Immer mehr Gewalt gegen Lehrkräfte – VBE: „Beobachten, dass Respekt gegenüber schulischen Autoritäten abnimmt“

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STUTTGART. Lehrkräfte müssen einer Umfrage zufolge an vielen Schulen mit Bedrohungen, Beleidigungen, Mobbing und sogar körperliche Angriffen umgehen. Die Schulleitungen bundesweit nehmen einen Anstieg wahr, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des VBE ergibt.

„Gewalttaten gegen Lehrkräfte sind keine Einzelfälle.“ (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Eine Lehrerin, die von einem Drittklässler gegen Rücken und Brust geschlagen wird oder ein Kollege, dem ein Vater auf dem Pausenhof in den Rücken springt – die Beispiele, die der Verband Bildung und Erziehung (VBE) gesammelt hat, sind drastisch. Immer wieder  sind Lehrerinnen und Lehrer Opfer von körperlicher Gewalt. Aber auch Beleidigungen, Mobbing und Hasskommentare im Internet sind an der Tagesordnung. Das sind Ergebnisse einer vom VBE beim Institut forsa beauftragten Umfrage unter Schulleitungen in Deutschland.

„Gewalttaten gegen Lehrkräfte sind keine Einzelfälle“, sagt Gerhard Brand, baden-württembergischer Landes- und Bundeschef des VBE. Der Umfrage zufolge nehmen viele Schulleiterinnen und Schulleiter einen Anstieg der Fälle wahr. Demnach gaben 60 Prozent der Befragten an, dass körperliche und psychische Gewalt an ihrer Schule in den vergangenen fünf Jahren eher zugenommen habe. Einen Rückgang der Gewalt registrierten hingegen nur vier Prozent der Befragten.

„Wir hatten eigentlich gedacht, dass wir die Politik mit unseren Daten wachgerüttelt haben. Das ist nicht geschehen“

„Das soziale Klima ist in den letzten Jahren spürbar rauer geworden, das spiegelt sich auch an den Schulen wider“, sagt Brand. Die Daten bestätigten, was viele Lehrkräfte und Schulleitungen immer wieder äußerten: Das soziale Miteinander breche auf, die Empathiefähigkeit bei Kindern und Eltern habe nachgelassen, Konflikte eskalierten häufiger und schneller. „Wir beobachten, dass der Respekt gegenüber schulischen Autoritäten abnimmt und es regelmäßig zu Grenzüberschreitungen kommt“, sagte der Gewerkschaftschef.

Viele Schulleitungen berichteten in der Umfrage von Fällen, bei denen Lehrkräfte beschimpft, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt wurden. Knapp zwei Drittel aller Befragten (65 Prozent) kann sich an einen entsprechenden Fall in den vergangenen fünf Jahren erinnern.

An mehr als jeder dritten Schule wurden Lehrkräfte über das Internet bedroht (36 Prozent) oder auch körperlich angegriffen (35 Prozent). Das sind ähnliche Werte wie bei einer Befragung im Jahr 2022. 2018 lagen die Werte deutlich niedriger. Kritik übte Brand an der Reaktion der Politik auf die gestiegenen Zahlen. „Wir hatten eigentlich gedacht, dass wir die Politik mit unseren Daten wachgerüttelt haben. Das ist nicht geschehen“, sagt der VBE-Vorsitzende.

„Wenn 18 Prozent der Schulleitungen sehen, dass die Meldung von Vorfällen seitens der Schulbehörden nicht gewünscht ist, hinterlässt uns das fassungslos“

Man habe von der Politik Versprechungen gehört, dass das Thema ernst genommen und Chefsache werde. „Wenn die Politik es wirklich so behandelt hat, dann hat sie auf ganzer Strecke versagt“, kritisiert Brand. Die Kultusministerien müssten Vorfälle überhaupt erst einmal erfassen. Zudem müssten betroffene Lehrkräfte durch ihren Dienstherrn besser unterstützt werden.

