Unterrichtsausfall und Überlastung: Im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen an den Schulen fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine systematische Zeiterfassung auch für Lehrkräfte. Diese sei Pflicht und erfolge an anderen Stellen im öffentlichen Dienst, nicht aber an den Schulen, sagte der hessische GEW-Vorsitzende Thilo Hartmann. Dort würden überlange Arbeitszeiten in den Schulwochen und unbezahlte Überstunden geleistet.
Tausende Lehrerstellen seien allein in Hessen nicht besetzt, sagte Hartmann. Die Abbrecherquote von Studierenden sei hoch – wenn sie sähen, wie an Schulen gearbeitet werde, führe dies zu einem «Praxisschock». Von 100 Studierenden kämen weniger als 50 fertig ausgebildet in den Schulen an. Auch Probleme mit hohem Krankenstand von Lehrkräften gebe es immer wieder, Unterrichtsausfall sei die Folge.
«Viele zusätzliche Aufgaben kamen in den vergangenen Jahren dazu, ohne, dass die Ressourcen gestärkt wurden»
In Hessen arbeiteten einer Studie der GEW aus dem Jahr 2020 zufolge 21 Prozent der Vollzeit-Lehrkräfte in Schulwochen mehr als die gesetzlich pro Woche höchstens erlaubten 48 Stunden. Die Gewerkschaft geht von einem zwischenzeitlichen weiteren Anstieg der Mehrarbeit aus, sagte der Vorsitzende Hartmann.
Nach Angaben der GEW haben die Aufgaben von Lehrerinnen und Lehrern, die sie außerhalb des Unterrichts erledigen, in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zugenommen. Dazu gehörten die Organisation von Klassenfahrten und Ausflügen, die Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe sowie Pflichten, die sich aus Inklusion und Digitalisierung ergeben. Die Vor- und Nachbereitung von Unterricht komme zu kurz.
Die Forderung nach Erfassung der Arbeitszeit wird auch vom Interessenverband Hessischer Schulleitungen vertreten. «Viele zusätzliche Aufgaben kamen in den vergangenen Jahren dazu, ohne, dass die Ressourcen gestärkt wurden», kritisierte der Verbandsvorsitzende Andreas Leibold. Dies gehe zulasten der Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern.
Die Arbeit könne mithilfe der Erkenntnisse aus einer Zeiterfassung besser und effizienter verteilt werden, beispielsweise auch auf Verwaltungsfachkräfte oder technische Assistenten. Dies würde Lehrkräfte entlasten und die Unterrichtsqualität verbessern. Von Mehrarbeit seien auch die Schulleitungen betroffen. Leibold berichtete von wöchentlichen Arbeitszeiten jenseits der 50 Stunden.
Die GEW legte den Entwurf einer Dienstvereinbarung mit dem Kultusministerium vor. Darin soll die Erfassung von Beginn und Ende der Arbeitszeit sowie Pausenzeiten festgelegt werden. Das Land müsse eine kostenfreie, leicht handhabbare sowie datensichere Methode zur Erfassung der Arbeitszeiten bereitstellen.
«Das Thema kann nur einheitlich gelöst werden, deshalb verbietet sich ein Alleingang»
Das Kultusministerium erklärte auf Anfrage, das Thema Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte werde derzeit innerhalb der Kultusministerkonferenz (KMK) zwischen den Ländern besprochen. «Das Thema kann nur einheitlich gelöst werden, deshalb verbietet sich ein Alleingang», teilte eine Ministeriumssprecherin mit.
Offensichtlich versucht die KMK, das Thema auszusitzen: Schon seit August vergangenen Jahres liegt ihr eine Stellungnahme des Bundesarbeitsministeriums vor, der zufolge eine Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte eingeführt werden muss. Hintergrund sind Urteile des Europäischen Gerichtshofs (bereits 2019) und des Bundesarbeitsgerichts (2022). (News4teachers berichtete.) Reaktionen bisher: keine. Nur Bremen hat angekündigt, ein Pilotprojekt zur Erfassung der Arbeitszeit im Schuldienst starten zu wollen.
Die GEW dagegen erwartet zügige und ernsthafte Verhandlungen, wie Hartmann sagte. Den Entwurf für die Dienstvereinbarung will der zuständige Hauptpersonalrat Schule Hessens Kultusminister Armin Schwarz (CDU) an diesem Donnerstag vorlegen. Das Gremium könne ohne Arbeitszeiterfassung wichtigen Kontrollpflichten beim Gesundheitsschutz nicht nachkommen, sagte dessen Vorsitzender Peter Zeichner. News4teachers / mit Material der dpa
Die Politik verlässt sich als Arbeitgeber zu weiten Teilen noch immer auf die Loyalität der Lehrer, die die Kinder natürlich nicht hängenlassen wollen und gerne die Extrameile gehen, ohne dafür einen Ausgleich zu bekommen. Immerhin haben Lehrkräfte durch die Ferien mehr Urlaub im Jahr als viele andere Arbeitnehmer. Da sich die Bundesländer aber so sehr vor einer realistischen Zeiterfassung bei Lehrern sträuben, scheint die komplette Mehrarbeit nicht durch die Ferienzeiten abgegolten zu sein.
Lehrer haben nicht mehr Urlaub, das ist so ausgedrückt irreführend.
In den Ferien haben Lehrkräfte keine Unterrichtsverpflichtung, sodass ihr Urlaub in dieser Zeit liegen muss. Bleiben Zeiten über, sind dies Arbeitszeiten.
Jemand, der oder die im Homeoffice arbeitet, hat doch deshalb auch nicht gleich Urlaub, auch wenn die Anwesenheit im Hauptgebäude nicht erwartet wird.
Und auch im Homeoffice wird die Arbeitszeit erfasst, bei Lehrkräften jedoch nicht.
McKinsey und andere, definitiv NICHT pro-pädagogische Institutionen/Firmen haben das mittlerweile mehrfach untersucht.
Ergebnis ist immer gleich:
– die massive Mehrheit der LuL arbeitet zu viel
– JA, mit Ferien eingerechnet
– das Gehalt ist in RELATION ZUR IN DER BRD ERWARTETEN QUALIFIKATION FÜR ECHTES LEHRAMT guter Durchschnitt, jedoch nix besonderes
Machiavelli-Modul aktiviert:
Warum sollte also die Politik diesen deal aufkündigen, wenn sie dazu nicht GEZWUNGEN wird?
Der einzige Weg einen solchen heimtückischen, zynischen double-bind zu brechen ist: Eben NICHT die Extrameile gehen und laut sagen warum.
30 Tage Urlaub = Sommerferien. Der Rest ist mit Arbeit gut gefüllt. Korrekturen aufwendiger Leistungsnachweise oder von mehreren Klassen/Jahrgangsstufen legt man sich auch mal in die Ferien, weil dann die Unterrichte nicht leiden, sofern es möglich ist.
Außer der Kollege mit Musik und Gesellschaftslehre in Sek1 oder andere Kombis von zwei Nebenfächern. Der korrigiert nie irgendwas, ist oft dann ohne Hauptfach auch kein Klassenlehrer und arbeitet definitiv weniger für das gleiche Geld
Das stimmt so nicht! In Niedersachsen werden Klassenarbeiten auch in den Nebenfächern geschrieben! Und Klassenleitung ist man auch. So entstehen Gerüchte und Vorurteile. Bitte dann nur für das eigene Bundesland sprechen.
Unsere Musikkollegen sind mit Chor, Orchester, Bigband usw. sehr gut ausgelastet.
Das schöne ist, dass bei einer Erfassung der Arbeitszeit der ganze andere Kram ja auch mal aufgelistet wird: Klassenlehrer, Beratung, Chor, Band, Berufsorientierung … da bleibt für (fast) jeden was übrig.
Ich habe kein Vertrauen mehr in meinen Arbeitgeber.
Das KM als Arbeitgeber verstößt hier gegen ein gültiges Gesetz, so ist es.
Besser hätte ich es auch nicht formulieren können!
Das ist das erste Mal, dass ich Ihnen vollumfänglich zustimmen muss.
Meistens sogar ein DienstHERR. Das macht die meisten zu Knechten. Und so werden sie auch behandelt.
Fehlt neben den Frondiensten nur noch, dass wir auf dem Zehnthof schuften müssen.
Ach nee, das tun wir ja schon…
In vielen Fällen aber auch eine (Dienst-)Domina.
Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser!
Zumindest für Dienststellen, da deutlich günstiger zu haben.
Die GEW ist doch schon lange am Thema, was ist daran neu?
Während hier vorgeschoben wird, man bräuchte eine einheitliche Regelung, hat
die Arbeitszeiterhebung mit großer Studie vor 10 Jahren in Niedersachsen nicht bewirkt, dass alle Bundesländer für Entlastung und Ausgleich gesorgt hätten, sondern dazu, dass in jedem Bundesland einzeln eine Erhebung erfolgen musste – von der GEW statt vom Land.
Nun ist es Hessen, aber auch in Niedersachsen und Sachsen wurde die Arbeitszeit erhoben, in Hamburg und Bremen.
Und während das Urteil eindeutig ist, spielt die KMK auf Zeit und will eine Ausnahme erwirken, die im Gesetz nicht vorgesehen ist und die asu dem Arbeitsministerium bereits mit dem Verweis auf das Urteil zurückgewiesen wurde.
https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/kommt-die-arbeitszeiterfassung-fuer-lehrerinnen-und-lehrer/
Das Argument, die außerunterrichtliche Arbeitszeit sei nicht vorhersehbar, müsste ja gerade dazu führen, dass die Arbeitszeit erhoben wird, wie sonst kann das Land dafür Sorge tragen, dass es die Lehrkräfte mit allen an sie gestellten Anforderungen nicht heillos überlastet.
Bildung ist uns teuer, sie darf nur nichts kosten.
Vielleicht müssten die Lehrkräfte, die gerade per App in den Studien der GEW die Arbeitszeit erheben, was in NDS als gerichtsfest anerkannt wurde, die Überstunden einreichen und um Ausgleich bitten.
Aber bitte schnell!
Wir brauchen 32 Stunden Wochen, werden uns an den allg. Gewerkschaften orientieren.
Ruhestandsmöglichkeiten ab58 schaffen
4-Tage Woche unser Ziel
Homeofficemöglichkeiten schaffen, hier homeschooling und Selbstlernzeiten ca. 30%
Ganz wie die vielen anderen Beschäftigten, denn gleiches Recht für alle!
Andernfalls mehr Lohn und Ausgleich!
Unser Kollegium fordert im Grunde die 4-Tage Woche die ein.
Viele aus Fairness, weil es woanders auch so läuft.
Warum soll die Kollegin 5 Tage in MV weit zur Schule pendeln, während der/die Partner/in nur 4 Tage hat bei vollem Lohnausgleich. Dieses Homeoffice ist auch ein echtes benefit.
Fair ist es auch nicht, wenn sie in der Autoindustrie abschlagsfrei + Abfindung Ende 50 nach Hause geschickt werden und Lehrer mit dem schmalen Inflationsagehalt bis 67 puckeln.
Das geht so nicht, Kollegen.
Fairness???
Was soll denn der Punkt “Fairness”?
Wo sind denn Beschäftigungsverhältnisse “fair”?
Ist “fair” gleich “gleich”?
Mir hängt die Forderung nach “Fairness” zum Hals raus. Es ist nämlich nicht der Eunsch nach “Fairness”, sondern ein selektiertes, gieriges Geifern nach “Ich auch” in Randbereichen, in denen einige wenige einen “Vorteil” haben, den Lehrer ausnahmsweise nicht genießen.
Dann wäre es auch “fair”, eine Deadline zur Rückgabe von Arbeiten zu fordern. Oder Nullrunden in der Gehaltsentwicklung bei nur mittelmäßiger Leistung. Oder die Verpfluchtung, an Tagen außerhalb des Urlaubs (also hier: auch in der Unterrichtsfreien Zeit) Termine wahrzunehmen oder anzubieten. Oder oder oder.
Ich kann dieses infantile Fordern einfach nicht mehr ertragen.
Entschuldigen Sie, aber in meinem Bundesland GIBT es diese Deadline! Für Unter- und Mittelstufenarbeiten zwei Wochen und Oberstufenklausuren, egal ob Deutsch-LK oder Chemie-GK drei. Wer das nicht schafft, muss eine Verlängerung bei der Schulleitung beantragen, was nicht heißt, dass man diese immer bekommt.
Nullrunden bei der Gehaltsentwicklung gibt’s seit Jahren, wenn man genau rechnet, sogar eigentlich Minusrunden.
