Montessori-Pädagogik: „Es geht um die Haltung der Lehrkraft zum Kind“

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DÜSSELDORF. Zufällig dazugekommen und nie wieder gegangen – so geht es vielen, die mit der Montessori-Pädagogik in Kontakt kommen. Auch Christoph Borchardt hatte beruflich eigentlich andere Pläne, als er sein erstes Kind an einer Montessori-Schule anmeldete. Heute ist er Vorstandsmitglied vom Montessori Bundesverband Deutschland und Geschäftsführer von Montessori Biberkor, einer der größten übergreifenden Montessori-Bildungseinrichtungen Deutschlands – und setzt sich dafür ein, dass Kinder nicht den Spaß am Lernen verlieren. Dabei hat er jedoch auch mit einigen Widerständen zu kämpfen.

“Kinder, die unsere Schulen durchlaufen haben, haben die Vorteile von Kooperation und nicht Wettbewerb erfahren.” (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

News4teachers: Sie sind Geschäftsführer von Montessori Biberkor und im Vorstand von Montessori Deutschland. Was fasziniert Sie an der Montessori-Pädagogik so sehr, dass Sie sich in dieser Weise dafür einsetzen?

Christoph Borchardt: Ich glaube, es ist eine zeitgemäße und kindgerechte Art, Schule zu machen. Ich bin selbst auf eine Regelschule gegangen und Schule war für mich immer ein Graus, die ganze Zeit. Vielleicht das erste und das letzte Schuljahr mal ausgenommen. Das wollte ich für meine Kinder nicht. Und an Montessori-Schulen ist einfach die Organisationsform eine andere. Fasziniert hat mich von Anfang an die Jahrgangsmischung und die Polarisation von Aufmerksamkeit, also das konzentrierte Aufgehen in einer frei gewählten Aufgabe. Auch das Arbeiten auf Augenhöhe kannte ich so nicht oder höchstens aus der Oberstufe meiner eigenen Schulzeit. In der Montessori-Pädagogik ist das durchgängig der Fall. Jeder gute Montessori-Pädagoge, jede -Pädagogin hat eine wertschätzende Haltung den Schülern gegenüber. Als ich das alles kennengelernt habe, konnte ich nur sagen: Ja, so funktioniert Lernen, jedenfalls nach meiner Wahrnehmung. Und diese Art von Lernen sollte möglichst vielen Kindern ermöglicht werden. Damit sie eben nicht das Lernen und den Spaß am Lernen verlernen, wie es an der Schule leider häufig passiert.

News4teachers: Was sorgt denn dafür, dass Kinder das Lernen verlernen?

Borchardt: Lehrpläne, das weiß ich heute, sind definitiv lernfeindlich. Die Art von Druck, die über Noten und Leistungsbewertung ausgeübt wird, ist lernfeindlich. Als meine Kinder zur Schule gingen, war das Schulsystem in Bayern sogar noch leistungsorientierter, es wurde noch mehr gesiebt. Das ist nicht Lernen, wie es eigentlich funktionieren sollte, nämlich hochkonzentriert oder spielerisch, nebenbei und intrinsisch motiviert.

News4teachers: Es geht bei der Montessori-Pädagogik also nicht um spezielle Lernmaterialien, die eingesetzt werden?

Borchardt: Nicht nur. Es gibt natürlich die Montessori-Materialien, aber an den Montessori-Schulen geht es vor allem um die Haltung der Lehrkraft zum Kind und die Art der Beziehung, die entsteht, während sie das Kind bei seiner Entwicklung begleitet.

News4teachers: Sie selbst haben nicht Lehramt studiert, sondern zunächst ein Studium der Medizin begonnen und dann Buchhändler gelernt. Wie sind Sie letztlich hauptberuflich zur Montessori-Pädagogik gekommen?

Borchardt: Meine Kinder haben, wie gesagt, alle eine Montessori-Schule besucht und die Schule meiner ältesten Tochter hat mich damals gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in den Vorstand des Trägervereins einzutreten. Und dann ergab es sich, dass sich die Montessori-Schule damals vergrößern und über die Grundschule hinaus erweitern wollte. Für die neue Mittelschule brauchte es eine professionelle Geschäftsführung, weil ein ehrenamtlicher Vorstand einen so großen Betrieb mit 30 bis 40 Angestellten nicht mehr führen sollte. Gleichzeitig endete meine damalige Partnerschaft in der Buchhandlung unverhofft und es passte, dass ich erstmal aushelfen konnte. Ich dachte mir, ein Jahr lang mache ich das, höchstens, und danach etwas anderes. Aus diesem Jahr wurden damals fast fünf Jahre. Dann kam das Angebot aus Biberkor, also von dem Montessori-Träger, für den ich heute noch tätig bin.

„Mit der Akademie versuchen wir außerdem, permanent über den Tellerrand zu schauen und uns neue Impulse zu holen – für die Akademie wie auch für die Schule.“

News4teachers: Und dort sind Sie bis heute Geschäftsführer?

