Iglu-Schock – ist die Digitalisierung schuld? Philologen: „Kinder daddeln viel zu viel sinnlos durch die Gegend und verdummen dadurch“

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MAINZ. Mehr Leseförderung, mehr Deutschunterricht, Verzicht auf Englisch in der Grundschule – und überhaupt mehr Leistungsdruck (oder, andersherum, davon weniger): Die Diskussion um die Konsequenzen aus dem Iglu-Schock läuft heiß. Der Philologenverband Rheinland-Pfalz meldet sich mit einem weiteren Aspekt zu Wort: Er sieht in der Digitalisierung eine wesentliche Ursache für den diagnostizierten Verlust an Lesekompetenz. Tatsächlich gibt es Hinweise aus der Wissenschaft, dass Kinder, die viel Zeit mit dem Smartphone verbringen, schlechter lesen.

Machen Smartphones Kinder dumm? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

„Die aktuell veröffentlichten Ergebnisse der Iglu-Studie versetzen die ehemalige ‚Bildungsnation Deutschland‘ erneut in Aufregung, und Rufe werden laut, man habe nach der PISA-Studie von 2001 nicht gehandelt“, so heißt es in einer Pressemitteilung des Philologenverbands Rheinland-Pfalz. Doch der beurteilt die Lage nach eigenem Bekunden ganz anders.

„Gehandelt wurde nach PISA 2001 schon, allerdings in die falsche Richtung. Die Politik hat sich, statt zu begreifen, dass man mit Lesehäppchen am Smartphone, Tablet und Smartboard keine echte Lesekompetenz generieren kann, in blindem Tatendrang leider viel zu stark auf eine oberflächliche Art der Digitalisierung verlegt“, sagt die Landesvorsitzende Cornelia Schwartz.

Sie betont: „Kindergärten und Grundschulen wurden teilweise zwangsbeglückt mit Smartboards und anderen Geräten. Den Eltern sendete man das Signal, digitale Medien seien per se gut. Falsch bzw. zu ausgiebig genutzt sind sie für die Bildung und Gesundheit von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter aber kontraproduktiv“, meint sie.

Tatsächlich bestätigt eine aktuelle Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund, das auch den deutschen Teil der Iglu-Studie verantwortet, dass Smartphones für die sprachliche Entwicklung problematisch sein können (News4teachers berichtete). Untersucht wurde auf der Grundlage der Daten von rund 4.600 Viertklässlern und Viertklässlerinnen in Deutschland der Wortschatz. „Dabei ist deutlich geworden, dass es schon in der Grundschule sehr große Unterschiede im Wortschatz gibt und dass diese Unterschiede zum anderen systematisch mit dem familiären Hintergrund zusammenhängen, konkret, welchen Bildungsabschluss die Eltern haben, ob es einen Zuwanderungshintergrund gibt oder wie die familiäre Leseumgebung aussieht“, erläutert Studienautor Ulrich Ludewig.

„Der Wortschatz ist am kleinsten, wenn Kinder oft an digitalen Geräten lesen und gleichzeitig selten bis nie ein Buch“

Und zu dieser familiären Leseumgebung gehört eben auch die Nutzung digitaler Endgeräte, in der Regel Smartphones. In der Studie haben ein Viertel der Viertklässlerinnen und Viertklässler angegeben, (fast) täglich an digitalen Geräten zu lesen. Häufiges Lesen an digitalen Geräten weist dabei einen negativen Zusammenhang mit dem Wortschatz der Kinder auf. Bildungsforscher Ludewig führt aus: „Der Wortschatz ist am kleinsten, wenn Kinder oft an digitalen Geräten lesen und gleichzeitig selten bis nie ein Buch.“

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Dies hänge möglicherweise mit der Art der Texte zusammen: Häufig werden digital eher Chatnachrichten, Anweisungen in Apps, kurze Teasertexte und ähnliches gelesen, die keine längeren, aufeinander aufbauenden Textpassagen und weniger vielfältigen Wortschatz beinhalten. Dieses trage kaum zu einem Ausbau des Wortschatzes bei und gleichzeitig fehle die Zeit für sprachförderlichere Aktivitäten. Möglich sei auch, dass sich Kinder mit geringem Wortschatz nicht an Bücher herantrauen und daher erst gezielt mit leichteren Büchern zum Lesen motiviert werden müssen.

Die Studie zeige, „dass Kinder beim Erwerb und Ausbau der sprachlichen Kompetenzen gezielte Unterstützung in ihren Grundschulen benötigen, besonders, wenn ihre familiäre Umgebung eher wenige Lerngelegenheiten für den Aufbau sprachlicher Kompetenzen im Deutschen bietet“, sagt Bildungsforscherin Prof. Nele McElvany, Geschäftsführende Direktorin des IFS und Studienleiterin von Iglu. Der Förderbedarf in Bezug auf den Wortschatz sei besonders groß bei Kindern, die nie oder nur selten Bücher lesen, selbst nicht in Deutschland geboren sind und deren Eltern einen eher niedrigen Bildungsabschluss haben. Daher müsse die systematische Förderung bestimmter Schülergruppen in den Schulen, besser noch bereits im Kindergarten, verstärkt werden.

„In den Schulen ab der ersten Klasse ist eine regelmäßige Diagnostik der Sprachkompetenzen mit daran anschließender gezielter Förderung angeraten“

Das Forschungsteam betont: „Sämtliche Studien in den letzten Jahren machen deutlich, dass Sprachkompetenzen unabdingbar sind, um einen erfolgreichen weiteren Schul- und Lebensweg zu ermöglichen. Um mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland zu erreichen, ist daher in den Schulen ab der ersten Klasse eine regelmäßige Diagnostik der Sprachkompetenzen mit daran anschließender gezielter Förderung unter Einbezug der Familien dringend angeraten.“ Tatsächlich bestätigt auch die Iglu-Studie, dass „eine häufigere Nutzung [digitaler Geräte] in Deutschland im Gegensatz zu vielen anderen Teilnehmerstaaten und -regionen mit geringerer durchschnittlicher Lesekompetenz einher[geht]“. Im Klartext, so Schwartz: „Hier daddeln Kinder viel zu viel sinnlos durch die Gegend und verdummen dadurch.“

Mit Blick auf den Unterricht bedeutet das der Philologen-Chefin zufolge: „Wir müssen insgesamt zu verstehen lernen, dass sinnvolle Digitalisierung nicht bedeutet, dass Kinder ein Smartphone oder Tablet in der Hand halten. Entscheidend ist, was damit gemacht wird, zum Beispiel das selbstständige Aufbereiten und Präsentieren von Inhalten, nicht das stumpfsinnige Konsumieren dessen, was andere anbieten.“ Es gehe um einen wohldosierten, gezielten und sinnvollen Einsatz digitaler Medien. Schwartz: „Darüber hinaus müssen wir außerdem wieder den Weg zurück zu Büchern finden, denn digitale Medien können die bunte und anregende Phantasiewelt von Büchern nicht ersetzen.“ Die Iglu-Studie zeigt allerdings für die Grundschulen in Deutschland auf, dass „die Nutzungshäufigkeit digitaler Medien im Unterricht im internationalen Vergleich gering ausgeprägt“ ist.

Für den Philologenverband Rheinland-Pfalz ergeben sich trotzdem aus der Iglu-Studie als notwendige lesedidaktische Ziele, dass Kinder stärker motiviert werden, „außerhalb der Schule zum Vergnügen [zu] lesen“ – wie es die Studienautoren fordern –, dass Schülerinnen und Schüler digitale Medien lediglich in begrenztem Umfang gezielt nutzen, nämlich um sich Informationen zu beschaffen, zu erarbeiten, sie zu strukturieren und zu präsentieren, dass sie aber auch „ein Leben außerhalb der digitalen Welten haben“. Letzteres allerdings könne die Schule nicht allein erfüllen. News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers heiß diskutiert:

Philologen zur Iglu-Studie: „Leistungsprinzip bereits in den ersten Klassen umsetzen!“

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DerechteNorden
10 Monate zuvor

Die Notwendigkeit, Englisch in der Grundschule abzuschaffen, sehe ich auch. Die Zeit, in der Kids in der GS Englisch lernen, ist Zeit, die dann zum Lesen fehlt.
In meiner Schule (einer GemS m. O.) führen wir aus der Not heraus ein sog. Lernband Lesen ein. Dazu werden bis auf einige wenige Ausnahmen alle Fächer reihum Stunden pro Woche reingeben, so dass die Kids pro Woche zwei Stunden lesen üben.
Das könnte man sich ggf. sparen, wenn es kein Englisch mehr in den GS gäbe.
Als Englisch-Lehrerin empfinde ich es jedes Mal als frustrierend, wenn die Schere hier bereits in der 5. Klasse so weit auseinander geht, dass man keinen Nutzen sehen kann.
Bei IGLU kommt die Handy-Daddelei m.M.n. noch nicht so zum Tragen. Meine Fünftklässlys sind da noch recht unbedarft.

Monika, BY
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wie wäre es mit WG und Religion abschaffen?
 
Die Kinder haben enorme Probleme mit Englisch schon seit 5. Klasse. Mit Englisch? Ja, mit Englisch.
 
Nicht mit der Religion, und WG gibt es gar nicht. Das braucht heute kein Kind mehr. Besser dann ab auf die frische Luft.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Was ist WG? So etwas wie Ethik? DAS würde ich nicht abschaffen wollen. Religion kann unter Ethik laufen. Das wäre mir egal. Werteerziehung jedoch darf man nicht aufgeben.

uesdW
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Werken und Gestalten!
Das soll weg??? Gerade dieses Fach wäre wichtig, um Krativität und Selbstvertrauen zu stärken.
Zum Englisch-Unterricht meiner Kinder sei nur soviel gesagt.
Nicht Fisch, nicht Fleisch und nicht zukunftfähiges.
Aber es so wie bei vielem. Es wird viel gemacht, aber oft nur oberflächlich, es werden Themen behandelt, bei denen ich mir manchmal die Frage stellte, ob die in den Alterstufen wirklich schon notwendig sind.

