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Im Vorfeld der KMK: Bündnis (samt GEW) fordert eine neue Oberstufe – freier, flexibler, projektorientierter

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BERLIN. Die Kultusministerkonferenz tagt heute und morgen. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt: eine neue Oberstufenvereinbarung, die eine bessere Vergleichbarkeit beim Abitur in Deutschland bringen soll. Ein großer Wurf ist dabei nicht zu erwarten. Ein Bündnis von Bildungsinitiativen, Schülervertretungen und der GEW fordert allerdings die Kultusminister in einer gemeinsamen Erklärung auf, Weichen für eine zukunftsfähige Hochschulreife zu stellen. Die soll den Anforderungen einer digitalen Wirtschaft entsprechen – mit fächerübergreifendem Projektunterricht, individuellen Lernzeiten und neuen Prüfungsformaten.

Weniger pauken, mehr selbstbestimmt Lernen: So soll die neue Oberstufe aussehen (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

„Wir Schulpraktiker*innen und Expert*innen aus Initiativen und Verbänden sind besorgt, dass vorhandene Gestaltungsräume der Schulen und vielfältige Reformansätze eingeschränkt werden“, so heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die Bildungsinitiativen wie die Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule, mehrere Landesschülervertretungen sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Vorfeld der für heute und morgen anberaumten KMK-Sitzung herausgegeben haben.

Darin heißt es: „Wir erwarten von der KMK, neben der Vergleichbarkeit und Rechtssicherheit auch den digitalen Wandel, die veränderten Anforderungen der Arbeitswelt und die zunehmende Heterogenität der Schülerschaft in der Neufassung der Regelungen zu berücksichtigen. Wir plädieren für eine Oberstufe, in der fachlich und interdisziplinär, individuell und im Team, projektorientiert und inhaltlich vertieft, digital und analog, handlungsorientiert und theoriebezogen auf hohem Niveau gelernt und gearbeitet werden kann. Dazu bedarf es entsprechender Lern- und Prüfungsformate in einer flexibilisierten Oberstufe, die individuelle Lernzeiten und Bildungswege ermöglicht. Internationale Beispiele zeigen die Realisierbarkeit.“

„Alle Jugendlichen müssen lernen, im Team zu arbeiten und ihr Lernen selbstständig zu verantworten“

Warum sich aus Sicht der Unterzeichner die gymnasiale Oberstufe verändern muss: „Die Dynamik des sozialen, kulturellen, ökologischen, politischen und wirtschaftlichen Wandels fordert von allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen Fähigkeiten, die über den Erwerb anspruchsvoller fachlicher Kompetenzen hinausgehen. Zunehmend gewinnen strategische, soziale, personale und kommunikative Kompetenzen an Bedeutung. Auch überfachliche Sichtweisen und Werteorientierung sind gefragt. Schule soll die Bereitschaft und Fähigkeit vermitteln, die Chancen und Herausforderungen unserer Zeit mutig, innovativ und kreativ zu gestalten und sich aktiv für die Gestaltung unserer demokratischen Gesellschaft einzusetzen.“

Heißt konkret: „Alle Jugendlichen müssen lernen, im Team zu arbeiten und ihr Lernen selbstständig zu verantworten. Kreatives und vernetztes Denken, ebenso wie komplexe Problemlösefähigkeiten gehören zu den notwendigen und geforderten Kompetenzen. Das gilt in besonderem Maße für diejenigen, die die allgemeine Hochschulreife erwerben. Viele Grundschulen und Schulen in der Sekundarstufe I verändern seit Jahren ihre pädagogische Arbeit in diesem Sinne, in der gymnasialen Oberstufe hingegen verhindern einengende formale Regelungen pädagogische und curricular angemessene Antworten auf die veränderten gesellschaftlichen Anforderungen und die zunehmende Diversität.“

Um der zunehmenden Heterogenität durch vielfältige Herkunftsgeschichten, sehr unterschiedliche Lernvoraussetzungen, Begabungen und Interessen gerecht zu werden, bedürfe es einer Flexibilisierung von Raum-, Zeit- und Lerngruppenstrukturen. Heterogenität als Chance zu sehen und zu nutzen, führe zu mehr Bildungsgerechtigkeit. Die Digitalisierung verändere das Lernen in einem Maße, wie es noch gar nicht vollständig zu überblicken sei. „Schüler*innen müssen dabei unterstützt werden, sich in der riesigen Menge an zur Verfügung stehenden Informationen zu orientieren. Lernen wird insgesamt vernetzter, die Formen informeller, die Kommunikation schneller und Feedback gewinnt erheblich an Bedeutung.“

Das bisherige Modell einer Oberstufe basiert auf gemeinsamem Unterricht nach Fächern und Lerngruppen getrennt für alle Mitglieder zur gleichen Zeit und am gleichen Ort. Die Leistungsmessung in der Oberstufe und vor allem im Abitur wird dominiert von Klausuren in den jeweiligen Fächern, die die Schülerinnen und Schüler einzeln und in Präsenz in der Regel mit der Hand schreiben müssen.