Borchardt: Ja. Sechs Jahre lang, also von 2004 bis 2010, war ich Geschäftsführer mit einem ehrenamtlichen Vorstand über mir. Das ist für Montessori-Einrichtungen durchaus üblich. Dann wurde eine Vorstands-GmbH gegründet, die zum Vorstand gewählt wurde, und deren Geschäftsführer bin ich seit 2010. Biberkor gehört ja zu den großen Montessori-Einrichtungen in Deutschland. Wir haben 160 Angestellte und unser Schulkonzept umfasst ein Gymnasium, eine Mittelschule und eine Grundschule. Dazu kommt die 2014 gegründete Akademie Biberkor zur Lehrkräfteausbildung und natürlich die Krippen und der Kindergarten. All das hat ein enormes Potenzial, ist aber auch sehr anspruchsvoll, wenn man versucht, den verschiedenen Einrichtungen und allen daran Beteiligten gerecht zu werden. Mit der Akademie versuchen wir außerdem, permanent über den Tellerrand zu schauen und uns neue Impulse zu holen – für die Akademie wie auch für die Schule. Und all das, so herausfordernd es ist, macht mir sehr viel Spaß. Ich habe das Gefühl, etwas Gutes beitragen zu können.

News4teachers: Wie genau sehen Ihre Aufgaben als Geschäftsführer aus?

Christoph Borchardt, Vorstandsmitglied vom Montessori Bundesverband Deutschland e.V. Foto: Montessori Biberkor e.V.

Borchardt: Ganz grundsätzlich gibt es bei uns an der Schule ein Schulleitungsteam und es gibt uns als Vorstand. Und wir achten die Autonomie der Schule, das heißt, wir greifen niemals direkt in das pädagogische Wirken ein. Wir sprechen auch nicht direkt mit den Lehrkräften, es sei denn, wir werden von der Schulleitung dazu ermächtigt. Aber wir als Vorstand besetzen die Schulleitung. Es ist sozusagen unsere pädagogische Handhabe, dass wir die pädagogische Leitplanung übernehmen und darauf achten, dass die Schulleitung hinter unserem Konzept steht und es auch umsetzt. Also Absprachen sind ganz wichtig. Wir haben ja neben dem Schulleitungsteam noch viele andere Menschen, mit denen wir in regelmäßigem Austausch stehen: die Verwaltung, das Hausmeister-Team, ein Reinigungsteam, die Akademie-Leitung, die Kinderhausleitung, der Elternbeirat und so weiter. Seit fast einem Jahr haben wir außerdem einen Inklusionsbetrieb, unsere Küche. Dort arbeiten erwachsene Menschen mit Behinderung und das ist ein wirklich anspruchsvolles Feld. Und auch hier braucht es viele Absprachen. Und wenn es um Geld geht, ist natürlich immer der Vorstand gefragt. Verträge liegen in unserer Hand. Der ganze kaufmännische Bereich ist ein wirklich großer Bereich. Dann verantworten wir Baumaßnahmen. Wir haben eine 20-Millionen-Baumaßnahme vor der Nase, die finanziert werden muss. Da kommt also einiges zusammen.

News4teachers: Ist Lehrkräftemangel ein Problem, mit dem Sie zu tun haben oder können Sie sich vor Bewerbungen nicht retten?

Borchardt: Nein, Zweiteres kann man so nicht sagen. Aber wir hatten es eigentlich immer recht gut, eben wegen unseres besonderen Konzepts, wegen des wirklich schönen Standortes und auch wegen der Akademie. Aber wir suchen jetzt schon seit einiger Zeit Mathelehrkräfte für das Gymnasium, das ist nicht ganz einfach. Da merken wir den Mangel deutlich. Und wenn plötzlich Lehrkräfte etwa wegen Schwangerschaften wegbrechen, dann ist es für uns sehr schwierig, mitten im Jahr jemanden zu finden. Daher kann man nicht sagen, dass es für uns einfach ist, obwohl wir es noch vergleichsweise gut haben. Ich denke, für unsere vergleichsweise gute Personalsituation spielt auch das Neue Referendariat eine Rolle.

News4teachers: Das müssen Sie erklären. Was ist das Neue Referendariat?

Borchardt: Es ist aus der Erkenntnis heraus entstanden, dass das staatliche Referendariat nicht unbedingt lernförderlich ist. Meine Mutter war Lehrerin und ich habe damals mitbekommen, wie sie in den 70er Jahren ihr Referendariat gemacht hat. Und seitdem hat sich eigentlich nichts geändert. Das staatliche Referendariat ist ein enormer Stress für die jungen Lehramtsanwärterinnen und -anwärter. Und es macht viele richtig kaputt. Manche sind dann vielleicht froh, es geschafft zu haben, weil sie denken, wenn ich das überstanden habe, bin ich bereit für alles. Wir glauben aber, dass es auch anders geht, nämlich wertschätzend, stärkend und so, dass es die Dinge vermittelt, die ein Lehrer wirklich braucht. Und ich glaube, wir haben mit dem neuen Referendariat ein Format entwickelt, das ein gigantisches Potenzial besitzt, auch wenn es nicht staatlich ist. Es zeigt halt: So geht es auch!

„Ich denke, es ist es jederzeit wert, sich voll für die Montessori-Pädagogik einzusetzen. Denn es ist eine Pädagogik des Friedens in der heutigen Zeit.“

News4teachers: Die Montessori-Pädagogik scheint gerade in ganz Deutschland auf dem Vormarsch zu sein, es gibt immer mehr Einrichtungen, das Konzept wird immer bekannter. Haben Sie trotzdem das Gefühl, dass Sie weiterhin mit bestimmten Hürden oder auch Vorurteilen zu kämpfen haben?

