DÜSSELDORF. Seit Jahren steigt die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in NRW nahezu jährlich. So auch im vergangenen Schuljahr. Der VBE schlägt Alarm. Und fordert endlich gute Bedingungen für die Inklusion. Vor allem: zwei Lehrkräfte pro betroffener Klasse.
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an allgemeinbildenden Schulen hat in Nordrhein-Westfalen erneut zugenommen. Mit 152.630 Kindern waren es im Schuljahr 2023/24 rund 3,3 Prozent mehr als im Schuljahr zuvor, wie das Statistische Landesamt IT.NRW mitteilte. Mehr als die Hälfte von ihnen (84.310 Kinder) wurde an Förderschulen unterrichtet. Die übrigen 68.320 Jungen und Mädchen mit besonderem Förderbedarf – etwa mit starken Beeinträchtigungen beim Lernen oder körperlichem Handicap – lernten an allgemeinen Schulen zusammen mit Kindern ohne Behinderung.
Die sogenannte Inklusionsquote – also der Anteil von Förderbedarf-Kindern, die an allgemeinbildenden Schulen sind, an der Gesamtzahl der Förderbedarf-Kinder – lag damit im Schuljahr 2023/24 bei 44,8 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Schuljahr zuvor. Entscheidend für die Entwicklung der gesetzlich geforderten Inklusion ist allerdings die sogenannte Exklusionsquote, also der Anteil von Schülerinnen und Schülern an Förderschulen an der Gesamtschülerzahl. Dieser Anteil betrug im Schuljahr 2023/2024 rund 4,2 Prozent. Vor 15 Jahren, als die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft trat, lag die Exklusionsquote in Nordrhein-Westfalen bei 5,1 Prozent.
“Wir müssen die Rahmenbedingungen in den Schulen jetzt verbessern, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden”
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Land allerdings nahezu jährlich gestiegen. Ein im Mai veröffentlichtes Gutachten, das von einem Dutzend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Auftrag des NRW-Schulministeriums erstellt worden war, hatte vor allem „systemische Problemlagen als zentrale Ursachen“ ausgemacht: nämlich „Bedarf nach Entlastung in allgemeinen Schulen“, „prekäre Ressourcensituation im Regelsystem und Gemeinsamen Lernen, „Homogenitätsdruck/geringe Flexibilität im Regelsystem”. Kritisiert wird darin auch die Konzeption der Feststellungsverfahren im Schul- und Bildungssystem (News4teachers berichtete).
Anne Deimel, Vorsitzende des VBE NRW, erklärt nun mit Blick auf die aktuelle Statistik: „Der Blick auf die Zahlen stimmt bedenklich, vor allem, wenn einem bewusst wird, dass sich hinter den Zahlen Schülerinnen und Schüler verbergen. Es geht um jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin und es geht darum, ihnen in unseren Schulen gerecht zu werden. Gut, dass die Landesregierung mehr Menschen in die Schulen bringt, aber letztlich benötigen wir dringend mehr ausgebildete Lehrkräfte, Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen, sozialpädagogische Fachkräfte und Schulsozialarbeit, wenn individuelle Förderung, Integration und Inklusion gelingen sollen.“
Der VBE fordert dringend Maßnahmen zur Verbesserung der personellen Ausstattung, darunter:
- Doppelbesetzung in inklusiven Klassen, um eine umfassende Betreuung sicherzustellen.
- Niederschwellig erreichbare schulpsychologische Unterstützung, um präventiv und akut helfen zu können.
- Schulsozialarbeit an jeder Schule, um Schülerinnen und Schüler bei sozialen und emotionalen Herausforderungen zu unterstützen.
- Stärkung multiprofessioneller Teams, die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden.
- Kleinere Klassen, um individuellere Förderung zu ermöglichen.
„Die steigenden Zahlen machen deutlich: Wir müssen die Rahmenbedingungen in den Schulen jetzt verbessern, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Kinder und Jugendliche dürfen nicht die Leidtragenden sein“, fordert die Landesvorsitzende des VBE. News4teachers / mit Material der dpa
Wenn der VBE das kann, dann fordere ich auch mal ein paar Dinge, deren Umsetzung als ähnlich realistisch einzustufen sind:
Es tut mir leid, aber ich kann solche Meldungen nur noch mit einer Prise Sarkasmus ertragen und kommentieren. Fantasie und Realität klaffen erneut Lichtjahre auseinander. Letztere lässt sich nämlich wie immer schnell zusammenfassen: Zu wenig Geld, zu wenig Fachpersonal. Over and out.
Na, nun wird wenigstens mal die andere (konservative) Lehrergewerkschaft angegriffen und nicht immer nur die (eher linke) GEW. Aber Recht haben Sie!
Kopfschütteln mit der GEW hat nicht stets etwas mit der eigenen politischen Haltung zu tun:
Ich kenne aus dem Kollegenkreis mehrere bekennende Wähler*innen der Grünen oder der SPD, die aus der GEW austraten, weil sie sich als Lehrkräfte, die in einem realen Klassenzimmer stehen, dort nicht gewerkschaftlich vertraten sahen.
Sie haben zwar recht aber ich finde es sehr sehr wichtig trotzdem immer wieder bessere Bedingungen einzufordern. Aus zwei Gründen:1. sonst wird sich nie etwas ändern 2. man kann klar sagen zu xy haben wir das aus xx gefordert ihr wolltet halt nicht.
“Zu wenig Geld, zu wenig Fachpersonal. Over and out.”
Sie sind also mit der “Realität” zufrieden bzw. wünschen sich keine Verbesserung der Situation?
Ich denke, hier besteht ein kleiner Unterschied zwischen den FORDERUNGEN der Gewerkschaft und Ihren Wünschen: Gestaltungswille 😉
„Sie sind also mit der “Realität” zufrieden bzw. wünschen sich keine Verbesserung der Situation?“
Wo lesen Sie das aus dem Post von RüdigerVehrenkamp heraus? Lesekompetenz, lieber Zufälliger, Lesekompetenz. Und bösartige Unterstellungen einfach lassen.
@Mika
Das ist doch sein Standard-Strickmuster für “Antworten”:
“Frage” + Unterstellung.
Überliest man einfach + gerne … 😉 🙂
Ich könnte auch eine Sorge postulieren, dass Rüdiger dermaßen deprimiert und in der aktuellen Situation gefangen ist, dass er inzwischen sogar dem Wunsch nach Besserung negatig begegnet.
Dies ist mein Eindruck, aber zumindest keine Fragezeichen und Smileys. Erfolg! …
Sie können alles mögliche postulieren. Hat nur alles keinen Anspruch auf Korrektheit. Über die Verfassung von Personen zu fabulieren, die man lediglich aus anonymen Posts her kennt (und nicht mal weiß, ob sie real oder Bot sind) ist halt, nun ja, höflich ausgedrückt: gewagt!
Ich halte Vehrenkamp für keinen Bot, daher nehme ich dessen Kommentare ernst.
“Zu wenig Geld, zu wenig Fachpersonal. Over and out.”
Ich wusste dem nicht mehr abzuleiten als mögliche Zustimmung, derzeit nichts zu machen (von Vehrenkamp weiter unten auch ausgeschlossen worden) bzw. anderen Widerwillen, den iben genannten Forderungen an die Politik zu stellen – obwohl er doch mit der Situation unzufrieden ist.
Der Vergleich konkreter Forderungen zur Gestaltung der Schule mit Freibier und Jungbrunnen gestalten, ja da wagte ich die tötliche Anmaßung, der Gewerkschaft ein wenig mehr Gestaltungswillen zuzugestalten. Um dies nicht wie einen harten Vorwurf im Raum stehen zu lassen, erlaubte ich mir zudem einen Zwinkersmiley.
Dass ich einfach falsch liegen kann oder man mir widerspricht ist immer eine Möglichkeit. Wenn ich jemanden ernsthaft gekränkt habe, werde ich mich dafür entschuldigen.
In seiner Antwort wirkte Vehrenkamp nicht sonderlich angefasst, auch wenn ich mich da irren kann.
Das Sie es besser zu wissen zu glauben, auch wenn Sie nichtmal über seine Existenz Sicherheit verfügen, scheint für Sie nicht das Problem zu sein, welches Sie mir vorwerfen.
Nachfrage oder Widerspruch (mal wieder) als boshaft zu untergraben, finde ich schon heftig, aber da messen Sie wohl bei mir mit zweierlei Maß – so mein (boshafter?) Eindruck
„Das Sie es besser zu wissen zu glauben, auch wenn Sie nichtmal über seine Existenz Sicherheit verfügen, scheint für Sie nicht das Problem zu sein, welches Sie mir vorwerfen.“
Ich scheitere gerade am Versuch zu verstehen, was Sie ausdrücken wollen. Könnten Sie das bitte für mich noch mal (gern auch in Leichter Sprache) verständlich formulieren?
Vielen Dank,
Mika
Versuche ich gerne, wobei man mir hier kein gutes Zeugnis ausstellt ^^
“Ich kann den Äußerungen Vehrenkamps auch keine Ablehnung der Forderungen des VBE oder generell von Inklusion entnehmen. Er beschreibt lediglich die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung dieser Forderungen anhand einer Analogie. Aber das sollten Sie eigentlich erkennen können.”
Sie widersprechen meiner Auffassung Vehrenkamps Aussagen ausdrücklich – soweit so gut.
Sie schlussfolgern dann, dass IHRE Ansicht die richtige ist (was sie durchaus sein kann, aber) obwohl Sie Vehrenkamp genau so wenig kennen (und nicht beweisen könnten, ob er real oder ein Bot ist).
Dem schlussfolgernd behaupten Sie, dass ich mich nicht einfach irre, sondern eine böse Absicht verfolgen muss.
Ich sehe nicht, wo Sie sich hier am Ende noch von dem unterscheiden wollen, was Sie mir vorwerfen =\
Ein letzter Versuch:
Beschränken Sie sich doch einfach mal auf die vermittelte Information, anstatt irgendwas in die Aussagen hinein zu interpretieren und diese Ihre Interpretationen dann als Fakt verkaufen zu wollen.
„Sie schlussfolgern dann, dass IHRE Ansicht die richtige ist (was sie durchaus sein kann“
Mache ich nicht – ich teile mit, dass es gewagt ist, über die (psychische) Verfassung von Foristen zu fabulieren, die man nicht kennt.
„Dem schlussfolgernd behaupten Sie, dass ich mich nicht einfach irre, sondern eine böse Absicht verfolgen muss.“
So oft, wie Sie Foristen hier angehen und persönlich beleidigen und Unterstellungen vornehmen, gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Sie irren (wie Sie sagen) in jedem dieser Posts. In diesem Fall sollten Sie sich potschemutschkas Hinweis zu Herzen nehmen: Erst lesen, dann noch mal lesen, versuchen zu verstehen, überlegen, erst dann reagieren. Am besten eher selten posten oder andere vorher drüber lesen lassen, bis Sie sicherer in der Einschätzung der Aussagen anderer werden.
Möglichkeit zwei:
Sie WOLLEN provozieren. Dazu verdrehen Sie die Aussagen der Foristen, stellen Ihre Interpretation als angebliche Intention der Foristen dar und garnieren das Ganze mit einer Beleidigung. Und ja, das finde ich bösartig. Und irgendwie ein merkwürdiges Verhalten für eine Person, die sich hier im Forum als Sonderpädagoge ausgibt.
“Beschränken Sie sich doch einfach mal auf die vermittelte Information, anstatt irgendwas in die Aussagen hinein zu interpretieren”
Also so: “ich teile mit, dass es gewagt ist, über die (psychische) Verfassung von Foristen zu fabulieren, die man nicht kennt.”
“Dazu verdrehen Sie die Aussagen der Foristen, stellen Ihre Interpretation als angebliche Intention der Foristen dar”
Etwa so: “Sie WOLLEN provozieren.”
“garnieren das Ganze mit einer Beleidigung.”
anders als Sie: “irgendwie ein merkwürdiges Verhalten für eine Person, die sich hier im Forum als Sonderpädagoge ausgibt.”
Mein letzter Versuch: Ich sehe nicht, wo Sie sich hier am Ende noch von dem unterscheiden wollen, was Sie mir vorwerfen =\
Ja, das ist offensichtlich, dass Sie das nicht sehen.
