Tag der Demokratie: “Rechtsextremismus dringt immer tiefer in die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen ein“

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BERLIN. Demokratische Werte scheinen bei jungen Menschen zunehmend an Zustimmung zu verlieren – und Schulen stehen vor der Herausforderung, ihren Auftrag der Demokratiebildung unter schwierigen Bedingungen zu erfüllen. Bildungsexperten schlagen anlässlich des Tags der Demokratie am (heutigen) 15. September Alarm und fordern eine bessere Unterstützung für Lehrkräfte, um den wachsenden Einfluss von extremistischen Ideologien auf junge Menschen einzudämmen.

Neonazi-Merchandising, frei im Internet erhältlich. Screenshot

Sanem Kleff, Direktorin der Bundeskoordination des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, beschreibt die Situation als dramatisch. Nach den Ergebnissen der jüngsten Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen spricht sie vom „größten Rechtsruck unter Jugendlichen und Jungwähler*innen seit 1949“. Der hohe Anteil von Erstwählerinnen und Erstwählern, die ihre Stimme rechtsextremen Parteien gegeben haben, sei alarmierend.

„In Thüringen und Sachsen wählten 37 beziehungsweise 30 Prozent der Erstwähler die AfD“, erklärt Kleff. Diese Entwicklung sei bereits bei den U18-Wahlen erkennbar gewesen, wo in Thüringen 37,36 Prozent und in Sachsen 35,52 Prozent der Stimmen an die AfD gingen. In Brandenburg wird am nächsten Wochenende gewählt – und auch dort verheißt die vorangegangene U18-Wahl nichts Gutes: Die AfD liegt mit 28,6 Prozent bei den Präferenzen der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf Platz eins – mit großem Abstand vor SPD (15,8 Prozent), „Tierschutz hier!“ (12,6 Prozent), CDU (12,2 Prozent) und Bündnis Sara Wagenknecht (8,9 Prozent).

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Wichtig in diesem Zusammenhang zu wissen: Die AfD in Thüringen und Sachsen wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. Ihre zentrale Botschaft: Migrantenfeindlichkeit. Die Vorsitzenden der ostdeutschen AfD-Fraktionen hatten nach Bekanntwerden des Geheimtreffens in Potsdam von Rechtsextremen, das in der Folge zu bundesweiten Demonstrationen gegen die AfD führte, die „Remigrations“-Pläne der Partei in einer gemeinsamen Erklärung bekräftigt. „Deutschland muss wieder deutscher werden“, so heißt es darin – „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ ist eine verbreitete Neonazi-Losung.

Was damit gemeint ist, hat das Bundesverwaltungsgericht unlängst im Zusammenhang mit einer Entscheidung zum rechtsextremen, AfD-nahen Compact-Magazin ausgeführt: „Im Grunde soll jegliches Fremdsein unterdrückt und verwehrt werden“, so heißt es in der Begründung. Ein derartiger Anpassungsdruck mit dem Ziel der „Remigration“ als „freiwilliger Heimkehr“ bedeute nicht nur eine „demütigende Ungleichbehandlung“, sondern auch eine „Rechtsverweigerung für einen Teil der deutschen Staatsangehörigen“. Diesem Teil der Bevölkerung seien anknüpfend an ihre Herkunft oder „Rasse“ Rechte wie Meinungs-, Religions- und Versammlungsfreiheit versagt. Das spreche für eine aus der Vorstellung einer ethnisch definierten „Volksgemeinschaft“ ableitende Missachtung der Menschenwürde.

„Laut Schulgesetzen und Beutelsbacher Konsens hat Schule die Aufgabe, demokratische Werte und kritisches Denken zu fördern“

Ins Bild passt, dass die Brandenburger AfD in ihrem Wahlprogramm ankündigt, den Anteil von Migrantenkindern in Schulklassen auf zehn Prozent begrenzen zu wollen – was mit den übrigen passieren soll, dazu schweigt sich die Partei aus. Dass Kinder aufgrund ihrer Herkunft aus Schulen verbannt werden, hatte es in Deutschland zuletzt zwischen 1942 und 1945 gegeben, im Nationalsozialismus also.

Für immer mehr Schülerinnen und Schüler sind Fremdenfeindlichkeit und offene Diskriminierung aber offensichtlich kein Problem. Rechtsextremismus habe inzwischen eine Normalisierung und Banalisierung erfahren, die besonders bei jungen Menschen sichtbar werde – es handele sich um ein „massives Jugendproblem“, sagt Kleff. Dies sei eine ernsthafte Gefahr für die Demokratie, denn „Rechtspopulismus und Rechtsextremismus dringen immer tiefer in die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen ein“, so Kleff weiter. Es gebe keine einfachen Erklärungen für diese Entwicklung, aber die Langzeitfolgen der Pandemie sowie die Auswirkungen internationaler Krisen, wie der Kriege in der Ukraine und Gaza, müssten stärker in den Blick genommen werden.

Kleff sieht die Schulen in einer zentralen Rolle, um dieser gefährlichen Tendenz entgegenzuwirken. Sie verweist auf den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulen, der demokratische Werte und kritisches Denken fördern soll. „Laut Schulgesetzen und Beutelsbacher Konsens hat Schule die Aufgabe, demokratische Werte und kritisches Denken zu fördern“, betont Kleff. Lehrkräfte dürften sich dabei nicht neutral verhalten, sondern müssten klare Haltungen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Gewaltverherrlichung zeigen. Nur so könne der demokratische Auftrag der Schulen erfüllt werden.

Neonazi-Merchandising, frei im Internet erhältlich. Screenshot

Gerhard Brand, der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), hebt ebenfalls die zentrale Rolle der Bildung bei der Stärkung der Demokratie hervor. Anlässlich des Internationalen Tages der Demokratie am heutigen 15. September betont er: „Wir sind überzeugt, dass die einzige Chance, den besorgniserregenden Tendenzen langfristig zu begegnen, in hochwertiger Bildung liegt – unabhängig von der Herkunft der Schülerinnen und Schüler.“ Besonders in einer Zeit, in der Verrohung und Mobilisierung an den politischen Rändern zunehmen, sei es wichtig, den Fokus auf die demokratische Bildung zu legen. Bildung müsse für alle zugänglich sein, um Chancengleichheit zu gewährleisten und eine starke, demokratische Gesellschaft zu fördern, so Brand weiter.

„Gemeinsam müssen wir jetzt alle Kräfte mobilisieren, um unsere hart erkämpften Freiheiten und Rechte zu verteidigen“

Allerdings sieht er die Politik in der Verantwortung, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Schulen ihren Auftrag der Demokratiebildung auch tatsächlich erfüllen können. „Lehrkräfte sind die Schlüsselakteure in der demokratischen Bildung von Kindern und Jugendlichen“, erklärt Brand. Sie seien es, die Werte wie Toleranz, Respekt und Solidarität vermitteln und dadurch das demokratische Miteinander stärken. Doch die Bedingungen an den Schulen seien alles andere als optimal. Besonders der Lehrkräftemangel erschwere die Umsetzung dieser Aufgaben erheblich. Immer mehr Unterricht falle aus, und wichtige Fächer, die für die Demokratiebildung zentral seien, würden oft über längere Zeiträume nicht mehr unterrichtet. Projekte, die darauf abzielen, Vorurteile gegenüber Minderheiten abzubauen, fänden häufig nicht mehr statt.

