BERLIN. Demokratische Werte scheinen bei jungen Menschen zunehmend an Zustimmung zu verlieren – und Schulen stehen vor der Herausforderung, ihren Auftrag der Demokratiebildung unter schwierigen Bedingungen zu erfüllen. Bildungsexperten schlagen anlässlich des Tags der Demokratie am (heutigen) 15. September Alarm und fordern eine bessere Unterstützung für Lehrkräfte, um den wachsenden Einfluss von extremistischen Ideologien auf junge Menschen einzudämmen.
Sanem Kleff, Direktorin der Bundeskoordination des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, beschreibt die Situation als dramatisch. Nach den Ergebnissen der jüngsten Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen spricht sie vom „größten Rechtsruck unter Jugendlichen und Jungwähler*innen seit 1949“. Der hohe Anteil von Erstwählerinnen und Erstwählern, die ihre Stimme rechtsextremen Parteien gegeben haben, sei alarmierend.
„In Thüringen und Sachsen wählten 37 beziehungsweise 30 Prozent der Erstwähler die AfD“, erklärt Kleff. Diese Entwicklung sei bereits bei den U18-Wahlen erkennbar gewesen, wo in Thüringen 37,36 Prozent und in Sachsen 35,52 Prozent der Stimmen an die AfD gingen. In Brandenburg wird am nächsten Wochenende gewählt – und auch dort verheißt die vorangegangene U18-Wahl nichts Gutes: Die AfD liegt mit 28,6 Prozent bei den Präferenzen der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf Platz eins – mit großem Abstand vor SPD (15,8 Prozent), „Tierschutz hier!“ (12,6 Prozent), CDU (12,2 Prozent) und Bündnis Sara Wagenknecht (8,9 Prozent).
Wichtig in diesem Zusammenhang zu wissen: Die AfD in Thüringen und Sachsen wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. Ihre zentrale Botschaft: Migrantenfeindlichkeit. Die Vorsitzenden der ostdeutschen AfD-Fraktionen hatten nach Bekanntwerden des Geheimtreffens in Potsdam von Rechtsextremen, das in der Folge zu bundesweiten Demonstrationen gegen die AfD führte, die „Remigrations“-Pläne der Partei in einer gemeinsamen Erklärung bekräftigt. „Deutschland muss wieder deutscher werden“, so heißt es darin – „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ ist eine verbreitete Neonazi-Losung.
Was damit gemeint ist, hat das Bundesverwaltungsgericht unlängst im Zusammenhang mit einer Entscheidung zum rechtsextremen, AfD-nahen Compact-Magazin ausgeführt: „Im Grunde soll jegliches Fremdsein unterdrückt und verwehrt werden“, so heißt es in der Begründung. Ein derartiger Anpassungsdruck mit dem Ziel der „Remigration“ als „freiwilliger Heimkehr“ bedeute nicht nur eine „demütigende Ungleichbehandlung“, sondern auch eine „Rechtsverweigerung für einen Teil der deutschen Staatsangehörigen“. Diesem Teil der Bevölkerung seien anknüpfend an ihre Herkunft oder „Rasse“ Rechte wie Meinungs-, Religions- und Versammlungsfreiheit versagt. Das spreche für eine aus der Vorstellung einer ethnisch definierten „Volksgemeinschaft“ ableitende Missachtung der Menschenwürde.
„Laut Schulgesetzen und Beutelsbacher Konsens hat Schule die Aufgabe, demokratische Werte und kritisches Denken zu fördern“
Ins Bild passt, dass die Brandenburger AfD in ihrem Wahlprogramm ankündigt, den Anteil von Migrantenkindern in Schulklassen auf zehn Prozent begrenzen zu wollen – was mit den übrigen passieren soll, dazu schweigt sich die Partei aus. Dass Kinder aufgrund ihrer Herkunft aus Schulen verbannt werden, hatte es in Deutschland zuletzt zwischen 1942 und 1945 gegeben, im Nationalsozialismus also.
Für immer mehr Schülerinnen und Schüler sind Fremdenfeindlichkeit und offene Diskriminierung aber offensichtlich kein Problem. Rechtsextremismus habe inzwischen eine Normalisierung und Banalisierung erfahren, die besonders bei jungen Menschen sichtbar werde – es handele sich um ein „massives Jugendproblem“, sagt Kleff. Dies sei eine ernsthafte Gefahr für die Demokratie, denn „Rechtspopulismus und Rechtsextremismus dringen immer tiefer in die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen ein“, so Kleff weiter. Es gebe keine einfachen Erklärungen für diese Entwicklung, aber die Langzeitfolgen der Pandemie sowie die Auswirkungen internationaler Krisen, wie der Kriege in der Ukraine und Gaza, müssten stärker in den Blick genommen werden.
Kleff sieht die Schulen in einer zentralen Rolle, um dieser gefährlichen Tendenz entgegenzuwirken. Sie verweist auf den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulen, der demokratische Werte und kritisches Denken fördern soll. „Laut Schulgesetzen und Beutelsbacher Konsens hat Schule die Aufgabe, demokratische Werte und kritisches Denken zu fördern“, betont Kleff. Lehrkräfte dürften sich dabei nicht neutral verhalten, sondern müssten klare Haltungen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Gewaltverherrlichung zeigen. Nur so könne der demokratische Auftrag der Schulen erfüllt werden.
Gerhard Brand, der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), hebt ebenfalls die zentrale Rolle der Bildung bei der Stärkung der Demokratie hervor. Anlässlich des Internationalen Tages der Demokratie am heutigen 15. September betont er: „Wir sind überzeugt, dass die einzige Chance, den besorgniserregenden Tendenzen langfristig zu begegnen, in hochwertiger Bildung liegt – unabhängig von der Herkunft der Schülerinnen und Schüler.“ Besonders in einer Zeit, in der Verrohung und Mobilisierung an den politischen Rändern zunehmen, sei es wichtig, den Fokus auf die demokratische Bildung zu legen. Bildung müsse für alle zugänglich sein, um Chancengleichheit zu gewährleisten und eine starke, demokratische Gesellschaft zu fördern, so Brand weiter.
„Gemeinsam müssen wir jetzt alle Kräfte mobilisieren, um unsere hart erkämpften Freiheiten und Rechte zu verteidigen“
Allerdings sieht er die Politik in der Verantwortung, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Schulen ihren Auftrag der Demokratiebildung auch tatsächlich erfüllen können. „Lehrkräfte sind die Schlüsselakteure in der demokratischen Bildung von Kindern und Jugendlichen“, erklärt Brand. Sie seien es, die Werte wie Toleranz, Respekt und Solidarität vermitteln und dadurch das demokratische Miteinander stärken. Doch die Bedingungen an den Schulen seien alles andere als optimal. Besonders der Lehrkräftemangel erschwere die Umsetzung dieser Aufgaben erheblich. Immer mehr Unterricht falle aus, und wichtige Fächer, die für die Demokratiebildung zentral seien, würden oft über längere Zeiträume nicht mehr unterrichtet. Projekte, die darauf abzielen, Vorurteile gegenüber Minderheiten abzubauen, fänden häufig nicht mehr statt.
Brand sieht diese Entwicklungen mit großer Sorge und fordert die Politik dazu auf, endlich entschieden zu handeln: „Der Lehrkräftemangel, marode Schulen und die Herausforderungen der Digitalisierung müssen mit Nachdruck angepackt werden.“ Ohne diese Maßnahmen werde es schwierig, extremistischen Kräften Einhalt zu gebieten. Auch Kleff fordert eine stärkere Unterstützung der Lehrkräfte, damit sie ihrer Aufgabe gerecht werden können. „Fortbildungen, Konzepte und Materialien zur Stärkung der Demokratieerziehung sind hier zentral“, sagt sie. Ohne diese Maßnahmen werde es den Schulen schwerfallen, die wachsende Herausforderung zu meistern. Ihr Appell: „Gemeinsam müssen wir jetzt alle Kräfte mobilisieren, um unsere hart erkämpften Freiheiten und Rechte zu verteidigen.“ News4teachers
Expert*innen meinen aber auch, dass Schule hier gar nicht viel bewirken könne, wenn nicht personell massiv aufgestockt würde. (Im Spiegel ist das Problem ja auch diese Woche Titelthema.)
Tatsächlich geht ein positiver Einfluss nur über Bindung. Mehr zum Thema brächte leider kaum etwas.
Ein weiterer Aspekt ist der Einfluss von TikTok (s. auch Spiegel), dessen Nutzung unvorstellbare Dimensionen einnimmt. Hier könne nur eine staatliche Regulierung helfen.
Schule, wie sie derzeit läuft, kann das Problem nicht bewältigen. Wer das meint, könnte gleich fordern, dass wir alle anderen Fächer massiv reduzieren und die Hälfte der Unterrichtszeit nur Demokratie- und Empathie-Workshops machen.
Mehr Personal und eine verstärkte Kontrolle dieser Plattformen. TikTok gehört mMn sowieso verboten, da es nicht nur hier einen so einen großen Schaden bei jungen Menschen anrichtet, sondern auch noch von einem Staat betrieben wird, der unsere Demokratie aushöhlen will.