Termine in der unterrichtsfreien Zeit sind auch nicht selten Usus, zumindestbei uns!
Also bitte nicht einfach behaupten oder von sich auf alle schließen!
Ich kann diese “infantilen” Pauschalisierungen einfach nicht mehr ertragen!
Steile These bessere Arbeitsbedingungen mit Infantilität gleichzusetzen. Naja, es kommen ja ständig neue Lehrer nach, weil der Beruf so attraktiv ist, nicht wahr?
Es war nicht die GEW, sondern der Philologenverband Baden-Württemberg, der vor etwa einem Jahr eine Klage gegen das KM wegen der überhöhten Lehrer-Arbeitszeit, die zwei Kollegen akribisch dokumentiert haben, eingereicht und unterstützt hat! Nur mahlen die Mühlen der Justiz hier sehr, sehr langsam…
Warum wird dann im Titel des Artikels wieder mal die GEW so herausgestellt, als ob sie das Thema jetzt ausgegraben hätte? Mit fremden Federn schmücken… oder bewusst verfälschte Darstellung?
Ja, die Kultusminister verstecken sich alle dahinter, dass vom Bund ein Gesetz kommen soll. Aber sonst pocht man auf die Kulturhoheit der Länder.
Wir haben selbstverständlich auch über die angekündigte Klage der Philologen berichtet: https://www.news4teachers.de/2023/09/kultusminister-wehren-sich-gegen-geplante-arbeitszeiterfassung-fuer-lehrkraefte-philologen-wollen-sie-nun-einklagen/
Wir haben seitdem aber nichts mehr zu diesem Thema vom Philologenverband Baden-Württemberg gehört. Es gibt keine weitere Pressemitteilung dazu.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das stimmt eben überhaupt nicht! Wie wäre es mit der Pressemitteilung vom 1. Februar, gerne hier nachlesen: https://www.phv-bw.de/phv-bw-zum-thema-arbeitszeitklage/ .
Stimmt, übersehen. Wir haben aber natürlich auch darüber berichtet: https://www.news4teachers.de/2024/01/zwei-lehrkraefte-ziehen-vor-gericht-weil-sie-zu-lang-arbeiten-muessen-ihr-ziel-eine-erfassung-der-arbeitszeit-im-schuldienst/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das Thema war nie in der Versenkung.
Die KMK drückt sich davor, über die Länderparlamente geltendes Recht umzusetzen.
Da darf man sich nicht wundern, wenn die Parlamente einen rot-blauen Anstrich von innen bekommen und selbst die “generell linksversifften Lehrer” [Vorurteil!] nach Alternativen für Dienstherren suchen.
Herr Heil verweist auf die Länder wegen der Kultushoheit. Durchgreifen und anweisen kann er nicht.
Es kann nur über Musterklagen erzwungen werden und die laufen schon – zumindest in Baden-Württemberg.
Die KMK macht doch alles richtig.
Alle Klagen zur Arbeitszeit sind bisher ins leere Verlaufen und die LuL leisten weiter unbezahlte Überstunden.
Bei unseren Berufsverbänden sehe ich da eher schwarz.
https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Arbeitnehmerrechte/Arbeitszeitschutz/Fragen-und-Antworten/faq-arbeitszeiterfassung.html
“Arbeitszeitgesetz und Arbeitsschutzgesetz sind zwar Bundesgesetze, die Überwachung der Bestimmungen der Gesetze ist jedoch Aufgabe der Bundesländer. Die Länder und die nach Landesrecht bestimmten Arbeitsschutzbehörden (z.B. die Gewerbeaufsichtsämter) sind auch für die Auslegung und Anwendung der gesetzlichen Vorschriften zuständig”
Warum arbeiten unsere Berufsverbände (GEW, dbb, DPhV, …) nicht zusammen und fordern die Arbeitszeiterfassung ein?
Dabei rede ich nicht über eine Ausarbeitung von Dienstvereinbarungen, die doch nur weitere Verzögerungen bedeuten, sondern über einen breiten Einsatz der vorhandenen rechtlichen Mittel, z.B.:
– Überschwemmen der BG’s und Gewerbeaufsichtsämter mit Eingaben.
– Überschwemmen der Gerichte mit Klagen.
Insbesondere letzteres sollte Aufgrund der klaren Rechtslage zu einer zügigen Umsetzung führen.
Zur Klage in Baden-Württemberg:
“Ein Sprecher des Verwaltungsgerichts Stuttgart bestätigte den Eingang der Klage. Diese richte sich gegen das Land Baden-Württemberg und habe zum Ziel, feststellen zu lassen, dass die geleistete Arbeitszeit der beiden Lehrkräfte die reguläre Wochenarbeitszeit für Beamte überschreite, sagte ein Gerichtssprecher.”
Ich kann hier leider keine Musterklage herauslesen.
Wir werden auf jeden Fall sehen, was dabei herauskommt. Bei aktuellen Gerichtslaufzeiten von ca. einem Jahr sollte es bis Anfang 2025 ein Urteil geben.
Genau das wäre etwas, was echte Gewerkschaften tun würden.
Stattdessen wird gekuschelt.
Das kann nur böse ausgehen und viele Kollegen werden sich dann nachher aufregen, weil das einen Rattenschwanz nach sich zieht der sich gewaschen hat.
Was macht der Kollege der keine so intensiven Fächer hat? Der schafft den Ferienausgleich nicht und dann was macht der dann bitte….
Oder Kollege XY der dann ausgebremst wird, weil seine Tagesarbeit überschritten ….
Die ganze Geschichte ist von der GEW nicht zu Ende gedacht.
Um Arbeitszeit zu erfassen, muss die Arbeit erstmal genau definiert werden und das wird erst einmal für den Dienstherrn eine Riesen Aufgabe und dann für den Schulleiter der das dann noch individuell ausgestalten muss, kontrollieren und belegen darf….
Wer sich auf den Job einlässt weiß das vorher, hat dafür aber unglaubliche Privilegien gegenüber normalen Arbeitnehmern….
Die Freiheiten die wir haben bekommst du in der freien Wirtschaft nicht….
Statt auf vernünftige Betahlung zu setzen und auf bessere Strukturen reitet die GEW nun auf der Arbeitszeiterfassung rum….
Ja da gibt es Gerichtsurteil das umzusetzen ist, aber die Gewerkschaften sind hier zu verbohrt und nicht kompromissbereit.
Die Lösung ist tatsächlich erst einmal die Tätigkeiten zu definieren und dann zu überlegen was man delegieren kann….
Das würde neues Personal und eine andere innere Schulstruktur bedeuten.
Setzt man das Erfassungs- System im aktuellen Stand um, steht im schlimmsten im Gymnasium ab April keine Lehrkraft mehr zur Verfügung weil das Arbeitszeitkonto so voll ist, dass es ausgeglichen werden muss….
Ich mach da jetzt extreme Beispiele- aber ich bin der Ansicht viele denken zu kurz. Jeder freut sich dann das seine Arbeitszeit erfasst wird und denkt sich jetzt zeig ich es meinem Dienstherrn… nur der wird Mittel und Wege finden, das auszugleichen.
Am Ende haben dann Sportkollegen in der Grundschule ein Deputat von 35h weil geringere Vorbereitung, keine Elterngespräxhe usw…. Oder es werden wieder vermehrt 1:2 Verrechnungen eingeführt….
Hoppla Hopp wird hier nur zu Problemen führen
Dann lassen wir am besten alles so wie es ist und erhöhen die nächsten Jahre weiterhin den TV-L unterhalb der Inflationsrate. Wer viel arbeitet hat auch keine Zeit Geld auszugeben!
Das “System” wurde verstanden und kein “Systemfehler” erkannt.
Dann verstehen sie mich falsch.
Die Arbeitszeiterfassung ist richtig und wichtig und von mir auch gewünscht. Jedoch kann das Ganze nur funktionieren, wenn die Arbeit genau definiert wird und das ist sie nun mal gerade nicht . macht man hier einen Schnellschuss geht das ganze Ding nach hinten los. Die Voraussetzung im Arbeitsrecht ist nun mal das genau definiert ist was Arbeit ist. in unserem Fall wäre das klar ein Vorteil wenn Aufgaben und Tätigkeiten eindeutig definiert werden würden sowohl im Dienstrecht als auch innerhalb der Schule. Wir würden weitaus mehr Transparenz erreichen und auch Ungerechtigkeiten abschaffen. Nehmen wir doch nur mal die Kollegen die in den Leistungskursen einen hohen Korrektur Aufwand haben und setzen die ins Verhältnis zum Kollegen der in der fünften Klasse Sport unterrichtet. Und dann kann sich jetzt jeder aufregen, aber diese Arbeit ist unterschiedlich zu Gewichten. Und das sage ich als Hauptschullehrer. in meinem Arbeitsfeld sehe ich das genauso, dass die Belastung für einen Klassenlehrer weitaus höher liegt, als bei einem Kollegen, der nur seine Fächer unterrichtet. Die Arbeitszeit alleine misst diese Belastung nicht. Vor allen Dingen wird die Umsetzung ja wahrscheinlich eine Dokumentation des Arbeitnehmers sein und dann schafft jeder wie verrückt.
Die Erfassung aller Items, die die Arbeit einer Lehrkraft ausmachen, sind doch lediglich mit Blick auf die tarifliche Entlohnung von Bedeutung. Für die Tätigkeit von Beamt*innen hingegen ist sie sekundär, da die Beamt*innen ja nicht für die zu erbringende Arbeitsleistung entlohnt werden.
Der ewige Hinweis auf die Korrekturen von LK-Arbeiten aus der Oberstufe geht mir gewaltig auf den senkel. Die Kurse sind wesentlich kleiner als die Klassen und Kurse in der SekI. Hinzu kommt, dass je Quartal nur eine Kursarbeit geschrieben wird, für die – zugegebener Maßen mehr Klausurzeit zur Verfügung steht. In der SekI hingegen sind es drei Arbeiten je Halbjahr, wobei es ab Jahrgangsstufe 8 auch zumeist auf eine pro Quartal bei eienm Umfang von 90 Minuten hinausläuft.
Ja, die Kolleg*innen, die zwei Korrekturfächer haben sind nicht beneidenswert. In den Kollegien betrifft das aber meist nur eine kleine Anzahl von Lehrkräften. Der weitaus größere teil der Kolleg*innen hat Fakulten für ein Fach der Fächergruppe I und eines der Fächergruppe II. Hinzu kommt, dass der höhere Korrekturaufwand durch Anrechnungsstunden aus dem allgemeinen Topf ausgeglichen werden kann. Dazu bedarf es lediglich eines Konzeptes und eines Beschlusses der lehrkräftekonferenz. Aus meiner langjährigen Erfahrung u.a. als Mitglied des Lehrerrates an einer GE in NRW weiß ich, dass die meisten Anrechnungsstunden hierfür bei den Kolleg*innen mit Unterrichtseinsatz in der GOSt landen. Wobei ehrlicherweise auch gesagt werden muss, dass die Kolleg*innen mit der Lehrbefähigung SekI+II im langjährigen Mittel ca. 60% ihrer Unterrichtsverpflichtung in der SekI ableisten.
Eine unterschiedliche Gewichtung von Unterrichtsfächern nach Kursgrößen, Kurs-Niveaus und Zuordnung der Fächer zu Fächergruppen lehne ich absolut ab.
Aufgrund des Lehrermangels und der Tatsache, dass (je nach Bundesland) Anrechnungsstunden keine MUSS – Bestimmung sind, gibts bei uns keine Anrechnungsstunden für besondere Belastungen (30er Kurse in Korrekturfächern SEK 2, überwiegender Einsatz in SEK2 oder so). Und da die Quereinsteiger ungern Korrekturfächer übernehmen und nicht in die SEK. 2 sollen, sind die gelernten Kollegen überwiegend in ihren Korrekturfächern UND in den Riesenkursen in der SEK 2 drin.
Ich bin absolut für Arbeitszeiterfassung, und zwar für die gesetzlich vorgesehene Erfassung der INDIVIDUELLEN Arbeitszeit.
„Der ewige Hinweis auf die Korrekturen von LK-Arbeiten aus der Oberstufe geht mir gewaltig auf den senkel. Die Kurse sind wesentlich kleiner als die Klassen und Kurse in der SekI.“
Dieses Schuljahr bei uns:
LK Deutsch 11: 30 SuS
LK Deutsch 12: 31 SuS
LK En 11: 30 SuS
LK En 12: 31 SuS
GK Ma 11: 29 SuS
GK Ma 12: 25 SuS
In den letzten 7 Jahren nicht anders: der Lehrermangel machts nötig.