Weitere Ergebnisse:

  • An Haupt-, Real- und Gesamtschulen (74 Prozent) sowie Förder- und Sonderschulen (68 Prozent) kommt es in besonderem Maße zu Fällen psychischer Gewalt. Auch körperliche Angriffe auf Lehrkräfte treten vermehrt, fast doppelt so oft wie im Durchschnitt, in Förder- und Sonderschulen auf (66 Prozent).
  • In den meisten Fällen wurden Schülerinnen und Schüler und deren Eltern zu Tätern gegenüber Lehrkräften. So gingen beispielsweise physische Übergriffe in 97 Prozent der Fälle von Schülerinnen und Schülern aus, welche auch im Falle von Cybermobbing in 72 Prozent der Fälle am häufigsten von den Schulleitungen als Täter genannt wurden. Im Falle psychischer Gewalt in direkter Begegnung nannten die Schulleitungen Eltern (79 Prozent) als häufigste Tätergruppe.
  • Zudem kam es innerhalb der letzten fünf Jahre an elf Prozent der Schulen dazu, dass Erwachsene ohne jegliche Verbindung zur Schule zu Tätern gegenüber Lehrkräften werden. Dieses Phänomen sei erstmals zutage getreten, als es im Zusammenhang mit der Umsetzung der coronabedingten Hygienemaßnahmen dazu kam, dass schulfremde Menschen Lehrkräfte stellvertretend für die Politik verantwortlich für die damalige Situation machten. Damals wurden bis zu einem Viertel der Gewaltvorfälle von Menschen ohne Bezug zur Schule ausgeübt.

Brand kommentiert: „Wir dürfen nicht dulden, dass Menschen ohne Bezug zur Schule Lehrkräfte als Projektionsfläche für ihre politische Unzufriedenheit auserkoren haben und ihre Frustration und ihren Hass an unseren Kolleginnen und Kollegen ausleben. Die Schülerinnen und Schüler – insbesondere an den Grundschulen – befinden sich noch in der Entwicklung, was ihre emotionalen und sozialen Kompetenzen angeht. Entscheidet sich aber ein erwachsener Mensch ohne Bezug zur Schule, Gewalt gegen Lehrkräfte auszuüben, kann und darf es keine Entschuldigungen geben. Der Dienstherr muss dieser Entwicklung endlich Einhalt gebieten.“

  • Nur gut die Hälfte der Schulleitungen ist der Meinung, betroffene Lehrkräfte ausreichend unterstützen zu können. Meist scheitert es an uneinsichtigen Täterinnen und Tätern (74 Prozent) und kooperationsunwilligen Eltern (71 Prozent). Allerdings werden auch die zu hohe Aufgabenfülle (58 Prozent), bürokratische und aufwändige Strukturen bei der Meldung von Gewaltfällen (49 Prozent) und unzureichende Unterstützung durch den Dienstherrn genannt (35 Prozent Ministerium, 27 Prozent Schulverwaltung). Wie schon 2022 berichtet fast ein Fünftel der Schulleitungen, dass die Meldung von Gewaltvorfällen seitens der Schulbehörde nicht gewünscht sei.

Brand dazu: „Ob Täterinnen und Täter Einsicht zeigen, ist eine individuelle Frage, die wir nur wenig beeinflussen können. Wenn allerdings 18 Prozent der Schulleitungen sehen, dass die Meldung von Vorfällen seitens der Schulbehörden nicht gewünscht ist, hinterlässt uns das fassungslos. Die Fürsorgepflicht des Dienstherrn endet nicht, wenn es unangenehm wird. Vielmehr ist sie besonders bedeutsam, wenn Lehrkräfte Opfer von Gewalt werden. Anstatt Meldungen kritisch gegenüberzustehen, sollte der Dienstherr niedrigschwellige Meldungen und eine umfassende psychologische und juristische Unterstützung ermöglichen.“

  • Auch im Bereich der Prävention sehen Schulleitungen Hürden. Insbesondere der allgegenwärtige Personalmangel verhindert vielerorts gelingende Präventionsarbeit. Dies meldeten vier von fünf Befragten. Fast ebenso oft wünschen sich Schulleitungen eine engere Zusammenarbeit mit staatlichen Institutionen (77 Prozent) und die Unterstützung durch multiprofessionelle Teams (75 Prozent). Ebenso wünschen sich mehr als zwei Drittel der Schulleitungen mehr Angebote zur Fort- und Weiterbildung.
  • Erstmalig wurde in diesem Jahr abgefragt, ob Schulen mit einem zweiten Alarmsignal ausgestattet sind, um Schülerschaft und Lehrkräfte – beispielsweise im Fall eines Amoklaufs – dazu aufzufordern, im Unterrichtsraum zu verbleiben und sich zu verbarrikadieren. Dies konnten lediglich gut die Hälfte der Schulleitungen bejahen. An 43 Prozent der Schulen gibt es diese zusätzliche Sicherheitsvorkehrung nicht.