Jugendarbeit verstärken, um über die Sozialarbeit Kinder aus einem prekären
sozialen Umfeld vor radikalen Einflüssen zu schützen.
Zum Umgang mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen in Jugendeinrichtungen | Rechtsextremismus | bpb.de
Radikalisierungsprävention und Deradikalisierung als pädagogische Arbeitsfelder | Rechtsextremismus | bpb.de
Bin ich dafür. Aber auch wir erreichen nicht alle Familien und Jugendlichen. Eltern und Peergroup haben noch immer den meisten Einfluss auf die Kinder. Und uns fehlt es nicht nur an Personal, es fehlt auch an offen ausgeschriebenen Vollzeitstellen. Die Stadt Mannheim bietet an weiterführenden Schulen Stand jetzt nur halbe oder dreiviertel Stellen für Schulsozialarbeit an.
Bei Fußballvereinen wie Alemannia Aachen versuchen Leute aus
rechtsradikalen Karlsfront Jugendliche für den Boxsport-Club 501
zu gewinnen, in dem die aggressive Männlichkeit gefördert wird.
Die Treffen sich dann in abgelegenen Waldgebieten um sich in
Gruppen körperlich zu schlagen.
Die Konkurrenz der Aachener Ultras wird aus der Fankurve gewaltsam verdrängt. Der Hauptverantwortliche sitzt zur Zeit wegen schwerer Körperverletzung in Köln in Untersuchungshaft.
Sogenannte Freunde sammeln für ihn Geld.
Sportschau: Alemannia Aachen und das Problem mit rechten Hooligans – hier anschauen (ardmediathek.de)
3. Liga: Alemannia Aachen und das Problem mit rechten Hooligans | sportschau.de
Der Unterschied zu Ostdeutschland: In Westdeutschland gibt es (noch?) keine geschlossenen rechtsextremen Millieus; die Gesellschaft insgesamt ist heterogener.
Mit Blick auf Ostdeutschland sagt Rechtsextremismus-Forscherin Prof. Heike Radvan: “Es gibt solche Milieus, Personen, die nicht aus diesem Weltbild ausgestiegen sind und die das heute an ihre Kinder weitergeben. Da kann man von rechten Familienstrukturen sprechen. Das zeigt sich auch in Bezug auf längere Zeitabschnitte: So gibt es Forschung zum Wahlverhalten in Orten – zum Beispiel in Vorpommern und anderen Regionen – die zeigt, dass bereits in den späten 1920er Jahren rechte Parteien einen signifikant hohen Zuspruch erhalten haben – also vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. In diesen Orten hatte später in den 90er Jahren auch die NPD wieder ein besonders hohes Wahlergebnis. Bei einer gering ausgeprägten demokratischen Zivilgesellschaft, bei einer ausbleibenden Reaktion von demokratischen Politikerinnen und Politikern kann sich eine rechte Dominanz in einer Region forttragen und das beobachten wir auch in einigen Dorfgemeinschaften.” Quelle: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/04/interview-rechtsextremismusforscherin-radvan-jugendkultur-schule.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
@Redaktion
Danke! Jetzt habe ich es endlich verstanden! Rechtsextremismus/Faschismus ist erblich (wahrscheinlich Inzest in bestimmten deutschen Gegenden?)
(Das ist keine Ironie, das ist schon Zynismus!)
https://www.focus.de/experts/kampf-gegen-das-west-establishment-sozialforscher-sagt-offen-warum-die-afd-im-osten-wirklich-so-stark-ist_id_260242418.html
Vielleicht liegt es auch am Junkertum mit so vielen Jahrhunderten Leibeigenschaft in Ostdeutschland…nein, das war auch Ironie.
Der Einfluss von Familie und Elternhaus wird mMn sehr unterschätzt, der Einfluss von Institutionen wie Kita und Schule kann nur schwach dagegen halten.
Das hat sehr eindringlich die Situation nach der Eskalation Israel/Gazastreifen gezeigt.
Es war fast unmöglich, das Thema an Schulen in bestimmten Bezirken anzusprechen bzw. hat zu Ausschreitungen geführt. Argumentativ kamen das erschreckende Aussagen, die auch aus der Familie/Elternhaus so übernommen wurden.
Rechtsextremismus wird durch die Eltern und auch über die Klicke/Peergruppe vermittelt, in Gegenden in denen größere Bevölkerungsgruppe entsprechend denken.
🙂 zu tief zu denken kann scheinbar auch bei Berufenen zu Defekten führen. 😉
Ein rechtextremistisches Weltbild wird und wurde durch das Elternhaus und das direkte soziale Umfeld der Klicke/Peergroup vermittelt.
Sie meinen wahrscheinlich u.a. diese verlinkte Szene:
Meißen: Rechtsextreme Demo der Freien Sachsen gegen Aufnahme von Flüchtlingen (t-online.de)
400 Menschen bei Freie Sachsen-Demo gegen Flüchtlinge in Berggießhübel (msn.com)
Sachsen als rechte Demo-Hochburg: Hunderte demonstrieren in Sebnitz gegen Geflüchtete · Leipziger Zeitung (l-iz.de)
Aus der Neonazi Szene heraus wurden aber auch Brandanschläge auf Asylbewerberwohnheime unternommen, die zum Teil gar nicht aufgeklärt wurden und siehe Rostock Lichtenhagen 1992.
Bing-Video Zwickauer Anschlag auf Asylbewerberwohnheim
Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen – Wikipedia
In Saarlouis gab es derartiges auch wie in Solingen.
Urteil nach Brandanschlag auf Asylbewerberheim vor 32 Jahren – DW – 09.10.202
Brandanschlag von Saarlouis: Mordprozess nach drei Jahrzehnten | tagesschau.de
Brandanschlag in Saarlouis: Weitere Anklage 32 Jahre nach rechtsextremem Anschlag | ZEIT ONLINE
Wie misst man denn eigentlich den Einfluss, den Schulen auf die politische Gesinnung ihrer Schülerschaft haben? Selbst wenn Be- und Umsetzung in jeder Hinsicht perfekt wären?
Das Elternhaus ist ja auch noch da, inklusive der erweiterten Familie und der sog. Peer Group. Die dürften für die meisten Jugendlichen maßgeblicher sein als das, was die Lehrer erzählen. Bei denen weiß man zwar, was die von einem hören und lesen wollen (und antwortet entsprechend, wenn man dran genommen wird), aber ob es deshalb wirklich zur Überzeugung wird? Ich habe da erhebliche Zweifel, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Selbst mit noch so viel Beziehungsarbeit in den Schulen sind die selbst gewählten Beziehungen meiner persönlichen Vermutung nach weiterhin die maßgeblichen. Ich finde, man erwartet bzw. erhofft sich hier mal wieder zu viel von den Lehrkräften.
Danke!!
….endlich mal mit gesundem Menschenverstand jenseits der üblichen Erklärungsbemühungen.
Es ist halt wie bei vielen Dingen, bei denen die Schulen/die Lehrkräfte mal wieder irgendwas zusätzlich leisten sollen: Es kann ja sein, dass sie tatsächlich einen Effekt erzielen. So ganz binär betrachtet, “Ja” vs. “Nein”.
Die entscheidende Frage ist aber letztendlich, ob dieser Effekt in einem guten Verhältnis zum persönlichen und administrativen Aufwand steht.
? Habe ich doch geschrieben.
Die realen Gehälter müssen wieder steigen. Dies hat auch ab 1948 die Westdeutschen von der Demokratie überzeugt. Weniger Wohlstand führt oft zu Extremen.
Diese , meine Elterngeneration hat aber mit sehr niedrigen Einkommen
und unverhältnismäßig niedrigen Löhnen auskommen müssen, damit die
Exportwirtschaft entstehen konnte,
Außerdem wurden die Industrie neu aufgebaut und dadurch war diese effizienter
weil moderner.
Deutsche Geschichte: Wirtschaftswunder – Deutsche Geschichte – Geschichte – Planet Wissen (planet-wissen.de)
Wirtschaftswunder | bpb.de
Worauf wollen Sie hinaus?
Andere Zeiten, andere Verhältnisse, andere Menschen, andere Erfahrungen
und andere Zumutbarkeit.
Das überzeugt mich nicht. Die Maslowsche Bedürfnispyramide zeigt gut, wie wichtig eine angemessene Entlohnung und Sicherheit den Menschen sind.
Unsere Vorfahren kamen aus einem zusammengebrochenen
Gesellschaftssystem.
Die Amerikaner radikalisieren sich auch, weil viele Menschen dort weniger als früher verdienen.
Wie man Geschichte in der Schule unterrichtet, kein Wunder. Kurzzeitgedächtnis wird es gefördert, wie in allem Fächer. Für reine Streber ohne Substanz – super einfach. So viel auch darüber, welches Kind in welche Schule gehört (:rolleyes).
Ab und zu gibt es ein Lehrer oder Lehrerin, die kein Geschichtsbuch berührt – und nimmt sich für die wichtige Themen bis 16 und Mehr Unterrichtsstunden Zeit -aber, die sind eine große Minderheit.
Lesen Sie doch mal den Artikel im Spiegel, um zu erfahren, wo die eigentlichen Probleme liegen. Danke!
