DÜSSELDORF. “Mission Impossible: Der Lehrerberuf leidet an überzogenen Erwartungen – nicht an fehlenden Leistungsprämien”, so hatte News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek unlängst kommentiert (hier geht’s hin) – und daraufhin viele Zuschriften von Leserinnen und Leser, die meisten davon Lehrkräfte, erhalten. Exemplarisch veröffentlichen wir hier noch einmal einen Post von Lehrer “Schattenläufer”, der auf breite Zustimmung gestoßen ist. Kein Wunder: Der sachliche, aber engagierte Beitrag macht die Belastung, unter der die Kollegien leiden, besonders anschaulich.
Schattenläufer, 18. Dezember 2022
Es existiert eben das Bild vom faulen Lehrer. Morgens von 8 bis 12 zur Schule und dann frei. Die Politik pflegt dieses Bild aus Unwissenheit und weil es bequem ist. Es würde mich wundern, wenn ein Minister der KMK wüsste oder auch nur wissen wollte, wie die Arbeitsbelastung von Lehrerinnen und Lehrern wirklich ist:
- Unterrichtszeit 23-28 Schulstunden. Das sind etwa 20 Zeitstunden.
- Etwa 1 Stunde pro Woche für Aufsichten
- Unterrichtsvorbereitung macht pro Doppelstunde 13 mal 30 Minuten. Sind 6,5 Stunden.
- Für Gespräche mit SuS, Eltern, Kollegen und Co gehen 3 Stunden pro Woche drauf.
- Weitere 3 Stunden sitzt man in Konferenzen. Kein Laie kann sich vorstellen, über was man alles konferieren kann.
- Zusätzlich etwa 2,5 Stunden für den Verwaltungsberg, plus eine Stunde für die Post / E-Mail.
- Pro Jahr schreibt so ein Lehrer etwa 60 Klassenarbeiten. Die muss man aufsetzen. Trotz Fragensammlungen kostet das mit Punktverteilung und Musterlösung etwa 1,5 Stunden pro Arbeit. Macht 2,5 Stunden pro Woche.
- Natürlich muss man diese Arbeiten auch korrigieren und die Noten dokumentieren. Kostet etwa 3 Stunden pro Arbeit. Mach nochmal 4,5 Stunden pro Woche drauf.
- Arbeit für die Schule bei Projekten, Aufräumaktionen, Elternabenden, Tag der offenen Tür und vielem mehr kostet den LuL erneut 1,5 Stunden.
- Teilnahme an pädagogischen Tagen und Fortbildungen über die Unterrichtszeit hinaus beträgt etwa 0,5 h pro Woche.
- Dann sieht die Sache schon anders aus. Wer alles ober zusammen rechnet kommt pro Schulwoche auf etwa 45 Zeitstunden.
- Überraschung. Dies ist so gewollt um die verteufelten Faulenzer-Ferien auf zu fangen.
Beamte arbeiten 46 Wochen a 40 Stunden. Lehrer arbeiten 40 Wochen mit 45 Stunden. Um die Feiertage in den Ferien bereinigt kommt man dann auf die gleiche Summe. - Die 45 Stunden wurden auch schon durch Untersuchungen von Betriebsberatern bestätigt.
Alle aufgezählten Punkte sind jedoch rein theoretisch. Zunächst setzt es mal große Routine voraus, die Arbeiten in dieser Zeit auch zu schaffen. Das macht bei Berufsanfängern natürlich mehr Zeit und Stress.
Ein weiterer Punkt zur Einhaltung der Zeiten ist die Voraussetzung, dass auch alles klappt. Die Mahnungen, die raus müssen, brauchen zum Erstellen etwa 1 Stunde. Wenn die EDV auf dem normalen Schulstandard ist – und nichts funktioniert -, werden daraus schon mal zwei Stunden und mehr.
Außerdem weiß eben jeder aus der “Bild” und von unseren Dienstherren, dass wir eigentlich nichts zu tun haben. Eltern rufen schon mal gerne mehrfach an, um unbedingt einen Gesprächstermin nach 15 Uhr zu erzwingen. Zu dem Termin kommt dann aber niemand. Was soll’s. Ist doch nur ein fauler Lehrer. Der hatte ja eh Zeit.
Dann kommt noch der legendäre Stuhl für jedermann dazu (das nimmt Bezug auf Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, die mit Blick auf die vielen Flüchtlingskinder, die in die Schulen kommen, lapidar erklärt hatte: “Wenn in jeder Klasse ein zusätzlicher Stuhl steht für ein Kind mit entsprechender Ausstattung, ist das zu verkraften”, d. Red.). Der Lehrer kann jetzt entscheiden, ob ihm das egal ist – oder ob er Unterrichtsvorbereitung intensiviert, um dem Schüler ohne ausreichende Sprachkenntnisse gerecht zu werden.
Dazu kommen natürlich auch Vertretungen und Mitaufsichten für momentan massenhaft erkrankte Kollegen.
Der Unterricht selbst ist auch eine Augenweide. Volle Klassen, man bereitet den Einsatz der neuen Medien mit viel Aufwand vor – und hat dann kein WLAN.
Die Schülerinnen und Schüler brachten früher Grundkenntnisse mit. Zählen, Kenntnis erster Buchstaben, Manieren wie „Bitte“ und „Danke“, Wochentage, Monate, wie viele Tage hat ein Jahr. Was bringen SuS heute mit? Ein Handy und das Bewusstsein, dass sie selbst hochbegabt sind – und der Lehrer sie eh nicht fördern kann, weil er dazu zu dumm ist.
Darauf packt man jetzt einen Berg von extrem „wichtigen“ Zusatzinhalten. Friede, Umwelt, Berufsberatung, Ökonomie, Gleichberechtigung, Antisemitismus, LGBTQ, Gesundheit, Sucht, Demokratie… Diese soll der Lehrer dann auch noch mit erledigen. Natürlich ohne den normalen Unterrichtsstoff zu vernachlässigen. Am Besten nach der regulären Unterrichtszeit. Vorbereitung sollte natürlich auch sein. Umfassend.
Ich hoffe, der eine oder andere versteht jetzt ein gewisses Gefühl der Überlastung.
Leserin “dauerlüfterin” antwortet: Stimme zu. Ergänzung: Am Gymnasium mit Korrekturfächern träumt man von drei Stunden Korrekturzeit pro Klassensatz, m. E. spätestens ab Mittelstufe!
Schattenläufer: Zugegeben, ich hab große Blöcke mit vielen Stunden in wenigen Klassen.Ich habe technische Fächer, keine Sprachen. Ich habe halt nur von meinem Erfahrungshorizont berichtet. So gesehen ist der von mir beschriebene Aufwand eher noch moderat. News4teachers
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Ich unterrichte 21 Zeitstunden (wir haben auf 60 Minuten umgestellt). Überwiegend Mathe. Nach dem Mathebuch. Und nein, die Stunden bereite ich nicht vor, ich gehe einfach dem Buch nach. Konferenzen schätze ich mal so 2 Stunden die Woche (natürlich ungleichmäßig verteilt), alle 14 Tage eine Jahrgangstufenteamsitzung. 1 Stunde. Die Arbeiten lade ich bei iserv runter die sind da für alle Jahrgänge vorbereitet. Zum korrigieren brauche ich ein Wochenende. Das geht in Mathematik recht schnell. Seit ich kein Klassenlehrer mehr bin halten sich Elterngespräche in Grenzen, üblicherweise achtet die Schulleitung darauf das ich vertreten werde, also keine Zusatzarbeit. Die Zeugniskonferenzphase ist allerdings etwas drubbelig, wir machen aber viel digital geht also.
Wenn ich mir die Kolleg*innen von den Gymnasien so angucke bin ich ganz froh an einer Hauptschule zu arbeiten.
Lieber Uwe, so wie Sie, bin ich vor 25 Jahren auch mal an einer Orientierungsstufe angefangen. Das war ein schönes Arbeiten, denn das sich Einlassen auf die Schüler hat Spaß gemacht und es war Zeit dafür. Dann bin ich in ein hochintegratives Ganztagsschulsystem gewechselt, in dem in integrierten Klassen alle Schulzweige gemeinsam bespaßt werden sollen. Natürlich auch Inklusion, Sonderklassen und eine große Zahl von Sonderprojekten. Die Arbeit hat sich damit innerhalb der letzten 10 Jahre fast verdoppelt. Allein die Anzahl der Konferenzen ist atemberaubend. Die Inklusion hat dann das Fass zum Überlaufen gebracht. Viele Kollegen sind ausgebrannt. Zeit für innovative Unterrichtsvorbereitung oder ein näherer Blick auf Probleme und Bedürfnisse von einzelnen Schülern ist kaum noch zu schaffen. Der Kampfbegriff Gleichheit bedeutet hier teilweise einfach nur noch “gleich schlecht”.
Wir haben auch Schüler*innen im GL, da kümmert sich aber die Förderschulkolleg*in um Materialien, wir haben ein Lernbüro für GL und da haben die Fächer das immer mit Lernmaterial versehen wird.
Wir haben sogar zwei Förderschulpädagogen. Gefühlt sind die aber nur mit Unterrichtsbesuchen zur Begutachtung bzw. mit dem Schreiben von Gutachten beschäftigt. Bei uns laufen aber auch 35 Klassen parallel. Daraus folgt: der Kollege ist im Unterricht weitestgehend auf sich alleingestellt.
Ich habe das in 41 Jahren des Lehrerdaseins selbst erlebt. Es ist einfach krankmachend.
Warum gibt’s hier Downvotes? Einerseits regen sich alle LuL hier auf, sie würden so viel arbeiten. Stimmt ja sicher auch. Auf der anderen Seite wird einer, der sich schadlos hält oder seine Arbeitsprozesse optimiert, gedisst. Und- noch schlimmer- wenn er sagt, es gibt auch Lehrkräfte, die eine recht gute (zeitliche) Work- Life- Balance haben, dann ist das Lehrerdorf zu klein.
Weil viele Lehrerleser hier nicht akzeptieren können, dass jeder Fachlehrer andere arbeiten leistet. Darauf beruht aber die Grundsatzdiskussion “Gleiches Geld für gleiche Arbeit”
Ich leiste definitiv nicht die gleiche Arbeit wie eine Deutschlehrerin. Ich bin z.B. mit meiner Klausurkorrektur deutlich schneller fertig.
Genau! Dafür haben nämlich Lehrer mit einem 1-2 stündigen Nebenfach enorm viele Klassen und stapelweise Klassensätze an Korrekturen liegen.
Wie war das nochmal mit der Idee der GEW: für alle Lehrkräfte die gleiche Bezahlung??
Ja, da sind die vielen Arbeitszeit-Studien auch schon drauf gekommen, dass es unterschiedliche zeitliche Belastungen gibt, und bei jeder Gelegenheit hat sich gezeigt, dass die Gymnasiallehrer die bei weitem höchste Wochenarbeitszeit haben. Trotzdem fordert die GEW vor lauter “Eine Schule für alle” immer wieder, alles in einen Topf zu werfen, gleiche Ausbildung (Stufenlehrkräfte!), egal welches fachliche Niveau an der Schule gebraucht wird, und nach diesem Prinzip dieselbe Besoldung: So macht man das differenzierte Schulsystem mit Absicht kaputt. Es ist ein Unterschied, ob ich Schreiben, Lesen und Rechnen unterrichte, oder ob ich in einer gymnasialen Oberstufe Naturwissenschaften oder Literatur auf vor-universitärem Level bearbeite.
Aber das versteht die GEW nicht, so weit können die nicht denken.
Meine Frau arbeitet am Gymnasium. Ich hab den Vergleich und war immer der Meinung das sie mehr zu tun hat. Denke auch das am Gymnasium/an der Gesamtschule mehr zu tun gibt. ABER wie eine Kollegin mal zu recht meinte, wir sollten A13 als Schmerzensgeld bekommen, denn eins ist klar, KEIN/E Kolleg*in vom Gymnasium könnte an meiner Schule unterrichten ohne nach einem Vormittag reif für die Psychatrie zu sein. Bezweifel das er/sie die erste Stunde schafft. Unterrichten selbst ist wirklich extrem anstrengend.
Du bist kein Lehrer, gibst Dich als solcher aus – oder?
Rechtschreibung?
Sorry, aber hier tummeln sich leider viele, die sich als Pädagog*innen ausgeben.
Mir ist unklar, weshalb die Gymnasiallehrkräfte bei weitem die höchste Wochenarbeitszeit haben….
Wiederholen sich die Inhalte in den Jahrgängen nicht auch?
Ist da die pädagogische Arbeit mit Kiddys und Eltern auch so hoch wie an so mancher GemS in so vielen Klassen?
Oder habe ich das einfach nur falsch verstanden?
Hallo! Als Förderschullehrerin in der Inklusion ( Gemeinschaftsschule) kann ich das nur bestätigen. Was Gymnasiallehrer zeitlich für die Konzeption und Korrektur von Klausuren aufwenden, ist durchaus vergleichbar mit unserem anders gelagerten Aufwand: Gespräche mit nicht Deutsch sprechenden Eltern ohne Dolmetscher, Kontakte zum Jugendamt / Migrationsdiensten / Trägern für Schulassistenten / Amt für Soziales / Jugendärztlicher Dienst und und und … Dazu schreiben von Berichten / Förderplänen / Wortzeugnissen / Gutachten und und und … Beratung von Regelschul- und Förderschulkollegen, Vorbereitung von binnendifferenzierten ( und auch handlungsorientierten) Unterrichtseinheiten und was sonst noch so alles anfällt. Und zu behaupten, dass wir ja so viele Ferien haben – da könnte ich k…. Vieles muss einfach in den Ferien erledigt werden, weil man in der Schulzeit sonst gar nicht mehr zum Durchschnaufen kommt. Ich denke, wenn man den Beruf ernst nimmt, dann war das noch nie” ein bequemer Halbtagsjob mit viel Ferien”. Aber die Arbeitsblastung hat in den letzten 10 bis 15 Jahren enorm zugenommen, vor allem mit Sachen, die gar nicht unbedingt mit unseren eigentlichen Aufgaben zu tun haben, die man aber übernimmt, damit es in der Schule halbwegs läuft. Dazu zählen Dinge, wie Eltern dazu zu bringen, ihr Kind in der KJP untersuchen zu lassen, damit das Amt für Soziales einen ärztlichen Bericht hat ( Sopäd. Gutachten reicht nicht), damit der Integrationshelfer genehmigt wird. Oder, was habe ich verdammt nochmal mit Aufenthaltstiteln und der Ausländerbehörde zu tun? Blöderweise ist die Kostenübernahme der Integrationshilfe ( ohne die die meisten SuS mit FöBedarf geistige Entwicklung in der Regelschule verloren sind) an den Aufenthaltstitel gebunden… und und und … Das sind nur wenige Beispiele
A u w e i a!
