Um die Bildungsqualität im Freistaat zu steigern, haben am Dienstag sowohl der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) als auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bessere Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte gefordert. Es gehe in Zeiten des Lehrkräftemangels und der coronabedingten Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen derzeit an den Grund- und Mittelschulen nicht mehr um höchste Bildungsqualität, kritisierte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann in München: «Es geht darum, irgendwie durchzukommen.»
«Der Fachkräftemangel in der Bildung muss endlich langfristig gelöst werden», forderte die GEW-Landesvorsitzende Martina Borgendale. Überall fehle es an pädagogischem Fachpersonal. Gleichzeitig litten die Beschäftigten unter den immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen. Auch der BLLV legte daher den Schwerpunkt seiner Forderungen auf die Stärkung der Lehrerinnen und Lehrer. Ohne bessere Arbeitsbedingungen würden die vorhandenen Lehrkräfte nicht dauerhaft durchhalten, betonte Fleischmann. Es drohe ein Teufelskreis, der den Lehrkräftemangel durch Überlastung der Verbleibenden verstärke.
Zwar sei die Unterrichtsversorgung in diesem Schuljahr vergleichsweise gut, räumte die BLLV-Präsidentin ein. Dies beruhe aber auf dem massiven Einsatz von Personal, das nicht grundständig als Lehrkraft ausgebildet sei. Außerdem sei die Lage in den Schulen teils sehr unterschiedlich. So fallen laut BLLV-Angaben mancherorts sogar eigentlich vorgeschriebene Fächer in diesem Schuljahr von vorneherein aus, weil sich kein Personal finden ließ.
«Qualitätiv hochwertige Schule und Unterricht stellen wir uns an manchen Stellen ganz anders vor»
Bei aller Kritik verteilte der BLLV auch Lob an das Kultusministerium unter Michael Piazolo (Freie Wähler). So hätten Änderungen an der bisherigen Praxis unter anderem zur leichteren Personalgewinnung beigetragen, Bürokratievorgaben wurden reduziert und Schulleitungen durch mehr Verwaltungsangestellte entlastet. Dennoch betonte BLLV-Vizepräsident Gerd Nitschke: «Qualitätiv hochwertige Schule und Unterricht stellen wir uns an manchen Stellen ganz anders vor.»
Viele Angebote seien gestrichen worden, dabei seien Förderkurse, Differenzierungsstunden, Arbeitsgemeinschaften oder Extra-Stunden für Inklusion und Integration besonders an den Grund- und Mittelschulen enorm wichtig, berichtete BLLV-Expertin Sabine Bösl. «Wir spüren an unseren Schulen immer mehr, dass wir vielen Schülerinnen und Schülern nicht mehr gerecht werden können, weil wir an unseren Grenzen sind.»
Die Konsequenz aus Sicht des BLLV: «Wir müssen auf die Gesundheit der Lehrerinnen und Lehrer schauen», betonte Fleischmann. «Es sind nicht die Quereinsteiger, Seiteneinsteiger, Substituierende und Studierende, die für die Bildungsqualität vor Ort einstehen. Das ist die Kernmannschaft.» News4teachers / mit Material der dpa
Ja, Lehrer haben einfach keine Verbesserungen bekommen wie in vielen anderen Branchen.
Ich zähle mal auf:
Online Konferenzen (ganz simpel hybrid von überall aus)✌️ Im Winter alle dicht in einem Raum rotten, muss doch nicht sein.
woanders wird 1-2 Tage einfach von zuhause / Arbeitszimmer / Terrasse gearbeitet
Schule ist 5-6 Tage am STück vor Ort
woanders werden die 39 Std. so reduziert, dass es eine vier Tage Woche gibt.
Freitags ist dann frei.
Lehrer haben ihre ca. 42 Std und am Wochenende Korrektur/ Planung/ Vorbereitung & Organisation.
Es verändert sich überall sehr viel; flexibel und mitarbeiterfreundlich.
Nur mal ein paar Beispiele
Sie meinen 4-Tage Woche bei vollem Lohn und reduzierter Stundenzahl?
Vergessen haben Sie auch das stagnierende Gehalt.
Das stagniert doch auch so.
Hat sich noch gar nichts verbessert?
Wie viele Stunden arbeiten sie denn?