Hierzu Brand: „Die Kommunen müssen an dieser Stelle stärker in die Pflicht genommen werden. An dem Schutz und der Sicherheit aller an Schule Beteiligten darf kein Preisschild hängen. Hier muss die Politik nachbessern und im Zweifelsfall finanziell klammen Kommunen unter die Arme greifen.“

Für die Umfrage unter den Lehrkräften hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa zwischen Mitte September und Mitte Oktober vergangenen Jahres gut 1.300 Schulleitungen bundesweit befragt, darunter auch etwa 250 in Baden-Württemberg. Die Ergebnisse sind laut Forsa mit einer Fehlertoleranz von drei Prozentpunkten repräsentativ. News4teachers / mit Material der dpa

Ein Kollegium ruft per Brandbrief um Hilfe: Gewalt und Chaos regieren an der Schule – Lehrkräfte werden bedroht

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Katze
18 Tage zuvor

VBE: „Beobachten, dass Respekt gegenüber schulischen Autoritäten abnimmt“Welche schulischen professionellen Autoritäten? Die sind doch seit Jahrzehnten nicht mehr erwünscht und wurden von Bildungspolitik und Bildungsideologie systematisch untergraben.
Zu antiautoritären Dienstleistern, Animateuren und zeitgeistkonformen Lernbegleitern degradiert, von welchen erwartet wird, dass alle Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihren kognitiven Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen chancengleich ohne große Anstrengungen, erzieherische Sanktionsmaßnahmen und “bösen” Wettbewerb mit höchsten Lernerfolgen und Bestnoten durch die “Komfortzone Schule” durchgewunken werden.
Wer wundert sich da noch, wenn es diesen “Dienstleistern” gegenüber an Respekt und Wertschätzung fehlt? Wertschätzung und effektive Unterstützung von Lehrenden und Erziehenden lassen unsere Dienstherren doch auch vermissen.

Fräulein Rottenmeier
18 Tage zuvor

In den letzten Jahren gab es zwei Situationen, die bedrohlich waren. Einmal wurde eine Kollegin von einem Vater bedroht. Daraufhin haben wir umgehend die Polizei einschaltet, die den Vater besucht hat und eine sehr ernste Ansprache hielt. Das andere Mal war während der Coronazeit, als ein Vater sich sehr grenzverletztend im Schulgebäude verhielt und in der Folge meine eindeutige EMail im Internet auf einschlägigen Seiten hochgeladen hat. Ab da bekam ich sehr viele Drohmails, Anrufe, Briefe immer mit dem Hinweis, dass man mich eines Tages schon zur Rechenschaft ziehen würde und ich dann dran wäre….
Mein Vorgesetzer wiegelte ab und die Bezirksregierung riet mir Anzeige zu erstatten. Habe ich gemacht…..Ich hätte allerdings erwartet, dass meine Vorgesetzte Stelle dies für mich getan hätte….

Ansonsten gibt es immer wieder kleine Vorfälle, die eher ein ungutes Gefühl hinterlassen. Hier versuchen wir konsequent die Kolleginnen niemals alleine mit den entsprechenden Eltern im Gespräch zu lassen. Da sind wir mindestens zu zweit….

Mit unseren Kindern haben wir bisher wenige gewaltvolle Erfahrungen gemacht. Allerdings nehmen wir unsere Schulregeln (werden immer wieder besprochen, auch die Konsequenzen) auch sehr genau, arbeiten sehr präventiv mit Sozialtrainings ab Klasse 1, mit Verhaltenstrainings, mit pädagogische Insel, mit permanenten Beratungsgesprächen durch unsere Schulpsychologin, mit Coachingmöglichkeiten für unsere KuK, wenn nötig auch mit Mediation.