Das hört sich gruselig an und hat mit der – ich weiß gar nicht, wie ich das ausdrücken soll – “eigentlichen” Arbeit ja kaum noch eas zu tun…
Oder ist auch das Wandel und Zeitgeist?
Leute! Da stimmt doch einfach nichts mehr am System Schule!
Wie macht man das, kein Klassenlehrer zu sein? Ich bin in 38 Dienstjahren 1 Jahr kein Klassenlehrer gewesen. Das ist schon 34 Jahre her und ich weiß nicht mehr, wie sich das anfühlt…
Ich habe einen fünfjährigen Sohn und der Schulleitung mitgeteilt das ich keine Klassenleitung mehr machen will. Meine damalige 10 habe ich natürlich noch fertig gemacht. Bin auch schon was älter, irgendwann ist auch mal gut. war auch immer Klassenlehrer vorher.
Toll bei uns ist jeder Klassenlehrer in min. einer Klasse. 75% der LuL sind in zwei Klassen Klassenlehrer.
Ich war auch schon in 4 Klassen Klassenlehrer.
Nach “Wollen” geht es da bei uns nicht…Bei und sind auch alle LuL über 60 noch Klassenleiter.
Sorry Uwe, ich möchte nicht schulmeisterlich sein, aber Sie schreiben die Konjunktion “dass” permanent mit einem “s”, das kann kein Druckfehler mehr sein, Als älterer Lehrer sollten Sie dann wenigstens “daß” schreiben, und ein Komma davor setzen. Ihre Texte sind schon vielsagend!
Die Orthographie von Lehrern war jedenfalls schon mal besser, man sieht das deutlich auch hier. Kein Wunder, wenn es damit bei den Schülern auch bergab geht. Aber offiziell wird beides geleugnet.
Dann bitte mal r i c h t i g lesen.
Die Aussage ist so nicht ganz … hm, ok.
Es wird nicht beides offiziell geleugnet.
Sicher – er ist kein Lehrer!
Bei uns gibt es keine vorbereiteten Arbeiten irgendwo zum Runterladen. Die macht jeder Fachlehrer selbst, natürlich in Abhängigkeit vom Lehrplan und dem aktuellen Stand in der jeweiligen Klasse. Selbst eigene Arbeiten, die man schon mal in einem Jahrgang vorher geschrieben hat, lassen sich meist nicht einfach mal so wiederverwenden. Der Aufwand ist beträchtlich.
Passt ja auch immer nur zu höchstens 90%. Das ist mir aber schlicht egal (und den Schüler*innen übrigens auch). Die Arbeiten sind auf das Buch zugeschnitten und im Team nicht zusammenzuarbeiten (das heißt EINER macht für alle die Klassenarbeiten und lädt sie bei iserv hoch, so sind alle Arbeiten schließlich bei Iserv gelandet) ist wie ich finde überflüssige Zusatzarbeit.
Für die Korrektur des Abiturs brauche ich bei einem Deutschkurs mit 25 SuS etwa 50 Stunden plus Absprache mit dem Zweitkorrektor. Bei zweistündigen oder dreistündigen Aufsätzen in Klasse 8-10 mit 30 SuS sind es auch etwa 25-30 Stunden pro Klassensatz, je nachdem, wie leserlich die Schriften sind und wie viel die SuS geschrieben haben. Gefordert ist ein Aufsatz pro Halbjahr. Macht bei 4 bis 5 Deutschklassen mind. 120 Stunden Korrektur pro Halbjahr, und das sind nur die großen Arbeiten.
Dafür bekommen Sie auch 2-3 A mehr als Herr Uwe!
Und mit Deutsch ist man immer gef….t.
Ich habe A13, genau wie auch Grund-und Regelschullehrer in Thüringen. Bezüglich Deutsch …stimmt.
Gut für Sie. In vielen Ländern ist A12 an Hauptschulen Usus. Am Gymnasium steigt man mit 13 ein und wird im Berufsleben befördert- mindestens auf 14. Aber das wissen Sie als Lehrkraft sicher.
Wir in Thüringen gehen mit dem Eingangsamt in Pension, es sei denn, man gehört zur Schulleitung. Andere Funktionsstellen oder Möglichkeiten zur Beförderung gibt es quasi nicht.
Man kann wohl nicht alles haben.
Das ist vielleicht einer der Gründe, weshalb Thüringen einen eklatanten Lehrkräftemangel hat.
Aber Ihren unempathischen Kommentar war doch eigentlich unnötig – mal ehrlich.
Dann wechseln Sie halt z. B. nach Hessen.
Welche Schulform?
Wissen wir – die Frage bleibt: Warum?
Warum was?
Warum kann man nicht alles haben?
Etwas Philosophisches statt Unempathisches – bitte.
Bei Doppel A14,5 und versorgt bis in die (doppelte?) Ewigkeit bin ich auf die Antwort gespannt…. 😉
Nach 28 Dienstjahren habe ich immer noch A13. In Thüringen wird niemand befördert.
Sozialwissenschaften oder Pädagogik soll schlimmer zu korrigieren sein, weil die Schüler dort glauben, mit inhaltslosem Geblubber durchzukommen.
Nein, das stimmt so nicht!
Faktenwissen, stringent entwickelte Gedankengänge, schlüssige Argumentationsketten werden gefordert. Es gibt einen Erwartungshorizont mit genauer Bepunktung!
(Gymnasium Bayern)
Benotung erfolgt somit begründet, kriterienorientiert und transparent.
Nachvollziehbar, durch die SchülerInnen, aber besonders natürlich ggf. durch begutachtende Fachleute.
Muss ja “gerichtsfest” sein.
In einer Sache gebe ich Ihnen aber Recht:
“schlimm” ist in der Tat das sehr wohlwollende (!), ausgesprochen schülerfreundliche (!) “Abwägen” bei sehr schwachen Leistungen!
Es ist wirklich extrem zeitintensiv, “halbe Gnadenpünktchen” gerade noch einigermaßen begründbar zu finden, die sich letztendlich (hoffentlich gerade noch) zur Endnote 4 oder 5 summieren.
Zwei Stunden pro Arbeit… Das ist gut. Dann liegen gute Arbeiten vor.
Bei den GemS ist das leider oft deutlich mehr. Da müssen Sätze erlesen werden, der Sinn des Inhalts ergibt sich leider nur selten durch Satzbau und Interpunktion oder gar die Gedankenführung.
Wir ringen oft um jeden Punkt – im Sinne des Schülys.
Oh ja, das kenne ich auch!
😉 Sie sind doch überall gleich – die Kids! 🙂
Einerseits ist das beruhigend – wir machen nicht plötzlich (seit Jahren) alle so richtig schlechten Unterricht.
Andererseits ist das erschreckend – denn wir machen nicht plötzlich (seit Jahren) alle so richtig schlechten Unterricht.
Das ist flächendeckend!
Sollte den Fantastischen 4*4 zu denken geben….
Wir in Bayern schreiben in Klasse 5-10 zwei Aufsätze pro Halbjahr und davor noch jeweils einen Übungsaufsatz – es ist einfach uferlos! Außerdem brauche ich inzwischen deutlich länger für eine Arbeit als früher, da auch das Schriftbild und die Orthographie usw. immer schlechter werden…
Ich mags fast gar nicht sagen – oft lasse ich mit Hilfe mehrfach überarbeiten….
Genau! Sie werfen – exemplarisch – ein treffendes Schlaglicht auf die Korrekturrealität von GymnasiallehrerInnen in den sog. “Korrekturfächern”.
Diese umfassen alle sehr textlastigen Leistungsmessungen in Fächern wie Deutsch, alle Fremdsprachen, auch Geschichte und Politik (genannt Sozialkunde/Gemeinschaftskunde in einigen Bundesländern), besonders natürlich in der Oberstufe/Kollegstufe
Die SchülerInnen bearbeiten nur oder hauptsächlich Aufgabenstellungen durch eigene längere Textproduktion, also nicht nur durch Ankreuzen (Multiple Choice), Ausfüllen eines Lückentextes oder Antworten durch Satz oder Stichworte in 1-2 Zeilen.
Wieso ist er ein “schwarzes Schaf”? Er macht seine Arbeit und das ist, was von ihm erwartet wird. Sie unterstellen ihm das Gegenteil und verlangen, dass er sich über sein Muss hinaus krummlegt. Genau diese Erwartung werfen wir Lehrer doch immer den Nichtlehrern vor?!
Einiges an der Arbeitszeitauflistung stimmt gewaltig nicht, zumal diese auf alle Leher und Fächer implizit verallgemeinert werden werden.
Wenn diese Lehrerkraft nicht gerade ein Koordinationsstelle bzw. eine Schulleitungsstelle belegt, zweifel ich die wöchentlichen 3hKonferenzen an. Was sollte denn besprochen werden, was nicht bereits letztes Jahr besprochen wurde? Wird hier nur diskutiert ohne Ergebnisse? Vielleicht sollten die relevanten Inhalte einfach mal per Email herum geschickt werden. Keiner braucht eine 20minütige Diskussion über die Verteilung von schulfreien Tagen. Diese werden einfach durch z.B. die Schulleitung festgelegt. Auch kann man “meine Klasse ist ganz schlimm” – Beiträge aus den Konferenzen in die Kollegengespräche ummünzen, welche auch großzügig mit mehreren Stunden pro Woche angerechnet werden.
Auch Elterngespräche lassen sich schnell reduzieren, wenn Gespräche grundsätzlich an der Schule geführt werden. “Wichtige Gespräche” sind dann plötzlich nicht mehr so wichtig.
Ebenso seltsam finde ich, dass der Autor an keiner Stelle erwähnt, ob er an seiner Schule Entlastung bekommt. So wird beispielsweise ein Projekttag abgerechnet, den er anscheinend alleine zuhause nach dem Unterricht vorbereitet und diesen dann am Samstag mit den Schülern umsetzt. Der Unterricht fällt nicht aus.
Die Lehrerkonferenz oder gar derLehrerrat der Schule scheinen auch nicht existent zu sein, weil über Entlastung wohl nicht gesprochen wird.
Der Punkt Klassenarbeiten erscheint auch unstimmig. Bei 28h (Grundschule 45minTakt) und 14 unterschiedliche Kursen (Doppelstunde) werden wohl pro Schuljahr maximal 6 Klassenarbeiten geschrieben. Zwar komme ich dann auf 84 Klassenarbeiten im Jahr, jedoch werden nur die wenigsten Fächer mit nur zwei Wochenstunden unterrichtet. Eine Rechnung mit 3 Stunden (3×9=27h) pro Woche käme man auf etwa 9×6=54 Klassenarbeiten. An dieser Stelle gebe ich dem Autor den Rat, in der nächsten Fachschaftssitzung die Anzahl an Klausuren zu reduzieren, ebenso die Schreiblänge der Klausur selbst. Das reduziert die Korrekturzeit ungemein. In manchen Bundesländern (NRW) ist es in der Sek1 möglich, eine Klassenarbeit pro Jahr durch eine andere Leistung zu ersetzen, was man in der Fachschaftssitzung umsetzen kann.
In der Lehrerkonferenz kann durch Abstimmung der Mitglieder, die Anzahl an Konferenzen reduziert werden bzw. sinnvoll verteilt werden.
Konferenzen:
3 Gesamtkonferenzen
4 Dienstbesprechungen.
1 x Statistikkonferenz
2-3 Treffen mit den Betrieben
10-15 disziplinarische Klassenkonferenzen
9 Zeugniskonferenzen für Noten
3 Vorkonferenzen für Zulassung bestimmter Schulformen.
2-3 Planungssitzungen für Projekte und Neuerungen
2 Fachkonferenzen für meine beiden Fächer.
2 Abteilungssitzungen
5 Teams mit je 3-4 Teamsitzungen pro Jahr
Macht 50+ Konferenzen in 40 Wochen.
Zehn Sitzungen der erweiterten Schulleitung und die weiteren 10 Sitzungen für meine Funktionsstelle habe ich nicht mit gezählt. Die werden ja über A14 mit bezahlt und gelten nicht für den normalen Lehrer.
Klassenarbeiten:
Drei Fachstufen mit je 8 h Unterricht. Also etwa 3 Fächern pro Klasse. Macht 24 Arbeiten pro Halbjahr.
Also 48 Arbeiten pro Jahr.
Zusätzlich 6 Klassenarbeiten in den Abschlussklassen im 1. Halbjahr macht insgesamt 54 Arbeiten.
Dazu noch zwei Vollzeitklassen mit je 4 Arbeiten pro Jahr macht insgesamt 62 Klassenarbeiten pro Jahr.
Entlastungen gibt es natürlich. Ein Schultag a durchschnittlich 5 Schulstunden für einen Projekttag mit 10 Zeitstunden. Das habe ich schon berücksichtigt.
Jede Schulform ist wohl anders. Wenn das bei Ihnen nicht so aussieht wie bei mir dann mag dies so sein. Meine Darstellung dafür als unwahr an zu zweifeln ist mit Verlaub etwas unqualifiziert um nicht zu sagen großkotzig.
Wo soll ich bitte die Anzahl der Klassenarbeiten Reduzieren? Kleiner Scherz? In unserem Bundesland besteht ein Klassenarbeitserlass der die Anzahl pro Jahresstunden dezidiert festlegt.
Ich habe ja auch bereitwillig eingeräumt, dass Lehrer in anderen Schulformen und mit anderen Fächern sicherlich einen höheren Korrekturaufwand haben.
Grundschule, Gesamtschule, Gymnasium, Berufsschule. Mathe, Deutsch, Fremdsprache, Technik. Bayer, Hamburg, Sachsen.
Das alles macht den Beruf so vielfältig aber auch so schwer vergleichbar.
Ich möchte keinesfalls einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben. Das dargestellte Geschehen gibt meine persönliche Zeit-Bilanz wieder und wurde von mir in den letzten Jahren etwa so dokumentiert.
Ihre Auflistung zeigt, dass sie kein normaler Lehrer, wie sie erst jetzt schreiben. Mit der A14 Stelle erhalten sie pro Monat etwa 120Euro netto mehr als ein A13. Letzterer würde wohl 2-3Entlastungstunden pro Woche für ihre Funktionsarbeit erhalten, die man mit etwa 4-6 Stunden (45min) Arbeitszeit verrechnen kann.
Zu den 50 Konferenzen kann ich nur sagen, dass diese sich leicht reduzieren lassen. Notenkonferenzen und Versetzungskonferenzen lassen sich gut vorbereiten und etwa pro Jahrgang /Klasse innerhalb von einer halben Stunde abarbeiten. Man muss einfach nur bereit sein, unsinnige Diskussionen (Notenverhandlungen) sein zu lassen.
