Kinderschutzbund fordert von Schulen, Schutzkonzepte gegen (sexualisierte) Gewalt zu entwickeln

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MAINZ. Der Kinderschutzbund Rheinland-Pfalz fordert Schutzkonzepte gegen Gewalt und sexualisierte Gewalt an allen Schulen. Wie die Organisation am Montag mitteilte, stellte sich die Mitgliederversammlung am vergangenen Wochenende einstimmig hinter diese Forderung.

„Ein bis zwei Kinder in jeder Klasse erleiden sexualisierte Gewalt.“ (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Zudem wurde eine Initiative der CDU-Landtagsfraktion unterstützt, das Landesschulgesetz entsprechend zu ändern. Die CDU hatte einen Gesetzesänderungsantrag in der vergangenen Woche zur ersten Beratung dem Landtag vorgelegt.

Dieser Schritt sei in Rheinland-Pfalz längst überfällig, heißt es in der verabschiedeten Resolution. Ein bis zwei Kinder in jeder Klasse erlitten sexualisierte Gewalt durch Erwachsene. Außerdem seien Schulen ein Ort, an der Gewalt auch von Kindern und Jugendlichen ausgehe. Die Mitgliederversammlung habe es zudem begrüßt, dass die Landesregierung beginne, einen Pakt gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. Der Kinderschutzbund hob dabei einen breiten Beteiligungsprozess und die Gründung des ersten Betroffenenrats auf Ebene eines Bundeslandes hervor.

Eine zeitnahe Änderung des Schulgesetzes hin zu einer Verpflichtung der Schulen, Schutzkonzepte zu entwickeln, sei ein starkes Signal, dass die Landesregierung es mit ihrem „Pakt gegen sexualisierte Gewalt“ ernst meint. News4teachers / mit Material der dpa

Bilder von Kindesmissbrauch kursieren zunehmend auch unter Jugendlichen

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8 Kommentare
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Jule
1 Jahr zuvor

Die Schule wirds schon richten, die Schule machts schon gut. Die Schule, die macht alles, was sonst keiner gerne tut. Ironie aus.

KARIN
1 Jahr zuvor

Was die Lehrkräfte nicht alles, neben ihrer Aufgabe der Stoffvermittlung, nebenbei noch leisten sollen und dies fundiert, da ja jede Meldung Folgen haben kann oder hat!
Ich hatte in der Woche ungefähr 80 verschiedene Schüler*innen.
Dafür ist eigentlich keine Zeit mehr, Auffälligkeiten habe ich der Sozpäd gemeldet oder in die Fachlehrercloud der Klasse.

Trinkflasche
1 Jahr zuvor

Wie wäre es, wenn der, der Fordert, auch mit Vorschlägen zur Umsetzung („Komzept“) in Vorleistung geht. Insbesondere soll helfen, wenn in einem Konzept steht, woher die Leute kommen sollen, die die Arbeit nachher umsetzen. Da finden sich in den Reihen aus dem Kinderschutzbund in diesem Fall sicherlich genug freiwillige, die Vorlittags in die Schulen gehen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Trinkflasche
Andre Hog
1 Jahr zuvor

Her mit der Arbeit….kann man gar nicht genug von haben…wir haben sonst nix zu tun.

Schön finde ich, dass diese Art von ermittelten Bedarfen ganz selbstverständlich als Forderung formuliert werden.

Ich warte noch darauf, dass mit aufgetragen wird, für alle Menschen im Stadtteil den Rasen zu mähen – auch da gibt es Bedarf … und ich hab ja – wie bereits oben erwähnt – nix zu tun.

Daniel
1 Jahr zuvor

Wo kommt nur die ganze sexuelle Gewalt her, wurde die etwa importiert… und warum sollen sich Lehrer um all das kümmern, ist denn Bildung egal? Furchtbar.

Ron
1 Jahr zuvor

Das machen wir dann nach dem nächsten Erste-Hilfe-Kurs, der Auffrischung der Rettungsschwimmerbefähigung, der Einweisung in den Defibrillator, der Neukonzeption der Arbeitspläne, gleich nach dem Digitalkonzept und den Treffen mit dem Caterer bezüglich der Qualität des Essens. Machen wir. Klar…

Emil
1 Jahr zuvor

… weil jede Menge Papier und verschwendete Lehrer Zeit ja plötzlich alles ändert! Genau in diesem Konzeptwahn liegt ein Großteil der ständig steigenden Arbeitsbelastung. Papier für die Tonne!!!

potschemutschka
1 Jahr zuvor

In Frankreich hat ein Polizist in Schulen weiße Briefkästen aufhängen lassen („Schreib/Male auf, was du niemandem sagen kannst“). Dadurch wurden schon einige Fälle sexueller Gewalt gegen Kinder aufgeklärt. Allerdings gibt es dort anscheinend genügend gut geschultes Personal, welches eng zusammenarbeitet. Ich finde diesee Idee besser, als Unterricht zu dem Thema, denn da wird sich kaum eine/r trauen, etwas zu sagen.