Demokratiebildung im Unterricht: Im Gespräch mit Dr. Tabea Kretschmann

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Der Verlag Ernst Klett Sprachen setzt ein starkes Zeichen für Demokratiebildung und veröffentlicht den neuen Podcast „Demokratie macht Schule. Der Podcast für Demokratiebildung im Unterricht”. In der ersten Folge spricht Dr. Tabea Kretschmann über die entscheidende Rolle, die Schulen und insbesondere der Sprachunterricht bei der Förderung demokratischer Werte spielen.

Dr. Kretschmann, Expertin für die fachspezifische, integrative Demokratiebildung im Deutschunterricht am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, beschreibt ihre Motivation für das Thema als persönliches Anliegen: „Ich bin von der äußerst hohen Relevanz von Grundrechten und Grundwerten überzeugt”, sagt sie.

Demokratiebildung ist eines der wichtigsten schulischen Bildungs- und Erziehungsziele, das sowohl im Schulleben als auch im Unterricht entsprechend den jeweiligen fachspezifischen Möglichkeiten realisiert werden soll. Dr. Kretschmann sieht dafür gerade im Deutsch- bzw. Sprachenunterricht besonders große Potenziale. „Sprache prägt Bewusstsein und schafft Wirklichkeit”, betont sie. Die Bedeutung der Grundrechte des Grundgesetzes als Grundlage der demokratischen Bildung in der Schule und die damit verbundenen Wertvorstellungen lassen sich unter anderem im Kontext der Lektüre literarischer Texte sehr gut veranschaulichen. „Das Tagebuch der Anne Frank ist ein Beispiel dafür, wie Schülerinnen und Schüler durch persönliche Erzählungen lernen können, was es bedeutet, wenn die Menschenwürde verletzt wird.”, erklärt sie.

„Insofern kann integrativ mit der Lektürearbeit auch im Deutschunterricht sinnvoll über die Bedeutung der Grundrechte reflektiert und es können entsprechende Urteils- und Handlungsfähigkeiten sowie Werteorientierungen als Kernziele der Demokratiebildung angebahnt und gefördert werden.”

Ein besonderes Augenmerk legt Dr. Kretschmann auf die Qualifizierung von Lehrkräften. „Viele Lehramtsstudierende, die nicht Politik studieren, erhalten während ihres Studiums keine umfassende Ausbildung in Demokratiebildung und den dazu notwendigen Grundlagen, wie ein gesichertes Basiswissen über die Grundrechte sowie den Beutelsbacher Konsens mit den Prinzipien Indoktrinationsverbot, Kontroversitätsgebot und Schülerorientierung als didaktisches Fundament der Demokratiebildung an Schulen”, kritisiert sie.  Sie fordert, dass Lehrkräfte in ihrer Ausbildung stärker auf die Anforderungen der fachspezifischen Demokratiebildung vorbereitet werden. Für den Deutschunterricht bedeutet dies u.a.: „Eine Potenzialanalyse der Unterrichtsmaterialien hilft den Lehrkräften, gezielt Bezüge zu den Grundrechten herzustellen und diese dann unter Beachtung des Beutelsbacher Konsenses bewusst für eine integrative, fachspezifische Demokratiebildung zu nutzen”. Die Möglichkeiten hierfür ließen sich in den vier Kompetenzbereichen des Deutschunterrichts finden.

„Demokratie macht Schule” ist eine Aktion von Ernst Klett Sprachen, die sich mit verschiedenen Unterrichtsimpulsen wie kostenlosen Online-Seminaren, Lektüretipps sowie einem zweiteiligen Podcast an alle Lehrkräfte richtet, die sich für demokratieorientierte Bildungsinhalte interessieren. Alle Informationen zur Aktion befinden sich auf der Webseite des Verlags.

Die erste Podcast-Episode mit Dr. Tabea Kretschmann ist auf der Aktionsseite sowie auf allen gängigen Plattformen wie iTunes, Spotify.

Eine Meldung der Ernst Klett Sprachen GmbH.

 

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