Sie haben verschiedene Konferenzen an denen dem wohl viele Inhalte mehrfach redundant diskutiert werden (Gesamtkonferenz, Teamsitzungen, Abteilungssitzung).
Zu den Klassenarbeiten: in NRW kann die Fachkonferenz zwischen 5-6 Klassenarbeiten wählen und der Fachlehrer individuell eine Klassenarbeit durch eine sonstige Leistung ersetzen.
In der Oberstufe werden pro Quartal maximal 1 Klausur geschrieben. In Klasse 11 (Einführungsphase) können die Nebenfächer die Anzahl auf 1 Klausur pro Halbjahr reduzieren.
Sie sind anscheinend mit ihrer A14-Stelle in teilen der Schulleitung involviert und schreiben einen Artikel, den Außenstehende so versteht, als ob alle Lehrer diese Belastung haben.
Sorry. Wenn ich einen solchen Artikel schreibe. Käme ich auf 35Zeitstunden pro Woche. Kooperationsgespräche mit Firmen lege ich so, dass sie in den Nachmittagsunterricht der Oberstufe fallen, die aber auch selbstständig arbeiten können. Gewisse Arbeiten, z.B. autodidaktische Einarbeitung in Units/Webuntis zähle ich nicht als Arbeitszeit, da jeder Arbeitnehmer verpflichtet ist, sich fortzubilden. Mittlerweile bin ich aber auch so dreist, dass ich die ergebnislosen Konferenzen (z.B. Teamsitzungen) und pädagogische Tage/Lehrerfortbildung mit Erlaubnis der Schulleitung meide. Der Deal lautet nämlich: Entlastung gegen Sonderarbeit.
Elterngespräche und Disziplinarveranstaltungen führe ich sachorientiert. Im Schulgesetz NRW bzw. den Prüfungsordnungen sind die Spielregeln klar geregelt und müssen nicht immer wieder neu verhandelt werden. Wie es in Ihren Bundesland aussieht, weiß ich natürlich nicht.
Mein Mann hat in den letzten vier Monaten rund 180h mit einer Weiterbildung für seine neue Position verbracht, neben der Arbeit! Und dann meinen Kollegen wirklich, es wäre Arbeitszeit, wenn ihnen organisiert erklärt wird, wie bspw. MS teams oder Webex funktioniert?
Für die Beschreibung aus der realwirtschaftlichen Realität gibt es gleich 4 Downvotes? Interessant!
Ja, weil es off topic ist.
Ok. Wilm hat jeweils einmal rot gedrückt.
Wo kommen die anderen her?
Unbegreiflich.
Ja, da sieht man, wessen Geistes Kind manche VerfasserInnen hier sind.
“Teach your Colleague”- bei der Digitalisierung an der Schule in der Praxis ständig unabdingbar!
So viele, natürlich unbezahlte (!!!) Stunden für die gemeinsame, gute Sache – für unsere Kinder und Jugendlichen und für den Zusammenhalt unserer Schule!
Die Downvoties sind wieder da – Weihnachten auch in DeepDownTown vorbei?
NRW ist NRW! Ihr persönlicher Einzelfal ist überhaupt nicht repräsentativ!
Lieber Schattenläufer, danke!
Sehr realistische Darstellung!
Klausuren werden per Erlass geregelt und haben nur wenig Spielraum. Auch die Länge ist bei uns festgelegt und man kann nicht mal eben 1h statt 2h schreiben in der Sek ll. Anzahl der Klausuren kommt auch auf die Verteilung des Unterrichts an. In der Sek ll gibt es 2 und in der Sek l eben 1-2 je nach Fach. Bei 12 Kursen in der Sek l also 24 im Jahr, ist aber eher selten, dass man nur Sek l hat. Un Korrekturen kommt auf Fach und die Klasse an. 30 Arbeiten in der 5 in Nawi geht durchaus an einem Tag. 90 min Sek ll im FB ll bei Kursen mit 25 SuS hat man dann eben mal 2 bis 3 Tage an der Backe. Im LK bei 3 oder 4h Klausuren noch ne Schippe drauf. Entwürfe fürs mündliche Abi ebenfalls einen Tag pro Entwurf. Formdeckblatt ausfüllen, dreifache Ausfertigung drucken, Erwartungshorizont ausformulieren und natürlich Text und Aufgaben an sich raussuchen. Für Nebenfach gibt es da auch nicht riesige Aufgabenpools, sondern man kann selbst basteln. Von schriftlichem Abi ganz zu schweigen, wo man tagelang nur noch korrigiert und Gutachten schreibt. Und Konferenzen on top, Elternsprechtage samstags, Elternabend meist ab 19.30 Uhr, Tag der offenen Tür, pädagogische Tage bis 16.30 oder 17 Uhr. Wandertag an Tagen, wo man eigentlich nur 2h hätte. Und Klausuren mal eben aufsetzen geht vielleicht in Mathe ganz super,.Wenn man nur Zahlen und Buchstaben tauscht, gilt leider nicht für alle Fächer. Und für Klausur unter Abibedingungen sitzt man oft mehrere Stunden am Klausurentwurf. Ich schaffe es hoffentlich mal ein paar Tage frei zu haben über Weihnachten, allerdings habe ich seit den Herbstferien bis auf 2 Tage jedes Wochenende gearbeitet. Ähnlich nach Ostern bis zum Sommer. Ach ja, klassenfahrt on top und was halt so ansteht. Familie und Freunde kann man da mal aus der Ferne sehen.
In der Prüfungsordnung der Gymnasialen Oberstufe in NRW hängt die Klausurlänge vom Fach ab. Die Fachschaft einer Schule hat einen Spielraum, wie lang eine Klausur sein muss. In den Fächern Mathematik, Physik, Informatik liegt der Spielraum zwischen 135min bis 180min in den Grundkursen.
Für Abiturklausuren brauchen wir Lehrer in der Regel keinen Erwartungshorizon anlegen, da dieser vorgegeben wird. Gutachten müssen nur in den mündlichen Prüfungen geschrieben werden, die aber aus etwa 6 Standardzeilen besteht, sodass man je Prüfungspaket ( je 3 Schüler) etwa eine halbe Stunde benötigt.
Während der Abiturzeit fallen zwar Prüfungen an, jedoch fällt dafür der Unterricht aus und muss bis Ende der Prüfungsphase nicht durch Vertretungsunterricht ausgeglichen werden. Dies wurde an den mir bekannten Schulen allesamt in der Lehrerkonferenz festgelegt.
Bei Ihnen gibt es keine Gutachten zu Abiturklausuren? Wie geht das denn?
Ich meine gelesen zu haben, dass Iaromir und ich aus dem gleichen Bundesland kommen und dort werden die Abigutachten von der Schulleitung gesichtet und ggf. zurückgegeben mit der Bitte um Überarbeitung.
Protokolle im mündlichen Abitur sind auch seitenlang und müssen das auch sein, auch diese werden kontrolliert.
Warum eine sonstige Leistung, die eine Klassenarbeit ersetzt zwingend weniger Aufwand bedeutet, so wie sie schreiben, ist mir unklar. Natürlich kann man Referate halten lassen, aber ob es das inhaltlich und vom Zeiteinsatz her bringt?
Die in NRW sollen erst einmal mal nach Bayern blicken!
U.a. bereits fristgemäße Respizienz durch die Fachleitungen ab Kl.5 am Gymnasium in jedem (!) Fach!
Ich weiß schon, warum ich für die Beibehaltung des Zentralabiturs – wie z.B. in BaWü oder Bayern durchgeführt ) bin.
Hängt dann wohl vom Bundesland ab. Erwartungshorizont muss für die mündlichen geschrieben werden, schriftlich ist es vorgegeben. Dafür muss man jedem SuS ein Gutachten verfassen und das nach der 2. Korrektur durchsprechen und ggf. ändern. 11 Klasse immer 90 min in allen Fächern, 12 und 13 in den GK ebenso und in den LK 3 h und eine 4 h. Ebenfalls in allen Fächern so. Während der Abi Zeit fallen nur die Stunden der Abiturienten weg, der Rest läuft normal weiter, inkl. der Klausuren in den anderen Klassen. Und ja, eigentlich soll man keine Vertretung rein bekommen, wenn die Hütte brennt wird es trotzdem gemacht. Was nutzt es außerdem., wenn ich die ersten beiden Stunden frei hab. In den 90 min kann ich keine Klausur inkl. Gutachten mal eben korrigieren. Konferenzen sind pro Klasse auf 20 bis 30 min festgelegt. Bei 10 Klassen wären das schlechtesten falls 5 h. Nun liegen die Klassen ja verstreut, somit sitzt man 3 Nachmittage herum. Wenn man Kurse hat muss man manchmal in 3 verschiedene Klassen pro Kurs. Es gibt Konferenztage, da sitzt man dann von der ersten bis zur letzten. Plus Förderpläne, die am Ende keiner liest, die aber vorliegen müssen für die Akte eben. Und weil es für die Fächer nicht reicht, gibt es seit ein paar Jahrwn noch Förderpläne für SV und AV, die in der Regel an den Klassenleitungen hängen bleiben. Ach ja, Kursfahrten planen, Konten kontrollieren ( was auch irgendwelche Verwaltungsmenschen tun könnten). Es stapeln sich eben Aufgaben.
Liebe(r) laromir,
ja, so ist es, in sehr vielen Fällen!
Danke für Ihre detaillierten Ausführungen!
Abläufe ähneln sich, juristische Vorgaben durch das jeweilige KuMi differieren teilweise erheblich, unserem Kultusföderalismus geschuldet, der auch seine guten Seiten hat.
Jedes Bundesland darf ja “sein eigenes Ding” machen.
Völlige Laien, Fachfremde, Schulfremde u.a. können sich durch diese einzelnen Schlaglichter ein wirklichkeitsgetreues, anschauliches Bild des Verwaltungs- und Sitzungsalltags “der” LehrerInnen im Kontext Zeugnisse machen, so Einblicke in Seiten des Lehreralltags gewinnen, der intern, für Außenstehende im Verborgenen, ablaufen.
Wohlgemerkt, neben dem Vorbereiten des Unterrichts, Abhalten der Stunden, und Nachbereitung der Durchführung (z.B. auch durch Einpflegen mündlicher Noten ins Netz).
Das ist nur in NRW der Fall! Keine allgemeingültige Relevanz!
Sie sprechen mir aus der Seele! G e n a u s o ist es!
Kleiner Nachtrag:
Nachklausuren (+ bepunkteter Erwartungshorizont) entwerfen, dann Nachtermine am Nachmittag für die NachzüglerInnen durchführen. Und selbstverständlich auf Termin, innerhalb vorgeschriebener Frist, korrigieren.
60 bzw. 84 Klassenarbeiten kann ich mir nicht erklären. Wie kommt man darauf? Bei 14 Kursen? Dann hat man bei 28 UStd. aber nur 2 UStd. pro Kurs? Was für ein Fach soll das sein? Und hat jeder Kurs Klassenstärke? Rund 30 Schüler? Oder werden da gerade Kurse mit 14 Kindern wie eine ganze Klasse gerechnet? Dann entsprächen 14 Kurse = 7 Klassen. Und 7 Klassen haben 6 Klassenarbeiten pro Schuljahr, entsprächen dann aber “nur noch” 42 ……. Oder entsprechen gar 3 Kurse 1 Klasse? Aber mit jedem Kurs nur 2 UStd. die Woche???
Ich verstehe es nicht. Ich habe 1 Klasse mit 2 Fächern, wo Klassenarbeiten geschrieben werden. Das ist im Vergleich zu Kollegen wenig. Da habe ich 6 Klassenarbeiten im Schuljahr. Die Kollegen haben durchaus doppelt so viel, also z.B. 12. Aber 60???
Ich begreife es einfach nicht.
Zwei Klassen in drei Jahrgangstufen an der Berufsschule.
Gleich sechs Klassen, je zwei in Grundstufe, Fachstufe 1 und 2. Macht 6 Klassen
Laut Klassenarbeitserlasse eine Arbeit pro zwei Wochenstunden pro Halbjahr.
Dazu eine bis zwei Klassen im 1. HJ als Abschlussklasse.
Dazu zwei Klassen aus dem Vollzeitbereich in denen man eingesetzt ist.
In welchen Fächern, die nur 2 Wochenstunden haben, schreibt man denn Klassenarbeiten? Mir fällt keins ein.
SK
WK
Technologie – Elektrotechnik, und andere kleinteilige Inhalte.
Es mag Sie zwar verblüffen aber es gibt andere Schulformen als die Ihnen bekannten.
Kommt auf die Schulart an. Bei uns sind in jedem Fach mindestens eine Kurzarbeit oder zwei Stegreifaufgaben gefordert. (Pro Halbjahr, unabhängig von der Stundenzahl)
Tja, und wenn Schüler krank sind, dann darf man einen weitere Arbeit erstellen. Da es sich um Abiturzweige handelt, kann und darf man halt nicht die Schüler mit der gleichen Arbeit nachschreiben lassen.
Und eine Vergleichbarkeit ist schwierig, da jeder Schultyp unterschiedliche Anforderungen allgemein und auch innerhalb einer Schule schon sehr unterschiedlich ausfallen.
Bei uns in allen Fächern eine pro Halbjahr oder Ersatzleistung, die muss aber ebenfalls gelesen werden. Ab Klasse 12 in jedem Fach 2 Klausuren pro Halbjahr.
Schriftliche Leistungen zählen ca 1/3 der gesamten Note. Mit 2 Nebenfächern hat man dann eben 12 Klassen und ja, meist zwischen 25 und 31 SuS. In Hauptfächern dafür doppelte Anzahl an Klausuren, dafür weniger Klassen.
Physik, Chemie z.B. in Bayern
Bei uns in Geschichte, Geografie, Biologie….
In Chemie zum Beispiel
Es ist genau diese Attitude – „da stimmt was gewaltig nicht“, „unstimmig“, „seltsam“, auf der sich Politiker und Bildzeitung bewegen. Und der betroffene Kollege macht dann eben was falsch. Klar gibt es faule Säcke unter Lehrern, klar gibt es Möglichkeiten der Entlastung, aber was bleibt und zunimmt ist die Schwierigkeit, den Beruf so auszuüben, wie er ausgeübt werden sollte. Schüler, die etwas lernen wollen, Eltern, die mitarbeiten und ein Dienstherr mit gesundem Menschenverstand – unter diesen Rahmenbedingungen gäbe es einen Großteil der Diskussion gar nicht. Und ein Tipp an alle (s.o.): vielleicht einfach mal, wenn man keine Ahnung von den Bedingungen in meiner Schule hat, die Fr…. halten, anstatt unsolidarisch kluge Sprüche ablassen.