Vielleicht wäre es besser, die Kinder lernen vernünftig lesen, rechnen und schreiben, dazu noch Kreativität und Aussdauer bei Arbeiten, und den Umgang mit Frustration, wenn nicht gleich alles klappt und zu guter letzt. Ja es gibt auch Aufgaben, die keinen Spaß machen, aber trotzdem gemacht werden müssen, und sei es 20Minuten zu lesen.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

Meine Rede.

Bald geschafft!
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

WG ist Werken/ Gestalten, in der 1. Klasse einstündig, dann bis zur 4. Klasse zweistündig!
Ich bin sehr wohl dafür Englisch in der GS abzuschaffen. Um für die ganze Klasse 2stündig Englisch einzuführen, wurde vor vielen Jahren eine Stunde Deutsch abgeschafft! Sogar in der Mittelschule ist das, was an Wortschatz, der nicht rechtschriftlich gesichert sein muss, bis zu den Allerheiligen Ferien „gelernt“, mit dem großen Problem, dass dann die Rechtschreibung sehr wohl gilt! Vor allem für Kinder, die sich im Rechtschreiben schwer tun, ein Problem.
Auch bin ich der Überzeugung, dass in der 1. und 2. Klasse die Arbeit mit dem Tablet nicht sinnvoll ist, da viele Programme mehr Spielerei statt messbares Lernen ist.

Mariechen
10 Monate zuvor
Antwortet  Bald geschafft!

Warum Englisch oder sonst ein Fach abschaffen? Warum muss alles immer so extrem und ausufernd sein? Beispiel Englisch: vor 20 Jahren war das eine super Sache. Ab Klasse 3 jeden Morgen 20 Minuten Englisch ohne Schriftbild. Lieder und Reime über die Farben, Tiere, Zahlen, fertig. Ziel war es eine neue Sprache kennenzulernen. Dann kam Pisa und alle Verantwortlichen in der Bildung verloren den Verstand. Es kamen Lehrbücher und Portfolio dazu. Das gleiche gilt für Digitalisierung. Es reicht doch auch ab Klasse 3, 4 ne Medien AG oder sowas. Nein, alles wird in den Unterricht gepackt ab Klasse 1 samt Bücher, Portfolio (damit der Schwachsinn schön dokumentiert wird/ kann man sagen man hat was gemacht: Medienkompass, Dokulele, Mathe macht stark…. Über den Mist kann man auch ein Vögelchen drüberlaufen lassen. Und all die Lernstandserhebungen… Mein Gott, die Kleinen brauchen doch erstmal in Ruhe Input.
Ich mach ab jetzt mein eigenes Ding. Da kommt dann wenigstens was bei raus anstatt Zeit mit Blödsinn zu verschwenden. Und nach all den Jahren weiß ich : auch jetzt nach dem Iglu Desaster kommt nix Gutes…

Küstenfuchs
10 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Nach Auskunft meiner Kollegen (auf dem Gymnasium) war Englisch in der Grundschule zu keinem Zeitpunkt eine super Sache, weil einfach nichts gelernt wurde, auf dem dann ausgebaut werden konnte und weil mehr noch an in allen anderen Fächern die Kinder mit unterschiedlichsten Kenntnissen (abhängig auch vom Fachwissen der Lehrkräfte) an die weiterführenden Schulen gekommen sind.

Und welchen Sinn macht es, eine Fremdsprache zu lernen, wenn die Kinder die deutsche Sprache nicht können? Ich sehe absolut kein Argument für die Beibehaltung des Englischunterrichts an den Grundschulen.

Mariechen
10 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Es gibt an der GS auch Dinge, die für die Entwicklung der Kinder gut sind, ohne dass man auf der weiterführenden Schule darauf aufbauen kann. Denn genau darum ging es ja anfangs gar nicht. Die Kinder sollten eine neue Sprache spielerisch über Lieder und Reime kennen lernen. Die Freude daran und die Öffnung für ein anderes Land/ Kultur (es hätte ja auch zumindest in RLP Französisch sein können) stand im Vordergrund. Es ging nicht um Vokabeln o.ä.. Genau das war damals nicht erwünscht und dafür ist auch gar keine Zeit an der GS.
Auch Digitalisierung in der GS ist nicht per se schlecht. Aber dafür brauche ich keinen Medienkompass.

Hirschlgruber
10 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Was bringt es, Sprachfetzen oder Liede auswendig zu lernen, wenn den Kindern gar nicht klar ist, was sie da singen und sprechen? Meine eigenen Kinder durften solch einen Unterricht genießen und er hat rein gar nichts gebracht. Die gleiche Erfahrung habe ich im eigenen Unterricht gemacht. Erst als ich gegen die Anweisung, keine Vokabeln mit den Schülern zu besprechen, verstieß, kam bei etlichen Schülern so etwas wie Sprachbewusstsein. Die Eltern der Kinder dankten es mir und bestätigten mir meine Beobachtungen.

Für die Ziele Freude (oftmals auch Frust) und die Öffnung für andere Länder zu vermitteln, ist der Zeitaufwand, den der Englischunterricht benötigte, zu groß.

Mariechen
10 Monate zuvor
Antwortet  Hirschlgruber

10 Minuten täglich ab Klasse 3 finde ich okay. Aber bitte ohne Portfolio und Mappen. Meine Beobachtungen waren anders, jedenfalls vor 15 Jahren. Frust kam damals nie auf. Mittlerweile plädiere ich dafür sowohl Englisch als auch Medienerziehung stark zu reduzieren.

Pälzer
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

In Religion und in Ethik geschieht im wesentlichen dasselbe. Seit ca. 40 Jahren wird ja kein Katechismus mehr gelehrt, sondern sich mit gesellschaftlichen und allgemein-menschlichen Themen befasst. Das wollen Sie also abschaffen?

0815
10 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Religionslehrkräfte erhalten ihre Lehrbefähigung also für allgemein-menschliche Themen??? Erst recht ein Grund dafür das Fach abzuschaffen!

Pälzer
10 Monate zuvor
Antwortet  0815

Das Argument lässt sich für jedes Fach anwenden: Sport, Englisch, Erdkunde usw. und insbesondere Ethik. Wozu eine vertiefte fachliche Ausbildung? wir haben doch alle Abitur … oder so? Das stimmt, falls wir nur noch Lernbegleiter sein sollen, „Lehrkräfte“ eben. Um Lehrer zu sein, genügt es nicht.

0815
10 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Ich denke, dass wir uns in einer großen Krise befinden, wo es Not tut, sich auf das Wichtige zu konzentrieren. Religion und Ethik sollten Schreiben, Lesen und Mathematik weichen.

uesdW
10 Monate zuvor
Antwortet  0815

Auch wenn sie es nicht glauben, auch in Religion und Ethik kann gelesen und geschrieben werden. Und wenn die Schüler dann noch verstehen, was die Grundlagen für die zwischenmenschlichen Beziehungen sind, wäre der Gesellschaft auch geholfen.

Gudrun
10 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Mit allgemein-menschlichen Themen befassen sich eigentlich alle Fächer. Dafür muss niemand Theologie studieren. Das muss niemand ohne fachliche Anbindung unterrichten.

Pälzer
10 Monate zuvor
Antwortet  Gudrun

Nu, nicht nur drüber plaudern, sondern den Überblick haben, die wesentlichen Ideen, Theorien, Überzeugungen usw. kennen und kompetent auswählen können, mit welchen Texten, Zeugnissen, Fragestellungen man Schüler in die Sache hineinführt … was man eben so in einem Universtätsstudium lernt. Haben Sie Kant, Marx, Nietzsche, Bonhoeffer, Stein, Ratzinger, Cardenal, Hildegard von Bingen und all die anderen gelesen und verstanden?

0815
10 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Lesen, Schreiben und Rechnen sind wichtig. Kant, Marx, Nietzsche, Bonhoeffer, Stein, Ratzinger, Cardenal, Hildegard von Bingen und all die anderen kommen sehr, aber wirklich erst sehr viel später.

Hans Hoffmann
10 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Werken und Gestaltung abschaffen? Super! Wer braucht schon Feinmotorik und Kreativität. Die Mutti erledigt ja eh alles. Und später hat man dann Diener, die einem die Schuhe binden und kleine Reparaturen im Haushalt erledigen. Ach, nicht? Ja, das ist dann aber schon blöd. Das kann man doch sicher irgendwo beantragen oder einklagen. Oder? Mutti? Mutti?!

0815
10 Monate zuvor
Antwortet  Hans Hoffmann

Das sollte Mutti unterrichten, damit Mutti sich nicht mit Deutsch und Mathe beschäftigen muss. Deutsch und Mathematik sollen Lehrkräfte unterrichten.

Hans Hoffmann
10 Monate zuvor
Antwortet  0815

Dafür müsste es die Mutti (oder der Vati) erst mal selber können bzw. Lust/Zeit dafür haben (wollen). Und da beißt sich die Katze (wieder mal) in den Schwanz. Die Kinder, deren Eltern sich kümmern, haben/machen von Haus aus weniger Probleme und die anderen …

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich empfinde als frustrierend, dass in GS ohne weitere Mittel sehr breit differenziert wird, um dann von Lehrkräften weiterführender Schulen gesagt zu bekommen, die Unterschiede seien zu groß oder „es hätte keinen Nutzen“. Wenn die Schere groß ist, hatten ja offenbar auch Kinder großen Nutzen und bringen gute Kenntnisse mit in die weiterführende Schule.