Borchardt: Ja. Natürlich etabliert sich die Montessori-Pädagogik immer mehr. Hier in Bayern, in Südbayern, um München herum sowieso, aber auch im Fränkischen, haben Sie sehr starke Spots von Montessori-Pädagogik. Die Bekanntheit nimmt insgesamt zu. Aber es gibt weiterhin Vorurteile wie ‚Da lernt man nichts‘ oder ‚Das sind vor allem Schulen für Behinderte‘. Und manchmal bekommt man das Gefühl, dass es neuerdings gezielte Aktionen gegen die Montessori-Pädagogik gibt. In einem Interview in der Zeitschrift ‚Cicero‘ hat kürzlich jemand behauptet, das schlechte Abschneiden Deutschlands bei der Pisa-Studie sei im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Montessori-Pädagogik in der ersten Entwicklungsstufe der Kinder so Raum gegriffen und irgendwie die Leistungsfähigkeit untergraben hätte. Also solche Dinge kommen vor. Wir wissen ja, dass beispielsweise die AfD Inklusion ablehnt und abschaffen will und auch von da kommen Widerstände gegen Montessori zum Beispiel über Social Media. Dagegen müssen wir uns wappnen, denn da geht es um viel. Und ich denke, es ist es jederzeit wert, sich voll für die Montessori-Pädagogik einzusetzen. Denn es ist eine Pädagogik des Friedens in der heutigen Zeit.

News4teachers: Das müssen Sie erklären. Warum ist die Montessori-Pädagogik eine Pädagogik des Friedens?

Borchardt: Kinder, die unsere Schulen durchlaufen haben, haben die Vorteile von Kooperation und nicht Wettbewerb erfahren. Sie setzen auf Austausch, auf Schwarmintelligenz. Insofern glaube ich, dass die Montessori-Pädagogik – und Schule überhaupt – einen sehr wichtigen Beitrag liefert, wenn es um das Zusammenleben in unserem Land geht. Das Potenzial ist riesig und wir haben es noch lange nicht ausgeschöpft. Daher gibt es weiterhin jede Menge zu tun. Und das ist auf jeden Fall eine sehr, sehr lohnende und auch eine sehr befriedigende Aufgabe – so stressig sie manchmal ist.

News4teachers: Was empfinden Sie als besonders stressig am Einsatz für die Montessori-Pädagogik? Was würden Sie sich wünschen, dass es anders wäre?

Borchardt: Es gibt einfach keinen fairen Wettbewerb. Schulen in freier Trägerschaft, wie wir eine sind, haben dadurch klare Nachteile. Das geht bei den Abschlussprüfungen los, die wir nicht selbst abnehmen dürfen. Dafür müssen unsere Schülerinnen und Schüler an staatliche Schulen gehen, was ein klarer Nachteil ist. Es geht weiter über die Finanzierung, bei der wir gegenüber staatlichen Schulen erheblich benachteiligt werden, bis hin zu Labels wie ‚Inklusionsschwerpunktschule‘, die wir nicht bekommen können, selbst wenn wir es vorbildlich machen. Früher, so bis vor 15 Jahren, wurden verbeamtete Lehrer für den Privatschuldienst noch freigestellt, unter Fortführung der Bezüge. Das gibt es auch nicht mehr. Uns werden also Lehrkräfte mit dem Versprechen von mehr Sicherheit abgeworben. Das ist kein fairer Wettbewerb.

News4teachers: Sie würden also sagen, Montessori funktioniert, weil Leute dahinterstehen, die dafür kämpfen, nicht, weil es bequem ist.

Borchardt: Nein, es ist nicht bequem. Die meisten Montessori-Schulen gibt es ja, weil sie von Menschen gegründet werden, die irgendwie betroffen sind, also in der Regel Eltern, die etwas anderes für ihre Kinder möchten. Und manchmal fühlt man sich dann ein bisschen wie ein Gallisches Dorf. Aber durch die vielen Kolleginnen und Kollegen, die hier vor Ort sind, haben wir eine gute Gemeinschaft und überlegen gemeinsam, wie wir unsere Schulen und unsere Konzepte weiterentwickeln. Denn Schule ist ja niemals fertig.
Gleichzeitig würde ich mir natürlich wünschen, dass auch von staatlicher Seite eine größere Unterstützung kommt, eine größere Neugier und Offenheit für die ganzen Ansätze. Denn es wäre ja möglich, dass man gegenseitig voneinander lernen könnte.

News4teachers / Laura Millmann, Agentur für Bildungsjournalismus, führte das Interview.

Zur Person
Christoph Borchardt hat zunächst Medizin studiert, das Studium jedoch abgebrochen, um sich um seine Kinder zu kümmern. Später hat er dann Buchhändler gelernt und viele Jahre einen eigenen Buchladen betrieben. Insgesamt hat er vier Kinder, die inzwischen erwachsen sind, sowie drei Enkel.

Zunächst engagierte er sich ehrenamtlich für die Montessori Fördergemeinschaft Weilheim-Schongau, bevor er mit der Gründung einer Geschäftsführung von 1999 bis 2004 deren Geschäftsführer wurde. Seit 2004 ist er Geschäftsführer von Montessori Biberkor e.V. und als solcher Ansprechpartner für Wirtschaft, Finanzen, Verwaltung, Recht, Pädagogik, Personal, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit. Zudem ist Christoph Borchardt Vorstandsmitglied vom Montessori Bundesverband Deutschland e.V. sowie Vorsitzender des Aufsichtsrats der Montessori-Fördergemeinschaft Weilheim-Schongau e.V.

