Hausdurchsuchungen: Schüler hantierten mit Sprengstoff – offenbar Anschlag geplant

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NEUSTADT AN DER WALDNAAB. Bei Wohnungsdurchsuchungen in der Oberpfalz hat die Polizei bei Kindern Sprengstoff und weitere verbotene Gegenstände gefunden. Zwei 13-Jährige seien in Zusammenhang mit dem Einsatz in eine psychiatrische Fachklinik eingewiesen worden, teilte die Polizei mit. Es bestehe der Verdacht, dass die Kinder eine schwere Straftat planten. Einer der beiden Verdächtigen aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab soll intensiv im Internet zu Amoktaten recherchiert haben, sagte am Dienstag ein Polizeisprecher.

Die Polizei rückte an (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Anlass für die Durchsuchung seien Nachrichten in sozialen Netzwerken gewesen. Aus denen hätten sich Anhaltspunkte ergeben, dass zwei strafunmündige Kinder möglicherweise im Besitz verbotener Gegenstände seien und Straftaten planen könnten. Nach dpa-Informationen soll es bereits einen konkreten Ort für eine Straftat gegeben haben, bei deren Umsetzung mehrere Menschen gefährdet gewesen wären.

Bei einem Einsatz in drei Wohnungen stellten Beamte Gegenstände sicher, bei denen es sich um selbst gebaute Sprengkörper oder Attrappen handeln könnte, hieß es. Auch Softair-Waffen, Handys und Computer seien sichergestellt worden. Der Sprengstoff habe sich ersten Erkenntnissen nach im Besitz eines Angehörigen befunden, der nach aktuellem Stand der Ermittlungen aber nicht in die Pläne der minderjährigen Kinder involviert gewesen sei. Gegen den Mann werde wegen möglicher sprengstoffrechtlicher Verstöße ermittelt. Die Behörden gehen davon aus, dass der Mann das Material verbotenerweise von seinem Arbeitsplatz mit nach Hause genommen habe.

In Chat-Gruppen soll sich einer der Buben beispielsweise damit befasst haben, wo bei der Durchführung anderer Amoktaten Probleme aufgetreten seien oder wo die Täter gestoppt worden seien, um das möglichst zu vermeiden. Der 13-Jährige habe den Erkenntnissen nach viel Zeit in seine Recherchen zu Attentaten investiert. Die Ermittler hätten sehr kurzfristig Kenntnis von den Online-Chats und den Plänen der Verdächtigen erhalten und eine konkrete Gefahr gesehen. Sie sollen bereits einen bestimmten Ort als Ziel ins Auge gefasst gehabt haben. Im Falle der Umsetzung der Pläne wären mehrere Menschen gefährdet gewesen, sagte der Polizeisprecher.

Die sprengstoffverdächtigen Gegenstände wurden den Angaben nach von Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes noch am Montag in der Nähe des Fundortes kontrolliert gesprengt. Die näheren Umstände der im Raum stehenden Straftaten müssten noch ermittelt werden. News4teachers / mit Material der dpa

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