchen eine Ministerin, die die aktuellen Probleme aufgreift und Lösungen entwickelt.
Noten….ganz wichtig…..hä? Das ist auf meiner Prioritätenliste gerade ganz, ganz weit unten.
Und wenn Frau Hamburg jeden Tag in die Zeitung möchte, dann vielleicht mal mit konkreter Unterstützung. Ich habe es so satt, dass Politiker/innen, die nie unterrichtet haben, an Schule rumschrauben, nur um das eigene Prestige aufzupolieren.

Realität
1 Jahr zuvor

Da stimme ich Ihnen vollkommen zu. Für mich ist das die nächste Sau, die durch das Dorf getrieben wird. Damit soll unter allen Umständen davon abgelenkt werden, dass alle Versprechungen mehr oder weniger aufgeschoben bzw. aufgehoben werden. Hier können die Menschen ausführlich diskutieren, ob Noten oder keine Noten. A13 und Personalnot tritt zumindest für ein paar Wochen in den Hintergrund.

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Für konstruktive Verbesserungsvorschläge muss man / frau denken – was Arbeit bedeutet.

Um in die Zeitung zu kommen und im Gespräch zu bleiben muss man / frau nur mit schöner Regelmäßigkeit Schwachsinn herausblubbern (vgl Holter u.a.).

Da man ja angeblich im Amt einer / eines KuMi karrieretechnisch keinen Blumentopf gewinnen kann, entscheiden sich die 16 Glorreichen quasi täglich für die Variante 2 –
„Es ist egal, was über einen geredet wird – Hauptsache es wird über einen geredet“ frei nach Oscar Wild

Palim
1 Jahr zuvor

Ich habe nicht verstanden, was neu sein soll.
Die Möglichkeit, die Notenzeugnisse in bestimmten Jahrgängen durch Berichte zu ersetzen gibt es schon längst.

Revolutionär wäre, wenn es ein wirklich gutes Zeignisprogramm gäbe, das Ziffern, Berichte und Kompetenzrastern anbietet, DSGVO-konform in einer Cloud läuft und allen die Arbeit erleichtert.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Macht Arbeit – kostet Geld – fällt daher aus!!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Sie meinen, je mehr im „guten“ Zeugnis drin steht, desto mehr erleichtert das denen die Arbeit, die das reinschreiben sollen? Das kann ich nur als Ironie auffassen. Das Kompetenzraster brauchen wir unbedingt, was hat es uns bisher schon Gutes gebracht? 🙂
Das alles könnte in einer Datenkrake enden. Big Brother is watching you. Woher kommt nur diese allgemeine Sucht, Kontrolle über jeden einzelnen auszuüben? Früher konnten sich wenigstens diejenigen mit guten Noten der Kontrolle ein Stück weit entziehen. Sie konnten auch mal riskieren zu widersprechen. Der neuen computergestützten Überwachung kann sich dann keiner mehr entziehen. In China fängt das wohl schon an.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Nein,
ich meinte, wenn die Kultusministerin Wünsche an das Verfassen der Zeugnisse hat, dann möge sie doch bitte das entsprechende Arbeitsgerät dazu bereitstellen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Und die Daten-Sammelwut stört Sie nicht? Von jedem Schüler werden 1000 Einzel-Kompetenzen gespeichert, und das „Arbeitsgerät“ spuckt dann automatisch eine Beurteilung aus?

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Sie können ja die 1000 Kompetenzen je Schüler:in gerne mit Papier und Stift festhalten.

Bitte melden Sie sich freiwillig bei der nächsten Grundschule, geben Sie an, dass Sie diese Aufgabe bereitwillig und zügig übernehmen möchten und auch bereit sind, die doppelseitigen Berichtszeugnisse handschriftlich auf ein Dokument zu übertragen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

@ Palim: Das ist doch nur zynisch! Warum soll es 1000 Kompetenzen geben, wozu brauchen wir das? Sie plädieren dafür, überflüssige (!) Arbeit elektronisch zu vereinfachen und überflüssige (!) Bürokratie ansonsten irgendwelchen Verwaltungskräften zu überlassen. Bürokratie ist das letzte, was gebraucht wird. Erfahrene (Klassen-)Lehrer werden wissen, wie sie ihre 20-25 SuS benoten. Kritisch wird’s allenfalls beim letzten Zeugnis der Grundschule für den Übergang, aber soll man gerade das dem seelenlosen Computer überlassen?

