Grund- und Mittelschullehrer werden finanziell mit Gymnasialkollegen gleichgestellt – bis 2028

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Die bayerische Staatsregierung hat den Fahrplan für eine bessere Bezahlung von Lehrerinnen und Lehrern an Grund- und Mittelschulen beschlossen. Bis zum Jahr 2028 sollen alle Grund- und Mittelschullehrer in der Besoldungsgruppe A13 eingruppiert sein, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer gemeinsamen Kabinettssitzung mit der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen in München (die eine ähnliche Regelung im vergangenen Jahr beschlossen hat).

Fünf Jahresschritte bis A13: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Foto: Bayerische Staatskanzlei

Dem bayerischen Plan zufolge sollen bereits im Juni 4000 Pädagoginnen und Pädogen, die zur Beförderung anstehen, eine Zulage erhalten. Vom 1. Januar nächstens Jahres an sollen alle Lehrkräfte angehoben werden. In fünf Jahresschritten soll dann für alle A13 erreicht sein.

«Aufgrund des abgestuften Verfahrens profitieren alle Grund- und Mittelschullehrkräfte von der schrittweisen Anhebung der Bezüge. «Was mich besonders freut: Auch Berufsanfänger erhalten ab Januar 2024 die A13-Angleichungszulage. Damit steigern wir die Attraktivität des Lehrerberufs weiter», sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler), der wie alle seine Amtskollegen in Deutschland zunehmend gegen den Lehrermangel anarbeiten muss.

Die Verbesserung der Lehrerbesoldung war seit langer Zeit angekündigt worden. Eine vollständige sofortige Anhebung aller Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen auf A13 sei als zu großer finanzieller Brocken empfunden worden, sagte Söder. Kultusminister Piazolo (Freie Wähler) wertete den Schritt als «ein längst überfälliges Signal an die Grund- und Mittelschullehrkräfte – auch ein Zeichen der Wertschätzung für ihr tagtägliches Engagement für die Schülerinnen und Schüler».

Unter den Bundesländern war nach früheren Äußerungen Söders eine Diskussion um Abwerbung von Lehrkräften nach Bayern entbrannt. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst betonte am Dienstag, er fürchte dies nicht. Die Lehrerinnen und Lehrer in Nordrhein-Westfalen seien verbeamtet, folglich müssten sie vom Land freigegeben werden. NRW habe die Bezahlung nach A13 bereits früher als Bayern eingeführt. Söder verwies darauf, dass A13 in Bayern mehr Geld bedeutet als in anderen Ländern (News4teachers berichtete). News4teachers / mit Material der dpa

Bayern will Lehrer aus anderen Bundesländern mit höheren Gehältern und Starthilfen locken – gibt’s jetzt ein Wettbieten?

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15 Kommentare
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Marc
1 Jahr zuvor

Bis 2028 ist noch viel Wasser den Rhein runter geflossen. Ob die Landeskasse das in 2028 noch ermöglicht? Deutschland hat alleine in den letzten 3 Jahren die Neuverschuldung um 500 Mrd hochgeschraubt. Und das ohne „Sondervermögen“ eingerechnet. Irgendwie bekommt man das Gefühl dass wir 2028 andere Probleme als A13 haben werden und wir so wieder vertröstet werden in naher Zukunft

Dreamghost
11 Monate zuvor
Antwortet  Marc

„Ob die Landeskasse das in 2028 noch ermöglicht?“

Ist völlig egal. Bis 2028 ist DIESE Bayernwahl vorbei und im nächsten Wahlkampf verspricht man einfach, dass es (diesmal wirklich) bis 2033 klappt (sollte noch Interesse am Thema bestehen)

Last edited 11 Monate zuvor by Dreamghost
gehtsnoch
11 Monate zuvor

„NRW habe die Bezahlung nach A13 bereits früher als Bayern eingeführt.“ (vorletzter Satz der Nachricht)

Am 23.03.2023 gab es eine Anhörung im NRW-Landtag und wann wurde der Gesetzentwurf danach genau verabschiedet?
Anhörung zum A 13-Gesetz: GEW fordert Nachbesserungen

Last edited 11 Monate zuvor by gehtsnoch
Anne
11 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Zumindest laut Gehaltsbescheinigung gilt das schon, die erste Zulage wird gezahlt.

Klaus Lehmkuhl
11 Monate zuvor
Antwortet  Anne

Bei einigen Lehrern wird die “ aufwachsende Angleichungszulage “ inzwischen tatsächlich ausbezahlt . Ich bekomme sie nicht , obwohl sie mir zusteht und bin seit einem halben Jahr im Streit mit der “ personalführenden Stelle “ .