Danke!
@Schattenläufer hatte es schon geschrieben:
“Grundschule, Gesamtschule, Gymnasium, Berufsschule. Mathe, Deutsch, Fremdsprache, Technik. Bayer, Hamburg, Sachsen.
Das alles macht den Beruf so vielfältig aber auch so schwer vergleichbar.”
Am Ende haben Erhebungen zur Arbeitszeit immer neu ergeben, dass sehr viele Lehrkräfte regelmäßig Überstunden über ihre Verpflichtung hinaus leisten, dass besonders viele Lerhkräfte auch am Wochenende arbeiten, eine längere Ruhepause selten gegeben ist, dass die Ferien alleine nicht ausreichen, um die Überstunden auszugleichen und Urlaubstage zur Verfügung zu haben, dass der Deckeneffekt bedingt, dass die Werte bei Vollzeit-Lehrkräften noch höher sind, während die Teilzeit-Lehrkräfte nicht allein durch unteilbare Aufgaben zu ihren Nachteilen belastet sind.
Wo die einen in Klausurstapeln versinken, sind es bei anderen administrative Aufgaben oder sehr viel pädagogischen Kommunikation innerhalb des Kollegiums und mit außerschulischen Fachkräften und auch Elterngespräche, wo die einen ihre Unterrichtsstunden auf universitärem Niveau vorbereiten, benötigen die anderen viel Zeit für Herangehensweise, Ausarbeitung unterschiedlicher Niveaustufen, innere Differenzierung, Inklusion in mehreren Schwerpunkten sowie Integration der DaZ-Kinder.
Am Ende reicht bei den meisten Lehrkräften die Zeit nie für alle Aufgaben, die gestellt sind und immer ist es eine Verwaltung des Mangels allein durch die Fülle an Aufgaben.
Entlastungsstunden gibt es nur an bestimmten Schulformen, Beförderungsstellen häufig nur in der (dirketen) Schulleitung.
Fallen eine oder mehrere Lehkräfte aus, muss das Kollegium die außerunterrichtlichen und oft auch die unterrichtlichen Aufgaben zusätzlich übernehmen – ohne Ausgleich.
Das ist an vielen Schulen seit vielen Jahren so, alle bisher ergriffenen Maßnahmen haben nicht ausgreicht, der Lehrkräftemangel hat sich in den vergangenen Jahren verschärft. Weder ausgefallene Stunden noch das Ersetzen von Lehrkräften mit anderem Personal sind transparent.
Nun ist der Mangel an fast jeder Schule bemerkbar, obwohl schon viele gering Qualifizierte für Aufgaben eingesetzt werden.
Normale und nachvollziehbare Auflistungen findet man selten in den Medien. Lehrer wie sie wundern sich dann, wenn Außenstehende ( Politiker) sich genau auf die Artikel wie hier beziehen und sie locker auseinander reißen.
Der damalige Kommentar von Schattenläufer kann man noch unkritisch im Raum stehen lassen, da Kommentare meist schnell und ohne großem Nachdenken formuliert werden. Als Artikel hätte die Arbeitsstundenaufzählung deutlich besser begründet werden müssen.
So nennt der Autor irgendwelche Zahlen, um dann in den Artikelkommentaren mit weiteren Fakten (Beförderungsstelle, ja wofür denn?) daherkommt. Jedem Lehrer sollte klar sein, dass die A14-Beförderung etwa 120Euro im Monat bringt, dafür aber ca. 2-3Entlastungsstunden entfallen können.
Desweiteren vermeidet der Autor überhaupt zu begründen, warum die Klausurkorrekturzeit so lange dauert, rechnet sie aber mit höchstwerten ab.
Jetzt kommen Sie daher und reden irgendwas von solidarisch. Sorry. Wer einen eigenen Artikel veröffentlichen lässt, der muss auch unangenehme Kritik akzeptieren. Aber anscheinend erwartet hier ein Großteil der Leserschaft Mitleid und solidarisches Kopfgetätschel.
Obige Schattenläufer-Fakten hätte ich geglaubt, wenn er sich im Artikel als Schulleitungsmitglied identifiziert hätte.
“vielleicht einfach mal, wenn man keine Ahnung von den Bedingungen in meiner Schule hat, die Fr…. halten” Klingt jetzt aber auch nicht unbedingt kooperativer, verständiger, reflektierter oder gebildeter als Politik oder Bildzeitung.
Vielleicht ist der Begriff “Konferenzen” etwas irreführend. An meiner Schule gibt es Teamsitzung (14tägig), Teamsprechersitzungen (wöchentlich), Fachbereichssitzungen, diverse Aktivitäten die in Arbeitsgruppen angegangen werden, …
Für diese Aktivitäten gibt es keinen bzw. nur einen geringfügigen Ausgleich (eine Aufsicht weniger).
Konferenz: Eine Veranstaltung bei der man zwangsweise nach dem Unterricht mit Kollegen zusammen sitz und sich austauscht. Ob man das will oder für notwendig hält oder nicht 🙂
Danke für die Definition! Klarstellung macht’s als Oberbegriff eindeutig.
Einem Handwerker will auch niemand die Zeit bezahlen, welche er damit verbrachte mit seinem Kollegen in der Sonne zu stehen und zu quatschen. Mal ehrlich: Uwes Beschreibung zeigt mir eigentlich nur, wie uneffizient dort anscheinend gearbeitet wird und wie man die vermeintliche Überbelastung als Monstranz vor sich herträgt. Das ist natürlich lösungsabgewandt.
Bei uns fällt auch nichts aus – für helfende Schülys schon! – wenn wir zu Hause und nachmittags alleine (nicht immer haben Schülys Zeit und Lust zu helfen…) z.B. den Präsentationstag bzw. einen Stand dafür vorbereiten.
Ich habe für meine Stände nicht immer Lerngruppen – manchmal wird der Kurs nur alle zwei Jahre angeboten – und trotzdem muss das gestemmt werden.
Nebenbei – wohlgemerkt.
Es sind aufwändige Stände….. Sehr aufwändige..
Tut mir leid, aber da sind Sie auf dem Holzweg.
Ihre Einlassungen entsprechen nicht (!) der – weit vorherrschenden – Schulrealität!
Die juristischen Vorgaben auch bezüglich schulinterner Regelungen unterscheiden sich wirklich gewaltig in den Bundesländern!
Kleine Kostprobe zum Thema “Sitzungen” gefällig?:
Laufende Fach-Teamsitzungen über Absprachen der Parallelklassen, prüfungsvorbereitende Sitzungen auch z.B. für die sog. “Mündlichen Schulaufgaben” in der Unter- und Mittelstufe in den Fremdsprachen, regelmäßige pädagogische Klassenteamsitzungen, Schulentwicklungssitzungen, turnusgemäße GLKs (Gesamtlehrerkonferenzen) zum Schuljahresbeginn (auch wegen sog. “Nachprüfungen” für DurchfallerInnen in Bayern), zum Zeugnis etc. etc. etc.
Wenn ich von mir schreibe, Mathe und Physik am Gymnasium, komme ich zumindest bis Ende Mittelstufe mit den Korrekturen schneller durch als 3h, Konferenzen haben wir viel weniger, Gespräche mit Kollegen finden nebenbei in den Pausen statt und sind schneller. Die Unterrichtsvorbereitung ist sehr unterschiedlich. Von nahe 0 bis etliche Stunden ist alles dabei, besonders wenn ich ein Experiment vorher aufbauen und testen möchte.
Oder kurz: Bei zwei Korrekturfächern mit Oberstufe kann die Aufzählung in den Hochbelastungsphasen hinkommen, im Durchschnitt empfinde ich sie als zu hoch oder es fällt mir bei meinem Vorbereitungsstil nicht als Arbeitszeit auf.
3h = 180 Minuten. Für 20 Klassenarbeiten pro Klasse sind dies 9 Minuten pro Arbeit. Korrektur von 10-12 Fragen, Punkte zählen und Note vergeben und eintragen. Wenn das bei Ihnen schneller geht, dann Hut ab.
Gespräche führen Sie in den Pausen? Ich auch! Dann ist die Pause aber keine Pause.
Sie sitzen z.B. im Büro des Abteilungsleiters und besprechen in ihrer Pause ein Problem, während Sie nebenbei ihre Stulle mümmeln.
Wenn von 12 Pausen so 7 pro Woche so drauf gehen, dann sind Sie schon “nebenbei” bei 2h.
Bei einem guten Erwartungshorizont mit gut geplanter Punkteverteilung und korrekturfreundlich gestellten Aufgaben sind die 20 Klassenarbeiten durchaus in maximal zwei Zeitstunden korrigierbar. Das geht sicherlich nur in Mathe. Dafür war das Sek II-Studium halt ungleich anspruchsvoller.
Klar – fann muss auch niemand mehr schreiben lernen.
Kreuzchen setzen ist viel leichter – und zeigt nicht unbedingt Wissen und Hinzergrund – nur gut raten kann auch klappen.
Ich seh schon die Medizinerprüfungen der Zukunft: Herz und Lunge sind lebensnotwendige Organe. Richtig oder falsch? Bitte streichen Sie die faksche Antwort raus!
Na, da muss man wenigstens noch lesen können….
Das mit den drei Stunden geht schon.
Bei jedem Fehler wird eine Aufgabe mit 0 Einheiten berechnet, denn das Endergebnis stimmt nicht. Es gilt nur der eigene Lösungsweg und abweichendene Wege kann es nicht geben.
Damit kommen Sie durch? An meiner Schule ist das nicht möglich. Es ging schon ein Widerspruch durch, weil der Kollege das Leistungskonzept den SuS nicht schriftlich ausgeteilt sondern mündlich kommuniziert hat.
Wie bitte sieht die Arbeit aus, wenn man 35 bis 45 schreibt und alle 3 Anforderungsbereiche abdeckt, wenn man sie in 9 korrigieren kann? Das wäre ja ein Traum. Unter 15 bis 20 min geht das nur bei viel richtig oder gar nix geschrieben.
Wir haben an unserer Schulform keine Anforderungsstufen.
Man sollt sich klar sein, dass es jede Menge an Schulformen gibt, die nicht vergleichbar sind.
Nur das Endergebnis an Zeitaufwand ist in etwa gleich.
Die dargestellte Aufstellung entspricht meinem Zeitaufwand, sie gilt nicht individuell für JEDEN Lehrer.
Das habe ich jetzt schon mehrfach versucht zu vermitteln.
Wenn man manche der Kommentare liest, dann kommen wirklich Zweifel auf, ob LuL tatsächlich studiert haben.
Hätte ja sein können, dass es die ultimative Klassenarbeitsform gibt oder eben multiple choice (geht bei uns nicht) oder so was. Man wird doch mal fragen dürfen ohne dass hier gemotzt wird.
Eine Englisch LK-Klausur zu korrigieren dauert ca. 40-60min. Pro Schüler wohlgemerkt! Und mit einiger Erfahrung…
Das ist flott. Für einen Mathe-LK brauche ich auch an die 30 Minuten. Ich habe Kollegen, die für eine Englisch-Klausur eher zwei als eine Zeitstunde brauchen.
25 Minuten Maximum. Pro Schüler. Und ich habe 16 Dienstjahre auf dem Buckel.
25 min Maximum ?
In welchem Fach ?
Deutsch und Englisch dauern definitiv , wie metalman schreibt, wenn man alles richtig nachvollziehen möchte, was SuS schreiben und auch eine nachvollziehbare Bewertung geben möchte .
Nach 35 Dienstjahren.
Es mir sehr leid, aber auch bei allem “Individualismus” und “Optimierung” der Prozesse…. “25 Minuten Maximum” sind kompletter Blödsinn. Ich denke mir wird das Gros der Englisch-Kolleginnen und Kollegen zustimmen, dass dieser Zeitrahmen ausschließlich zu schaffen ist, wenn man grottenschlecht korrigiert!
3 Teilaufgaben + Mediation (+ demnächst auch noch zusätzlich eine Listeneng-Aufgabe) mit den katalogartigen Erwartungshorizonten, die mittlerweile gefordert werden KANN man nicht in dieser Zeit angemessen korrigieren.
Die 40-60 Minuten von Metalman sind da durchaus der realistische Maßstab.
(Eine Korrektur mit unleserlicher Handschrift, wie sie leider auch immer häufiger werden, kann auch mal locker 1,5h dauern….)
Wenn Sie Blödsinn schreiben, heißt das, es stimmt nicht. Woher wissen Sie das? Sind Sie dabei oder wollen Sie sagen, das sei eine Lüge?
Tut mir leid, Hornveilchen, aber sinnentnehmendes Lesen sollte helfen. Die Behauptung, dass man max. 25 Minuten braucht, ist Blödsinn. Wer das behauptet, der korrigiert entweder nicht angemessen und klatscht einfach eine 2 unter jede Arbeit (wie es auch viele tun), oder es stimmt tatsächlich nicht. Bei sehr guten Schülern kann man mal mit 30 Minuten durchaus hinkommen, wenn sie kaum sprachliche Fehler machen… woher ich das weiß? Naja, eigene Erfahrungen und, dass alle meine Kollegen im English Department das so auch bestätigen.
Nein, sind sie nicht.
25 Minuten ist ziemlich nahe am Maximum, dass ich mir für eine Klausur setze (30 Minuten).
Statt dagegen zu haten wäre es vielleicht angebracht, schlicht
a) besser zu werden
b) zu optimieren
Ich versuche beides permanent – allerdings auch mit dem “Preis”, dass ich während Korrekturen (wortwörtlich) nicht ansprechbar bin.
So lange nicht das Haus abbrennt bin ich im Robotermodus.
Weiterhin geht die Optimierung so weit, dass ich zentimetergenaue Ablagesysteme für alles habe und EWHs am PC mit dem Ziffernblock (oder Zufalksmakro, wo es Quatsch-EWHs sind) ausfülle.
Im übrigen sollten sich hier gerade Kollegen mit 16, 35 usw. Dienstjahren mal fragen, was an einer zum tausendsten Mal wiedergekäuten Schülerklausur ach so komplex und nachvollziehbar sein soll – nach ***spätestens*** einer oder zwei Seiten weiß man doch eh was rauskommt in über 90% der Fälle.
Und ja, natürlich kann man auch an jeder Schmiererei 10 Minuten teils mit Lupe (kein Witz, hat ein Kollege gemacht, natürlich Frühpension mit Burnout und Zitterhänden) versuchen zu entziffern… ich lese extrem schnell und gut (meine Bringschuld)… Schüler schreiben lesbar (ihre Bringschuld) oder da kommt “nicht lesbar” hin, Rotstrich, fertig.