Brand sieht diese Entwicklungen mit großer Sorge und fordert die Politik dazu auf, endlich entschieden zu handeln: „Der Lehrkräftemangel, marode Schulen und die Herausforderungen der Digitalisierung müssen mit Nachdruck angepackt werden.“ Ohne diese Maßnahmen werde es schwierig, extremistischen Kräften Einhalt zu gebieten. Auch Kleff fordert eine stärkere Unterstützung der Lehrkräfte, damit sie ihrer Aufgabe gerecht werden können. „Fortbildungen, Konzepte und Materialien zur Stärkung der Demokratieerziehung sind hier zentral“, sagt sie. Ohne diese Maßnahmen werde es den Schulen schwerfallen, die wachsende Herausforderung zu meistern. Ihr Appell: „Gemeinsam müssen wir jetzt alle Kräfte mobilisieren, um unsere hart erkämpften Freiheiten und Rechte zu verteidigen.“ News4teachers

Wahlen in Sachsen und Thüringen: AfD unter Kindern und Jugendlichen beliebteste Partei – breite rechtsextreme Jugendkultur?

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DerechteNorden
20 Tage zuvor

Expert*innen meinen aber auch, dass Schule hier gar nicht viel bewirken könne, wenn nicht personell massiv aufgestockt würde. (Im Spiegel ist das Problem ja auch diese Woche Titelthema.)
Tatsächlich geht ein positiver Einfluss nur über Bindung. Mehr zum Thema brächte leider kaum etwas.
Ein weiterer Aspekt ist der Einfluss von TikTok (s. auch Spiegel), dessen Nutzung unvorstellbare Dimensionen einnimmt. Hier könne nur eine staatliche Regulierung helfen.

Schule, wie sie derzeit läuft, kann das Problem nicht bewältigen. Wer das meint, könnte gleich fordern, dass wir alle anderen Fächer massiv reduzieren und die Hälfte der Unterrichtszeit nur Demokratie- und Empathie-Workshops machen.
Mehr Personal und eine verstärkte Kontrolle dieser Plattformen. TikTok gehört mMn sowieso verboten, da es nicht nur hier einen so einen großen Schaden bei jungen Menschen anrichtet, sondern auch noch von einem Staat betrieben wird, der unsere Demokratie aushöhlen will.

AvL
20 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden
Rüdiger Vehrenkamp
20 Tage zuvor
Antwortet  AvL

Bin ich dafür. Aber auch wir erreichen nicht alle Familien und Jugendlichen. Eltern und Peergroup haben noch immer den meisten Einfluss auf die Kinder. Und uns fehlt es nicht nur an Personal, es fehlt auch an offen ausgeschriebenen Vollzeitstellen. Die Stadt Mannheim bietet an weiterführenden Schulen Stand jetzt nur halbe oder dreiviertel Stellen für Schulsozialarbeit an.

AvL
20 Tage zuvor

Bei Fußballvereinen wie Alemannia Aachen versuchen Leute aus
rechtsradikalen Karlsfront Jugendliche für den Boxsport-Club 501
zu gewinnen, in dem die aggressive Männlichkeit gefördert wird.
Die Treffen sich dann in abgelegenen Waldgebieten um sich in
Gruppen körperlich zu schlagen.
Die Konkurrenz der Aachener Ultras wird aus der Fankurve gewaltsam verdrängt. Der Hauptverantwortliche sitzt zur Zeit wegen schwerer Körperverletzung in Köln in Untersuchungshaft.
Sogenannte Freunde sammeln für ihn Geld.
Sportschau: Alemannia Aachen und das Problem mit rechten Hooligans – hier anschauen (ardmediathek.de)
3. Liga: Alemannia Aachen und das Problem mit rechten Hooligans | sportschau.de

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Danke! Jetzt habe ich es endlich verstanden! Rechtsextremismus/Faschismus ist erblich (wahrscheinlich Inzest in bestimmten deutschen Gegenden?)
(Das ist keine Ironie, das ist schon Zynismus!)

Lisa
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

https://www.focus.de/experts/kampf-gegen-das-west-establishment-sozialforscher-sagt-offen-warum-die-afd-im-osten-wirklich-so-stark-ist_id_260242418.html
Vielleicht liegt es auch am Junkertum mit so vielen Jahrhunderten Leibeigenschaft in Ostdeutschland…nein, das war auch Ironie.

Cuibono
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Der Einfluss von Familie und Elternhaus wird mMn sehr unterschätzt, der Einfluss von Institutionen wie Kita und Schule kann nur schwach dagegen halten.

Das hat sehr eindringlich die Situation nach der Eskalation Israel/Gazastreifen gezeigt.

Es war fast unmöglich, das Thema an Schulen in bestimmten Bezirken anzusprechen bzw. hat zu Ausschreitungen geführt. Argumentativ kamen das erschreckende Aussagen, die auch aus der Familie/Elternhaus so übernommen wurden.

AvL
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Rechtsextremismus wird durch die Eltern und auch über die Klicke/Peergruppe vermittelt, in Gegenden in denen größere Bevölkerungsgruppe entsprechend denken.

Hysterican
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

🙂 zu tief zu denken kann scheinbar auch bei Berufenen zu Defekten führen. 😉

AvL
14 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ein rechtextremistisches Weltbild wird und wurde durch das Elternhaus und das direkte soziale Umfeld der Klicke/Peergroup vermittelt.

Adele Horn
19 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wie misst man denn eigentlich den Einfluss, den Schulen auf die politische Gesinnung ihrer Schülerschaft haben? Selbst wenn Be- und Umsetzung in jeder Hinsicht perfekt wären?

Das Elternhaus ist ja auch noch da, inklusive der erweiterten Familie und der sog. Peer Group. Die dürften für die meisten Jugendlichen maßgeblicher sein als das, was die Lehrer erzählen. Bei denen weiß man zwar, was die von einem hören und lesen wollen (und antwortet entsprechend, wenn man dran genommen wird), aber ob es deshalb wirklich zur Überzeugung wird? Ich habe da erhebliche Zweifel, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Selbst mit noch so viel Beziehungsarbeit in den Schulen sind die selbst gewählten Beziehungen meiner persönlichen Vermutung nach weiterhin die maßgeblichen. Ich finde, man erwartet bzw. erhofft sich hier mal wieder zu viel von den Lehrkräften.

Hysterican
19 Tage zuvor
Antwortet  Adele Horn

Danke!!
….endlich mal mit gesundem Menschenverstand jenseits der üblichen Erklärungsbemühungen.

Adele Horn
19 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

Es ist halt wie bei vielen Dingen, bei denen die Schulen/die Lehrkräfte mal wieder irgendwas zusätzlich leisten sollen: Es kann ja sein, dass sie tatsächlich einen Effekt erzielen. So ganz binär betrachtet, “Ja” vs. “Nein”.
Die entscheidende Frage ist aber letztendlich, ob dieser Effekt in einem guten Verhältnis zum persönlichen und administrativen Aufwand steht.

DerechteNorden
18 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

? Habe ich doch geschrieben.

Gelbe Tulpe
20 Tage zuvor

Die realen Gehälter müssen wieder steigen. Dies hat auch ab 1948 die Westdeutschen von der Demokratie überzeugt. Weniger Wohlstand führt oft zu Extremen.