Hysterican
17 Tage zuvor

“Mein Vorgesetzer wiegelte ab und die Bezirksregierung riet mir Anzeige zu erstatten. Habe ich gemacht…..Ich hätte allerdings erwartet, dass meine Vorgesetzte Stelle dies für mich getan hätte….”

Das ist genau die Masche der BzR DT.
Habe in meiner Dienstzeit genau diese Vorgehensweise mehrmals bei KuK erleben müssen. Hier nur ein Bsp.:
Ein Vater betritt den Klassenraum und schlägt dem L so ins Gesicht, dass dessen Nasenbein gebrochen war. Anlass: Streit um eine Note des Sohnes.
Bitte bei der BzR DT um juristischen Beistand, weil dieses im dienstlichen Kontext geschehen ist, nicht davon losgelöst werden kann ubd daher ein “Übergriff im Amt” darstellt

Reaktion der BzR DT:
Nein, das sei ein persönlicher Konflikt (!!) zwischen Lehrer und Vater (Streit um die erteilte Note zwischen L und Vater und nicht zwischen Institution und Eltern) und damit müsse dieser zivilrechtlich Strafantrag stellen …. inkl. der damit verbundenen Kosten für das Verfahren, den Anwalt usw .

Ergebnis:
Vater soll eine sehr geringe Schmerzensgeldzahlung leisten, was dieser als Harz4-Empfänger mit großer Familie angeblich nicht leisten kann – Zahlungen unterbleiben – Folgeverfahren werden eingestellt – Vater organisiert weitere Bedrohungen gegen L mithilfe seiner großen Verwandtschaft kosovarischer Herkunft.)

Das spricht sich natürlich herum und sorgt nicht für Abschreckung gegenüber solchen Taten, sondern “ermutigt” gewaltbereite Eltern, im Streitfall z.B. wegen Zensurvergaben, diese uneingeschränkt umzusetzen.

Die Fürsorgeverpflichteten “verpissen” sich gekonnt ubd konsequent aus der Verantwortung.
Als LuL lernt man, diese Dimension bei evtl drohenden Konflikten immer mitzudenken.
Und man bedenkt diese Konsequenzen auch immer mit, sobald es zu massiveren Konflikten mit Eltern kommt – und backt kleine Brötchen.

Katze
17 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

So ist es! LuL sollen immer kleinere Brötchen backen
und gegenüber Eltern, welche die dicke Lippe riskieren (besser immer öfter unreflektiert und selbstverständlich zeigen – Risiko liegt ja bei uns) den demütigen Bückling geben.
Landesamt für Schule und Bildung (Dienstherr in Sachsen) zu Kollegen im Konfliktfall:
“Wir müssen doch den Eltern etwas anbieten.”
Und wir können nicht noch mehr Frust durch immer kleine Brötchenhäppchen in uns hineinfressen, denn oftmals kommen wir jetzt schon aus dem K…en kaum heraus.

Mariechen
18 Tage zuvor

Ich arbeite seit 25 Jahren an einer GS und wurde bislang 2x körperlich von Eltern attackiert. Mein damaliger SL hat leider nicht eingegriffen. Ich habe immer sofort Anzeige erstattet, aber ja, es wird alles gerne totgeschwiegen. Das Wichtigste ist, es darf bloß nichts an die Öffentlichkeit dringen. Nicht über Probleme reden ist die Devise. Viel schlimmer als die körperlichen Angriffe finde ich die verbalen Entgleisungen, die täglichen Schuldzuweisungen, das Nichtgrüßen und die allgemeine Respektlosigkeit, die übertriebenen, nicht zu erfüllenden Forderungen, die schriftlichen Drohungen und dieses ständige ,… das regelt dann mein Anwalt.‘ Schwache SL knicken schnell ein und an runden Tischen sitzt man da wie der Depp vom Dienst und erhält Beratungen von Menschen, die noch nie vor einer Klasse gestanden haben.
Mit mir nicht mehr! Ich lehne inzwischen jede Beratung ab, da diese nur ein Ziel hat: den Lehrer mundtot zu machen und das Problem wegzuschieben. Denn meist müsste man ja sonst an die Eltern ran und mal schauen was da schief läuft.
Aber wen wundert es. Selbst hier im Forum finden es doch erstaunlich viele Leute völlig okay, wenn Kinder auch mal Stühle schmeißen und jemand sagt mal sagt: Lehrer sind faule Säcke. Warum müssen Lehrer immer nur ihre eigenen Befindlichkeiten vor sich hertragen? Unhaltbare Zustände haben wir inzwischen. Und wehe eine SL samt Kollegium schreibt über diese Vorgänge einen Brandbrief: zack, isse weg!