„Eine neu zu gestaltende Oberstufe traut den Lernenden die Verantwortungsübernahme für ihren eigenen Lernprozess zu“

Dem stellen die Initiatoren ihre Vision entgegen: „Wir brauchen eine Lernarchitektur, die das Lernen allein, zu zweit, im Team, in kleinen oder großen Gruppen ermöglicht, in unterschiedlichem Lerntempo, auch zu variablen Zeiten. Die Arbeitsweise ist sowohl wissenschaftspropädeutisch als auch orientiert an der Lebenswelt. Die Themen können aus der Perspektive unterschiedlicher Fächer bearbeitet werden, sind interdisziplinär vernetzt und erfordern forschendes, vertieftes und projektorientiertes Lernen. Interdisziplinarität ist bei der Umsetzung der Agenda 2030 für qualitativ hochwertige Bildung eine Voraussetzung. Damit erst lässt sich das weltweit zukunftsorientierte Bildungskonzept ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)‘ systemisch in Unterricht und Schulkultur verankern und qualitativ weiterentwickeln.“

Handlungsorientierung und projektorientiertes Lernen förderten auch die Erfahrung von Selbstwirksamkeit. „Ohne Selbstlernkompetenzen wird das digitale Zeitalter nicht zu bewältigen sein. Eine neu zu gestaltende Oberstufe traut den Lernenden die Verantwortungsübernahme für ihren eigenen Lernprozess zu, ermöglicht ihnen die Arbeit an eigenen Fragestellungen und unterstützt sie dabei je nach Bedarf individuell. Anspruchsvolle und herausfordernde Aufgaben, die Verbindung von Theorie und Praxis, die Arbeit mit digitalen Medien, selbstverantwortete Lernexpeditionen und die Arbeit an außerschulischen, gesellschaftlich relevanten Projekten bereiten die Schüler*innen darauf vor, Verantwortung in der Gesellschaft und der Arbeitswelt zu übernehmen; sie unterstützen Persönlichkeitsentwicklung und Interessenorientierung.“

Das erfordere auch eine Weiterentwicklung der Prüfungsformate. „Um die oben genannte Lernkultur auch in den Prüfungen abzubilden, müssen Leistungen in ganz unterschiedlichen Formaten erbracht werden können, z. B. als E–Portfolios, Forschungsberichte, praktische Produkte, die durch eine Reflexion der Erarbeitung begleitet werden, Kolloquien, Multimediapräsentationen etc. Sie können fachbezogen oder überfachlich, allein oder kollaborativ erarbeitet und präsentiert werden.“ Um den Jugendlichen Zeit zu geben, sich vertieft mit anspruchsvollen Themen auseinanderzusetzen und dabei individuelle Schwerpunkte zu setzen, plädieren die Autorinnen und Autoren für eine verringerte und zeitlich flexiblere Belegverpflichtung und schlankere curriculare Vorgaben.“

„Wir halten Modularisierung in der gymnasialen Oberstufe für einen wirksamen Weg, um mehr Bildungsgerechtigkeit zu ermöglichen“

Und für Individuellere Bildungswege. „Der Weg zum Abitur wird der Heterogenität der Schülerschaft nicht gerecht und lässt in der bisherigen Form kaum Möglichkeiten für individuelle Bildungswege: Bisher müssen fast alle Jugendlichen in der gleichen Zeit ihre Kurse belegen und zeitgleich die schriftlichen Abiturprüfungen bewältigen und können nur Kurse aus zwei Jahren Qualifikationsphase anrechnen lassen. Notwendig wären:

  • die Möglichkeit einer Schulzeitstreckung oder Verkürzung sowohl in der Einführungsphase als auch in der Qualifikationsphase zum Abitur,
  • die Anerkennung außerschulisch erbrachter Leistungen nach klaren Kriterien (zertifizierte Fremd- und Herkunftssprachen, Frühstudium, digitale Angebote internationaler Universitäten, … ),
  • die Wiederholbarkeit einzelner Kurse,
  • die Möglichkeit der Aufteilung der Prüfungsleistungen als additives Abitur.“

Kurz: „Wir halten Öffnungen für ein ‚Abitur im eigenen Takt‘ durch Modularisierung in der gymnasialen Oberstufe für einen wirksamen Weg, um mehr Bildungsgerechtigkeit zu ermöglichen. Bisher gelten solche Regelungen als von der KMK genehmigte Ausnahme in Deutschland nur an der Eliteschule des Sports in Potsdam zur Vereinbarkeit von schulischen und sportlichen Erfolgen – wir wünschen dies für alle Wege zum Abitur in Deutschland.“ News4teachers

Hier geht es zu der vollständigen Erklärung.

Die Erklärung

Die Erstunterzeichnenden der „Potsdamer Erklärung für ein zukunftsfähiges Abitur – Ein notwendiger Beitrag zur Bewältigung der Bildungskrise in Deutschland“ sind:

  • Initiative Flexible Oberstufe: Friedemann Stöffler Vorsitzender, Inge Gembach-Röntgen, Vorstand, Anja Lehmann Schulleiterin
  • GGG Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule – Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens e.V.: Dieter Zielinski Vorsitzender, Andreas Skouras
  • Schulverbund Blick über den Zaun: Cornelia von Ilsemann + Andreas Niessen, Sprecherteam
  • GEW Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft: Maike Finnern, Vorsitzende; Anja Bensinger-Stolze, Vorstandsmitglied GEW Bereich Schule
  • Initiative Neue Oberstufe: Uli Marienfeld, Schulleiter; Barbara Stockmeier
  • Dalton Vereinigung Deutschland e.V.: Martin Wüller, Präsident
  • Institut für zeitgemäße Prüfungskultur: Patricia Drewes, David Tepaße
  • Schule im Aufbruch: Björn Lefers, Claudia Schanz
  • Kreidestaub: Sonja Zielke
  • Landesschülerausschuss Berlin: Aimo Görne, Vorsitzender
  • Landesschülerbeirat Baden-Württemberg: Berat Gürbüz, Vorsitzender
  • Landesschülervertretung Hessen: Pia Rosenberg, Landesschulsprecherin
  • Landesschüler*innenrat Niedersachsen: Malte Kern, Vorsitzender; Louisa Charlotte Basner, stv. Vorsitzende
  • Landesschüler*innenvertretung Nordrhein-Westfalen: Der Landesvorstand

Gemeinsame Standards: KMK plant offenbar weniger Leistungskurse beim Abitur

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Lea
1 Jahr zuvor

Das das Abitur mit der Zeit gehen muss ist unstrittig.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lea

Mit der Zeit mitgehen?
Mit der Zeit weggehen?