AvL
20 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Diese , meine Elterngeneration hat aber mit sehr niedrigen Einkommen
und unverhältnismäßig niedrigen Löhnen auskommen müssen, damit die
Exportwirtschaft entstehen konnte,
Außerdem wurden die Industrie neu aufgebaut und dadurch war diese effizienter
weil moderner.
Deutsche Geschichte: Wirtschaftswunder – Deutsche Geschichte – Geschichte – Planet Wissen (planet-wissen.de)
Wirtschaftswunder | bpb.de

Gelbe Tulpe
20 Tage zuvor
Antwortet  AvL

Worauf wollen Sie hinaus?

AvL
20 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Andere Zeiten, andere Verhältnisse, andere Menschen, andere Erfahrungen
und andere Zumutbarkeit.

Gelbe Tulpe
20 Tage zuvor
Antwortet  AvL

Das überzeugt mich nicht. Die Maslowsche Bedürfnispyramide zeigt gut, wie wichtig eine angemessene Entlohnung und Sicherheit den Menschen sind.

AvL
20 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Unsere Vorfahren kamen aus einem zusammengebrochenen
Gesellschaftssystem.

Gelbe Tulpe
19 Tage zuvor
Antwortet  AvL

Die Amerikaner radikalisieren sich auch, weil viele Menschen dort weniger als früher verdienen.

Monika, BY
20 Tage zuvor

Wie man Geschichte in der Schule unterrichtet, kein Wunder. Kurzzeitgedächtnis wird es gefördert, wie in allem Fächer. Für reine Streber ohne Substanz – super einfach. So viel auch darüber, welches Kind in welche Schule gehört (:rolleyes).

Ab und zu gibt es ein Lehrer oder Lehrerin, die kein Geschichtsbuch berührt – und nimmt sich für die wichtige Themen bis 16 und Mehr Unterrichtsstunden Zeit -aber, die sind eine große Minderheit.

DerechteNorden
20 Tage zuvor
Antwortet  Monika, BY

Lesen Sie doch mal den Artikel im Spiegel, um zu erfahren, wo die eigentlichen Probleme liegen. Danke!

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Gibt es auch Zahlen, wieviele Jugendklubs und Freizeiteinrichtungen nach der Wende in Ostdeutschland geschlossen wurden?

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Na die Schulen werden das alles schon ausgleichen und auffangen. Die Schüler sind ja eh den ganzen tag in der Schule, da braucht man keine Jugendklubs und Freizeiteinrichtungen. (Ironie!)
“Warum fragen Sie nicht nach der Situation in ganz Deutschland?”

  • weil ja besonders die Jugendlichen im Osten extrem rechts sind (Ursachen?)
  • weil ich nur beurteilen kann, was ich selbst erlebt habe. Die Situation im Westen kenne ich nicht so gut, schon gar nicht die, von vor der Wende 🙂
potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Rechtsextremismus im Osten habe ich nie bestritten, nur die Benennung der Ursachen ist mir zu einseitig, wie auch jetzt wieder von Ihnen.

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Es geht nicht nur um verdrängten Rechtsextremismus! Es wurden in der Wendezeit eine Menge Fehler gemacht, die nicht aufgearbeitet wurden!

dickebank
20 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Sach ich doch, “Im Westen nichts Neues”.

Blöd, dass die Kalahari so weit weg ist, sonst hätte man sich nach der Wende ja auch tradierter Methoden bedienen können, um die ungeliebten Ossis in die Wüste zu schicken:(

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

q. e. d. – Also wieder nur “der Osten” oder kommt da auch mal irgendwann ein Hauch von Selbstkritik? 🙂

Walter
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Unconscious Bias
Die Bereitschaft sich damit auseinanderzusetzen, würde allerdings weitere Wahrnehmungs- und Urteilsprozesse kritisch zu hinterfragen sowie unbewusste Vorbehalte verstehen und angehen bedeuten.
.
@potschemutschka: Ob dies allerdings wirklich gewollt, bzw. in Ihrem Sinne wäre ?

potschemutschka
19 Tage zuvor
Antwortet  Walter

Warum sollte das nicht in meinem Sinne sein?

Walter
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Vielleicht weil Sie in Dauerschleife nur leere Phrasen ggü. Wessis dreschen und sich einfach nicht konstruktiv mit Ostverklärung auseinandersetzen wollen.

potschemutschka
19 Tage zuvor
Antwortet  Walter

“Ruft man sich in Erinnerung, wer die Verhandlungsführer für den Einigungsvertrag waren, Wolfgang Schäuble und Günther Krause, dann wundert man sich, dass alles nicht noch schlimmer gekommen ist. (…) ein Rätsel, wie ausgerechnet Krause an den Posten kam. In der letzten Volkskammer tat er sich mit dem Satz hervor, dass man Frauen endlich ihre Privilegien nehmen solle. Sein Karriereweg hat das Zeug zur Seifenoper. (…)
(aus “Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat”)
In diesem Buch steht so einiges, was in der Vor- und Nachwendezeit so abgelaufen ist, was warum in den Einigungsvertrag übernommen wurde (oder eher nicht) und erklärt vielleicht auch so manche heutige Probleme.
(den “Karriereweg” von Günther Krause einfach mal googeln 🙂 sehr interessant!)

potschemutschka
19 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, vielleicht! Ohne solche “Lichtgestalten” (wie Herr Krause und andere) wären evtl.doch einige Ideen des Verfassungsentwurfs des Runden Tisches von 1990 übernommen worden?

dickebank
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja, es gab zu wenig “Krawatten” für die Wendehälse.

Walter
19 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Waren wohl “Fliegen” nach Planwirtschaft angesagt.

potschemutschka
19 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Achja, die “Wendehälse” – ein fast vergessener Begriff.
Waren das nicht die “Ossis”, die dann im Westen ihre Karriere nahtlos fortsetzen konnten bzw. noch höher aufstiegen, da sie sehr “anpassungsfähig” waren und dann so schön von oben herab auf die restlichen “doofen Ossis” schauten und allen erzählten, was sie für mutige Widerstandskämpfer in der DDR waren?

dickebank
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja, zum Verarschen gehören immer zwei. Zum einen den, der verarscht und zum anderen den, der verarscht wird. Der Doofe Rest hat sich zweimal verarschen lassen, zunächst von den Glücksrittern, die aus dem Westen rüber gemacht haben, und dann auch noch von den eigenen Mitbürgern der DDR i.L., die in der Wendezeit ganz skrupellos ihre Schäfchen ins Trockene gebracht haben. Im übrigen waren das wesentlich mehr als die zugereisten Wessis mit Buschzulage.

Die Treuhand konnte ja auch nur das Volksvermögen an den Mann bringen, das findige Kader verstanden haben zu ihren Gunsten zu Geld zu machen.

