Lehrer missbraucht 13-Jährige; um Hilfe gebetener Vertrauenslehrer fordert Nacktbilder von ihr

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ERFURT. Ein Lehrer räumt vor Gericht den Missbrauch an seiner Schülerin (sogar auf einer Klassenfahrt) ein. So weit, so schlimm. Was darüber hinaus zum Prozessauftakt in Erfurt bekannt wurde, ist allerdings beispiellos: Die Schülerin wandte sich hilfesuchend an einen Vertrauenslehrer – der presste dem Mädchen dann offenbar Nacktbilder ab. 

Das Gericht hat zu urteilen – gleich in zwei Fällen. Foto: Shutterstock

Zungenküsse, unsittliche Berührungen, Sex: Ein Gymnasiallehrer steht wegen sexuellen Missbrauchs einer Schülerin vor dem Landgericht Erfurt. Zum Prozessauftakt räumte der Angeklagte über seine Verteidiger die Vorwürfe vollumfänglich ein. Zudem wurde ein Täter-Opfer-Ausgleich in Höhe von 30.000 Euro angeboten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 63-Jährigen insgesamt 84 Fälle im Zeitraum von 2016 bis 2020 vor.

Vorwurf: Missbrauch auch auf Klassenfahrt

Der Klassenlehrer, der Sport und Geschichte unterrichtete, soll sich an seiner Schülerin in der Schule, auf Klassenfahrten und in seinem Wohnhaus vergangen haben. Dabei kam es laut Anklage auch zum ungeschützten Geschlechtsverkehr mit dem Mädchen, das zum damaligen Zeitpunkt 13 Jahre alt war.

Die sexuelle Beziehung zu der Schülerin habe sich aus einem Vertrauensverhältnis heraus entwickelt, sagte der in dritter Ehe verheiratete Studienrat, der selbst Vater ist. Er übernehme die Verantwortung dafür, gleichzeitig sagte er, er habe es immer habe beenden wollen und dass er Kondome verwendet habe. «Mir war schon nach dem ersten Mal klar, dass es falsch war», sagte der Angeklagte.

Geständnis als Schlüssel zur Strafmilderung

Vor der Erklärung hatte der Vorsitzende Richter Holger Pröbstel dem Angeklagten deutlich gemacht, dass nur ein vollumfängliches Geständnis zu einem Straferlass führen könne. Damit erspare er dem Opfer eine Aussage vor Gericht. «Sie haben den Ausgang des Urteils und den Verlauf der Verhandlung in der Hand», sagte Pröbstel zu dem Angeklagten. Auch stellte Pröbstel klar, dass das Mädchen Halt und eine Vertrauensperson gesucht habe und keine sexuellen Dinge für sie im Fokus gestanden hätten.

Der Prozessbeginn wurde von einem großen öffentlichen Interesse begleitet, die Plätze im Gerichtssaal reichten für die zahlreichen erschienenen Besucher nicht aus. Der Angeklagte, der in Handschellen in den Gerichtssaal geführt wurde, sitzt derzeit in Untersuchungshaft.

Und ein weiterer Lehrer der Schule wurde angeklagt: Die Schülerin hatte sich wegen des sexuellen Missbrauchs hilfesuchend an einen Vertrauenslehrer der Schule gewandt. Statt zu helfen, soll dieser aber dann mit ihr sexuelle Bilder ausgetauscht haben. Im Zuge weiterer Ermittlungen und einer Durchsuchung bei dem Verdächtigten wurde im Sommer Haftbefehl auch gegen den Vertrauenslehrer erlassen. Er soll sich an mehreren anderen Schülerinnen vergangen haben, so der Vorwurf.

Gegen ihn wurde laut Staatsanwaltschaft inzwischen Anklage wegen des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen und Vergewaltigung sowie der Verbreitung jugendpornografischer Inhalte erhoben. Einen Prozesstermin in diesem Fall gibt es bislang nicht. News4teachers / mit Material der dpa

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7 Kommentare
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Simsalabim
1 Monat zuvor

Das ist für mich einfach nur unfassbar!

unverzagte
1 Monat zuvor

Wie in den Reaktionen von Töchtern nach unsäglichen Merz Behauptungen deutlich wurde: Gefahren für Mädchen und Frauen lauern in vertrauter Umgebung. Anstatt Feindbilder zu schüren, sollte der Kanzler besser Frauenhäusern und Beratungsstellen unterstützen.

Einer
1 Monat zuvor

Schon NACH dem ersten Mal war ihm klar, dass es falsch war? Vielleicht hätte ihm dies auffallen können BEVOR er das Kind missbraucht. Einsperren und den Schlüssel wegschmeißen. Solche Typen dürfen nie wieder auf die Straße kommen.

Eddi
1 Monat zuvor

Extrem übel und auch immerwieder erschreckend, wie viele (nachweisbare) Fälle es manchmal gibt, bis die Strafverfolgunsgbehörden davon erfahren. Über 80 Vergehen und wer weiß, wie viele noch, die nicht nachgewiesen werden konnten…. extrem übel!!!!!
Schlimm, dass es solche Dinge überhaupt gibt, dass dann aber gerade im eigentlich Safespace Schule, dann so etwas passiert ist extrem schlimm, dass das Mädchen sich dann auch noch jemandem anvertraut und von diesem dann damit erpresst wird, setzt dem ganzen die Krone auf.

Ich spüre extreme Verachtung für die ehemaligen Kollegen und hoffe, dass sie sehr sehr lange im Gefängnis bleiben müssen, und dass Familie und Kinder sich abwenden!!!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Ich bin ganz ehrlich: Ich las diesen Artikel nicht. Ich will, kann und werde es nicht.

Allerdings möchte ich der Redaktion rückmelden, dass ich solche Nachrichten für sehr wichtig halte. Die Überschrift allein ist bereits Realität genug, wachsam zu bleiben.

Ich bezweifel, dass dies er meistgelesenste Artikel wird, aber bleiben Sie hier weiterhin vorbildlich wie bisher!

Se Länd
1 Monat zuvor

WTF, wenn die nicht aus dem ÖD fliegen vergess’ ich mich.

Ceterumcenseo
1 Monat zuvor

Beide aus dem Beamtenverhältnis entfernen! Unfassbar und nur widerlich!