Ja, Korrekturen nerven teils sehr… es gibt aber auch viele kleine Handgriffe, die jeder für sich genommen einige wenige Augenblicke sparen, in der Masse aber enorme Erleichterung bringen!
Das heißt, ich setze mir eine Maximalkorrekturzeit und
… höre dann auf?
… mache dann weiter?
… schreibe eine hübsche Zahl darunter?
… korrigiere weiter und bin unzufrieden?
Oder heißt das – ich habe fertig?
Also meine Alexa sagt bei großen D-korrekturen nach 20 Min
” Kaffeemaschine eingeschaltet, -Endspurt Sissi, auf geht’s. ”
Motivation vom Feinsten – geht sicher auch mit Tee 😉
Haben wollen! 🙂
Die Auflistung von Schattenläufer dürfte MINT sein. Das ist sehr akkurat. Jeder weiß, dass Fächer wie Englisch, Deutsch, Geschichte jegliche Freizeit kosten. Das ist ein anderes Problem, was man angehen und sogar sofort lösen könnte, indem man diese Lehrer stärker entlastet. Genau für diese Fächer gibt es nämlich genug Lehrkräfte ohne Arbeitsplatz. Aber das kostet natürlich wieder Geld.
Diesen Mehraufwand sollte man anerkennen.
Andererseits hat jede Fachrichtung ihre Besonderheiten. Jeder Deutschlehrer weiß bei Abschlussarbeiten, was für ihn als Arbeitsaufwand ansteht. Da möchte auch keine andere Fächergruppe tauschen.
Ich verrechne meine Klausuren in der Oberstufe (Mathe, Physik, Informatik) jeweils folgendermaßen:
4h Vorbereitung (Ausführliche Musterlösung=Erwartungshorizont mit Punkteverteilung und die Klausur)
20min pro Klausur Korrekturzeit (Real sind das etwa 3 Stunden Korrekturzeit)
In der Sek1:
1h Klassenarbeit vorbereiten (keine Musterlösung)
2h für die Klassensatzkorrektur (29Schüler)
Das sind gerundete und schön gerechnete Maximalwerte.
Die Deutschkollegin in meinem Oberstufenteam verrechnet die Korrekturzeit für eine Klausur mit 1,5h (zweimal korrigieren: Inhalt, Grammatik). Sek1-Klassenarbeitkorrekturen lägen bei 40min.
Oh wow, wenn das stimmt, muss ich dringend die Fächer wechseln und die Mathe-Kollegen, die immer behaupten, dass sie genauso lange bräuchten wie für Deutsch, Englisch,… muss ich wohl mal eingehender befragen…. 2h für einen Klassensatz mit 29 Heften ist in Englisch Wunschtraum….
Lückentext mit Vokabelhilfen und Ankreuzaufgaben…
Dann ist die Korrektur ein Klacks. 😉
Blöd nur, dass die Schülys nicht so viel dabei lernen…
Aber – man kann wohl nicht alles haben, wie Doppel A14,5 so trefflich schreibt.
Ich unterrichte ebenfalls Mathe und Physik, und brauche trotz 20 Jahren Erfahrung deutlich länger als Sie zum korrigieren eines Klassensatzes, und zwar umso mehr Zeit, je mehr Fehler die SuS machen. Und nun?
Da Korrigieren nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählt, stelle ich meine Klassenarbeiten korrekturfreundlich, trotz Gruppe A und Gruppe B.
Ach nee! Da sind schon andere draufgekommen, schon vor mehr als 50 Jahren!
Trotzdem. Diese knappe Korrekturzeit erscheint mir, als Fachfremde, doch auch als überaus kurz, in Oberstufenklausuren völlig undenkbar.
Ganz zu schweigen von der Korrekturzeit (pro SchülerIn!) in textlastigen Korrekturfächern!
Dennoch ein überzeugender Beleg, dass die Arbeitsbelastung wirklich sehr, sehr differieren kann, je nach Fach, Schulart – und auch Bundesland.
Wer eine Mathearbeit Ende Mittelstufe mit allem (Dokumentation etc.) in weniger als 3 Stunden korrigieren kann, macht definitiv keinen guten Job. Wie soll ich das pro Arbeit samt Dokumentation in weniger als 6 Minuten hinbekommen? Das geht nur mit multiple choice. Wer sowas macht, ist Grund für den Mathematiker/Ingenieursmangel in Deutschland.
Siehe Nutzer Fakten und Hate.
Das klingt für mich, als könnten Sie den wirtschaftlichen Druck in Betrieben der freien Wirtschaft nicht wirklich antizipieren. Der zukünftige Ingenieur muss ähnlich effizient arbeiten, denn sonst wird aus dessen 60h-Woche schnell eine 80h-Woche.
Ist es die Wirschaft, in der laut einer Gallup-Umfrage 71 % aller Angestellten Dienst nach Vorschrift machen und 16 % innerlich gekündigt haben?
Das scheint mir auch so ein Lehrerproblem zu sein. Meine Kolleginnen meinen auch immer, dass jeder Mist den irgendwer irgendwo fabriziert hat eine tolle Studie sei. Ein solche “Umfrage” ist wissenschaftlich methodisch das Papier nicht wert auf welchem sie steht. Für die Einordnung des Sachverhaltes gibt es deutlich bessere Quellen. Aber da muss man sich ja durch trockene Zahlen wühlen und nicht einfach nur ein paar Leute befragen. Wer hat eigentlich Zeit während der Arbeit eine solche Umfrage zu beantworten? Richtig! Schöner bias.
Genau!
Diffamierender, destruktiver Beitrag! Zielsetzung?
Nur Pseudo-Fakten! Diese “Statistik” trägt nicht zur Glaubwürdikeit bei! Jedenfalls nicht bei kritisch mitdenkenden, mündigen BürgerInnen.
Sie sagen es!
Früher gab’s eine Redensart “Wie der Herr, so das Ge…!”
Drängt sich auf!
Also mein persönlicher, subjektiver Eindruck ist, dass wir es uns bei der Klassenarbeitskonzeption und der Korrektur in den Sekundarstufen I und II viel zu kompliziert machen (müssen).
Wenn ich an die wenigen Klausuren im Universitätsstudium denke, bei denen ich mal die punktuell angebotene Einsichtnahme genutzt habe, waren die alle viel unaufwändiger (also fast gar nicht und Note drunter) korrigiert als nahezu jede Klassenarbeit, die in der SEK 1 an meinem Gymnasium zurückgegeben wird. Oft gab es auch nur Matrikelnummer und Note irgendwo ausgehängt. Und an der Uni geht es ja eigentlich seit Bachelor|Master bei den Teilleistungen um mehr, als bei einer einzelnen Klassenarbeit in der Sek I. Bei den Grundschulklassenarbeiten meiner Kinder sehe ich im Moment auch oft nur Haken oder „f“ am Rand und eine Note darunter, manchmal noch ein zusätzlicher Ankreuzbogen nach Kriterien beim Aufsatz, was mir aber auch alles total ausreicht.
Ich fände es gut, wenn wir als Lehrerschaft der weiterführenden Schulen versuchen würden, in Sachen Korrektur wirklich effektiver zu werden und nicht, uns gegenseitig noch zu übertrumpfen. An meiner Schule gibt es KuK, die korrigieren tatsächlich mit zwei Farben (grün für richtig, rot für falsch) und schreiben gefühlt mehr an den Rand, als die SuS selber geschrieben haben, oder machen sogar Audiokommentare mit gedruckten QR Codes für jede Aufgabe, wo sie die Arbeit dann zusätzlich dezidiert durchsprechen. Das ist natürlich ein toller, irgendwie auch bewundernswerter Service, aber so wird die Erwartungshaltung auch immer größer. Ich will ehrlich gesagt auch noch ein Leben neben der Schule haben, so gerne ich den Job auch nach wie vor mache…
SuS und Eltern haben natürlich ein Recht darauf zu wissen, was die Erwartungen bei einer Arbeit waren, daher gebe ich mir bei dem Erwartungshorizont viel Mühe. Die Korrektur mit Randkommentaren mache ich aber nur noch wertend (z.B.: „verbleibt zu vage“), schreibe also nicht mehr hin: „Hier wäre es besser, wenn Du genau auf die… hinweisen würdest“.
Zu jeder Aufgabe gibt es bei mir ab Klasse 9 ein Feedback, das aus mehreren Sätzen besteht. Ich habe mir hier aber ein Bausteinsystem programmiert, das ich dann nur noch punktuell jeweils individualisiert ergänze. Denn ich habe gemerkt, dass ich bei den früher jeweils personalisierten Gutachten oft immer wieder gleiche Formulierungen verwendet habe.
Daher gibt es jetzt z.B. bei der Textwiedergabe mindestens fünf Teilfeedbacks, also fünf Sätze, die ich mir dann nach „Güte“ zusammenklicken kann und die dann zum Ausdruck bringen, wie gut die Aufgabe gelöst wurde (ähnlich Ankreuzbogen, sieht aber viel schicker und professioneller aus als Fließtext). Ein Aspekt ist z.B. die Distanznahme zum Material, die ich dann nach „Güte“ aus sechs Bausteinen auswählen kann (sehr gut: „Die Distanznahme zum Material (eigene Wortwahl|keine direkten Zitate, sichere Konjunktivverwendung) gelingt ausgezeichnet“). Dann kommt oft noch ganz unten unter die Gesamtbewertung ein individualisierter Satz dazu, der erklärt, woran es jetzt konkret lag, dass insgesamt die nächsthöhere Note nicht erreicht wurde. Ich lese die Arbeiten auch nur noch einmal, auch in der Sek II, denn ich weiß aufgrund meiner Erfahrung dann sicher, welche Note angemessen ist und habe durch dieses Verfahren meine Korrekturzeit sehr stark reduziert, ohne radikalen Einbruch der Korrekturqualität, wie ich finde. Alle SuS erhalten nämlich so einen genauen Erwartungshorizont für die Arbeit und ein individuelles Gutachten von mindestens vier Sätzen pro Aufgabe. Diese Sätze und auch die Teil- und Gesamtnoten („Die Aufgabenbearbeitung entspricht den gestellten Anforderungen daher im Allgemeinen, ist punktuell aber auch besser, weshalb sie mit befriedigend (09 Punkten) bewertet wird.“) stammen dann aber zugegeben zumeist aus meinem Baukastensystem. Ich schaffe so natürlich nicht die Zeiten, die hier in den Raum gestellt werden, aber auch für eine Sek II Klausur klappt es so auch tatsächlich mal unter 25 Minuten.
Darüber hinaus biete ich aber immer an, mit den SuS die Arbeit auch persönlich in der Mensa (öffentlicher Raum, man soll ja mit SuS nicht alleine im Raum sein) durchzugehen, um genau zu erklären und zu coachen, was besser gemacht werden kann. Nutzt aber eigentlich niemand. Mich hat es früher gefrustet, wenn ich aufwändig korrigiert habe und dann SuS nur auf die Note schauen und zurückgeben.
Ich habe auch mal in meine früheren Klassenarbeiten geschaut, die ich selbst damals als Schülerin habe schreiben müssen in der Sek I und Sek II (meine Mama hat damals alles kopiert). Da gab es in meinen Fächern sehr geschlossene Aufgabenformate, keine durchgängigen Operatoren und von allen drei Anforderungsbereichen auch keine Spur. Ich behaupte jetzt mal, durch die erzwungene Kompetenzorientierung ist nicht alles besser geworden. Es wurde zumindest komplizierter, aber dass es nicht einfacher wird in unserem Job ist ja irgendwie schon Alltag geworden… Machen wir das beste draus. Ist trotzdem ein toller Job!
An der Uni haben Sie aber auch keine Eltern, die bei jedem Fliegenschiss zum Anwalt rennen!!!
Das stimmt natürlich, Eltern können wirklich anstrengend sein. Aber bei mir sind es immer nur ganz wenige Eltern, die dann die Stimmung vermiesen. Und diese Eltern werden wir nicht ändern können.
Und ich glaube, wir tragen selbst einen Teil zu dieser Anspruchshaltung bei. Und das können wir ändern. Ich bin etwa dazu übergegangen, den SuS die Zeugnisnote nicht mehr im Vorfeld mitzuteilen. Auch da meinen die SuS nämlich inzwischen, sie hätten einen Anspruch darauf und wollen dann über die Note „verhandeln“. Ich sage Ihnen gerne die Teilnoten, wie oft die Hausaufgaben fehlten, wie die vorgestellten waren, wie das Referat war und die grundsätzliche Gewichtung. Denn ich muss ja Auskunft geben über den Leistungsstand. Aber bei der daraus resultierende Endnote behalte ich es mir vor. Seitdem laufen diese Gespräche von der Stimmung her anders ab. Ich berate, ich informiere und ich unterstütze gerne, aber ich bin kein Rundumservice. Da müssen wir selbst auch umdenken und die jungen, ambitionierten KuK ohne eigene Kinder etwas an die Hand nehmen, die immer noch einen drauflegen und die Abspruchshaltung an alle dann erhöhen.
Zu meinem System: Aber ich glaube, dass es gerade im Widerspruchsfall gut ist, wenn man sich da durch verklausulierte Formeln absichert. Denn es ist ja bei dem von mir beschriebenen System gerade durch die recht verklausulierten Feedbacks im Gutachten so, dass die Korrektur nicht unbedingt besser anfechtbar wäre. Es gibt ja zu jeder Aufgabe wertende Randkommentare und eben ein Gutachten. Und einen Erwartungshorizont. Mehr müssen wir ja nichtmal im Abitur machen…
Uni bzw. Hochschule ist nicht Schule!
Denn an den Prof traut man sich nicht so schnell ran!
Rechtfertigungs-, Nachweis- und Belegpflichten bei LehrerInnen sind doch völlig anders gelagert als in der Welt der sog. “akademischen Freiheit”!
Siehe auch das in letzter Zeit gehäufte Vorkommen von Plagiatfällen!
Bei der Korrektur bzw. Bewertung meiner zahlreichen Facharbeiten im Englisch-Leistungskurs (Bayern, vor Jahren) wäre mir jedenfalls ein solcher sicher nicht untergekommen!
Denn bereits bei den engmaschigen betreuenden Vorbesprechungen hätte ich wohl irgendwann Lunte gerochen, auch eine vom “ghostwriter” erstellte Arbeit wäre dann wohl auch aufgeflogen.
Spätestens beim Nachhaken, im Verdachtsfall hier auch “Nachbohren” im “Mündlichen (auch bewerteten) Prüfungsgespräch” zur Facharbeit hätten sich Verdachtsmomente wohl erhärten lassen.
Betrug/ Unterschleif wird in Bayern mit Note “6” geahndet.
