WIESBADEN. Die Schüler Union Hessen und der Hessische Philologenverband (hphv) wollen zukünftig den Schülerinnen und Schülern in Hessen mehr Möglichkeiten bei der Wahl der Leistungskurse einräumen. Die Schüler Union startet hierzu auch eine Postkarten-Aktion, um für Unterstützung zu werben.
Bislang sieht die Oberstufen- und Abiturverordnung (OAVO) in Hessen vor, dass als erster Leistungskurs eine Fremdsprache oder Mathematik oder eine Naturwissenschaft gewählt werden muss und das zweite Leistungsfach sich aus dem Angebot der jeweiligen Schule ergibt.
Aus Sicht der Schüler Union ist es nur schwer nachvollziehbar, warum zum Beispiel eine Leistungskurs-Kombination Mathematik und Physik möglich ist, jedoch nicht Deutsch und Politik und Wirtschaft. „Eine solche Kombination bedeutet im Ergebnis weniger Überschneidungspunkte und deckt somit ein breiteres inhaltliches Spektrum ab“, so Finn-Luca Möller, Vorsitzender der Schüler Union.
„Die Förderung der Bildungssprache Deutsch ist ein gutes und zentrales Anliegen des Ministeriums“
Unterstützung gibt es durch den Philologenverband: „Die Förderung der Bildungssprache Deutsch ist ein gutes und zentrales Anliegen des Ministeriums. Entsprechend sollte eine Aufwertung des Faches Deutsch bei der Wahl der Abiturfächer eine logische Maßnahme sein“, so der hphv-Vorsitzende Volker Weigand.
Beide Verbände betonen, dass die Forderung keine Abwertung der bisherigen Optionen darstellt, sondern eine Ausweitung der Wahlmöglichkeiten im Sinne aller angehenden Abiturientinnen und Abiturienten ist. Zumal bislang zum Beispiel Englisch oder Französisch als Fremdsprache als erstes Leistungsfach wählbar sind, Deutsch als ebenfalls im Aufgabenfeld I angesiedeltes Fach und Muttersprache mit den gleichen Kompetenzerwerben jedoch nicht. Eine Erweiterung der Wahlmöglichkeiten würde die Studierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler insgesamt verbessern und auch die Chancengleichheit erhöhen. In dieser Einschätzung sind sich die Schüler Union Hessen und der hphv einig. News4teachers / mit Material der dpa
Abitur: Erstes Bundesland erkennt Ukrainisch als zweite Fremdsprache an
Wenn ich die Reaktion im Forum bei den Forderungen nach weniger Frontalunterricht und Besuchen von KZ-Gedenkstätten bedenke, ist ja die Resonanz auf dieses Vorhaben absehbar, oder etwa nicht? 😉
War es nicht die Union, die diese Einengung der Belegmöglichkeiten als vermeintliche Aufwertung des Abiturs eingeführt hat?