Realist
18 Tage zuvor
Antwortet  Mariechen

Der SL übernimmt die Fürsorgepflicht für den Dienstherrn stellvertretend im schulischen Kontext. Wenn der Angriff keine Kosequenzen von Seiten der SL hatte (Hausverbit o.ä.) ist das eine Verletzung dienstlicher Pflichten: Dientsaufsichtsbeschwerde bei der Schulbehörde einreichen.

Mariechen
18 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Ja, ist alles passiert.

Teacher Andi
18 Tage zuvor
Antwortet  Mariechen

Dieses Totschweigen ist das Schlimme, nur nichts nach außen dringen lassen und ja nicht negativ auffallen. Leider sind etliche SL dienstbeflissen und buckeln nach oben, sehr schade. Denn gerade denen “da oben” gehört längst gehörig die Meinung gegeigt und die Fakten an den Kopf geworfen. Dies spiegelt die ganze Wertschätzung gegenüber der LK wider, denn da ist immer noch keine wirkliche, trotzdem man Lehrer dringend braucht. Und der rosa Elefant im Raum, der immer dicker wird und sicher nicht mehr übersehen werden kann, wird immer noch kategorisch ingnoriert.

DerechteNorden
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Das würde mich auch interessieren.
Wahrscheinlich meint er Kids mit Migrationsgeschichte.
Ich wprde ihm entgegnen, dass bei mir an der Schule die Lehrkräfte angreifende S*S samt und sonders “Bio-Deutsche” waren.

Mariechen
18 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es gibt beides. Ein deutscher rechtsradikaler Vater, der mir ,auf die Fresse hauen’ wollte und ,jetzt mal andere Saiten bei mir aufziehen’ wollte und eine griechische Mutter, die mir den Arm umgedreht hat. Spielt keine Rolle. Es geht nicht um die Nationalität, sondern um die allgemeine Verrohung in der Gesellschaft und die Ansicht, dass wir als Lehrer Dienstleister sind und dafür sorgen müssen, dass es klappt.

DerechteNorden
17 Tage zuvor
Antwortet  Mariechen

Nun, ich frage mich nur, was Teacher Andi mit dem “rosa Elefanten” meint.

Mariechen
16 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich weiß es nicht. Die Frage muss Teacher Andi beantworten.

Lisa
17 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bei uns ist das nicht so. Aber auch bisher keine Flüchtlinge ( damit meine ich die Fluchtbewegung seit 2015) Es gibt noch andere Strukturen, auch aus dem europäischen Raum, die eine gewisse Gewaltaffinität begünstigen.
Ist aber nicht ganz neu. Schon während des Jugoslawienkrieges gab es zumindest an meiner Schule etliche gewaltbereite Eltern und Schüler.
Neu ist die gestiegene Anzahl.

Besseranonym
17 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Nein @ Lisa nein –
nicht die böse böse gestiegene Flüchtlingsanzahl muss gefürchtet werden.

Ein anderer, stimmt, ja, ist auch Ausländer, wird Ihnen viel mehr zu schaffen machen.

https://www.der-postillon.com/2025/01/musk-klassensprecherwahl.html

Sollte eigentlich Satire sein, aber wenn ich so überlege 🙂

Derweil schon mal den Fragebogen ausfüllen 😉

https://www.der-postillon.com/2025/01/sonntagsfrage-musk-geste.html

Mika
18 Tage zuvor

Eine Kollegin von mir wurde während ihrer Tätigkeit als Lehrkraft von einem Schüler rassistisch beleidigt.Sie hat es zur Anzeige bringen wollen. Als der Dienstherr sich weigerte, die private Adresse der Kollegin durch die Dienstadresse zu ersetzen, hat sie dankend auf die Anzeige verzichtet. Wir haben Nazi-Eltern, die verbal extrem aggressiv gegen Lehrkräfte vorgehen. Da keine Lehrkraft zuhause Besuch von denen bekommen will, gehen keine Anzeigen raus.
Soviel zum Thema Fürsorge des Diemstherrn…

Fräulein Rottenmeier
18 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Aber wie sollte denn die Adresse bekannt werden? Das unterliegt doch dem Datenschutz.