Hoffentlich nicht mehr als 60
Das wäre das doppelte von den 32 fast.
Ich bin in der Industrie tätig, aber meine Frau ist Lehrerin. 32 Stunden? Meine Frau arbeitet deutlich mehr!
Was hat sich denn verbessert?
“Bildungsqualität an Schulen? Fleischmann: „Es geht darum, irgendwie durchzukommen“”
Endlich etwas Ehrliches.
Es verbessert zwar nicht die Bildungsqualität, aber ein Schritt in die richtige Richtung ist ja schon mal die Abschaffung des Amtlichen Schriftwesens. Keine vorgeschriebenen Jahres/Sequenz/Wochenpläne mehr, Schülerbeobachtungen ade! Piazolo lebe hoch!
Ja, das wird helfen meine ich auch, nur denke ich, dass Schülerbeobachtungen wenigstens für die GS sollte doch bleiben. Meine Kinder sind raus aus der GS, aber es war nicht schön. Viele Problemkinder, die ganze Klasse stürzen können.
Messer in der GS, Drohungen..das ist jetzt fast normal auch für die GS geworden. Sie treffen sich draußen, prügeln sich, machen die Sachen gegenseitig kaputt, Rollers, Fahrräder, Klamotten, sie beleidigen sich und die anderen mit solchen schlimmen Ausdrücken, nicht zu fassen für so kleine Kinder..
Oft wünsche ich mir, dass die Lehrer wieder mehr Autorität zeigen dürfen und nach entsprechenden Maßnahmen greifen können und die Eltern weniger Rechte in der Schule haben.
Wir haben damals z.B. problemlos eine 6 für schlechtes Benehmen bekommen und dafür mussten wir uns noch zu Hause rechtfertigen. Die Lehrer durften Disziplin in ihrem Klassenzimmer halten. Nur ein freundliches und pädagogisches Gespräch hilft in dem Alter kaum, wenn auch die Eltern nicht mitmachen und oft machen sie nicht mit, sie tun eigentlich gar nichts.
Wir mussten unserem Sohn verbieten sich mit ein paar Kinder zu treffen, da sie nicht einmal den Respekt in unserem Haus zeigen können. Nicht, dass sie es nicht versuchen sich an die Regeln zu halten, aber, das anständige Benehmen können wir nicht dem fremden Kind beibringen, wenn es das nicht schon vom eigenen Haus bringt.
Und wenn die Kinder in der Schule sind, kann man als Eltern nichts mehr machen. Unruhestifter beeinflussen täglich die ganze Klasse und den Unterricht. Was man ganz deutlich beobachten kann, dass zu viele Kinder plötzlich ganz schlimm fluchen. Aber die Strafe ist heute ein böses Wort und die Kinder kapieren das ganz schnell. Respekt von keinem mehr.
Mehr Bildungsqualität erreichen wir nur mit Fokussierung auf die wesentlichen Aufgaben und Lerninhalte der Schule und einer Rückkehr zu mehr Leistungsbereitschaft und Disziplin.
Nette Worte von Fr. Fleischmann.
Als ausgebildete Lehrkraft kann ich sagen, dass manche Lehrkräfte, die auch gerne Schulfremd (andere Schulform als ausgebildet) an einer Schule unterrichten würden, nicht genommen werden, weil sie ihre Zeit “überschritten” haben und die Politik es als kostensparender erachtet solche Lehrkräfte nach dem Ablauf von 5 Schuljahren bloß nicht zu übernehmen, weil das ja teuer werden könnte.
Teuer ist meiner Meinung nach auch, die “Kernmannschaft” mit Vertretungsstunden auf Grund von Krankheitsfällen zu überlasten. Man vergesse nicht Herbst und Winter können sehr lang werden, wenn das Kollegium auf Grund von Krankheitsfällen ausgedünnt wird.
Ein geringerer Klassenteiler würde das Arbeiten in den Klassen ebenfalls erleichtern, da dann wieder wirklich individuelle Berücksichtigung der SuS vorgenommen werden kann.
Vom “vorbildlichen”, respektlosem Verhalten mancher SuS fange ich lieber nicht an, sonst ist die Kommentarspalte gleich einem Roman. Nur soviel, manch ein Kommentar dazu auf dieser Seite, ist äußerst passend und nur die Spitze des Eisberges.