In der SEK 1 müssen bei uns 1-2 Klassenarbeiten pro Halbjahr geschrieben werden, das ist korrekt, allerdings sind diese deutlich geringer vom fachlichen und vom Zeitumfang her. Oder schreiben Sie in der SEK 1 5 stündige Klausuren wie im Vorabi? „Tests“ werden in der SEK 2 genauso häufig wie in der SEK 1 geschrieben, sind aber umfangreicher und aufwändiger in Erstellung und Korrektur.
Vom Zeitaufwand lebe ich in der SEK1 deutlich ruhiger, allerdings muss ich fast ausschließlich in die SEK 2 (bis auf 6 von 25h – die bin ich in JG 9 und 10), da eben Lehrermangel ist.
Kollegen mit der Kombination Sport/Erdkunde müssen dann eventuell mehr arbeiten als jetzt.
Darin sehe ich kein Problem. Die Arbeitszeit unter Lehrkräften ist sehr unterschiedlich und es gibt auch Lehrkräfte, die über das Jahr gerchnet deutlich weniger als 41 Stunden pro Woche arbeiten.
(Ich halte allerings die Reduzierung der Arbeitszeit auf 38,5 Stunden für dringend notwendig, wie es in der Wirtschaft üblich ist.)
Ein Sch*** ist “üblich” in der Wirtschaft
Dann schauen Sie gern mal hier: https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Arbeitsmarkt/Datensammlung/PDF-Dateien/tabIV2.pdf
Schon seit 1990 liegt die durchschnittliche tarifliche Wochenarbeitszeit bei unter 39 Stunden.
Ganz richtig, wir müssen da schnellstens runter und bei 34-35 ankommen und flexible Stundenpläne basteln!
„Setzt man das Erfassungs- System im aktuellen Stand um, steht im schlimmsten im Gymnasium ab April keine Lehrkraft mehr zur Verfügung weil das Arbeitszeitkonto so voll ist, dass es ausgeglichen werden muss….“
Und damit das nicht passiert, sollen die Gymnasiallehrer Überstunden knüppeln bis zum Gehtnichtmehr? Das ist Ihre Vorstellung von „Fürsorge“ durch den Dienstherrn und attraktiven Arbeitsplätzen? Ist ja jetzt nicht so, als ob wir die Bewerbungen fürs Gymnasiallehramt von A nach B und zurück stapeln könnten. An meinem Gym kann demnächst kein Informatik mehr in der SEK II angeboten werden, weil es nur noch eine ausgebildete Lehrkraft dafür gibt. In Kunst und Musik sieht es ähnlich aus.
Mir ist auch schleierhaft was daran jetzt das „Problem“ sein soll. Wir ganz ganz ehrlich sind wäre es doch genau das was das System bräuchte einen lauten sichtbaren Knall der bis in die obersten Etagen hallt.
Ja ich versteh ist großer Mist für die SuS aber die haben auch nichts von Verwahrung als !?
PS: Seit in meinem Bundesweit A13 für Grundschullehrer gezahlt wird, wandern zunehmend Gymnasiallehrer in die Grundschulen ab. Begründung: deutlich! reduzierter Arbeitsaufwand trotz höherer Wochenstundenzahl und damit freie Wochenenden.
Ach ja? Wusste ich noch gar nicht?
Ganz ehrlich, ich würde lieber Klausuren korrigieren, als das xte Elterngespräch mit Vor- und Nachbereitung nebst zig runder Tische in der Woche neben Unterricht und Klassengeschäfte machen….meine Kolleginnen und ich wanken -besonders in diesem Schuljahr – am Freitag aus der Schule raus.
Da spricht die Blinde von den Farben…
?
Rottenmeier kennt sich aber aus an der GS, und das nicht nur vom Hörensagen.
Würde eher meinen, da sieht der Blinde aus dem Norden das Licht nicht.
Ja, an der Grundschule kennt sich Frl. Rottenmeier definitiv aus, nicht aber am Gymnasium.
Richtig, das Fräulein Rottenmeier kennt sich in der Grundschule aus!
Ich weiß, was wir jeden verdammten Tag leisten, wie viele Elterngespräche, Fallbesprechungen, runde Tische, Auseinanderstzungen und Kooperationen mit verschiedenen Akteuren (Schulpsychologie, Jugendamt,…), die alle eine intensive Vor- und Nachbereitung bedürfen, wir machen….und das sind keine 10 Minuten Gespräche, das sind langwierige und oft sehr unbefriedigende Tätigkeiten. Ich weiß es deshalb so genau, weil ich als SL in so viele Fälle involviert bin, um die Kolleginnen zu unterstützen.
Da stelle ich mir eben vor (ja, hier spricht der Blinde von Farben…..obwohl….die Korrektur von Deutscharbeiten in der Grundschule auch naja schon anspruchsvoll sein kann, wenn man erst mal jedes Wort erraten muss 😉 )…..also da stelle ich mir so eine Korrektur von Sek ll Deutschklausuren schon entspannter vor….
Ich spreche Ihnen nicht ab, dass Sie sich mit den Belastungen an der GS auskennen – wie käme ich dazu.
Die Belastungen am Gym kennen Sie, wie Sie ja selbst schreiben, nur aus Ihrer Vorstellung. Die Arbeitszeitstudien für Lehrer haben die meisten Überstunden der verschiedenen Schularten bei den Gymnasiallehrern ergeben.
und wenn meine Kollegen, die gewechselt haben, dies bestätigen – warum soll ich sagen: nee, da irrst Du Dich, Du erlebst das ganz falsch!
PS:
“Elterngespräche, Fallbesprechungen, runde Tische, Auseinanderstzungen und Kooperationen mit verschiedenen Akteuren (Schulpsychologie, Jugendamt,…), die alle eine intensive Vor- und Nachbereitung bedürfen, wir machen….und das sind keine 10 Minuten Gespräche, das sind langwierige und oft sehr unbefriedigende Tätigkeiten.“ – läuft bei uns genauso inzwischen. Plus Polizei wegen diversen strafrechtlich relevanten Verhaltens von insbesondere jugendlichen Schülern. Bullerbü Gymnasium gibts seit Jahren nicht mehr.
„und wenn meine Kollegen, die gewechselt haben, dies bestätigen – warum soll ich sagen: nee, da irrst Du Dich, Du erlebst das ganz falsch!“
Ja, wie unten weiter gesagt, an ländlichen Grundschulen läuft es deutlich entspannter…das gebe ich auch unumwunden zu. Da ist der Unterricht auch entspannter und man hat auch nicht diese immense Anzahl von Kindern, die irgendein Problem mit sich rumschleppen….da kommt man nach seiner letzten Stunde aus der Schule raus und ist noch fähig einen Nachmittag zu verbringen und nicht zu vegetieren…
Ich wäre auch an meiner Landschule geblieben, wenn ich keine SL- Stelle angenommen hätte….
28 Jahre bin ich als volle Lehrkraft mit 28! Stunden reiner Unterrichtsverpflichtung im Schuldienst. Unterbrechung- jeweils 1/2 Jahr durch 2 Kinder. Ich habe ein klassisches Studium als Grund- und Hauptschullehrerin mit drei Unterrichtsfächern beendet und hauptsächlich in Brennpunktschulen gearbeitet. Ich erhalte übrigens immer noch kein A13(-;..denn dafür müsste ich über 50% in der Sek1 unterrichten…Einheitlichkeit im Schulsystem ist schon immer ein Fremdwort, jedoch wird es uns wohl kaum irgendwo hinkriegen, wenn wir uns hier anfangen zu”bekriegen” ,nur weil jeder es besser weiß. Wir sitzen in dieser Gesellschaftlichen und Bildungspolitischen Katadtrophe alle in derselben Titanic und diese Polemik ist ja schlimmer als bei unseren Dienstleuten. Die (scheinbar) neuen Ideen über Arbeitszeiterfassung?! Warum nicht, bitte- das sind noch keine Lösungen. Nur das Aufwerten von Bildung in unserer Gesellschaft kann etwas bewirken. Wie? Leute von der Basis gehen nach oben ?! Ich selbst habe keine Energie mehr dafür- das bisschen was noch bleibt stecke ich in die direkte Arbeit mit den Kids.
Trotz Laufbahnwechsel? Welches Bundesland ist das?
Mehrere Bundesländer zahlen inzwischen A13 für Grundschullehrer. Und aus meinem Gym hat letztes Jahr eine Deutschkollegin an die Grundschule gewechselt, und ich kenne mehrere Kollegen aus anderen Gyms, die zur Grundschule sind.
Das ist schon klar, hat aber doch nichts mit der Laufbahn zu tun.
Von welchen freien Wochenenden sprechen Sie eigentlich?
Ist doch klar, von denen in den Sommerferien. Die in den Herbst- Oster- und Weihnachtsferien kann man genauso wie die Feiertage im laufenden Schuljahr vernachlässigen.
Und ich kenne Leute, welche extra diesen “Umweg” gegangen sind, um unter anderem den Matheteil des Grundschulstudiums zu umgehen. Was soll uns das nun sagen?
Nun, ich bin mit Grundschullehrern befreundet, die schon immer an der Grundschule gearbeitet haben, und mit solchen, die vom Gym an die GS gewechselt haben. Letztere sagen, dass sie jetzt deutlich mehr Freizeit haben, erstere sagen schon seit Jahren, dass sie meine Arbeitsbelastung (bzw. die meiner Gymnasiallkollegen) nicht haben wollen. Mehr sagt das nicht.
Ich schätze, dass man erst gar nicht anfangen sollte, die eine mit der anderen Schulform zu vergleichen.
Fachinhaltlich sind die Schulformen nicht zu vergleichen, ebenso wenig wie die Anforderungen in Didaktik und Methodik. Der größte Unterschied liegt jedoch in den Anforderungen in Pädagogischen und Psychologischen Bereich….Grundschullehrer sind Allrounder, der Erziehungsauftrag steht mehr im Vordergrund….
Aber am größten ist der Unterschied zwischen ländlicher und städtischer Grundschule.
Je nachdem, wo Ihre ehemaligen gym-Kollegen gelandet sind, kann das Berufsleben durchaus entspannter sein….oder auch anstrengender.
Vom ländlichen Gym an die ländliche Grundschule.
Ja, dann kann ich Schilderungen ihrer nun GSKollegen nachvollziehen…..
Ich habe 15 Jahre an so einer GS gearbeitet. Es war wirklich wunderbar….selbst eine doppelte Klassenführung bei vollem Deputat und zwei kleinen Kindern zuhause haben mich nicht aus den Puschen gehauen…naja, meistens zumindest…
Auch ich (Gym, 2 Hauptfächer, Flachland) finde, dass man diesen Vergleich zwischen Schultypen nicht ständig ziehen sollte. Wir haben uns doch im Normalfall alle ganz bewusst für eine bestimmte Laufbahn entschieden, und zwar nicht wegen des Geldes (trifft zumindest bei mir so zu). Dementsprechend sollten wir den Kollegen an jeweils anderen Schultypen eine gleiche oder ähnliche. Einstufung gönnen und respektieren, dass vielleicht (wenn überhaupt) weniger Zeit investiert werden muss, dafür aber die Belastung anderweitig entsteht (höhere Stundenzahl, andere nervliche Ansprüche). Ich habe Respekt vor den Grundschulkollegen, die es mit einem Gewusel aufgeregter wirklich- noch-Kinder schaffen, die fachlichen Grundlagen zu legen, auf denen wir dann aufbauen. Als Gymnasiallehrer erleben wir zwar auch steigende Heterogenität, aber nicht in dem Maße, wie ich sie mir für die Primarstufe vorstellen kann. Ich weiß nicht, ob ich das könnte (und ich bin ein Geduldstyp). Wie sich diese andere nervliche Belastung in einer Arbeitszeiterfassung Niederschlägen soll, weiß ich allerdings auch nicht.
Nicht jede ländliche GS liegt in Bullerbü und nicht jede städtische im Brennpunkt.
Mir kommt es zum RAM-Speicher raus, dieses Gequatsche von “unglaublichen Privilegien”.
Zunächst einmal sind “Privilegien” im Wortsinne UNVERDIENTE Vorteile.
Beamte haben sich ihre Vorteile aber durch
a) Qualifikation
b) Einschränkungen
c) Tauglichkeit (Gesundheitsprüfung, nie kriminell gewesen usw.)
VERDIENT.
Also bitte kein Sozialisten-Gequatsche, danke!