Schon Scheiße, wenn man von den eigenen “Volksgenossen” über den Tisch gezogen wurde. Aber um sich moralisch zum Sieger zu erklären, ist das narrativ wichtig, dass alles Böse aus dem westen gekommen ist. Die guten waren ja schließlich sozialistisch sozialisiert. Das Volksvermögen war aufgrund des ZK-Unvermögens nichts mehr wert. Warum dann also nicht die eigenen Ideale gegen harte Valuta zu Markte tragen?
„Kommt die D-Mark, bleiben wir. Kommt sie nicht, geh’n wir zu ihr.“
Ja, wer Kohl wollte bekam ihn auch – er wurde sozusagen verkohlt.
Konnte ja auch keiner wissen, dass Kohl nicht prächtig blüht – also zu den blühenden Landschaften beiträgt.

https://www.aufarbeitung-cottbus.de/kalenderblatt-des-monats/kommt-die-d-mark-bleiben-wir-kommt-sie-nicht-gehn-wir-zu-ihr-waehrungsunion-ab-1-7-1990

potschemutschka
19 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Da ist was dran! Hätten die mal in der Schule besser aufgepasst, politische Ökonomie des Sozialismus und politische Ökonomie des Kapitalismus waren, zumindest für Abiturienten und Studenten, Unterrichtsthemen. Ersteres hat sich nicht bewahrheitet, aber der zweite Teil war schon recht nah dran an der Wirklichkeit 🙂

RainerZufall
18 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Es wurden in der Wendezeit eine Menge Fehler gemacht, die nicht aufgearbeitet wurden!”

Ich teile diese schwache Erklärung Ihres Verhaltens nicht.
Wie viele Jahrzehnte beabsichtigen Sie diese schwache Ausrede noch als Rechtfertigung vor sich herzutragen?

Walter
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ursachenanalyse, bitte:
Stasi – Vertuschte Gefahr: Die Stasi & NeonazisRechtsextremisten in der DDR waren eigentlich undenkbar. Dass es sie dennoch gab, ließ sich in den 80er Jahren nicht mehr verheimlichen. Aber SED und Stasi versuchten neonazistische Gewalttaten als Rowdytum zu verharmlosen. Mit Neonazis aus dem Westen wurde sogar kooperiert.

“…Auch Altnazis gab es in der DDR. Im Jahr 1954, so eine Berechnung des Historikers Jan Foitzik, waren 27 Prozent aller Mitglieder der SED zuvor in der NSDAP und 32,2 Prozent aller Angestellten im Öffentlichen Dienst der DDR ehemalige Mitglieder nationalsozialistischer Organisationen.
Neben den Nazis gab es – so meine Alltagserfahrung – im Bürgertum der DDR auch andere Rechtsradikale, die aber nicht wegen Bekenntnissen zu Adolf Hitler, zur SS oder SA auffielen. Diese
.
Rechtsradikalen im Geiste
.
waren weniger in Gruppen organisiert. Sie lebten in einem rassistischen Deutschtum, das im Alltag auffiel, wenn Hass gegen Ausländer oder ein radikales Deutschtum in der Art von Herrenmenschentum ausgelebt wurde.
Es gab abschätzige Bemerkungen und Hass-Sprüche gegen Juden. Russen wurden als “Untermenschen” und nicht nur als Besatzer abgelehnt. Polen wurden als “Polacken” verteufelt, Kubaner, Angolaner und Mosambikaner in der DDR gelegentlich als “Briketts” verhöhnt. Ausländer, die nach dem Bau der Mauer aus sozialistischen Bruderländern in die DDR kamen, um zu studieren oder zu arbeiten, blieben isoliert, das betraf auch viele Vietnamesen. Dabei erlitten sie auch Gewalt, die jedoch von DDR-Medien verschwiegen wurde. Wir erfuhren davon bei Ermittlungen der Kriminalpolizei.”

https://www.bpb.de/themen/deutsche-teilung/stasi/218421/vertuschte-gefahr-die-stasi-neonazis/
(Die Bundeszentrale für politische Bildung ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern mit Sitz in Bonn.)

Walter
19 Tage zuvor
Antwortet  Walter

Nachtrag der guten deutschen Ordnung halber:
Der Text
https://www.bpb.de/themen/deutsche-teilung/stasi/218421/vertuschte-gefahr-die-stasi-neonazis/
wurde unter Nennung der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 3.0 DE und Autor/-in: Dr. Bernd Wagner für bpb.de geteilt

AvL
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Hier existiert auch eine derartige rechtsextreme Szene wie im Umfeld von radikalen Hooligans von Alemannia Aachen.
Sportschau: Alemannia Aachen und das Problem mit rechten Hooligans – hier anschauen (ardmediathek.de)
Rechte Hooligans: Alemannia Aachen gesteht Fehler ein | sportschau.de

Lisa
19 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Der Unterschied ist vielleicht ( Erklärungs- nicht Rechtfertigungsversuch), dass nicht nur die Kinder haltlos sind, sondern auch die Erwachsenen, denen ein Großteil ihrer Leistung und ihrer Biographie abgesprochen wurde. Der Osten ist daher mehr “Weimar” als der Westen. Außer Jugendarbeit hätte es von Anfang an ” Erwachsenenarbeit” bedurft. Die ” blühenden Landschaften” wurden nicht zum Selbstläufer.

AvL
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Es ist ein Gesamtdeutsches Problem, dass an professioneller Jugendarbeit gespart wird.
P.S trinken wir irgendwann einen Lübzer ?

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  AvL

Bier ist nicht so meins. Ich bin eher Wein-Trinker und da gibt es gute Sorten in Ost und West und weltweit. 🙂

AvL
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich trinke sehr gerne trockene Rotweine in Gesellschaft,
in netter Gesellschaft.

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  AvL

In netter Gesellschaft schmeckt fast jeder Wein und im Sommer auch ein Weißwein oder Rose´ 🙂

AvL
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Und an der Ostsee ohne Blockwarte, ob in Dänemark, in Schweden
oder in Deutschland. Hier ist der Wein wesentlich günstiger.

AvL
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich habe hier noch etwas gefunden zu Kulturzentren,
die die AfD zumachen möchte. Bürger wehrt euch in Brandenburg.
Serie „Mir reicht’s, ich geh in den Osten“ – Brandenburger in Angst: „Was der AfD nicht passt, will sie abschießen“ (msn.com)

dickebank
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Saufziegen:)

dickebank
20 Tage zuvor
Antwortet  AvL

Also nix Saale-Unstrut.

Nordlicht
20 Tage zuvor
Antwortet  Monika, BY

Natürlich. Die Lehrkräfte sind wegen ihrer Unfähigkeit, das Fach Geschichte zu unterrichten, verantwortlich für den Rechtsruck in Deutschland. Indikator für schlechten Unterricht ist dabei das Berühren von Lehrbüchern.
Ihre Thesen werden immer abenteuerlicher…

Hysterican
20 Tage zuvor
Antwortet  Monika, BY

“Wie man Geschichte in der Schule unterrichtet, kein Wunder.”

Wow, liebe Monika aus Bayern…
…da lehnst du dich – mal wieder – sehr sehr weit aus dem sehr sehr offenen Fenster.

Ganz großartiges Beispiel für verkürzende und unqualifizierte Verallgemeinerungen auf kenntnisfreiem Niveau.
So wird das bestimmt ganz toll – in der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dir über wichtige Themen.

AvL
20 Tage zuvor
Antwortet  Monika, BY

Das ist lächerlich.

Annemaus
20 Tage zuvor

Wenn in einem Podcast namens “Die Deutschen” menschenverachtende Bemerkungen über Behinderte gemacht werden, ist mir völlig klar, in welche politische Richtung die Jugend bei solchen “Vorbildern” einschlägt.