Schreckt wohl auch ab, so durch’s Abi zu fallen.
Link zur Untersuchung einer professionellen Firma für Betriebsberatung:
http://www.jaik.de/jaik/lehrer/arb_mumm.htm
Ich habe nicht reingeschaut, weil man sowas auch alles zur Genüge kennt. Meistens beruhen ja auch die Ergebnisse professioneller und seriöser Firmen auf Selbstauskünften der Betroffenen und die zählen dann das Ansehen der Tagesschau mit zu ihrer Arbeitszeit, weil sie sich ja politisch bilden müssen usw.
Das Problem sind dann immer diese ausverschämten Selbstauskünfte und dass das niemand überprüfen kann (und niemand überprüft) und dass aber eben auch die Lehrerarbeitszeit fließend und schwammig zwischen Freizeit und Arbeitszeit wechselt, siehe Gespräch über Schüler, mal ist es Arbeitszeit, mal ist es einfach Klatsch & Tratsch.
Ich habe früher in Frankreich in der freien Wirtschaft gearbeitet und habe mich einmal kaputtgelacht, als ich in der Tagesschau den Vergleich der Arbeitszeiten in den verschiedenen EU-Ländern sah. In diesem lag die duchschnittliche Arbeitszeit in Frankreich über der gesetzlich zulässigen Arbeitszeit. Natürlich wurden die Daten auch von einer professionellen “Betriebsberatung” erhoben.
Nun habe ich doch reingeschaut. Die Intention des Beitrags ist klar. Schattenläufer selbst könnte ihn geschrieben haben. Angaben, wie die Daten zustande gekommen sind, fehlen.
Mit Sicherheit: Selbstauskünfte!
Oh Mann es lebe die professionelle Klugscheißerei. Die Vorurteile gegen LuL sind wohl doch nicht so weit her geholt.
Echt eine Unverschämtheit des Betriebsberaters eine Untersuchung ohne IHRE ausdrückliche Billigung zu veröffentlichen.
Na oben konnte man doch Beispiele dafür lesen: Sie veranschlagen 1,5 h pro Woche für Elternabende, Tage der offenen Tür und sowas… Wer hat das denn wöchentlich???
1x6h Tag der offenen Tür
4x 6h Elternabend
Sind etwa 30h pro Jahr. Bei 196 Arbeitstagen und 5 Wochenarbeitstagen macht dies etwa 0,75h pro Woche aus. Dass es wahrscheinlich auch Entlastung z. B.in Form von Unterrichtsausfall am Tag der offenen Tür oder am Elternabend, lasse ich unter den Tisch fallen.
Stimmt nicht, Schattenläufer? Wie wäre es, endlich mal den Lehrerrat zu involvieren, um auf der nächsten Lehrerkonferenz ein Entlastungskonzept abzustimmen. Der Tag der offenen Tür ist wahrscheinlich nicht dienstrechtlich vorgesehen und kann durch eine Mehrheit in der Lehrerkonferenz/Schulkonferenz kassiert werden.
Tiefes Seufzen.
Originaltext: Arbeit für die Schule bei Projekten, Aufräumaktionen, Elternabenden, Tag der offenen Tür und vielem mehr kostet den LuL erneut 1,5 Stunden.
Ein Projekt in allen drei Jahrgangsstufen, je zwei Klassen. Das sind sechs kleine Projekte.
5 Stunden Vorbereitung inklusive Absprache mit Kollegen macht 30 Stunden
Ein Elternabend. Dauer 2h plus eine Stunde Vorbereitung macht nochmal 3 h.
Zwei mal im Jahr aufräumen in den Funktionsräumen. Macht zwei mal 4 h sind 8 h.
Ein Tag der Offenen Tür. Drei Stunden Aufbau und Planung. Dauer 8h plus 2 h Abbau. Dafür 5 Schulstunden Entlastung (4 Zeitstunden). Macht ein Übermaß von 9h.
Das gleiche nochmal für den Weihnachtbasar. Nochmal plus 9h
30h + 3h + 8h + 9h + 9h = 59h in 40 Schulwochen. 1,475 h pro Woche.
Sorry, Schande über mich ich hab mit erlaubt zu runden.
Dafür hab ich im nächsten Posten “Fortbildungen und Co” abgerundet.
War nur Überschlägig!!!!
Was Sie hier erwarten wäre eine dezidierte Untersuchung, Dokumentation jeglicher Arbeit über mehrere Jahre mit Abrechnung, aufgesplittet auf 30-40 Seiten als Abschlussbericht.
Na ja, würde wohl 2 Stunden pro Woche Kosten, plus 40 Stunden für die Auswertung. Also etwa 120 Stunden im Jahr.
Wenn Sie mit ein paar zusammenlegen und das mit 40€ pro Stunde vergüten, könnte ich für 4800€ nachdenken ob ich bereit bin das Ergebnis in einem Jahr vor zu legen.
Vorher bleibt es eben bei Schätzungen.
Aber auch dann würde die Untersuchung eben nur meinen Zeitaufwand darstellen. Nicht den eines Grundschullehrers, nicht den eines Förderschullehrers, nicht den eines Mathelehrers am Gym in BW und nicht den eines Deutschlehrers am Gym in Sachsen.
Toll. Dann dürfen die neuen 5.Klässler sich von außen die Schule ansehen, in die sie dann die nächsten 6Jahre täglich hineinströmen. Gerade die Inklusionsschüler und ihre Eltern nutzen diese Tage, um erste Kontakte zu knüpfen. Ich mache da schon mal Termine für Erstgespräche fest.
Macht doch nichts. 1900Arbeitsstunden auf 196 Arbeitsstage verteilt, macht gerundet 10h-Arbeitstage.
Sie als Maximallehrer erhalten rechnerisch nach jedem 4ten Arbeitstag einen zusätzlichen Urlaubstag, was dann mit den gesetzlichen 24 Urlaubstagen auf etwa 74 summierbar ist. In NRW gab es lediglich 60 freie Arbeitstage in den Ferien, was wohl für den Nicht-Maximallehrer sicherlich angemessen ist.
Ihre Studie belegt somit, dass wohl nur der Maximallehrer zu viel arbeitet.
Rechnung basiert auf den Daten aus NRW, 2021
Haben Sie Lack getrunken?
10h Arbeitstage sind ok?
Ich erhalte jeden 4. Tag frei?
Neben dem rein zeitlichen Aufwand, muss auch die zum Teil extreme geistige und seelische Belastung während des Unterrichtens berücksichtigt werden. Welcher Unterhaltungskünstler schafft das Lehrerpensum?
Frohe Weihnachten!
Die geistige und seelische Belastung ist individuell verschieden und konnte daher nicht berücksichtigt werden.
Nennt sich “Belastungsstudie”, gibt es auch:
https://kooperationsstelle.uni-goettingen.de/projekte/arbeitsbelastungsstudie
Danke für den Beitrag. Ich denke, dass das der Unterschied zu vielen anderen Berufen ist. Deshalb verstehe ich nicht, weshalb sich hier Kollegen untereinander auseinandernehmen. Diesen entscheidenden Faktor haben alle gemein. Viel gearbeitet wird in anderen Berufen auch.
Ich bin 32,5 Zeitstunden in der Oberschule im Ganztag (Unterricht + Präsenzzeit). Dazu kommt noch die Unterrichtsvorbereitung, die Klassenarbeiten und individuelle Elterngespräche. Ich komme schon auf 46 Arbeitsstunden, wenn ich nur das Notwendigste mache.
Also ich erzähle überall, dass ich nur vormittags arbeite und in den Ferien durch die Welt ziehe, damit ich den ganzen Schotter ausgebe, den ich durch Nichtstun in Massen verdiene, während ich meinen Spaß mit den Klassen habe. Immerhin will ich neue KuK anlocken, damit ich nicht so viel Zusatz alleine stemmen muss.
Bist unschlagbar
Beste Weihnachtsgrüße, auch an Fraulau.
Warum sind Sie Lehrer geworden? (Ernstgemeinte Frage)
Wer? (Ernstgemeinte Frage)
Frage ich mich zeitweise auch.
Etwas komisch ist es ja schon, wenn sich Lehrer über zu viel Arbeit beschweren, schließlich wurden wir in der Schule mit unnötigen Hausaufgaben überschwemmt. Warum sollten die Lehrer nicht 55 Stunden in der Woche für ein gutes Gehalt arbeiten, wenn es die Schüler sogar ohne Geld dafür zu bekommen müssen?
Weil ihr kostenlos Bildung bekommt… in andren Ländern gibt es nix oder man muss Zahlen und hat die Arbeit…
Ich brauche bei einer 73% Prozent-Stelle für alles mehr als hier beschrieben, Mails, Vor- und Nachbereitung, Organisatorisches …
Vor allem bei Klassen mit z.T. über 30 SuS geht für die Korrektur einer KA mindestens 1 WE oder 2 Tage flöten. Ein volles Deputat bei zwei Fremdsprachen ist fast nicht machbar. Und dafür hat man noch nicht mal einen gescheiten Arbeitsplatz zur Verfügung, sondern muss sich zu Hause selbst organisieren und tief in die Tasche greifen.
Nebenher noch Ausflüge, Austausch- und Studienfahrten organisieren und begleiten, OHNE Anrechnung der 24/7 Arbeitszeit gibt es wohl in keiner anderen Branche.
Dieses ominöse “Mails” wird einem in keinem Job der Welt angerechnet oder vergütet, höchstens in Spam-farmen. Ein Kommunikationsmittel als gesonderte Arbeitsbelastung anzuführen ist schon wirklich schräg.
Lesen Sie ihre dienstlichen Mails denn nicht?
Doch, wie jeder Arbeitnehmer übrigens auch. Die haben diese meist sogar auf dem Handy, um jederzeit und möglichst schnell antworten zu können. Die Debatten und Foren in welchen diese sich organisiert darüber beklagen, habe ich jedoch noch nicht gefunden. Hier setzt erneut die Effizienz an. Ich brauche keine ellenlangen geschwurbelten Mails. Meist reicht eine kurze Zusage, Rückmeldung o.ä..
Sprachen wir schon über “Verfügungsstunden”? Seit Monaten werden wir alle jede Woche “gezogen”, also 90 min Vertretung noch mal oben drauf.
Bei uns hat man nur dann Verfügungsstunden, wenn man weniger unterrichtet, als vertraglich vereinbart sozusagen. Das sind bei uns Verfügungsstunden.
Bei uns auch.
Vertretungsstunden muss man bis zu 3 monatlich ohne Bezahlung leisten. Das ist doch bekannt. Aufgrund des hohen Krankenstandes gab es zuletzt aber auch viel Ausfall; Klassen wurden tageweise zuhause gelassen.
Ich persönlich hatte seit Schuljahresbeginn keinen einzigen halbwegs voll unterrichtenden Monat mit weniger als vier Vertretungsstunden. Jetzt alleine im Dezember 12.
Mit Ü55 gibt’s in Rlp keine Vertretung gegen ausdrückliche Zustimmung der Lehrkraft. Selbst schuld, wer’s trotzdem macht.
Ja, bei mir fällt auch regelmäßig Unterrecht aus, weil eine Klasse fast vollständig krank ist, einen Infotag hat, auf Klassenfahrt ist, Abiklausuren geschrieben werden, Glatteis ist, etc.. Übernehmen wir jedoch “zusätzliche” Vertretungsstunden gibt es dafür Geld ohne eine Aufrechnung der Ausfälle. Das gibt es in keinem anderen Job!
Watt is datt denn fürn BL und Schulform?
In SH macht man die zusätzlichen Vertretungen umsonst und die Ausfallstunden werden als Minusstunden angerechnet. Mit Glück am Ende plus-minus Null.
Komisch, bei uns an der Schule sind es mitunter 2pro Woche (Doppelstundesystem), d.h. 8 im Monat! Bezahlt wird da nix !
Selbst schuld, wer sich nicht wehrt.
Mea culpa !
Bei uns nicht. Da sind alle dran.
Das “System Schule” wäre ohne unbezahlte Mehrarbeit der Lehrkräfte schon vor Jahren / mittlerweile Jahrzehnten kollabiert. Jeder, der dort arbeitet weiß das. Und die Glorreichen wissen das auch, deshalb lehnen sie von ihnen selbst in Auftrag gegebene Arbeitszeituntersuchungen kategorisch ab. Stattdessen nur Geschwurbel, wie man die Arbeit “umorganisieren” könnte, oder wie man “eigenverantwortlich” dafür zu sorgen habe, dass man die offzielle Arbeitszeit nicht überschreitet. Unabhängige Arbeitszeituntersuchungen durch Verbände und / oder Hochschulen zur Lehrerarbeitszeit werden ignoriert und als nicht objektiv abgetan.
Mittlerweile gibt es sogar ein EuGH-Gerichtsurteil, dass alle Arbeitszeiten zu erfassen sind. Mal sehen, wie sich die Glorreichen auch hier wieder herauswinden. Zumindest für die angestellten Lehrkräfte wird das EuGH-Urteil wahrscheinlich früher oder später unmittelbare Rechtswirkung entfalten, mit einem einfachen Verweis, dass für Angestellte dieselben Bedingungen in der Schule gelten wie für Beamte, wird man sich voraussichtlich nicht mehr herauswinden können.
Wird interessant zu sehen, wenn die angestellten Lehrkräfte dann demnächst die Teilnahme an Konferenzen am späten Nachmittag / frühen Abend bezahlt bekommen oder früher gehen dürfen und die Beamten nicht, oder wenn die Angestellten dann nur noch die Lerngruppen mit maximal 15 Schülern bekommen, damit deren Korrekturen keine Überstunden generieren, oder wenn diese nicht mehr im Abitur eingesetzt werden dürfen.
Solche Darstellungen gab es ja schon oft. Es ist nicht in Ordnung, die Arbeit eines Lehrers kleinzureden, aber diese Darstellungen strotzen leider nur so von Übertreibungen. Das ist dann auch nicht hilfreich und außerdem unredlich. Man muss auch sehr nach Fächern und Schularten unterscheiden. Beispiele:
Ich mag solche Darstellungen nicht. Sie sind unseriös. Genauso wie die Mär vom faulen Lehrer.
Ich habe 10 Klassen.
Also 30 Klassenarbeiten pro Halbjahr. Also 3 Arbeiten pro Klasse und Halbjahr. Das kommt bei und durch das Blocksystem der Beschulung.
Ich möchte mich ausdrücklich entschuldigen, dass ich offensichtlich weder weder in ihrer Schulform noch an ihren Klassen eingesetzt bin.
Noch peinlicher ist es, dass ich nicht Sie bin, sonst wäre die Aufstellung wahrscheinlich richtiger.