Da ich Ihrer Nachfrage nachkam, mich genauer auszudrücken zu versuchen, würde ich diese Bitte an Sie richten.
Wo sehen Sie hier die Unterschiede zu sich und den Vorwürfen, die Sie mir machen, welche ich beschrieb?
Sehr gut analysiert.
Vielleicht wurde in Ihrem Post “Zufriedenheit” mit Resignation verwechselt.
Oder es zeigt deutlich ein “Ankommen in der Realität” an.
Jetzt wage ich mal eine tollkühne These:
“Niemand, der im Schuldienst ist, ist mit den Gegebenheiten zufrieden.”
“Vielleicht wurde in Ihrem Post “Zufriedenheit” mit Resignation verwechselt.”
Lassen Sie Mika diesen Gedanken bloß nicht mitbekommen 😉
(“ich teile mit, dass es gewagt ist, über die (psychische) Verfassung von Foristen zu fabulieren, die man nicht kennt.”)
“Niemand, der im Schuldienst ist, ist mit den Gegebenheiten zufrieden.”
Dem stimme ich persönlich zu, allerdings wünsche ich mir dementsprechend Verbesserungen und begrüße bspw. die Forderungen der VBE – anscheiennd schon relativ tollkühn, wenn man sich die Haltungen im Forum bezüglich der VBE durchliest.
Welche Idee haben Sie denn konkret, eine wesentlich höhere Anzahl Lehrkräfte als derzeit am Markt vorhanden, JETZT in die Schulen zu bringen, damit Inklusion gelingen kann?
Rüdiger Vehrenkamp, einigen der hier Mitschreibenden und auch mir kommt es nämlich trotz größtem Bedauern und trotz absoluter Unzufriedenheit mit der Ist-Situation genauso wenig machbar vor, wie die von Rüdiger Vehrenkamp aufgeführten weiteren Illusionen.
Also bitte, lassen Sie uns an Ihren gestalterischen Ideen teilhaben. Wir würden gerne Hoffnung schöpfen.
“Welche Idee haben Sie denn konkret, eine wesentlich höhere Anzahl Lehrkräfte als derzeit am Markt vorhanden, JETZT in die Schulen zu bringen, damit Inklusion gelingen kann?”
Es geht nicht um “JETZT”. Es geht um die Perspektive. Es geht darum, dass Deutschland seit 15 Jahren keinen Entwicklungsplan vorlegt, wie es die Inklusion – zu der es sich mit der Annahme der UN-Behindertenrechtskonvention bereits 2009 verpflichtet hat – praktisch umzusetzen gedenkt. Das ist Inhalt der Rüge der Vereinten Nationen.
Die Kultusministerien werden ohnehin die Arbeitszeit von Lehrkräften neu regeln müssen – das Deputatsmodell ist schlicht rechtswidrig. Dazu kommen Entwicklungen im Bildungsbereich, der die berufliche Weiterbildung schon längst völlig umgekrempelt hat (Hybridunterricht, flipped classroom) und die vor allem Entlastungen von unterrichtsfernen Arbeiten wie Korrekturen versprechen (KI). An entsprechenden Modellen wird in den Ländern längst gearbeitet. Die entscheidende Frage ist, ob die so zu gewinnenenden Personalressourcen dann im System verbleiben und etwa für die Inklusion genutzt werden. Oder ob sie herausgezogen werden, um Steuergeld zu sparen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
In 15 Jahren sind die Kinder, die jetzt in den Schulen sind, nicht mehr dort. Sind Ihnen diese Kinder und die Lehrer, die tagtäglich am Limit sind, egal? Hauptsache in 15 Jahren sieht es vielleicht für zukünftige I-Kinder besser aus? WOW!
Sie haben vergessen zu fragen, warum die Redaktion Deutschland hasst (augenroll)
Es geht Ihnen nicht um JETZT? Die SuS und Lehrkräfte, die JETZT im System unter der unerträglichen „Umsetzung“ von Inklusion kaputtgehen, sind also Kollateralschäden? Hinzunehmen, damit sich vielleicht in 15 Jahren was ändert?
Okay, gut, dass wir mal darüber gesprochen haben.
Es geht zunächst mal darum, was die Vereinten Nationen Deutschland ins Stammbuch geschrieben haben. “Aufgrund der Prüfungsergebnisse empfiehlt der Ausschuss ‘dem Vertragsstaat’, also Deutschland, einen ‘umfassenden Plan zur Beschleunigung des Übergangs von der Sonderschulbildung zur inklusiven Bildung auf Landes- und Kommunalebene mit konkreten Zeitrahmen, Zuweisung personeller, technischer und finanzieller Ressourcen sowie klaren Verantwortlichkeiten für die Umsetzung und Überwachung“ zu entwickeln.” Quelle: https://www.news4teachers.de/2023/09/mangelhafte-inklusion-die-vereinten-nationen-zeigen-sich-besorgt-ueber-die-verbreitung-von-sonderschulen-in-deutschland/
Den gibt es bekanntlich noch immer nicht – 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wenn ich sehe, was aus den kompetenten Realschulen im Land BW gemacht wurde, dann fühle ich mich in der Tat deprimiert. Und wenn ich sehe, wie Inklusion als Sparmaßnahme durchgezogen wird. Ich wünsche mir neben den Forderungen mal konkrete und realistische Vorschläge zur Umsetzung des Ganzen. Aus der sozialen Arbeit heraus kann ich Ihnen sagen, dass politisch sehr wenig dafür getan wird, den Beruf attraktiver zu machen. In Mannheim gibt es noch immer weiterführende Schulen ohne Schulsozialarbeit, weil die Stadt sie nicht bezahlen oder mit halben Stellen abspeisen möchte. Dass es plötzlich genügend Lehrkräfte für Doppelbesetzungen gibt, ist mir ebenfalls neu.
Ich finde die Forderung, Sozialarbeit und Teamteaching halte ich doch für recht konkret, diese als verbindlichen Standart zu fordern jetzt nicht unrealistisch.
Es fehlt derzeit politischer Wille, dass Geld dafür in die Hand zu nehmen und das Bildungssystem zu gestalten – daher die Forderung, später wohl auch auf Demonstrationen…
Mit welchen Lehrkräften soll Ihrer Meinung nach Team-Teaching stattfinden? Es fehlen momentan schon Lehrkräfte 1 pro Klasse.
Ja… Hoffen wir mal, jemand – zum Beispiel Gewerkschaften – übt durch Forderungen Druck auf die Politik aus… =/
Artikel nicht gelesen?
Danke!,
….und das herabwürdigende Ganze wieder einmal mit einem Zwinkersmiley garniert – nach dem Motto:
“Hach, was bin ich für ein Schelm, wenn ich einen anderen Foristen (wieder einmal) mit Jauche übergieße!“
Zwinker zwinker grins grins…
Ich habe oben meine Sorgen formuliert, ohne Rüdiger die Komfortzone einzuräumen, dass ich ihn – augenzwinkernd – nicht glauben mag, dass er völlig hoffnungslos ist. Your welcome
Und ja, weiterhin (und gerne) irre ich mich bei dieser Einschätzung
“Zu wenig Geld, zu wenig Fachpersonal. Over and out.”
Klingt recht abschließend.
Wenn Sie mir hier falsche Vermutungen aufzeigen und widerlegen wollen, sehr gerne.
Aber mit “Jungbrunnen” und Co. scheint mir Rüdiger deutlich mehr Widerstand gegen die Forderung zu richten, etwas an der Situation zu verändern, als sich in irgendeinerweise gegen den Status quo wehren zu wollen =/
Zu wenig Fachpersonal…
Wo sehen Sie Fachpersonal, das hier sonst niemand zu sehen scheint?
Ich meine damit ausgebildete Lehrkräfte und weiteres speziell ausgebildetes Fachpersonal.
Stellen festmachen und ausschreiben.
Meine Sorge ist bisher größer, dass Kultusministerien sehr viel früher den Lehrkräftemangel für beendet erklären, als allen in der Praxis lieb seien dürfte…
Stellen sind seit Jahren ausgeschrieben, gibt kein Fachpersonal und zusehends auch keine Ungelernten mehr, um die Stellen zu besetzen.
Also wenn Personal fehlt, keine Stellen ausschreiben, alles klar 😉
Nachfrage schaffen. Solange bspw. die Doppelbesetzung nicht festgeschrieben wird, dürfte der Lehrkräftemangel für viele verblüffend früh für beendet erklärt werden…
Zu wenig Fachpersonal ist nicht wirklich ein Gegenargument gegen die Forderung nach mehr Fachpersonal =/
Nachfrage schaffen? Die Stellen existieren, allein es fehlen die Bewerber.
Ich glaube nicht, dass nach dem “Ende” des Lehrkräftemangels genügend Stellen besetzt seien werden. Aber da sind Sie und die Kultus einfach anderer Meinung als ich 🙂
Sie verkaufen wieder mal Ihre Meinung darüber, was ich oder die Glorreichen 16 denken, als Fakt. Und wieder ein Fail, Rainer.
Also doch Nachfrage schaffen?
Witzig. Sie sind doch eher derjenige, der hier Zufriedenheit mit der bisherigen Umsetzung der “Inklusion” äußert. Von vagen, unrealistischen Forderungen wird jedenfalls nichts besser.
Wo schrieb ich jemals, die Inklusion würde gut laufen???? XD
“Zu wenig Geld, zu wenig Fachpersonal. Over and out.”
Soll ich das den Kindern oder zuerst den extrem engagierten Kolleginnen sagen, welche sich jeden Tag darum bemühen, den Kindern Bildung und Teilhabe zu ermöglichen?
IMMER wies ich darauf hin, dass die Kolleg*innen in der Inklusion bessere Unterstützung benötigen und dass die Kinder dort ein Recht auf Teilhabe haben!
Sie sollten sich schämen, diese Menschen zu untergraben, nur weil Sie sich billigen Beifall in einem Internetforum erhoffen!
Beleidigen Sie meine Lesekompetenz oder whatever, aber Sie sollten sich schämen, Zufriedenheit mit der derzeitigen Inklusion als Keilthema einzuführen!
Sie verstehen aber schon, dass: „sich jeden Tag darum bemühen, den Kindern Bildung und Teilhabe zu ermöglichen“ und Aussprechen der tagtäglich erlebten Realität: „Zu wenig Geld, zu wenig Fachpersonal. Over and out“ keinen Widerspruch darstellt? Und tun trotzdem so, als ob das Aussprechen der Realität die tagtäglichen Bemühungen um das Beste für alle Kinder ad absurdum führen würde?
DAS, werter Zufälliger, DAS nenne ich bösartig!
Ich bezog meinen Widerspruch auf die Gleichsetzung der Forderungen nach besserer Inklusion mit der Forderung nach Freibier und Jungbrunnen.
Die schlechte Situation ist KEIN Argument dafür, nichts an der Situation ändern zu wollen!
Zu dem Zeitpunkt des Schreibens kannte ich Vehrenkamps Beweggründe zu diesem schiefen Vergleich nicht.
Zustimmung mit der aktuellen politischen Umsetzung, prinzipielle Ablehnung der Inklusion, Resignation (die sich ggf. aus meiner Sicht ins Feindliche gegen jene schlug, die Besserungen seitens der Politik fordern) – nichts davon werde ich den Menschen in der Inklusion zutragen, egal wie boshaft Sie das empfinden.
Es gibt hier niemanden, der an der schlechten Situation nichts ändern wollen würde, wenn er es ändern könnte. Nur kann hier niemand Lehrkräfte herbei zaubern, die nicht existieren.
Es kann nicht darum gehen, etwas zu wollen, was es nicht gibt. Es muss sich niemand schämen, etwas nicht wollen zu wollen, was es nicht gibt und stattdessen festzustellen, dass das zu Wollende nicht erreichbar ist.
Noch einmal: wenn Sie mehr darüber wissen, wo neue ausgebildete , freie und fähige Lehrkräfte zu finden sind, die direkt einsetzbar sind, dann schreiben Sie es in die Kommentare. Es wäre eine Freude, davon zu erfahren.
“Es gibt hier niemanden, der an der schlechten Situation nichts ändern wollen würde, wenn er es ändern könnte.”
“Zu wenig Geld, zu wenig Fachpersonal. Over and out.”