Weiterhin ist das auch nicht “unglaublich” oder riesig – sondern gleicht die schlichte Tatsache aus, dass Sie in der Bundesrepublik ein Ochsentour sondersgleichen für den Job absolvieren dürfen – anderswo gehen die Leute mit Bachelor (!), nicht mal Master in die Schulen.
Wer in der BRD echter Lehrer wird hat sich das schlicht verdient – der könnte auch Anwalt, Zahnarzt oder Arzt werden (Abi-Studium-Examen-Lehrzeit-Examen 2-Probezeit-fertig).
Nö. Mit Sicherheit könnte nur ein Bruchteil Anwalt oder Arzt werden.
Und wenn schon: sind sie nicht.
Und ein System, in dem man sich durch einen Abschluss in der Adoleszenz einen bequemen Status “verdient” ist wie man sieht höchst dysfunktional.
Sweet, wirklich. Ich meine mich zu erinnern, dass trotz NC nur ca. 50% der Studienanfänger im Lehramt es bis zum Bestehen des Refs schaffen. „Abschluss in der Adoleszenz“ ist da wohl eher unangebracht. Aber kein Neid, Lehrer werden gesucht, nur ran!
Äh, doch, könnten sie.
Googeln Sie sich halt durch die Studiums- und Unibestimmungen – Ihre Behauptung ist schlicht sachlich falsch.
Was Ihre Argumentation mit “sind sie nicht” betrifft:
Ok, wir können auch so argumentieren – da wird dann umgekehrt draus: “Sind halt Beamte, tjoah, ist halt so, weil Baum.”
Gerne, SEHR GERNE, lasse ich mich (wie bei jedem Vertrag in einem Rechtsstaat!) gegen Entschädigung der entgangenen Bezüge und Pensionen auch von Ihnen ganz persönlich ent-beamten.
Garkein Problem!
Sobald die Kohle auf meinem Konto ist, sehen Sie mich nicht wieder im öffentlichen Schulsystem.
Bock auf diesen deal? 😀
(Den könnten btw. dann mehr KuK annehmen, als es Ihnen recht wäre…)
Nur wird ohne Verbeamtung und/oder entsprechende Vorteile auf dem Aktivitäts- und Anspruchsniveau des deutschen Lehramtes keine S** den Job machen.
(Oder halt Aktivisten/Leute, die ganz eigene Motive haben…)
OMG, der arme Norbert. 😉
Was ist das Problem, wenn die Kollegen, die durch korrekturintensive Fächer oder Klassenlehrerfunktion, Fachleitung o.Ähnl. viel mehr Arbeit haben als der oben zitierteSportler in der Grundschule, dafür weniger Deputatsstunden bekommen? Das ist doch nur gerecht! Und deshalb muss die Arbeitszeit in und außerhalb der Schule erhoben werden, damit zumindest im Nachhinein ein transparenter und ausgewogener Ausgleich erfolgt, z. B. durch Anpassung der Stunden im jeweils folgenden Schuljahr.
Oder soll es gleiches Gehalt für sehr ungleiche Arbeitsleistung geben??
Da die echte Arbeitszeit erfasst werden muss, wird das Horrorszenario, das Sie an die Wand malen nicht eintreten.
“Setzt man das Erfassungs- System im aktuellen Stand um, steht im schlimmsten im Gymnasium ab April keine Lehrkraft mehr zur Verfügung weil das Arbeitszeitkonto so voll ist, dass es ausgeglichen werden muss….”
Das fände ich SEHR GUT! Es würde endlich einmal offenbar und für alle sichtbar (da kommt ja der ganze zeitliche Aufwand erst noch mit den Abiturprüfungen!), wie sehr das aktuelle Geschäftsmodell Schule auf dem Rücken der Lehrerinnen und Lehrer ausgetragen wird.
Ja, natürlich wollen die glorreichen 16 nichts ändern und waren verzweifelt genug, Ausnahmeregelungen durchsetzen zu wollen. Wenn Arbeitszeit erhoben würde, wäre Schule in der jetzigen Form nicht mehr möglich. Und es wird Zeit, dass das endlich einmal offengelegt wird!!!
Das ist der Weg.
Dann werden zukünftige Bewerber Mittel und Wege finden, sich nicht zu bewerben.
Ich habe auf jeden Fall das Recht, dass meine Arbeitszeit genau erfasst wird und zwar für alles, was dienstlich ist. Für die Ausgestaltung ist der Dienstherr verantwortlich.
Genau diese 1:2 Verrechnungen gehen dann nicht mehr. Es ist Arbeitszeit. Es wird nicht nur zur Hälfte geschafft – das kann man im Deputatsmodell so behaupten, aber bei einer Ist-Zeit-Erfassung eben nicht.
Ja, es kann sein, dass einige wenige KuK, die bisher nicht auf die erforderlichen Stunden kommen mehr arbeiten müssen – empfinde ich fair, denn weil wir alle das gleiche Gehalt bekommen sollte auch die gleiche Leistung diesem zu Grunde liegen.
Wenn es sich für die Länder nicht lohnen würde und sie dies wüssten, hätten sie die Zeiterfassung schon längst eingeführt – allein schon um dem Lehrermangel zu begegnen. Sie wissen aber, dass die allermeisten KuK deutlich Überstunden machen und diese müssten entweder bezahlt oder abgegolten werden – was nicht geht, da keine Ressourcen vorhanden sind. Dann würden noch mehr Lehrkräfte fehlen und man könnte es nicht auf die Migration schieben (wie es auch hier im Forum einige bei Artikeln über den Lehrkräftemangel machen), sondern es würde das Missmanagement der politischen Stellen noch mehr auffallen.
Es muss endlich richtig in die Bildung investiert werden. Man traut den KuK nicht zu ihre Arbeitszeit zuhause online zu erfassen, wie jeder andere Arbeitgeber das kann, dann richtet Büros und richtige Arbeitsplätze ein – stellt die Materialen für die Unterrichtsvorbereitung (also eine Lehrerbibliothek) und eine Lernbibiliothek für SuS.
Ja, Bildung kostet. Es ist aber eine Investition in die Zukunft und kein Verlust.
Aber was spricht dagegen, die Arbeit in der Schule fair zu verteilen? Wer weniger vor- und nachbereitungszeit hat, kann dann Aufgaben wie die schulbuchbestellung, schulfestausschuss, etc übernehmen. Warum soll es fair sein, dass überlastete Kollegen, die ohnehin schon ordentlich Überstunden machen, so etwas noch zusätzlich leisten müssen, während andere minusstunden haben?
Bitte beschreiben Sie genau, welche Privilegien angestellte Lehrkräfte mit Korrekturfächern haben. Ich komm nicht drauf.
Sie können kündigen:)
Menno, ich dachte, Sie nennen das andere tolle Privileg, dass wir streiken dürfen! Das wird dich sonst immer an dieser Stelle genannt! 🙂
“to strike” heißt schlagen. – Ich lehne jede Form von Gewalt ab:)
Na ja, die Kündigungsfrist hängt ab von der vorherigen Beschäftigungsdauer.
Auch hier haben es Beamte* besser: sie könn(t)en von heute auf morgen kündigen.
Nee, bei einer eigenen Kündigung ist nur die gesetzliche Frist – drei Monate zum Ende eines Quartales* – einzuhalten.
Bei einer Kündigung durch den Arbeitgeber hängt die Kündigungsfrist hingegen von der Länge der Beschäftigungsdauer ab.
*Die Kündigungstermine passen nur nicht zur Dauer eines Schulhalbjahres. Ist halt blöd für die Schulleitungen, vor allem bei einer Kündigung zum Ende des Kalenderjahres. Das Schulhalbjahr dauert dann noch nindestens drei Wochen. Im Sommer kann die Kündigungsfrist dann auch schon einmal nach Unterrichtsende vor den Sommerferien liegen – außer in BY und BaWü.
Die vielen Privilegien… Ach, ja, dann nennen Sie doch einfach mal ein paar… Also angemessene Bezahlung und Gehaltserhöhung unterhalb der Inflation können es wohl kaum sein.
Naja, ist das jetzt wirklich ein Problem, oder stellt man sich jetzt extra doof an?
Es gibt so dermaßen viel Arbeit in der Schule, da ist auch für jeden Lehrer ohne intensive Fächer genügend dabei. Und selbst wenn er für seine 28 Unterrichtsstunden pro Stunde nur 30 Minuten Vor- und Nachbereitung einrechnet, dann ist er schon bei 42 Stunden. Wer Klassenlehrer ist, der hat eh seine Stunden voll.
Die Arbeit muss auch nicht lange definiert werden. Da braucht es lediglich eine Liste mit allen Dingen, die wir für die Schule erledigen. Das kann man einfach von A bis Z auflisten.
Bei 42 Stunden ist man dann zwar noch nicht (28×0,75+28×0,5=35), aber mit 30 Minuten Vor- und Nachbereitungszeit komme ich auch nicht hin (also sind es eh mehr als 35 Stunden) und da kommt ja noch ca. 1 Stunde Aufsichtszeit in der Woche +1-2 Stunden Jahrgangsteamsitzung+ 1 Std. Dienstbesprechung + Absprachen mit weiteren Kollegen + Elternarbeit + Klassenorgakram (absolut nicht zu unterschätzen!!!) jede Woche zusammen + die Dinge, die nicht jede Woche sind Konferenzen, Elternabende, Fachschaftssitzungen, Fortbildungen, Tag d. Offenen Tür, Anmeldegespräche, Projektvorbereitungen, Basteln von Unterrichtsmaterialien,…
Was genau erwarten die Leute eigentlich von der Arbeitszeiterfassung von Lehrern? Dass unsere Unterrichtsverpflichtung gesenkt wird? Nie und nimmer.
Auch bei uns gibt es extreme Unterschiede in der Produktivität. In anderen Berufen leisten produktive Arbeitnehmer mehr aber sie haben dadurch Aussicht auf Karriere oder Boni. Bei uns ist das kaum drin – dafür gibt es mehr Freizeit für effektives Verwalten/Vor-und Nachbereiten etc. Ich bin mir sicher, dass die Kollegien die notwendige „Überwachung“ der Arbeitsabläufe und Kosten-/Nutzenverhältnisse, die mit einer Arbeitszeiterfassung einhergeht, auf keinen Fall wollen.
Ich bin mir sicher, dass die allermeisten Kollegen eine Arbeitszeiterfassung herbeisehnen.
Sicher nicht die KuK mit Reli/Sport oder Ge/Sport
Die müssten dann ja auf einmal was tun 🙂
Nein wollen sie so wie es aktuell gefordert wird nicht – weil sie dann nicht mehr so arbeiten werden können wie vorher.
Aber das kann man hier ja ausführen wie man will – es wird nicht wahrgenommen. Man schreit jetzt hier nach einem Vergleich mit der freien Wirtschaft und dem Arbeitsrecht vergisst dabei aber einfach auch mal sich mit diesem Recht zu befassen.
Ich sag’s gern nochmal ohne Definition von Arbeit ist keine Zeiterfassung (übrigens auch vom Gesetz her) nicht möglich.
Sonst könnte man zu Hause im Homeoffice tun was sie wollen, Zeit verdöddeln und es als Arbeitszeit ausgeben. Völlig uneffektiv ihrem Dienstherrn auf der Tasche liegen.
Einfach zu sagen ich will meine Zeit erfasst haben ist eben nicht so einfach.
Diese Struktur wie in der freien Wirtschaft gibt es nunmal noch nicht an den Schulden. Hier sind Aufgaben z.B. nicht genau definiert und es gibt auch keine wirklichen Zielkritieren ob diese effektiv erledigt werden.
Und ja das sind Probleme und da hilft es hier auch nicht mir zu sagen dass es Quatsch sein. Vor meinem Schuldienst hab ich genau das in der Wirtschaft gemacht- Arbeits und Effektivitätsdefinition und Erfassung.
Zu den Privilegien mach ich gern ein Beispiel- in keinem Job der Welt erhält man die Möglichkeit so massiv auf seine Präsenzarbeitszeit einzuwirken – hier in BaWü muss man nur die Kinderkarte ziehen und kann dank massiven Einfluss der Personalräte und Hauptpersonalräte auf die Stunde genau festlegen wann ich an der Schule bin und wann nicht. Und bevor es kommt das stimmt oh doch – ich mach seit Jahren Stundenpläne und ärgere mich mit den Kampfemanzen des PR rum…
Kleiner Fun Fact noch zum Schluss….