Die Unterschiede im Lesen und Rechnen sind auch groß, deshalb unterlassen wir das Üben doch nicht oder streichen die Fächer, damit die weiterführenden Schulen bei Null anfangen dürfen.

Der Fokus liegt schon seit der ersten Teilnahme 2001 auf dem Lesen.
Es wird nicht reichen, den Schulen wiederum irgendwelche Aufgaben zu verordnen, ohne deren Ressourcen zu stärken.

Das Problem sind und bleiben die Benachteiligten, die schon mit erheblich geringeren Vorkenntnissen zur Schule kommen, weit weniger Anreize und Unterstützung zu Hause erfahren und in den Grundschulen nicht aufgefangen werden können, deren Nachteile sich potenzieren, u.a. auch, weil die Schulen, die diese Kinder aufnehmen, zu schlecht ausgestattet sind, um sie weit besser fördern zu können.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Offensichtlich haben Sie so gar nichts von der Diskussion, die gerade tobt, mitbekommen.
Es gibt Lehrkräftemangel und die Kids lesen immer schlechter.
Lesen muss man in fast allen Fächern, auch in Englisch.
Die Schlussfolgerung muss also lauten, dass in der GS mehr gelesen wird.
Und da wir in den weiterführenden Schulen im Englischunterricht erleben, wie schlecht das Konzept Englisch in der GS läuft, liegt es für mich sehr nahe, Englisch in der GS zu Gunsten des Lesens abzuschaffen.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie erleben, dass das Konzept „Englisch in der Grundschule“ nicht Ihren Erwartungen entspricht.

Den Lehrkräftemangel sehe ich seit über 10 Jahren in der eigenen Schule. Das fangen Grundschulen irgendwie auf, ich kann die Vertretungskräfte der letzten 10 Jahre nicht mehr alle benennen, nicht alle waren Lehrkräfte, Bachelor reicht, um Klassenleitung und Unterricht zu übernehmen.

Auf den Zusammenhang, dass Lehrkräftemangel in Grundschulen die gezielte Leseförderung beeinträchtigt, kommt aber niemand.
Sonst müsste man die Ressourcen dort erweitern oder zu Gunsten der Grundschulen verschieben.
Wenn Lesen so wichtig ist, beginnen wir doch einfach erst in Klasse 6 mit dem Englischunterricht und schicken die frei werdenden Lehrkräfte der SekI zum Lesenüben in die Grundschulen.

Realist
10 Monate zuvor
Antwortet  Palim

„Wenn Lesen so wichtig ist, beginnen wir doch einfach erst in Klasse 6 mit dem Englischunterricht und schicken die frei werdenden Lehrkräfte der SekI zum Lesenüben in die Grundschulen“

Sie vergessen, dass dann 4 Wochenstunden im Stundenplan der 5. Klassen fehlen würden. Eltern erwarten aber, dass auch am Gymnasium eine Betreuung von der 1. bis zur 8. Stunde angeboten wird (Ganztag oder offener Ganztag). Also haben Sie eine neue Lücke am Gymnasium…

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Schule (egal ob Grundschule oder weiterführende Schule) ist nicht mehr in der Lage mit dem gegebenen und zukünftigen (Gen Z…) Personal die Ansprüche, die an sie gestellt werden zu erfüllen, und wenn dann nur mit massivsten Qualitätsabstrichen (Bachelor-Lehrkräfte, „Null-Fach-Lehrkräfte“, „Nur-Abitur-Lehrkräfte,…). Das wird nichts mehr: Zuwenig Personal für zu viele Aufgaben und Ansprüche.

Für das Schulsystem gilt: „Game Over“. Der freie Fall / Absturz beschleunigt sich immer weiter, die Politik hat seit 10-20 Jahren versäumt gegenzusteuern. Das lässt sich in den nächsten 10-20 Jahren (demographischer Wandel) nicht mehr reparieren. Wer kann, sucht den Exit aus dem System, wer schlau ist (Gen Z), lässt sich gar nicht erst darauf ein…

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Realist

„Schule (egal ob Grundschule oder weiterführende Schule) ist nicht mehr in der Lage mit dem gegebenen und zukünftigen (Gen Z…) Personal die Ansprüche, die an sie gestellt werden zu erfüllen,“

Ja, das ist der Kern.

Aber ein Leseband vorzuschlagen, ist eine tolle Aktion.
Da guckt dann keiner mehr hin, wie wenig Lehrkräfte in den Schulen sind.

Lieber spät als nie
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das, warum die Leistungen in Englisch so unterschiedlich sind, liegt am Lehrplan für die Grundschule.
Eigentlich sieht der Lehrplan nur vor, dass das Hörverstehen und Sprechen spielerisch geübt wird. Es soll kein Englischunterricht wie in der weiterführenden Schule sein. Schriftlich wird höchstens mal etwas abgeschrieben oder ergänzt. Vokabeltests dürfen nicht geschrieben werden, Vokabeln lernen nicht als HA gegeben werden. Das ist natürlich nicht das, was von Ihnen erwartet wird. Aber bei dem Lehrplan braucht man sich dann auch nicht wundern.
Die Schere ist dann so groß, weil sich die Kinder in der weiterführenden Schule aus mehreren Schulen mischen und einige Lehrer dann doch viel schriftliches einbinden und auch Vokabeln intensiv trainieren und sich andere halt sehr genau an den Lehrplan halten. Mir persönlich ist das ohne das Schriftliche auch zu wenig.

Wenn ich den Englischunterricht meiner Tochter am Gymnasium sehe, ist das dort aber auch nicht der Hit. Am Ende des Schuljahres 1 oder 2 Units nicht geschafft…tja Pech gehabt. Im nächsten Schuljahr geht es mit dem nächsten Buch weiter. Und schon fehlen Inhalte, die von Kindern (hauptsächlich von bildungsfernen Eltern) nicht nachgeholt werden und die Probleme gehen los.

Last edited 10 Monate zuvor by Lieber spät als nie
DerechteNorden
10 Monate zuvor

Die Englischbücher, die wir in Deutschland nutzen, sind so aufgebaut, dass es nichts macht, wenn man ein-zwei Units nicht schafft, weil alles später wieder aufgegriffen wird. Da hat niemand Pech gehabt.
Sage ich nach mehr als 25 Jahren Lehrerfahrung in Englisch.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Einschätzung der Handy-Nutzung teile ich nicht.

Viele Kinder bildungsfernen Familien bekommen früh (2. Klasse) ein Handy und haben jederzeit unbegrenzt Zugang zu allem, was möglich ist, einschließlich Apps, deren FSK auf 16 oder 18 Jahren liegt.
Da wäre eine stärkere Reglementierung sicher besser und sollte seitens der Anbieter verpflichtend sein.

Gleichzeitig zeigt sich, dass vielen Erwachsenen wenig bekannt ist, man kann Text- und Sprachnachrichten in genau einer App verschicken und Fotos teilen, alles andere bleibt unbekannt. Auch die Einrichtung und Nutzung einer App als Schulportal, das Verfassen von Mails oder das Abrufen von Nachrichten oder Aufgaben überfordert viele.

MHoffmann
10 Monate zuvor
Antwortet  Palim

“ ..Da wäre eine stärkere Reglementierung sicher besser und sollte seitens der Anbieter verpflichtend sein.

Gleichzeitig zeigt sich, dass vielen Erwachsenen wenig bekannt ist, ..“

dass das Internet dezentral aufgebaut ist. Und was das bedeutet.

Stärkere Regelemtierung ist, wenn die Eltern den Kiddies keine Smartphones geben und ausserdem die Glotze rausschmeissen.

Walter Hasenbrot
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Liest man nicht auch im Englisch-Unterricht?

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Nicht in der GS. Und allgemeines Lesen hilft dann später auch in Englisch.

Angela
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Darf ich eine Frage stellen – ich bin kein Lehrer, sonst ein besorgter Eltern.

Kann man überhaupt gut lesen üben nur in der Schule in großen (mehr als 20 Kinder) Klassen?
Ich komme nicht aus Deutschland, und bei uns muss ein Kind schon am Ende der 1 Klasse kurze Texte Zuhause lesen und nacherzählen, kurze Gedichte auswendig lernen. Es braucht natürlich Hilfe von den Eltern. Aber Kinder werden „gezwungen“ zu lesen.

Mein erstes Kind ist jetzt in der 1 Klasse in DE, und sie haben bis jetzt nicht alle Buchstaben gelernt. Fürs Lesen kriegt es ein Paar Silben & Sätze, die kein Interesse erwecken.
Ich lese abends natürlich was vor, aber etwas zum selbst lesen zu geben ist schwierig, weil „der Lehrer sagte, Hausaufgaben nur 20 Minuten zu machen“, so wehrt sich mein Kind.

Ich bin glücklich, dass mein Kind die Schule mag und wenig Stress hat, aber ist die Aufgabe „Kinder sollen besser lesen können“ überhaupt erfüllbar, ohne mehr Leistungsdruck und Zusammenarbeit von den Eltern?

Vielleicht bräuchten Kinder, die wenig Unterstützung in der Familie haben, zusätzliche Stunden oder gute Hausaufgabenbetreuung?

Englisch in GS würde ich sehr ungerne abschaffen 🙂

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Angela

Kein Englisch bedeutet, dass Kids, die Schwierigkeiten mit dem Lesen haben, mehr Zeit bekommen bzw. die Lehrkräfte sich allen Kids etwas länger beim Üben widmen können. Zwei Stunden extra Lesen sind nicht zu verachten.

