Eine aktuelle Allensbach-Umfrage zeigt: 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind unzufrieden mit der Bildungspolitik*. Kein Wunder, schaut man sich die Probleme an, mit denen Schulen und Kitas derzeit zu kämpfen haben. Der Bürgerrat Bildung und Lernen hat es sich nicht nur zur Aufgabe gemacht, diese Probleme zu benennen, sondern gleichzeitig Lösungsvorschläge zu erarbeiten – und zwar aus Bürgersicht. Am 14. und 15 September 2024 werden in Köln erneut Menschen aus ganz Deutschland, die für ihre Mitgliedschaft im Bürgerrat zufällig ausgewählt wurden, miteinander Vorschläge zum neuen Schwerpunktthema des Bürgerrats erarbeiten: „Chancengerechtigkeit: Wie viel Freiheit braucht das Lernen?“ Zudem wird es im Vorfeld am 13. September einen Aktionstag Bildung geben, an dem rund 100 Kinder und Jugendliche teilnehmen werden.
„Wir haben beschlossen, weiter hartnäckig an diesem Thema dranzubleiben“, sagt Katharina Roos, die seit Längerem im Bürgerrat Bildung und Lernen dabei ist und bereits einige Sitzungen voller Gespräche, Diskussionen und Abstimmungen miterlebt hat. „Mein Wunsch ist es, dass wir mehr Sichtbarkeit erlangen und mehr Zuhörer finden, damit die wertvollen Ergebnisse zumindest als Entscheidungsgrundlage in der Politik oder in den Schulen berücksichtigt werden.“ Die Ergebnisse, das sind die 15 Empfehlungen, die der Bürgerrat Bildung und Lernen in mehreren Schritten erarbeitet und im Juni 2023 an die Präsidentin der Kultusministerkonferenz übergeben hatte. Damals lautete die übergeordnete Frage: Wie müssen die Rahmenbedingungen aussehen, um in der Bildung echte Chancengleichheit zu schaffen? Darauf soll nun aufgebaut werden.
„Der Bildungsabschluss in Deutschland hängt stark vom Einkommen der Eltern ab, und dieses Problem hat sich über die Jahre verhärtet“, erklärt Katharina Roos die Entscheidung des Bürgerrats, in den nächsten Jahren weiter zum Thema Chancengerechtigkeit zu arbeiten. Dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dieser Entscheidung richtig liegen, zeigt wiederum die aktuelle Allensbach-Umfrage zum Thema Lernen: 91 Prozent der Befragten gaben darin an, dass sie gleiche Bildungschancen für alle Kinder für das höchste Ziel eines guten Bildungssystems halten.
Treffen in Köln: Wie viel Freiheit braucht das Lernen?
Neu ist jedoch der Fokus der Fragen, die in den kommenden Sitzungen des Bürgerrats Bildung und Lernen erörtert werden, wie: Sollten Freiräume, die das Bildungssystem ermöglicht, mehr genutzt werden – auch um für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen? Müssen Kinder und Jugendliche mehr Freiräume erhalten, um ihre jeweils besonderen Fähigkeiten und Neigungen zu entfalten?
Die nächste Bürgerratssitzung wird vom 13. bis 15. September in Köln stattfinden, auf dem Campus der Bildungslandschaft Altstadt Nord (BAN). Die BAN ist ein Verbund mehrerer Schulen und Stadtteileinrichtungen rund um den Klingelpützpark mitten in Köln. Am Freitag werden zunächst Kinder und Jugendliche des Bürgerrats zusammen mit Schülerinnen und Schülern aus Köln im Rahmen eines Werkstatttreffens des Bürgerrats zusammenkommen. Dieser Aktionstag gibt ihnen die Möglichkeit, in großen Diskussionsrunden und kleinen Tischgesprächen vorab eigene Schwerpunkte zu setzen und gemeinsame Ziele zu formulieren.
Am Samstag und Sonntag wird dann – ebenfalls auf dem Campus der BAN – das große Bürgerratstreffen stattfinden, an dem circa 100 per Zufall ausgewählte Menschen teilnehmen werden. Das Ziel: Die Grundlagen für Lösungen legen, die die Bildung und Deutschland voranbringen.
Hintergrund zum Bürgerrat Bildung und Lernen und dem „Jungen Bürgerrat“
Ins Leben gerufen wurde der Bürgerrat Bildung und Lernen von der unabhängigen und gemeinnützigen Montag Stiftung Denkwerkstatt in Bonn. Seit 2021 haben bereits mehr als 700 zufällig ausgewählte Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland an den verschiedenen Sitzungen des Bürgerrats teilgenommen. Ausgewählt werden sie nach dem Zufallsprinzip. Anders als die meisten Bürgerräte wurde der Bürgerrat Bildung und Lernen nicht von einem politischen Gremium beauftragt.
Zugleich ist der Bürgerrat Bildung und Lernen aktuell der einzige bundesweit aufgestellte Bürgerrat, in dem auch Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren aktiv mitarbeiten. In ihrem offenen Brief an die Politik fordern sie: „Wir wollen MITENTSCHEIDEN. Darüber, WIE wir lernen und WAS wir lernen. Dabei geht es vor allem um Sachen, die mit unserem Leben zu tun haben und die wir in Zukunft auch wirklich brauchen.“ Zudem haben die Teilnehmerinnen dieses „Jungen Bürgerrats“ 21 eigene Empfehlungen entwickelt und unter „#besserlernen“ veröffentlicht.
www.buergerrat-bildung-lernen.de
Achtung, Vertreter*innen von Medien: Am 13. September stehen Ansprechpartner*innen aus dem Projekt vor Ort für Fragen und Hintergrundgespräche zur Verfügung. Um eine vorherige Anmeldung für die Veranstaltung wird gebeten, um für Sie die passenden Gesprächspartner*innen auszuwählen. Bei Interesse ist auch ist auch eine Teilnahme am Samstag und Sonntag möglich.
Sind Sie als Journalistin oder Journalist an weiteren Informationen interessiert? Suchen Sie Kontakt zu Bürgerrät*innen – möglicherweise aus bestimmten Städten oder Regionen Deutschlands? Sprechen Sie uns gerne an.
Pressekontakte und Anmeldung:
Sabine Milowan
Leiterin Montag Stiftung Denkwerkstatt
Pressesprecherin
Telefon +49 (0) 228 26716-633
s.milowan@montag-stiftungen.de
Stephan Tarnow
Planpunkt
Mobil 0171/4140835
tarnow@planpunkt.de
Dies ist eine Pressemitteilung der Montag Stiftung Denkwerkstatt.