Der Beamte hat nach aktuellem Recht -11h zu ruhen – mit Arbeitszeiterfassung im Homeoffice ist es dann auch nix mehr mit abends nochmal kurz an den Schreibtisch- weil man den Nachmittag fürs Familienleben genutzt hat…. Und bevor jetzt jemand kommt aber Polizeibeamten ist das auch nicht so – nachlesen für bestimmte Arbeiten gibt es Ausnahmen aber nicht für Lehrer die Schichten nämlich nicht…
Wochenende geht übrigens auch nicht mehr oder meint der Werte Kollege dass sein Dienstherrn ihm den vorgeschriebenen Wochenend Zuschlag bezahlt weil er am seine Arbeit frei verteilt….
Und zu dem jammernden Kollegen aus der SEK 1….
Was für Klausuren sie schreiben und wie intensiv diese zu korrigieren sind ist ihre eigene Chance ihre Arbeitszeit zu definieren.
Und ja die Arbeit ist definitiv unterschiedlich an Schuldn verteilt. Geht man jetzt an die Anrechnungsstunden, die es ja im Übermaß gibt – Achtung Sarkasmus – wird man mal feststellen wie Kollege XY drauf reagiert wenn der eben deutlich länger da sitzt als ich….
Jetzt nochmal zum Kern meiner Aussage:
Ich bin für die Arbeitszeiterfassung aber mir scheint einigen ist nicht klar, dass ihre Arbeit sich dann ändern.
Freie Zeiteinteilung, überhöhtes Engagement, oder das Gegenteil wird es dann nicht mehr geben…
Dann ist es auch ein 7.30 – 17 Uhr Job wie jeder andere. Das mögen viele gut finden – ich nicht.
Ich genieße nämlich dieses Privileg meine Zeit einteilen zu können wie ich es will und nicht einer ständigen Kontrolle zu unterliegen. Weil ich will nach Hause kommen und erst mal zur Ruhe kommen – weil ich den Arbeitsalltag morgens intensiv finde… und ich dann später am Tag wieder arbeiten kann… und weil ich in meiner Freizeit noch Interessen nachgehe die ich gerne frei in meinen Tag einbaue. Ein Privileg dass ich vorher in der Wirtschaft nicht hatte….
“Ich sag’s gern nochmal ohne Definition von Arbeit ist keine Zeiterfassung (übrigens auch vom Gesetz her) nicht möglich.”
Die Dienstpflichten sind doch (zu große
Wieso die doppelte Verneinung? – “Keine Erfassung nicht möglich.”
Die Zeiterfassung ist natürlich möglich – und zwar unbegrenzt. Es ist die Aufgabe des Arbeitgebers den zeitlichen Rahmen sowie die Tätigkeitsmerkmale festzulegen.
Das führt dann entweder dazu, dass alle nicht gelisteten Tätigkeiten nicht zum Dienstgeschäft gehören oder deren Anerkennung auf dem Klagewege Einzug in die Tätigkeitsmerkmale finden, um im Anschluss als Erfassungstatbestände anerkannt zu werden.
Noch einmal – zeit- und Leistungserfassung sind zwei Paar Stiefel.
Das war ein Torso mit einem Zitat von Nordlicht. Nehmen Sie meinen untenstehenden Beitrag.
Nö, das war kein Zitat von mir, sondern von SB HS Lehrer. Da lege ich Wert drauf 😉
Stimmt, sorry. Kann ich gut verstehen, dass Sie da Wert drauf legen.
Es hindert Sie doch niemand daran, Ihre Arbeitszeit zu erfassen.
Allerdings muss das auch den Tatsachen entsprechen. Pauschal 6.00 (aufstehen) bis 23.00 (ins Bett gehen), weil der Beamte ja immer im Dienst ist geht aber dann nicht.
Wegezeiten sind keine Arbeitszeit. Mittagspause auch nicht, auch wenn man die mit Kollegen verbringt und 3x am Tag Nachrichten schauen auch nicht.
Ebensowenig die Zeit, in der die eigenen Kinder betreut werden oder man zur Entdpannung einen Mittagsschlaf macht oder eine Runde Tennis spielt.
Hausputz, kochen, einkaufen zählt auch nicht.
Komisch, bei Leuten im Homeoffice zählt das (oft).
Das hätten Sie wohl gerne.
Nein. Tut es nicht.
Und wer das als Arbeitszeit aufschreibt betrügt.
Das ist Quatsch, natürlich gehören Wegezeiten zur Arbeitszeit. Wenn ich von einem Kunden zum nächsten gefahren bin, dann habe ich das immer aufgeschrieben. Das wäre ja schön, wenn die ganzen Außendienstmitarbeiter ihre Fahrtzeiten nicht angerechnet bekämen, da würde der Chef ne Menge Geld sparen.
Der Arbeitsweg gehört nicht zur Arbeitszeit.
Vom Arbeitsweg hat niemand gesprochen. Es geht um Fahrten von Kunde zu Kunde oder im Falle der Schule von Standort zu Standort. Das ist natürlich als Arbeitszeit zu bemessen.
Nur wenn Sie eine Einsatzwechseltätigkeit haben oder es in ihrem Arbeitsvertrag festgeschrieben ist, werden Wegezeiten gezahlt…..
Damit habe ich garkein Problem.
Wir haben da diese kühle Erfindung – nennt sich “Kluges Telefon”.
Mit einer maximalen Ungenauigkeit von 10 Sekunden (wenn man jedes mal alle Finger verknotet beim rausholen) lässt sich KINDERLEICHT jede Arbeitszeit erfassen.
Kein Beamter mit Gehirn wird da betrügen, weil: Fristlose Kündigung & alle Bezüge weg.
Und nur weil in der freien Wirtschaft viele AN so wenig Selbstbewusstsein haben, sich von ihren dauerbetrügenden Chefs teils täglich (!) bei der Arbeitszeit knechten zu lassen – und darauf auch noch STOLZ sind, auf ihre eigenen Kostem dem Chefchef den nächsten Porsche zu zahlen lol! – ist das noch lange kein Argument.
Dann muss der eine oder andere Teilnehmer an einer offen kapitalistischen Wirtschaft die VORTEILE dieser Art zu wirtschaften (kündigen, Betriebswechsel, zur Not Arbeitsgericht) halt NUTZEN.
GUTE Unternehmen haben btw. solche Probleme garnicht. Denn die wissen, dass gute Leute nur engagiert arbeiten, wenn man sie auch (halbwegs) fair behandelt:
Natürlich kommt es immer wieder zu Situationen, wo ein komplettes bestehen auf der Arbeitszeit wirtschaftlich unmöglich wäre – da wird dann in GUTEN Unternehmen ausgeglichen (ob mit Schwarzgeld, offiziellen Zuschlägen, mal früher gehen dürfen, es gibt viele Wege)
“Ich sag’s gern nochmal ohne Definition von Arbeit ist keine Zeiterfassung (übrigens auch vom Gesetz her) nicht möglich.”
Die Dienstpflichten sind doch zu großen Teilen in den entsprechenden Gesetzen, Verordnungen und Erlassen geregelt. Ich kann nicht nachvollziehen, wie Sie auf dieses schmale Brett kommen. Natürlich ist es in der Regel viel zu viel um damit 42 Wochenstunden zu füllen. Klar will da niemand ran.
“Wochenende geht übrigens auch nicht mehr oder meint der Werte Kollege dass sein Dienstherrn ihm den vorgeschriebenen Wochenend Zuschlag bezahlt weil er am seine Arbeit frei verteilt….”
Die Korrektur des schriftlichen Abiturs ist in der neuen zeitlichen Lage ja nur noch durch das Durcharbeiten an Sonn- und Feiertagen überhaupt möglich und das muss auch so bezahlt werden.
Insgesamt beißt die Maus da keinen Faden ab. Wenn es geltendes Recht ist, muss es umgesetzt werden.
Das Wort Arbeitsplatzbeschreibung ist ihnen dann nicht geläufig die fehlt nämlich….
Nur weil sie mir Zeit brauchen heißt das nicht dass sie auch mehr Zeit bezahlt bekommen- warum versteht man denn das nicht….
Sie können nicht einfach sagen ich brauch länger Zeit und die will ich bezahlt bekommen….
Doch. Genau so. Wenn es länger dauert zu korrigieren dauert es länger. Wenn ein Elterngespräch länger dauert, dauert es länger. Oder ich breche sowohl Korrektur als auch Gespräch ab – kein Problem.
Eben, Akkordarbeit gibt es in den meisten Berufen nicht mehr und komischerweise funktioniert es sonst auch überall, dass die Leute einfach bezahlt werden, ob sie nun etwas schneller oder langsamer sind, spielt dabei keine Rolle, solange sie ihrer Tätigkeit nachgehen.
Ganz meine Ansicht. Warum soll das denn ausgerechnet bei Lehrkräften nicht gehen?
Komisch, der Finanzbeamte bekommt sein Gehalt doch auch unabhängig davon, ob er meine Steuererklärung jetzt in 2 Wochen oder 2 Monaten gearbeitet.
Meinen Sie mit “Kampfemanzen” selbstbewusste Kolleginnen, die sie Selbstausbeutung leid sind?
Ne das sind die Kolleginnen die mir in einem Berufsfeld voller Frauen erklären wie benachteiligt sie sind und es nur um die familiengerechte Arbeitszeit geht….
Nicht die Kolleginnen die das selbstbewusst in Absprache und Teilung mit ihrem Lebenspartner hinbekommen
Das “Privileg” der Zeiteinteilung hat faktisch eh keiner ausser Einhörnern mit GL/Sport oder sowas.
Wochenende geht nicht mehr? Super. Sind die ganzen Schulfeste, Tage der offenen Tür, Chorauftritte auf diversen Gemeindefesten, Klassenfeste,… schon mal erledigt. Entlastet ungemein.
Auch manche Eltern würden sich freuen.
Der unterrichts- und lernfremde Agitprop-Quatsch hat eh Dimensionen angenommen, die einfach nur krank sind.
Beispiel “Schulfest”:
Daran ist GARNIX ein “Fest”, das ist ne PR-Werbeveranstaltung, zu der SuS wie LuL zwangsverpflichtet sind.
Einfache Gegenprobe:
Wer taucht zum Schulfest auf, wenn da drunter stehen würde: “Die Teilnahme ist für Schüler und Lehrkräfte freiwillig.”?
Aha, na dann …
Bei uns ist das freiwillig für Schüler und Eltern…. Es kommen aber fast alle (vermutlich wegen der Tombola 🙂 )…..nur für die Kollegen ist es verpflichtend….
Aber ich gebe ihnen Recht, es ist eine PR-Veranstaltung, in erster Linie für die Eltern, die ihre Kinder bitte an unserer Schule anmelden sollen….die Außenwirkung ist enorm….daher geben wir uns auch wirklich Mühe…..
„nur für die Kollegen ist es verpflichtend“. Wie genau gleichen Sie denn die Mehrarbeit am Wochenende aus? Oder findet Ihr Schulfest mittwochs von 1 bis 3 statt?
,,Wie genau gleichen Sie denn die Mehrarbeit am Wochenende aus?” Das ist bei uns an der GS auch so. Ausgeglichen wird gar nichts. Auch Samstagsveranstaltungen sind (angeblich) Dienstpflicht. (kann man in den VV`s nachlesen)
Tja, kann die GEW gerne versuchen, es wird nur zu nichts führen. Und es ist auch schwierig.
Wenn überhaupt könnte eine Tendenz abgelesen werden im Sinne von Deutschlehrer am Gymnasium arbeiten zu viel/mehr als ihre Kollegen und sollten weniger Pflichstunden haben. Allgemein, dass Konferenzen, Bürokratie sehr aufhält und weniger werden muss. Dass Unterricht und Belastungen gleichmäßig verteilt werden sollten, mit ausreichend Pausen..
Dafür braucht man aber doch keine unrealistische Arbeitszeitenerfassung, das weiß man jetzt schon.
Politiker werden sich diesen Fragen aus o.g oder anderen Gründen ohnehin nicht annehmen,
Also kann in die Mottenkiste, der Vorschlag.
Ob andere Lehrkräfte schneller oder langsamer arbeiten und ob andere Klassen voller oder anstrengeder sind, spielt bei der Arbeitszeiterfassung in Stunden überhaupt keine Rolle.
Die Arbeitszeiterfassung hat außerdem direkte Konsequenzen für jede einzelne Lehrkraft, da das Maximum an zu leistenden Stunden gesetzlich geregelt ist und Überstunden bezahlt werden müssen.
Das geht aber nur, wenn die Arbeitszeit auch erfasst wird.
Ok, also angenommen ich kontrolliere jede LK-Klausur dreimal, um so obejektiv zu sein, wie ich kann, brauche also 2 Stunden+ pro Klausur und erfasse das in einer Excel-Tabelle und dann komme ich damit ihrer Meinung nach durch, kriege also Entlastung, wenn andere Kollegen dafür nur 45 Min erfassen würden?