Auch News4teachers liefert Analysen – hier zum Beispiel: https://www.news4teachers.de/2024/08/wahlen-in-sachsen-und-thuerigen-afd-unter-kindern-und-jugendlichen-beliebteste-partei-warnung-vor-rechtsextremer-jugendkultur/
Über die im Spiegel jetzt breit dargestellte Jugendstudie haben wir seinerzeit bei Erscheinen groß berichtet: https://www.news4teachers.de/2024/04/rechtsruck-unter-jugendlichen-zustimmung-zur-afd-schiesst-hoch-wegen-tiktok/
Übrigens beschäftigt uns das Thema Rechtsextremismus unter Jugendlichen schon seit über 13 Jahren, also praktisch vom Start weg – hat damals aber nur wenige Menschen interessiert. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2011/11/schulen-diskutieren-verbot-von-rechtsextremer-mode/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Gibt es auch Zahlen, wieviele Jugendklubs und Freizeiteinrichtungen nach der Wende in Ostdeutschland geschlossen wurden?
Warum fragen Sie nicht nach der Situation in ganz Deutschland? Auch im Westen sieht es nicht gut aus mit der Jugendarbeit. „Die Kommunen fahren die Jugendarbeit gerade massiv runter. Das ist fatal“, sagt der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit, Christian Spatscheck. Es brauche ein flächendeckendes Angebot an Jugendzentren. „Dort, wo sie schließen, gibt es rechte Gruppen, die das Feld besetzen.“ Quelle: https://www.ksta.de/wir-helfen/jugendstudie-deutlicher-rechtsruck-bei-der-jungen-generation-802939
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Na die Schulen werden das alles schon ausgleichen und auffangen. Die Schüler sind ja eh den ganzen tag in der Schule, da braucht man keine Jugendklubs und Freizeiteinrichtungen. (Ironie!)
“Warum fragen Sie nicht nach der Situation in ganz Deutschland?”
“Weil ja besonders die Jugendlichen im Osten extrem rechts sind” – stimmt. Aber haben Sie nicht immer wieder hier ein besonderes Rechtsextremismus-Problem in Ostdeutschland bestritten? Geschlossene Jugendzentren gibt’s tatsächlich in ganz Deutschland. Offensichtlich reicht das nicht als Erklärung dafür aus, dass so viele junge Menschen ins rechtsextremistische Lager abgleiten. Die Wurzeln dürften tiefer reichen: bis in die DDR hinein. Gerne hier nachlesen: https://www.deutschlandfunkkultur.de/rechtsextremismus-in-ostdeutschland-vom-verordneten-100.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Rechtsextremismus im Osten habe ich nie bestritten, nur die Benennung der Ursachen ist mir zu einseitig, wie auch jetzt wieder von Ihnen.
Von uns? Wir haben auf einen umfangreichen Beitrag des Deutschlandfunk verlinkt, der eine Verbindungslinie vom verdrängten Rechtsextremismus in der DDR über die “Baseballschlägerjahre” der 90-er in Ostdeutschland bis zum breitenwirksamen Rechtsextremismus der AfD von heute zieht. Fazit: “Neonazis treten in den 80er-Jahren selbstbewusst in der DDR auf. Die Staatsmacht ignoriert sie. Nach dem Mauerfall werden mit Unterstützung aus dem Westen rechte Strukturen aufgebaut. Die Jugendlichen von damals sitzen heute in den Parlamenten.”
Über Jahrzehnte konnte dieser Rechtsextremismus ungestört in Ostdeutschland wuchern. Warum ist das so? Noch heute treten Menschen wie Sie in öffentlichen Foren wie diesem hier auf und arbeiten sich unentwegt an vermeintlichen oder tatsächlichen Ost-West-Konflikten ab, statt mal auf die gravierenden Probleme vor der eigenen Haustüre zu schauen, für die sich mal nicht allein “der Westen” verantwortlich machen lässt. Das ist u. E. ein Teil des Problems.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es geht nicht nur um verdrängten Rechtsextremismus! Es wurden in der Wendezeit eine Menge Fehler gemacht, die nicht aufgearbeitet wurden!
Also wieder nur “der Westen” – oder kommt da auch mal irgendwann ein Hauch von Gesellschaftskritik?
Unsere – begründbare – These: Der Autoritarismus der DDR ist nie breit aufgearbeitet worden (in den Schulen etwa) und feiert in der verbreiteten “Ostalgie” und der Neigung, autoritäre Parteien wie die AfD oder das BSW zu wählen, eine fröhliche Wiederauferstehung. Die Folge: “Unsere Untersuchung zeigt, dass sich derzeit viele Menschen in den ostdeutschen Bundesländern nicht mehr demokratische Teilhabe und Sicherung der demokratischen Grundrechte wünschen, sondern die scheinbare Sicherheit einer autoritären Staatlichkeit.” Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/studie-ostdeutschland-demokratiefeindlichkeit-100.html
Mit anderen Worten: Demokratische Teilhabe und individuelle Freiheit sind bei (zu) vielen Menschen in Ostdeutschland nie als Werte angekommen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sach ich doch, “Im Westen nichts Neues”.
Blöd, dass die Kalahari so weit weg ist, sonst hätte man sich nach der Wende ja auch tradierter Methoden bedienen können, um die ungeliebten Ossis in die Wüste zu schicken:(
q. e. d. – Also wieder nur “der Osten” oder kommt da auch mal irgendwann ein Hauch von Selbstkritik? 🙂
Natürlich ist “der Osten” verantwortlich, wenn es um die Lösung von gesellschaftlichen Problemen im Osten geht. Wer denn sonst? Die Menschen im Ruhrgebiet, übrigens die größte Krisenregion in Deutschland, wohl kaum.
Wir berichten tagtäglich kritisch über Zustände in der Bildung – auch der politischen Bildung – in Deutschland; das ist unser Job. Die Zuständigkeit für die Bildung liegt bei den Bundesländern. Brandenburg zum Beispiel ist damit zuständig für die Missstände, die der besonders krasse Fall der Oberschule in Burg offengelegt hat – bekommt die Probleme aber offensichtlich nicht in den Griff: https://www.news4teachers.de/2024/04/wenn-rechtsextremismus-eine-schule-fest-im-griff-hat-fall-burg-weitere-demokratische-lehrerin-kapituliert/
Warum nicht? Doch offenbar deshalb, weil Rechtsextremismus in Ostdeutschland so tief verwurzelt ist, dass er in manchen Regionen die gesellschaftliche Mehrheit stellt. Daran sind die Bürgerinnen und Bürger in Westdeutschland (und auch die leider relativ wenigen mutigen Ostdeutschen, die sich dem entgegen stellen) ganz sicher nicht schuld.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Unconscious Bias
Die Bereitschaft sich damit auseinanderzusetzen, würde allerdings weitere Wahrnehmungs- und Urteilsprozesse kritisch zu hinterfragen sowie unbewusste Vorbehalte verstehen und angehen bedeuten.
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@potschemutschka: Ob dies allerdings wirklich gewollt, bzw. in Ihrem Sinne wäre ?
Warum sollte das nicht in meinem Sinne sein?
Vielleicht weil Sie in Dauerschleife nur leere Phrasen ggü. Wessis dreschen und sich einfach nicht konstruktiv mit Ostverklärung auseinandersetzen wollen.
“Ruft man sich in Erinnerung, wer die Verhandlungsführer für den Einigungsvertrag waren, Wolfgang Schäuble und Günther Krause, dann wundert man sich, dass alles nicht noch schlimmer gekommen ist. (…) ein Rätsel, wie ausgerechnet Krause an den Posten kam. In der letzten Volkskammer tat er sich mit dem Satz hervor, dass man Frauen endlich ihre Privilegien nehmen solle. Sein Karriereweg hat das Zeug zur Seifenoper. (…)
(aus “Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat”)
In diesem Buch steht so einiges, was in der Vor- und Nachwendezeit so abgelaufen ist, was warum in den Einigungsvertrag übernommen wurde (oder eher nicht) und erklärt vielleicht auch so manche heutige Probleme.
(den “Karriereweg” von Günther Krause einfach mal googeln 🙂 sehr interessant!)
Deshalb, wegen Herrn Krause, gibt’s so viele Rechtsextreme in Ostdeutschland? Wow. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ja, vielleicht! Ohne solche “Lichtgestalten” (wie Herr Krause und andere) wären evtl.doch einige Ideen des Verfassungsentwurfs des Runden Tisches von 1990 übernommen worden?
Sorry, absurd. Die deutsche Wiedervereinigung wurde durch die Volkskammer-Wahl 1990 legitimiert – und zwar in der Form, in der sie dann schließlich stattfand.