Wenn man 10 Klassen hat und 28 Unterrichtsstunden oder sogar weniger, dann haben Sie ca. 2 Stunden pro Klasse. Aber welche Fächer sollen das sein mit Klassenarbeiten?
Oder unterrichten da 2 Kollegen z.B. Deutsch in einer Klasse, dann muss man doch die Klassenarbeiten wieder durch ca. 2 teilen oder schreibt der Kollege nie eine und immer nur Sie?
Auflistung der Klassenarbeiten.
Fachklassen (Lernen einen Beruf)
SK 2h pro Woche alle drei Wochen => eine Klassenarbeit
WK 2h pro Woche alle drei Wochen => eine Klassenarbeit
Technik 4h pro Woche alle drei Wochen => zwei Klassenarbeit
Das mal zwei Klassen und drei Fachstufen (jede nur alle drei Wochen anwesend)
4 Klassenarbeiten x 2 Klassen x drei Fachstufen x zwei Halbjahre = 48
Zwei Abschlussklasse in 1. HJ. (jede Woche anwesend aber nur ein halbes Jahr lang))
SK 2h pro Woche ein halbes Jahr lang => zwei Klassenarbeiten
Technologie 3h pro Woche ein halbes Jahr lang => zwei Klassenarbeiten
4 Klassenarbeiten x 2 Klassen x 1 Halbjahr (Prüfung im Januar) = 8
Zwei Vollzeitklassen (jede Woche anwesend) z.B. zur Erlangung eines beruflichen Abschlusses auf dem Niveau von HA / MBA oder Fachhochschulreife
SK/WK 2h jede Woche => zwei Klassenarbeiten
2 Klassenarbeiten x 2 Klassen x 2 Halbjahre = 8
Hokus Pokus Fidibus
Summe: 48 + 8 + 8 = 64 Klassenarbeiten pro Jahr
Manchmal kann man sich um eine Arbeit drücken und mit Kollegen zusammen legen. Daher nur 60.
Wenn Sie es mir jetzt immer noch nicht glauben, dann steht es Ihnen natürlich frei dies zu lassen.
Falls Sie es jetzt noch immer wirklich nicht verstehen.
Könnte es möglich sein, dass Sie ein wenig dumm sind?
Das Problem ist doch, dass erst im 148. Kommentar ansatzweise heraus kommt, wie und wo Sie unterrichten – offensichtlich noch nicht einmal für “Insider” = LK auf den ersten Blick einzuordnen.
Absolut kein Vorwurf an Sie, da Sie ja ursprünglich einen Kommentar verfassten, der dann als Artikel veröffentlicht wurde.
Jetzt steht hier eine derart individuelle Rechnung im Raum, die ausschließlich auf Sie und Ihre persönliche Situation und Berufserfahrung zutrifft.
Letztlich sollte jedem klar sein, dass die konkrete Arbeitsbelastung von mehr Faktoren abhängig ist, als es Schulformen gibt.
Und als Arbeitnehmer aus dem “normalen” Leben möchte ich noch ergänzen, dass es in anderen Berufen sowohl “faule Säcke” als auch “Selbstausbeuter” gibt – an der gesunden Mitte fehlt es leider häufig.
Ich habe aber mittlerweile gelernt, dass es zumindest keine faulen Säcke in der Schule gibt.
Mit ca. 25 Jahren Verspätung möchte ich mich bei meinen folgenden ehemaligen LK / Fachlehrern entschuldigen:
– Musik- und Werkunterricht (Grundschule)
– Sport- und Arbeitswissenschaften (Sek I)
– Musik- und Textil (Sek I)
– Sport- und Geschichte (Sek II)
-…
Ich hatte immer den Eindruck, dass dort die Work-Life-Balance stimmte…ein Irrtum, wie sich nun herausstellt.
“Jetzt steht hier eine derart individuelle Rechnung im Raum, die ausschließlich auf Sie und Ihre persönliche Situation und Berufserfahrung zutrifft.”
Das war auch nie anders gedacht oder geplant.
Ging auch nicht anders. Ich Arbeite eben an einer beruflichen Schule.
Ich kann keine realistische Einschätzung für Grundschulen, Förderschulen, Gesamtschulen, Gymnasien und alles andere machen.
Ich kann auch nur für die Fächer Technik, SK und WK sprechen.
Mathe, Deutsch, Fremdsprache oder Nachlauf im Dunkeln unterrichte ich leider nicht.
Mehrarbeit durch meine Funktionsstelle in der erweiterten Schulleitung (nicht SL, Stv.SL oder Abteilungsleitung) wurde übrigens nicht berücksichtigt. Auch wenn “Fakten sind Hate” dies immer wieder betont.
Um genau zu sein macht dies für etwa 150€ netto im Monat etwa 3 Stunden Arbeit pro Woche, 10 erweiterte Schulleitungssitzungen, 10 Sitzungen für die Funktionsstelle und zwei ganztägige Veranstaltungen a 10 Zeitstunden aus.
120 Stunden Arbeit am PC
40 Stunden Konferenzen
20 Stunden Veranstaltungen
Also etwa nochmal 180h Arbeit pro Jahr für einen Gegenwert von netto 1800€. Also 10€ pro Stunde.
Sie mögen keinen Widerspruch?
Nicht von Leuten die Dinge behaupten von denn Sie offensichtlich keine Ahnung haben aber trotzdem unverdrossen darauf bestehen recht zu haben.
Sie haben offensichtlich nicht die geringste Ahnung von Aufbau und Abläufen an einer beruflichen Schule. Trotzdem beharren Sie unverdrossen auf Ihrer Ansicht. Trotz seitenlanger Erläuterungen.
Also entweder Stellen Sie mich hier einfach als Lügner da nur weil Sie es selbst nicht besser wissen oder Sie betreiben Rechthaberei in reinster Form.
Sie schreiben Klassenarbeiten auch in zweistündigen Fächern? Krass.
Ist aber so.
Klassenarbeitserlass.
Zwei Stunden pro Blockwoche mal 13 Blockwochen pro Jahr = 26 Unterrichtsstunden.
Unterste Stufe = unter 40 Jahresstunden = 1 Klassenarbeit oder vergleichbarer Leistungs-Nachweis pro Jahr.
Aus weiteren Beiträgen über Jahre stellt sich heraus, dass es vor allem in NRW eine Regelung gibt, dass in Nebenfächern keine Arbeiten geschrieben werden, während es in anderen BL üblich ist und man somit in jedem Kurs/ jeder Klasse Arbeiten schreiben lässt und korrigieren muss.
Projekte laufen leider nicht im Rahmen der Unterrichtsverpflichtung. Das ist es ja gerade , die kommen oben drauf.
Auf ein Problem möchte ich noch aufmerksam machen: Die Digitalisierung. Unabhängig von den bereits beschriebenen WLAN – Problemen sind plötzlich auf den Schüler iPads – vom bezahlten externen ITler verwaltet – die neu angeforderten Apps nur auf 20 von 25 iPads drauf. Auch Wochen später konnte dieses Problem vom ITler nicht gelöst werden. Was bedeutet, dass 5 Schüler über Wochen hinweg nicht mit der Päsentationsapp arbeiten können.
Aber glücklicherweise hat man ja in seinem nahen Umfeld 5 Personen, die ihr Privat-iPad gerne über Wochen für den Vormittag gerne verleihen, damit alle Kinder arbeiten können…..
Also, da bei uns kein zweiter FÖJler zu finden war und die einzige zur Verfügung stehende FÖJler*in über Weihnachten weg ist, hat ein Lehrer gestern noch ein paar Säcke Möhren für die Schafe, Gänse und Kaninchen der Grundschule vom Raiffeisen Markt geholt. Über die Ferien teilen sich mein Sohn (10.Klässler), ein Lehrer und eine Lehrerin die Versorgung der Tiere. Einmal mussten sie auch schon am Sonntag schnell hin, weil die Schafe ausgebüxt waren und die Verabredung der Lehrerin fiel dadurch ins Wasser. Ansonsten ist die Lehrerin aber nur Ansprechpartnerin für die FÖJler*in und meinen Sohn, der den 2.FÖJler ersetzt. Als der Schafbock zum Kastrieren eingefangen werden musste, waren allerdings fünf Lehrer plus Hausmeister, mein Sohn und die FÖJler*in zur Stelle, damit das klappt. Naja, die Tierhaltung ist halt ein Markenzeichen dieser Schule…
Die eine Grundschullehrerin backt für jedes Kind ihrer Klasse zum Weihnachtsfest einen Lebkuchenmann , die andere GS – Lehrerin brennt den Ton der Skulpturen, die ihre Töpfer AG getöpfert hat.
Die nächste GS Lehrerin hat gerade Aufsicht an der Bushaltestelle und eine weitere begleitet die Erstklässler zur Mensa.
Meine Tochter wiederum erzählt ihrer früheren GS Lehrerin, die sie auf dem Parkplatz trifft, dass ihre Oma gestorben ist.
Und Fabian ruft abends bei Frau X an, weil er heute beim Supermarktpraktikum den ganzen Tag nur zum Getränkekisten schleppen ausgenutzt wurde. Während Lea, die soviel Stress Zuhause, vor allem mit ihrem Vater hat, Herrn Y vorwirft, er hätte sie sexuell belästigt um eigentlich auf ihren Vater aufmerksam zu machen.
Das habt ihr wohl garnicht mit bedacht….
Eigentlich prima.
50% der Beiträge unterstellen mir eine grenzenlose Übertreibung.
50% der Beiträge betonen, dass meine angesetzten Zeiten bei weitem zu gering sind.
Kennen wir gut – willkommen zwischen den Stühlen 🙂 Herzliche Grüße Die Redaktion
Schnitt stimmt also. ;o)
Draus folgt, dass die individuelle Arbeitszeit der Lehrer abhängig von Schulform, Schule, Kurse, Fächer, eigenem Stil usw. sehr stark streut.
Absolut richtig!!!!!!!!
Sorry die Mitte zwischen 23 und 28 ist 25.
25 mal 45 Minuten sind etwa 20 x 60 Minuten.
Ich habe mir eingebildet, dass ich bei reiner Mathematik keine Ausdrückliche Billigung meiner Kollegen brauche.
@ Lessi
@ Schattenläufers SuS und auch meine sind ja eigentlich schon groß,
eigentlich –
Und trotzdem, wenns um Aufmerksamkeit ( und leider auch Disziplin geht ) oft wieder klein.
Liebe Lessi, ich hoffe, Sie haben sich inzwischen etwas erholt
Und wünsche Ihnen und allen Forumsschreibern – und Lesern
UND @ Redaktion
Frohe angenehme gesunde Weihnachtstage !
Wenn diese Diskussion etwas zeigt, dann die Tatsache, dass den LUL in großen Teilen nicht zu helfen ist.
Jeder hat das Rad, das Feuer und das Pulver persönlich erfunden.
Jeder ist verwundert wie Gott die Welt ohne seine Hilfe erschaffen konnte.
Jeder will sein Recht, auch wenn es ihn das Leben kostet.
Jeder hat etwas andere Zeitvorgaben. Er besteht aber darauf, dass NUR seine persönlichen Verhältnisse die maßgebenden sein können. Alles andere MUSS falsch sein.
Mögen die Herren und Damen der KMK noch so unfähig sein. Ich vermute sie sind clever genug diesen Umstand zu erfassen und weidlich aus zu nutzen.
Wie oben schon jemand vermutete, die Selbstauskünfte sind zutiefst subjektiv, aber auch oft maßlos übertrieben.
Wenn ich jetzt hier schreibe, ist das Arbeitszeit? Mancher würde es wohl dazu rechnen, denn ich betätige mich ja in meinem Beruf.
Wohl kaum, es sei denn, Sie werden von jemandem dafür bezahlt, hier zu posten.
Wenn man das Posten hier als Arbeitszeit deklarieren möchte, packt man das einfach unter Fortbildung oder Öffenlichkeitsarbeit.
Schattenläufer ist anscheinend immernoch beleidigt, dass er genausoviel Gegenwind bekommt wie Zustimmung. Einen Kommentar der als fundierter Artikel auch von der Kritikerseite akzeptiert werden soll, muss detailierter begründet werden. Das kann man sicherlich von jemanden erwarten der 1,5h braucht, um eine Arbeit zu korrigieren (wahrscheinlich Sprachlehrer).
Zusammengefasst:
Meine Meinung könnte schon richtig sein.Iihre Meinung gefällt ihnen aber trotzdem besser. 🙂
Es gibt übriges noch mehrere Untersuchungen mit dem gleichen Ergebnis von anderen Unternehmensberatern. Sie können ja mal selbst suchen. Unter anderem für das KuMi BW
Klar die haben alle nur dicke Kohle eingestrichen und dann geraten. Jedenfalls hat Sie keiner gefragt.
Genau wie ich. Ich habe auch nur geschätzt.
Ich habe zur ihrer Beruhigung wirklich mal 2 Jahre lang jeglichen Handgriff dokumentiert und am Schuljahresende zusammen gezählt.
Meine Zeiten sind für mich jedenfalls keineswegs geschätzt.
So qualifiziert und sicher wie Sie hier agieren, wäre es doch schön, wenn Sie uns, ihre von Ihnen dokumentierte Arbeitszeit, auch mitteilen würden. Sie haben diese doch sicher auch mal dokumentiert! Sie berichten ja mit absoluter Sicherheit.
Da werden Sie doch wohl nicht selbst mit Bauchgefühl agieren.
Sie tun unserem Beruf einen Bärendienst mit ihren bockigen Antworten. Jeder unabhängige Leser vermutet da gleich, dass bei der Aufstellung etwas “optimiert” wurde. Wie sagt der Volksmund so schön? Nur getroffene Hunde bellen.
Wer sich verteidigt gegen ungerechtfertigte Anschuldigungen ist per se schuldig?
Merkwürdige Rechtsauffassung.
Selbstauskünfte sind immer subjektiv.Auch ihre Eischätzung ist subjektv, und beruht auf ihren Lebenserfahrungen.
Ob sie übertrieben sind oder nicht, kann nur jemand beurteilen, der das Arbeitsumfeld des Autors kennt.
Und wie schon in vielen Anemerkungen beschreiben.
Lehrer ist ein Überbegriff wie Obst. Es gibt Äpfel, Birnen, Orangen und …..
Finde ich nicht verwunderlich, dass hier keine Einigkeit erzielt werden kann. Und da braucht man noch nicht einmal mit dem Individuum und seinen Einschätzungen zu beginnen:
16 Bundesländer, unterschiedliche Schulgesetze und Verordnungen, verschiedenste Schultypen. Meine Erfahrung ist auch, dass die Schulkultur eine wichtige Rolle spielt, was z.B. an einer Schule selbstverständlich an Nachmittagsterminen institutionalisiert ist, ist schon an der Nachbarschule nicht existent, dafür gibt es andere Besonderheiten.