Oder ich lese einen Roman zur Vorbereitung, den ich dann in der Klasse behandle und brauche dafür 30 Stunden nur fürs Lesen und gebe das an und dafür werde ich entsprechend bezahlt? Auch wenn es individuell so ist, also man wirklich viel arbeitet weil man einen hohen Anspruch hat und sich die Zeit nimmt, dafür enstprechende Bezahlung oder Entlastung zu verlangen in unserem System ist lächerlich weltfremd. Gut finde ich das auch nicht.
Dann können Sie jede Klausur eben nicht 3x korrigieren, zu teuer. Oder Sie machen es in Ihrer Freizeit. Sehe das Problem nicht.
Das ist ja mein Punkt. Ab wann geht, bzw. wie lange geht es als Arbeitszeit durch und ab wann nicht mehr, d.h. ab wann macht man das dann quasi freiwillig.
Selbstverständlich gehört das Lesen eines Romans zur Unterrichtsvorbereitung. Und das nicht nur, wenn der Roman dann auch wirklich im Unterricht zum Einsatz kommt. Auch die Erkundung neuer Stoffe gehört zur Arbeit einer Lehrkraft.
Ich kenne übrigens keine Kollegen, die durchschnittlich 2 Stunden für eine Klausur brauchen. Das vermeiden die Kollge:innen schon aus Selbstschutz. Solche weltfremden Scheinargumente bringen uns nicht weiter.
Aber das heißt ja auch wieder eine freiwillige (?) Verdichtung, wenn jemand eigentlich mehr Zeit braucht. Also derjenige, der schnell ist, macht alles richtig und der, der mehr Arbeitszeit für einzelne Tätikeiten braucht, wird damit vermutlich nicht auf Verständnis stoßen.
Wieso Verdichtung?
Erst wenn die Arbeitszeit erfasst wird habe ich ein Mittel an der Hand, um mich bei meinem Schulleiter zu beschweren.
24- Stunden – Schichten auf Klassenfahrten haben dann ein Ende und auch die Korrektur von 7 Korrekturgruppen für eine Lehrkraft wird es dann ohne anderweitigen Ausgleich nicht mehr geben.
Sehe ich genauso. In der freien Wirtschaft ist es doch auch so, dass der eine mal schneller ist als der andere, trotzdem wird ja die Arbeitszeit des Einzelnen bezahlt
Na Sie haben ja ein interessantes Bild von den Kollegen: die bescheissen alle bei der Arbeitszeit? Genauso wie die Leute im Homeoffice oder was?
Es geht nicht um Pauschalen für irgendwas. Jede Arbeit, ob Elterngespräch, Korrektur, Klassenfahrt, … dauert so lange wie sie dauert, und das wird erfasst. Aus die Maus, wo ist das Problem? Und sollte der AG berechtigte Zweifel an den Angaben eines Kollegen haben, kann er diesen befragen und ggf. abmahnen, so wie überall sonst auch.
Ich will verdeutlichen, dass die Arbeitszeiterfassung keine Konsequenz haben wird, da dann das Argument kommen wird, dass man zu viel Zeit für Vorbereitungen, Korrekturen usw. verbraucht und dass das dann ein individuelles Problem ist. Ja, diese Befragung wird dann auch kommen, wenn die anderen “effizienter” arbeiten oder haben Sie daran Zweifel?
Ich kann durchaus erklären, warum ich für bestimmte Dinge mehr oder weniger Zeit brauche als der Durchschnitt. Wo also ist das Problem? Wer nicht betrügt, muss sich da keine Gedanken machen. Auch Bürokräfte, Staatsanwälte/Richter, Polizisten, …, brauchen für die gleiche Tätigkeit innerhalb ihrer Berufsgruppe unterschiedlich lange. Da gibts die Arbeitszeiterfassung jedoch merkwürdigerweise. Wieso nicht bei Lehrern?
Irgendwie macht es den Anschein, als wenn einige hier direkt aus den Kultusministerien herbestellt wurden, um hier Scheinargumente gegen die Arbeitszeiterfassung zu liefern. Anders kann ich mir diese fadenscheinigen “Argumente” nicht erklären.
Wir sind nicht beim KuMi angestellt – aber anscheinend schauen wir, die wir das kritisch sehen über den Punkt reine Zeiterfassung hinaus.
Man hat den Eindruck die Mehrheit hier glaubt, dass eine Zeiterfassung nur Vorteile bringt.
Mancher wird dich dann umschauen und in Erklärungsnot kommen warum er so viel Zeit benötigt während andere schneller sind… auf weitere Konsequenzen und Bedingungen wurde auch mehrmals hingewiesen – aber das wird ja immer wieder einfach weggewischt.
Manch einer argumentiert hier ziemlich naiv.
Eine Zeiterfassung nach dem Vorbild der freien Wirtschaft- wird weitreichende positive aber auch negative Konsequenzen für diesen Beruf haben.
Und ich gespannt mit welchem Gesicht manch einer hier aus dem Forum aus seinem ersten Personalgespräch mit Zielvereinbarung kommt.
Zeiterfassung ist gut – aber nicht als Schnellschuss der wird nach hinten losgehen.
Wer glaubt in der aktuellen Personalnot und der angespannten Haushaltslage wird eine Zeiterfassung zu weniger Arbeit führen ist naiv.
Der Dienstherr wird Mittel und Wege finden dass sie genauso produktiv bleiben etwas anderes kann er sich aktuell nicht leisten.
Die Gewerkschaft würde gut daran tun den Schwerpunkt von der Arbeitszeiterfassung auf eine individuellere Arbeitsplatzbeschreibung zu verlegen – weil erst dann wird das ganze erst einmal vernünftig bewertbar und man kann über Entlastungen sprechen….
Die Gewerkschaften fordern das ein, was von der EU vorgegeben worden ist und in nationales recht hier Arbeitsrecht umgesetzt werden muss.
Die von Ihnen vehement eingeforderte Arbeitsplatzbeschreibung gibt es in vergleichbarer Form zur “freien Wirtschaft” in kaum einem Bereich der öffentlichen Verwaltung. Dafür werden in den anderen bereichen aber die Arbeits-/Anwesenheitszeiten erfasst. Ein Entgeltrahmenabkommen – das es in vielen Tarifbereichen gibt – gibt es im ÖD auch nicht in allen Bereichen. Vopr allem der Bereich Schule, der bis jetzt auf dem Deputatsmodell basiert, bei dem alle “anderen” dienstlichen Tätigkeiten pauschal angerechnet werden, ist nicht mehr rechtskonform. Aus diesem Grund ist die Forderung der gewerkschaften legitim. Die Erstellung einer zustimmungspflichtigen Arbeitsplatzbeschreibung fällt in den alleinigen Zuständigkeitsbereich des Arbeitgebers. Letztere sind in NRW die Bezirksregierung, die das Land als Arbeitgeber vertreten, und bei denen die Disziplinargewalt liegt. Der Leiter des Rechtsdezernates innerhalb der Schulabteilung ist somit als Führungskraft der “Dienstvorgesetzte” der Lehrkräfte in seinem beritt. DieFfachaufsicht fällt in die Zuständigkeit der anderen Dezernate der Schulabteilung.
“Zielvereinbarungen”?
Also dieser häufig missbrauchte Trick, über nicht erreichbare Ziele Arbeitszeit zu schinden?
Mein Anwalt würde sich schon vorab die Hände reiben.
Gerne kann ich btw. Zeitvorgaben z.B. für Klausuren kriegen – sicher, ganz ganz sicher bin ich genau 1 Minute vorher fertig…und raus kommt, was dabei eben rauskommt.
Weil dann im Grunde mit jeder Lehrkraft die Arbeitszeit individuell durchgesprochen werden müsste und, wenn man es weiterdenkt, der der langsamer ist weniger Unterrichtsstunden pro Jahr bekommen müsste, als derjenige, der unter den 40 Wochenstunden bleibt.
4-Tage Woche muss her bei vollem Lohnausgleich.#
Es muss sich an die anderen Berufe anpassen, damit es wieder fair wird.
Überall werden neue Modelle getestet, ob Kita, Krankenhaus oder Büro.
Das ist sonst unfair mit den 41 Stunden + Überstunden
Unfair ist dass alle – außer den Beamten – für ihre Leistung entlohnt werden und nicht lebenslang für einen einmalig erworbenen Abschluss ausgehalten werden.
Ups, wie sehen Sie das denn bei angestellten Lehrern?
Ähnlich. Mit Ausnahme, dass es keine Besoldung sondern Gehalt gibt.
ach so. Polizisten, verbeamtete Lehrer, angestellte Lehrer, Verwaltungsbeamte, Justizbeamte, Bauverwaltung, Bundesbank… alle nur wegen des Abschlusses besoldet. Klar. Norbert, das kleine Trollblümchen, will auch mal was sagen. Na dann, immer raus damit, nur lesen bzw. ernst nehmen muss ich’s nicht mehr.
Sie scheinen mit Ihrem Leben sehr unzufrieden zu sein.
Werden Sie doch selbst Lehrkraft. Auch Seiteneinsteiger werden gesucht.
Spricht da der unterqualifizierte Neid oder sind sie einfach so beschränkt in ihrer Wahrnehmung. Befürchte letzteres bei den bisherigen Kommentaren.
Vielen Dank für die Blumen.
Neid
Unterqualifiziert
Beschränkte Wahrnehmung
Gebe ich gerne alles weiter an eine Vielzahl der Foristinnen und Foristen.
Nicht alle wohlgemerkt.
Darüber muss ich gleich mit meinem Anwalt sprechen, ich mache dann ab Montag frei bis DZE (Dienstzeitende)
Ihre profunden Rechtskenntnisse überraschen mich immer wieder.
Ich bin da gar nicht so vermessen, die 4-Tagewoche zu fordern. Ich wäre schon zufrieden damit ein 5-Tagewoche zu haben, eine mit echtem, wirklich freien Wochenende. Aber das müsste dann wohl darauf hinauslaufen, nur an 4Tagen in der Schule präsent zu sein
Wir müssen die Arbeitszeiten verbessern, flexibler werden und Richtung 34-35 Stunden Woche komme.
Gerne verteilt auf 4 Tagen und 30% Homeschoolingmöglichkeit einbinden und die Konferenzen digital abhalten können.
“Vetrauensarbeitszeit!” Verpflichtet Arbeitgeber dazu, jegliche über die werktägliche Arbeitszeit hinausgehende Arbeit zu erfassen.
Wenn die Arbeitszeiterfassung nunmal verpflichtend ist, warum dann für LuL weiter renitent keine Umsetzung?
Weil das System so, wie es gerade ist, gerade noch funktioniert.
Die Arbeitszeiterfassung ist ein Sargnagel für die Kultusministerien.
Nach AZG darf das an den AN deligiert werden… jedoch müssen stichprobenartig Kontrollen durchgeführt werden….
Ausgenommen von der Pflicht zur elektronischen Zeiterfassung sind lediglich Unternehmen mit zehn oder weniger Beschäftigten – sie dürfen die Arbeitszeiten auch analog erfassen.
Die Arbeitszeitdaten müssen nicht nur erhoben, sondern so erfasst und aufgezeichnet werden, dass eine Kontrolle durch die zuständigen Behörden möglich ist.
Solange eine Behörde die andere Behörde kontrolliert (Lach) und untereinander keine Bußgelder erhoben werden … zwei Jahre für die Gesetzesänderung haben nach der BAG Entscheidung auch noch nicht ausgereicht.
Was auch gerne vergessen wird:
1. Größere Lerngruppen = erheblich mehr Korrekturzeit für Klassenarbeiten und Klausuren- ohne jegliche Entlastung
2. Quer- und Seiteneinsteiger:innen dürfen – zumindest in NRW – keine Abschlussprüfungen abnehmen, auch nicht in Zweitkorrektur = Mehrarbeit für die anderen Kolleg:innen
Ist auch im Niedersachsen so
Punkt 2 ist definitiv falsch. Ich habe als “Anerkenner” – aka Quereinsteiger – mit abgeschlossenem 2. StEx hier in NRW sowohl Leistungsfeststellungprüfungen als auch Nachprüfungen als auch Abweichungsprüfungen im Rahmen der ZP10 abgenommen – sowohl als Prüfungskommissionsvorsitzender als auch als Prüfer oder als Protokollant oder als Beisitzer. Die Quereinsteiger, die nach mir unter den bedingungen der OBAS eingestiegen sind, waren bis zum erfolgreichen Abschluss der OBAS im Regelfall von den genannten Prüfungen freigestellt., d.h. sie wurden nicht in die Prüfungskommissionen berufen.
