Schüler stellen Projekte gegen Antisemitismus vor, Kultusministerin würdigt das Engagement

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Schülerinnen und Schüler aus Niedersachsen haben Projekte zum Kampf gegen Antisemitismus vorgestellt. Zu Beginn der Veranstaltung am Freitag in Hannover mit dem Motto «Junge Impulse im Kampf gegen Antisemitismus» sprach Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) zu den Teilnehmenden.

Antisemitismus ist unbestritten ein Problem an Schulen – ob ein Empfehlungspapier der KMK aber hilft, Lehrkräfte zu unterstützen? Foto: Shutterstock

„Wir können sehr dankbar sein, dass es in Niedersachsen eine so reichhaltige, kompetente und gut vernetzte Landschaft zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure gibt, die sich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und gegen Antisemitismus engagieren.“ Mit diesen Worten hat die Niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg gemeinsam mit dem Niedersächsischen „Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens“, Franz Rainer Enste, in Hannover eine Veranstaltung zum Thema „Junge Impulse im Kampf gegen Antisemitismus“ eröffnet.

Teilnehmer der ganztägigen Fachtagung waren überwiegend Schülerinnen und Schüler aus Niedersachsen, aber auch zivilgesellschaftliche Akteure wie die Muslimische Jugendcommunity Osnabrücker Land sowie – neben weiteren Gruppen – die niedersächsischen Anne-Frank-Botschafterinnen und Botschafter. Zu den Teilnehmenden gehört auch die Cäcilienschule Wilhelmshaven, deren Projekt «Entdecke das Judentum», ein 80-seitiges Informationsbuch, mit dem diesjährigen Leo-Trepp-Preis ausgezeichnet wurde. In mehreren Tagungsblöcken stellten die Kinder und Jugendlichen ihre Projekte und Maßnahmen im Bereich der Antisemitismusprävention vor. Zur Fachtagung eingeladen hatte der Landesbeauftragte.

„Antisemitismus egal in welcher Form betrifft die gesamte Gesellschaft und erfordert in jedem Fall entschiedene Reaktionen“

„Antisemitismus egal in welcher Form betrifft die gesamte Gesellschaft und erfordert in jedem Fall entschiedene Reaktionen“, erklärt Ministerin Hamburg zur Intention der Tagung und fügt an: „Vor diesem Hintergrund ist es mir als Niedersächsische Kultusministerin ein besonderes Anliegen, unsere Schulleitungen, Lehrkräfte und schulischen Mitarbeitenden hierfür zu sensibilisieren und sie in ihrer pädagogischen Handlungskompetenz zu stärken. Dazu trägt diese Fachtagung bei, die vor allem auf eine intensivere Vermittlung von Kenntnissen zu Antisemitismus, Judentum und jüdischer Geschichte und Gegenwart setzt. Dies ist auch zentraler Ansatz der Empfehlung zum ‚Umgang mit Antisemitismus in der Schule‘, die im vergangenen Jahr von der Kultusministerkonferenz, dem Zentralrat der Juden in Deutschland sowie der Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten entwickelt wurde.“ (News4teachers berichtete.) News4teachers / mit Material der dpa

Demokratiekosmos Schule

Hier gibt es Materialien und Informationen zum Thema Antisemitismus: Das Projekt „Demokratiekosmos Schule“ (DEKOS) soll Lehrkräfte im wirksamen Umgang mit antidemokratischen Situationen unterstützen – es zeigt dabei auch auf, wie dem Phänomen Antisemitimus in der pädagogischen Praxis begegnet werden kann.

Mit unterschiedlichen Formaten erhalten Lehrkräfte anwendungsorientiertes Know-how. DEKOS zeigt Wege auf, wie sie sich diesen Herausforderungen stellen und angemessen handeln können.

DEKOS, ein gemeinsames Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung mit der Bertelsmann Stiftung, wendet sich an Schulleitungen, Lehrer/innen und Schulsozialarbeiter/innen. Adressiert werden die siebte bis zur 13. Jahrgangsstufe. Da Diskriminierungen in allen Schulsituationen auftreten, betrifft das Thema alle Unterrichtsfächer. DEKOS ist auch geeignet, in Aus- und Fortbildungsbereichen eingesetzt zu werden.

Hier geht es zu den kostenlosen Materialien.

Zentralrats-Präsident Schuster über Antisemitismus unter Schülern und Lehrkräften: „Das gesamte System Schule muss auf den Prüfstand“

 

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3 Kommentare
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Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Boah – ey! Echt jetzt? „Kampf“ ?

Achtung – es geht mir nur um den Begriff, keineswegs um die Sache.

Der „Landesbeauftragte( ) gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens“, Franz Rainer Enste, eröffnet in Hannover eine Veranstaltung zum Thema „Junge Impulse im Kampf gegen Antisemitismus“.

Wer denkt sich solche Stellenbeschreibungen aus?

Die Impulse sind nicht jung, es sind junge Impulsgeber!

Wichtiges Thema heute – leider.

Wir als Gesellschaft waren schon mal besser davor.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Bildungsrepublik Deutschland…

Georg
1 Jahr zuvor

Ich habe mir die Seite der Muslimischen Jugendcommunity Osnabrücker Land mal angesehen. Wenn die nicht geschönt ist, wovon ich im Gegensatz zu Schulprogrammen und Arbeitslosenstatistiken mal ausgehe, sind das vorbildlich integrierte Menschen, die ihren Glauben für sich ausleben, in der Öffentlichkeit weder positiv noch negativ auffallen, also schlicht und ergreifend normal sind. So soll es sein.