Lea
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Und Ihre Erde ist eine Scheibe.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lea

Das ist doch Wurst!
[Lea : Dil = 2 : 2]

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lea

Meine auch!

Durch’s All getragen von fünf Elefanten auf dem Rücken von A-Tuin, einer Riesenschildkröte! 😉

NetterMisanthrop
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Nur noch vier Elefanten.

Wir haben ja Erfahrung mit fossilen Brennwertträgern – BCBs inklusive.

So ist das
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Mensch Dil,
ich hab Dir doch schon mal geschrieben, dass das mit Deinen teils philosophisch, meist humorvoll verbrämten Intellenztests so ein Ding ist! 😉 Hör bloß nicht damit auf. [DRS]

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Undank ist dem Willen Lohn ;o)

Canishine
1 Jahr zuvor

Um der zunehmenden Heterogenität durch vielfältige Herkunftsgeschichten, sehr unterschiedliche Lernvoraussetzungen, Begabungen und Interessen gerecht zu werden, bedürfe es einer Flexibilisierung von Raum-, Zeit- und Lerngruppenstrukturen.“
Den letzten Teil würde ich als Naturwissenschaftler etwas abwandeln: … bedürfe es einer Flexibilisierung von Raum und Zeit.

Ron
1 Jahr zuvor

Was hier von der GEW und Anderen gefordert wird, ist die Umgestaltung der Oberstufe in einen Spielkreis. Statt Wissen und Lernen (z.B. über physikalische Sachverhalte) dann eben die teamorientierte, gendersensible Meisterschaft im Papierfliegerweitwurf. Das ist wohl alles sehr lustig – und man lernt ab und zu durchaus auch was dabei, aber es schafft eben keine Studierfähigkeit, da das theoretische Grundlagenwissen, die Fähigkeit zur Grundlagen-Berechnung und die Kenntnis vom Wesen der Dinge zu kurz kommen. Verwertbares Wissen wird dabei zum Zufallsergebnis. Wie sowas ausgeht, konnte ich bereits bei manchen Projektwochen beobachten: Bunte Poster und schicke Modelle von z.B. Windkraftanlagen – tagelang erstellt. Leider ohne jeglichen Kenntnisgewinn über deren Möglichkeiten oder auch Grenzen, ohne Vorstellung von benötigten Größenordnungen im Bereich Produktion bzw. Verbrauch. Hauptsache, die Fahrradbirne am regenerativen Generator hat gebrannt. Wird schon auch zum Betreiben eines Aluminiumwerks reichen.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Die Sache mit der Studierfähigkeit würde ich nicht zu hoch hängen. Mit den jetzigen Methoden und Strukturen laufen bei mir (universitäre Lehrerausbildung) viiiiiele auf, die das, was Herr Ron durchaus berechtigt fordert, nicht erfüllen.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Nun dann sind wir ja bereits jetzt heute dort, wo wir früher in der Zukunft nie hinkommen gewollt hatten? Volle cool, ein Wurmloch im Bildungssystem!

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Genau das.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, damit umzugehen:

1) Entweder im permanenten Gegendruck der infantil-passiv-aggressiven Gesellschaft Bildung entgegensetzen.

2) Oder aber seinen Wissensvorsprung nutzen und halt rausholen was geht, dabei dafür auch noch gelobt werden und entspannter nach Hause kommen.

Angesichts der Tatsache, dass nicht nur Vorgesetzte (die das ja nicht wären, würden sie die Bildung nicht verraten), sondern auch Eltern, Wähler, Parteien, Schüler…eben genau das haben und hören wollen, was Sie extrem treffend beschreiben (emotionalisierter Auslegung und Bestätigung der vorher schon ebenfalls rein emotional gefundenen Weltsicht in immer neuen framing-Varianten und Schein-Unterrichtsstunden) habe ich mich ganz klar für 2) entschieden.

Ich hab mich für ’nen Beruf angemeldet und nicht für (unbezahlte) vorpolitische Agitprop- oder Aufklärungsarbeit.

Der Bürger hat es bestellt und bestellt es knallhart weiterhin – bitte, dann liefer ich eben.
Bin ja „offen“.
Und hey, Projekte?
Na klar, der „Lernbegleiter“ kann halt in Ruhe sein Heißgetränk konsumieren, während der seriöse Lehrer nach Hausaufgabenstress, Korrekturen und SuS/-Elterngemecker über zu hohe Anforderungen am besten halb tot zu Hause eintrifft nach maximal bereicherndem Ganztag.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

… nur halb tot? Stundenerhöhung!

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

🙂
Gerne, in der Zeit malen wir dann meditative Mandalas auf veganen Papier.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Lecker!

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Sie sehen das sozusagen betriebswirtschaftlich sicherlich richtig, wenn Sie sich den Wünschen des Marktes anpassen. Volkswirtschaftlich, also für unser Land als Ganzes, endet das aber in einer Katastrophe.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Hegel regelt.
Erstmal richtig abwracken, dann kann auf dem freien Platz was vernünftiges entstehen.

MINT-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Was hier für die Kursstufe gefordert wird, ist in der Uni ja auch nicht so, da waren die Anforderungen schon zu meiner Zeit wesentlich härter als in der Schule. Da sitzen alle in einer Vorlesung, jede Woche anspruchsvolle Übungen, die dann in kleineren Gruppen mit Übungsleiter vorgerechnet wurden, Anfänger- und Fortgeschrittenenpraktika, deren theoretische Hintergründe man sich selbst erarbeitete ebenso wie die für Seminarvorträge. Falls es heute noch immer so ähnlich an der Uni zugeht, dann werden sich die angehenden Mathe-, Physik-, etc-Studienanfänger aber wundern!