Ich halte dies weiterhin für die falsche Einstellung, bessere Arbeitsbedingungen zu fordern
“Diese Menschen”??? In Gegensatz zu Ihnen arbeite ich tatsächlich unter den Bedingungen der “Inklusion”, die Sie so vehement verteidigen, obwohl Sie selbst an einer Förderschule sind. Es mag Ihnen nicht bewusst sein, aber seit Sie sich in dieser Hinsicht geoutet haben, nimmt Sie hier wirklich niemand mehr ernst.
“Wenn der VBE das kann, dann fordere ich auch mal ein paar Dinge, deren Umsetzung als ähnlich realistisch einzustufen sind:
Freibier für alle
den Weltfrieden
einen Sechser im Lotto
ein Heilmittel für sämtliche Krankheiten weltweit
den Jungbrunnen”
Sagen Sie das dann den Eltern der Inklusionskindern, der sonderpädagigischen Lehrkraft bei Ihnen oder anderen Kolleg*innen in der Inklusion?
Ich (boshafter) Mensch wollte solchem Pessismismus, der sich meiner Meinung nach gegen die Initiative zur Verbesserung richtete, widersprechen.
Allen Ernstes:
Gerne frage ich Sie als jemanden in der Inklusion: Sollte sich die Gewerkschaft darum bemühen, bessere Rahmenbedingungen (in diesem Fall Sozialarbeit und Teamteaching) von der veranwortlichen Politik einzufordern? Oder wo habe ich Vehrenkamp missverstanden: was sollte die Gewerkschaft anders machen, dass Sie und Vehrenkamp zufrieden sind? (Entschuldigung für das Fragezeichen)
Sowas sagt man der Politik, werter Zufälliger, die ist nämlich verantwortlich. Ich kann den Äußerungen Vehrenkamps auch keine Ablehnung der Forderungen des VBE oder generell von Inklusion entnehmen. Er beschreibt lediglich die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung dieser Forderungen anhand einer Analogie. Aber das sollten Sie eigentlich erkennen können. Von daher: Unterlassen Sie Ihre bösartigen Unterstellungen und arbeiten Sie an Ihrer Lesekompetenz.
“Er beschreibt lediglich die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung dieser Forderungen anhand einer Analogie.”
Die Analogie des Jungbrunnens.
Die Gewerkschaften sollen also nicht mehr der (törichten?) Idee nachlaufen, Verbesserungen für die Inklusion zu fordern, wie sie in anderen EU Ländern vorhanden ist – die haben Teamteaching, Freibier, Schulsozialarbeit und Jungbrunnen an Schulen! Ja, das ist nämlich alles genau das Gleiche! 😀
Ich weiß nicht genau, was die Gewerkschaften nach Ihrer und Vehrenkamps Meinung genau machen bzw. fordern sollen…
In der Tat sollte die Gewerkschaft sich dafür einsetzen, die Bedingungen für alle zu verbessern. Aber eben auf einer realistischen Basis. Es ist leider absolut nicht realistisch, dass wir 200.000 oder gar 400.000 zusätzliche neue Lehrkräfte in den Dienst bringen. Die Finanzierung ist hier nicht einmal das größte Hindernis (obwohl die vermutlich auch die Haushalte sprengen dürfte), es gibt schlicht nicht annähernd genug am Lehrberuf interessierte, Studien- und Referendariatsplätze (auch da bräuchte man erstmal zusätzliche personelle Ressourcen) usw..
Und das in einer Situation, in der überall Fachkräftemangel herrscht.
Jeder, der mit halbwegs realistischem Blick auf die Problematik schaut, kann das leicht erkennen. Auch so einen Luxus wie stundenweise Einzelförderung, die für Sie sichtlich sehr entspannt ist, können wir uns eigentlich nicht erlauben. In der gleichen Arbeitszeit könnten Sie je nach Förderbedarf zwischen 5-14 Schüler*innen unterrichten, die ansonsten nur verwahrt werden.
Also keinen Zielzustand fordern, sondern Teilziele.
Das ist einfacher, persönlich sehe ich hier zum einen das Problem, dass d
die Politik diese Ziele noch weiter runterbricht, verwässert und vertröstet – wie die letzten 15 Jahre Inklusion.
Darüber hinaus wird so der eigentliche Personalbedarf bspw. mit Blick auf Ausbildungskapazitäten und Stellenausschreibungen nicht ernsthaft angegangen.
Schon bald wird der Lehrkräftemangel auf irgendeinem Problem als gelöst erklärt werden, auch wenn in der Praxis und den aktuellen Herausforderungen der Schulen noch massiv nach Verstärkung, Freibier und Heilmitteln gegen alle Krankheiten geschrien wird…
Und das Postulieren irgendwelcher unrealistischer Ziele ändert daran genau was?
“Es ist leider absolut nicht realistisch, dass wir 200.000 oder gar 400.000 zusätzliche neue Lehrkräfte in den Dienst bringen.”
Was sind denn Ihre realistischen Ziele?
Vielleicht kommen wir ein Stückchen weiter, wenn endlich wer diese vergleichsweise konkreten Ziele formuliert.
Ihnen ist schon klar, dass ich das so klar quantifiziert formuliert habe und nicht der VBE? Sie dürfen gerne mal ausrechnen, was das für die Länderhaushalte bedeuten würde und vor in welchem Verhältnis die dafür notwendigen Einstellungszahlen zu den Kohorten stehen, die insgesamt nachrücken.
Also ist Ihre Kritik am VBE, er solle die konkreten Zahlen fordern.
Ist doch super – unterstütze ich! 🙂
Na endlich. Und dann bitte noch mit einem Preisschild versehen und einer Erklärung, woher das Personal kommen soll. Dann sollte die Politik sich dazu positionieren müssen.
Klingt ein wenig sehr nach der Aufgabe der Politik, meinen Sie nicht?
Demonstrationen gehen in der Regel nicht auf die Straße und halten einen felsenfesten, risikofreien Fahrplan hoch, den Entscheidungsträger*innen nur noch abnicken müssen…
Natürlich wäre es Aufgabe der Politik, einen realistischen Plan aufzustellen und die Aufgaben entsprechend den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu verteilen. Und wenn man feststellt, dass die Personalressourcen für Förderschullehrkräfte begrenzt sind, dann muss man diese eben möglichst effizient einsetzen. Was so ungefähr das Gegenteil von Einzelförderung und stundenweise mal hier und da reinschauen wäre.
“Na endlich. Und dann bitte noch mit einem Preisschild versehen und einer Erklärung, woher das Personal kommen soll. Dann sollte die Politik sich dazu positionieren müssen.”
Sie scheinen da einer anderen Meinung zu sein. Wie ich Sie verstand, muss die Gewerkschaft erstmal die Kosten und einen Finanzierungsplan vorlegen, bevor sie etwas fordern sollte…
So langsam (naja eigentlich schon lange zweifle ich an Ihrer Aufrichtigkeit (oder Auffassungsgabe). Zum hundertsten Mal: Von unrealistischen Forderungen wird überhaupt nichts besser, im Gegenteil. Man wiegt damit unbedarfte Betrachter ohne Kontakt zur Realität wie Sie in dem Glauben, dass dieses Modell von “Inklusion” mit ein bisschen politischem Willen und etwas mehr Geld zu einem Erfolg werden könnte. Damit gibt man den Politikern einen Freibrief, das Sparmodell “Inklusion” ohne große Investitionen weiterzuführen, auf dem Rücken der Betroffenen. Würde man eine ehrliche Rechnung anstellen, was eine echte Inklusion alles kosten würde und vor allem wie realistisch ihre personelle Umsetzbarkeit ist, könnten auf dieser Grundlage Grundsatzentscheidungen getroffen werden: Ist uns Teilhabe das Wert? Falls nicht, sind wir bereit das Recht auf gute Bildung dafür zu opfern? Falls ja, sind wir bereit einen großen Teil der öffentlichen Haushalte und der Kohorte an Nachwuchs, den die Wirtschaft, Bundeswehr usw. auch händeringend braucht, dafür bereitzustellen?
“Ist uns Teilhabe das Wert? Falls nicht, sind wir bereit das Recht auf gute Bildung dafür zu opfern?”
Falsche Fragen, siehe Grundgesetz.
Aber was meinten Sie denn jetzt?
“Und dann bitte noch mit einem Preisschild versehen und einer Erklärung, woher das Personal kommen soll.”
Diese Aufgabe sehen Sie nicht bei den Verantwortlichen in der Politik, sondern bei den Gewerkschaften?
Ich halte das für eine problematische Einstellung. Was als Nächstes? Keine Forderungen zu einer Rentenreform, die für alle tragbar ist, weil die Politik jahrzehntelang zu wenig unternahm? (Ist ja die “Realität” und so 😉 )
“Falsche Fragen, siehe Grundgesetz.”
Bleiben Sie bei Ihrer Förderpädagogik und erzählen Sie mir nichts vom GG und Menschenrechten, das ist zufällig mein Fachgebiet. Das Recht auf Bildung ist nämlich mindestens gleichwertig. Insofern sind das genau die Fragen, die gestellt und von der Politik mit einem demokratischen Mandat beantwortet werden müssen.
“Diese Aufgabe sehen Sie nicht bei den Verantwortlichen in der Politik, sondern bei den Gewerkschaften?”
Diese Aufgabe sehe ich bei jedem, der eine gesellschaftlich relevante Forderung aufstellt. Ansonsten wird nämlich alles mögliche gefordert und auf dem Rücken der Betroffenen halbherzig umgesetzt, wie wir ja auch beim Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz sehen können.
“Bleiben Sie bei Ihrer Förderpädagogik und erzählen Sie mir nichts vom GG und Menschenrechten, das ist zufällig mein Fachgebiet.”
Wo genau steht dort, dass eine (vermeintlich) zum Vorteil des anderen einzuschränken und dass Bildung wichtiger als Teilhabe sei?
Ich denke, Sie würden doch eher die Forderungen der VBE teilen, die Bedingungen für beide zu verbessern
Wo genau steht da, dass Teilhabe einer Teilgruppe bedeutet, dass es legitim ist, das Recht auf Bildung aller zu gefährden?
Und auch wenn ich keine Hoffnung mehr habe, dass Sie es trotz intensiver Einzelförderung irgendwann verstehen: Die Forderungen des VBE sind leider sowohl finanziell als auch personell komplett unrealistisch.
“das Recht auf Bildung aller zu gefährden?”
Eben. Der Staat sollte beides ermöglichen.
Wie laut Ihr ruf danach seien muss – nach 15 Jahren…
Er kann aber nicht beides gewährleisten, weil das Personal dafür nicht existiert. Wenn ich meine vergleichsweise gut versorgte Schule als Maßstab nehme, brauchen wir deutschlandweit ungefähr 400.000 zusätzliche Förderschullehrkräfte, wenn jede Stunde mit Doppelsteckung versorgt werden soll. Und das passt nur, wenn je eine Förderschullehrkraft pro Klasse ausreichend ist, also die ganze Woche über mitläuft. Verraten Sie mir, woher die kommen sollen?
Was ist also IHRE Erwartung an kleienre Teilziele bzw. den später erwähnten alles-auf-einmal-100%-Wurf?
“In der gleichen Arbeitszeit könnten Sie je nach Förderbedarf zwischen 5-14 Schüler*innen unterrichten,” Aber das macht Rainer Zufall doch am SBBZ, aber davon verrät er hier nichts. Verstehe ich zwar nicht, aber was solls. So eine praktische Gegenüberstellung beider Seiten seiner Tätigkeit, die Vor- und Nachteile, die er dabei als Sopäd beobachtet, wären mMn. schon ganz interessant für mich und vielleicht auch andere hier.
“Sagen Sie das dann den Eltern der Inklusionskindern, der sonderpädagigischen Lehrkraft bei Ihnen oder anderen Kolleg*innen in der Inklusion?”
Das Zitat kommt übrigens gar nicht von mir, insofern haben Sie wieder einmal daneben gegriffen. Eine sonderpädagogische Lehrkraft hatte ich in den letzten drei Jahren in exakt einer Stunde in meinem Unterricht, da ging es um die Begutachtung eines Kindes mit Verdacht auf ES. Und das, obwohl ich in jeder Lerngruppe in der Sek I mindestens ein, meistens aber mehrere Kinder mit Förderbedarf sitzen habe. Auch sonst gibt’s keine Doppelsteckung, schon seit Jahren nicht mehr.