Last edited 10 Monate zuvor by DerechteNorden
Pälzer
10 Monate zuvor
Antwortet  Angela

wenn diese Beschreibung stimmt, dann ist das dramatisch – Und erklärt die Situation.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Angela

Es ist genau das, was sie schreiben, worin sich die Frage nach dem Üben bewegt.
Kinder, die zu Hause begleitet werden, haben mehr Lesezeit und können das, was altersangemessen ist, lesen, sofern keine Schwäche oder Beeinträchtigung vorliegt. Kinder mit Wahrnehmungsschwieirgkeiten oder Leseschwäche fallen schon im 1. Schuljahr auf und bräuchten dann mehr Hilfe.

Viele Kinder haben niemanden, der mit ihnen zu Hause das Lesen übt. Das macht sich schon im 1. Schuljahr sehr früh bemerkbar und führt dann zu schwachen Leistungen, die mangels weiterer Unterstützung auch nicht aufgeholt werden.
Das deckt sich mit den recht konstant 20%, die immer wieder mit Schwächen auffallen und am Ende kaum einen Schulabschluss schaffen.

Es ist sinnvoll, frühzeitig zu fördern.
Wenn im häuslichen Umfeld das Üben nicht erfolgt, braucht es andere Möglichkeiten, eine davon wäre eine Hausaufgabenhilfe in kleiner Gruppe, Lese-Übungs-Gruppen (heißen hier Lesenest oder Leseinsel) in Kleingruppen. Das müsste dann aber finanziert werden, es bräuchte Förderstunden durch Lehrkräfte oder zusätzliches Personal in den Schulen. Bisher ist man nicht gewillt, dafür Geld auszugeben.

Eine weitere Lösung, den Kindern mehr Lesezeit zu verschaffen, ist, innerhalb des Unterrichts die Kinder miteinander im Team lesen zu lassen, auch das erhöht für alle die Lesezeit und damit das Üben.
Es nimmt aber die Zeit für andere Inhalte und einige Ministerien setzen nun zwar Lesezeit an, stimmen aber keine Inhalte, die gestrichen werden sollen. Man erwartet also ehr Übungszeit und gleiche Leistungen in allen Fächern ohne die Unterrichtszeit zu erhöhen.

Die Vorgaben zur Hausaufgabenzeit stammen vom Ministerium, Lehrkräfte müssen sich daran halten. Es ist ein Richtwert, um den Umfang der HA nicht ausufern zu lassen.
Es ist aber niemandem verboten, mit dem eigenen Kind zu lesen, vorzulesen, eine Bücherei aufzusuchen etc. Man kann diese Zeit aber nicht der Schule als aufgetragene HA-Zeit vorwerfen.

Angela
10 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Es bleibt nur zu hoffen, dass Lösungen gefunden werden, und die Kinder, die Unterstützung brauchen, werden gut gefördert, und die Kinder, die etwa weiter sind, sich nicht langweilen.

Schade nur, dass auch in DE Geld für Bildung fehlt.

Über Hausaufgaben – mein Problem ist, dass mein Kind mit mir nicht vorlesen will. Es muss schon ein passendes Buch sein, was nicht immer möglich ist. Wenn es zumindest eine freiwillige Hausaufgabe wäre, vielleicht wäre es leichter das Kind zu überzeugen 🙂

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Angela

Wenn die HA freiwillig ist, diskutieren Kinder zu Hause, dass sie es gar nicht machen müssen, es ist ja freiwillig.

Geht es um Lesezeit, muss die Lektüre den Fähigkeiten angemessen sein, nicht zu leicht und nicht zu schwer, dann ist das Thema egal,
geht es um intensive Leseförderung bei sehr schwachen Kindern, muss die Auswahl durch die Lehrkraft erfolgen,
will man auf den gelesenen Text im Unterricht zurückgreifen, ist er ebenso fest vorgegeben, da man Inhalt, Wörter, Grammatik daraus benötigt.

Wenn das Lesen zu Hause so schwierig ist, kann man mit der Lehrkraft gemeinsam beraten, was helfen könnte, und fragen, worauf die Lehrkraft bestehen muss.

Ureinwohner Nordost
10 Monate zuvor

„Digitale Demenz“

Winterhoff lässt grün(ss)en.

Vorhergesagt, eingetreten, verleumdet.

Es geht voran in der BRD- Bildung.
Ich bin „begeistert“ vom humboldtschen Bildungsideal der BRD.
Das ist echte „Deutsche Wertarbeit“.

Wieviele Sekunden bis zum Aufschlag?
Ach so, messen wir nicht mehr, die Messinstrumente sind so schwer ablesbar.
Analog, pfui Teufel.

Geht unter, Landsschwestern, Landsbrüder und Landsdiverse (mein Terminus „Landsleute“)

Anne S.
10 Monate zuvor

Fühen Sie hier gerade DEN Winterhoff an, gegen den bis heute ermittelt wird?

Mika
10 Monate zuvor
Antwortet  Anne S.

Der Begriff ‚digitale Demenz‘ kommt vom Hirnforscher Manfred Spitzer, der sich seit langem mit dem Einfluss von Medienkonsum auf das menschliche Gehirn beschäftigt.

Anne S.
10 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ja, das noch dazu.

P.S. Ich fürchte, ich habe nur einfach wieder überhaupt nicht verstanden, was hier gemeint ist.

Ich kenne niemanden, wirklich niemanden der sagt: Analog, pfui Teufel.

Ich verstehe auch nicht, was hiermit gemeint ist:

„Vorhergesagt, eingetreten, verleumdet.“

Vielleicht erklärt’s mir jemand?! Wenn nicht… Sei’s drum.

Last edited 10 Monate zuvor by Anne S.
Anne S.
10 Monate zuvor
Antwortet  Anne S.

Manfred Spitzer ist in der Fachwelt übrigens höchst umstritten. Er wird insbesondere für seine unwissenschaftliche Arbeitsweise kritisiert. Wollte ich nicht unerwähnt lassen, auch wenn es ein spannendes Thema ist.

Ureinwohner Nordost
10 Monate zuvor
Antwortet  Anne S.

Sie meinen die Welt der
digital abhängigen „Welt“ ?

Kinder brauchen nur eines: Natur.

Ureinwohner Nordost
10 Monate zuvor
Antwortet  Anne S.

Gern erkläre ich es Ihnen liebe Anne S.

Analoge Messgeräte, so mit Zeigerausschlag für Spannung, Stromstärke, Widerstand, Impedanz… werden „ungern“ verwendet. Skalierung beachten, Umrechnen…
Alles „viel zu schwer“.
Es gibt doch Digitales.

Vorher gesagt:
Aus „konservativen Kreisen“ wurden die traditionellen Verfahren verteidigt, weil erfolgreich.

Eingetreten
neue Verfahren der Wissensvermittlung sind gescheitert. Der Wissenszuwachs wird geringer, als es zuvor üblich war.
Selbst die Intelligenz wird geringer.

Verleumdet
gegen Winterhoff und Spitzer werden Kampagnen gefahren, die z.B. diesen, die materielle Grundlagen ihrer Forschungen und Beobachtungstätigkeiten entziehen. Samt ihrer Forschergruppen.

Brauchen Sie weitere Erklärungen?
Melden Sie sich.
Gern erkläre ich tiefgründiger.
🙂

uwe
10 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ein ähnlich gravierendes Problem wie die

https://de.wikipedia.org/wiki/Lesesucht

So!?
10 Monate zuvor

„Digitale Demenz“ wurde 2012 von Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer geschrieben. Ich habe mir einen Vortrag von ihm damals live angehört und die vereinfachte Quintessenz gerne auch in seiner optischen Darstellung an meine zufünftigen Klasseneltern beim ersten Treffen vor der Einschulung weitergegeben: Schulische Leistungen von SuS steigen mit der Anzahl der gelesenen Bücher im Elternhaus (!) und fallen mit der Häufigkeit und der Dauer von Medienkonsum.
Von der „digitalen Demenz“ zur „Smartphonepandemie“ waren es nur ein paar Jahre.
Nur 2 Std. Medienkonsum halten manche Eltern inzwischen schon für normal für ihre Kinder vor oder im 1. Schuljahr!!?? Und nicht das Daddeln allein, sondern nicht altersgemäße digitale Spiele mit hohem Suchtfaktor führen insbesondere bei vielen Jungen in der GS zu kognitiven Minderleistungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen. Das kann vermutlich jede Lehrkraft in der GS mit Beispielen aus der eigenen Klasse belegen.

Last edited 10 Monate zuvor by So!?
Ureinwohner Nordost
10 Monate zuvor
Antwortet  So!?

Das weiß ich,
bin u.a. Verhaltensbiologe,

und wenn zwei Wissenschaftler ( aus unterschiedlichen Fachrichtungen ) und Praktiker zu einem Ergebnis kommen, dann zeigt es mir, an der Hypothese ist was dran.

Aus meiner biologischen Sicht kann ich die Ergebnisse der Beobachtungen und wissenschaftlichen Untersuchungen sehr gut nachvollziehen.

Und meine eigenen Schlussfolgerungen ziehen.

Nein, ich selber forsche nicht mehr, gebe die wissenschaftliche Methoden jedoch an die Generation Z + Nachfolger weiter.

Noch, aber nicht mehr lange 🙂

Ureinwohner Nordost
10 Monate zuvor

Herr Papo,

ihr langer Text ist sehr interessant.

Ihr Link ist inspirierend.

Nun, es ändert nichts an den Erkenntnissen Spitzers oder den Beobachtungen Winterhoffs.

Was tragen Sie dem Erkenntnisgewinn bei?

