Kleinere Klassen! GEW ruft zum (achten) Warnstreik an Berliner Schulen auf

3

In dem seit langem schwelenden Streit mit dem Berliner Senat um bessere Arbeitsbedingungen für Schulbeschäftigte verschärft die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ihre Gangart. Für Dienstag und Mittwoch ruft sie Lehrkräfte und andere Beschäftigte zu einem zweitägigen Warnstreik auf. Bisher organisierte die GEW seit 2021 sieben jeweils eintägige Warnstreiks. Ihr Ziel sind kleinere Schulklassen und ein entsprechender Tarifvertrag.

Es reicht! Zeit für eine Kurskorrektur – meint die GEW. Illustration: Shutterstock

Der Senat sieht sich dazu außerstande und verweist darauf, dass Berlin – wie alle anderen Bundesländer außer Hessen – der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft könne Berlin keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen. Die TdL lehne solche Verhandlungen ab.

Anzeige

Die Gewerkschaft trägt ihr Anliegen seit Juni 2021 vor. Der bislang letzte Warnstreik fand am 15. Dezember 2022 statt. Seinerzeit beteiligten sich nach GEW-Angaben 2500 Lehrerinnen und Lehrer, Sozialpädagogen und Schulpsychologen an dem Ausstand. Die Bildungsverwaltung zählte 1750 Lehrkräfte im Warnstreik. In Berlin gibt es rund 34 000 Lehrerinnen und Lehrer, viele davon sind Angestellte und dürfen anders als Beamte streiken. News4teachders / mit Materal der dpa

„Krankenstand in Schulen und Kitas hoch wie nie“: GEW-Streik gegen Arbeitsbedingungen

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

3 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

Berliner Lehrer wollen wie fast alle anderen nur eins: verbeamtet werden.

teachinginberlin
1 Jahr zuvor

und würdige Unterrrichtsbedingungen, gute Unterrichtsräume, kleinere Klassen und einen Gesundheitsschutz, der den Namen verdient hat.

Und ehrlich: für mich wäre auch das Angestelltenverhältnis weiter ok, wenn denn dann der Nettounterschied nicht so extrem verdammt gigantisch wäre und die anderen Bundesländer aufhören würden, uns die Kollegen mit dem Verbeamtenstatus abzuwerben. Ich kann jede Person nachvollziehen, die die Chance ergirff/ergreift. Das hat was mit persönlicher Absicherung und dem Gerechtigkeitsempinden zu tun. Was das allerdings mit dem Artikel zu tun hat, müssten Sie mir noch erläutern. (Übrigens war es das erste Schuljahr, wo nicht bei uns 2 KuK nach Brandenburg an die Stadtgrenze gegangen sind.)

Aleidis, von edlem Wesen
1 Jahr zuvor
Antwortet  teachinginberlin

Leider merkt man davon aber in Berlin zu wenig. Die meisten angestellten Lehrer nehmen nicht am Streik teil, sondern gehen brav zur Arbeit.

Wissen die eigentlich, dass Tarifabschlüsse grundsätzlich nur für die Gewerkschaftsmitglieder gelten? Sie werden nur von den Arbeitgebern dann auf alle Beschäftigten übertragen, denn die wollen ja nicht die Gewerkschaften stärken, indem sie den anderen z.B. die Gehaltserhöhungen, worum es ja meistens geht, verweigern. Haben wollen die anderen das Gehaltsplus dann nämlich auch !

Wie danken es die Leute den Gewerkschaften? Sie treten aus, wenn sie sich über irgendetwas ärgern, oder reden die Gewerkschaften noch schlecht.