DAS mein lieber Herr Zufall ist die Realität der “Inklusion”, nicht ihr entspanntes Leben mit Einzelförderung!
Und was sagen Sie das dann den Eltern der Inklusionskindern?
Ich hoffe doch, Sie erzählen denen nichts von Weltfrieden, Freibier und Jungbrunnen.
“DAS mein lieber Herr Zufall ist die Realität der “Inklusion”, nicht ihr entspanntes Leben mit Einzelförderung!”
Da haben Sie absolut und uneingeschränkt recht! Werden Sie Sonderpädagog*in! 😉
Voll am Punkt vorbei. Nicht Förderschullehrkräfte im Allgemeinen haben einen entspannten Job, sondern Sie sind von der Realität der sogenannten “Inklusion” komplett entkoppelt. Wir hatten in den letzten Jahren schon mehrere Fälle, in denen Förderschullehrkräfte von ihren aufgelösten Förderschulen zu uns kamen und entweder den Job aufgegeben oder sich versetzen lassen haben, weil sie verständlicherweise an der großen IGS mit Massen an Schüler*innen statt Einzelförderung komplett überfordert waren. Deshalb schrieb ich ja an anderer Stelle, dass auch Sie früher oder später in Kontakt mit der Realität kommen werden und ich jede Wette eingehe, dass sich Ihre Beiträge hier dann komplett verändern werden.
Zum Teil haben Sie vielleicht recht. Aber die meisten Sopäds meiner Generation haben nicht aufgegeben, weil sie nur “Einzelförderung” kannten. Das kannten wir nämlich so gut wie nicht. Einzelförderunterricht gab es zumindest an den Sonderschulen die ich kenne, nur sehr selten. Stattdessen hatten wir( im Bereich Lernen) Klassen mit bis zu 15 Schülern mit Förderbedarf Lernen (oft in Kombination mit Sprachentwicklungsstörungen und Problemen in ESE). Meine Frustration und die, der mir bekannten Kollegen, beim Wechsel in die Regelschule zur Inklusion, rührt daher, dass wir zusehen mussten, dass diese Kinder nicht die optimale Förderung erhalten können, die sie am Förderzentrum erhalten hätten. Dieses Prinzip “Teilhabe ist wichtiger als bestmögliche Förderung/Bildung” hat (nicht nur) mich überfordert. Mag sein, dass das ein Problem derer ist, die noch wissen, wie eine gute Förderung von Kindern mit kognitiven Beeinträchtigungen unter guten Bedingungen laufen kann. (Ich kann aber nur für die Hilfsschulen DDR sprechen, die anderen kenne ich nicht persönlich).
“Aber die meisten Sopäds meiner Generation haben nicht aufgegeben”
und sind jetzt in Rente…
“dass diese Kinder nicht die optimale Förderung erhalten können, die sie am Förderzentrum erhalten hätten”
Schade, dass Sie dennoch keine Verbesserung der Inklusion fordern.
Aber der Wunsch, diese Kinder nicht an Ihrer Schule sehen zu müssen, war wohl stärker…
Haben Sie denn noch “realistischere” Vorstellungen an die VBE, als: “Packt die Behinderten weg!”?
Das meinte ich auch nicht, war vielleicht missverständlich ausgedrückt. Natürlich waren die Kolleg*innen die kleinen Kollegien und überschaubare Lerngruppen gewohnt, nicht den Massenbetrieb mit deutlich mehr als 1000 Schüler*innen und einer dreistelligen Anzahl an Kolleg*innen. Und ich kann es ihnen absolut nicht verübeln.
Das verstehe ich. Ich finde auch kleinere Schulen (egal ob Regel- oder Sonderschulen) für Lehrer und Schüler viel besser (weniger anonym, bessere Beziehungsarbeit, schnellere Handlungsfähigkeit/Absprachen, weniger Stress, kürzere Wege, weniger Zeitverlust, weil schneller Termine zu finden …)
Da sind Menschen sehr unterschiedlich. Ich mag große Systeme, weil man da ganz andere Möglichkeiten hat. Welche kleine Schule hat schon mehrere Sozialarbeiter, Ausbildungs- und Praktikumslotsen oder eine eigene Schulpsychologin? Und wenn mal jemand ausfällt, bricht nicht gleich alles zusammen wie an einer kleinen Schule. Aber ich verstehe schon, dass man sich auch verloren fühlen kann.
Zum Glück sind “Geschmäcker” ja verschieden. 🙂 Aber gerade in der Arbeit mit “Problemkindern” fand ich die kurzen Wege und den “Buschfunk” immer sehr hilfreich. Weil jeder Bescheid wusste und dadurch auch wusste, wie man am besten reagiert und an wen man sich schnell wenden konnte. Da musste man im Falle eines Falles nicht lange nach einem “Zuständigen” suchen und die Reaktionen kamen ziemlich schnell (kein unnötiger Zeitverlust).
Mag sein, dass das bei Ihnen besser funktioniert hat. An meiner letzten Schule habe ich die kurzen Wege und die damit leider manchmal einhergehende fehlende Professionalität in der kleinen Dorfschule (600 Schüler*innen) eher nicht als Vorteil empfunden.
Naja, Professionalität und Größe der Schule – da sehe ich keinen direkten Zusammenhang. 🙂 Aber egal! Menschen sind zum Glück unterschiedlich und mögen nicht alle das gleiche.
Die haben wahrscheinlich aufgehört, weil Sie über Begrifflichkeiten rumheulten, dass sie keine “echten” Förderschullehkräfte seien, weil sie nicht mehr an einer Förderschule arbeiten 😀
Was schwafeln Sie jetzt schon wieder? Zeigen Sie mir doch mal, wo ich so einen Schwachsinn geschrieben haben soll. Wenn Sie argumentativ am Ende sind, kommen Sie mit Unterstellungen oder wie?
Naja, haben die Menschen dort Ihnen zugestimmt, nicht in der “echten Inklusion” zu sein, solange sie keine eigene Klasse mit Inklusionskindern führen?
Sie haben anscheinend Schwierigkeiten mit dem verstehenden Lesen. Die Kolleg*innen waren bei uns selbstverständlich voll in der Inklusion tätig, nicht mehr wie Sie in der Einzelförderung oder komplett an einer kleinen Förderschule. Deshalb haben sie ja aufgegeben, das war doch der ganze Punkt.
Da bin ich doch gespannt wie ein Flitzebogen zu hören, wie viele Stunden die mit Ihnen gearbeitet haben 🙂
Wieso mit mir? Die haben an unserer Schule gearbeitet, ich habe mich mit denen dementsprechend nur in den Lehrerzimmern und bei DBs unterhalten. Sie haben wohl immer noch keine Ahnung, wie “Inklusion” funktioniert.
Erklären Sie es mir gerne.
So klingt es, als wären die nicht in Ihrer Inklusionsklasse bzw. Sie eine Fachlehrkraft, welche sich hier nicht vernetzte… =/
“verständlicherweise an der großen IGS mit Massen an Schüler*innen statt Einzelförderung komplett überfordert waren”
Sind das Ihre “realistischen Ziele” für die Inklusion oder ist das Ihre Blaupause, wie Inklusion abläuft?
Wenn nicht, bin ich gespannt wie ein Flitzebogen auf Ihre konkreten, realistischen Vorschläge, welche Ihre Kolleg*innen derzeit leider nicht mehr miterlebten.
Ich habe die Realität beschrieben, was wollen Sie jetzt mit Zielen? Sie zeigen halt immer wieder, in welcher realitätsfremden Blase Sie existieren. Ich freue mich wirklich sehr auf den Tag, an dem Sie endlich mal mit der realen “Inklusion” konfrontiert werden.
Gilt das dann auch für den VBE, den – immerhin – zweitgrößten Lehrkräfteverband in Deutschland (der die Forderungen ja erhebt). Haben die alle keine Ahnung?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die Forderung ist hinreichend unkonkret, unrealistisch und wird keinerlei praktische Folgen haben. Das wissen Sie genau wie ich und der VBE weiß es selbstverständlich auch. Aber natürlich muss man regelmäßig Pressemeldungen als Leistungsnachweis produzieren, damit man gegenüber den eigenen Mitgliedern etwas vorzuweisen hat. Macht “meine” GEW ja genau wie Frau SLK vom Philologenverband ganz genauso.
Die Forderungen sind wichtig, weil sich der Lehrberuf in den nächsten zehn Jahren drastisch verändern dürfte. Der Markt für Weiterbildung macht es vor. Hybridunterricht, automatisierte Korrekturen, flipped classroom – alles Konzepte, die derzeit (auch schon von Kultusministern) erprobt werden bzw. längst in der betrieblichen Weiterbildung Praxis sind. Die Frage ist, was mit den damit eingesparten Personal-Ressourcen passiert: Bleiben sie im System und werden für bessere Förderung, Stichwort Inklusion, genutzt – oder werden sie schlicht eingespart. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2023/11/mckinsey-studie-chatgpt-co-werden-den-lehrberuf-drastisch-aendern-und-koennen-lehrermangel-lindern/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Macht “meine” GEW ja genau wie Frau SLK vom Philologenverband ganz genauso.”
Ich habe nicht den Eindruck, dass diese Gewerkschaften das gleiche Ziel im Auge haben wie Sie…
Nicht unnötig will ich Sie zu einem Austritt überreden, aber warum sind Sie da noch drin?
Gegenfrage: Warum sind Sie denn in einer exkludierend arbeitenden Förderschule, obwohl Sie sich doch eigentlich deren Abschaffung wünschen?
Ich habe mich lange einarbeiten müssen und habe noch viel Zeit zum Arbeiten in dee Inklusion. Landete da ja nicht zufällig dieses Jahr, sondern meldete mich.
Also, warum sind Sie angeblich in Gewerkschaften, denen Sie fundamental zu widersprechen scheinen? 🙂
Sie haben sich bewusst für eine Förderschule entschieden, und Sie sind erst ein Jahr dabei? Ach wie schade. Sie hätten das pralle Leben des Sonderpädagogen an der Regelschule kennenlernen können. Mit Einsatz als Feuerwehr im Regelunterricht als Vertretung, 30 SuS, davon 5 mit besonderen Bedürfnissen, die Sie nebenher fördern sollen – kurz, all das, was Sie als so selbstverständlich darstellen und von uns Regelschullehrern verlangen.
Ich versteh nur nicht, warum man bewusst an eine Förderschule geht, wenn man für Inklusion brennt.
Beantwortete ich dies nicht schon?
Schrieben Sie dies nicht zuvor und ich antwortete bereits?
Das Sie ein absolutes Newbie sind, war mir neu.
“Mit Einsatz als Feuerwehr im Regelunterricht als Vertretung, 30 SuS, davon 5 mit besonderen Bedürfnissen, die Sie nebenher fördern sollen – kurz, all das, was Sie als so selbstverständlich darstellen und von uns Regelschullehrern verlangen.”
Hatte irgendwie Deja vu.
Aber ich verlange gar nichts von Ihnen, sondern Ihr Dienstherr.
Ich stimme der Gewerkschaft zu, bessere Maßnahmen wie bspw. Teamteaching verbindlich zu machen.
Aber was rieten Ihnen denn die Sopäds an Ihrer Schule zur Förderung der 5 Kinder bzw. was haben die mit denen gemacht, was Sie mir vorwerfen (in meiner Zeit dort) falsch anzugehen?
Rainer scheint Ihre und meine Beiträge überhaupt nicht zu lesen und schon gar nicht zu verstehen. Sonst wüsste er, dass das, was Sie beschreiben, genau den Alltag von Förderschullehrkräften in der realen “Inklusion” zeigt und eben nicht sein entspanntes Dasein mit Einzelförderung und ein bisschen Blabla.
Sehe ich auch so. Deshalb macht die Auseinandersetzung mit ihm für mich keinen Sinn mehr.
Ernsthaft?
Es ist alles schlimm und anstrengend, ABER JoS findet absolut keine Zeit, sich zur Inkusion beraten zu lassen bzw. durch die Schulleitung die Sopäds dazu verpflichten zu lassen, ihn zu unterstützen/ beraten?