Die Quereinsteiger mit angestrebter Befähigung für die SekI+II sind auch schon während der Ausbildungsphase Mitglieder des Zentralen Abiturausschusses, wenn sie in der GOSt unterrichten.
Deshalb musste es einen differenzierten Zeitschlüssel geben, der weggeht von etwa 25 Stunden Unterricht entspricht 40 Stunden Arbeit pro Woche, quer durch die Bank für jeden egal welche Fächer, wie groß die Klassen usw. Da braucht man keine Arbeitszeiterfassung, die zeigt, dass einige wesentlich mehr machen als sie sollten und auch als manch andere.
Dieser Schlüssel müsste das Fach erfassen (z.B. Sprachen höher gewichten), die Lerngruppe (Sek 2 aufwändiger?!) und dann auch die Zahl der SuS in den so gewichteten Klassen und Fächern + zusätzlicher Aufwand für Klassenleitung und Prüfungen.
Aber auch da wird dann ja eine Pauschale festgesetzt werden, die wahrscheinlich (z.B. 30′ pro LK-Klausur) zu gering angesetzt ist. Auch wird nicht alles Außerunterrichtliche erfasst werden können. Zumiindest würde es aber die offensichtlich ungleiche Belastungsverteilung besser abbilden, wenn in der einen Klasse 10, in der anderen 30 SuS sitzen.Und sicher besser, als irgendwas zu erfassen versuchen.
Arbeitszeiterfassung bedeutet Erfassung der Arbeitszeit, nicht Zuweisung von gemittelten Zeiten oder Abrechnung von Pauschalzeiten für bestimmte Tätigkeiten. Da ist das AZG sehr eindeutig.
Sollte das Kultusministerium gegen geltendes Recht Pauschalen durchsetzen, fällt bei mir der Stift nach der Pauschalzeit. Sorry, dauert die Korrektur des Abis eben bis Juli.
Also jeder darf sich Zeit nehmen wie er will und braucht für seine Arbeit und das ist dann seine geleistete Arbeitszeit? Schön wär’s.
So ist es. Und wenn Auffälligkeiten sind (etwa weil Sie dreimal so lang brauchen wie der Schnitt) werden Sie dies erklären müssen, so wie Ärzte, wenn sie über ihr Budget verschreiben. Ist Ihre Erklärung logisch – kein Problem. Wenn nicht, bleibt dem AG die Abmahnung wg. Arbeitszeitbetrug, und Ihnen die Klage dagegen.
Nach ihrer Aussage könnte ich also uneffektiv die dreifache Zeit fürs korrigieren benötigen wie der Parallelkollege der die gleiche Arbeit geschrieben hat und drauf bestehen dass diese Arbeitszeit mir ausbezahlt wird…
Ich werde reich…. freu mich schon….
Ja, einstempeln und ausstempeln – das ist Arbeitszeiterfassung.
Leistungsmessung ist etwas Anderes, ansonsten bräuchte es die Vorgaben des Reichsausschusses für Arbeit kurz REFA nicht
Tja REFA einzubringen macht nur Sinn wenn man alle Aspekte betrachtet, und da beinhaltet Arbeit eben auch Leistung und Arbeitsplanung und nicht nur reine Zeiterfassung
So ist es. Ihr Kurs hat vielleicht dreimal soviele Schüler, der Korrekturaufwand ist höher pro Arbeit (Ihr Kollege hat nur 1en und 5en – korrigiert sich schnell) etc. Oder Sie betrügen einfach, dann kann’s problematisch für Sie werden, wenn der AG nachfragt. Ansonsten ist Bildungsarbeit eben keine Akkordarbeit (weil es keine genormten SuS gibt), und damit geht es um Arbeitszeit, nicht um pauschalisierte Zuweisung von Zeit je Arbeitsgang. Übrigens ist es völlig ok, wenn Menschen unterschiedlich schnell arbeiten. So etwas muss ein System mittragen können und tut es im Allgemeinen auch (es sei denn, Sie erhalten Akkordlohn – aber das hatten wir ja schon).
Das glauben auch nur die das die freie Wirtschaft heute unterschiedliche Tempi für die gleiche Arbeit aus Dicht des Arbeitgebers zu lässt… da gibt’s dann Zielvereinbarungen und dann war’s das
Sie werden mit einem Gespräch mit dem Schulleiter rechnen und die Zeitdifferenz begründen müssen.
Nur ist der nicht der Arbeitgeber.
Der hat aber gute Beziehungen zu Ihrem Arbeitgeber 😉
In einer Firma ist der Personalchef auch nicht Ihr Arbeitgeber.
Ich finde,die Diskussion nach einer Zeiterfassung ist viel zu kurz gegriffen. Weit interessanter wäre eine Arbeitsplatzbeschreibung,die definiert,was denn eigentlich überhaupt zu den Aufgaben gehört. Darüber hinaus wird so mancher Ärger nicht einkalkuliert. So manch harten Zwist mit Schülern und vor allem Eltern trägt man tagelang mit sich herum. Das erscheint in keiner Arbeitszeiterfassung.
Zu guter Letzt: Ich habe in drei Bundesländern als Lehrer gearbeitet. In über 20 Jahren war noch keine! Schule in der Lage mir einen Arbeitsplatz zu stellen. Das fängt mit einem Schreibtisch an,geht über Ablageplätze, Rechner,Handy,Stifte,Kabel,Notenlisten. Überall wird man genötigt seine Dinge selbst zu kaufen,um sie dann-wie großzügig-von der Steuer abzusetzen. Wie wäre es,wir würden mal an diesem Schwarzen Loch arbeiten?
Arbeitsplatzbeschreibung und Arbeitsplatzausstattung sind zwei Paar Stiefel.
Die fehlende Arbeitsplatz-/Stellenbeschreibung ist aber das grundlegende Problem der Arbeitszeiterfassung. Vor allem ist die Arbeitsplatzbeschreibung ein Hindernis für politische Forderungen, die den Bereich Schule betreffen. Egal, wer was fordert, die Verbände und jeder Einzelne hätte die Möglichkeit darauf zu hinzuweisen, dass die neuesten Forderungen nicht in der Arbeitsplatzbeschreibung gelistet seien.
Ja, wer kennt nicht das berühmte „Schule muss das leisten“ und die vielen kleinen oder großen Aufgaben, die im Laufe der Jahre hinzugekommen sind (ohne Ausgleich).
Es wäre (für eine Gewerkschaft) mit SIcherheit lohnenswert, aus den zahlreichen Rechtsnormen ggf. mit zeitlicher Hinterlegung durch einen Jahreskalender mal rauszuschreiben, was LuL konkret und abstrakt zu tun haben, ggf. nach Fächern differenziert. Und das dann auf die 42 Stunden abbilden.
Könnte m.E, interessant sein (und wird noch nicht alles abbilden).
In NRW war einmal geplant, einen teil des Lehrergehaltes gemäß Tarifvertrag leistungsabhängig zu machen. Es wurde eine allgemeine Zulage, da sich die tarifparteien nicht auf einen Tätigkeitenkatalog verständigen konnten. – Noch Fragen, bitte?
Danke, gerne.
Dass sich zwei Verhandlungspartner in Tarifgesprächen nicht einigen konnten was das besonders heiße Eisen der Leistungsabhängigkeit angeht, besagt zunächst einmal, dass keine Einigkeit erzielt wurde in einem Verhandlungsprozess um Vergütungen.
Ob und wie durch Durchforsten der Verordnungen etc. ein allgemeines Tätigkeitsprofil mit Dienstpflichten erstellt werden kann, besagt es nicht.
Teil von Tarifverhandlungen ist dieser Punkt nie geworden, da bereits die Einigung auf ein entsprechendes Tätigkeitsprofil zwischen der Spitze des MSB und dem HPR schon nicht zustande kam.
Das MSB hat es eben nicht geschafft beim Durchforsten von ADO und ASchO und der BASS ein entsprechendes Tätigkeitsprofil zu erstellen- man könnte auch sagen, dass das MSB gescheitert ist an dieser Aufgabe.
Die damalige Spitze des Hauses wurde zum damaligen Zeitpunkt von der Sommer-lichen CDU gestellt.
Ach Püppi…
Danke für die Antwort, interessant. Gibt es dazu ein Jahr?
Was ist denn “MSB”?
Ministerium für Schule und Bildung
Man sieht an den virtuellen Verteilungskämpfen hier im Forum, dass es nie und nimmer funktionieren wird, eine einheitliche und überprübare Lehrerarbeitszeit zu definieren. Hier kann man nur folgern: Hilf dir selbst, sonst hilft dir niemand. Schau auf die Uhr, setze den geleisteten Aufwand ins Verhältnis zu deiner Vergütung und stelle eigenverantwortlich eine vernünftige Proportion her.
Das ist unstrittig. Reicht aber nicht mehr.
nicht nur meckern, wir brauchen Ziele und Lösungen!
4 Tage Woche
34-35 Stunden Wochen
flexible Stundenpläne
Selbstlernzeiten
Digitale Konferenzen
Flexible Rentenmodelle ab 58 wie in der Wirtschaft
Zuschüsse für Pendler
Digitale Konferenzen – das könnte was werden.
Zuschüsse bzw. Entlastung für Pendler gibt es schon. Nennt sich Pendlerpauschale.
Der Rest ist eine nette Forderung.
Ob ich nun 2 Stunden vor dem PC oder 2 Stunden im Lehrerzimmer in der Konferenz hocke, nimmt sich zeitlich mal so gar nichts.
Für mich schon sehr, denn dann kann ich vorher zuhause kochen, nebenbei im Wohnzimmer ein Heißgetränk trinken und mich auf die Kuscheldecke ins Homeoffice verziehen.
Und nicht im Kalten Raum mit Dimmlicht im November hocken und dann im Schneetreiben zurückfahren.
Sie irren sich gewaltig, Alex!!!!!! 🙁
Ob es für Sie schön kuschelig ist, hat aber nichts mit der erfassten Arbeitszeit zu tun. 2 Stunden sind 2 Stunden, egal, ob im LZ oder auf dem Sofa.
zuhause ist Teppich, in der Schule Plastikboden
Man kann untenrum anhaben, was man will und auch die Hintergrundbilder frei wählen….außerdem kann man außerhalb des Berufsverkehrs schon nach Hause fahren und sich nach der Konferenz gleich aufs Sofa plumpsen lassen….
Man darf auch nicht vergessen, dass manche Kolleginnen nur wegen der Konferenz in die Schule fahren. Wer Teilzeit arbeitet und seinen freien Tag am Konferenztag hat, der kommt für lau in die Schule.
Sowas kapiert übrigens niemand, der nicht selbst im Schuldienst tätig ist.
Meinen Sie das ist in der freien Wirtschaft anders. Wenn Sie Teilzeit arbeiten und es gibt eine Teambesprechung dann kommen die Mitarbeiter da auch an ihrem freien Tag,…
Ich habe nicht geschrieben, dass es meine Meinung ist, sondern lediglich Tatsachen geschildert. Es ging auch gar nicht darum, dass die Mitarbeiter kommen müssen, sondern darum, dass es für lau ist.
Auch von der freien Wirtschaft habe ich nichts geschrieben. Es geht doch hier eindeutig um den öffentlichen Dienst, wo in so einem Fall überall eingestempelt wird.
Bei uns in der Klinik kommt jeder Mitarbeiter nur durch die Pforte, wenn er seine Karte einsteckt. Ansonsten öffnet sich die Tür gar nicht. Warum geht das in der Schule nicht?
TZ-Kräfte haben bei uns schon lange keine freien Tage mehr, man muss sowieso in die Schule fahren, manche teilweise nur für 2 Stunden.
Doch, Präsenzpflicht.
das wäre besser, wenn das zuhause geht.
Ich mein, welcher Mehrwert liegt in der Schule.
Du sparst Zeit, Benzin, Stress usw.
Da das ja ein EuGh Urteil ist, kann die Redaktion ja vielleicht mal andere Länder darstellen:
Hier wäre mal Dänemark – mit genau den Punkte. Die ich die ganze Zeit anspreche…
https://deutsches-schulportal.de/expertenstimmen/daenemark-wie-andere-laender-die-lehrerarbeitszeit-regeln/
Dann hat der Staat auch ein Problem dies alles zu regeln…
Und die Arbeit an Schulen wird völlig neu aufgestellt werden müssen. Etwas worauf ich schon die ganze Zeit hinweise. Mit dem aktuellen System und ohne Definitiln was die Arbeit ist geht es nicht….