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  MINT-Lehrer

Solche Spielchen „im eigenen Takt“ haben nur ein Ziel:
Mit Wischi-Waschi-Weichspüler-Regeln endlich jedem einen Schleichweg zu einem Abi-Zeugnis zu ermöglichen, zur Not mit vielen Wiederholungsjahren, bis durch lange Gruppenarbeit und ohne echte Prüfungen endlich ein Zertifikat zur Studierberechtigung erworben ist. Dadurch wird das Scheitern an einer Universität noch wahrscheinlicher als jetzt, weil kein belastbares Grundwissen da ist. Man schaue sich nur die Unterstützerliste an…
Aber keine Sorge: Die Grünen nehmen alles in die Politik, kein Beruf, keine abgeschlossene Ausbildung, das sind die besten Voraussetzungen für eine Karriere in Grün!
Leistung in Grün: Pfui, diskriminierend, wenn man sowas verlangt!

tozitna
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Volle Zustimmung, spricht mir aus der Seele…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ist doch vielleicht gar nicht so schlimm. Dann wird die Verantwortlichkeit halt in die Unis verschoben.

Vielleicht sollen ja auch gar nicht soo viele studieren. Wir brauchen auch Handwerker!

Hatten wir nicht lesen können, dass in, bei, während und kurz nach Corona die Abinoten prima waren?

So ganz ohne Kontakt, ganz selbstständig erarbeitet?

Ja, Gruppenarbeit muss geübt werden.

Aber damit kann/muss man doch nicht unbedingt erst kurz vorm Abi anfangen.

vhh
1 Jahr zuvor

Her mit der eierlegenden Wollmilchsau in naturnaher Haltung!
Es fehlt noch die Forderung einer Umgestaltung der Gesellschaft, denn leider wollen Kunden im echten Leben ihre Aufträge fristgerecht erledigt haben, überraschend häufig schon im ersten Versuch, auch darauf bereitet Schule vor. Das ist schön formuliert als ‚mehr Eigenverantwortung‘, aber wo bleibt die tatsächlich, wenn Leistungen nicht mehr zuzuordnen sind, Zeiträume egal werden, eigenes Lerntempo am Ende beliebige Wiederholungen bedeutet? Das wäre doch eigentlich noch mehr Schutz vor Leistungserwartungen, Fördern und Fordern ohne letzteres, Verlängerung der behüteten Kindheit.
Forschendes, vertieftes Lernen? Standardfrage aus OST-Kursen: ‚Ist die Herleitung klausurrelevant?‘
Wer betreut eigentlich die vielen sich immer wieder neu bildenden, an etlichen verschiedenen Projekten arbeitenden Gruppen, jeweils allein oder zwei, drei, viele? Jedes Jahr neue Projekte, denn die alten Themen sind ja digital archiviert, wo kommen die her? Wie koordinieren die Lehrkräfte die Betreuung der interdisziplinären Projekte, mit dem jetzigen Zeitbudget?
Wie sieht der Weg zu diesen großartigen Zielen aus? Wieder mit kleinen Hindernissen, die sich sicherlich überwinden lassen? Das Engagement der Lehrkräfte wird helfen, diesen vorübergehenden Aufwand zu bewältigen…

Finagle
1 Jahr zuvor
Antwortet  vhh

Und wie sehen die transparenten fachinhaltlichen Kriterien des Erwartungshorizontes als Grundlage zur Leistungsbewertung bei individuellen, eigenverantwortlichen Projekten aus? Oder läuft das mehr auf „besserschlechter als/genauso wie erwartet“ hinaus?

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  vhh

Sie sind aber auch ein Mießmacher.

Da die GEW nicht in der Lage ist, für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen (wie das echte Gewerkschaften zumindest versuchen würden), muss sie sich eben mit Hirngespiensten aus der bildungsideologischen Hexenküche beschäftigen, natürlich im Einklang mit „Bildungsinitiativen“, „Schülervertretungen“ und anderen woken Interessengruppen.

Wen interessiert da schon, was die Wirtschaft oder die Hochschulen erwarten bzw. voraussetzen? Erstere wird dann halt die Aufträge nach Asien vergeben (wenn sie nicht gleich in die USA dank IRA übersiedeln) oder den Zuzug von mehr „Fachkräften“ fordern, letztere werden Eingangsprüfungen machen und „Studienvorbereitungskurse“ (also das, was dann ehemals die gymnasiale Oberstufe war) anbieten.

Die allgmeinbildenden Einheitsschulen werden derweil das Schuljahr mit woken Gruppenveranstaltungen verbringen, bis jeder Schüler und jede Schülerin am Ende der Schullaufbahn ein notenfreies Zertifikat erhalt: „… hat sich in gendersensitiver Sprache stets für das Klima und den Kampf gegen Rechts eingesetzt.“

vhh
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Sorry, aber das ist doch nur der Neid. So werde ich wohl leider bis zur Rente meine Stunden noch vorbereiten müssen, diese Reformidee mit ihren Gesprächs- und Bastelkreisen kommt einfach zu spät!