Rüdiger Vehrenkamp
20 Tage zuvor
Antwortet  Annemaus

Wobei die beiden Podcaster einen Migrationshintergrund haben. Rechtsextremismus ist im Übrigen kein Phänomen, das Deutschland für sich gepachtet hat. Ich erinnere an die grauen Wölfe und einen generellen Rechtsruck in ganz Europa. Wobei hier natürlich eine Unterscheidung extrem wichtig ist. Zwischen “rechts” und “rechtsextrem” gibt es einen gehörigen Unterschied. Leider werden beide Begriffe oft vermischt – was meiner Meinung nach ein Teil des Problems ist.

Lisa
19 Tage zuvor

Migrationshintergrund ist keine Impfung gegen Rechtsextremismus.

Annemaus
19 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Außerdem haben die Podcaster zwar einen Migrationshintergrund, sind aber Deutsche. Da muss man meiner Meinung nach an ihr Verhalten die gleichen Erwartungen haben wie an einen Franz Müller.

AlterHase
17 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

In den Heimatländern der Zuwanderer stehen die demokratischen Spielregeln vielfach nicht in hohem Ansehen, viele werden davon erst nach Ankunft in Deutschland etwas mitbekommen haben.

Feli
20 Tage zuvor

Viel Unerfreuliches dringt immer tiefer in die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen ein. Davon ist echter Rechtsextremismus nur ein geringer und kaum spürbarer Teil. Ich finde eher erschreckend, wie nachteilig sich der maßlose Medienkonsum auswirkt, wie beängstigend die zunehmende Lust an Sachzerstörungen oder der aggressive Umgang mit anderen, bis hin zum Spaß am Ärgern und Quälen – Stichwort Mobbing.
Diese Dinge sind längst alltägliches Problem an den Schulen und gehören zur unmittelbaren Lebenswelt der Kinder. Deswegen liegen mir und gewiss auch vielen Schüler/innen dieses Problem sehr viel mehr am Herzen als politische Probleme.

DienstnachVorschrift
20 Tage zuvor

Wir haben aber auch genügend Lehrkräfte, die nicht reflektiert sind und auch nicht in der Lage sind, sich differenziert zu diesem Thema zu äußern. Wie sollen sie dann positiv auf Schülerinnen und Schüler einwirken? Beispielsweise gibt es an meiner Schule auch Lehrkräfte, die bekennende AFD-Wähler sind. Die beeinflussen Schülerinnen und Schüler eher subtil in die andere Richtung. Das ist einfach so und sollte man auch bei der Problematik zur Kenntnis nehmen.

DerechteNorden
19 Tage zuvor

Noch ein Grund für ein Verbot, finde ich. Man hätte dann die Chance, diese Leute abzumahnen usw.

DienstnachVorschrift
19 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich sehe beim besten Willen keine Möglichkeit ein Verbot rechtswirksam in die Tat umzusetzen. Meinungsfreiheit ist ein sehr hohes Gut. Und nur weil etwas verboten ist, verschwindet nicht die Ideologie aus den Köpfen der Menschen.

DerechteNorden
18 Tage zuvor

Ich schon, wenn man wollte. Die trauen sich nicht.
Ich denke mit dem Verbot, könnte man dann auch TikTik und anderen Plattformen das Wasser abgraben und die Köpfe junger Menschen schützen.
Scheint aber nicht gewollt.

Rüdiger Vehrenkamp
18 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Hinter Verboten verbergen sich antidemokratische Strukturen. Wenn Sie TikTok verbieten wollen, käme als nächstes Instagram, dann Facebook… Wo fangen Sie an und wo hören Sie auf?

Verbote sollten immer der letzte Ausweg bleiben. Selbes gilt für ein AfD-Verbot, das höchstwahrscheinlich nicht einmal durchginge und in dem Falle der AfD einen Märtyrerstatus verleihen würde. Und mal ehrlich: Wenn den anderen Parteien nichts Besseres einfällt, als ein Verbotsantrag, dann haben sie ihre Aufgabe einfach schlecht gemacht. Oder um es mit den Worten von Wolfgang Bosbach zu sagen: “Der Wahlerfolg der AfD ist nicht vom Himmel gefallen.”

DerechteNorden
18 Tage zuvor

Schön, überlassen wir die Kids eben dieser chinesischen Verblödungsmaschinerie. Ist ja auch egal, Hauptsache nichts verbieten.
Ach, und lassen wir die AfD doch einfach so viel Populismus und Lügen über diese Plattform verbreiten, bis noch mehr Menschen komplett in diesem Netz gefangen sind. Hauptsache, nichts verbieten.

Ich bin dagegen, dass wir uns auf diese Weise selbst zerlegen.

Rüdiger Vehrenkamp
17 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich bin definitiv kein Freund sozialer Medien und insbesondere von TikTok. Nur von Verboten halte ich wenig. Vielleicht kann man eine Altersbeschränkung einführen, die durch Vorlage der Personalausweisnummer abgefragt wird. Das wäre eventuell ein Kompromiss.

DerechteNorden
17 Tage zuvor

? Das verhindert aber nicht, dass dort mit chinesischer Unterstützung lauter anti-demokratisches Zeugs und Lügen noch und nöcher verbreitet werden.
Und als wenn man mit der Volljährigkeit plötzlich weise würde.

Ich verstehe nicht, wie man erwarten kann, dass Menschen einfach so vernünftig handeln, wenn man tagtäglich erlebt, dass Menschen wider besseres Wissen mit dem Auto 1 km zum Bäcker fahren, immer noch “Hemdchen”tüten im Supermarkt verwendet, in 30-Zonen 50 km/h fahren, trotz absoluten Halteverbots ihre Kinder direkt an der Schule herauslassen, ihren Kleinkindern Quetschies geben, ihre Kinder unbegrenzt daddeln lassen …

Ein Staat muss schon sehen, dass seine Bevölkerung nicht in großem Maße verblödet und seine Gesundheit sowie die Umwelt ruiniert.
Manchmal bedarf es da direkt der Verbote, manchmal müssen die Steuern massiv erhöht werden (Stichwort: zuckerhaltige Getränke im UK) usw.

Aber mir ist schon klar, in welche Richtung das geht: “Die bösen Grünen, diese fiese Verbotspartei”.
Da werden – auch wieder in den sozialen Medien – Horrorszenarien entworfen, die dann sogar bei Ihnen wirken.
Das macht mir genauso große Sorgen.

dickebank
17 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wenn man so über Verbote aus der NS-Zeit nachdenkt …

Also im vergleich dazu sind die Grünen echt harmlos. Und die CDU/CSU wollen auch nur Schüler*innen das Gendern verbieten.

Etwas über die bemitlkeidenswerte “Freie-fahrt-für-freie-Bürger-Partei” zu bemerken, verbietet sich fast schon von selbst. Da braucht es die Grünen nicht.

Gut, dass die AfD ja nur Verbote an Nicht-Einheimische ausspricht, da ist der dutsche PG ja nicht so von betroffen …

Annemaus
19 Tage zuvor

Problematisch empfinde ich die Entwicklung, in historischen Serien dunkelhäutige Schauspieler als Mitglieder der Elite darzustellen. In anderen Zusammenhängen redet man immer darüber, dass Kinder noch nicht zuverlässig zwischen Fiktion und Wahrheit unterscheiden können. Wenn man in zehn Jahren im Unterricht über das Thema Sklaverei sprechen möchte, wird wahrscheinlich ein Kind antworten: “Das war doch gar nicht so schlimm. Schon vor 200 Jahren hatten dunkelhäutige Menschen in Adelsfamilien eingeheiratet oder hohen Posten in Politik oder Militär eingenommen.” Dieses Phänomen betrifft inzwischen sogar real existierende berühmte Personen, die weiß sind oder waren und von dunkelhäutigen Schauspielern verkörpert werden.