“Am 18. März 1990 gingen 93,4 Prozent der DDR-Bürger zur Wahl, das ist eine unglaublich hohe Wahlbeteiligung. Daraus kann man durchaus eine sehr hohe Akzeptanz der Wahl ableiten. Der Gewinner der Wahl war die Allianz für Deutschland, ein Zusammenschluss aus der CDU-Ost, der Deutschen Sozialunion und dem Demokratischen Aufbruch, einer Bürgerrechtsbewegung. Sie strebte einen möglichst schnellen Anschluss an die Bundesrepublik an, unter Übernahme des demokratischen und wirtschaftlichen Systems des Westens. Offensichtlich wollten das auch viele DDR-Bürger – die Allianz bekam über 48 Prozent der Stimmen. Viele Beobachter hatten vorab auf die SPD gesetzt, die aber nur 21 Prozent erhielt. Die SPD hatte eher einen Mittelweg geplant, natürlich wollte auch sie Demokratie und freie Marktwirtschaft einführen, sie wollte die Anpassung aber behutsamer angehen. Die ehemalige SED hatte sich in PDS umbenannt und erhielt 16 Prozent der Stimmen. Ihr Plan war es, die Eigenstaatlichkeit der DDR beizubehalten und einen demokratischen Sozialismus einzuführen. Schließlich trat noch Bündnis90/Die Grünen an, ein Zusammenschluss aus Oppositionsgruppen. Diese Gruppen, viele von ihnen Initiatoren der Proteste von 1989, hatten damals einen dritten Weg zum Ziel, eine Mischung aus Demokratie und Sozialismus. Mit 2,9 Prozent erreichten sie allerdings nur eine sehr niedrige Stimmzahl.” Quelle: https://www.mitmischen.de/archiv/1990-gab-es-die-erste-freie-wahl
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ja, es gab zu wenig “Krawatten” für die Wendehälse.
Waren wohl “Fliegen” nach Planwirtschaft angesagt.
Achja, die “Wendehälse” – ein fast vergessener Begriff.
Waren das nicht die “Ossis”, die dann im Westen ihre Karriere nahtlos fortsetzen konnten bzw. noch höher aufstiegen, da sie sehr “anpassungsfähig” waren und dann so schön von oben herab auf die restlichen “doofen Ossis” schauten und allen erzählten, was sie für mutige Widerstandskämpfer in der DDR waren?
Ja, zum Verarschen gehören immer zwei. Zum einen den, der verarscht und zum anderen den, der verarscht wird. Der Doofe Rest hat sich zweimal verarschen lassen, zunächst von den Glücksrittern, die aus dem Westen rüber gemacht haben, und dann auch noch von den eigenen Mitbürgern der DDR i.L., die in der Wendezeit ganz skrupellos ihre Schäfchen ins Trockene gebracht haben. Im übrigen waren das wesentlich mehr als die zugereisten Wessis mit Buschzulage.
Die Treuhand konnte ja auch nur das Volksvermögen an den Mann bringen, das findige Kader verstanden haben zu ihren Gunsten zu Geld zu machen.
Schon Scheiße, wenn man von den eigenen “Volksgenossen” über den Tisch gezogen wurde. Aber um sich moralisch zum Sieger zu erklären, ist das narrativ wichtig, dass alles Böse aus dem westen gekommen ist. Die guten waren ja schließlich sozialistisch sozialisiert. Das Volksvermögen war aufgrund des ZK-Unvermögens nichts mehr wert. Warum dann also nicht die eigenen Ideale gegen harte Valuta zu Markte tragen?
„Kommt die D-Mark, bleiben wir. Kommt sie nicht, geh’n wir zu ihr.“
Ja, wer Kohl wollte bekam ihn auch – er wurde sozusagen verkohlt.
Konnte ja auch keiner wissen, dass Kohl nicht prächtig blüht – also zu den blühenden Landschaften beiträgt.
https://www.aufarbeitung-cottbus.de/kalenderblatt-des-monats/kommt-die-d-mark-bleiben-wir-kommt-sie-nicht-gehn-wir-zu-ihr-waehrungsunion-ab-1-7-1990
Da ist was dran! Hätten die mal in der Schule besser aufgepasst, politische Ökonomie des Sozialismus und politische Ökonomie des Kapitalismus waren, zumindest für Abiturienten und Studenten, Unterrichtsthemen. Ersteres hat sich nicht bewahrheitet, aber der zweite Teil war schon recht nah dran an der Wirklichkeit 🙂
“Es wurden in der Wendezeit eine Menge Fehler gemacht, die nicht aufgearbeitet wurden!”
Ich teile diese schwache Erklärung Ihres Verhaltens nicht.
Wie viele Jahrzehnte beabsichtigen Sie diese schwache Ausrede noch als Rechtfertigung vor sich herzutragen?
Ursachenanalyse, bitte:
Stasi – Vertuschte Gefahr: Die Stasi & NeonazisRechtsextremisten in der DDR waren eigentlich undenkbar. Dass es sie dennoch gab, ließ sich in den 80er Jahren nicht mehr verheimlichen. Aber SED und Stasi versuchten neonazistische Gewalttaten als Rowdytum zu verharmlosen. Mit Neonazis aus dem Westen wurde sogar kooperiert.
“…Auch Altnazis gab es in der DDR. Im Jahr 1954, so eine Berechnung des Historikers Jan Foitzik, waren 27 Prozent aller Mitglieder der SED zuvor in der NSDAP und 32,2 Prozent aller Angestellten im Öffentlichen Dienst der DDR ehemalige Mitglieder nationalsozialistischer Organisationen.
Neben den Nazis gab es – so meine Alltagserfahrung – im Bürgertum der DDR auch andere Rechtsradikale, die aber nicht wegen Bekenntnissen zu Adolf Hitler, zur SS oder SA auffielen. Diese
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Rechtsradikalen im Geiste
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waren weniger in Gruppen organisiert. Sie lebten in einem rassistischen Deutschtum, das im Alltag auffiel, wenn Hass gegen Ausländer oder ein radikales Deutschtum in der Art von Herrenmenschentum ausgelebt wurde.
Es gab abschätzige Bemerkungen und Hass-Sprüche gegen Juden. Russen wurden als “Untermenschen” und nicht nur als Besatzer abgelehnt. Polen wurden als “Polacken” verteufelt, Kubaner, Angolaner und Mosambikaner in der DDR gelegentlich als “Briketts” verhöhnt. Ausländer, die nach dem Bau der Mauer aus sozialistischen Bruderländern in die DDR kamen, um zu studieren oder zu arbeiten, blieben isoliert, das betraf auch viele Vietnamesen. Dabei erlitten sie auch Gewalt, die jedoch von DDR-Medien verschwiegen wurde. Wir erfuhren davon bei Ermittlungen der Kriminalpolizei.”
https://www.bpb.de/themen/deutsche-teilung/stasi/218421/vertuschte-gefahr-die-stasi-neonazis/
(Die Bundeszentrale für politische Bildung ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern mit Sitz in Bonn.)
Nachtrag der guten deutschen Ordnung halber:
Der Text
https://www.bpb.de/themen/deutsche-teilung/stasi/218421/vertuschte-gefahr-die-stasi-neonazis/
wurde unter Nennung der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 3.0 DE und Autor/-in: Dr. Bernd Wagner für bpb.de geteilt
Hier existiert auch eine derartige rechtsextreme Szene wie im Umfeld von radikalen Hooligans von Alemannia Aachen.
Sportschau: Alemannia Aachen und das Problem mit rechten Hooligans – hier anschauen (ardmediathek.de)
Rechte Hooligans: Alemannia Aachen gesteht Fehler ein | sportschau.de
Der Unterschied ist vielleicht ( Erklärungs- nicht Rechtfertigungsversuch), dass nicht nur die Kinder haltlos sind, sondern auch die Erwachsenen, denen ein Großteil ihrer Leistung und ihrer Biographie abgesprochen wurde. Der Osten ist daher mehr “Weimar” als der Westen. Außer Jugendarbeit hätte es von Anfang an ” Erwachsenenarbeit” bedurft. Die ” blühenden Landschaften” wurden nicht zum Selbstläufer.
“Außer Jugendarbeit hätte es von Anfang an ‘Erwachsenenarbeit’ bedurft.” Da gehen wir mit – halten aber fest, dass politische Bildung selbst in der Schule in Ostdeutschland nach der Wende als Indoktrination des Westens verpönt war.
Andererseits: “Unter den Bedingungen der Diktatur überwog eine direkte ‘Durchstaatung’ (Max Weber) des gesellschaftlichen Lebens. Die persönlichen Belange in die eigenen Hände zu nehmen, sich selbst zu organisieren, war staatlicherseits nicht erwünscht, auch wenn es einzelne Teilbereiche und Nischen gab, in denen eigenverantwortlich gemeinsame (Freizeit-)Aktivitäten veranstaltet werden konnten (z.B. unter dem Dach des Kulturbundes). Im sozialwissenschaftlichen Diskurs wurde diesbezüglich von einer in den osteuropäischen Ländern des “realen Sozialismus” fehlenden oder nur schwach ausgeprägten Zivilgesellschaft gesprochen. Ein zentrales Kennzeichen der zivilgesellschaftlichen Strukturen, insbesondere im Hinblick auf die politische Bildung und ihren Kontext, ist die vergleichsweise ‘dünne’ Infrastruktur der selbst organisierten, ‘privaten’ gesellschaftlichen Zusammenhänge: der Vereine. (…) Die in den alten Bundesländern über Jahrzehnte gewachsene, weitgehend demokratisch geprägte Vereinskultur, die auch die Basis der politischen Bildungsarbeit (und insbesondere ihres von unabhängigen Trägern gestalteten Teils) ausmacht, ist in den neuen Bundesländern so nicht bzw. nur in Ansätzen vorhanden.”