Wenn Sie möchten, trage ich aus Sicht der Ethologie den dritten Beitrag zum gleichen Ergebnis von Spitzer und Winterhoff bei.

Sie möchten?

PaPo
10 Monate zuvor

Im Gegenteil: Es ändert alles, denn es verdeutlucht, dass Manfred Spitzer keine „Erkenntnisse“ verbreitet, sondern Ressentiments etc., s.. auch die Antwort der Redaktion. Mein Beitrag zum Erkenntnisgewinn ist die Referenz der tatsächlichen Forschung, die Dekonstrukrion von Manfred Spitzer und Co. und – wie immer – das Plädoyer für Ockham’s Razor. Und ich bin gespannt, was gäbe es beizutragen, was sich nicht auf Opportunitätskosten subsumieren ließe?

PaPo
10 Monate zuvor
Antwortet  So!?

Abermals zur Mär der Computerspielsucht, weil wir das Thema ja jüngst hatten: https://www.news4teachers.de/2023/05/ed-tech-unternehmen-schaetzt-ki-marktpotenzial-im-bildungswesen-auf-10-bis-20-milliarden-us-dollar/#comment-522462.

Und ob ein „Prof. Dr. Dr.“ etwas geschrieben hat, ist auch ausschl. ad verecundiam interessant, also dort, wo Autoritätsargumente bedauerlicherweise verfangen: Die einschlägigen Werke von Manfred Spitzer wie z.B. Vorsicht Bildschirm“ oder „Digitale Demenz“ sind nämlich allenfalls (und das sit ein exorbitanter Euphemismus) populärwissenschaftliche Pamphlete, keine wissenschaftliche Fachlektüre. Manfred Spitzer hat diesbzgl. keine eigenen Studien angestellt, (nach peer reviews) in Fachjournalen, Monographie, Sammelbänden o.ä. publiziert, sondern kompiliert eklektisch irgendwelche (Teilergebnisse von) Studien, nach cherry picking-Manier, also die konkreten Ergebnisse dekontextualisierend, falsch- u./o. fehlsam rezitierend (sofern er überhaupt einmal konkret ein Werk referiert), ihre Qualität ignorierend (als kenne er lediglich die Abstracts der Studien oder diesbzgl. Pressemeldungen), wie auch die einzelnen Studien nicht in den gesamten Forschungskorpus integrierend, also den Forschungsstand ignorierend. Das ganze dann noch garniert mit modernen Mythen, Anekdoten, inadäquaten Analogien, unsubstantiierten Behauptungen und einer Menge neoludditischen Bildschirmmedienressentiments garniert. Ich finde es immer wieder extrem irritierend und betrüblich, dass selbst studierte Menschen einen Quacksalber wie Manfred Spitzer unkritisch-affirmativ gegenüberstehen, ihn als vermeintl. Koryphäe anführen, die er nachweislich nicht ist. Er ist da in einer Reihe mit Neil Postman, Christian Pfeiffer, Werner Glogauer und Co. – wie bitte kann man so jmd. ernst nehmen?

„Schulische Leistungen von SuS steigen mit der Anzahl der gelesenen Bücher im Elternhaus (!) und fallen mit der Häufigkeit und der Dauer von Medienkonsum.“
Hier geht es nicht um vermeintl. miasmatische, anomische Wirkungen von Bildschirmmedien, sondern schlichtweg um Opportunitätskosten: Wer hätte es gedacht? Wer viele (zusammenhängende, komplexere, wortreichere) Texte liest, der kann am Ende i.d.R. besser lesen – learning by doing quasi. Die Praxis macht es. Und mit einer erhöhten Anzahl an Büchern im Elternhaus steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass in diesen Haushalten vor-/gelesen wird, auch mit / von den Kindern (ohne hier unerwähnt zu lassen, dass eine Korrelation keine Kausalität ist). „Medienkonsum“ [sic] annihiliert diese Lernerfolge, diese Kompetenzen doch nicht. Was ist denn das für krude Medienwirkungsbilder und negative Anthropologien? Ein erhöhter „Medienkonsum“ kann allerdings (wenn hierbe z.B.i nicht auch entsprechende Texte gelesen werden) auf Kosten der Zeit gehen, die man mit dem Lesen entsprechender Texte verbringt. Es fehlt schlichtweg an Praxis – das können die Opportunitätskosten des „Medienkonsum[s]“ sein. Und für diese Erkenntnis, die des Faktors Bildschirmmedium als Erklärungsfaktor ja gar nicht bedarf (Ockham’s Razor und so…) braucht es jetzt einen „Prof. Dr. Dr.“, der das ganze noch mit all dem garniert, was ich bereits skizzierte?
Dieselben Opportunitätskosten entstehen doch bei jeder anderen Tätigkeit, die die Lesezeiten reduziert, ob jetzt das Kind die ganze Zeit am Smartphone irgendwelche TikTok-Videos guckt, dieselbe Zeit auf dem Bolzplatz verbringt, sich der Malerei, Strickerei, Kocherei etc. widmet oder sonstwas macht, wobei es nicht liest, hat dieselben ‚Effekte’… aber nein, irgendwie soll der Bildschirm per se besonere, ja geradezu magische Efffekte zeitigen.

„Und nicht das Daddeln allein, sondern nicht altersgemäße digitale Spiele mit hohem Suchtfaktor führen insbesondere bei vielen Jungen in der GS zu kognitiven Minderleistungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen. Das kann vermutlich jede Lehrkraft in der GS mit Beispielen aus der eigenen Klasse belegen.“
Cum hoc ergo propter hoc? Erlauben Sie mir bitte, dass ich vermute, dass Sie derartiges nicht belegen können, außer in nichtrepräsentativen Einzelfällen (z.B. bei den eigenen Kindern), bei denen Sie dies gem. aller Wahrscheinlichkeit auch nicht (hinreichend) kontrolliert getan haben werden (können), sondern dass Sie hier bspw. von Ihren alltäglichen Beobachtungen Ihrer eigenen Kinder, Ihrer Schüler im Unterricht, in den Pausen etc., wo diese entsprechend an ihren Bildschirmen zu ‚kleben‘ scheinen, u./o. von entsprechenden Erzählungen der Kollegen, von Erzählungen der Eltern (aus dem beruflichen Kontext, dem Freundes- u./o Bekanntenkreis) etc. über das Medienrezeptionsverhalten der eigenen Kinder (vulgo vom Hörensagen), salopp eine Kausalbeziehung zwischen dem „Daddeln“ eienrseits und „kognitiven Minderleistungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen“ andererseits ziehen wollen. Das ist doch etwas, das wir lieber empirischer Forschung überlassen und nicht DIY-Sozialwissenschaft. Und da sind wir wohl ganz shcnell wieder dabei, dass nicht der Bildschirm das Problem ist, sondern die Deprivation von anderen Stimuli (soziale Interaktion mit den Eltern, haptisches Erleben etc.) i.V.m. vorgelebter und erlebter instantaner Bedürfnisbefriedigung auf allen Ebenen.

Aber das erklärt dann auch vielleicht die Popularität von Menschen wie Manfred Spitzer: Sie bieten einfache Lösungen und ermöglichen es, Probleme auf eine externe Instanz zu übertragen. Wo eigtl. Eltern ihre Kinder einfach nur erziehen müssten, auch mal ‚Nein!‘ sagen lernen sollten, sich mit ihrem nachwuchs auch intensiver beschäftigen sollten… dort muss all das nciht mehr geleistet werden, denn die Bildschirme sollen ja die eigtl. Shculdigen sein.

So!?
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Ihre Vermutung ist falsch, nein, nicht an den eigenen Kindern erfahren oder den von Freunden, sondern Erfahrung aus 30 Jahren als Klassenleitung in der GS. Meine Aussagen sind nicht wissenschaftlich, warum auch. Ich arbeite täglich mit mehr als zwei Dutzend Kindern und betreibe ganz nebenbei Fallstudien und muss keine Studenten oder Sponsoren überzeugen sondern Eltern, die nicht ahnen, was der ausufernde Medienkonsum mit ihren Kindern macht: Nächte mit Schlafstörungen und Alpträumen, weil der Papa mit seinem 7 jährigen Sohn vor dem Schlafengehen noch „Gruselfilme“ schaut; Vorschulkinder, deren Daddelzeit angeblich nicht eingeschränkt werden kann, weil Mama kochen musd und diesen nicht überwachen kann- anstatt das Kind beim Gemüse-Schnipseln einzubinden und anderes mehr. Eine Empfehlung mit möglichen Alternativen bekommen sie selbstverständlich mit auf den Weg und das allen in Klartext, so dass auch nicht studierte Eltern ins Nachdenken kommen können!

Last edited 10 Monate zuvor by So!?
PaPo
9 Monate zuvor
Antwortet  So!?

Und inwiefern stehen Ihre Erläuterungen jetzt im Widerspruch zu meiner Vermutung? Sie haben nichts „erfahren“ o.ä., sondern wollen schlichtweg mittels verzerrter Alltagsbeobachtungen aus vermeintl.(!) Korrelationen und ohne jede Kontrolle Kausalitäten konstruieren, garniert mit Whataboutism („der Papa mit seinem 7 jährigen Sohn“ etc.); DIY-Sozialwissenschaft sind das, wie ich offensichtlich korrekt geschrieben habe.. Auf die cum hoc ergo propter hoc-Problematik habe ich Sie zudem bereits hingewiesen.

Das Eltern ihre Kinder auch erziehen müssen und es nicht damit getan ist, den Nachwuchs unbegleitet vor dem Bildschirm zu parken, damit rennen Sie bei mir zudem offene Türen ein. Das sind aber zwei unterschiedliche Probleme.