Lisa
19 Tage zuvor
Antwortet  Annemaus

Das hat zwei Seiten. Es geht auch darum, beispielsweise Schwarze nicht immer nur als ” Opfer” zu zeigen und damit selber eine eher bevormundende Rolle einzunehmen.
Die Serie, die Sie meinen, ist nicht historisch, sondern Alternative History.

Annemaus
18 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Anstatt die Geschichte umzuschreiben, gibt es genug historische PoC, denen man mit einem Film gedenken könnte, anstatt die Geschichte umzuschreiben. Robert Smalls ist beispielsweise ein Mensch, der definitiv einen Film verdient hätte. Es gibt es genug Märchen und Sagen von anderen Kontinenten, die man verfilmen könnte, anstatt ein skandinavisches Märchen wie “Die kleine Meerjungfrau” in die Karibik zu verlegen.

RainerZufall
19 Tage zuvor

Um mal das ganze rechte Geschwafel ruhen zu lassen:
Im Podcast “Die Schule brennt” wurde jüngst das Konzept erläutert, eine Social Media-Sprechstunde anzubieten.
Hier könnten SuS Fragen vertraulich an Lehrkräfte richten, aber bspw. auch über Trends reden, bestenfalls Lehrkräfte informieren.

Nicht nur mit Blick auf rechtsextremistische Inhalte, sondern auch bezüglich des Ukrainekriegs oder dem Krieg in Gaza halte ich sowas doch für einen sehr guten Ansatz für Informations- und vor allem Beziehungsarbeit

Rüdiger Vehrenkamp
19 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Wäre ich dafür. Nur müssen die Lehrer diese Stunden auch in ihrem Stundenplan wiederfinden. Oder wird erwartet, dass die Lehrkräfte diese Sprechstunde oben drauf für lau anbieten?

Adele Horn
19 Tage zuvor

Wie war der Vorschlag im Podcast denn gemeint? Jede Schule einzeln? Man könnte ja auch eine zentrale, bundesweite Anlaufstelle anbieten. Das hätte meines Erachtens mindestens zwei Vorteile:

Erstens könnte man bei der Rekrutierung und auch der Überwachung der Beratung zumindest halbwegs sicherstellen, dass die Beratenden nicht selber rechtsextremistischen Inhalten anhängen. Man müsste nur _ein_ Kollegium durchchecken, statt derer … wieviele Schulen hat Deutschland?
Ja, ich weiß, streng genommen dürften auch in den Offline-Kollegien keine AfD-ler und Gesinnungsgenossen sitzen. Es sind aber durchaus welche da, und bevor die aus dem Dienst wirklich entfernt werden, gibt’s erstmal jahrelang nur Verweise und/oder Versetzungen.

Zweitens ist bei Schülern normalerweise die Hemmschwelle recht hoch, sich hilfe- oder ratsuchend an Lehrer zu wenden. Weil normalerweise die Familie und die Freunde die ersten Anlaufstellen sind. Weil es uncool ist, sich an Lehrer zu wenden. Weil man sich angreifbar machen könnte. Weil evtl. der pers. Sachverhalt dann doch “getarnt” irgendwo zum Unterrichtsinhalt wird, oder die Lehrkraft “gut gemeint” hintenrum die Familie informieren könnte, und dergleichen Gründe mehr. Es muss schon viel passiert sein, bevor ein Kind/Jugendlicher ausgerechnet einen Lehrer in Alltagsdingen um Rat fragt. Bei einer bundesweiten Anlaufstelle ist zumindest schon mal die Anonymität weniger gefährdet. Sowohl gegenüber der Beratungsselle, als auch gegenüber der Peer Group.

Rüdiger Vehrenkamp
18 Tage zuvor
Antwortet  Adele Horn

AfD-Mitglied oder -Wähler zu sein ist nicht strafbar. Dieses “WIR” gegen “DIE” ist auch ein Teil des Problems. Natürlich werden Sie in allen Berufsgruppen deutschlandweit unter Lehrkräften, Ärzten, Pflegepersonal etc. AfD-Wähler und -Mitglieder finden. Und nicht alle davon sind “Nazis”, also werden Sie diese auch aus keinem Dienst entfernen können. Schlussendlich werden Sie nie wissen, ob die Onlinesprechstunde gerade von einer Lehrkraft betreut wird, die AfD gewählt hat oder ob ihr Zahnarzt ein AfD-Wähler ist.

Rüdiger Vehrenkamp
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Paradoxerweise am Wahlerfolg. Sind plötzlich 30% der Wähler aus Thüringen und Sachsen Nationalsozialisten geworden? Sind Jugendliche, die die AfD wählen würden, plötzlich alle rechtsextrem? Tun wir uns einen Gefallen, wenn wir gemäßigte Stimmen aus der Partei als “Nazis” bezeichnen?

Ich habe für mich noch immer keinen stimmigen Weg gefunden, mit AfD-Sympathisanten umzugehen. Nur die seit Jahren geschwungene Nazikeule hat nicht geholfen. Sie hat viel mehr den Begriff verwässert, sodass sich die radikalen Kräfte innerhalb der AfD darüber nur freuen können. Echte Nazis wurden also total verharmlost und werden nun als nicht so gefährlich wahrgenommen.

dickebank
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Füher finde ich gut – aber nur als Museums- oder Stadtführer.

Rüdiger Vehrenkamp
17 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich halte es für vermessen zu behaupten, dass 30% der Wähler in ostdeutschen Bundesländern nur darauf warten, den Nationalsozialismus in Deutschland wiedereinzuführen und schlummernd auf die Machtergreifung warten. Auch sehe ich weiterhin gehörige Unterschiede zwischen der AfD und der NSDAP.

Ich bin kein Politikwissenschaftler, nur wenn ich mit mir bekannten AfD-Wählern spreche, ist die häufigste Begründung für die Wahlentscheidung die Unzufriedenheit mit der Ampelpolitik. Viele sehen im Kreuz bei der von anderen Parteien ungeliebten AfD den notwendigen Denkzettel für einen Politikwechsel.

Marion
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Nazis sind für mich in erster Linie diejenigen, die einen Unterschied in der Wertung von Menschen verschiedener Herkunft machen. So z.B. die Nationalsozialisten mit ihrer Ideologie vom “arischen Übermenschen” gegenüber dem “slawischen, jüdischen etc. Untermenschen.
Nazis sind diejenigen, die nicht vor Gewalt zurückschrecken, um die Vorherrschaft der sog. angeblich höherwertigen “Rasse” gegenüber der angeblich “Minderwertigen” durchzusetzen.
Im dritten Reich hat diese Ideologie zur
Auslöschung von sechs Millionen Menschen durch den Holocaust und zu weltweitem Krieg und Verderben geführt.
Zu glauben, dass das ALLEN AfD-Wählern als wünschenswertes Szenario für die Zukunft vorschwebt, halte ich für eher unwahrscheinlich.
Es werden sicher so einige tiefbraun durchgefärbte Rassisten darunter sein, die man zu Recht als “Nazis” bezeichnen darf. Aber zu glauben, dass alle AfD-Wähler so ticken ist m.E. eine ziemlich gewagte Unterstellung und verharmlost die Verbrechen des Nationalsozialismus.