Die Folge: “Die soziale Isolation korrespondiert mit der oft als ‘Privatisierungstendenz’ bezeichneten DDR-spezifischen Tradition der ‘Politikenthaltung’ oder -vermeidung in der Öffentlichkeit (‘Jeder macht seins’). Diese ist gerade bezogen auf die Lehrerschaft (‘laissez-faire’), aber auch auf die (Kommunal-)Politik in den ostdeutschen Bundesländern viel diskutiert und kritisiert worden. Eine Folge ist, dass Schule oft als ‘politikfreier Raum’ konstruiert wird und politische Bildung in den Schulen insgesamt nur einen geringen Stellenwert besitzt.” Quelle: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/28516/zustand-und-perspektiven-der-politischen-bildungsarbeit-in-ostdeutschland/
Die Auswirkungen beschreibt der Artikel oben.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es ist ein Gesamtdeutsches Problem, dass an professioneller Jugendarbeit gespart wird.
P.S trinken wir irgendwann einen Lübzer ?
Bier ist nicht so meins. Ich bin eher Wein-Trinker und da gibt es gute Sorten in Ost und West und weltweit. 🙂
Ich trinke sehr gerne trockene Rotweine in Gesellschaft,
in netter Gesellschaft.
In netter Gesellschaft schmeckt fast jeder Wein und im Sommer auch ein Weißwein oder Rose´ 🙂
Und an der Ostsee ohne Blockwarte, ob in Dänemark, in Schweden
oder in Deutschland. Hier ist der Wein wesentlich günstiger.
Ich habe hier noch etwas gefunden zu Kulturzentren,
die die AfD zumachen möchte. Bürger wehrt euch in Brandenburg.
Serie „Mir reicht’s, ich geh in den Osten“ – Brandenburger in Angst: „Was der AfD nicht passt, will sie abschießen“ (msn.com)
Saufziegen:)
Also nix Saale-Unstrut.
Natürlich. Die Lehrkräfte sind wegen ihrer Unfähigkeit, das Fach Geschichte zu unterrichten, verantwortlich für den Rechtsruck in Deutschland. Indikator für schlechten Unterricht ist dabei das Berühren von Lehrbüchern.
Ihre Thesen werden immer abenteuerlicher…
“Wie man Geschichte in der Schule unterrichtet, kein Wunder.”
Wow, liebe Monika aus Bayern…
…da lehnst du dich – mal wieder – sehr sehr weit aus dem sehr sehr offenen Fenster.
Ganz großartiges Beispiel für verkürzende und unqualifizierte Verallgemeinerungen auf kenntnisfreiem Niveau.
So wird das bestimmt ganz toll – in der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dir über wichtige Themen.
Das ist lächerlich.
Wenn in einem Podcast namens “Die Deutschen” menschenverachtende Bemerkungen über Behinderte gemacht werden, ist mir völlig klar, in welche politische Richtung die Jugend bei solchen “Vorbildern” einschlägt.
Wobei die beiden Podcaster einen Migrationshintergrund haben. Rechtsextremismus ist im Übrigen kein Phänomen, das Deutschland für sich gepachtet hat. Ich erinnere an die grauen Wölfe und einen generellen Rechtsruck in ganz Europa. Wobei hier natürlich eine Unterscheidung extrem wichtig ist. Zwischen “rechts” und “rechtsextrem” gibt es einen gehörigen Unterschied. Leider werden beide Begriffe oft vermischt – was meiner Meinung nach ein Teil des Problems ist.
Migrationshintergrund ist keine Impfung gegen Rechtsextremismus.
Außerdem haben die Podcaster zwar einen Migrationshintergrund, sind aber Deutsche. Da muss man meiner Meinung nach an ihr Verhalten die gleichen Erwartungen haben wie an einen Franz Müller.
In den Heimatländern der Zuwanderer stehen die demokratischen Spielregeln vielfach nicht in hohem Ansehen, viele werden davon erst nach Ankunft in Deutschland etwas mitbekommen haben.
Viel Unerfreuliches dringt immer tiefer in die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen ein. Davon ist echter Rechtsextremismus nur ein geringer und kaum spürbarer Teil. Ich finde eher erschreckend, wie nachteilig sich der maßlose Medienkonsum auswirkt, wie beängstigend die zunehmende Lust an Sachzerstörungen oder der aggressive Umgang mit anderen, bis hin zum Spaß am Ärgern und Quälen – Stichwort Mobbing.
Diese Dinge sind längst alltägliches Problem an den Schulen und gehören zur unmittelbaren Lebenswelt der Kinder. Deswegen liegen mir und gewiss auch vielen Schüler/innen dieses Problem sehr viel mehr am Herzen als politische Probleme.
“Ich finde eher erschreckend, wie nachteilig sich der maßlose Medienkonsum auswirkt” – Medienkonsum und Extremismus hängen zusammen. “Die AfD ist auf der Videoplattform Tiktok schon lange aktiv und hat dort viele Follower. Die Partei erreicht die junge Generation in einem großen Ausmaß.” Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2024/04/rechtsruck-unter-jugendlichen-zustimmung-zur-afd-schiesst-hoch-wegen-tiktok/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wir haben aber auch genügend Lehrkräfte, die nicht reflektiert sind und auch nicht in der Lage sind, sich differenziert zu diesem Thema zu äußern. Wie sollen sie dann positiv auf Schülerinnen und Schüler einwirken? Beispielsweise gibt es an meiner Schule auch Lehrkräfte, die bekennende AFD-Wähler sind. Die beeinflussen Schülerinnen und Schüler eher subtil in die andere Richtung. Das ist einfach so und sollte man auch bei der Problematik zur Kenntnis nehmen.
Noch ein Grund für ein Verbot, finde ich. Man hätte dann die Chance, diese Leute abzumahnen usw.
Ich sehe beim besten Willen keine Möglichkeit ein Verbot rechtswirksam in die Tat umzusetzen. Meinungsfreiheit ist ein sehr hohes Gut. Und nur weil etwas verboten ist, verschwindet nicht die Ideologie aus den Köpfen der Menschen.
Und trotzdem sind Verbrechen verboten. Vielleicht reicht es zunächst mal, Menschen dazu zu bringen, sich an Gesetze – hier: das Grundgesetz – zu halten. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ich schon, wenn man wollte. Die trauen sich nicht.
Ich denke mit dem Verbot, könnte man dann auch TikTik und anderen Plattformen das Wasser abgraben und die Köpfe junger Menschen schützen.
Scheint aber nicht gewollt.
Hinter Verboten verbergen sich antidemokratische Strukturen. Wenn Sie TikTok verbieten wollen, käme als nächstes Instagram, dann Facebook… Wo fangen Sie an und wo hören Sie auf?
Verbote sollten immer der letzte Ausweg bleiben. Selbes gilt für ein AfD-Verbot, das höchstwahrscheinlich nicht einmal durchginge und in dem Falle der AfD einen Märtyrerstatus verleihen würde. Und mal ehrlich: Wenn den anderen Parteien nichts Besseres einfällt, als ein Verbotsantrag, dann haben sie ihre Aufgabe einfach schlecht gemacht. Oder um es mit den Worten von Wolfgang Bosbach zu sagen: “Der Wahlerfolg der AfD ist nicht vom Himmel gefallen.”
Auch der Wahlerfolg der Nationalsozialisten seinerzeit ist nicht vom Himmel gefallen – hätte mit einer wehrhaften Demokratie aber vielleicht verhindert werden können. Die gab es zu dieser Zeit allerdings nicht, weshalb – aufgrund dieser Erfahrung – das Grundgesetz Parteienverbote ausdrücklich vorsieht, um die Demokratie zu schützen.
Zum Thema “wehrhafte Demokratie” und AfD-Verbot – gerne hier nachlesen: https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/aktuelles/detail/die-voraussetzungen-fuer-ein-afd-verbot-sind-erfuellt
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Schön, überlassen wir die Kids eben dieser chinesischen Verblödungsmaschinerie. Ist ja auch egal, Hauptsache nichts verbieten.
Ach, und lassen wir die AfD doch einfach so viel Populismus und Lügen über diese Plattform verbreiten, bis noch mehr Menschen komplett in diesem Netz gefangen sind. Hauptsache, nichts verbieten.
Ich bin dagegen, dass wir uns auf diese Weise selbst zerlegen.
Ich bin definitiv kein Freund sozialer Medien und insbesondere von TikTok. Nur von Verboten halte ich wenig. Vielleicht kann man eine Altersbeschränkung einführen, die durch Vorlage der Personalausweisnummer abgefragt wird. Das wäre eventuell ein Kompromiss.
? Das verhindert aber nicht, dass dort mit chinesischer Unterstützung lauter anti-demokratisches Zeugs und Lügen noch und nöcher verbreitet werden.
Und als wenn man mit der Volljährigkeit plötzlich weise würde.
Ich verstehe nicht, wie man erwarten kann, dass Menschen einfach so vernünftig handeln, wenn man tagtäglich erlebt, dass Menschen wider besseres Wissen mit dem Auto 1 km zum Bäcker fahren, immer noch “Hemdchen”tüten im Supermarkt verwendet, in 30-Zonen 50 km/h fahren, trotz absoluten Halteverbots ihre Kinder direkt an der Schule herauslassen, ihren Kleinkindern Quetschies geben, ihre Kinder unbegrenzt daddeln lassen …
Ein Staat muss schon sehen, dass seine Bevölkerung nicht in großem Maße verblödet und seine Gesundheit sowie die Umwelt ruiniert.
