Nach Lehrer-Brandbrief: Verfassungsschützer warnt vor Normalisierung von Rechtsextremismus

3

Brandenburgs Verfassungsschutz-Chef Jörg Müller hat nach Bekanntwerden eines Lehrer-Briefs zu Rechtsextremismus an einer Schule vor einer Normalisierung rechtsextremen Gedankenguts gewarnt. «Wenn Rechtsextremisten permanent mit Veranstaltungen, aber auch schon allein mit ihrer Sprache in die Gesellschaft hineinwirken, macht das etwas mit den Menschen um sie herum», sagte er der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». «Die Räume dessen, was gesagt werden kann, weiten sich.»

„Das macht etwas mit den Menschen.“ Foto: Shutterstock

Verfassungsschützer Müller sieht auch Versuche der Einflussnahme von Rechtsextremisten in der Sozialarbeit. Er sagte der Zeitung: «Eine Gefahr, die wir sehen, ist, dass Rechtsextremisten im Bereich Soziale Arbeit aktiv werden. Uns sind Fälle bekannt, in denen sie etwa mit schwer erziehbaren Jugendlichen in Projekten arbeiteten.»

In einem anonymen Brief beklagten Lehrkräfte an einer Schule in Burg im Spreewald, dass sie täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert seien (News4teachers berichtete). Es geht unter anderem um Hakenkreuze auf Möbeln, rechtsextreme Musik im Unterricht und demokratiefeindliche Parolen in den Schulfluren. Zudem erlebten sie eine «Mauer des Schweigens», hieß es in dem Brief. Es fehle Unterstützung von Schulleitungen, Schulämtern und Politik. News4teachers / mit Material der dpa

Stiftung warnt: Rechtsextreme Übergriffe an Schulen werden zu oft verharmlost

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

3 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Alx
11 Monate zuvor

Ist denn bei einem anonymen Brief sicher, dass er auch tatsächlich von den Lehrkräften stammt?

Ich hatte das schon einmal gefragt, aber die Frage kam wohl nicht durch.

Details wären interessant. Alleine weil hier vielleicht die ein oder andere Lehrkraft mitliest, die auch anonym Missstände anprangern will/muss.

Georg
11 Monate zuvor

Die Schulleiterin hat wohl selber Angst vor der Gruppe und/oder befürchtet, dass vom Ministerium keine Unterstützung kommen wird.

Aber mal ernsthaft: Wenn diese Gruppe andauernd gegen die Regeln des demokratischen Miteinanders verstößt, muss man die doch relativ kurzfristig auf andere Schulen verteilen können. Oder ist die Gegend so dünn besiedelt, dass jedes Gericht den Schulverweis aufgrund unzumutbarer Fahrzeiten aufhebt?