RainerZufall
17 Tage zuvor

Ich finde es schade, dass Sie den Versuch über den Austausch mehr oder weniger konkreter Ideen mit AfD-Ausweichdiskussionen ausbremsen und ablenken.

Haben Sie noch etwas Konkretes oder wollten Sie nur stören? 🙂

RainerZufall
18 Tage zuvor
Antwortet  Adele Horn

Die Idee bezog sich auf eine besuchbare Sprechstunde vor Ort, um eine Vertrauensbasis zu den Kindern zu legen bzw. zu nutzen

RainerZufall
18 Tage zuvor

Da bin ich Ihrer Meinung und teile die Einschätzung bezüglich der Unterstützung von Obem -___-

Allerdings bedeuten extremistische Parolen oder Kleidung am Ende ebenfalls solchen Aufwand und erfordern am Ende noch mehr Arbeit durch die Lehrkräfte/ Klassenleitung…

Lehrermythen
19 Tage zuvor

Es geht nicht darum, ob Schule das Problem bewältigen kann oder nicht, sondern es geht darum, dass Schulen, Lehrer Verantwortung übernehmen und sich kundig machen, wie es dazu kommt, dass junge Menschen eine Verletzlichkeit gegenüber Autokraten zeigen. Und wie Schule dem entgegen wirken kann.

Es brennt nebenan und dann wird gesagt, hm, ich weiß nicht ob es bei uns Wasser zum Löschen gibt???

SchülerInnen verbringen nunmal einen Großteil ihres Lebens in der Schule. Wie kann man da auf die Idee kommen, dass Schule keinen Einfluss auf ihren Selbstwert, ihre Selbstsicherheit, usw. hätte. Wer sich für pädagogisch-psychologische Zusammenhänge im Hinblick auf die politische Gesinnung interessiert, dem empfehle ich: Dr. Herbert Renz-Polster: Erziehung prägt Gesinnung.

DerechteNorden
19 Tage zuvor
Antwortet  Lehrermythen

Sie klingen so, als dächten Sie, Lehrkräfte hätten keine Ahnung.
Das Gegenteil ist der Fall, wir wissen, was da abgeht, fühlen uns aber machtlos.
Der Einfluss, den Schule angeblich hat, ist dann doch nicht so groß, wie einige Theoretiker*innen immer meinen, denn es ist ja nicht so, dass die Kids die ganze Zeit mit einer begrenzten Anzahl an Lehrpersonen so intensiv Zeit verbringen, dass diese eine signifikante Rolle spielen könnten.
Denken Sie doch mal an Ihre eigene Schulzeit! Die Mitschüler*innen spielen eine viel größere Rolle ein als die Lehrkräfte. Pausen und Schulweg sind die Zeiten, die am meisten Raum bei der Persönlichkeitsentwicklung einnehmen.
Außerdem kommt man in der Schule kaum gegen das an, was auf junge Menschen seit frühester Kindheit eingewirkt hat, die haben alle ihre Geschichte und sie gehen irgendwann nachhause, treffen sich mit anderen, sind im Internet zugange … Und dort sind wir dann komplett raus.

Das heißt nicht, dass wir es nicht versuchen sollten. Aber das Wissen um die Prozesse hilft nicht wirklich beim Beheben der Probleme. Dazu sind Schulen viel zu schlecht aufgestellt.
Am Ende möchte ich auf Ihre Analogie zurückkommen: Es brennt nebenan und wir wissen, dass es nur begrenzt Wasser gibt.

Lehrermythen
18 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich glaube tatsächlich, dass die pädagogisch-psychologischen Zusammenhänge zwischen einer problematischen Autorität (ich bin Anhänger eine kompetenten Autorität) und Autoritarismus noch viel zu wenig im Alltag angekommen sind.

Mein Anliegen ist, dass Wissen und Wissenstransfer zwar wichtig sind und auch erhalten bleiben müssen, nur kann Schule viel mehr leisten als viele denken, wenn es darum geht, dass Schülerinnen hier ein echtes “Zuhause” finden. Das beinhaltet gute Beziehungen zu Gleichaltrigen (da haben sie vollkommen recht) und zu Lehrern. Das beinhaltet einen Unterricht mit mehr Selbstbestimmung für Schüler, usw..

Gerade Brennpunkt-Schulen sind hier neue Wege gegangen und die besten Beispiele dafür, dass sich eine Schulkultur komplett wandeln kann, was sich auch auf die Beziehungen unter den Gleichaltrigen auswirkt! Es ist ein Mythos, dass das so “schwierige Klientel” Schule schwierig macht. Es ist die falsche Pädagogik, die Schule schwierig macht.

P.S.: Ich bin selbst Lehrer und Dipl.-Pädagoge

DerechteNorden
17 Tage zuvor
Antwortet  Lehrermythen

Wie viel sind Sie denn noch Lehrer?
Ich sehe gerade, wie wichtig Beziehungsarbeit gerade mit belasteten Kids ist. An meiner Schule wird diese groß geschrieben. Fakt ist aber, dass wir viel zu schlecht mit Personal ausgestattet sind, um alle Defizite, die die Kids in die Schule mitbringen, auszugleichen. Konzept hin oder her. Ich kann mich nicht zehn- oder 20-teilen.

Lehrermythen
17 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich bin zu 75% Lehrer. Ich plädiere dafür, Raum für Beziehungsarbeit zu schaffen. Lehrpläne und Tests reduzieren. Aber ja, das muss von oben entschieden werden. Insofern haben Sie völlig recht. Aktuell ist die Lehrerrolle überfrachtet mit Aufgaben.

DerechteNorden
17 Tage zuvor
Antwortet  Lehrermythen

Nachtrag: Wer sechs Jahre (Geburt bis Einschulung) lang schlechte Verhältnisse beim Heranwachsen erlebt hat, braucht in der Regel erstmal keine Selbstbestimmung, sondern Zuwendung und Regeln, die Struktur und – besonders wichtig – Verlässlichkeit seitens der Bezugspersonen geben.

In der 5. Klasse erleben wir gerade den Unterschied zwischen Kindern, die eine selbstbestimmte Grundschulzeit hinter sich haben und denjenigen, die Zuwendung und Regeln erlebt haben.
Raten Sie mal, für wen der Übergang an die weiterführende Schule viel einfacher ist! Genau, für Letztere.
Personalmangel in der Grundschule führt natürlich zu mehr Unstrukturiertheit und weniger Verlässlichkeit und zieht dann zwangsläufig offenen Unterricht nach sich. Wir erleben aber gerade, wie wenig die Kinder dort lernen! Das ist eine Versündigung an ihnen!

Bevor man irgendwelche großen Experimente beginnt, sollte man die Voraussetzungen für die Umsetzbarkeit schaffen. Erst loslegen und dann feststellen, dass das doch nicht so toll war, ist bei der Arbeit mit jungen Menschen, ein No-Go.

dickebank
19 Tage zuvor
Antwortet  Lehrermythen

Ein Großteil ihres Lebens – wie bitte?

40 Schulwochen zu fünf Unterrichtstagen, durchschnittlich sieben Unterrichtsstunden a 45 Minuten je Unterrichtstag – das sind dann 1050 Zeitstunden im Schuljahr. In der Zuständigkeit ihrer Erziehungsberechtigten sind die lieben Kleinen 365 Tage mal 24 Stunden abzüglich der Schulzeit 7710 Zeitstunden. Das sind nicht einmal 14% des Zeitaufkommens.