Manchmal bedarf es da direkt der Verbote, manchmal müssen die Steuern massiv erhöht werden (Stichwort: zuckerhaltige Getränke im UK) usw.
Aber mir ist schon klar, in welche Richtung das geht: “Die bösen Grünen, diese fiese Verbotspartei”.
Da werden – auch wieder in den sozialen Medien – Horrorszenarien entworfen, die dann sogar bei Ihnen wirken.
Das macht mir genauso große Sorgen.
Wenn man so über Verbote aus der NS-Zeit nachdenkt …
Also im vergleich dazu sind die Grünen echt harmlos. Und die CDU/CSU wollen auch nur Schüler*innen das Gendern verbieten.
Etwas über die bemitlkeidenswerte “Freie-fahrt-für-freie-Bürger-Partei” zu bemerken, verbietet sich fast schon von selbst. Da braucht es die Grünen nicht.
Gut, dass die AfD ja nur Verbote an Nicht-Einheimische ausspricht, da ist der dutsche PG ja nicht so von betroffen …
Problematisch empfinde ich die Entwicklung, in historischen Serien dunkelhäutige Schauspieler als Mitglieder der Elite darzustellen. In anderen Zusammenhängen redet man immer darüber, dass Kinder noch nicht zuverlässig zwischen Fiktion und Wahrheit unterscheiden können. Wenn man in zehn Jahren im Unterricht über das Thema Sklaverei sprechen möchte, wird wahrscheinlich ein Kind antworten: “Das war doch gar nicht so schlimm. Schon vor 200 Jahren hatten dunkelhäutige Menschen in Adelsfamilien eingeheiratet oder hohen Posten in Politik oder Militär eingenommen.” Dieses Phänomen betrifft inzwischen sogar real existierende berühmte Personen, die weiß sind oder waren und von dunkelhäutigen Schauspielern verkörpert werden.
Das hat zwei Seiten. Es geht auch darum, beispielsweise Schwarze nicht immer nur als ” Opfer” zu zeigen und damit selber eine eher bevormundende Rolle einzunehmen.
Die Serie, die Sie meinen, ist nicht historisch, sondern Alternative History.
Anstatt die Geschichte umzuschreiben, gibt es genug historische PoC, denen man mit einem Film gedenken könnte, anstatt die Geschichte umzuschreiben. Robert Smalls ist beispielsweise ein Mensch, der definitiv einen Film verdient hätte. Es gibt es genug Märchen und Sagen von anderen Kontinenten, die man verfilmen könnte, anstatt ein skandinavisches Märchen wie “Die kleine Meerjungfrau” in die Karibik zu verlegen.
Um mal das ganze rechte Geschwafel ruhen zu lassen:
Im Podcast “Die Schule brennt” wurde jüngst das Konzept erläutert, eine Social Media-Sprechstunde anzubieten.
Hier könnten SuS Fragen vertraulich an Lehrkräfte richten, aber bspw. auch über Trends reden, bestenfalls Lehrkräfte informieren.
Nicht nur mit Blick auf rechtsextremistische Inhalte, sondern auch bezüglich des Ukrainekriegs oder dem Krieg in Gaza halte ich sowas doch für einen sehr guten Ansatz für Informations- und vor allem Beziehungsarbeit
Wäre ich dafür. Nur müssen die Lehrer diese Stunden auch in ihrem Stundenplan wiederfinden. Oder wird erwartet, dass die Lehrkräfte diese Sprechstunde oben drauf für lau anbieten?
Wie war der Vorschlag im Podcast denn gemeint? Jede Schule einzeln? Man könnte ja auch eine zentrale, bundesweite Anlaufstelle anbieten. Das hätte meines Erachtens mindestens zwei Vorteile:
Erstens könnte man bei der Rekrutierung und auch der Überwachung der Beratung zumindest halbwegs sicherstellen, dass die Beratenden nicht selber rechtsextremistischen Inhalten anhängen. Man müsste nur _ein_ Kollegium durchchecken, statt derer … wieviele Schulen hat Deutschland?
Ja, ich weiß, streng genommen dürften auch in den Offline-Kollegien keine AfD-ler und Gesinnungsgenossen sitzen. Es sind aber durchaus welche da, und bevor die aus dem Dienst wirklich entfernt werden, gibt’s erstmal jahrelang nur Verweise und/oder Versetzungen.
Zweitens ist bei Schülern normalerweise die Hemmschwelle recht hoch, sich hilfe- oder ratsuchend an Lehrer zu wenden. Weil normalerweise die Familie und die Freunde die ersten Anlaufstellen sind. Weil es uncool ist, sich an Lehrer zu wenden. Weil man sich angreifbar machen könnte. Weil evtl. der pers. Sachverhalt dann doch “getarnt” irgendwo zum Unterrichtsinhalt wird, oder die Lehrkraft “gut gemeint” hintenrum die Familie informieren könnte, und dergleichen Gründe mehr. Es muss schon viel passiert sein, bevor ein Kind/Jugendlicher ausgerechnet einen Lehrer in Alltagsdingen um Rat fragt. Bei einer bundesweiten Anlaufstelle ist zumindest schon mal die Anonymität weniger gefährdet. Sowohl gegenüber der Beratungsselle, als auch gegenüber der Peer Group.
AfD-Mitglied oder -Wähler zu sein ist nicht strafbar. Dieses “WIR” gegen “DIE” ist auch ein Teil des Problems. Natürlich werden Sie in allen Berufsgruppen deutschlandweit unter Lehrkräften, Ärzten, Pflegepersonal etc. AfD-Wähler und -Mitglieder finden. Und nicht alle davon sind “Nazis”, also werden Sie diese auch aus keinem Dienst entfernen können. Schlussendlich werden Sie nie wissen, ob die Onlinesprechstunde gerade von einer Lehrkraft betreut wird, die AfD gewählt hat oder ob ihr Zahnarzt ein AfD-Wähler ist.
“Und nicht alle davon sind ‘Nazis’.”
Sind sie nicht? Woran machen Sie aus, dass jemand, der eine rechtsextreme Partei unterstützt, die Millionen von Menschen aus dem Land jagen will, kein Rechtsextremist ist?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Paradoxerweise am Wahlerfolg. Sind plötzlich 30% der Wähler aus Thüringen und Sachsen Nationalsozialisten geworden? Sind Jugendliche, die die AfD wählen würden, plötzlich alle rechtsextrem? Tun wir uns einen Gefallen, wenn wir gemäßigte Stimmen aus der Partei als “Nazis” bezeichnen?
Ich habe für mich noch immer keinen stimmigen Weg gefunden, mit AfD-Sympathisanten umzugehen. Nur die seit Jahren geschwungene Nazikeule hat nicht geholfen. Sie hat viel mehr den Begriff verwässert, sodass sich die radikalen Kräfte innerhalb der AfD darüber nur freuen können. Echte Nazis wurden also total verharmlost und werden nun als nicht so gefährlich wahrgenommen.
“Sind plötzlich 30% der Wähler aus Thüringen und Sachsen Nationalsozialisten geworden?”
Wer sagt, dass sie plötzlich Nationalsozialisten geworden sind – und es nicht schon lange waren (aber bislang keine erfolgversprechende politische Repräsentanz hatten)? Die Einstellungen legen das nahe: “Unter bestimmten Umständen wäre eine Diktatur die bessere Staatsform. Dieser Aussage stimmt fast ein Drittel der Befragten zu. Passend dazu unterstützt ebenfalls ein Drittel der Ostdeutschen die Forderung nach einem Führer.” Quelle: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/rechtsextreme-einstellungen-in-ostdeutschland-das-fremdeln-mit-der-demokratie-100911/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Füher finde ich gut – aber nur als Museums- oder Stadtführer.
Ich halte es für vermessen zu behaupten, dass 30% der Wähler in ostdeutschen Bundesländern nur darauf warten, den Nationalsozialismus in Deutschland wiedereinzuführen und schlummernd auf die Machtergreifung warten. Auch sehe ich weiterhin gehörige Unterschiede zwischen der AfD und der NSDAP.
Ich bin kein Politikwissenschaftler, nur wenn ich mit mir bekannten AfD-Wählern spreche, ist die häufigste Begründung für die Wahlentscheidung die Unzufriedenheit mit der Ampelpolitik. Viele sehen im Kreuz bei der von anderen Parteien ungeliebten AfD den notwendigen Denkzettel für einen Politikwechsel.
Die AfD lag auch schon bei der Bundestagswahl in Sachsen und Thüringen bei rund 25 Prozent – da gab es die Ampel bekanntlich noch nicht. Gerne hier nachschauen: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1256889/umfrage/stimmenanteile-der-afd-in-den-bundeslaendern-bei-der-bundestagswahl/
Nazis sind für mich in erster Linie diejenigen, die einen Unterschied in der Wertung von Menschen verschiedener Herkunft machen. So z.B. die Nationalsozialisten mit ihrer Ideologie vom “arischen Übermenschen” gegenüber dem “slawischen, jüdischen etc. Untermenschen.