Was soll ich denn bitte über jemanden denken, der “keine Zeit” findet, sich mit dem eigenen Kollegium zu unterhalten? XD
Nochmal: Worüber soll ich mich mit denen denn Ihrer Ansicht nach noch unterhalten? Die haben ihre eigenen Klassen, wo sie meist fachfremd unterrichten. Und zusätzlich noch die ganzen Gutachten, Förderplangespräche usw. für die sie ein paar Stunden bekommen. Natürlich reden wir, aber das ändert ja nichts an der Situation.
Vermutlich haben Sie Recht, aber er regt sich so schön auf.
Die GEW hat neben einigem Unsinn auch sinnvolle Forderungen und bietet eine hervorragenden Rechtsschutz. Aber Sie haben Recht, ich sollte mir die solidarischen Beiträge vielleicht sparen, wenn ich so darüber nachdenke.
Und jetzt Sie: Warum meldet sich ein überzeugter Fan der “Inklusion” nicht für diese, sondern versteckt sich an der Förderschule bzw. in der Einzelförderung?
Ich versteckte mich nicht, sondern meldete mich zu diesem Jahr für die Inklusion (Deputat zu diesem Zeitpunkt nicht klar).
Allerdings haben wir Lehrkräftemangel, daher habe ich noch eine Klasse zu wuppen (auch mit zu wenigen Stunden)
Och, eine Stunde? Pro Tag oder doch eher pro Monat? Mir kommen wirklich die Tränen.
Sie denken, ich hätte mit einer Wochenstunde eine Klassenleitung?
Krass, wenn Sie sonst so gut über die Förderstunden zu phantasieren pflegen 😀
Sie haben eine Klassenleitung an einer Regelschule? Das haben Sie bisher aber noch nicht erwähnt.
Sie wissen, wieviele Stunden in an einer Regelschule bin.
War Ihnen nicht klar, dass ich mich auf die Führung meiner Klasse am SBBZ bezog und wenn nicht, wie kamen Sie ernsthaft auf eine Stunde am Tag?
Bin etwas verwirrt. Sind Sie nur so selten in Ihrer eigenen Klasse?
Sollte eine Gegenfrage in der Regel nicht IRGENDEINE Frage sein?
Aber ich antwortete ja, warum sind Sie noch in einer Gewerkschaft, welcher Sie so massiv widersprechen?
“Ich habe die Realität beschrieben, was wollen Sie jetzt mit Zielen?”
Bitte verstehen Sie meine Ausgangslage: Sie sind mit der aktuellen Inklusion unglücklich und sehen keinen Sinn darin, jetzt große Ziele zu stecken.
Dies war Ihre Antwort auf mich, als ich um konkrete (kleinere) Teilziele bat.
Was meinen Sie, bleibt mir jetzt nur noch zu denken übrig, in welche Richtung Sie sich bewegen wollen?
Rainer Zufall
Gestaltungswille…
Hier sind Biologie- und Medizinexperten gefragt. Es müsste doch irgendwie möglich sein, jede Lehrkraft zu klonen, sodass diese Lehrkraft mindestens doppelt, bei Bedarf auch dreifach im Klassenzimmer stehen könnte.
Schließlich erforschen wir das Weltall und kleinste Teilchen, es kann also nur am mangelnden Gestaltungswillen liegen, dass das Problem der konkret fehlenden Lehrkräfte noch nicht behoben ist.
„Zwinkersmiley“
Nicht jede Lehrkraft, nur Rainer Zufall. Der bzw. die machen dann ganz viel Einzelförderung und alle sind zufrieden.
Wir wissen noch nicht, ob wir – den sehr begrenzten Umständen entsprechend – zufrieden seien werden.
Aber irgendwas – was auch immer – sagt mir, dass Sie sich einen feuchten Kehrricht um die Kinder scheren…
Ja, oder Vehrenkamp hat (leider!) keinen Gestaltungswillen bzw. die Perspektive darauf mehr übrig, die aktuelle Situation zu verbessern zu können.
Aber ja, Klonen ist absolut der geistige Horrizont, der manche Lehrkräfte in Deutschland von den realen Möglichkeiten zu trennen scheint, die im Ausland längst Realität sind.
Es muss Hexerei/ Klontechnik/ der Jungbrunnen sein! Oder Deutschland spart sein Bildungssystem kaputt -___-
Jeder Fortschritt hat einmal mit utopischen Forderungen angefangen. Demokratie. Frauenwahlrecht….ich versuche, Sie aufzumuntern:)
Das sind aber leider die Forderungen, die genau richtig sind. So ähnlich wurde uns das bei Einführung der Inklusion versprochen, bevor das dann zur Sparpackung umgelabelt wurde.
Ist also schön, wenn sich ein Verband mal wieder dran erinnert und das auf die Tagesordnung setzt.
Das das Forderungen aus dem Auenland sind, steht auf einem anderen Blatt…
Die Überschrift „Doppelbesetzungen in inklusiven Klassen“ sagt doch schon alles. Das ist doch eine Selbstverständlichkeit! Es ist weiterhin eine Selbstverständlichkeit, dass in allen Klassen der Grundschule in den Fächern Deutsch und Mathe eine Doppelbesetzung vorhanden sein sollte. In heutigen Zeiten geht es nicht mehr anders….
Vermutlich wird unter “Doppelbesetzung” von vielen Politiker*innen die Verdoppelung der Klassenteiler verstanden werden …
Ah, so macht das Sinn.
Wenn es eine Selbstverständlichkeit wäre, müsste man es nicht fordern. Doppelbesetzung habe ich bisher nur selten erlebt und dann in der Regel auch wenig zielführend umgesetzt. Nach meiner Erfahrung bekommt man da höchstens übergangsweise eine zweite Regelschullehrkraft, die während des Schuljahres eingestellt wurde, noch nicht genügend eigene Lerngruppen hat und ihr Deputat auffüllen muss.
Ich formuliere es anders: Es sollte selbstverständlich sein….
Ich denke, Klassen in früheren Zeiten hätten auch enorm profitiert 😉
„Doppelbesetzung, die: beschreibt den Zustand, wenn zwei Schüler zeitgleich ein- und denselben Platz im Klassenraum besetzen. Wird durch die KMK angestrebt, um dem Lehrermangel zu begegnen.“
Es ist ja prinzipiell richtig, wenn die “Inklusionskinder” gemeinsam mit allen anderen unterrichtet werden sollen, dann bedarf es eines zweiten Lehrers in der Klasse, der sich um ihre besonderen Bedürfnisse kümmern kann. Sonst leiden entweder die einen oder die anderen. So wie es jetzt läuft, paar mal pro Woche Doppelsteckung und sonst nicht und Abziehen der Doppelsteckung wegen Vertretung, ist es ein Witz!
Fragt sich nur, ob eigenständige Förderschulen dann nicht doch billiger (preiswerter) gewesen wären, da es doch angeblich auch darum ging, die aus Kostengründen abzuschaffen.
So ist ist. Zumal Doppelsteckung alleine ja auch nicht so viel bringt, wenn die zweite Lehrkraft auch keine ausgebildete Förderschullehrkraft ist.
Na ja, immer noch besser, als mit dem ESE-Kind ganz allein zu sein. Unsere SoPä ist seit einiger Zeit in Elternzeit, der Personalschlüssel ist auf Kante genäht, von einem Teamer kann ich seit langem nur träumen.
Besser vielleicht, aber ausreichend? Nur selten. Zumal die Doppelsteckung bei jeder Vertretung auch überraschend wegfällt, was praktisch bedeutet, dass man keinen inklusiven Unterricht verlässlich planen kann.
Unsere SoPä kam auch nicht verlässlich, die wurde genauso für Vertretung „verbraten“ wie alle anderen. De facto hab ich den Unterricht für meine 2 L-Kinder und das E-Kind komplett allein gestemmt, natürlich neben dem ganz normalen Wahnsinn aller anderen Kinder. Irgendwann hab ich festgestellt, dass ich das nicht mehr länger durchhalte. Ende vom Lied: Großteil der Klasse mit regulärem Unterricht, 3 Kinder mit Beschäftigungsmaßnahmen ohne großen Vorbereitungsaufwand…
” mit Beschäftigungsmaßnahmen” – Kann ich verstehen. Aber immerhin ist für diese Kinder die “Teilhabe” gewährleistet = Inklusion”umgesetzt. Sollten doch alle zufrieden sein, oder? Ob diese Schüler entsprechend ihrer Möglichkeiten individuell gefördert werden ist unwichtig. (Ironie)
Exakt so habe ich es auch erlebt. Am Anfang habe ich immer noch differenziert geplant. Als ich dann gemerkt habe, dass die zweite Lehrkraft fast immer als Vertretungsreserve einspringen muss und die aufwendige Planung hinfällig wird, habe ich mir das irgendwann geschenkt. An meiner jetzigen Schule gibt es überhaupt keine Doppelsteckung mehr, tatsächlich scheint man sich mit Verwahrung als “Inklusion” abgefunden zu haben. Schlimm für die Kinder, aber wenn das aus ideologischen Gründen erwünscht ist …
“Fragt sich nur, ob eigenständige Förderschulen dann nicht doch billiger (preiswerter) gewesen wären, da es doch angeblich auch darum ging, die aus Kostengründen abzuschaffen.”
Natürlich bräuchte man für vernünftige Inklusion für den gesamten Unterricht eine Doppelsteckung mit Förderpädagogen – und dazu noch Stunden, um sich vernünftig abzusprechen und z.B. gemeinsam eine Reihenplanung durchzuführen.
Nur wird das einfach nicht passieren. Und genau deswegen wird es faktisch günstiger sein, einfach die Mehrbelastung auf Regelschulen zu verteilen und die Förderschulen dicht zu machen.
Insgesamt ein Schlag ins Gesicht für die engagierten Förderschulen, die einen tollen Job gemacht haben, aber auch für die Regelschulen und faktisch ein Nachteil für die SuS mit Förderbedarf. Aber es geht ja nur um hehre Ziele wie Menschenrechte und nicht etwa um die einzelnen SuS…
Menschenrechte betreffen den einzelnen Menschen – wen denn sonst? Herzliche Grüße Die Redaktion
Und eine schlechte “Inklusion” löst das Recht auf Bildung besser ein als eine gute Förderschule? Das würde ich stark bezweifeln.
Es geht um zwei Menschenrechte – um das auf Bildung und auf das auf Teilhabe. Herzliche Grüße Die Redaktion
Und wenn die vermeintliche Erfüllung des einen Menschenrechts die des anderen torpediert, wie wägen Sie dann ab? Oder ist Ihr Verständnis von “Teilhabe” höher zu gewichten als das Recht auf Bildung?
Wie wäre es, Sie überließen das den Betroffenen? Herzliche Grüße Die Redaktion
Sie weichen meiner m.E. berechtigten Frage nach der Gewichtung der in diesem Fall praktisch konkurrierenden Rechte aus. Und davon abgesehen: Ich bin als Lehrkraft betroffen. Können Sie das von sich auch sagen?
Weil Ihre berechtigte Frage konstruiert ist.
Sollten wir nicht allen Männern die Freiheiz einschränken, indem wir denen Ausgangssperre ab 20 Uhr verordnen, wenn die gewaltige Mehrheit an Straftaten von Männern ausgeht?
Die Gesetzte sind nicht dazu gedacht, sie gegeneinander auszuspielen.
Mit Bezug auf die Realität, warum sollten die Gewerkschaften so eine Situation fordern?
Oh, da habe ich als einfacher Lehrer in meinem Bundesland gar kein Mitspracherecht! Regelschule geht (wenn baulich geeignet) immer. Problematisch wird’s, wenn die Kinder eine Förderschule besuchen wollen – die sind inzwischen so ausgedünnt, dass weite Wege notwendig sind und viel Zeit fürs Fahren draufgeht, wenns denn überhaupt freie Plätze gibt. Die Förderschule in der Nachbarschaft, mit der man so manches Projekt zusammen gestaltet hat, ist ein Auslaufmodell geworden.
Zählen als Betroffene auch die Eltern? Denn dort sehe ich schon einen gewissen Meinungstrend, seit einer anfänglichen, der hochtrabenden Versprechungen geschuldeten “Euphorie”.