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Küstenfuchs
4 Monate zuvor

Ein gescheiterter Medizinstudent erzählt mit anekdotischer Relevanz, wie grausam das staatliche Schulsystem doch ist. Ich finde, wir Leistungsdruck erzeugenden, mit der Notenkeule drohenden, die Kinder nicht wertschätzenden und in einem Wort unmenschlichen Lehrkräfte bringen doch immer wieder ganz tolle Kinder zum Abschluss.

Anika von Bose
4 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Herr Borchardt ist überzeugt von der Montessori Pädagogik und das hat er zum Ausdruck gebracht, begründet hat er das mit mit seinen eigenen Schulerfahrungen. Was seinem Beitrag fehlt sind irgendwelche Pauschalverurteilungen des staatlichen Schulsystems – ganz im Gegensatz zu Ihren Ausführungen, die Herrn Borchardt, „dem gescheiterten Medzinstudenten“, jegliche Kompetenz sich für eine andere Form der Pädagogik einzusetzen und sich dazu zu äußern. Herr Borchardt hat wahrscheinlich seine staatliche Schulausbildung mit gutem Erfolg durchlaufen, andernfalls hätte er ein Medizinstudium noch nicht mal beginnen dürfen.

Sie müssen seine Thesen zur Montessoripädagogik ja nicht teilen, man kann diese Thesen hinterfragen und den kritischen Diskurs suchen – sollten Sie als Lehrer eigentlich können.

Achin
4 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Wir hatten uns schon wiederholt im Kolleg*innenkreis über diese Art der Verlautbarungen aus Montessori-Kreisen ausgetauscht. Selbst Lehrkräfte mit einer Sympathie für gewisse Montessori-Ansätze sind zunehmend genervt, wenn Laien in einem missionarischen Ton pädagogischen Profis erklären möchten, wie die gute Schule und der gute Unterricht eigentlich geht und damit über die Montessori-Schule gleich die ganze Welt retten wollen.

Warum lassen wir Lehrerinnen und Lehrer dies zu, woher nimmt – zum Beispiel – Herr Borchardt sein Selbstbewusstsein für seine Aussagen?

Anika von Bose
4 Monate zuvor
Antwortet  Achin

Ich kann den Aussagen von Herrn Borchardt keinen missionarischen Ton entnehmen, ebensowenig wie einen Angriff auf die pädagogische Kompetenz von Lehrkräften, die außerhalb des Montessorisystems arbeiten – zu keinem Zeitpunkt. Er hat eine klare Präferenz – aber das kann man ihm doch nicht zum Vorwurf machen.

Küstenfuchs
4 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Also bitte, natürlich greift er implizit die Lehrkräfte des staatlichen Schulsystems direkt an.
“Jeder gute Montessori-Pädagoge, jede -Pädagogin hat eine wertschätzende Haltung den Schülern gegenüber.”
Was hat eine wertschätzende Haltung gegenüber Schülern damit zu tun, ob man Montessori-Pädagoge ist? Indem er dies als Kennzeichen seiner ach so tollen Pädagogik betont, wertet er die anderen ab.

Wenn ich in einem Interview betonen würde: “Wir Männer sind im besonderen Maße zu logischem Denken fähig”, dann hätte ich sofort vielen Frauen auf der Matte (zu Recht übrigens). Da kann ich mich auch nicht herausreden, dass ich über Frauen überhaupt nichts gesagt hätte.

Und so zieht es sich durch das ganze Interview.

Anika von Bose
4 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Es ging in diesem Interview explizit um die Montessoripädagogik und nicht um eine Bewertung der pädagogischen Arbeit von Lehrkräften außerhalb des Montessorisystems.

Sie möchten sich gerne ungerecht behandelt fühlen – dann ist das so, das kann ich nicht ändern. Ich kann Ihre Wahrnehmung dennoch nicht teilen und halte diesen Eindruck auch für völlig ungerechtfertigt- aber ich kann das gut aushalten.

Bene
4 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Hallo Küstenfuchs,
Ich kann deine Sicht nicht ganz teilen. Wo stecken in diesem Interview implizite Aussagen, welche staatliche Pädagog:innen betreffen?

“Jeder gute Montessori-Pädagoge hat…”

Das einzige, was implizit mitschwingt, wäre, dass jeder schlechte Montessori Pädagoge XYZ nicht hat. Da er das nicht explizit gesagt hat, wäre diese Aussage trotzdem falsch.
“Ich mag Pizza bedeute nicht implizit, “ich hasse alles Andere”.

Nehmen wir den Mann beim Wort. Er hat sich sehr gewählt ausgedrückt und seine ganz persönliche Wahrnehmung vom Schulsystem geschildert. Ich glaube nicht, dass wir ihm die negativen Gefühle seiner Schulzeit absprechen können. Das hat er nunmal so wahrgenommen ^^.

RSDWeng
4 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Ich stimme Ihnen uneingeschränkt zu, und Typen wie Borchardt und besonders der Pisa- Schleicher gehen mir mit ihrem Gesülze gewaltig auf die Nerven. Ich bitte um Nachsicht bei der Wahl meiner Sprachebene; bei diesen merkwürdigen Experten kann ich mich nur so äußern.

Dr. Specht
4 Monate zuvor

Erneut ein von Schlagwörten durchdrungenes Statement der privaten Montessori-Szene:
“Denn es ist eine Pädagogik des Friedens in der heutigen Zeit.”