Hans Malz
10 Monate zuvor

Digitalisierung != sinnloses Rumdaddeln
Auch wenn einige etwas anderes behaupten.

Georg
10 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Sehe ich auch so. Die Digitalisierung ist eher das, was in den Schulen während der Pandemie angeschafft wurde. Gedaddelt wurde vorher schon mehr als genug. Die Dopaminsucht befriedigt TikTok im Bildungskontext auf sehr unangenehme Weise.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Das ist zu einseitig.

Gerade zur Leseförderung gibt es digitale Möglichkeiten, die gut eingesetzt werden können,
bewährt ist sicher Antolin, das das vorherige Lesen von Büchern voraussetzt,
ebenso gibt es seit kurzem Apps, die im Hinblick auf Buchstaben, Wörter, Sätze sinnvoll zur Förderung eingesetzt werden können, gerade auch im DaZ-Bereich.

Es entbindet aber gerade zur Beginn der Alphabetisierung nicht vom Training mit erwachsener Begleitung. Diese wird aber auch durch angesetzte Lesezeit in der Schule nicht ermöglicht.

Hans Malz
10 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Genau. Digitalisierung ist nicht gleich sinnloses Rumdaddeln. Es gibt viele gute Angebote und Programme. Deshalb wehre ich mich immer dagegen, dass der Computer an allem Schuld sein soll, nur weil viele Menschen den nicht gewinnbringend nutzen.

GriasDi
10 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Man muss aber zur Kenntnis nehmen, dass ihn zu viele nicht sinnvoll nutzen und sollte zumindest über Konsequenzen nachdenken. Vielleicht sollte z. B. In dar Kita gar kein Tablet usw. eingesetzt werden. Kinder müssen mit ihren Händen arbeiten, die Dinge begreifen.

Lera
10 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Schwachsinn, man mit jedem Medium Gutes und Schlechtes anstellen, auf den Inhalt kommt es an.

GriasDi
10 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Sie haben den ursprünglichen Post von Hans Malz nicht verstanden.

GyMMu
10 Monate zuvor

Erstaunlich, dass im Text Manfred Spitzer nicht auch noch platziert wurde 🙂

Ureinwohner Nordost
10 Monate zuvor
Antwortet  GyMMu

Das finde ich auch.

Spitzer hat vor Jahren vor der jetzigen Situation gewarnt.
Wie man heute sehen und messen kann:
Zurecht 😉

Nicht Spitzer hat schlecht geforscht, die Empfänger seiner Ergebnisse sind zu blöd, die Gefahren dieser Ergebnisse einzuordnen.

Verhaltensbiologie ist Naturwissenschaft.
Nicht Jedem verständlich. Ich weiß.
😉

PaPo
10 Monate zuvor

Nein, Manfred Spitzer hat lediglich Ressentiments ggü. Bildschirmmedien verbreitet, geschürt, dem Bildschirm bereits per se(!), d.h. auch losgelöst von konkreten Medieninhalten und -nutzungen, wo er auch nur Falsch- und Fehlbehauptungen verbreitet, miasmatische, abomische Wirkungen angedichtet, all das zudem in polenischster,; unwissenschftlichster Art und Weise. Dort, wo er denn in seinen (und das ist ein Euphemismus) populärwissenschtlichen Pamphleten mit entsprechenden Namen wie „Vorsicht Bildschirm“ einmal tatsächlich konkrete Forschung referiert und nicht lediglich seine unsubtantiierte Meinung artikuliert (oftmals fehlt es an kobkreten Quellenverweisen und man muss mühsam rekonstruieren, welche Studie er denn jetzt meinen könne), betreibt er cherry picking, ignoriert also den Forschungskorpus, den Stand der Forschung insg., dekontextualisiert Studienergebnisse, würdigt die Qualität von Studien nicht (hauptsache sie stützen vermeintl. seine Meinung), gibt diese Studien falsch oder verzerrt wieder u.ä.

Und um das auch mal klar zu machen: Diese ganzen einschlägigen Äusserungen Manfred Spitzers sind nicht Resultat seiner eigenen Forschung, diesbzgl. hat er keine Studien, fachwissenschaftliche Texte o.ä. publiziert, dies findet sich (außer in Randbemerkungen seiner tatsächlichen Forschung i.e.S.) quasi ausschl. in seinen Pamphleten, kommuniziert er in Interviews, als Gast in irgendwelchen Medienformaten, Redner u.ä. – er hat nicht schlecht geforscht, er hat themeneinschlägig gar nicht geforscht, kann sich aber irgendwie selbst und gerade ggü. einem Bilsungsbürgertum ad verecundiam darauf ausruhen, Neurowissenschaftler und Therapeut zu sein. Eigtl. sehr traurig.

Manfred Spitzer ist ein Hysteriker, jmd. der geschickt mit den Ängsten und Ressentiments von Menschen spielt, die es ja auch immer gewisst haben wollen, die gleichermaßen wie er argumentieren, wobei er sich selbst kurioserweise zum eigenen Medienereignis macht; s. auch: https://www.news4teachers.de/2023/05/ed-tech-unternehmen-schaetzt-ki-marktpotenzial-im-bildungswesen-auf-10-bis-20-milliarden-us-dollar/#comment-522889. Man tut gut daran, ihn nicht als Kronzeuge gg. Bildschirmmedien zu laden.

PaPo
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

*abomische = anomische… Wurstfinger am Handy und so.

PaPo
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Uuund:
*polenischster = polemischer… *seufz*

447
10 Monate zuvor

Naturwissenschaften böse fühli-fühli macht! 🙁
Darum böse, sehr böse! 🙁
Schlechte fühli-fühli wegmachen und in Papierkorb tun, gute fühlis durch Bildungswissenschaft!

Ureinwohner Nordost
10 Monate zuvor
Antwortet  447

Sie „meinen“ genau was?

Lieber junger Kollege,
forschen Sie.

Lernen, lernen und nochmals lernen.

Mein letzter Gruss an Ihr Leben.
🙂

447
10 Monate zuvor

„Lernen“ ist ganz schlimm. Außer es macht „Spaß“, „fun“.

Ist doch das größte Motto überhaupt.

Wenn also Playstation und Handy und Tablet „Spaß“ machen, KANN das doch garnicht falsch sein.

Oder?
[Zweifelnder Blick hier einfügen]

Ureinwohner Nordost
10 Monate zuvor
Antwortet  447

Genau so meine ich das,
wir verstehen uns 😉

Lanayah
10 Monate zuvor

Was bitte haben die Smartboards nun damit zu tun. Unsere alten Kreidetafeln wurden nun endlich durch Smartboards ersetzt. Will ich 5 min Film passend zum Unterricht sehen, muss ich dafür nicht mehr mit der Klasse durch die halbe Schule wandern, ergo, mehr Zeit für Unterricht. Will ich ein Arbeitsblatt besprechen, muss ich mich nicht mehr mit der Dokumentenkamera abschleppen, wenn sie denn nicht gebucht ist. Wo bitte ist hier der Nachteil für die Lesekompetenz?
Was bringen bei 26 Kindern pro Klasse 2 Stunden Lesen mit der ganzen Klasse? Individuelle Betreuung pro Kind ca. 3-4 Minuten. Kinder, denen Lesen schwerfällt benötigen ebendiese individuelle Betreuung. Gerne 2 Wochenstunden mehr Leseförderung, aber dann braucht man für diese Stunden mehr Personal. Ansonsten hilft hier tatsächlich nur die Digitalisierung mit passenden Lernprogrammen zum sinnentnehmenden Lesen.
Aber es passt zu den Philologen, sinnvollen Einsatz digitaler Medien an der Grundschule mit zweckfreiem Smartphone-Gedaddel gleichzusetzen.
Dass es mit der Lesekompetenz schon seit langem hapert, ist keine Frage. Aber da können die Grundschulen unter den derzeitigen Bedingungen wenig ändern.
Mein Gegenvorschlag: Schafft digitale Medien an den Gymnasien ab, damit Studenten nicht mit so einer miesen Rechtschreibung an die Universitäten gehen. (Ist natürlich ironisch gemeint, entspricht aber den im Artikel genannten Vorschlägen für die Grundschulen).

Mika
10 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Ich verstehe nicht ganz: der Philologenverband sagt doch überhaupt nichts gegen die sinnvolle Nutzung digitaler Medien in der Schule? Es geht um das sinnlose Daddeln der Kinder auf Handy und Co.

Julia
10 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Das sinnlose Daddeln lernen sie von den Eltern jeglicher Couleur bereits im Kinderwagen. Gehen Sie mal auf einen Spielplatz und schauen Sie sich die Eltern an. Machen alle mobiles Arbeiten. 😉

Lanayah
10 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ich beziehe mich dabei auf die oben zitierten Aussagen einer Landesvorsitzenden namens Cornelia Schwartz. Hier wirdauch der Einsatz von Smartboards und anderen digitalen Medien in Kindergarten und Grundschule kritisiert.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Danke, @lanayah,
der Forderung nach Ressourcen, um individuelle Betreuung der Schüler:innen mit Schwierigkeiten zu ermöglichen, schließe ich mich an.

Pälzer
10 Monate zuvor

Frau Schwartz analysiert die Lage sehr treffend.
Gerade beim Wortschatz sind digitale Medien problematisch. Digitale Texte sind neu und enthalten oft nur Begriffe, die „trendy“ sind oder zum Basis-Wortschatz gehören.

Anne S.
10 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Ich habe hier original lateinische Texte auf meinem Tablet (schlechte Augen, schon immer gehabt und kann damit besser und entspannter lesen). Das sind auch digitale Texte.

Die Diskussion ist so geführt völlig sinnlos.