Nazis sind diejenigen, die nicht vor Gewalt zurückschrecken, um die Vorherrschaft der sog. angeblich höherwertigen “Rasse” gegenüber der angeblich “Minderwertigen” durchzusetzen.
Im dritten Reich hat diese Ideologie zur
Auslöschung von sechs Millionen Menschen durch den Holocaust und zu weltweitem Krieg und Verderben geführt.
Zu glauben, dass das ALLEN AfD-Wählern als wünschenswertes Szenario für die Zukunft vorschwebt, halte ich für eher unwahrscheinlich.
Es werden sicher so einige tiefbraun durchgefärbte Rassisten darunter sein, die man zu Recht als “Nazis” bezeichnen darf. Aber zu glauben, dass alle AfD-Wähler so ticken ist m.E. eine ziemlich gewagte Unterstellung und verharmlost die Verbrechen des Nationalsozialismus.
In Nazi-Deutschland hat nicht eine “Ideologie” zu Krieg und Holocaust geführt – es waren Menschen, die die Verbrechen verübt haben, und Menschen, die diese Verbrechen aktiv oder durch Mitläufertum unterstützt haben. Auch diese Menschen haben eine Entwicklung durchlaufen.
“Die Konferenz zur Holocaust-Forschung trägt den Untertitel ‘Die Radikalisierung Deutschlands ab 1933’, ein Hinweis darauf, dass die weit verbreitete und über längere Zeit hinweg wachsende Zustimmung zum NS-Regime einherging mit der Diskriminierung, Ausplünderung und schließlich Ermordung ganzer Bevölkerungsgruppen. Nur wer zur Volksgemeinschaft gehörte, konnte von den Versprechungen der Nationalsozialisten profitieren; die Volksgenossen konnten sich zum Beispiel an Hab und Gut der deportierten Juden bereichern. ‘Die Attraktivität dessen, ungefährdet von Ausgrenzung zu sein, Teil derjenigen zu sein, die dazugehörten, Teil derjenigen zu sein, die auch von der Entwicklung profitieren könnten, die ist natürlich überhaupt nicht zu unterschätzen.’ Die Radikalisierung Deutschlands hatte neben den materiellen auch sozialpsychologische und moralische Aspekte: Das NS-Regime gewöhnte die Volksgemeinschaft durch die systematische Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen sukzessive an die Anwendung von Gewalt – vom Boykott jüdischer Geschäfte über Berufsverbote und brennende Synagogen bis zur Deportation und Ermordung. ‘Man kann es sich so vorstellen: Wenn Stufen der Gewalt möglich werden, die nicht eingehegt werden in dem Moment, öffnen sie neue Gewalträume, die wiederum andere Gewalt, bis dahin nicht so vorstellbare Gewaltpraktiken möglich machen.'” Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/radikalisierung-einer-volksgemeinschaft-100.html
Und das ist die aktuelle Situation in Ostdeutschland:
“Schockierende Zustimmungswerte gibt es auch im Bereich ‘Verharmlosung des Nationalsozialismus’. So stimmen 21 % teils (14 %) oder ganz (7 %) der Aussage zu ‘Ohne Judenvernichtung würde man Hitler als großen Staatsmann ansehen.’ Ganz ähnliche Werte finden sich bei der Aussage ‘Die Verbrechen des Nationalsozialismus sind in der Geschichtsschreibung weit übertrieben worden.’ Und rund 23 % stimmen teils oder ganz der Aussage zu ‘Der Nationalsozialismus hatte auch seine guten Seiten.’ Die Zustimmung zu rechtsextremen Aussagen ist in den ostdeutschen Bundesländern hoch. So zeigt sich ein Viertel der Ostdeutschen geschlossen ausländerfeindlich und ein Fünftel geschlossen chauvinistisch. 7 % haben ein geschlossen rechtsextremes Weltbild.”
Ach ja, Judenhass funktioniert auch noch gut. “Antisemitismus ist weit verbreitet: Der Aussage ‘Auch heute noch ist der Einfluss der Juden zu groß.’ stimmen über 30 % teilweise oder ganz zu. Bei weiteren Aussagen, die ebenfalls zum tradierten Antisemitismus gehören (‘Die Juden arbeiten mehr als andere Menschen mit üblen Tricks, um das zu erreichen, was sie wollen.’ und ‘Die Juden haben einfach etwas Besonderes und Eigentümliches an sich und passen nicht so recht zu uns.’) sind die Zustimmungswerte ähnlich gelagert.” Quelle: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/rechtsextreme-einstellungen-in-ostdeutschland-das-fremdeln-mit-der-demokratie-100911/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich finde es schade, dass Sie den Versuch über den Austausch mehr oder weniger konkreter Ideen mit AfD-Ausweichdiskussionen ausbremsen und ablenken.
Haben Sie noch etwas Konkretes oder wollten Sie nur stören? 🙂
Die Idee bezog sich auf eine besuchbare Sprechstunde vor Ort, um eine Vertrauensbasis zu den Kindern zu legen bzw. zu nutzen
Da bin ich Ihrer Meinung und teile die Einschätzung bezüglich der Unterstützung von Obem -___-
Allerdings bedeuten extremistische Parolen oder Kleidung am Ende ebenfalls solchen Aufwand und erfordern am Ende noch mehr Arbeit durch die Lehrkräfte/ Klassenleitung…
Es geht nicht darum, ob Schule das Problem bewältigen kann oder nicht, sondern es geht darum, dass Schulen, Lehrer Verantwortung übernehmen und sich kundig machen, wie es dazu kommt, dass junge Menschen eine Verletzlichkeit gegenüber Autokraten zeigen. Und wie Schule dem entgegen wirken kann.
Es brennt nebenan und dann wird gesagt, hm, ich weiß nicht ob es bei uns Wasser zum Löschen gibt???
SchülerInnen verbringen nunmal einen Großteil ihres Lebens in der Schule. Wie kann man da auf die Idee kommen, dass Schule keinen Einfluss auf ihren Selbstwert, ihre Selbstsicherheit, usw. hätte. Wer sich für pädagogisch-psychologische Zusammenhänge im Hinblick auf die politische Gesinnung interessiert, dem empfehle ich: Dr. Herbert Renz-Polster: Erziehung prägt Gesinnung.
Sie klingen so, als dächten Sie, Lehrkräfte hätten keine Ahnung.
Das Gegenteil ist der Fall, wir wissen, was da abgeht, fühlen uns aber machtlos.
Der Einfluss, den Schule angeblich hat, ist dann doch nicht so groß, wie einige Theoretiker*innen immer meinen, denn es ist ja nicht so, dass die Kids die ganze Zeit mit einer begrenzten Anzahl an Lehrpersonen so intensiv Zeit verbringen, dass diese eine signifikante Rolle spielen könnten.
Denken Sie doch mal an Ihre eigene Schulzeit! Die Mitschüler*innen spielen eine viel größere Rolle ein als die Lehrkräfte. Pausen und Schulweg sind die Zeiten, die am meisten Raum bei der Persönlichkeitsentwicklung einnehmen.
Außerdem kommt man in der Schule kaum gegen das an, was auf junge Menschen seit frühester Kindheit eingewirkt hat, die haben alle ihre Geschichte und sie gehen irgendwann nachhause, treffen sich mit anderen, sind im Internet zugange … Und dort sind wir dann komplett raus.
Das heißt nicht, dass wir es nicht versuchen sollten. Aber das Wissen um die Prozesse hilft nicht wirklich beim Beheben der Probleme. Dazu sind Schulen viel zu schlecht aufgestellt.
Am Ende möchte ich auf Ihre Analogie zurückkommen: Es brennt nebenan und wir wissen, dass es nur begrenzt Wasser gibt.
Ich glaube tatsächlich, dass die pädagogisch-psychologischen Zusammenhänge zwischen einer problematischen Autorität (ich bin Anhänger eine kompetenten Autorität) und Autoritarismus noch viel zu wenig im Alltag angekommen sind.
Mein Anliegen ist, dass Wissen und Wissenstransfer zwar wichtig sind und auch erhalten bleiben müssen, nur kann Schule viel mehr leisten als viele denken, wenn es darum geht, dass Schülerinnen hier ein echtes “Zuhause” finden. Das beinhaltet gute Beziehungen zu Gleichaltrigen (da haben sie vollkommen recht) und zu Lehrern. Das beinhaltet einen Unterricht mit mehr Selbstbestimmung für Schüler, usw..
Gerade Brennpunkt-Schulen sind hier neue Wege gegangen und die besten Beispiele dafür, dass sich eine Schulkultur komplett wandeln kann, was sich auch auf die Beziehungen unter den Gleichaltrigen auswirkt! Es ist ein Mythos, dass das so “schwierige Klientel” Schule schwierig macht. Es ist die falsche Pädagogik, die Schule schwierig macht.
P.S.: Ich bin selbst Lehrer und Dipl.-Pädagoge
Wie viel sind Sie denn noch Lehrer?
Ich sehe gerade, wie wichtig Beziehungsarbeit gerade mit belasteten Kids ist. An meiner Schule wird diese groß geschrieben. Fakt ist aber, dass wir viel zu schlecht mit Personal ausgestattet sind, um alle Defizite, die die Kids in die Schule mitbringen, auszugleichen. Konzept hin oder her. Ich kann mich nicht zehn- oder 20-teilen.