Mariechen
18 Tage zuvor

Der aggressive rechtsradikale Vater in meiner Klasse brauchte keine Adresse. Wenn man nicht in einer großen Stadt wohnt, ist das kein Problem herauszufinden, wo der Lehrer wohnt. Die Anzeige ging trotzdem raus.

sprachlos
18 Tage zuvor

Also ich wurde einmal außerhalb von Schule von einem anderen Autofahrer angezeigt. In dem dann nachfolgenden Schreiben über die Einstellung des Verfahrens waren in Klarschrift sowohl meine als auch seine Adresse genannt.
Hätte ich im Nachgang auch vorbei fahren können, war mir aber zu weit

Realist
18 Tage zuvor

Die steht in der Akte, die bei der Strafanzeige angelegt wird. Und diese Akte kann der Anwalt der Gegenseite anfordern…

Es ist ein UNDING; dass der Dienstherr seine ihm der Fürsorgepflicht unterstellte Lehrkraft hier nicht unterstützt. In wenigen anderen Berufen ist so ein Verhalten denkbar!

Gen Z sollte sich sehr gut überlegen, in diesen Zirkus noch einzusteigen. Es wird garantiert nicht besser!

Marie
18 Tage zuvor

Da muss man nur einen kennen, der einen kennt… Ich bin mit meinem Privatleben allgemein schon ganz, ganz vorsichtig.

Caro
17 Tage zuvor

Echt jetzt?
Irgendein Anwalt der Gegenseite wird schon entsprechende Akteneinsicht bekommen.
ZACK: Leak!

Mika
17 Tage zuvor

Die Polizei erfasst die Adresse des Anzeigenerstellers, und diese ist dem Beschuldigten zugänglich zu machen. Bedeutet: weigert sich der Dienstherr, als Adresse des Anzeigenerstellers die Adresse der Schule (oder des zugehörigen Schulamtes in meinem Fall) zuzulassen, geht die Privatadresse des Anzeigenstellers an den Beschuldigten.
Merkwürdigerweise ist es kein Problem, als Mitarbeiter des Schulamtes in solchen Fällen die Dienstadresse zu verwenden. Nur bei Lehrern sperrt sich das Schulamt, obwohl uns das eigentlich zusteht.
Für solche Kämpfe hat hier keiner mehr Kraft. Wie die Bildungspolitik mit ihren Lehrern umgeht, kann man gerade in Berlin an der Bergius gut mitverfolgen.

Doro
17 Tage zuvor

Bei einer Anzeige hätte ein gegnerischer Anwalt Recht auf Akteneinsicht.

Fräulein Rottenmeier
17 Tage zuvor

Ah, okay, das wusste ich nicht! Dann haben ja alle ermittelten Beschuldigten von damals (siehe obigen Thread) ja potentiell meine private Adresse…..wow….ich bin erschüttert….

Mika
17 Tage zuvor

Das ist so, ja. Hat Sie die Polizei nicht darauf hingewiesen? Unsere Beamten kennen das Spiel mit dem Schulamt schon und teilen das einem bei Anzeigestellung mit.

447
18 Tage zuvor

Offene Frage an das Kommentariat:

Unter den aktuell gegebenen Bedingungen, warum GENAU* sollten sich:
1) Eltern
2) Schüler
so verhalten, sofern sie das nicht sowieso schon tun?

(*genau = welche konkret objektivierbaren Anreize, Belohnungen, Nachteile, Strafen usw. usf. . Erinnerung: Unter aktuell real gegebenen Bedingungen, ‘pädagogischer Konjunktiv’ [hättekönntesolltemüsste] zählt nicht)

Mondmatt
17 Tage zuvor

Was mich hier erstaunt ist nicht die Erkenntnis der zunehmenden Gewalt gegen Lehrer, sondern das wirklich verblüffende Erstaunen über die Folgen der eigenen Taten.