Leseratte
1 Jahr zuvor

Wieder so eine Nebelkerze. Klingt alles toll, aber wie soll das bei weiter zunehmendem Lehrermangel und jetzt schon Kursen mit bis zu 30 SuS gehen, dass einzelne SuS z.B. einzelne Kurse nachholen sollen? Wann? Wo? Während der Zeit, in der sie eigentlich anderen Unterricht hätten? Bei einem extra Lehrer? Oder im nächsten Schuljahr?
„Anerkennung außerschulisch erbrachter Leistungen nach klaren Kriterien (zertifizierte Fremd- und Herkunftssprachen, Frühstudium, digitale Angebote internationaler Universitäten, … )“ – ich hatte bisher noch nie SuS, die solche Nachweise hatten. Das dürften wohl auch Ausnahmen sein.
„Verantwortungsübernahme für ihren eigenen Lernprozess zu, ermöglicht ihnen die Arbeit an eigenen Fragestellungen und unterstützt sie dabei je nach Bedarf individuell.“ Schön wäre es, wenn das mit der Verantwortung für die Mehrheit klappen würde…
„Anspruchsvolle und herausfordernde Aufgaben, die Verbindung von Theorie und Praxis, die Arbeit mit digitalen Medien, selbstverantwortete Lernexpeditionen“ – wer organisiert die und wer macht die Aufsicht, die Vor- und Nachbereitung?
“ die Arbeit an außerschulischen, gesellschaftlich relevanten Projekten bereiten die Schüler*innen darauf vor, Verantwortung in der Gesellschaft und der Arbeitswelt zu übernehmen; sie unterstützen Persönlichkeitsentwicklung und Interessenorientierung.“
Und das geht dann auf Knopfdruck in der Obetstufe? Vorher wird gepampert, über Abschaffung von Notengebung wird diskutiert, Anforderungen werden immer mehr aufgeweicht, Leistungsorientierung fehlt an vielen Stellen.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor

Ach, was bin ich doch froh,
dass ich das nicht mehr miterleiden muss.
(Früher hieß es einmal:
Das ich das noch erleben durfte.)

NichtErnstZuNehmen
1 Jahr zuvor

Toller Vorschlag, schon alleine weil die alteingesessenen Gymnasiallehrer sofort Gift und Galle spucken hier. Alles Neue ist am Gymnasium anscheinend gleichbedeutend mit dem Untergang des Abendlandes. Es wird Zeit, dass man den ganzen Laden einfach abschafft.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor

Den Untergang des „Schulabendlandes“ erlebe ich schon jetzt.
Da brauche ich keine weiteren „Reformen = Verschlimmbesserungen“

Finagle
1 Jahr zuvor

Finde ich zunehmend eine gute Idee. Macht halt was anderes, ganz neues, aber den Inhalt zu ändern bei gleichbleibendem Etikett und damit verbundenen Erwartungen bleibt halt naturgemäß nicht widerspruchdfrei.

Canishine
1 Jahr zuvor

Hohe Abiturquote, immer besserer Notenschnitt, wir Gymnasiallehrer könnten uns eigentlich auf unseren Erfolgen ausruhen.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor
Antwortet  Canishine

Nein, das dürfen wir auf keinen Fall.
Es weiß doch ein Jeder, dass Stillstand Rückschritt ist.
In der Naturwissenschaft wie in der Gesellschaft.
Leider steht im Bildungssystem schon zu viel zu lange still.
Die Defizite müssen erst einmal systematisch aufgeholt werden, bevor „die neuen Reformatoren“ wieder ausholen dürfen.

Aber nicht mehr mein Ding.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Ich bin nicht alt. Das sag ich!

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Du/Sie, ich gebe einfach zu,dass ich alt bin.
Na und?
Bin halt ein alter, weiß(haarig)er Mann.
Wenn mich keiner mehr braucht?!
Denn is dat so. 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„Ich bin zu alt für diesen Scheiß.“
Bruce Willis in einem der vielen „Stirb langsam“ Filmen.

Dito!

Ben
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Das von Ihnen verwendete Zitat wird meist Danny Glover in „Lethal Weapon“ zugeschrieben.
Ich wäre sehr gerne bereit einen Filmzitat-Thread zu starten, der zur aktuellen Bildungspolitik passt . Wer hat noch eins?

Freundlicher Misanthrop
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ben

„Das muss das Boot aushalten.“

moi aussi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

War das bei Bruce Willis nicht „Probleme? Ich liebe solche Tage!“

tozitna
1 Jahr zuvor

Seit 30 Jahren immer wieder was neues Neues und trotzdem zeigt der Bildungsoutput kontinuierlich abwärts… (manchmal ablesbar an konstanter Leistung – bei sinkenden Anforderungen).
Hat leider nichts mit Gift und außerdem auch nichts mit Galle zu tun. Warum Sie nun den „Laden“, also die Schulform, auf die bei uns der größte Bewerberdruck lastet, abschaffen wollen, kann ich Ihrem Post leider nicht entnehmen.

Georg
1 Jahr zuvor

Wie wollen Sie denn dann das Abitur veranstalten?

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das wissen doch „die jungen Genossen“ auch nicht.
Hauptsache „Reformen“.
Alles andere hat ja auch schon in den Abgrund geführt.
Da kommt es denn darauf auch nicht mehr an.

447
1 Jahr zuvor

Ok. Von mir aus gerne.

Den ganzen Tag mit „Projekten“ „lernbegleiten“ (=Tee trinken und mit Schülern über Games quasseln, sich coole neue Apps zeigen lassen)…also diese Bildungsdrohne ist dabei, bitte voll durchziehen.

Da ich ja noch richtige Bildung erhalten habe, schreibe ich die Stunden eh so auf, dass es vor emotional-sozialen Gefühlsgefühlen und affektive Lernzielen sowie Urteils- und Handlungskompetenz nur so knistert.

Und da ich ja auch die Noten dafür gebe…hmmh, das könnte ein richtig großes Ding werden.

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Genau!! …abschaffen den ganzen Laden!!…wir machen aus Deutschland endlich das, was bereits Morgenthau gefordert hat…eine deindustrialisierte Agrargesellschaft, in der die Menschen mit einem Bildungsgrad auf Volksschulniveau (max. 4 bis 6 Lernjahre) auskommen, weil man für das Anschirren von Ochsen oder Pferden vor Pflug oder Egge keine weiteren intellektuellen Fähigkeiten benötigt. Ist auch viel umweltverträglicher und verkleinert deutlich den Co-2-Fußabdruck.