Ich bin zu 75% Lehrer. Ich plädiere dafür, Raum für Beziehungsarbeit zu schaffen. Lehrpläne und Tests reduzieren. Aber ja, das muss von oben entschieden werden. Insofern haben Sie völlig recht. Aktuell ist die Lehrerrolle überfrachtet mit Aufgaben.
Nachtrag: Wer sechs Jahre (Geburt bis Einschulung) lang schlechte Verhältnisse beim Heranwachsen erlebt hat, braucht in der Regel erstmal keine Selbstbestimmung, sondern Zuwendung und Regeln, die Struktur und – besonders wichtig – Verlässlichkeit seitens der Bezugspersonen geben.
In der 5. Klasse erleben wir gerade den Unterschied zwischen Kindern, die eine selbstbestimmte Grundschulzeit hinter sich haben und denjenigen, die Zuwendung und Regeln erlebt haben.
Raten Sie mal, für wen der Übergang an die weiterführende Schule viel einfacher ist! Genau, für Letztere.
Personalmangel in der Grundschule führt natürlich zu mehr Unstrukturiertheit und weniger Verlässlichkeit und zieht dann zwangsläufig offenen Unterricht nach sich. Wir erleben aber gerade, wie wenig die Kinder dort lernen! Das ist eine Versündigung an ihnen!
Bevor man irgendwelche großen Experimente beginnt, sollte man die Voraussetzungen für die Umsetzbarkeit schaffen. Erst loslegen und dann feststellen, dass das doch nicht so toll war, ist bei der Arbeit mit jungen Menschen, ein No-Go.
Ein Großteil ihres Lebens – wie bitte?
40 Schulwochen zu fünf Unterrichtstagen, durchschnittlich sieben Unterrichtsstunden a 45 Minuten je Unterrichtstag – das sind dann 1050 Zeitstunden im Schuljahr. In der Zuständigkeit ihrer Erziehungsberechtigten sind die lieben Kleinen 365 Tage mal 24 Stunden abzüglich der Schulzeit 7710 Zeitstunden. Das sind nicht einmal 14% des Zeitaufkommens.
Etwa ein Siebtel ihrer täglich zur Verfügung stehenden Zeit sind die SuS im Unterricht und dem erzieherischen Einwirken durch Lehrkräfte ausgeliefert. Okay, es wird der Einwand kommen, dass ein Drittel der Zeit geschlafen wird, dann sind die Erziehungsberechtigten oder besser Verpflichteten noch (21 – 7 -3) Einundzwanzigstel also 11 Einundzwanzigstel zuständig.
Und im übrigen, je jünger die SuS sind desto höher ist der Anteil der Erziehungsberechtigten. Wobei die Grundlagen vielleicht in den ersten sechs lebensjahren gelegt werden sollten, bevor der nachwuchs schulpflichtig wird.
Also das sie auch die Schlafenszeit als Lebenszeit mitrechnen zeigt, dass ihre Rechnung von vorne bis hinten Unsinn ist. Sorry.
Mich würde interessieren, ob denn die zitierten Wissenschaftler*innen eigentlich auch schon erste Erkenntnisse für die Gründe dieses massiven Rechtsrucks der hiesigen Jugendlichen haben (notabene: das ist beileibe kein rein ostdeutsches Problem — Stichwort “Leherheide-West” etc.).
Denn es ist doch gerade mal drei, vier Jahre her, dass Soziolog*innen und Jugendkulturforscher*innen noch voll des Lobes waren für unsere heutige politisch so engagierte, aufgeweckte, achtsame Generation, die, so hieß es, deutlich weniger passiv und konsumistisch sei, als man ihr immer unterstelle: politisch interessiert seien sei, zivilgesellschaftlich engagiert, sie hätten Mut zur Veränderungen, gingen “zu Hunderttausenden auf die Straße”, um gemeinsam mit uns Eltern die Welt von morgen zu gestalten.
Dazu wüsste ich gerne mehr — liebe Redaktion, vielleicht könnt Ihr dazu mal ein follow-up machen! <3
Kommt (und nicht nur eins). Herzliche Grüße Die Redaktion
Danke im voraus.
Ich denke die autoritäre, wenig Geborgenheit vermittelnde streng hierarchische
Eltern-Kind-Beziehung mit der vollständigen Unterordnung und einer fehlenden Förderung der Selbstständigkeit sowie einer fehlenden Vermittlung der eigenen Persönlichkeit dürfte auf sozio-psychologischer Ebene die Entwicklung zu derartigem unmenschlichem Verhalten beitragen.
Außerdem wurde über mehrere Generationen ein positives Bild vom Nationalsozialismus und dem Führerkult vermittelt.
Ich habe hier noch einen Artikel über den Wiki-Leaks-Sprecher und Publizisten und Open-Leak-Begründer Daniel Domscheit-Berg, der die fehlende Medienkompetenz der Jugendlichen für den Erfolg der AfD bei der nachwachsenden Generation verantwortlich macht.
Brandenburg-Wahl: AfD-Welle rollt an – „Nie wieder heißt jetzt erst recht“ (msn.com)
Sorry for raining on your parade:
“Voll des Lobes” war die Presse, so lange durch die indirekte Bestechung mit ungestraftem Unterrichtsausfall Freitags sichergestellt war, dass ein sehr, sehr kleiner Teil von angeleiteten Berufsjugendlichen mit Strippenzieherhintergrund (Paradebeispiel: Luisa) und ein deutlicher größerer Block Mitläufer exakt das gefordert haben, was die medienbestimmende Schicht ohnehin gut fand.
Da war von gesenktem Wahlalter bis “Kinder an die Macht” alles dabei.
Problemchen:
Die Nicht-Millionärs- und Nicht-“N”GO-Kinder konnten dann bald zuschauen wie ihre Eltern struggeln, Sprit in den Tank, Wärme in die Heizung, Strom auf die Leitung und Essen auf den Tisch zu bekommen.
Dazu gab es von “was guckst du?” auch wieder Keile.
Und schwupps, schon ist die Jugend “böse”, “man” muss nun mal richtig durchgreifen, dieses Internetz verbieten und in Schulen mal richtig beibringen, was “man” (anderes “man” als weiter oben) so zu glauben hat.
“Die Geister, die ich rief…”
Hallo 447,
so viel Regen auf meiner Parade war das jetzt eigentlich gar nicht. Denn schon damals war ich im Wochenrhythmus immer wieder sehr erstaunt: morgens noch in der Zeitung darüber gelesen, dass Deutschlands Jugend zu hunderttausenden auf den Straßen sei für das Klima und überhaupt — und dann, eine halbe Stunde später stand ich vor meinen angehenden Fachabiturient*innen, zukünftige Erzieher und Sozialpädagogen, mitten hier in Berlin… und die hatten, wenn überhaupt, vom Phänomen “Greta” nur marginal gehört. In der Regel durch uns Kolleg*innen selbst (einige haben sich ihre Klassen geschnappt und sind zwecks Exkursion dort gefahren).
Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit: überhaupt nicht auf dem Schirm dieser Leute. Was die beschäftigte in den letzten Jahren:
“Wie kommt Mama mit der erhöhten Miete über die Runden?”
“Fällt heute der vierte Block aus, damit ich schon früher meine Schicht antreten und Regale bei REWE einräumen kann?”
“Wird es dieses Jahr reichen, meine Brust-OP in der Türkei zu finanzieren?”
“Wie kriege ich es gedeichselt, dass wir morgen einen Mathetest schreiben, während ich doch gleichzeitig mit meiner Tante zum Ausländeramt muss, um zu dolmetschen?”
“Auf wen soll ich hören: den Brudi aus der Parallelklasse, der immerfort sagt, wir sollen uns ganz dem Glauben hingeben, sonst kämen wir nicht in den Himmel, oder auf meine Cousine, die mir rät, mich zu emanzipieren und ein selbstbestimmtes Leben zu führen?”
“Warum habe ich zugleich das Gefühl, dass ich, obwohl hier geboren, hier niemals recht anerkannt werde, und dass aber irgendwie langsam reicht mit den Menschenmassen, die hier ins Land strömen? Erst neulich hörte ich, dass jetzt Syrer aus ihren Wohnungen geschmissen werden, damit Platz ist für Leute aus der Ukraine…”
Es ist absurd, aber meine Schülerschaft besteht zu 80% aus Menschen, die nach Meinung der einschlägigen Rechtspopulisten eigentlich gar nicht hier im Land leben dürften — und dennoch sind, sobald man die plattesten völkischen und rassistischen Bestandteile abzieht, die Zustimmungswerte in meiner Schülerschaft zu erstaunlich vielen von deren einzelnen Programmpunkten bemerkenswert groß (Familie, Umwelt, Soziales, Migration usw.). Die nächste “Juniorwahl” kommt bestimmt: ich wäre nicht überrascht, wenn sogar an einer Schule wie meiner, eine Allianz aus AfD, BSW und Todenhöfer auf locker 40% käme.
Um die Reduzierung des Wahlalter auf 16 Jahre ist es mittlerweile auch wieder sehr still geworden …