Immerhin ein Versuch, der aber zeigt, welche Probleme auch in Dänemark nicht erfasst werden:
Alle Vereinbarungen zur Bezahlung und zur Arbeitszeit sind im Arbeitsplan nach einem bestimmten Muster aufgeführt.Zur Aufgabenübersicht gehören neben der Anzahl der Klassen, Fächer und Unterrichtsstunden alle weiteren Aufgaben wie Vorbereitungen, Konferenzen, Teamtreffen, Gespräche und Fortbildungen. Dort ebenfalls aufgeführte besondere Funktionen und Aufgaben an der Schule werden durch zusätzliche Bezahlung oder weniger Unterrichtszeit ausgeglichen.
Klassengröße fehlt z.B. Nun wird ja zwischendurch nachverhandelt, ok, dann kann das evtl. ansatzweise gelöst werden. Und gibt es scheinbar einen Plan, wie lange alles zu dauern hat, der vorher festgelegt wird und über das ganze Jahr gerechnet wird. Wie realistisch und schaffbar sind diese Pauschalen für jeden?
Es gibt keinen Faktor, um den unterschiedlichen Arbeitsaufwand von Lehrkräften je nach Fach zu berücksichtigen. So back to square one.
Ein weiterer Punkt, der übersehen wird: Die Ferienzeiten, gelten abgesehen von den Urlaubstagen als Arbeitszeit. Bei uns werden dann im Jahr einfach 4-5 Stunden pro Unterrichtswoche draufgerechnet, also 46,5 Stunden pro Woche, wenn die Ferien arbeitsfrei sein sollen. Es wird also vom Jahresmittel ausgegangen, nicht von einer wöchentlichen oder gar täglichen Arbeitszeit. Dazu gehört dann auch, in den weniger korrekturintensiven Wochen, z.B. vor den Sommerferien macht man ordentlich minus und in den Klausurphasen plus. Korrigiert oder arbeitet man in den Ferien, verrechnet man das wieder mit der Jahresarbeitszeit. Es wird also bei einer jährlichen Erfassung nie eine gleichmäßige Wochenarbeitszeit geben.
Eine järliche Arbeitszeiterfassung kann mit Einschränkung sinnvoll sein, wenn dabei herauskommt, dass alle Lehrer im Durchschnitt mehr als diese Jahresarbeitszeit, also zu viel, arbeiten. Daraus könnte man eine Reduzierung der Pflichstundenzahl und weiterer Verpflichtungen ableiten. Das alles würde wieder individuelle Arbeitszeiten, Belastungen,”Hochphasen” oder Besonderheiten der einzelnen Schule uvm. nicht berücksichtigen.
Wirklich etwas bringen würde es nur, wenn jeder Kollege seine individuelle Belastung erfasste und dieses dann bei der Einsatzplanung berücksichtigt würde. Aber auch dann würden Pauschalen angesetzt (z.B. 30′ pro Klausur) die entweder reichen oder nicht. Einen gelichmäßigen Rythmus und Arbeitszeiten für alle KuK kriegt man dann immer noch nicht hin. Und die psychosozialen Belastungen hat man dann auch nicht berücksichtigt (s. das Beiipiel vom Sportlehrer). Was man möglicherweise hätte, wär ein Argument, nicht noch mehr Arbeit aufgedrückt zu bekommen, aber da bin ich mir auch nicht sicher.
Spannend ist auch eine Zahl am Ende des Dokumentes: die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit liegt bei 37 Stunden.
Und wenn die Zeiten nicht reichen oder „zu gut“ prognostiziert wurden, wird das eben im Folgejahr ausgeglichen bzw. bezahlt. Wo liegt dasProblem?
Das wird aber nicht individuell passieren, sondern an Durchschnittswerten gemessen. Insofern kann es eine Verbesserung bedeuten, wenn dabei rauskommt, dass alle im Mittel mehr Zeit brauchen und ednlich mal offengelegt würde, welche Zeitfresser man so hat.
Wenn man damit alleine ist, glaube ich nicht, dass da die Nachverhandlungen Erfolg haben werden. Und wenn, dann wäre es auch wieder ungerecht, weil die anderen dann ja schneller, also mehr, arbeiten müssten und derjenige sich am besten stellt, der am besten verhandeln kann.
Das ewige Geleier über die Sportlehrkraft, wenn es um Arbeitszeiterfassung geht.
Vorab: Korrekturintensive Fächer, Abitur, Klassenleitung etc. gehören entlastet. Am besten durch Anrechnungsstunden bzw. reduzierten Deputatsstunden. Warum hierfür die Sportlehrkraft mehr Deputatsstunden augefgebürdet bekommen soll, wie manch Kolleginnen und Kollegen hier fordern, erschließt sich mir nicht.
Die meisten Lehrkräfte, die mal fachfremd Sport vertreten haben, wollen das meist nie wieder machen. Warum? 90 bis über 100 Dezibel Lärmbelastung in Sport- und Schwimmhallen und eine erheblich größere Verantwortung für die Unversehrtheit der Schülerinnen und Schüler. Meist ist die Fachschaft Sport mit Abstand führend bei außerschulischen Veranstaltungen. Zählt das alles nicht?
Man sollte also doch etwas differenzierter sein, wenn man behauptet, dass Sportlehrer weniger leisten.
Wenn man als geschätzter Kollege möchte, dass die Sportkollegen 30h und mehr Deputat erhalten sollen, dann braucht man keine Feinde mehr. Eins ist dann auch sicher: Der Tinnitus ist mit 50 bereits gesichert.
Das kam auf weil die KuK hier in der Diskussion immer nur von Arbeitszeit sprechen und eben nicht von Arbeit und einer Beschreibung der selben, da würde man Unterschiede sehen und auch Belastungen auf der anderen Seite besser wahrnehmen.
Der Mehrheit schreit hier nur Zeit Zeit Zeit….
Da gebe ich Ihnen voll Recht. Natürlich ist die Arbeitszeit bei Korrekturfächern zurecht das Maß der Dinge, weil sehr zeitintensiv. Genauso bei Klassenleitungsaufgaben und Abiturvorbereitungen (egal für welches Fach, sogar für Sport und Erdkunde).
Für Sport ist die Zeit manchmal auch maßgebend, aber nicht immer. Hier muss anders unterschieden werden. Extrembeispiel: Von Fluglotsen erwartet man auch nicht, dass sie 8h arbeiten.
Mich stört der allgemeine Tenor, dass man anderen Kollegen mehr Arbeit auftischen möchte. Ganz nach dem Motto, bei mir war es schlecht, jetzt sollen mal andere bluten. Das hat nichts mit gerechter Arbeitsaufteilung zu tun. Es ist auch keine rationale Problemlösung. Das Hamburger Modell hat hier nicht für Gerechtigkeit gesorgt.
“Mein Ref war die Hölle, das muss auch bei dir so sein” schlägt genau in die gleiche Kerbe. Ich kann diese Haltung einfach nicht verstehen.
Wieso sollen 41 Stunden pro Woche für Sportlehrer nicht zumutbar sein?
Für alle anderen Lehrkräfte gilt schließlich dieselbe Arbeitszeit.
Sie haben mich missverstanden. Es ging in der Diskussion oben darum, die allgemeine Deputatslast bei Sportlehrkräften pauschal zu erhöhen, weil sie weniger unterrichtliche Nachbereitung haben als Lehrkräfte mit Korrekturfächern. Das heisst kein 28h Deputat, sondern beispielsweise 30h oder mehr. Das halte ich nicht für sinnvoll, da ich bezweifle, dass Sportlehrkräfte die 41h Arbeitszeit verfehlen. Auch Sportlehrkräfte sind Klassenlehrer und auch Sportlehrkräfte haben ein bis zwei weitere Fächer. Sie sind oft bei außerschulischen Sportveranstaltungen tätig. Das gleicht einiges wieder aus.
Reines Interesse meinerseits: Wie möchten Sie denn die viel höhere Verantwortung von Sportlehrkräften im Vergleich zu anderen Lehrkräften vergüten?
Andere Frage: Wenn Lehrkräfte durch Ihre gewonnene Erfahrung und Routine weniger Vor- und Nachbereitung benötigen, sollten dann nach Ihrer Logik auch die Deputatsstunden mit den folgenden Dienstjahren erhöht werden? Oder sollten ältere Kolleginnen und Kollegen zu außerschulischen Veränderungen verpflichtet werden? Weil: 41h muss ja für jeden zumutbar sein, nicht wahr?
Sie merken nun hoffentlich, dass nicht immer nur die Zeit das ausschlaggebende Argument sein sollte, sondern auch andere Aspekte miteinfließen sollten. Nicht umsonst gibt es in manchen Ländern die Altersentlastungsstunde.
Korrekturfächer und Leitungsaufgaben übersteigen meist bei weitem die vorgeschriebene Arbeitszeit und sind zudem mental belastend. Da wird manchmal der Faktor Zeit sogar irrelevant, weil die Art der Belastung das Problem ist. Ob 41h bei den aktuelleb Tätigkeiten eines Lehrers noch zeitgemäß sind, ist nochmal eine andere Frage, die man in den Raum werfen kann.
Dafür spendiert der BAD doch Ohrstöpsel *duckundrennweg*
🙂
Leider wird nichts spendiert, auch nicht von der BAD. Nicht mal von der Steuer kann man Gehörschutz absetzen. Normale Ohropax sind nicht effektiv, weil sie alles dämpfen und man sich selbst und die Schüler nicht mehr hört. Selbstanschaffung liegt mindestens bei 100 Euro, wenn man qualitativ maßgeschneiderte Ohrstöpsel anfertigen lässt, welche höhere Frequenzen filtern und niedere durchlassen. Aber definitiv ein Muss für jede Sportlehrkraft. Trotz Dämpfung des Schallpegels: Dennoch ist die Belastung bei vollen Klassen für Ohren und Stimme hoch. Die Gruppendynamiken sind ganz andere als in einem Klassenzimmer. Die Verletzungs- und Unfallgefahr ist stets präsent und man muss mental immer dabei sein.
Danke für die Infos aus der Sporthalle – ich hatte mir ähnliches schon gedacht, aber noch nie mit KuK darüber detailliert gesprochen. Interessante Infos.
Der SL ist verpflichtet eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen und Mängel (mangelnde Geräuschdämmung in der Sorthalle) unverzüglich zu melden. Im nächsten Schritt muss der Sachkostenträger durch bauliche Maßnahmen für Abhilfe schaffen. Tut er das nicht, muss er den Beschäftigten geeignete Schutzmaßnahmen zur Verfügung stellen….
Es gäbe Wege, sich eine Otoplastik bezahlen zu lassen…ich würde da mal beim SL nachfragen und ein bisschen Druck machen….
Ich habe 15 Jahre Sport unterrichtet und weiß, was das mit den Ohren anrichten kann (unsere Sporthalle war 100 Jahre alt….und nix saniert oder so)….bei jedem Kreischen klingelte es in den Ohren und ich bin überzeugt, dass ich gewisse Frequenzen nur noch schlecht höre….
Ich habe mir versucht zu helfen, indem ich Kinder, die anfingen zu kreischen rigoros aus der Turnhalle in die Umkleidekabine geschickt habe….das wirkte zumindest für den Moment….
Dass Theorie und praktische Umsetzung bezüglich des Sachkostenträgers sehr weit auseinander liegen, werden Sie durch Ihre eigene Erfahrung sehr gut wissen. 🙂
“Klassenleitung etc. gehören entlastet. Am besten durch Anrechnungsstunden bzw. reduzierten Deputatsstunden.”
Ich kenne es noch so, dass Klassenleitungen eine Stunde Abminderung für diese Tätigkeit erhielten (zu Recht!) – vorgestern traf ich zufällig eine ehemalige Kollegin und sie erzählte mir, dass es diese Stunde Ermäßigung seit diesem Schuljahr nicht mehr geben soll (GS Berlin)? Ist das wirklich so?
Das ist von Bundesland zu Bundesland und sogar von Schule zu Schule verschieden. In meinem Bundesland gibt es pauschal keine Entlastung und an meiner Schule werden Lehrkräfte aufgrund des Mangels sogar in zwei verschiedenen Klassen als Klassenlehrer eingesetzt.
Die GEW braucht wirklich niemand mehr.
In der Tat. Wenn die mut Politikkuscheln fertig sind haben wir vielleicht die Zeiterfassung, dafür aber drölfzig I-Kinder pro Klasse, fünf “Schulfeste” (sic!) pro Halbjahr und so weiter.