Lanayah
10 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Ich lese gerade Ihren Beitrag.Es handelt sich dabei um einen digitalen Text, den ich mit einem digitalen Medium lese, und den Sie vermutlich ebenso erstellt haben. Ich sehe da mit dem Wortschatz kein Problem, stimme nur inhaltlich nicht zu.

Pälzer
10 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Es geht nicht um das, was man grundsätzlich auf digitalen Medien schreiben könnte, sondern um das, was im Großteil des medialen Gebrauchs geschrieben und gelesen wird. Erwarten Sie, dass ältere und seltene Autoren von den Lehrmittelfirmen digitalisiert und für Unterricht angeboten werden? Finden in asozialen Medien viel Hochsprache, Konjunktiv, Plusquamperfekt, mehrgliedrige und lange Texte, klassische Sprache, mit der Kinder Deutsch über den Basiswortschatz hinaus erlernen ?
Eben.

Lanayah
10 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Ältere und seltene Autoren, Konjunktiv und Plusquamperfekt sind keine Unterrichtsinhalte der Grundschule. Für schwache Leser/innen sind hier auch mehrgliedrige und lange Texte nicht das Mittel der Wahl.
Es sollte vielleicht unterschieden werden zwischen sinnvollem Medieneinsatz an der Schule und unkontrolliertem Medienkonsum zu Hause. An der Grundschule wird nicht ständig gespielt, auch nicht mit digitalen Medien.

kanndochnichtwahrsein
10 Monate zuvor

Ach, welch Erkenntnis!
Wie lange schon wird das in der Praxis bemängelt: Kinder daddeln seit Jahrzehnten.
Ja, auch zu Zeiten von Spielekonsole und SMS war das qualitativ, quantitativ und in den Folgen für den Unterricht nicht grundsätzlich anders.
Das Desaster war absehbar und quasi vorprogrammiert, weil Kind seit Jahrzehnten durchaus serienmäßig sein Hirn ausschaltet.
Kinder, die auf dem Schulhof nebeneinander sitzen und daddeln statt zu sprechen gibt es seit 25, 30 Jahren. An der Bushaltestelle das gleiche Bild. Selbst auf den Gängen vor den Fachräumen sieht man das seit 30 Jahren, wenn auch das jeweils hippe Gerät damals schnell weggesteckt wurde wie zuvor eine Kippe, sobald ein Lehrer kam.
Heute werden die Teile nicht mal mehr weggesteckt. Trotz Verbot – „…dürfen Sie mir nich verbieten…“ – „Brauch ich wegen Bus, hat mein Vater gesagt!“

Kommunikation funktinoniert auf Deutsch nicht, auch bei deutschen Kindern nicht, gelesen nicht, geschrieben nicht, es wird nicht mal mehr verstanden, welche Vorteile Zuhören, Lesen und Schreiben hat, wozu es gut sein soll.
Das Leben geht doch auch mit App. Mit „Isch aldi!“ kommt man offenbar gut genug durchs Leben. Vermutlich merkt man erst, dass das nicht so ist, wenn man z.B. einen Arzt braucht, und hoffen muss, dass der in der Schule motivierter war als man selbst…

Ob man nun Englisch in der Grundschule abschafft oder andere Dinge, Eltern in die Pflicht nimmt (die es oftmals einfach nicht können oder nicht durchsetzen können), Ganztag ausweitete oder GAnztag abschafft – irgendwas muss sich ändern, wenn wir nicht in eine wortlose, kommunikationslose, ratlose Gesellschaft hineinwachsen wollen.
Es kann sich aber erst etwas ändern, wenn wir mehr Lehrer haben und mehr Zeit – im Sinne qualitativer Zeit, nicht eine bloße Ausweitung der Aufbewahrungszeit – für jedes Kind haben!

Das Desaster ist aber nicht nur hinsichtlich der fehlenden Absolventen angekommen, sondern auch mit den Nachwuchskräften in den Lehrerzimmern.
Junge Kollegen verstehen schon nicht mehr, was wir „Alten“ meinen, wenn wir von zunehmend fehlender altersgerechter Entwicklung der Kinder reden.
Immerhin erkennen sie noch, dass immer mehr Schüler auch in der Oberstufe (wie kamen sie dann dahin?) noch nicht sicher, geschweige denn selbständig und stilsicher schreiben können, Aufgaben nicht sinnentnehmend lesen können…

Ureinwohner Nordost
10 Monate zuvor

Sie haben das sehr schön geschrieben.
Ganz meine Auffassung. 🙂

447
10 Monate zuvor

Wie so oft – ich muss mir wirklich mal eine digitale Kopiervorlage dafür erstellen:

1. Lehrern und Schulen ist gewollt und bewusst jede Autorität und Eingriffsmöglichkeit aus der Hand geschlagen worden…jahrzehntelang und immer unter großem Jubel der „Pädagogen“, „Kinderbegeisterten“ und entsprechender politischer Strömungen.

2. Lehrer und Schulen haben NULL Einwirkungsmöglichkeiten auf den Medienkonsum von Kindern (oder älteren Schülern).
Null, null, Nada, niente, NIX.

3. Alleine das Durchstöbern eines SuS-Smartphones wäre (so es zur Anzeige käme) eine STRAFTAT. Und ja, auch wenn SuS zustimmen (nicht zustimmungsfähig U 18), auch wenn dadurch illegale oder jugendgefährdende Inhalte aufgedeckt werden würden.(Spielt keine Rolle für die Frage ob es erlaubt ist)

Worüber Lehrer keine Macht haben – dafür haben sie auch KEINERLEI VERANTWORTUNG.
Nein, auch nicht moralisch.

Insofern mögen sich die ganzen fordernden Stiftungen, Verbände, Lobbygruppen und ähnliche Kreise ihre Forderungen bitteschön dort platzieren, wo es dunkel ist.

Beli
10 Monate zuvor
Antwortet  447

Ich würde diesem Beitrag gerne mehrere grüne Daumen erteilen…

447
10 Monate zuvor
Antwortet  Beli

Keine Sorge! 🙂

Angesichts der ständigen PR-Flut von gut bezahlten Elfenbeinturm- und Stiftungsforderungen wird dazu vermutlich noch reichlich Gelegenheit sein.

447
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn Lehrkräfte Forderungen erheben werden diese dafür bezahlt?
Diese Möglichkeit zum Geld verdienen muss ich verpasst haben.
Ich bitte um Links dazu, gerne bessere ich mein Gehalt auf.

Argumente habe ich oben angeführt – Totschlagargument 1 (und es ist tatsächlich ein sehr einfaches, da zu 100% zwingendes Argument):

Als Lehrkraft hat man keine Einwirkungsmöglichkeit auf den (relevanten) Medienkonsum von SuS.
Selbst in der Schule nur wenig (siehe oben, Smartphones), außerhalb der Schule garnicht.

Argument 2? Gibt es bisher nicht, da überflüssig.

(Nachtrag: Dass man dem üblichen Medienkozept nachkommt, die päd. Schritte macht, entsprechend berät usw. setze ich mal einfach voraus, da man das ja eh muss)

Last edited 10 Monate zuvor by 447
Kanzler27
10 Monate zuvor
Antwortet  447

Aber Schulen könnten z. B. in den unsäglichen Tabletjahrgängen (natürlich zwangselternfinanziert) dafür sorgen, dass keine digitale Prokrastination WÄHREND des Unterrichts stattfindet. Tun sie in unserem Fall nicht, viel zu aufwändig. Mir ist schleierhaft, wieso man das Tablet nicht Aufgaben/Themenbezogen punktuell einsetzt, wenn es einen wirklich Mehrwert für das Lernen bietet. Machen wir in der GS ja auch.

447
10 Monate zuvor
Antwortet  Kanzler27

Ich persönlich mache das so, wie das andere Lehrkräfte handhaben weiß ich nicht – da ich ja nicht wirklich weiß, wie die hinter verschlossenen Türen arbeiten.

Real Petra
10 Monate zuvor

Und wenn wer auch immer 100x mit dem Fuß aufstampft und sagt: „Ich will aber!“
Es ändert sich nicht mehr, die Welt dreht sich nicht zurück.
„Kinder motivieren, zum Vergnügen zu lesen“- sehr gerne, funktioniert aber heute kaum noch. Eine Ganzschrift, ein Kinder- oder Jugendbuch zumeist, war bis vor Corona noch ein Highlight im Fach Deutsch- für SuS heute der blanke Horror, egal, welches Buch es ist. Und alle haben heute ein Smartphone, sind es seit Kleinkindtagen gewohnt, ständig Filmchen zu sehen und in Netzwerken zu schreiben. Ob uns das gefällt oder nicht. Für die Kinder und Jugendlichen IST das, was sich im SP abspielt- gar das Gerät selbst- das Leben. Nur zur Recherche etc.? Wie weltfremd kann man denn sein?!
Und wir Lehrer bedienen das, indem wir meinen, ohne Videos könnten wir nicht unterrichten….

Mo3
10 Monate zuvor
Antwortet  Real Petra

Wie soll sich was ändern, wenn eine Ganzschrift schon der Horror ist?Eigentlich muss es mehr davon geben. Freiwillig ändert sich nichts. Und wenn man andere Inhalte streicht, heißt das ja noch lange nicht, dass sich das Lesen dadurch verbessert.

