Schopper will Sprachtest und -Förderung verbindlich vor der Einschulung einführen

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Mit einem fünfteiligen Konzept will das baden-württembergische Kultusministerium Sprachprobleme von Kindern in Kitas und an Grundschulen angehen. Wie die «Südwest Presse» berichtet, sollen mit dem Maßnahmenpaket von Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) Sprach-Schwierigkeiten früher erkannt und Kinder verbindlich gefördert werden. Ein Sprecher des baden-württembergischen Kultusministeriums bestätigte den Bericht.

Theresa Schopper vor weißem Hintergrund
Will mehr Frühförderung: Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne). Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg.

Demnach setzt die erste Säule des Konzeptes schon vor der Einschulung an. Schopper hatte schon länger angekündigt, Kinder bei der Einschulungsuntersuchung einem Sprachtest unterziehen zu wollen. Daran soll sich dann bei Bedarf eine «verbindliche ergänzende Sprachförderung im Jahr vor der Einschulung anschließen», heißt es im Konzept des Ministeriums. Die zweite Säule betrifft die Grundschulen. Dort sind Juniorklassen geplant sowie eine verbindliche ergänzende Sprachförderung ab Klasse 1. In den Kitas will Schopper die «alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung» stärken.

Als vierte Säule ist in dem Konzept eine Fortführung des Programms «Lernen mit Rückenwind» vorgesehen. Mit dem Programm, das seit November 2021 läuft, soll Kindern und Jugendlichen geholfen werden, Corona-Folgen und Lernlücken zu bewältigen. Arbeitslose Lehrer, Pensionäre, Lehrkräfte in Elternzeit oder beurlaubte Pädagogen werden ebenso eingesetzt wie Lehramtsstudierende, Sozialpädagogen und Erzieherinnen. Zudem will Schopper als fünfte Säule den Einsatz sogenannter multiprofessioneller Teams ausweiten. Gemeint ist damit die Mitarbeit von etwa Sozialpädagogen, Logopäden oder Ergotherapeuten.

Weitere Details zu dem Konzept wollte das Ministerium nicht nennen. Man sei derzeit in Abstimmung mit dem Finanzministerium. News4teachers / mit Material der dpa

Screening: „Wir nutzen die Zeit des Schulanfangs, um mit den eduLOG-Ergebnissen ganz gezielt die Grundlagen zu legen“

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Rainer Zufall
10 Monate zuvor

Richtig und großes Lob an Rückenwind, davon profitieren unsere Kinder enorm, wobei wir es in den emotional-sozialen, erlebnispädagogischen Bereich investieren.

Gibt es Personalzahlen für das Vorhaben? Ist es langfristig durchgeplant? Ich bin gespannt.

Matthias Lechtaler
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ja, Rückenwind war mal gut.
In diesem Schuljahr hat die Landesregierung die Mittel um 50% eingekürzt.
Die wirksamen und hilfreichen RW-Maßnahmen können nur noch sehr begrenzt stattfinden.
Sehr schade, aber das Fortbestehen des Programms auf schmalem Fuß setzt die BW-Landesregierung in ein günstiges Licht: Wir tun was gegen die emotionale-sozialen Probleme.

Ale
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Leider wurden uns die Rückenwindgelder mehr als halbiert. Es war ein tolles Programm aber wenn es so weiter geht wird es zum Rohrkrepierer. Leider

baaaal1
10 Monate zuvor

5 säulen.klingt einfach gut..assoziiert sofort die säulen des islam, was sich dort bewährt hat, kann hier nicht falsch sein.
ernsthaft.. hier wird aktionismus vorgetäuscht.. die politik als kümmerer..
das ganze vorhaben wird sowohl an den fehlenden mitteln als auch an fehlendem personal kläglich scheitern.
aber hauptsache, die politik hat ein papier erstellt.. wenns nicht funktioniert, sind die lehrer schuld beim umsetzen..der phantasie-vorgaben… wichtrig ist, es darf nichts kosten.. siehe kürzung der “rückenwind-gelder” um 50%. alles augenwischerei.

Jette
10 Monate zuvor
Antwortet  baaaal1

Sie sprechen mir aus der Seele!
Woher soll die Sprachförderung in der KiTa kommen, wenn schon jetzt Öffnungszeiten massiv gekürzt werden wegen Personalmangel.
Das gleiche Problem haben wir in der GS, auch da steht kein zusätzliches qualifiziertes Personal für verbindliche ergänzende Sprachförderung zur Verfügung.
Und wer übernimmt die Juniorklassen? Und woher kommt die neue Finanzierung für Rückenwind?
Alles nur ziemlich unverbindliches und hilfloses Geschwätz,- solange keine konkreten Maßnahmen ergriffen werden, geht es weiter bergab…
Und das Kernproblem (überlastete Lehrkräfte und eine völlig inkompetente, von der Praxis in den Schulen nichts ahnende Schulverwaltung bleibt unangetastet, bis der Letzte Lehrer gegangen ist!

Ale
10 Monate zuvor
Antwortet  Jette

Die Sprachförderung wird eventuell auf die Logopäden umgewalzt. Jedenfalls werden hier in der KiTa die Eltern gebeten, zum KiA zu gehen und eine Überweisung zum Logopäden zu holen. Egal ob Aussprachstörung oder fehlender Wortschatz. Kosten über die GKV und für die Eltern wieder massiv viel Stress, weil neue Termine, neue Wege usw. . Leider

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Gibt es denn genügend Logopäden?