Geht es nicht eine Nummer kleiner? Weder stammt die Lehre aus unserem Jahrhundert noch kann aufgrund der eindeutigen Quellenlage bestritten werden, dass sich Frau Montessori bittend an Kriegstreiber wandte:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/maria-montessori-ist-die-kritik-an-den-grundlagen-ihrer-paedagogik-berechtigt-dlf-kultur-d72dc4b2-100.html

Hier spricht ein anerkannter Universitätsprofessor für Historische Erziehungswissenschaft im Deutschlandfunk.

Der Wunsch das gegenwärtige Bildungswesen zu verbessern, das ist das eine, warum aber dabei sklavisch an Säulenheiligen (m/w) aus dem 19. und 20. Jahrhundert festhalten?

IchBinEhrlich
4 Monate zuvor
Antwortet  Dr. Specht

Könnte es einfach sein, dass für die einen Kinder das eine und für die anderen das andere gut ist? Außerdem sind bestimmt die Montessori-Einrichtungen im Lande auch unterschiedlich, so wie die staatlichen Einrichtungen auch, das wird hier in den Leserkommentaren deutlich:
https://buntraum.at/warum-ich-von-montessori-in-der-heutigen-umsetzung-nicht-viel-halte/
Schwarz-weiß-Malerei (das eine ist gut, das andere nicht) ist keine Lösung. Eigenlob ist auch nie gut, wird aber von Verbandsfunktionären gern praktiziert.

vhh
4 Monate zuvor

Es wird langsam etwas penetrant, regelmäßig die gleichen Interviews zu lesen. Das Resumé ist immer ‘bei uns hat man die richtige Haltung, wir sehen noch die Kinder’. Jetzt auch noch alle Nicht-Fans in die Nähe von AfD rücken, moralisch überhöhen als ‘Pädagogik des Friedens’. Ja, ich weiß bei AfD habe ich sicherlich wieder überinterpretiert, war doch ganz anders gemeint. Impliziert das aber!
Ich habe nichts gegen Montessori, finde einige Ansätze gut, andere in der heutigen Zeit sinnlos. Es erinnert mich aber an Ansichten über andere Fächer: Ich kenne wenig MINTler, die Goethe und Beethoven für verzichtbar halten. Ich kenne aber recht viele Geisteswissenschaftler, die unbekümmert ‘Mathe und Chemie konnte ich noch nie, ich bin trotzdem weit gekommen’ mit einem gewissen Stolz verkünden. Erinnert mich an Montessori-Vertreter, die mal eben in einem Halbsatz alle Lehrpläne und die Regelschulen verteufeln.
‘Jeder gute Montessori-Pädagoge hat eine wertschätzende Haltung den Schülern gegenüber’ – andere gute Pädagogen nicht? ‘…Schule war für mich immer ein Graus, die ganze Zeit…’ – Ja, kann sein, aber sind deshalb alle, die im Regelschulsystem arbeiten schlechte Pädagogen mit der falschen Haltung, leiden deshalb alle Schüler jeden Tag? Das Gallische Dorf ist ein verräterisches Bild, ‘Wir gegen das Imperium’, sollten gerade Montessori-Vertreter nicht eher wertschätzend die Hand ausstrecken als sich hinter Palisaden zu verschanzen?
Schulen in freier Trägerschaft haben recht große Freiheiten und ich wüsste nicht, das zum Beispiel eine freikirchliche Schule ihre Schüler zu den Abschlussprüfungen wegschicken muss. Muss dann wohl andere Gründe haben, vielleicht die Ablehnung von gemeinsamen Minimalbedingungen bezüglich Lernstoff und Personal.

Gelbe Tulpe
4 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Mathematik und Chemie sind sehr wichtig, werden aber oft sehr schlecht unterrichtet, da die Lehrer dort nicht ausführlich genau unterrichten.

Dr. Specht
4 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Könnten Sie diese pauschale Behauptung, die Sie in einem Fachmagazin posten, belegen?
Solche Antworten sind Teil des Problems, nicht der Lösung.

Gelbe Tulpe
4 Monate zuvor
Antwortet  Dr. Specht

25 Jahre Erfahrung als Nachhilfelehrerin und später als Lehrerin. Presseberichte dazu existieren ebenfalls zahlreiche.

Dr. Specht
4 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Ihre persönlichen anekdotischen Erfahrungen möchte ich nicht infrage stellen. Könnten Sie bitte dann zumindest drei der von Ihnen genannten “zahlreichen Presseberichte” benennen, welche mangelhaften Chemie- und Mathematikunterricht valide thematisieren.

GriasDi
4 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe
Dr. Specht
4 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Ein Artikel von 2010?

Was ist mit Chemie?

GriasDi
4 Monate zuvor
Antwortet  Dr. Specht

Neuere kenne ich leider nicht.

Mika
4 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Natürlich. Mathematik- und Chemielehrer sind bis auf sehr seltene Ausnahmen durchweg Versager, die keine Ahnung von ihren Fächern haben und erst recht nicht wissen, wie man die Inhalte vermittelt. Staatlich geprüft durch die gelbe Tulpe….

Besseranonym
4 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Kann daran liegen, dass Tulpen sich ja gerade ( und monatelang immer wieder ) ins Erdreich zurückgezogen haben und nichts sehen……kommt mir so vor.

Lesebrille
4 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Als Mathe- und Physiklehrkraft würde ich gerne wissen, was genau Sie mit “ausführlich genau” meinen.
Ich unterrichte an einer Gesamtschule in der Sekundarstufe I auch fächerübergreifend NW und freue mich immer über Vorschläge, wie ich den Unterricht für meine SuS verbessern kann. (Keine Ironie.)