Ist unsere Politik wirklich besorgt oder werden wir von den betroffenen Gesichtern nur veralbert?

Die Schulpolitik lief doch in den letzten Jahrzehnten darauf hinaus die Lehrer als Sündenböcke den Löwen zum Fraß vor zu werfen.

  • Das Lehrerbild wurde, um eigenes Versagen zu verbergen, in der Öffentlichkeit gnadenlos demontiert. Lehrer waren entweder Deppen (faul, unfähig, bahnbrechende “Reformen” um zu setzen) oder autoritäre Bösewichte (zu strenge Machtmenschen aus dem letzten Jahrhundert). Eben was gerade passte.
  • Um die Folgen zu tarnen wurden den Lehrern von Seiten des Dienstherren jegliche Unterstützung bei Krisenfällen verweigert. Gepflegt wurde nur das Bild der heilen Schulwelt in der Öffentlichkeit.
  • Aus Gründen einer falsch verstandenen Pädagogik wurden gleichzeitig alle disziplinarischen Handlungsspielräume auf quasi Null reduziert. Selbst für übelstes Fehlverhalten hat der Schüler maximal den bösen Finger als Konsequenz zu erwarten.
  • Auf Seiten der Schüler und Eltern wurden parallel dazu ziemlich unrealistische Erwartungshaltungen geweckt. Man vermittelte, dass praktische jeder, unabhängig von Verhalten oder Leistung, einen Anspruch auf einen hervorragenden Abschluss hat.

Nun ist oder tut man erstaunt, dass Schüler und Eltern diese Spielräume ausnutzen.

In bestimmten bildungsfernen Schichten ist man bei der Konfliktlösung eben schnell beim Faustrecht. Warum dann nicht auch in der Schule. Immerhin ist man da vor Konsequenzen sicher und Lehrer sind doch eh der Watschenmann der Nation. Also warum da nicht Interessen mit Gewalt durchsetzen.

Auch Eltern und Schüler aus bürgerlichem Milieu reagieren schon mal ungeniert aggressiv wenn der bekanntermaßen böse Lehrer ihren Kindern den als sicher garantierten Erfolg vorenthält. Lange gepflegte Feindbilder machen es ja auch einfach. Das Kind ist hochbegabt, schuld ist der Lehrer. Da kann man schon mal dem Lernerfolg mit ein paar Schlägen in die fresse nachhelfen. Das ist eben gerechter Volkszorn.

Ich denke das wird in den nächsten Jahren auch eher schlimmer als besser werden.

Dejott
17 Tage zuvor

Nur mal so,bevor Diskussionen in die falsche Richtung abgleiten.
Am Telefon angegangen und angebrüllt oder bei meinem Chef oder Arbeitgeber angeschwärzt, wurde ich bislang ausschließlich von deutschen Eltern.
Eingewanderte Eltern mit muslimischem Hintergrund habe ich bislang als ausgesprochen höflich erlebt. In der Regel kommen beide Elternteile. Ein Vater entschuldigte sich für das Verhalten seines Sohnes.

Andreas Schwichtenberg
17 Tage zuvor
Antwortet  Dejott

Ich war nur 2 Jahre an öffentlichen Schulen, kann diese Erfahrung aber bestätigen. Wobei ich generell kaum schlechte Erfahrungen mit Eltern gemacht habe, aber die migrantischen Eltern waren in Gesprächen durchweg merkbar freundlicher.

candela
17 Tage zuvor

Ich unterrichte an einer Grundschule und werde regelmäßige von Schülern beleidigt, mir Gegenständen beworfen oder letztens sogar geschlagen.
Fast jeden Tag werde ich einer massiven Gewalt ausgesetzt. Aussagen mir gegenüber wie “halt die Fresse, f..ck dich, mach doch, hast mir gar nichts zu sagen” höre ich jeden Tag. Die Schüler die sich provoziert fühlen gehen einfach aufeinander los und schlagen mit der Faust ins Gesicht oder treten den liegenden in den Bauch.
Respektlosigkeit vom feinsten aber dann der Lehrkraft zu betonen ob diese weiß die Kinderrechte kennt und wenn nicht dann würden die Eltern sie dran erinnern…
Also ich bin schon psychisch am Ende.

