SPD fordert: Bildungsministerium soll Lehrer über schlechte Schulbücher informieren

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Das schleswig-holsteinische Bildungsministerium soll nach einer Forderung aus der SPD-Landtagsfraktion Lehrer über mangelhafte Schulbücher informieren. Hintergrund ist nach Angaben des SPD-Bildungsexperten Martin Habersaat eine Studie über Schwächen bei Mathematikbüchern, die an den Grundschulen eingesetzt werden. Solche wichtige Informationen müssten an den Schulen ankommen und auch genutzt werden, forderte Habersaat am Mittwoch.

Das Ministerium soll Warnhinweise zu Schulbüchern geben – fordert die SPD. Illustration: Shutterstock

In der Antwort auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion hatte das Bildungsministerium mitgeteilt, dass die Entscheidung über den Einsatz von Schulbüchern den Lehrkräften obliege. Inzwischen seien die betroffenen Schulbücher neu aufgelegt worden, möglicherweise mit größeren Veränderungen. «Wenn zukünftig Studien zu vergleichbaren Themen durchgeführt und dem Bildungsministerium bekannt werden, muss die Chance genutzt werden, entsprechend professionell mit deren Ergebnissen umzugehen», forderte Habersaat. News4teachers / mit Material der dpa

Studie: Viele Schulbücher gehen an den Bedürfnissen der Schüler vorbei

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Canishine
1 Jahr zuvor

Wenn man wissen will, ob ein Mathematik-Buch für eine Lerngruppe geeignet ist, wen könnte man da fragen?

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Canishine

Na, die Antwort ist doch ganz klar!

Die fachlichen Spezialisten aus den Bildungsministerien oder aus den schulischen Verwaltungsbehörden…die können und wissen nämlich quasi alles … lediglich über Wasser gehen und Verantwortung übernehmen … das können sie offensichtlich nicht.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Canishine

Äh, „man“ im Sinne der Bisherigen oder der Zukünftigen?

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Canishine

@Canishine

Köstlich! 🙂

Monty Python hätten sich das nicht besser ausdenken können …

Against Fremdbetreuung
1 Jahr zuvor

Was für ein Quatsch!
Als ausgebildete und studierte !!! Lehrkraft kann ich die Qualität vo Unterrichtsmaterialien und Lehrwerken beurteilen.
Und ungeeignete Lehrwerke werden von Ministerien nicht genehmigt- oder?!

Unfassbar
1 Jahr zuvor

Setz Mal deinen Aluhut ab

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Weshalb müssen die Verlage denn dann im Vorfeld einer Veröffentlichung eines Buches den Segen der Ministerien abwarten?
Wieso sind Sie selbst nicht dazu in der Lage, ein gutes von einem schlechten Buch zu unterscheiden und ggf. nicht mit dem Buch zu unterrichten?
Ich kann das. In einem Fach unterrichte ich nur mit eigenen Materialien, im anderen Fach nutze ich es nur als Aufgabensammlung.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Genau – so wird das gemacht!

Aber ich vermute langsam, da sogar der Bundestag entschlackt werden soll, macht sich der/die Eine doch Sorgen um den eigenen Job….

… und sucht dringend nach einer DiätenBeziehungsExistenzBestätigungsGrundlage.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Das bitte mal erklären!

Mir Dösbaddel fehlt da ein Zusammenhang – bin aber Lehrkraft mit zweitem Staatsexamen – da muss ich ja wohl auch nicht mehr alles verstehen…..

Würde ich aber gern! 😉

Mika
1 Jahr zuvor

An den Grundschulen unterrichten immer mehr Quereinsteiger – denen fehlt häufig die diesbezügliche Beurteilungskompetenz. Ich sehe das eher als Anpassung an die Realität.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Kurz nach dem Referendariat hätte ich mir das auch nicht zugetraut. Mit entsprechender Berufserfahrung merkt man schon schnell, was zum eigenen Unterrichtsstil passt und was nicht.

Against Fremdbetreuung
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Und wofür plädieren Sie mit dieser Feststellung?

Georg
1 Jahr zuvor

Dass Sie den Quereinsteigern mit Berufserfahrung eine gewisse Kompetenz zutrauen sollen.

Against Fremdbetreuung
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Betonung auf „gewisse“….