Etwa ein Siebtel ihrer täglich zur Verfügung stehenden Zeit sind die SuS im Unterricht und dem erzieherischen Einwirken durch Lehrkräfte ausgeliefert. Okay, es wird der Einwand kommen, dass ein Drittel der Zeit geschlafen wird, dann sind die Erziehungsberechtigten oder besser Verpflichteten noch (21 – 7 -3) Einundzwanzigstel also 11 Einundzwanzigstel zuständig.

Und im übrigen, je jünger die SuS sind desto höher ist der Anteil der Erziehungsberechtigten. Wobei die Grundlagen vielleicht in den ersten sechs lebensjahren gelegt werden sollten, bevor der nachwuchs schulpflichtig wird.

Lehrermythen
18 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Also das sie auch die Schlafenszeit als Lebenszeit mitrechnen zeigt, dass ihre Rechnung von vorne bis hinten Unsinn ist. Sorry.

Hannah Halloumi
18 Tage zuvor

Mich würde interessieren, ob denn die zitierten Wissenschaftler*innen eigentlich auch schon erste Erkenntnisse für die Gründe dieses massiven Rechtsrucks der hiesigen Jugendlichen haben (notabene: das ist beileibe kein rein ostdeutsches Problem — Stichwort “Leherheide-West” etc.).

Denn es ist doch gerade mal drei, vier Jahre her, dass Soziolog*innen und Jugendkulturforscher*innen noch voll des Lobes waren für unsere heutige politisch so engagierte, aufgeweckte, achtsame Generation, die, so hieß es, deutlich weniger passiv und konsumistisch sei, als man ihr immer unterstelle: politisch interessiert seien sei, zivilgesellschaftlich engagiert, sie hätten Mut zur Veränderungen, gingen “zu Hunderttausenden auf die Straße”, um gemeinsam mit uns Eltern die Welt von morgen zu gestalten.

Dazu wüsste ich gerne mehr — liebe Redaktion, vielleicht könnt Ihr dazu mal ein follow-up machen! <3

AvL
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke im voraus.
Ich denke die autoritäre, wenig Geborgenheit vermittelnde streng hierarchische
Eltern-Kind-Beziehung mit der vollständigen Unterordnung und einer fehlenden Förderung der Selbstständigkeit sowie einer fehlenden Vermittlung der eigenen Persönlichkeit dürfte auf sozio-psychologischer Ebene die Entwicklung zu derartigem unmenschlichem Verhalten beitragen.
Außerdem wurde über mehrere Generationen ein positives Bild vom Nationalsozialismus und dem Führerkult vermittelt.

AvL
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich habe hier noch einen Artikel über den Wiki-Leaks-Sprecher und Publizisten und Open-Leak-Begründer Daniel Domscheit-Berg, der die fehlende Medienkompetenz der Jugendlichen für den Erfolg der AfD bei der nachwachsenden Generation verantwortlich macht.
Brandenburg-Wahl: AfD-Welle rollt an – „Nie wieder heißt jetzt erst recht“ (msn.com)

447
18 Tage zuvor
Antwortet  Hannah Halloumi

Sorry for raining on your parade:

“Voll des Lobes” war die Presse, so lange durch die indirekte Bestechung mit ungestraftem Unterrichtsausfall Freitags sichergestellt war, dass ein sehr, sehr kleiner Teil von angeleiteten Berufsjugendlichen mit Strippenzieherhintergrund (Paradebeispiel: Luisa) und ein deutlicher größerer Block Mitläufer exakt das gefordert haben, was die medienbestimmende Schicht ohnehin gut fand.

Da war von gesenktem Wahlalter bis “Kinder an die Macht” alles dabei.

Problemchen:
Die Nicht-Millionärs- und Nicht-“N”GO-Kinder konnten dann bald zuschauen wie ihre Eltern struggeln, Sprit in den Tank, Wärme in die Heizung, Strom auf die Leitung und Essen auf den Tisch zu bekommen.
Dazu gab es von “was guckst du?” auch wieder Keile.

Und schwupps, schon ist die Jugend “böse”, “man” muss nun mal richtig durchgreifen, dieses Internetz verbieten und in Schulen mal richtig beibringen, was “man” (anderes “man” als weiter oben) so zu glauben hat.

“Die Geister, die ich rief…”

Hannah Halloumi
17 Tage zuvor
Antwortet  447

Hallo 447,

so viel Regen auf meiner Parade war das jetzt eigentlich gar nicht. Denn schon damals war ich im Wochenrhythmus immer wieder sehr erstaunt: morgens noch in der Zeitung darüber gelesen, dass Deutschlands Jugend zu hunderttausenden auf den Straßen sei für das Klima und überhaupt — und dann, eine halbe Stunde später stand ich vor meinen angehenden Fachabiturient*innen, zukünftige Erzieher und Sozialpädagogen, mitten hier in Berlin… und die hatten, wenn überhaupt, vom Phänomen “Greta” nur marginal gehört. In der Regel durch uns Kolleg*innen selbst (einige haben sich ihre Klassen geschnappt und sind zwecks Exkursion dort gefahren).

Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit: überhaupt nicht auf dem Schirm dieser Leute. Was die beschäftigte in den letzten Jahren:
“Wie kommt Mama mit der erhöhten Miete über die Runden?”
“Fällt heute der vierte Block aus, damit ich schon früher meine Schicht antreten und Regale bei REWE einräumen kann?”
“Wird es dieses Jahr reichen, meine Brust-OP in der Türkei zu finanzieren?”
“Wie kriege ich es gedeichselt, dass wir morgen einen Mathetest schreiben, während ich doch gleichzeitig mit meiner Tante zum Ausländeramt muss, um zu dolmetschen?”
“Auf wen soll ich hören: den Brudi aus der Parallelklasse, der immerfort sagt, wir sollen uns ganz dem Glauben hingeben, sonst kämen wir nicht in den Himmel, oder auf meine Cousine, die mir rät, mich zu emanzipieren und ein selbstbestimmtes Leben zu führen?”
“Warum habe ich zugleich das Gefühl, dass ich, obwohl hier geboren, hier niemals recht anerkannt werde, und dass aber irgendwie langsam reicht mit den Menschenmassen, die hier ins Land strömen? Erst neulich hörte ich, dass jetzt Syrer aus ihren Wohnungen geschmissen werden, damit Platz ist für Leute aus der Ukraine…”

Es ist absurd, aber meine Schülerschaft besteht zu 80% aus Menschen, die nach Meinung der einschlägigen Rechtspopulisten eigentlich gar nicht hier im Land leben dürften — und dennoch sind, sobald man die plattesten völkischen und rassistischen Bestandteile abzieht, die Zustimmungswerte in meiner Schülerschaft zu erstaunlich vielen von deren einzelnen Programmpunkten bemerkenswert groß (Familie, Umwelt, Soziales, Migration usw.). Die nächste “Juniorwahl” kommt bestimmt: ich wäre nicht überrascht, wenn sogar an einer Schule wie meiner, eine Allianz aus AfD, BSW und Todenhöfer auf locker 40% käme.

Unfassbar
17 Tage zuvor
Antwortet  447

Um die Reduzierung des Wahlalter auf 16 Jahre ist es mittlerweile auch wieder sehr still geworden …