Ich hatte schon Eltern mit Tränen in den Augen beim Gespräch, die meinten, man habe ihnen das alles doch ganz anders versprochen.
Nur, wie ist das mit “Überlassen”, wenn es gar keine realistische Wahl mehr gibt, weil so viele FS geschlossen wurden?
Dann sollten wir die Rahmenbedingungen verbessern, dass diese vereinbaren Rechte nicht gegeneinander ausgespielt werden
Ich las kürzlich, die VBE würde dazu Forderungen an die Politik stellen 😉
Und aus welchem Ärmel ziehen wir die benötigten vielen zehntausenden Förderschullehrkräfte für die Doppelsteckung? Wenn Sie selbst sich endlich mal in der realen “Inklusion” einsetzen würden, anstatt sich in der Einzelförderung und in Ihrer Förderschule zu verstecken, könnten wir zumindest auf einer realistischen Basis reden.
“Und aus welchem Ärmel ziehen wir die benötigten vielen zehntausenden Förderschullehrkräfte für die Doppelsteckung?”
Tja, die letzten 15 Jahre sprangen die nicht anlasslos aus dem Hut. Vielleicht sollten wir uns gaaaanz langsam überlegen, die Doppelbesetzung politisch einzufordern, damit begonnen wird, so viele Leute auszubilden…
“anstatt sich in der Einzelförderung und in Ihrer Förderschule zu verstecken”
Ist politisch gewollt, meistens von den “es gibt doch noch Förderschulen”-Leuten.
Die Einzelförderung ist übrigens nicht meine Entscheidung, sondern in Rücksprache mit den Klassenlehrerinnen mir zugewiesen worden 😉
Rechnen Sie mal, wie viele zusätzliche Förderschullehrkräfte man in den letzten 15 Jahren hätte ausbilden müssen. Pro Jahr etwa 13.000 bis 26.000 zusätzlich zum Ersatzbedarf! Das ist einfach komplett unrealistisch.
Sie dürfen sich gerne in eine Region wie meine, wo es keine Förderschule Lernen mehr gibt und die anderen ebenfalls abgebaut werden, versetzen lassen, damit Sie Ihren Traum von der “Inklusion” in Aktion erleben können. So, wie Sie hier mit Worten vollen Einsatz zeigen, sollte man das doch als Mindestes erwarten können.
Ach DIESE Region, na klar…
Ihr Plan ist also, den Amboss weitere 15 Jahre zu beobachten, während er auf unseren Fuß fällt.
Es mag für Sie persönlich utopisch sein, aber das reicht mir nicht.
Best practise und Schulen im Ausland zeigen, dass es politischer Wille ist. Ich bin es leid, andere zu lesen, die es als unvermeidbare Naturkathastrophe niederreden
Ja diese Region, über die hier auch schon entsprechend berichtet wurde. Abschaffung der Förderschulen ist doch das, was Sie sich wünschen. Ich lebe sozusagen Ihren Zukunftstraum, also warum lassen Sie sich nicht versetzen?
Und nein, das scheint wohl eher Ihr Plan zu sein. Mein Wunsch ist es, dass andere Regionen die Fehler vermeiden, die hier bereits gemacht wurden und die Förderschulen erst dann abgeschafft werden, wenn man 1. einen Plan und 2. die räumlichen und personellen Vorraussetzungen für eine gelingende Inklusion geschaffen hat. Was ist Ihr Problem?
“Abschaffung der Förderschulen ist doch das, was Sie sich wünschen.”
Nö
Ach so, also auf doch keine “Inklusion” mehr oder wie? Das ist ja überraschend. Warum argumentieren Sie dann hier ständig dafür?
Was für schwarz-weiß-denken. Bei mir wird ja auch behauptet, ich würde alle Förderschulen abschaffen wollen, obwohl ich das nie geschrieben habe. Scheinbar wollen sich alle nur noch aus Extrempositionen heraus unterhalten, alles andere ist wohl unspannend.
Wenn’s nach mir geht, ziehen die Förderschulen in die Regelschulen ein und haben für bestimmte Dinge dort ihren eigenen Bereich. Genau wie es eigene Bereiche für AG’s und anderes gibt oder für Begabtenförderung geben sollte. Das exkludiert nicht. Die Kinder sollten aber so viel gemeinsamen Unterricht haben, dass sie sich als Klasse verstehen und nicht als wir und die.
“Wenn’s nach mir geht, ziehen die Förderschulen in die Regelschulen ein und haben für bestimmte Dinge dort ihren eigenen Bereich.”
Das ist spannend. Als ich vor einigen Wochen genau das als Zustand an meiner Gesamtschule während meiner eigenen Schulzeit beschrieben habe, haben Sie sich noch sehr ablehnend geäußert. Also gerne nochmal: Ich finde eine räumliche Verbindung absolut sinnvoll, damit ein Kontakt der Kinder in den Pausen stattfinden kann. Und wenn die Ressourcen für eine Doppelsteckung in kleinen Lerngruppen verlässlich vorhanden sind, spricht auch nichts gegen inklusive und binnendifferenzierte Beschulung in geeigneten Fällen, aber das bloße”einen Stuhl dazustellen” schadet allen Beteiligten.
Nur die Pausen sind viel zu wenig.
Verlinken Sie gerne meine angebliche ablehne Äußerung wozu auch immer, als das hier aus dem Kontext gerissen zu behaupten.
Dann sorgen Sie doch bitte für die nötigen Lehrkräfte und Sonderpädagogen. Der Standardsatz, den ich seit über zwei Jahren aus der Politik höre, ist: Ohne Seiteneinsteiger geht es nicht, und selbst die gibt es nicht mehr. Wenn Sie Ideen haben: ran! Aber bis diese Lehrkräfte und Sonderpädagogen in den Schulen angekommen sind, wird es dauern. Und ich finde es unverantwortlich gegenüber allen Beteiligten, bis dahin den Status Quo – Stuhl dazu – beizubehalten.
Ja ist seltsam oder?
Wenn die Politik (seit 15 Jahren) keinen Anlass zum Handeln sieht, spart sie einfach das Geld.
“Und ich finde es unverantwortlich gegenüber allen Beteiligten, bis dahin den Status Quo – Stuhl dazu – beizubehalten.”
Also unterschreiben Sie die Forderungen der VBE 🙂
„ Vielleicht sollten wir uns gaaaanz langsam überlegen, die Doppelbesetzung politisch einzufordern, damit begonnen wird, so viele Leute auszubilden…“
Der ist ja echt lustig. Als ich im letzten Studienjahr war (ist schon sehr, sehr lange her), kam an meiner Uni das Thema „inklusive Beschulung“ auf. Beworben auch von der Politik mit: „höchstens 15 Kinder pro Lerngruppe, davon höchstens zwei bis drei I- Kinder. Doppelsteckung der Lehrkraft durchgehend mit Sonderpädagoge, ggf. zusätzliche Assistenzkräfte.“
Kommt Ihnen bekannt vor? Das Konzept dürfte über 30 Jahre alt sein. Das kam ursprünglich von der Politik. Was draus geworden ist, sieht jeder. In der Praxis versuchen die meistenLehrkräfte, den I-Kindern und auch den anderen Kindern gerecht zu werden, aber das ist oft wie Wasser mit einem Sieb schöpfen. Und dieses Mitansehen-Müssen, dass i.d.R. die I-Kinder keinen Benefit davon haben und gleichzeitig als Lehrkraft auszubrennen beim Versuch, das Wasser im Sieb zu halten, lässt resignieren.
Sagen Sie selbst: wie realistisch ist es, 30 Jahre immer wieder dieselben Forderungen zu stellen und zu hoffen, dass sich diese durch irgendein Wunder auf einmal erfüllen? Und wie erklären Sie das eigentlich den Eltern und den Lehrern, die an der Realität verzweifeln?
Ja, aber zu Ihrer Studienzeit wollte die Politik die Inklusion nicht wirklich, bestenfalls umsetzen, Eltern schrien hysterisch über angebliche negative Folgen durch die Behinderten und Lehrkräfte als auch Schulleitungen versperrten sich der inklusiven Idee gegenüber.
Wie weit wir es in 15 Jahren geschafft haben 😀
…
allen Ernstes, die Antwort ist doch ja, oder?
Wer würde für sich oder seine Kinder bei der Wahl für Teilhabe an der Gesellschaft oder Bildung (für JoS warumauchimmer eine Gegensätzlichkeit) gegen die Gesellschaft entscheiden?
Gegenfrage: Warum sind Privatschulen so beliebt und werden hier auch nicht in Frage gestellt, sondern sogar beworben? Da tauscht man auch die Teilhabe am Querschnitt der Gesellschaft gegen (manchmal vermeintlich, manchmal tatsächlich) bessere Bildungschancen. Warum ist das okay, aber die Bildungsbedürfnisse von Kindern mit Förderbedarf sind nebensächlich?
Sie haben den Eindruck, Privatschüler*innen haben (später) keine gesellschaftliche Teilhabe?
Dem würde ich doch ein kleines bisshen sehr widersprechen…
Es geht offensichtlich nicht um “später”, sondern um die Schulzeit. Auch frühere Förderschüler haben schließlich in den meisten Fällen nach ihrer Schulzeit gesellschaftliche Teilhabe. Währenddessen eigentlich auch, weil sie eben nicht vom Schulbesuch ausgeschlossen wurden, wie das in den Ländern, auf die die UN-Konvention abzielte, der Fall war oder ist, aber das verstehen Sie ja nicht. Also zurück zum Punkt: Ja, auch Privatschulen sondern ab. Warum stört Sie das nicht?
“Auch frühere Förderschüler haben schließlich in den meisten Fällen nach ihrer Schulzeit gesellschaftliche Teilhabe.”
Dem stellen wir mal ein Statement von Raúl Krauthausen, (selbst betroffener) Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit, entgegen:
“Förderschulen sind Sackgassen, die ein selbstbestimmtes Leben einschränken. Nur 28 % der Kids an Förderschulen erreichen einen Abschluss, auf Regelschulen sind es 46 %. Außerdem fördern diese Bildungseinrichtungen erst die Gewalt, vor der vermeintlich geschützt wird. Man spricht in dem Kontext von Schonraumfallen – Räume zum vermeintlichen Schutz behinderter Menschen, die jedoch nur zu deren Isolation und Perspektivlosigkeit führen. In Wirklichkeit wird die Mehrheitsgesellschaft davor geschützt, sich mit behinderten Menschen auseinanderzusetzen.” Quelle: https://raul.de/allgemein/chancengerechte-und-zukunftsfaehige-schule-fuer-kinder-mit-behinderungen/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich stimme Krauthausen dahingehend zu, dass Förderschulen dazu führen können, dass die Gesellschaft beeinträchtigte Menschen aus dem Blick verliert und sie nicht als ganz normale Mitglieder des gesellschaftlichen Lebens wahrnimmt.
Worin ich nicht übereinstimme, ist seine Statistik bzgl. der Abschlüsse. Die Regelschulen werden eher selten von I- Kindern besucht, die geistig schwer beeinträchtigt sind oder derartige körperliche/psychische Einschränkungen haben, die einen Unterricht zu 30 in einem Raum ohne eigene Bezugsperson für sie unmöglich machen. Diese SuS besuchen Förderschulen, und würden den von Krauthausen verglichenen Abschluss aller Wahrscheinlichkeit nach weder in der Regel- noch in der Förderschule erhalten (wir sprechen hier von der heutigen Ausgestaltung von Inklusion – auf die bezieht sich Krauthausen ja). Von daher haben die von Krauthausen genannten Zahlen keinerlei Aussagekraft, solange sie nicht von potentialgleichen Kindern ausgehen, deren Leistungen in den beiden Schulformen verglichen werden.
Da der Anteil Schwerstbehinderter sehr gering ist (0,0..%) und selbst der Anteil GE mit 2 % sehr gering, dürfte trotzdem nicht ein Unterschied von 20% dabei herauskommen.
Und Autisten, die es oft nicht in großen Klassen aushalten, sind oft sehr intelligent.
Haben Sie Quellen für Ihre Zahlen?
Schauen Sie doch selber bei Tante Google!