All Blacks
11 Monate zuvor

Das ist lächerlich und eine Nebelkerze, wie so oft. Und bitte mal ordentlich die Gehaltsrechnungen anschauen und nicht immer unfiltrierte Unkenntnis verbreiten. 1. NICHTS gilt laut Gehaltszettel. Das ist lediglich eine Ortszulage. 2. Eine Streckung bis 2028 ist eine weitere Frechheit, das bedeutet zum Beispiel im ersten Jahr 80 Euro mehr im Monat….toll, davon kann man ein Mal öfter ins Restaurant. Diese Aussicht von A13 im Jahr 2028 soll jetzt mehr zukünftige Lehrer generieren???? Lächerlich!

Teacher Andi
11 Monate zuvor
Antwortet  All Blacks

80 Euro sind für viele Leute eine Menge Geld. Für Lehrer offensichtlich nicht. Und ich habe so das Gefühl, dass egal was Herr Söder macht, es wird immer angeprangert. Ob das letztendlich mehr Lehrer generiert, bleibt doch abzuwarten, aber es ist auf alle Fälle ein Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit.

Marc
11 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Die Kritik so einer langen Streckung ist tatsächlich mehr als verständlich. Aus A13er Perspektive natürlich unverständlich, als jemand der seit Jahren 500 Euro weniger verdient trotz Masterabschluss kann ich die Wut mehr als verstehen

Teacher Andi
11 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Diese Streckung ist sicher nicht in Ordnung, Aber es erfolgt ja eine stufenweise Anhebung, also nicht alles auf einmal, aber zeitnah die ersten Erhöhungen. Ich könnte mir vorstellen, dass auf eine sofortige Anhebung um 500 Euro monatlich bald die nächste Forderung kommen würde, egal von welcher Seite.

Gabriele
11 Monate zuvor

Durchsichtiges Wahlkampfgetöse?
Oder sehr verspätete Einsicht?
Ein endliches Einsehen?
Vollmundige Versprechungen auch als Köder für potenzielle WählerInnen?

Und ob’s als weiterer „Rettungsanker“/Allheilmittel gegen den eklatanten LehrerInnenmangel taugt, wird sich erst noch erweisen.
Ich hab da so meine stillen Zweifel.

Nachdem der Abwerbeversuch durch Umzugs-Lockprämie ja offenbar floppt.

Wohnraummangel bzw. eigentlich „unbezahlbare“ Mieten in Ballungsgebieten wie München bei hohen, wahrscheinlich noch weiter steigenden Lebenshaltungs- und Energiekosten lassen sich ja nicht ignorieren, wenn man sich informiert.

Und der Wunschdienstort wird in der aktuellen prekären Lehrerversorgungsnotlage vermutlich eher selten per Zufall gerade passen.

Oberste Priorität muss ja schließlich die Bedarfsbefriedigung an den jeweiligen Schulen haben!

Man kann sich den Dienstort deshalb wohl eher nicht aussuchen.

Evtl. erfolgreich Angeworbene dürfte folglich wohl kein „Wunschkonzert“ bezüglich Dienstort erwarten.

Durti
11 Monate zuvor

Als es hieß: „Nach der Landtagswahl“, dachte ich:
Für die Optimisten heißt das: „Bis 2028“,
für die Pessimisten heißt das: „Nach welcher Landtagswahl?“
Schön, dass scheinbar (!) die Optimisten Recht behalten. -.-

Der Titel des Beitrags ist meiner Meinung nach Irreführend. Eine Gleichstellung mit Gymnasialkollegen würde eine Beförderungsmöglichkeit zum OStR beinhalten, die meines Wissens nicht vorgesehen ist.
Was bedeutet eigentlich folgender Passus?
„… Auch Berufsanfänger erhalten ab Januar 2024 die A13-Angleichungszulage….“
Bekommt der Berufsanfänger bereits ab 2024 mehr und der erfahrene Lehrer muss unter Umständen bis 2028 warten?

Teacher Andi
11 Monate zuvor
Antwortet  Durti

Es geht um die finanzielle Gleichstellung. Ist das so schwer zu verstehen?

Durti
11 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ja, eben. A13 und A14 unterscheiden sich doch finanziell.
Mir geht es aber gar nicht darum, mehr zu fordern. Ich finde nur den Titel des Artikels irreführend. Ich bitte um Entschuldigung, wenn das in der Kürze meines Kommentars untergegangen ist.

Marie
11 Monate zuvor
Antwortet  Durti

Nein, das heißt, dass die Berufsanfänger trotz vollem A13-Anspruch auch nur die Zulage bekommen und bis 2028 warten müssen.

Durti
11 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Danke. Jetzt wird’s klarer.