Überzähligen Menschen stellen wir mit Mistgabeln an unsere Außengrenzen, damit keiner von den Nachbarn die Rüben vom Acker klaut. …. und das sog Migrationsproblen erledigt sich von selber, weil die Zuwanderungsquote vermutlich recht klein sein wird.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Das war bei der Umstellung auf Gemeinschaftsschulen nicht anders.

Es brauchte etwa 20 Jahre und nun machen alle mehr oder minder mit, weil es nun mal nicht anders geht.

So richtig zufrieden sind wir alle nicht …

Cuibono
1 Jahr zuvor

Voll korrekt Alda – aber ey, Studium muss auch sich ändern, weil ist echt krass zu schwer Mann.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Und ich soll das „begleiten“? Nö. Ich mach lieber was in persönlicher Einzelarbeit in meinem eigenen Tempo und Interesse.

(Mein freier, flexibler, projektorientierter Beitrag. Da schaut ihr, was!)

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Man kann sein Heißgetränk sehr achtsam nach dem Yoga trinken 😉

Trinkflasche
1 Jahr zuvor

Die GEW bei dem, was sie am besten kann: Das Niveau absenken.

So ist das
1 Jahr zuvor

Ist doch ganz einfach.
Die Erstunterzeichnenden ordnen an drei Oberstufen die nötigen KuK aus Ihren Reihen ab oder beschaffen solche Wundertierchen und zeigen per Direktübertragung aus den Kurszimmern, dass und wie das geht.
Sie konfigurieren Musterprüfungen, staffeln und bewerten diese; Einsichtnahme jederzeit möglich.

Sollte doch ein Klacks für Leute sein, die so fit sind, das Stilleben Oberstufenuni ( in Gedanken) so herrlich auszumalen. [A.D.]

PS: Wir wären an der FAK sehr froh über bereits projektfähige Schüler. Nur, normalerweise baut man aufeinander auf. Hier wird so mancher abkacken, weil der Unterbau fehlt.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Das Stillleben Oberstufenuni: Darf man auch Filzstift?

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
So ist das
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Stifte ? gibt’s nicht mehr – im Oberstufenraketenzeitalter.
Die Digital erstellten Stilleben der Oberstufenschüler werden diese natürlich unnötig machen, rote schon gleich gar 😉
Papierlosigkeit sollte ja wohl eine Mindestanforderung sein …..

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Zu hoher Anforderungsgrad…die feinmotorischen Herausforderungen zum Halten eines Stiftes sind zu hoch und die Anwendung dieses Materials sorgt für ein ungerechtfertigtes Leistungsgefälle, das unserer Vorstellung von Bildungsgerechtigkeit widerspricht…daher ist in der Aufgabestellung, die wegen des mangelnden Leseverstehens vorgelesen undd dann zur Verdeutlichung nochmal vorgetanzt wird klar diese Anforderung beinhaltet: „Male mit Fingerfarben!“

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

„Die KOMA-Schulkreide, hergestellt in der Eifel, ist zudem glutenfrei.“

https://shop.4teachers.de/Staubarme-Kreide-4-farbig-72-Stck

Das musste mal wieder hier rein! :o)

Bella
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Unfassbar wichitg!Ich frage mich jetzt allerdings, ob sie auch laktose-, hühnereiweiß-, fischeiweißfrei, histamin- und purinarm ist oder Spuren von Sellerie oder Sesam enthält…

Achin
1 Jahr zuvor

Wenn junge Menschen in ihren ersten Lehramtssemestern eine solche Idee verkünden, dann hat das einen gewissen Charme.
Peinlich wird es aber, wenn Funktionäre, die noch nie (oder vor vielen Jahren) SuS auf das Abitur vorbereiten, mit solchen Schlagworten in diesen Zeiten Steuergelder aus dem Fenster werfen wollen. Ich wünschte es wäre anders, die GEW wurde aber leider zu einer Karikatur ihrer selbst.

Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor

Um möglichst alle Fächer (außer Sport, Kunst und Musik, wozu man ein gewisses Talent braucht) studieren zu können, müssen Mathematik, Deutsch, Englisch und Physik, Chemie, Biologie, Informatik sowie Geschichte einheitlich für alle Schüler bis zum Ende der 13. Klasse unterrichtet werden. Im Gegenzug kann man die großen Abitursprüfungen am Ende der 13. abschaffen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Alles auf dem Niveau von mindestens Bayern 1989.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Warum nicht DDR 1989, Staatsbürgerkunde könnte man ja weglassen 🙂

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Auf keinen Fall.
Mathematik ist razzzzzziiiisssstisch, Deutsch ja Hallo! geht ja wohl mal garnicht und statt Politik unterrichten wir lieber „Marginalisierte indigene Wissensformen“ (also z.B., wann die Mondschlange die Heilkräuter besonders wirksam macht).

Abiturprüfung entspringen eh kapitalistischer Verwertungs- und Selektionslogik…wieso FEIERN wir eigentlich das Abitur nicht, statt immer nur „orüfen prüfen prüfen“?

Hans Malz
1 Jahr zuvor

Nach Sek I und Grundschule seid ihr jetzt dran…

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hans Malz

„Einebnen“ heißt eben, dass alle Höhenunterschied beseitigt werden müssen. Sie folgen hier der inneren Logik.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Zur Teamarbeit: Es ist nachgewiesen, dass Teamarbeit nicht per se sinnvoll ist. Und für alle geeignet ist sie auch nicht. Es gibt viele Menschen, für die Teamarbeit die Hölle ist.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Und es gibt auch diejenigen, die es geschickt verstehen, sich im Team zurückzulehnen, die anderen die Arbeit machen zu lassen und sich dann mit fremden Federn zu schmücken…bei solchen Aufgaben möchte man sich vervielfältigen, um bei allen Gruppen gleichzeitig den Arbeitsprozess zu verfolgen, damit am Ende eine einigermaßen gerechte Leistungsbewertung möglich ist…

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bei mir im Labor heißt „Teamarbeit“ 2 Schüler mit exakt definierten Aufgaben.
Und Holla die Waldfee.
Zum Stundenende bekomme ich die handschriftlichen Protokolle zur Bewertung.
Hoch anspruchsvoll. Für Praxis und Theorie gibt es je eine Note. Das schafft.