Mika
1 Jahr zuvor

Ich will damit sagen, dass die Motivation für die Forderung, die Schulen von Ministeriumsseite über ungeeignete Schulbücher zu informieren, auch daher rühren kann, dass in den Ministerien angekommen ist: je mehr Quereinsteiger, desto weniger Personen mit Kompetenz zur Beurteilung der Schulbuchqualität vor Ort.
Ein Plädoyer war mit meinem Post nicht verbunden.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Verstehe ich noch immer nicht, aber egal. Aus meiner Sicht sollten sich Quereinsteiger mit 10 Jahren Berufserfahrung von Lehrern mit 10 Jahren Berufserfahrung nicht mehr sonderlich unterscheiden.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Schlechte Bücher erkennt mannso : Fiel Text unt kaine Löhsungen zu den Aufgaben hintendrin.

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

😉 super! Gans feiner Huhmor!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Kwark 😉 kwark 😉 kwark 😉

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Un de Bilder innet Buch bewegen sich nich…wat’n Scheiß…dat klappt doch soga bei Harri Potta. 😉

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

… und die Seiten sollen auch noch umgeblättert werden und können nicht „gewischt“ werden …

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Boah – voll die Realität!

Palim
1 Jahr zuvor

Vielleicht sollten Lehrkräfte die Ministerien über ungeeignete Schulbücher informieren?
Oft genug sind Fehler in Schulbüchern und Handreichungen, werden Formate und Darstellungsweisen eingesetzt, die nicht praktikabel sind.
Ich frage mich seit Jahren, wer im Ministerium die Schulbücher prüft und was dabei berücksichtigt wird.

Eine SL meinte mal: Wenn man immer das gleiche Lehrwerk nimmt, weiß man zumindest, wo die Mängel sind und was man ausgleichen muss.

Anti DDR
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Schulbücher werden vo Lehrkräften begutachtet, die sich bei den Ministerien melden können oder gefragt werden. Die haben für gewöhnlich Ahnung. So zumindest bei uns.

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anti DDR

Bei einigen Büchern gab es dann ein zusätzliches Einlageblatt ( Mathe) vom Schulbuchverlag, in welchem die Richtigstellungen zu finden waren, glaube ich zumindest, mich dunkel daran erinnern zu können 😉

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Ja, weil vor dem Druck weiterer Auflagen die Autoren bis dahin bemerkte Druckfehler und Änderungen reingegeben haben.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Es gab jahrelang ein Schulbuch in HWL, das massive inhaltliche Fehler hat(te).

Wurden trotz mehrfacher Benachrichtigungen nicht korrigiert und auch nicht aus dem Programm genommen.

War wohl zu aufwendig…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

„Ich frage mich seit Jahren, wer im Ministerium die Schulbücher prüft und was dabei berücksichtigt wird.“

Ich frage mich seit Jahren cui bono?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Die Ministerien sind nicht mehr zuständig für eine inhaltliche Prüfung der Schulbücher. Infolgedessen gibt es zahlreiche Fehler in Mathematikbüchern. Geprüft wird allenfalls das Formale, also die Übereinstimmung mit den Key Words in den KMK-Bildungstandards. Und was da nicht steht, braucht dann auch im Buch nicht zu stehen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Klar, kann ich selbst ja nicht erkennen. Habe nur das zweite Staatsexamen und bin kein Bachelor-Quereinsteigery.

Ach, und ich kenne die Lerngruppen – seit Jahren. Kann also nicht klappen mit Selbsterkennen.

Schon wieder ein Manko bei den Lehrys aufgedeckt – selbst dazu zu blöd.

Aber ich stelle selbstverständlich eine leicht und sehr einfach formulierte Anfrage und warte dann, bis meine Fünfties entlassen werden, auf Antwort.

BOAH – ich kriege eine Wut, wenn ich so einen inkompetenten Mist lese(n) muss.

Last edited 1 Jahr zuvor by Riesenzwerg
KARIN
1 Jahr zuvor

Wir haben teilweise Bücher noch ausgegeben da noch viele Exemplare vorhanden waren oder teilweise keine neueren angeschafft werden konnten, da der Etat es nicht mehr hergab!
Wurden dann auf das nächste Schuljahr vertröstet!

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Die ersten Ausleihstempel hatten drei felder, die der nächsten generation Stempel derer sogar schon fünf. In vielen Büchern lässt sich die Historie prima nachverfolgen, drei Stempel haben schon viele. Ich warte auf den tag, an dem der erste Schüler in die Klasse ruft:

„Die Schwarte hatte schon meine Mama im zweiten Durchlauf!“

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Meine Kinder hatten tatsächlich einen Deutsch- und Gemeinschaftskundelehrer, welcher als Junglehrer schon mich unterrichtet hat!
Er hat teilweise noch Arbeitsblätter, welche mit der Schreibmaschine getippt wurden und mir tatsächlich bekannt vorkamen, ausgegeben!