Marie
17 Tage zuvor
Antwortet  candela

Ds klingt schlimm. Warum, um Himmels Willen, bleiben Sie an dieser Schule?

Fräulein Rottenmeier
17 Tage zuvor
Antwortet  Marie

Ich würde auch alles, wirklich alles daran setzen, da weg zu kommen….das würde ich nicht aushalten!

mama51
17 Tage zuvor

Dass die Bedrohungen, die Respektlosigkeit, Gewalt und Chaos immer weiter zunehmen, liegt m. M.n. tatsächlich auch an den allmählich ausufernden “Rechten”, die den Eltern zugestanden werden. Jedes Elternteil hat das Recht gegen LK / SL “vorzugehen”, mit juristischen Konsequenzen nicht nur zu drohen, auch kleinteilige pädagogische Maßnahmen zu ignorieren bzw. abzulehnen (“mein Kind muss die Sonderaufgabe nicht machen! Oder: Das Gesprächsprotokoll / Zeugnis unterschreibe ich nicht… usw.)
Das gültige Schulrecht -was auch immer inzwischen darunter verstanden werden kann – ist mehr als ein zahnloser Tiger, die Schulaufsichten aller BL meistens buckelnde Feiglinge, alternativ auch Faulpelze, …was soll man sagen:
Geliefert wie bestellt! Schade 🙁

Schulmeister
17 Tage zuvor
Antwortet  mama51

„Das Gesprächsprotokoll / Zeugnis unterschreibe ich nicht… usw.“
Na ja, die Unterschrift beim Zeugnis bestätigt ja nur die Kenntnisnahme, kein zwingendes Einverständnis.
Was die Unterschrift des Gesprächsprotokolls betrifft, könnte ja – wenn es denn sein muss – eine persönliche.Stellungnahme ergänzt werden.
Das wäre nun alles kein Zeichen mangelnden Respekts, sondern bestenfalls von Unkenntnis über bestimmte Verfahrensweisen. Die übrigen im Thread genannten Beispiele sind allerdings heftig genug

Pauker_In
17 Tage zuvor
Antwortet  Schulmeister

Ein Gesprächsprotokoll muss von den Eltern m. E. auch nicht unterschrieben werden. Vom Lehrer unterschrieben hat es rechtlich dennoch seine Bedeutung.

mama51
16 Tage zuvor
Antwortet  Pauker_In

Natürlich, da haben Sie völlig Recht. Trotzdem sind i. d. R. in einem Eltern- Lehrergespräch, dem die Eltern die Unterschrift verweigern, durchaus einige respektlose “Momente” seitens der E. vorgefallen, sonst müsste die U-Schrift ja nicht verweigrt werden… So hatte ich das gemeint.

Andreas Schwichtenberg
17 Tage zuvor

Da bin ich froh, dass ich den Absprung geschafft hab und nicht mehr Regelschulvollzugsbeamter, sondern freiberuflicher Nachhilfelehrer bin. Ist zwar deutlich geringerer Verdienst, und mit über 60 Unterrichtsstunden/Woche in Prüfungsphasen auch nicht gerade unanstrengend, aber das Arbeiten mit den Schülern ist halt um Welten angenehmer. Und fachlich deutlich effektiver.

Jessie
17 Tage zuvor

Schon witzig, was die VBE alles so feststellt.

Ignoriert werden aber gleichzeitig, die schon mindestens 20 Jahren nicht mehr funktionieren und Probleme von der Politik und den Verantwortlichen totgeschwiegen werden.
In Hagen (NRW) gibt schon länger Schulen, in denen so gut wie jeder Lehrer schonmal verprügelt worden ist. Dort werden die hiesigen Nachwuchsgangster ausgebildet. Eine rechtsfreier Zone.
Dann gibt es noch weitere bekannte Städte (u.a Dortmund, Mühlheim, Duisburg, Herne,…) deren Schulen auch schon brennen.
Vielleicht hört man ab und an mal, dass ein Lehrer in Scharnhorst fast umgebracht würde. Nunja, die anderen Probleme sind dort ja nicht ganz so krass und können ignoriert werden.