Egvina
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das liegt sicher nur daran, dass Teamarbeit kein Abiturfach ist.
Als ich in den Neunzigern in der Oberstufe war, gab es das durchaus schon. Nannte sich damals Gruppenarbeit. Team klingt natürlich viel besser…

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Widerspricht das Team nicht der Forderung nach Individualität?

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Ja, nein, naja, also eher ne oder ja vielleicht. Solange alle individuell dabei sind, wäre es ein Team, ansonsten eben weniger. Egal, nächste Frage.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Diese Minderheit leistungsfähiger und -bereiter Soziopathen muss einfach an ihrem objektiv falschen mindset arbeiten! In Zukunft brauchen wir weder Können noch Wissen. Wichtig ist nur, dass alle ganzheitlich und nachhaltig partizipiert haben und mit einem guten Gefühl ihr digitales Portfolio losgelöst von Zeit und Raum einreichen können.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ja, ist das nicht herrlich individuell und seelisch erquickend, a l l e in die Teamarbeit zu zwingen?! 😉

Sieht nach Gleichmacherei unter einem missbrauchtem Deckmantel aus.

Carsten60
1 Jahr zuvor

“ ‚Zunehmend gewinnen strategische, soziale, personale und kommunikative Kompetenzen an Bedeutung. Auch überfachliche Sichtweisen und Werteorientierung sind gefragt.‘ …. Heterogenität als Chance zu sehen und zu nutzen, führe zu mehr Bildungsgerechtigkeit.“

Die bekannten Phrasen halt, ständig wiederholt, aber nirgends wirklich nachgewiesen. Die genannten Kompetenzen klingen wie aus einem Kurs für Unternehmensführung abgeschrieben und passen perfekt zur „Employability“. Und haben wir das übrige Genannte (Werteorientierung, Heterogenität) in der Schule insgesamt nicht schon zum Überfluss?

Ist das eigentlich so ähnlich in der „anderen“ Sek II realisiert, der Berufsschule in den verschiedenen Ausprägungen? Warum also gerade in der gymnasialen Oberstufe?

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor

Wenn der eine oder die andere vielleicht denken, das wäre etwas Neues, – weit gefehlt.
Mein 45jähriges Projekt heißt „Leben im Wasser“.
Bio,Ch, Phy und Geo.
Entwickelt in der DDR und immer noch hoch aktuell.
Die Akademie der pädagogischen Wissenschaften der DDR hat es damals abgesegnet.
Und damals wurde noch wirklich selektiert.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Zitat:
„Viele Grundschulen und Schulen in der Sekundarstufe I verändern seit Jahren ihre pädagogische Arbeit in diesem Sinne, …“
Und die Studien zeigen, dass immer weniger SchülerInnen der Grindschule die MindestAnforderungen nicht erfüllen (IQB-Studie). Widerspricht sich da nicht etwas.
Zudem gibt es keine Belege, dass ScülerInnen durch projektbasiettes Arbeiten besser werden. Im Gegenteil, bei diesen Lernformen wird das schlechte Drittel der SchülerInnen sogar benachteiligt und deren Lernerfolg nimmt ab.
Aber aufhalten wird man diesen Trend wahrscheinlich nicht mehr. Wenn SchülerInnen dann in sämtlichen Vergleichsstudien immer schlechter werden, dann wars halt der die unfähige Lehrkraft (siehe Diskussion zur IQB-Studie).

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

„unfähige Lehrkraft“ … Ihr habt mich gerufen, Meister. Mit welcher Schuld kann ich Euch dienen?

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Es muss oben natürlich heißen, dass immer mehr SchülerInnen die Mindestanforderungen nicht erfüllen.

Mondmatt
1 Jahr zuvor

Das alte Abi mit Hauptfächern, echtem Unterricht und üben / lernen im Vorfeld ist eben pädagogisch nicht mehr haltbar. Daran ändert auch die Tatsache, dass es funktioniert hat nichts.

Es entspricht nicht dem Zeitgeist.
Es erfüllt nicht die Erwartungen an ein Abi für jeden.
Es beinhaltet keine Aspekte von kultureller, geschlechtlicher und sexueller Vielfalt.
Also eben nicht tragbar.

Dann muss ebnen ein neues Abi her. Am besten mit den Hauptfächern Singen und Klatschen.

Kann man zweifellos machen. Ist dann halt Scheiße.

Aber eine Scheiße die modern rüber kommt und dem Zeitgeist entspricht. Wenn man den Mist dann noch digitalisiert sieht es echt spitze aus.

Lesen, rechnen, schreiben und Allgemeinbildung werden eh überbewertet.
Wer braucht so was, wenn er tolle Projekte machen kann?

Strom aus Kartoffeln wie bei der Sendung mit der Maus, Untersuchungen über den Nutzen der Schweine im Galopp-Rennsport oder Recherchen über den deutschen Rammler im Wandel der Zeit in Kooperation mit dem örtlichen Kaninchen-Zuchtverein.

Nehmen wir!!!

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

Das sehe ich auch so.

Abhampeln und Spaß haben für die Beamten-Sahne…wir haben es uns verdient und sollten einfach tun, was die ((((Bildungswissenschaftler))) herausgefunden haben und die Bürger sowie SuS wollen.