Dann kommt noch der individuelle Aufwand nach Fach, Unterrichtsverteilung, Klassenkonstellation (SuS mit psychischen Problemen!), Zusatzaufgaben etc.
Ich unterrichte Technik und WP Technik an einer Gesamtschule, NRW. 17Jahre Berufserfahrung, Schwerbehindert, angestellt (somit 39Wochenstunden laut Vertrag, E11)
Gute 29Zeitstunden bin ich die Woche irgendwie in der Schule beschäftigt.
Klassenarbeiten: 6 pro Halbjahr mit 15 SuS. 1-2h erstellen, beim Korrigieren zwischen 5 und 10min pro Arbeit, selten 15min. Was ich nicht sofort entziffern kann, wird als falsch markiert. Keine Rechtschreibung/Grammatik Korrektur, denn dann könnte ich oft die ganze Zeile unterkringeln.
Konferenz: 1x im Monat für 3h
Elternsprechtag, Versetzungskonferenz: ganztägig, statt Unterricht
IT wurde an eine Fremdfirma ausgelagert
Elternkontakte: wenn ich in der Schule bin, meine private Telefonnummer gebe ich nicht raus
Keine Vertretung, keine Klassenleitung, keine Orga von Klassenfahrten, keine eigenen Projekte
Viel ist bei mir der Schuljahranfang. Dort baue ich sämtliche Modelle, sofern noch nicht vorhanden, tätige die Bestellungen und mache die aktuelle Reihenplanung für die verschiedenen Jahrgänge, so muss ich während des SJ nur gucken, wo bin ich dran, was kommt als nächstes. Da im Moment mal wieder die Lehrpläne neu geschrieben werden müssen, muss jedes Schuljahr für Technik und WP sehr viel Zeit investiert werden. Dh im ersten Monat arbeite ich mehr oder weniger durch
FKs: im HJ so 45min (inkl Protokoll schreiben)
Idr arbeite ich am Sonntag 2-3h, um die folgende Woche zu planen.
Ich habe es dran gegeben, mich in irgendwelche Arbeitsgruppen zu engagieren. Zu viel Zeitaufwand, zu wenig Effektivität. Es war ein harter Weg, dass durchzusetzen.
1-2h pro Woche geht mit Gedanken zu Schule/Unterricht drauf
1h pro Woche WhatsApp mit Kollegen
Herbst-, Weihnachts- und Osterferien: max 2 Tage für die Schule
Sommerferien: die letzten 2 Tage ist mit diversen Konferenzen belegt.
“Keine Vertretung, keine Klassenleitung, keine Orga von Klassenfahrten, keine eigenen Projekte”
Interessant. Eine Schule ohne Vertretung, ohne Klassenleitungen, ohne Klassenfahrten.
Oder könnte es sein, dass diese Arbeit dann an anderen hängenbleibt, die dann umso mehr arbeiten?
Ich mache Gebrauch von den Entlastungen, welche mir als Schwerbehinderte zustehen.
Des weiteren, wo steht geschrieben, dass man sich komplett aufgeben muss und jegliche Zeit mit Schule verbringen muss? Ich werde für x Stunden bezahlt und mache nicht +n Stunden, unbezahlt.
Meine Güte, was für ein Theater hier! Man kann ja erklären, wie es bei einem selber anders läuft, aber muss sich doch nicht gegenseitig Lügen unterstellen. Schattenläufer hatte einfach nur einen Kommentar geschrieben und kann auch garnichts dafür, wenn die Redaktion daraus einen (allgemeingültigen) Artikel macht.
Die Redaktion hat aus dem Leserpost keinen “allgemeingültigen” Artikel gemacht, sondern ihn überschrieben und eingeleitet als das, was er ist: ein Leserkommentar. Die Diskussion, die er ausgelöst hat, belegt die Relevanz des Themas. Wir möchten allerdings die Diskutierenden im Leserforum um Respekt vor dem Autoren und seinen Ausführungen bitten. Unterstellungen sind sicher nicht hilfreich, ein positives Bild von Lehrkräften in der Öffentlichkeit zu prägen. Herzliche Grüße Die Redaktion
“Dann sieht die Sache schon anders aus. Wer alles ober zusammen rechnet kommt pro Schulwoche auf etwa 45 Zeitstunden.”
Was genau soll man wie zusammenrechnen? Beispiel: Jede Woche 1 Elternabend. Berechnet man den mit 5 Minuten, weil der ja nur 1x im Halbjahr stattfindet, wenn nichts Außergewöhnliches passiert ist?
Ich finde manches reichlich übertrieben, einiges an den Haaren herbeigezogen und wieder anderes unzulässig pauschalisiert.
@Arbeitszeit:
Ich möchte gerne einen Arbeitsplatz an der Schule haben, der größer ist als eine DIN A 3-Fläche, einen Raum, den ich mit einer Türe schließen kann, darin ein Regal mit meinem ganzen Kram drin.
Ich hätte gerne einen 8 Std. Arbeitstag mit einer Stunde Pause drauf, eine Stechuhr, Laptop, Bürokram usw.
Meine Konferenzen spielen sich während der 8 Std. Arbeitszeit ab, Vorbereitung, Korrekturen, Elterngespräche ebenso. Klare Arbeitszeiten, Überstunden werden entweder bezahlt oder abgefeiert. Wenn Feierabend ist, ist Feierabend. Wenn Wochenende ist, ist Wochenende.
Dann gäb es keine Diskussionen mehr über die Arbeitszeit eines Lehrers.
Die komplette Anwesenheitszeit in der Schule ist selbstverständlich Arbeitszeit. Ist doch in jedem anderen Beruf auch so: Stempelt sich der Büroarbeiter aus, wenn er sich einen Kaffee aus der Büroküche holt? Selbst im Amazon-Lager ist die Zeit für’s Klo Arbeitszeit.
Also: Wer um 08 Uhr anfängt und an einem Halbtag das Gebäude um halb zwei verlässt, der hat schon einmal 5,5 Zeitstunden gearbeitet. An einem Ganztag dann 7,5 Stunden. Völlig egal, was er oder sie dazwischen in der Schule getrieben hat.
Was genau sind denn Betriebsberater?
Ich bin Lehrerin in der gymnasialen Oberstufe und kann diese aufgebauschte Rechnung nicht im Ansatz nachvollziehen.
Dan kann sie natürlich keinesfalls ansatzweise richtig sein. 🙂
Ist hier irgendwer bockig, weil er nicht nur Beifall bekommt? Sie teilen Ihre Meinung, ich teile meine.
Das Aufgabenspektrum von Lehrern verschiedener Schulformen unterscheidet sich erheblich, ja auch schon innerhalb derselben Schulform. Hinzu kommt noch das individuelle Arbeitsverhalten. Da sind Vergleiche wirklich schwer.
Das ist aber auch m. E. gar nicht die Frage. Sinnvoller erscheint mir die Arbeitszeit unter einer anderen Fragestellung zu sehen. Ein Beamter in NRW hat eine Arbeitszeit von 41 Stunden in der Woche. Wenn man die Unterrichtsstunden, die objektiv er fassbar sind, abzieht bleiben noch Stunden übrig für all die anderen Aufgaben. Sind diese Aufgaben innerhalb der Rest Stunden schaffbar oder nicht. Mit einbeziehen muss man auch den Urlaubsanspruch von 6 Wochen im Jahr. Alles andere ist unterrichtsfreie Zeit, in der zwar nicht unterrichtet wird, aber auch kein Urlaub ist.
All dies muss mitgerechnet werden und Berücksichtigung finden in der eigenen Arbeitszeitberechnung.
Ich mutmaße, dass sich daher schon recht viel relativiert. Mit anderen Worten, man kann schon einige Wochen 50 Stunden arbeiten, was sich dann eventuell in den Schulferien, in denen man weniger zu tun hat, wieder ausgleicht.
Um also herauszufinden, wie es um die Arbeitszeit steht, muss man eigentlich ein ganzes Schuljahr betrachten inklusive aller unterrichtsfreier Zeiten.
Wurde bei uns durch das Ministerium mal gemacht:
Bandbreite für die Anwesenheitsverpflichtung
Die bisher übliche Praxis ist, dass „von Fall zu Fall“ eine Anwesenheitsverpflichtung entsteht, wenn eine Konferenz anberaumt, ein Elternabend festgelegt wird oder die Schulleitung einen Gesprächstermin festlegt. Auch damit entstehen Anwesenheitsverpflichtungen.
Aus der oben beschriebenen Begrenzung – ergibt sich folgender Rahmen:
1760 Stunden (Arbeitszeit pro Jahr im öffentlichen Dienst)
– 440 Stunden (Minimum als disponible Arbeitsstunden) = 1320 Stunden (Anwesenheitszeit in der Schule)
Daraus ergibt sich als Anwesenheitszeit in der Schule : 1320 Stunden (Anwesenheitszeit in der Schule)
– 24 Stunden (entspricht 3 Arbeitstagen vor Beginn des Schuljahres)
= 1296 Stunden (Anwesenheitszeit in der Schule in den Schul-
wochen)
Als regelmäßige Anwesenheitsverpflichtung in der Schule pro Schultag ergäben sich dann:
1296 Stunden / 192 Unterrichtstage = 6:45 Anwesenheitsstunden pro Schultag.
Die Lehrkräfte müssten bei dieser – fiktiven – Organisationsform täglich z.B. von 7:30 Uhr bis 14:15 Uhr in der Schule sein.
Bei einer Anwesenheitsverpflichtung von 6 Stunden á 60 Minuten an 5 Tagen in den Schulwochen blieben 144 Stunden im Jahr als „variable Anwesenheitszeit“, über die von Fall zu Fall entschieden werden müsste, plus 440 Stunden zur freien Disposition für die Lehrkraft.
Neben diesen Varianten kann jede sachgerechte andere Form der Verteilung der Anwesenheitsverpflichtung, die für die Schule angemessen ist, in der Schule bestimmt werden.
Es wird empfohlen, bei der Planung einer Regelung für die Schule zunächst von den feststehenden Notwendigkeiten für den Verlauf des Schuljahres auszugehen, dann wünschenswerte Kernzeiten neben den durch Unterricht feststehenden Zeiten zu bestimmen, in denen grundsätzlich alle Lehrkräfte anwesend sein müssen.
Feste Tage und Zeiten für die Anberaumung von Konferenzen, gemeinsamer fachlicher Vorbereitung, u.a.m. vorzusehen, kann ins- besondere bei größeren Schulen zweckmäßig sein.
Insbesondere in Schulen mit gymnasialer Oberstufe und in den beruflichen Schulen ist eine langfristige Planung in diesem Sinne mit entsprechenden verbindlichen Festlegungen ohnehin übliche Praxis.
So ähnlich habe ich mir das vorgestellt.
So ein Grundgerüst sollte am Anfang eines Schuljahres jedem Kollegen zur Verfügung stehen, natürlich auch unter der Berücksichtigung von Teilzeitkräften. Bei uns ginge das sogar, da der Terminkalender mit allen Verbindlichkeiten außerhalb der Unterrichtszeit meist schon vollständig steht. Hinzu kämen noch individuelle Verbindlichkeiten.
Kompliziert wird dann noch die Vereinbarung, was genau als Arbeitszeit zu sehen ist. Da wird es zu Varianzen kommen.
Ich würde mich dann auch fragen, wie unvorhersehbare Arbeitszeiten am Abend oder am Wochenende gewertet werden (wie es in Coronazeiten Gang und gäbe war)
Nach einem Jahr wäre man dann hoffentlich schlauer…
Die einzige Person, die in Hessen verpflichtend anwesend sein muss, ist der Schulleiter oder dessen Vertreter.
Finde ich unter den gegebenen Umständen (Tischfläche in Größe eines DIN 3 Blattes im Lehrerzinmer s.o.) auch angemessen.
Bei uns haben alle Kollegen einen Vorbereitungsraum mit Schreibtisch, PC und Küchenzeile…. Im Jahrgang. Und nun? Anwesendheitspflicht nur an einem Tag in der Woche…. Zur Teambespreching…..
Ich will ja nicht angeben… Wir haben auch noch eine Lounge im Stil eines American dinners und einem riesigen Sofa mit Kissen und Decken….. Manche Kollegen machen sich dann kurz mal lang… Ich auch….. Das trägt sehr zur Resilienz bei und auch unsere Kinder dürfen es dann und wann mal nutzen….
Genau das wurde ja in der Arbeitszeitstudie der Uni Göttingen gemacht.
Und eben das war auch das Ergebnis: Die Arbeitszeit ist selbst ferienbereinigt viel zu hoch, wenn man die Arbeitszeit der Beamteten zu Grunde legt und Urlaubstage ansetzt.
Die Ergebnisse der Studie wurden vom Land anerkannt.
Sie wurden mit den Ergebnissen weiterer Studien einer Kommission vorgelegt, die das Land selbst besetzt hatte, um die Belastungsfaktoren deutlich herauszustellen und Empfehlungen zur Entlastung zu geben – noch 2 Jahre sind darüber ins Land gegangen, die Empfehlungen sind genannt und vom Land anerkannt. Der Abschlussbericht seht als Empfehlung des Expertengremiums Arbeitszeitanalyse im Internet (Oktober 2018).
Weil aber Lehrkräftemangel herrscht – regional seit bestimmt 10 Jahren – kann man keine Entlastung gewähren.
Und weil das Land selbst die Bedingungen im Lehrkräfteberuf nicht verändert, die Ausbildungkapazität nicht erhöht, die Bezahlung nach A13 bisher nicht angleicht, die Entlastungen nicht umsetzt, finden sich kaum Lehrkräfte, kaum Quer- oder Seiteneinsteigende.
Ersetzt werden die fehlenden Lerhkräfte zum Teil gar nicht. Dann muss das Stammpersonal die außerunterrichtlichen Aufgaben untereinander aufteilen UND sehen, wie der Unterricht oder die Betreuungszeiten abgedeckt werden können.
Zum Teil werden Vertretungen durch geringer Qualifizierte übernommen, z.B. Bachelor Ed., oder es gibt Aufsichtspersonen, pädagogische Mitarbeiter:innen mit oder ohne pädagogische Qualifizierung. Also entfällt Unterricht oder das zusätzliche Personal muss eingearbeitet werden und Aufsichts-Zeiten von den Lehrkräften mit Material versorgt werden – wieder Mehrarbeit.
So, dann mal Beileid an alle die vieeeel mehr Zeit brauchen.
Glückwunsch an alle die vieeeel weniger Zeit brauchen.
Doppelten Glückwunsch an alle die drei mal so