Maggi
10 Monate zuvor

Für mich fehlt ein logischer Schritt in den Artikel: Zunächst wird das soziale Milieu mit dem Lesevermögen in Korrelation gebracht, anschließend festgestellt, es hänge doch vom digitalen Konsum der Kinder ab.
Oder ist es vielleicht so, dass es die Kombination ist, Kinder aus schwachem sozialen Milieu werden jetzt statt vor dem Fernseher vor dem Smartphone geparkt. Beides hat zu den Defiziten im Lesevermögen geführt.
Das Problem ist alt bekannt und widerspricht der angeblichen Chancengleichheit im Bildungssystem. Es gibt unterschiedliche Startbedingungen und diese beeinflussen massiv die Bildungslaufbahn. Das Problem ist, das bildungsferne Schichten ihre Kinder nicht so fördern wie bildungsnahe Schichten, die ihren Kindern Abends vorgelesen und daher die Kinder ein anderes Verhältnis zu Büchern haben als Kinder, die dieses Erlebnis mit ihren Eltern nicht haben.
Die Digitalisierung hat damit nichts zu tun, sie ist nicht die Ursache. Diese kann man aber erst angehen, wenn man die Mähr der Chancengleichheit beerdigt.

Last edited 10 Monate zuvor by Maggi
Rainer Zufall
10 Monate zuvor

Welch wervoller Einwurf in die Diskussion. Kinder sollten zu früherer Stärke zurück finden und den ganzen Tag fernsehen!
Es könnte theoretisch ja auch sein, dass schwache Leser*innen aus bildungsfernen Familien (was auch immer das bedeuten soll) das Lesen meiden und anderen Hobbies nachgehen…

Aber Schule ist Schule. Natürlich muss sich die komplette Gesellschaft umstellen! Was denn sonst? 😉

Rainer Zufall
10 Monate zuvor

Kinder immitieren Erwachsene.
Was wollen Politik, Lehrkräfte, Eltern dagegen unternehmen?

Pälzer
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Von falschen Wegen in Mediennutzung und Wertmaßstäben umkehren?

German Fux
10 Monate zuvor

Digitale und analoge Medien sind keine Gegner, sondern können beide beim Lernen helfen.
Ich wollte zur Lesekompetenz ergänzen, dass da früher Zeitschriften und Zeitungen
eine große Rolle bei der Entwicklung dieser spielten. Ich selbst erlernte meine Ledekompetenz nicht im Deutschunterricht und nicht bei Goethe, sondern beim Lesen der Tageszeitung, als Grundschulkind bevorzugt der Sportteil.
Mein Kind und ich lesen morgens bis heute als erstes die Zeitung. Da lesen wir schon mehr ganze Sätze als viele den ganzen Tag über. Dazu verschiedene Zeitschriften im Laufe der Woche.
In vielen Familien gibt es gar keine Zeitung mehr, egal, ob analog oder digital. Wobei analog zur gemeinsamen Lektüre besser ist. Und das betrifft nicht nur Familien mit Migrationshintergrund.
Als Lehrer beteilige ich mich daher regelmäßig an Projekten wie Zeitschriften an der Schule oder Zeitungen an der Schule.

Empathin
10 Monate zuvor

Ich finde es gut, dass die fortschreitende Digitalisierung und den Einfluss auf die Kinder hier auch mal kritisch – wenn hier auch wirklich plakativ – gesehen wird.

Ich überlege da: An wie vielen Schulen werden aktuell die Schülerinnen und Schüler nach und nach allesamt mit digitalen Endgeräten ausgestattet? Natürlich bieten diese Geräte auch viele Vorteile in Sachen Lehrermultiplikation, Motivation usw. Aber wenn ich mitbekomme, dass nun schon Grundschulen anfangen, die Jüngsten mit elternfinanzierten IPads auszustatten, dann sorgen wir als Schulen selbst dafür, dass die Bildschirmzeit immer weiter steigt und erschweren es Eltern, die Mediennutzung ihrer Kinder zu regulieren. Und übermäßiger Medienkonsum ist laut Studien halt schlecht:
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/neurowissenschaft-hirnaktivitaet-von-kindern-durch-viel-bildschirmzeit-gestoert

Wenn mein Kind sagen kann: Ich brauche das Gerät noch für die Hausaufgaben, dann muss ich schon selbst als Elternteil eine Classroom-App nutzen, um die App-Nutzung zu steuern. Das wird in der Breite aber nicht passieren und selbst wenn: Und an der Bildschirmzeit ändert das nichts.

Wir fordern von allen Beteiligten im Schulprozess immer mehr.
Wie oft sind Eltern schon jetzt mit allem überfordert? Job, Termine der Kinder, Schulunterstützung der Kinder
Wie oft sind wir Lehrkräfte überfordert? Hier brauche ich ja in diesem Forum wohl nichts aufzählen
Wie oft sind auch Schüler überfordert? Schule (mit Kompetenzorientierung), Coronafolgen, Krieg, Medien usw.

Ich glaube, etwas mehr Gelassenheit und Ruhe täte uns hier gut. Diese blinde Digitalisierungsflut, die ich überall sehe, ist da aus meiner Sicht der falsche Weg.

Aber ich war da auf verlorenem Posten, als ich bei unserer Schule in der Diskussion versuchte, die flächendeckende Einführung der IPads bei uns in Jahrgang 9 schieben zu wollen. Ab Sommer kriegen alle ab Klasse 5 eins. Ich sehe da große Probleme, pädagogisch, organisatorische, aber auch in der IT-Administration… Aber ich rege mich nicht mehr auf, bzw. versuche es zumindest. Ich bin ja auch überstimmt worden, vielleicht liege ich ja tatsächlich falsch. Wir werden es sehen…

Kanzler27
10 Monate zuvor
Antwortet  Empathin

Liegst du nicht. Du kannst nur hoffen, dass zumindest ein gutes Konzept vorliegt und nicht prozessorientierte Konzepterstellung der Plan ist. Hoffentlich nehmen alle Beteiligten LuL das Thema ernst. Bei meinem Sohn wurde es in der 7. eingeführt. Elterfinanziert. Zwischenbilanz: Ablenkung während des Unterrichts enorm. Nicht alle LuL haben Lust oder Zeit oder Wissen, die Kontrollmechanismen einzusetzen. Zu Hause ist eine Kontrolle dank der Schule nur sehr eingeschränkt möglich. Beispiel uns hat sich der Medienkonsum massiv erhöht.

Mo3
10 Monate zuvor

Lesen muss man üben und das kann in der Schule im Unterricht nicht umfassend geleistet werden. Wie will man das mit bis zu 30 Kindern bewerkstelligen? Man scheint einfach allgemein niemandem mehr was abverlangen zu können. Auch wenn es nicht in jedem Elternhaus klappt, ist es doch Aufgabe der Eltern ihre Kinder beim Schulstart zu unterstützen, bis sie alleine klar kommen – und da gehört die Fähigkeit zu lesen dazu. Unser erstes Kind hatte z.B. ab dem 1. Schultag täglich Lesehausaufgaben. Das gab es beim dritten Kind leider nicht so konsequent. Für Kinder, die diese Unterstützung nicht haben, sollte es Lernbegleiter in Förderstunden geben.

Alice Luva
10 Monate zuvor

Das Problem sollte eher die Mangelnde Medien Erziehung sein als das Smartphones böse sind. Warum zocken Kinder in der Schule nur? Ganz einfach weil niemand ihnen Beibringt wie am besten mit Digitalen Endgeräten umzugehen ist. Es gibt keine sogenannten „digital natives“ das einzige was die meisten Kinder können ist alltagsapps benutzen. Wir sollten eher für eine bessere Medienbildung plädieren und den Sinnvollen einsatz von Lernapps und teilweise auch Bildungsspielen im Unterricht. Genauso wie die förderung Interessanter aber auch Bildender Inhalte auf Tablets etc. zu konsumieren. Mit Smartphones sind Böse haben wir noch nie Probleme gelöst. Denn mit der Aussage sagen Kinder nur mir Egal ich Zocke weiter. Deswegen lieber eine Gute Medienbildung als einfach Pauschalisierte aussagen über Smartphones zu machen.

Michael Felten
10 Monate zuvor
Antwortet  Alice Luva

Die Hoffnung auf bessere Medienbildung ist illusorisch.

Es handelt sich um Geräte bzw. Technologie mit Suchtpotential.

In Entwicklungsphasen besonders heikel.

Da geht’s nicht ohne Beschränkung & Kontrolle.

Michael Felten
10 Monate zuvor

Endlich nennt jemand den ‚Elefant im Raum‘ beim Namen! Denn der Rückgang der Schulleistungen von Viertklässlern (seit 2011) fällt nicht zufällig zusammen mit dem Siegeszug des Smartphones.

Deshalb darf der skeptische Blick auf die Digitalisierung auch nicht auf die Grundschule beschränkt bleiben – das Problem beginnt ja schon im Kinderwagen, in der Familie. Kinder wie Eltern sind zunehmend vom persönlichen digitalen Dauerreiz absorbiert – das entwicklungspsychologisch so wichtige Miteinanderreden und Einanderansehen ist immer stärker in den Hintergrund getreten.

Smartphones sind wunderbare Werkzeuge für Verschiedenstes – aber äußerst heikle Begleiter für Entwicklungsjahre. US-Eltern, die für „Wait until eigth!“ (Wartet bis zur 8. Klasse!) plädieren, liegen eben gar nicht so falsch. Und sogar ältere Internatsschüler waren lt. NZZ letztlich dankbar, wenn man ihnen die Smartphones verboten hat – weil sie dann mehr miteinander machten.

https://eltern-lehrer-fragen.de/Schule-digital/

uwe
10 Monate zuvor

Der Philologenverband vertritt hier eine der üblichen fortschrittsfeindlichen Positionen. Wie konservativ denkende Menschen zu allen Zeiten.
Heute ist es ja hip Bücher zu lesen, als es neu war (Rotationsdruck und billige Bücher) heulten die üblichen Verdächtigen genauso rum wie heute.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lesesucht