Durch die Corona-Pandemie hat das Thema „Digitale Bildung“ deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen. Doch schon lange bevor die Digitalisierung im Bildungsbereich mit den Begriffen „Fernunterricht“ und „Homeschooling“ verknüpft war, beschäftigte sich Florian Nuxoll mit ihren Vor- und Nachteilen sowie der Frage nach der praktischen Umsetzung. Nuxoll, Lehrer am Geschwister Scholl Gymnasium in Tübingen, hat bereits mehrere Bücher zur digitalen Medienbildung – auch in der Primarstufe – verfasst und gestaltet nun den News4teachers-Podcast „Doppelstunde“, rund um Schule und Digitalisierung.
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Entwickelt wurde der neue Podcast in Kooperation mit Westermann. Mit der „Doppelstunde“ möchte Westermann als einer der führenden Bildungsmedienanbieter über Ideen und Best Practices digitaler Bildung aufklären und so einen Beitrag dazu leisten, dass digitale Bildung in der Schule erfolgreich umgesetzt werden kann. „Es ist eine Herzensangelegenheit“, sagt Florian Nuxoll.
Der lt. Schulschatz z. Thema Leistungsabsturz in den Grundschulen ist eine totale Enttäuschung. Von Forschern und Hochschulgranden würde ich mir mehr Inhalte in einer stringenten Analyse der Situation und nicht das Drumherumgerede um die Plattitüde eines Philologenverbandes oder einer Unterrichtsmethode die inzwischen verstaubt. Ich frage mich in wieweit Fr. Oldenburg oder Herr Zierer überhaupt noch Kontakt zur unterrichtenden Basis haben oder sich im Gemäuer des universitären Elfenbeinturms von oben herab bewegen, von Herrn Zierers Idee eines allumfassenden Pädagogeneids mal abgesehen. Klare Grundschullehrkraftrealität ist, das aufgrund des seid über einem Jahrzehnt herrschenden Lehrermangels, der demographischen Überalterung und der gesteigerten Heterogenität und Quantität von Schüler*innen der geforderte Anspruch einer hochqualitativen schulischen Bildung nicht mehr realisieren lässt. Ein Kind mit erheblichen lernpädagogischen Herausforderungen erzeugt bei geforderter indidvidueller Betreuung ca. 3-5 Stunden zeitlichen Mehraufwand pro Woche. Davon haben wir an öffentlichen Schulen oft 2-5 pro Lerngruppe in soziodemographisch halbwegs stabilen Einzugsgebieten. Dazu kommen Lerngruppengrößen von bis zu 30 Lernenden. Wenn alle Kinder keine Verhaltensauffälligkeiten zeigen würden, wäre vielleicht ein lehrerzentrierter Unterricht möglich, stattdessen wird diese Unterfangen durch 2-5 verhaltensauffällige Kinder mit besonderen Bedürfnissen torpediert, der Rest der Lerngruppe wird beschäftigt, weil alle Kraft und Anstrengung sich auf diese Schüler*innen konzentriert. Wie glauben Sie soll unter diesen Bedingungen individueller, lerner*innenorientierter Unterricht mit fachlicher Binnendifferenzierung möglich sein? Lehrkräfte gehen aus Selbstschutz in Teilzeit, die dann eine Stille Vertretungsreserve darstellen, weil sie bis und über ein Vollzeitdeputat dann doch arbeiten müssen um Unterrichtsausfälle abzufangen. Dieses Vertretungsausmaß ist unter o.g. Bedingungen als Zusatzaufwand bei eine VZ Stelle nicht zu bewältigen. Das ganze System fährt einfach nur noch auf Verschleiß. Folge, individualistisch handelnde Lehrkräfte reduzieren ihren kommunikativen Aufwand weiter, weil dafür keine mentale Kapazität oder Zeit verfügbar ist. Diese ganze Gerede über mehr Kooperation und Absprache untereinander zieht einfach an der Realität vorbei. Lehrkräfte sind strukturell so sehr eingebunden, das ihre Freiheitsgrade und geistigen Ressourcen ausgebeutet werden und sie machen trotz allem ihren Job. Kann man das auch von den Professor*innen sagen? Wo ist die Verdopplung der Kapazität und Reduktion des NC’s für Grundschullehrkräfte, damit möglichst viele ein Studium anfangen können? Die Bereitschaft zur Verdopplung der Studienzahl mit inklusiveren, heterogeneren Zugangsbedingungen wäre doch schon mal ein Anfang. Die Hochschulen sorgen dann dafür das Einfach-Lehrkräfte mit noch nicht ausreichenden Sprachkenntnissen an das notwendige Niveau herangeführt werden, fachliche Lücken rasch aufgeschlossen werden und den individuellen Lerner*innenbedürfnissen voll Rechnung getragen wird. Dies sollte natürlich unter gleicher räumlicher und personeller Ausstattung umgesetzt werden und bitte dazu noch mit begleitender mehrfacher Evaluation in den Semestern, damit wir über die Lernerfolge auch vollumfänglich bildungspolitische Steuerungshinweise haben. Vielleicht kann man ja die Wochenstunden noch mehr Studenten ins System spülen, weil die Hochschul“lehrkräfte“ nicht genug Zeit für Lehre aufbringen und bitte da auch sich fächerübergreifend vernetzen sollten, weil Teamwork ist heute so entscheidend!
(Lehrkraft an Grundschule, parallel Student M.A. Bildungswiss. Fernuni-Hagen)