Pauker_In
4 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Ich unterrichte Mathematik und lege großen Wert auf Genauigkeit.
Das wird von meinen Schülern leider weniger gewertgeschätzt als vielmehr gefürchtet…

Unfassbar
4 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

So gehört sich das

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Als Pedant hat man es schwerer im Leben und
man wird dafür zu Weilen richtig gehasst.
Und dann macht man sich zu Weilen auch mal
Feinde mit dieser Arbeitshaltung, denn der Tod
des Guten ist das Bessere.

Man kann sich aber auch in der Wahrnehmung für
andere ändern und mehr Nachsichtigkeit mit den
Mitmenschen zeigen, denn niemand ist perfekt.

Mika
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Exaktheit ist in der Wissenschaft, insbesondere in der Mathematik als Königin der Wissenschaften unerlässlich. Exaktheit mit Pedanterie gleichzusetzen zeugt eher von Ignoranz denn von Wissen.
Waren Sie nicht in der Medizin tätig? Mir wäre lieb, wenn Medikamente exakt die Dosen des Wirkstoffs enthielten, die auf der Verpackung stehen. Selbst ein Milligramm zu viel kann tödlich sein…

Pauker_In
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Mag sein. Aber gehe ich denn zur Schule, um mir dort FREUNDE zu machen?
Ich zitiere mal den großen Theo Lingen, in irgendeinem Paukerfilm war es wohl:
“Wir dürfen mit den Subjekten nicht fraternisieren!”

Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Als Informatiker liebe ich das Programmieren. Ich sagen den Schülern auch immer, dass nicht ich sie bestrafe, sondern der Compiler.

Aber das war doch nur ein Semikolon, Zahlendreher, Rechtschreibfehler – Tja.

vhh
4 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Musik wurde in meiner Schulzeit auch gruselig unterrichtet, Deutsch war sehr mäßig interessant. Darum geht es aber bei meinem Vergleich nicht! Es geht um die Wertschätzung für eine jeweils andere Seite, um die Möglichkeit, dass auch andere Prioritäten ihren Sinn und ihre Berechtigung haben könnten.

GriasDi
4 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Meist unterrichten diese Lehrkräfte auch noch ein zweites Fach. Dort können diese es scheinbar. In Mathe verlernen diese dann das ganz schnell wieder, was sie im anderen Fach können.

Anika von Bose
4 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Herr Borchardt hat nicht ein einziges Mal die Montessori-Pädagogik mit dem staatlichen Schulsystem verglichen. Er hat auf Fragestellungen des Interviewers zur Montessori-Pädagogik geantwortet und warum er sich dafür einsetzt. Die einzige Male wo er die Regelschule in den unmittelbaren Kontext setzt, sind seine eigenen Schulerfahrungen und bei der Frage was aus seiner Sicht dafür sorgt, dass Kinder das Lernen verlernen. Aber selbst da verurteilt er nicht die Arbeit an staatlichen Regelschulen, sondern die vorgegebenen Kriterien wie Lehrpläne , Leistungsorientierung und Leistungsbewertung. Diese Thesen muss man nicht richtig finden, aber diese und die beschriebenen persönlichen Erfahrungen als ein Angriff auf alle Pädagogen zu werten, die nicht an einer Motessorischule arbeiten ist doch ein „bisschen drüber“.

„Denn es ist eine Pädagogik des Friedens in der heutigen Zeit.“ Klingt etwas pathetisch, aber die Erklärung dazu ist für mich nachvollziehbar. Mehr Kooperation und weniger Wettbewerb…

vhh
4 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Ein Grundgedanke von Wertschätzung für die pädagogische Arbeit an allen Schulen ist auch kaum zu finden.Wäre es nicht im Sinne dieser Wertschätzung, so etwas irgendwo einmal zu äußern, um auch solche überempfindlichen Menschen wie mich zu beruhigen? Zumal ich mit dieser Empfindung scheinbar nicht ganz allein da stehe?

Anika von Bose
4 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Aber es geht doch explizit um die Montessoripädagogik und um nichts anderes. Wenn Herr Borchardt tatsächlich einen Vergleich oder eine Bewertung vorgenommen hätte, könnte ich Sie ja verstehen – aber das habe ich zu keinem Zeitpunkt zur Kenntnis genommen. Deswegen müssen Sie „vielleicht einfach in die Füße atmen“ und sich in Ihrer Aufregung auf das beziehen was Herr Borchardt gesagt hat und nicht auf das was er nicht gesagt hat.

DerechteNorden
4 Monate zuvor

Das Kind sehen ist wichtig. Eigentlich ist das eine Binse.
Allerdings kann man Kinder nicht ausreichend sehen, wenn man zu viele gleichzeitig sehen muss.
Es hat in der Regel nichts damit zu tun, das an konventionellen Schulen Lehrkräfte Kinder nicht sehen wollen.

Meine Erfahrung mit Vertreter*innen solcher Positionen läuft immer wieder darauf hinaus, dass man Kolleg*innen (indirekt) verdächtigt, schlechte Arbeit zu leisten und sich nicht genügend anzustrengen.

Hysterican
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Tja, da haben Sie recht!!
Tue ich auch gar nicht….dafür weiß ich als (un-)pädagogische Systemhure, dass ich in dem Job nix tauge, seit über 30 Jahren Kindern Gewalt antue und dafür dem Staat und damit der Gemeinschdt unfassbar viel Kohle aus dem Kreuz leiere.