Wenn Sie Behauptungen aufstellen (Anteil der Schwerstbehinderten unter den behinderten Kindern an Förder/Regelschulen im Promillebereich, Anteil GE-Schüler bei 2%), sollten Sie diese auch belegen können. Das ist Ihr Job, nicht meiner.
SIE widersprechen doch Krauthausen. Vergeuden Sie nicht meine Zeit und zeigen Sie Ihre Quellen.
Erst lesen, dann denken, dann kommentieren. Schon vergessen?
“Worin ich nicht übereinstimme, ist seine Statistik bzgl. der Abschlüsse.”
Die Statistik ist keine Meinungsfrage, da hätte ich gerne Quellen.
Oder stimmen Sie lediglich zu, dass die Inklusion funktioniert – siehe Abschlüsse?
Dann wären die Förderschulen wohl ein Ort für die schwersten Fälle (statistisch nicht allzu groß) und könnten durch umgekehrte Inklusion trotzdem zur Teilhabe angeboten werden (im Falle von bspw. Teamteaching).
Also alle Kinder mit Förderbedarf und Abschlussperspektive in die Inklusion?
Ist in SH genauso üblich. Trotzdem funktioniert Inklusion für zu viele Kids unterxden gegebenen Bedingungen nicht.
Wohl besser als an den Förderschulen.
Also möglichst alle in die Inklusion außer echten Härtefälle.
Der Bildungserfolg wurde hier ja immer sehr hoch, über Teilhabe, gehängt 😉
Was die Bedingungen betrifft, ist dies die “Realität”. Akzeptieren Sie diese oder rasten Sie mal richtig aus und stimmen Sie einer Gewerkschaft zu
Das ist viel zu simple gedacht.
Auch Nicht-Härtefälle kann man nicht einfach so ohne Doppelbesetzung in Regelschulklassen setzen.
Viele gehen komplett baden, WEIL sie in einer Regelschulklasse ohne die notwendige Zuwendung verbringen müssen.
Teilhabe geht besser, wenn man Förderschüler*innen in eigenen Klassen auf dem Campus einer Regelschule unterrichtet, die besonders befähigten Kids aus diesen Klassen in einzelnen Fächern in Regelschulgruppen mit unterrichtet. Projekte, Schulveranstaltungen u.ä. können mit allen S*S gemeinsam durchgeführt werden.
Kids mit Potenzial zum Abschluss können in Regelschulgruppen wechseln.
Check.
Wird so in DK und an einigen Schulen in SH (nennt sich Experimentierklausel – also eine Sondergenehmigung) gemacht.
Gemeinsam unter einem Dach.
“Auch Nicht-Härtefälle kann man nicht einfach so ohne Doppelbesetzung in Regelschulklassen setzen.”
Dem stimme ich zu, weshalb ich ja die Forderungen der VBE beführworte.
“Teilhabe geht besser, wenn man Förderschüler*innen in eigenen Klassen auf dem Campus einer Regelschule unterrichtet, die besonders befähigten Kids aus diesen Klassen in einzelnen Fächern in Regelschulgruppen mit unterrichtet.”
Besser ja, ist aber immer noch keine Inklusion. Glauben Sie zudem, das JoS und Co. dergleichen an ihren Schulen wünschen/ erdulden würden?
Die “Realität” und so 😉
Sehen Sie, für mich ist das gute Inklusion.
Das Prinzip ergibt viel mehr Sinn und hilft allen Beteiligten.
Also ist der Bildungserfolg nicht wichtiger als die gesellschaftliche Teilnahmslosigkeit an den Regelschulen – völlig verblüffend, wenn jemand entgegen der Statistik Inklusionskinder loswerden will -___-
“Besser ja, ist aber immer noch keine Inklusion. Glauben Sie zudem, das JoS und Co. dergleichen an ihren Schulen wünschen/ erdulden würden?”
Lesen Sie überhaupt, was ich schreibe? Genau dieses Modell habe ich als Schüler an meiner Gesamtschule selbst erlebt und hier davon berichtet. Und im Gegensatz zu Ihnen arbeite ich bereits seit Jahren an einer “inklusiven” IGS im Brennpunktviertel, an die ich mich aus Überzeugung habe versetzen lassen. Ich “erdulde” also wesentlich mehr als Sie an Ihrer Förderschule mit ein paar Stunden an Regelschulen.
Seit Jahren, stark!
Ich kann es immer noch nicht erwarten, dass Sie mit auch nur einen Vorschlag liefern, wie ich meine – von Ihnen heftig krisisierte – Zeit dort nutzen soll 😀
Na wenn schon, dann “des” VBE – nämlich des Verbandes …
Nachtrag: Warum haben Sie ausgerechnet diesen Teil meines Posts nicht zitiert?
“Projekte, Schulveranstaltungen u.ä. können mit allen S*S gemeinsam durchgeführt werden.
Kids mit Potenzial zum Abschluss können in Regelschulgruppen wechseln.”
Weil Rückschulung auch jetzt schon möglich und Ziel ist.
Es geht um gesellschaftliche Teilhabe, nicht Besuche
Definiere “Schwerstbehinderung”!!!!
100% dürften reichen für eine Schwerstbehinderung.
“Bei mehr als einem Fünftel der Menschen mit schwerer Behinderung (22 %) war vom Versorgungsamt der höchste Grad der Behinderung von 100 festgestellt worden.”
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/07/PD24_281_227.html
Tja, einfach mal Zahlen rausholen.
Aber keine Ahnung haben.
Einfach nur peinlich.
Diese Art meine ich nicht! Das hat mein Vater auch wegen seiner Hüfte und der kann trotzdem so ziemlich alles! Reden, lesen, schreiben, feiern, Auto fahren,…
Sie wissen was ich meine und stellen sich blöd?
Mit Schwerstbehinderter meine ich diejenigen, die in den Förderschulen in der Intensivbetreuung 1:1 sind!
GE mit IQ zw 25 und 75 zählt nicht dazu und die machen schon nur 2% aus. Aber vielleicht war die Förderlehrerin und das SPZ doof, als sie mir das mitteilten ^^
Geistige oder seelische Behinderungen hatten insgesamt 15 % der schwerbehinderten Menschen, zerebrale Störungen lagen in 9 % der Fälle vor. Bei den übrigen Personen (19 %) war die Art der schwersten Behinderung nicht ausgewiesen.
Quelle: https://www.rehadat-statistik.de/statistiken/behinderung/schwerbehindertenstatistik
Aua, aua, aua!!!!
Ein perfektes Beispiel für fake-news!
Einfach mal “in den Ring geworfen”.
Wers glaubt, wird selig!!!!
Das ist doch die bekannte Methode Rupp. Darauf spekulieren, dass das Gegenüber auf dem gleichen niedrigen Kompetenzniveau ist.
Was kam von Ihnen nochmal kompetentes, außer frustriertem Gemecker, Forderungen, dass Andere erklären sollen wie es geht, während Sie sich auf “geht nicht” ausruhen ,Beleidigungen ggü mir und Rainer Zufall und Ihrer falschen Annahme, GE Kinder könnten nicht lesen oder herausragende Talente (Insel Begabung) haben?
JoS beschreibt den Ist-Zustand der derzeitigen Inklusion aus Sicht eines Regelschullehrers. Das ist sein gutes Recht. Er ist nicht als Sopäd ausgebildet. Was meinen Sie, warum es Sonderpädagogen für verschiedene Förderbedarfe gibt? Wenn Regellehrer das alles nebenbei machen könnten, bräuchte es doch gar keine Sopäds. Und das es ist, wie es ist, dafür können weder die Regellehrer noch die zu wenigen Sopäds etwas. Das einzige, was aus meiner Sicht helfen würde, wenn die betroffenen Eltern massiv Druck auf die Bildungspolitik ausüben würde. Aber das passiert genau so wenig, wie massive Streiks der Lehrer und Erzieher für bessere Arbeitsbedingungen. Stattdessen werden Neiddebatten (wem gehts besser) geführt. Teile und herrsche, funktioniert seit Jahrhunderten. Nur wenn sich alle einig wären, am besten Eltern und alle Lehrer, würde sich etwas wesentlich ändern. Aber das wird wohl nicht passieren, leider!
2% der Gesellschaft hat eine geistige Behinderung! Davon die meisten im höheren und die wenigsten im niedrigeren Bereich. An der Regelschule schaffen etwa 20% mehr Förderschüler einen Abschluß. Dies ist nicht damit zu erklären, dass die wenigen mit sehr niedrigem IQ (unter 25) und denjenigen wenigen, die weder hören, sehen noch sprechen können, meistens an Förderschulen anzutreffen sind.
In unserer 50.000 Einwohnerstadt gibt es an der Förderschule nicht einmal eine Handvoll dieser Kinder und statistisch nur ein blindes Schulkind,nur als Beispiel!
Unsere Förderschule ist dagegen voll mit Jungs überforderter Eltern und viele Migranten und Heimkinder. Meine Tochter hat einen IQ von 62 und ist damit im oberen Bereich GE. Im Gegensatz zu vielen Kindern der Förderschule hat sie eine stärkere Beeinträchtigung, könnte nicht alleine im Straßenverkehr unterwegs sein, bzw, nicht, wenn dort etwas unerwartetes passiert. Und auch nicht allein ins Schwimmbad, obwohl sie schwimmen kann, wegen Gefahren einschätzen!
Die Kinder aus der Förderschule sprechen ganz normal, verstehen alles, sind im Ort unterwegs, treffen sich im Schwimmbad. Die haben allenfalls eine Lernbehinderung und vielleicht mit viel Gejammere der Eltern das GE durchgedrückt bekommen an der absoluten Grenze, damit sie an die Förderschule können und dort ihre Ruhe vorm Leistungsdruck und Hausaufgaben haben. Natürlich gibt es auch stärker behinderte Kinder an der Förderschule aber die meisten dort sind auffällige Jungs! Wir haben das dort ein halbes Jahr ausprobiert. Ich habe natürlich auch Kontakt zu Eltern, kannte auch welche vom Kiga. Ein Sohn einer Mutter ist mittlerweile im Heim. Der andere jetzt an der Förderschule und das ist “… richtig toll” , das von Kind und Familie nun keiner mehr was erwartet. Wie die Berufschancen dann aussehen ist erstmal unwichtig. Wegen der fehlenden gesunden Kinder im Umfeld, hatte die Mutter geplant, diese Kontakte dem Sohn dann über Hobbys zu ermöglichen (stärker beeinträchtigten Kindern müsste man diese Hobbys überhaupt erstmal ermöglichen können, meine Tochter bekam keinen Platz in der Voltigruppe!) . Aber sie hat festgestellt, dass an der FS jede Menge Jungs wie ihrer sind und nur wenig beeinträchtigt, nur sozial und im Lernen.
So! Und aus welchem Grund sollten diese Kinder, die den Großteil ausmachen, nicht vergleichbar mit Förderkindern aus der Regelschule sein? Lass da wegen der GE Kinder mit schwerstem Grad (Ja, DAS meinte ich und nicht Schwerbehindertenausweis wegen Hüftschäden oder ähnlichem, das sind tatsächlich viele!) ,u a aus der Intensivbetreuung 1:1, einen Unterschied von 5 % bezüglich erreichter Abschlüsse, aber nicht über 20%!
Der Text enthält neben gut klingenden Forderungen (wie üblich) wenig konkretes, die Zahlen werden nicht mit entsprechenden Quellen belegt. Aber in einem Punkt gebe ich ihm Recht: Wirkliche Inklusion, die den Namen verdient, bräuchte eine neue Art von Schule. Eine Schule, in der die baulichen und personellen Voraussetzungen erfüllt sind, um Kinder mit Förderbedarf nicht nur als “Gäste” mit dem berühmten “Stuhl dazu” zu sehen. Diese Voraussetzungen sind derzeit an keiner mir bekannten Schule erfüllt und im System auch in absehbarer Zeit (15-20 Jahre) angesichts der vielfältigen demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen nicht zu erfüllen. Es ist ja schön und gut, über einen Idealzustand zu fabulieren, der sich erreichen ließe, wenn Ressourcen keine Rolle spielen würden, aber die Realität sieht leider so aus, dass nicht nur der Bildungssektor chronisch unterfinanziert ist. Ganzheitlich betrachtet haben wir einen Investitionsstau von mindestens 400 Milliarden Euro, eine perspektivisch abnehmende Erwerbsbevölkerung selbst mit hoher Zuwanderung und zusätzlich noch die Kosten der Klimakatastrophe und der notwendigen Investitionen in unsere Sicherheit vor Putin und Co. Zu glauben, dass man in diesem Umfeld praktisch alle Schulen des Landes inklusionsgerecht umbauen und gleichzeitig hunderttausende Stellen im Bildungssektor neu schaffen und auch besetzen könne, ist schlicht utopisch und naiv.