Gogo gadgeto Projekto! 🙂

Andre Hog
1 Jahr zuvor

„Wir fordern die „Eierlegende-Wollmilchsau“, die sich zusätzlich selber füttert und trinkt, den eigenen Stall ausmisten und ihre Produkte selber konsumgerecht zubereitet, verpackt, speditiert und preisangemessen – also für den Abnehmer quasi kostengünstig bis kostenfrei – auf dem freien Markt anbietet.
Wichtig dabei ist eine CO-2-neutrale Haltung, die die Anforderungen der Zukunft gemäß bereits seit Vorgestern erfüllt.“

so….und jetzt aber los…wir warten.

laromir
1 Jahr zuvor

Bekommen wir dann auch ein schlankeres Arbeitspensum? Wer soll das ganze korrigieren und kontrollieren, dass nicht extern (fleischliche oder künstliche Intelligenz) mitgearbeitet hat. Das soll echt gerechter sein? So gerecht wie jetzt, wenn in der Sek I einige Mamis und Papis Plakate kleben, PPP entwerfen und Projekte für die lieben Kleinen gestalten? Ach ja, falls es jemanden interessiert, vielen wollen lieber die Klausur, weil sie dahinter weniger Aufwand sehen. Bei eigenständigem Arbeiten wird doch jetzt schon gestöhnt. Für Stationsarbeit oder kreative Aufträge steht man in der Sek ll kurz vor Steinigung.

Georg
1 Jahr zuvor

Gruppenarbeiten, bei denen alle dieselbe Note bekommen werden, laufen nach dem folgenden Schema ab:

Durchgang 1: zwei strengen sich an, der Rest lehnt sich zurück, vernünftige Bewertung, die Fleißigen fühlen sich verarscht, der Rest jubelt.

Durchgang 2: nur noch ein Unverbesserlicher strengt sich an, die Bewertung wird schon schlechter.

Durchgang 3: Niemand tut auch nur noch irgendetwas

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Da fehlt ein Schritt dazwischen: Mails verärgerter Eltern, die sich beschweren, weil ihr Kind ja die ganze Arbeit gemacht hat und die anderen nichts. Dann Diskussionen im Unterricht, weil Gruppennote echt fies, dann Gegendiskussion, wer was gemacht hat und deswegen auf Gruppennote besteht. Ausfüllen eines Bewertungsbogens, daraufhin wieder Elternmail…dazwischen kopierte Teile ohne Quellenangabe…wieder Elternmail, weil Minderleistung wegen Copy paste… läuft…rückwärts und bergab…aber läuft. Ich habe echt nichts gegen Projekte, ich fände das zwischendrin schön, wenn man Zeit für hätte. Aber man hat zum einen die Zeit nicht und viele SuS ziehen dabei auch nicht mit, weil anstrengend und so halt, voll nervig und so halt. Die Guten machen tolle Sachen, der Rest profitiert nur mäßig, weil (egal welches Konzept) lernen nur funktioniert, wenn der Lernende das will…oder eben MUSS

Last edited 1 Jahr zuvor by laromir
NetterMisanthrop
1 Jahr zuvor
Antwortet  laromir

Ketzerischer Einwurf:
Ein durchaus kompetent wirkender Dozent erklärte mir im Seminar, dass nur Leistungen bewertet werden dürfen, die einer Schülyperson zweifelsfrei zuzuordnen und zu -rechnen sind. Also keine Hausaufgaben, Gruppenarbeiten ohne klare Arbeitsteilung und entsprechend geteilter Noten u.ä.
Zwar hat das unser glorreicher 1/16 in seinen Hirtenbriefen während der Hochphase von Covid ganz anders gefordert/vorgeschlagen, aber was kümmert den Minister sein Geschwätz von gestern…

#TLDR: So a Schmarrn mach mer ned. Dann is da oidiewoi o ka Proablem ned.

Maggi
1 Jahr zuvor

Dies ist wieder für die Kategorie Mülltonne.

Ich bin seit einigen Jahren in AV-Dual eingesetzt. Hier haben wir einen Lehrplan entsprechend den gewünschten Änderungen. Es werden Projekte gemacht und eigenständige Lernzeiten gegeben. Die SuS machen jede Woche selbständig Wochenaufgaben. Es werden sehr viele Stunden reingegeben, da man ja die offenen Lernzeiten der SuS beaufsichtigen muss.
Der Lerneffekt ist sehr überschaubar. Würde man die SuS mit klassischem Unterricht bei der selben Stundenanzahl unterrichten, dann würden alle die Prüfungen im Schlaf bestehen. So scheitern viele daran.

Machen wir doch ganz modern Schule:
Einfach ein YouTube Video such ansehen und dann können die SuS es sich erarbeiten, dass dies während Corona grandios gescheitert war und deshalb alle Prüfungen vereinfacht wurden, um einen Nachteilsausgleich herzustellen, wird wieder ignoriert.

Ganz abgesehen von der Sinnlosigkeit der Vorschläge, fehlt es den Schulen an den Räumlichkeiten. Kleingruppen brauchen viele, voneinander getrennte Arbeitsräume. Stillarbeitszonen und Bibliotheken mit weiteren Erläuterungen fehlen komplett. Aufsichten müssen einfach zu bewerkstelligen sein und durch bauliche Maßnahmen unterstützt werden. Warum keine Videoüberwachung in den Arbeitsräumen? Eine Person kann doch so viele SuS überwachen und das muss nicht mal eine Lehrkraft sein.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Ah ja, die Lernzeiten…. Wurden irgendwann auch an dem Gymnasium meiner Kinder eingeführt, dann zig mal modifiziert und schließlich wieder abgeschafft. Sowas kann nur gelingen, wenn wirklich alle Aspekte zuende gedacht sind und auch alle mitziehen. Aber so ein System ist hochkomplex, so dass es von übergeordneter Stelle vorgedacht werden muss und nicht jede Schule da selber wurschteln soll.

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