MÜNCHEN. Die Bibliothek der Münchner LMU zeigt in der kommenden Woche ihren Sensationsfund: ein bislang unbekanntes Exemplar der Waldseemüller-Weltkarte. Zwei Forscherinnen hatten die wertvolle, rund 500 Jahre alte Karte zufällig in einem unscheinbaren Bibliothekseinband aus dem 19. Jahrhundert entdeckt.
Bibliotheksdirektor Klaus-Rainer Brintzinger sprach im Juli, als der Fund öffentlich wurde, von einer Sensation. Die Karte soll nun am Dienstag, 23. Oktober, im Lesesaal der Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität zu sehen sein. Es handelt sich um eine etwas jüngere und kleinere Globuskarte des Freiburger Kartographen Martin Waldseemüller (1470 – 1522), dessen drei Quadratmeter große Weltkarte berühmt geworden ist. Sie gilt als «Geburtsurkunde» Amerikas, weil der neu entdeckte Kontinent dort erstmals unter der Bezeichnung «America» auftaucht. Waldseemüller gilt als Taufpate. Bei der Namensgebung hat er sich allerdings geirrt. Er hielt den Seefahrer Amerigo Vespucci für den Entdecker des Kontinentes, nicht Christoph Kolumbus. dpa
(19.10.2012)