Aber Sie bestehen schon darauf, dass die Inklusion die nächsten 15 Jahre schlechter bleiben kann? Nicht, dass Gewerkschaften etwas verbessern wollen!
Sie bestehen darauf, dass Bildungschancen für alle schlechter werden, “Inklusion” als Alibi für ein Sparmodell genutzt und irgendwelche Ziele postuliert werden, für die es aber keinerlei realistische Perspektive, weder finanziell noch personell gibt. Nicht, dass man aus den tatsächlich zur Verfügung gestellten Ressourcen am Ende noch das bestmögliche herausholt.
“Sie bestehen darauf, dass Bildungschancen für alle schlechter werden, “Inklusion” als Alibi für ein Sparmodell genutzt […] wird?”
Nein. Die Gewerkschaften sehen die Ressourcen offensichtlich auch nicht als Gegenargument, sondern als einen weiteren Grund für ihre Forderungen.
Aber das Schlechterwerden OHNE der Forderung nach Verbesserungen, scheint letztlich Ihr Plan zu sein.
Die Inklusion bleibt, es ist ein wenig schade, wenn Sie sich für keine Besserung einsetzen wollen…
Zum hundertsten Mal: Ich setze mich sehr für eine Verbesserung der Bedingungen ein. Aber die muss zuerst glaubhaft geplant und angegangen werden, bevor man Förderschulen schließt und einfach überall “einen (oft aber auch fünf) Stuhl dazustellt.” Sie lassen sich mit hohlen Phrasen blenden, weil Sie selbst nicht betroffen sind und anscheinend auch keinerlei Empathie gegenüber den betroffenen Kindern haben.
Also setzten Sie sich derzeit NICHT “sehr für eine Verbesserung der Bedingungen ein.”
Sie WÜRDEN es tun, sehen derzeit aber keinerlei Anlass. Oder wie sieht Ihr Einsatz für eine Verbesserung der Bedingungen derzeit aus, wenn Sie Forderungen von Gewerkschaften als unrealistisch abweisen?
“Sie lassen sich mit hohlen Phrasen blenden”
Garantiert… Jetzt setzen wir uns hin und warten darauf, dass die Politik einen voll guten Plan macht und in 20 Jahren auf einen Schlag umsetzt – bis dahin laufen die bestehenden Systeme voll ausgelastet parallel nebenher. Guter Plan 😉
Da scheint jemand auf die Rente zu schielen?
Und was machen Sie derweil? Weiter seltsame Fragen stellen und anderen auf die Nerven zu gehen?
Jetzt wissen Sie dafür aber, was das “Zufallprinzip” ist. So viel zum Thema “entdeckendes Lernen”.
Habe noch eine Weile Arbeitszeit vor mir, da lohnt es sich nicht, sämtliche Probleme auf mein Rentenalter schieben lassen zu wollen.
Zudem könnte ich es miterleben, wenn Forderungen wie Teamteaching langfristig etabliert und umgesetzt würde 🙂
Ich bat JoS zudem wiederholt um Vorschläge.
Er IST seit Jahren an einer inklusiven Schule und kritisierte, ich würde meine Stunden dort unproduktiv nutzen.
WAS ich stattdessen machen soll, interessiert mich ernsthaft
Wie kommen Sie darauf, dass ich in 20 Jahren schon in Pension gehen könnte?
Die bestehenden Systeme laufen schon voll ausgelastet, das bekommen Sie nur nicht mit. Ihr “Plan” läuft darauf hinaus, dass sich daran niemals etwas ändert.
Wie kommen Sie dann auf Ihre 20 Jahre, die aus irgendeinem Grund besser seien sollten als die letzten 15? 😛
Liebe Redaktion,
eigentlich haben Sie recht. Die Inklusionskinder sollten eine Teilhabe in der Gesellschaft haben die ihren Namen auch verdient und davon und sind wir Meilen weit entfernt. Grundsätzlich spräche auch nichts dagegen alle gemeinsam zu unterrichten, denn wird es richtig gemacht hat das große Vorteile. Die eigentlich Kritik ist doch das seitens der Politik ohne Mittel, Plan oder Ressourcen die Inklusion beschlossen und über das Knie gebrochen wurde. So hilft sie keinem die I-Kinder leiden, die anderen Kinder leiden und die Lehrkräfte können selbst bei Aufopferung kaum was daran ändern. Es war so viel Zeit um es vernünftig mit Sinn und Verstand umzusetzen und alle mit zu nehmen. Was jetzt bleibt ist erst einmal mal die mindest Versorgung zu gewährleistet. Tut uns das allen weh, ich glaube schon.
“Die eigentlich Kritik ist doch das seitens der Politik ohne Mittel, Plan oder Ressourcen die Inklusion beschlossen und über das Knie gebrochen wurde.”
Diese Kritik teilen wir. Wir schlussfolgern aber nicht daraus, dass die Inklusion dann eben nicht machbar ist.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die theoretische Machbarkeit zweifelt doch niemand an, nur sind die dafür notwendigen Ressourcen einfach nicht vorhanden. Und da spreche ich nicht nur von Räumlichkeiten und Finanzierung, sondern vor allem von fehlendem Personal. Da praktisch in jeder Klasse eine zweite Lehrkraft (natürlich zur Unterstützung von Kindern mit Förderbedarf ausgebildet) eingesetzt werden müsste, bräuchten wir ein Vielfaches an Lehrkräften. Woher sollen die denn kommen?
Und weil die Ressourcen nicht vorhanden sind, geht es auch theoretisch nicht. So beißt sich die Katze in den Schwanz – und das Schulsystem muss (für alle!) so schlecht bleiben, wie es ist.
Vielleicht stattdessen einfach mal damit anfangen, was die vergangenen 15 Jahre seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention versäumt wurde (und was die Vereinten Nationen anmahnen): einen schrittweisen und sukzessiven Personalaufbau zu planen. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2023/09/mangelhafte-inklusion-die-vereinten-nationen-zeigen-sich-besorgt-ueber-die-verbreitung-von-sonderschulen-in-deutschland/
Dabei allerdings auch die Möglichkeiten einer Neuorganisation der Arbeitszeit an Schulen mitdenken: https://www.news4teachers.de/2023/09/studie-viele-teilzeit-lehrkraefte-wuerden-arbeitszeit-aufstocken-groesstes-hindernis-das-deputatsmodell/
Schlecht ausgestattete, überbürokratisierte Schulen sind in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt kein Naturgesetz. Die skandinavischen Länder machen ja vor, wie’s geht.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nichts gegen den schrittweisen Personalaufbau, den bräuchten wir auch ganz ohne “Inklusion”. Insbesondere dann, wenn endlich mal die reale Arbeitszeit erfasst wird. Aber man muss der Realität ins Auge sehen: Es gibt knapp 800.000 Lehrkräfte an allgemeinbildendenden Schulen, wobei die berufsbildenden Schulen natürlich auch mit der Inklusion beschäftigt sind. Lassen wir die aber mal außen vor, genau wie die Auswirkungen der eigentlich zwingenden Arbeitszeiterfassung. Würde ein Drittel des Unterrichts inklusiv unter angemessenen Bedingungen erteilt, dann bräuchten wir schon 200.000 zusätzliche Lehrkräfte. Und das in Zeiten nicht nur des Lehrkräfte- sondern auch Fachkräftemangels. Also sukzessiven Personalaufbau hin oder her: Woher sollen diese Lehrkräfte kommen?
Derzeit sorgt die “Inklusion” in der Umsetzung nur dafür, dass das Schulsystem für alle schlechter wird. Die Zweiklassengesellschaft wird in den meisten Bundesländern zementiert, weil sich die Gymnasien die Rosinen herauspicken und der Rest der Schulen zur Resterampe verkommt. Und wenn die Gymnasien auch berücksichtigt werden, flüchtet das Bürgertum mit seinem Nachwuchs an Privatschulen, die allesamt gegen den Geist des GG-Sonderungsverbots verstoßen (übrigens wäre das ja auch mal ein Thema für Sie, aber darüber habe ich hier merkwürdigerweise noch nichts gelesen).
Wir haben rund eine Million Beschäftigte an Schulen in Deutschland – und elf Millionen Schülerinnen und Schüler. Das macht ein Verhältnis von 1:11. Der Unterschied zu dem, wie viele Schülerinnen und Schüler tatsächlich in den Klassen sitzen, ist im Wesentlichen dem System geschuldet (Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen, außerunterrichtliche Aufgaben, Bürokratie).
Da sehen wir durchaus Möglichkeiten.
Was wir hier leider feststellen: Viel Leid über die Zustände auf allen Seiten (Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler). Aber kaum jemand scheint daran etwas ändern zu wollen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
@Redaktion
Diese angebliche 1:11 Relation hatten wir doch schon vor kurzem. Sie übersehen dabei schon wieder die Teilzeitbeschäftigten, die Schulleitungen und andere Lehrkräfte mit Abminderungsstunden wegen anderer Aufgaben und dass die Schüler mehr Wochenstunden haben als die Lehrer im Deputat. Wenn man das alles mit einberechnet sehen die Zahlen ein bisschen weniger schön aus!
P.S.: Übrigens ist das wieder ein “schönes” Beispiel für Statistiken, die bei mir allergische Reaktionen auslösen! 🙂
Daraus könnte man also einen höheren Personalbedarf ableiten und müsste ihn wahrscheinlich gegen (nicht mit) der Politik fordern.
Im Teamteaching wäre eine Lehrkraft im Krankheitsfall schon direkt verfügbar und eingeplant…
Das ist lustig. Zwei Kolleginnen pro Klasse? Im Moment haben wir eher zwei Klassen pro Kollegin. (Ich war heute mit 50 Kindern im Sportunterricht.)
Sie sollten noch nichtmal FORDERN, etwas daran veränder zu wollen!
Das wäre lächerlich wie die Forderung nach Freibier und Jungbrunnen 😉
Davon abgesehen, dass die von Ihnen angegebene Relation nicht ganz stimmt (“Die Schulstatistik verzeichnet für das Schuljahr 2022/23 rund 725.000 voll- und teilzeitbeschäftigte Lehrerinnen und Lehrer an allgemeinbildenden Schulen” Quelle: Bundesagentur für Arbeit) und angesichts von Teilzeitstellen auch nicht besonders aussagekräftig ist: Wer soll denn die Vorbereitung und Korrekturen für mich übernehmen? Das müssten ja auch entsprechend ausgebildete Fachkräfte sein. Wie “gut” das funktioniert, wenn man von anderen en detail geplanten Unterricht durchführen muss, habe ich an meiner letzten Schule erleben dürfen. Spoiler: Es ist katastrophal für die Stimmung, die Unterrichtsqualität und am Ende auch die Ergebnisse der Abschlussarbeiten, weshalb das Experiment nach drei Jahren aufgegeben wurde.
Für die Bürokratie bräuchte man Verwaltungsfachangestellte, bei denen (Sie ahnen es sicher) auch ein riesiger Fachkräftemangel herrscht, weshalb viele Schulsekretariate schon heute unter- oder unbesetzt sind.
Fazit: Ich habe bisher noch keinen praktikablen Vorschlag gehört, woher die benötigten Lehrkräftestunden kommen sollen. Aber falls Sie noch andere Ideen haben, nur zu.
Hier wird wieder stark verallgemeinert. Mag ja sein, dass der Durchschnitt bei 1:11 liegt. Aber in welcher inklusiven Regelschule ist das der Fall? Ich habe in der Grundschule ein Verhältnis von 1:28. Zwei Stunden (!) pro Woche kommt die Sonderpädagogin, aber nur, wenn niemand im Kollegium krank ist.
Eben. Herzliche Grüße Die Redaktion
Verstehe ich nicht. Für Sie ist ein Verhältnis 1:11 gleichzusetzen mit einem Verhältnis 1:28?