GriasDi
1 Jahr zuvor

Zitat:
„Viele Schulen machen die Erfahrung, dass den Schülerinnen und Schülern die Ziffernnote nicht hilft, weil sie nichts darüber sagt, was noch gelernt werden muss.“

Bei jeder Korrektur einer Prüfung wird markiert, wo der Fehler liegt und mit welchem Ansatz man Lösen kann. Dann sollte man schon wissen, wo es noch hapert. In den Zeugnisnoten spiegelt sich das natürlich nicht mehr wieder. Aber dann ist es eh zu spät.

CoronaLehren
1 Jahr zuvor

Die Positivformulierungen finden sich schon in den Arbeitszeugnissen.

Herr X trägt mit seinem Wesen sehr zur Geselligkeit im Unternehmen bei ==> Herr X ist Alkoholiker.

Herr X interessiert und setzt sich sehr für die Belange der weiblichen Belegschaft ein ==> Herr X ist Schürzenjäger.

Gengererecht sei es auch umgekehrt möglich, nur um hier keine Diskussion um die Bespiele loszutreten.

Die Arbeitsgerichte haben genug zu tun mit Arbeitszeugnissen. Unsere Zeugnisse landen dann mit ebensolcher Häufigkeit bei den Verwaltungsgerichten.

Und kein KM wird einen Katalog mit Bausteinen liefern, die dann rechtssicher und zu verwenden sind. Nein, jeder Lehrer erstellt seinen eigenen Katalog und bastelt sich was, denn Dezentralisierung als Arbeitsbeschaffungsmaschine geht immer. So erlebt im AVDual in Baden-Württemberg in Sachen Handlungskompetenzbausteine.

Hauptsache noch mehr Aufwand und Belastung für die Kollegen statt für Entlastung zu sorgen.

Setzen 6 für das KM – egal wo. Und das in Ziffern.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  CoronaLehren

Im Extremfall bastelt sich ein Lehrer seine Textbausteine anhand der Definition der Noten laut Schulgesetz zusammen. Das wird insgesamt zu einer erheblichen Verschlechterung führen, weil man davon ausgehen dann, dass eine ganze Reihe der Schüler, die noch ein „ausreichend minus“ bekommen, in Wahrheit Rückstände haben, die nicht in absehbarer Zeit kompensierbar sind. Letzteres entspricht bekanntlich der Note ungenügend.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Es gibt schon lange Formulierungen dafür….

KARIN
1 Jahr zuvor

KARIN
4 Tage zuvor
Antwortet Schattenläufer
Ja, Lehrkräfte sollen Alleskönner sein, die Welt retten und die Voraussetzungen dafür klaglos ohne zu hinterfragen oder aufzubegehren hinnehmen!
Keine Widerworte haben und dankbar sein, dass sie in der heutigen Zeit einen sicheren Job haben!
Und nicht über Überlastung stöhnen, dafür gibt es so viele Ferien, die der Erholung dienen.
Es wird nur vergessen, dass die meisten Ferien nur unterrichtsfreie Zeit aber nicht frei von beruflichen Tätigkeiten ist!
Ach ja, leider wird es nicht besser werden, so lange fachfremde Politiker hier etwas zu sagen haben und nur ihren eigenen Vorstellungen und Hirngespinste nachjagen!

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Antworten

Gabriele
1 Jahr zuvor

Die KMK (= Kultusministerkonferenz) wird sich ja hoffentlich, höchstwahrscheinlich, nicht (!!!) mehrheitlich für diesen abstrusen Vorstoß von Frau Hamburg aussprechen.

Dem Kultusföderalismus sei hier schon Dank!

Erstellung von Wortgutachten, wenn auch überaus zeitaufwendig (!) – und wohl auch problembehaftet – für die Lehrkräfte, ausschließlich in der Grundschule wahrscheinlich echt zielführend (Lernfortschritte, Defizite).

Jedoch pure Annahme, da ich hier nicht vom Fach bin!

Am Gymnasium für Noten jedoch unsinnig, einfach undenkbar! Nicht zielführend! Quatsch!

Verhaltens- und Mitarbeitsnoten in Klasse 10 (Gymnasium Bayern) sind im Abgangszeugnis in Wortgutachten gekleidet:
standardisierte Wortbausteine, individuell abwandelbar, jedoch mit „Lesart für Insider kodifiziert“, wie auch im Berufsleben bei Arbeitszeugnissen, Beurteilungen durch Arbeitgeber.

Frau Hamburg, absoluter Grünschnabel in bildungspolitischen Dingen, keinerlei Ahnung von Schule aus Lehrersicht, will auf ihrem Posten wieder einmal von sich reden machen:
als purer Laie!
Uraltdiskussion, olle Kamellen, wieder einmal aufwärmen, das Rad neu erfinden.

Mit welcher Vorbildung??? Man studiere ihre Vita!