Und wissen Sie was?

Mittlerweile ist es mir egal, denn es wurstet völlig, ob und wie ich über den Umgang mit den mir anvertrauten Schutzbefohlenen umgehe – es wir immer aus irgendeiner Ecke jemand kommen, der mir genau erklärt, warum ich es falsch mache.
Und daher ist es mir mittlerweile wumpe, ob jemand aus einer anderen pädagogischen Perspektive darlegt, warum ich im staatliche Regelschulsystem immer nur unzulänglich tätig sein kann.
Und ich freue mich daran, dass wenigstens ein paar wenige SuS die Segnungen einer umfänglichen, demokratischen und friedenssichernden Bildung erhalten.

“Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich’s völlig ungeniert.”

Katze
4 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

So ist es.
Mir ist zunehmend wumpe und auch schnuppe,
wie köcheln staatliche oder reformpädagogische Bildungssuppe.
Seit über 30 Jahren schon in diesem Job
wurde manche didaktische Sau schnell zum Flopp.
Das bildungsideologische Gemurmel soll betören,
Leistung und Wettbewerb als out beschwören.
Und was sind die Konsequenzen?
Fachwissen scheißegal, Hauptsache soziale Kompetenzen.

Viele Grüße
von der hysterischen Katze

Besseranonym
4 Monate zuvor
Antwortet  Katze

Hysterisch ?
Ich würde das als realistisch bezeichnen und möchte noch ergänzen:
Wenn das mit den sozialen Kompetenzen auch ( zu oft ) nicht funktioniert, scheißegal – Hauptsache es war in den Medien
( wir haben alles getan, die Ausführenden = fS waren nicht zu überzeugen )
“Seit über 30 Jahren schon in diesem Job
wurde manche didaktische Sau schnell zum Flopp.” dto

Unfassbar
4 Monate zuvor
Antwortet  Katze

Und selbst soziale Kompetenzen werden immer schwieriger vermittelbar. Abgesehen davon halte ich deren Vermittlung eher als Aufgabe der Eltern.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

? Aus Ihrem Interview: “… es vor allem um die Haltung der Lehrkraft zum Kind …”

Das kann man schon so lesen, denke ich.
Letztendlich sagt der Interviewte, dass LK, die an herkömmlichen Schulen arbeiten, als Teil des Systems, das sie ja verlassen müssten, sähen sie Kinder anders, eine falsche Haltung hätten.

Anika von Bose
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Aus dem Interview:
„News4teachers: Es geht bei der Montessori-Pädagogik also nicht um spezielle Lernmaterialien, die eingesetzt werden?

Borchardt: Nicht nur. Es gibt natürlich die Montessori-Materialien, aber an den Montessori-Schulen geht es vor allem um die Haltung der Lehrkraft zum Kind und die Art der Beziehung, die entsteht, während sie das Kind bei seiner Entwicklung begleitet.“

Ich kann aus diesen Ausführungen keinerlei Bewertung oder Verurteilung hinsichtlich der Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern, die im Regelschulsystem arbeiten, entnehmen. Zumal er an anderer Stelle des Interviews auch erklärt, dass er als Mitglied des Schulvorstands nicht in das pädagogische Wirken eingreift, ja noch nicht mal persönlich mit Lehrkräften spricht, es sei denn die Schulleitung fordert ihn dazu auf. Er erhebt den Anspruch, der ihm in diesem Forum unterstellt wird, zu keinem Zeitpunkt.

Aus meiner Sicht hat er in seiner Antwort versucht auszuführen worum es in der Montessoripädagogik geht. Und das es Unterschiede in der Haltung der Lehrkräfte zum Kind geht, während sie das Kind beim Lernen begleitet. Muss man das richtig finden? Nein, aber das verlangt auch niemand, auch Herr Borchardt nicht.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

? Es ist eine Binse, dass man eine gewisse Haltung zum Kind haben sollte, wenn man unterrichtet.
Wenn man also extra erwähnt, dass es in der Montessori-Pädagogik darum geht, dann sehe ich darin sehr wohl eine indirekte Kritik.
Umgekehrt heißt das nämlich: Wer keine Montessori-Pädagogik verwendet, hat nicht die richtige Haltung zum Kind.

Pauker_In
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich kann nach spätestens sechs Stunden keine Kinder mehr sehen!

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Und die eigenen Kinder auch nicht ?

Pauker_In
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Wie viele hab ich denn wohl?

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Keine Kinder ?

Pauker_In
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Kann sein… kann aber auch nicht sein!

RSDWeng
4 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Dann sofort den Beruf an den Nagel hängen!!!

Mika
4 Monate zuvor

„ Warum ist die Montessori-Pädagogik eine Pädagogik des Friedens?

Borchardt: Kinder, die unsere Schulen durchlaufen haben, haben die Vorteile von Kooperation und nicht Wettbewerb erfahren. Sie setzen auf Austausch, auf Schwarmintelligenz.“

Warum ist Kooperation und Austausch ein Zeichen für Frieden? Jegliche Armee, die erfolgreich agieren will, MUSS kooperativ und im Austausch arbeiten. Auch das Schwarmintelligenz ein Kennzeichen friedlichen Handelns sein soll, erklärt sich mir nicht. Jeder, der einen Schwarm Krähen oder einen Bienenschwarm auf Angriff oder einen Termitenschwarm bei der Ausbreitung erlebt hat, kann dies bestätigen.