Am Limit
1 Jahr zuvor

Bitte nicht noch mehr Vorgaben von selbsternannten Spezialisten von oben! Ich habe meine Fächer erfolgreich studiert, 2 Staatsexamen und etliche Jahre Berufserfahrung. Da traue ich es mir doch zu zu beurteilen, ob ein Schulbuch den fachlich und didaktisch gut oder nicht gut ist.

Ron
1 Jahr zuvor

Ich glaube, dass wir tatsächlich ein Problem haben. „Schlechte“ Bücher sind in meinen Augen kein Zufall, sondern kommen sehr bewusst auf den Markt.

1. Schulbuchinhalte sind das Ergebnis von gesellschaftlichen Entwicklungen. Haltung statt Wissenschaft feiert seit Jahren auch in den Schulbüchern Einzug. Ein kleines Beispiel: Unser Geschichtsbuch kommt in keiner Epoche oder Themenstellung ohne jeweils eine Extradoppelseite zu Frauen und Kindern aus. Da findet sich dann z.B. „Frauen im Mittelalter“, gefolgt von „Kinder im Mittelalter“. Völlig losgelöst vom übrigen Inhalt. Im Mathe-Schülerbuch gibt es dafür statt Übungen und Merksätzen Anmerkungen zu Kompetenzen und handlungsorientierte Hinführungen mit viel Budenzauber ohne wirklichen Lernbezug. Ein Dauerbrenner für Erdkunde ist „Sanfter Tourismus“, wo Kinder lernen, dass Massentourismus böse ist und in der Gegenüberstellung ein einzelnes Kind beim Kuscheln von Ferkeln auf dem Bauernhof gezeigt wird. Die Bauern freuen sich schon auf die zukünftigen Massen, die ihre Ställe stürmen.

2. Wer unbrauchbare Lehrwerke in den Markt drückt, kann später um so mehr begleitendes oder ergänzendes Zusatzmaterial in Form von Schülerarbeitsheften, Lehrerhandreichungen usw. verkaufen. Es gilt: auch der Arzt verdient am Kranken und nicht am schnell Gesundenden.

3. In den Redaktionen der Verlage sitzen diejenigen, die eben nicht in der Schule sind und oft auch nie waren. Mir erscheinen Aufgaben oft wenig praxiserprobt. Warum soll ich zum Imperativ im Deutschbuch eine Straßenumfrage machen? Warum verwirrende „Veräppelungsaufgaben“ (unlösbare Aufgaben) in Mathebüchern, die Kinder nur dazu verleiten, jede komplizierte Fragestellung in Zukunft auch als unlösbar einzustufen?

4. Ich habe den Eindruck, dass mittlerweile massiv am Kauf von Bild- und Textrechten gespart wird. Kunstbücher fokussieren sich auf Abbildungen von nicht stilbildenden Werken, Lesebücher drucken Beliebigkeiten ab, statt sich auf Grundlegendes zu konzentrieren. Irgendwas von Ingeborg Bachmann und zwei Seiten Toms Sawyers sind dann schon das Prominenteste. Statt Erlkönig dann lieber ein dadaistisches Gedicht oder Lautmalerei wie „loleluwatutiwo…nanüh“ mit der Aufgabenstellung, doch alle mal gemeinsam einen erfrischenden Sprechkanon zu kreieren. Wie lustig und sinnstiftend. Ich persönlich empfehle dann nachfolgend wieder die Straßenumfrage und ein Bild zu meinen Gedanken.

Gabriele
1 Jahr zuvor
  • Nur das KuMi genehmigt Schulbücher für den Einsatz an der Schule – zumindest in Bayern und BaWü.
  • Fachschaftsbeschlüsse über Neuanschaffung bei Lehrplannovellierung, nach sehr sorgfältiger Prüfung der zugelassenen Lehrwerke!
  • Schuletat für Anschaffung von Lehrmitteln muss sehr detailliert begründet, von langer Hand im Vorfeld, beantragt und dann durch Schulzweckverband genehmigt werden (in Bayern). Und Haushaltskürzungen drohen immer!

Aber dieses Thema ist doch gerade jetzt wirklich Nebenschauplatz! Momentan wirklich völlig irrelevant.
Ablenkungsmanöver? Realitätsferne, gar Realitätsverlust??
Ganz andere Schulthemen brennen doch unter den Nägeln! z.B. fehlende Lehrer!!!