Inwiefern Montessoripädagokik und -schulen einen sehr wichtigen Beitrag zum Zusammenleben in unserem Land leisten (wie behauptet), bleibt ebenfalls unklar.

Das sind so Allgemeinplätze, die sich nett anhören, aber nichts Konkretes aussagen.
Schade!

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Die lernen gruppendynamisches Lernverhalten und
gegenseitiges Unterstützen.
Außerdem sind die Materialien besser.

Mika
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Also ich hab diverse Kurse bei Herrn Kaul durch. Die kochen auch nur mit Wasser. Es gibt Kinder, für die ist diese Methode großartig, und es gibt Kinder, die überhaupt nicht damit klar kommen. Gleiches kann man über die Regelschule sagen. Letztlich hängt es IMMER am Lehrer, egal, welches Etikett auf der Schule steht.

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Empathie und Wertschätzung hängt nicht von der Lernmethode ab.
Und die Lehrpersonen sind immer die wichtigste Stellgröße.
Das Zusammenspiel zwischen Lehrperson und Schülern
ist aber auch entscheidend, wobei die Lehrenden die Struktur
des Unterricht vorgeben, wann die Schüler auch in Partnerarbeit
Inhalte bearbeiten und sich durch Erklärungen des besseren
Schülers untereinander helfen, Lerninhalte vertiefend sich anzueignen.
Dabei fungiert ein Schüler gewissermaßen als Hilfslehrer,
der selbst die Inhalte durch eigenes Erklären Lerninhalte vertieft.

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Aber das wissen Sie selbst.

Alter Pauker
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

???? Besser als was???

Alter Pauker
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

??? Wer beurteilt das und nach welchen Maßstäben????

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Alter Pauker

Sie als Lehrer beurteilen das, und legen fest,
sie mit den ihnen anvertrauten Kindern arbeiten.
Der Maßstab ist der nachhaltige Lernerfolg der Schüler.
Wir Eltern vertrauen Ihnen.

Unfassbar
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Aus meiner Sicht und Erfahrung funktioniert das nur, wenn die Kinder sehr selbstständig sind. Bei sozial schwierigen Klassen ist das nur sehr selten der Fall.

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Maria Montessori hat aber sehr erfolgreich mit Kindern
aus bildungsfernen Elternhäusern gearbeitet.
Die Materialien sind so konzipiert, das zum Beispiel
Mengenbilder sehr viel besser durch eigenes Ausprobieren
erfasst werden.

Dr. Specht
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Könnten Sie Ihre Aussage über den “Erfolg” der Arbeit von Frau Montessori belegen? Bitte aber in diesem Fachmagazin von unabhängiger Seite, nicht mit einer Publikation aus dem Montessori-Universum.

Wie groß war die Lerngruppe? Wie die Schüler-Lehrkräfte-Relation? Welcher Zeitrahmen stand für eine konkrete Aufgabe zur Verfügung?Wer führte die Untersuchung durch?
Sind tatsächlich noch Materialien aus den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhundert gegenwärtig in sog. Montessori-Schulen im Einsatz?

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Damals war bildungsfern aber etwas anders.
“Bildungsfern” bedeutete oft “Kind will, Familie hat aber nicht die Mittel”.
Heute ist “bildungsfern” in der Regel “Familie sieht Notwendigkeit für Bildung nicht so recht, weil es dort große Baustellen gibt, erzieht Kind dementsprechend bzw. vernachlässigt Bedürfnisse”. Da hätte Maria Montessori erstmal ganz andere Dinge mit den Kids bewältigen müssen, bevor an das Ausschöpfen des Potenzials zu denken gewesen wäre.

Die Familie meiner Mutter galt als bildungsfern. Meine Mutter hatte dadurch viel weniger Möglichkeiten, obwohl sie klug, diszipliniert und motiviert genug gewesen wäre.

Realist
4 Monate zuvor

Das Bildungsbürgertum flüchtet an Montessori-Schulen, konfessionsgebundene Schulen und andere “Privat”-Schulen.

Und der Grund ist die “bessere” Didaktik, das “bessere” Lernmaterial und die “besseren” Lehrkräfte.

Fehlt noch das Argument, dass “die Freunde” auch alle da sind…

Sepp
4 Monate zuvor

Ich erdreiste mich mal, die Schwarm-Intelligenz dieses Forums für mich zu nutzen:

Die klassischen Arbeiten und Materialien von Maria Montessori kenne ich. Aber an Montessori-Schulen wird ja heute auch Oberstufen-Unterricht durchgeführt.

Hat jemand hier Tipps für Montessori-Oberstufenmaterialien in Chemie, Biologie, ggf. auch Physik? Gibt es entsprechende Unterrichtsmaterialien und Bücher frei zu kaufen?

Mika
4 Monate zuvor

Der erste Satz Ihres Artikels gefällt mir: „Mathelehrer an deutschen Gymnasien sind Weltspitze“.
Und da wir immer mehr Gymnasien haben, haben wir immer mehr Weltspitze-Lehrer.
Aber mal im Ernst: hier an den Schulen sind inzwischen extrem viele Seiteneinsteiger gerade im Matheunterricht eingesetzt (weil es einfach kaum noch ausgebildete Mathelehrer gibt). Und wenn für den Matheunterricht unqualifizierte Personen dieses nicht einfach zu unterrichtende Fach übernehmen, kommt eben häufig Murks raus.