Ein Kommentar von News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek.
Denken Sie bitte jetzt nicht an die Farbe Rot! Was passiert? Klar, Sie denken sofort an die Farbe Rot. Gedanken, die man eigentlich unterdrücken möchte, drängen sich eben besonders vehement auf. Deswegen ist der Wunsch des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, man möge Schulen „nicht unter Generalverdacht“ stellen, scheinheilig – was sollen die Eltern anderes tun, nachdem sie von ihm zuvor gehört haben, „Schulen können gefährliche Orte sein“?
Mitunter liegen Welten zwischen „gut gemeint“ und „gut gemacht“. Wie hier. Dass der Bundesmissbrauchsbeauftragte sexuellen Missbrauch von Kindern eindämmen will, ist seine Kernaufgabe und eine ehrenwerte Angelegenheit. Jedes missbrauchte Kind in Deutschland ist eines zu viel.
Der Generalverdacht fällt vor allem auf männliche Lehrer
Aber: Die Schulen zu Tatorten zu erklären, ohne auch nur Zahlen und Fakten zu Ausmaß und Erscheinungsformen des Problems zu benennen (weshalb flapsige Lehrerbemerkungen sich plötzlich in einer Kategorie mit Vergewaltigungen wiederfinden), ist fahrlässig.
Die Folgen für die Schule sind fatal: Die ohnehin spürbar zunehmende Verunsicherung von Eltern dürfte weiter wachsen. (Männliche) Lehrer geraten immer stärker unter Rechtfertigungsdruck. Schon heute sind Männer in Grundschulkollegien eine seltene Spezies geworden. Wie soll ein Mann zukünftig noch für die Aufgabe gewonnen werden, wenn ihm sofort der Verdacht anhaftet, ein Kinderschänder zu sein? Das ist aus Gründen fehlender männlicher Rollenvorbilder für die Kinder misslich, aber auch für die Grundschulen selbst – Grundschullehrkräfte werden ohnehin mittlerweile händeringend gesucht.
Andersherum: Wenn das Problem sexuellen Missbrauchs in Schulen wirklich so drängend wäre, würde es ja wohl nicht ausreichen, an die Lehrkräfte zu appellieren, nicht wegzusehen und aus falsch verstandener Kameraderie zu schweigen – dann müssten Taten her: zum Beispiel Lehrkräfte dazu verpflichtet werden, regelmäßig erweiterte Führungszeugnisse vorzulegen, in denen auch geringfügigere Strafen etwa wegen der Verbreitung von Kinderpornographie oder Exhibitionismus vermerkt sind.
Wie soll das aber zusammengehen mit der Initiative des Bundesmissbrauchsbeauftragten, Schulen zu Präventions- und Schutzzentren für missbrauchte Kinder zu machen? Wird dann also der Bock zum Gärtner gemacht?
Selbst wenn wir diese naheliegende Frage mal beiseiteschieben, bleibt bei diesem Punkt ein schaler Geschmack. Denn den Lehrkräften mal eben so die Verantwortung für die Eindämmung des Kindesmissbrauchs in Deutschland (!) aufzubürden, ohne auch nur mit einem Wort ihre Belastungssituation zu erwähnen, ist (gelinde gesagt) neben der Spur. Denn die Initiative unterstellt implizit, dass Lehrkräfte unterbeschäftigt sind und die zusätzliche Aufgabe mal eben wuppen können. Was sollen Deutschlands Super-Lehrer denn noch mal so eben nebenbei erledigen – die Kriege in der Welt befrieden? Das Verbrechen ausmerzen? Alle Krankheiten abschaffen?
Ein gesellschaftliches Problem? Die Schule soll’s lösen
Im Ernst: Es ist typisch – irgendjemand (in diesem Fall eben der Missbrauchsbeauftragte) stellt einen gesellschaftlichen Missstand fest (in diesem Fall die nach wie vor hohen Fallzahlen) – und reflexartig wird gefordert, dass die Schule sich darum kümmern muss. Ob Bildungsungerechtigkeit und, damit verbunden, sozialer Ausgleich, Integration von Flüchtlingskindern, Inklusion, mangelndes Demokratiebewusstsein, Ernährungsmängel, Bewegungsdefizite, Betreuungsprobleme von Familien, Jungenförderung, Mädchenförderung, Unkenntnis von Schülern in ökonomischen Fragen, falsches Zähneputzen – jedes gesellschaftliche Problem in Deutschland, dessen Ursprung sich irgendwie in der Jugend verorten lässt (und das trifft auf fast alle zu), sollen die Schulen lösen. Und zwar plötzlich und nebenbei, also ohne dass den Lehrern mitgeteilt würde, woher zusätzliche Mittel für die zusätzlichen Aufgaben kommen.
Wohlgemerkt: Kindesmissbrauch ist ein gravierender gesellschaftlicher Missstand, da gibt es nichts zu beschönigen. Wenn sich aber die Schulen darum kümmern sollen, dann müssen ihnen dafür auch Ressourcen bereitgestellt werden.
Im Umgang des Bundes mit den Ländern und der Länder mit den Kommunen gilt das Konnexitätsprinzip. Das bedeutet kurz gefasst: Wer bestellt – bezahlt. Übertragen wir das doch mal im aktuellen Geschehen auf die Schulen. Wenn Herrn Rörig Schulen ernsthaft zu Präventionszentren machen will, dann sollte er beispielsweise für die Schaffung von zusätzlichen Lehrer- oder Sozialarbeiterstellen eintreten, die das Thema beispielsweise in Form von Projektunterricht in die Schulen tragen und als Ansprechpartner für Schüler bereitstehen. Oder die Kultusministerkonferenz müsste sagen, worum sich Lehrer an anderer Stelle dann nicht mehr zu kümmern brauchen (Lesen? Schreiben? Rechnen?).
Weil aber Herr Rörig die Ressourcenfrage ausklammert, wirkt das Ganze wie eine billige PR-Nummer. Schlimmer: Der Bundesmissbrauchsbeauftragte missbraucht die Schulen für ein paar knallige Schlagzeilen.
Zum Bericht: Sexueller Missbrauch: Bundesbeauftragter betont, Schulen können „gefährliche Orte“ sein
Auch wenn ich mit zahlreichen Verlautbarungen des Herausgebers von n4t, salopp gesprochen, „nicht viel am Hut habe“, bekommt Herr Priboschek mit diesem Kommentar meine volle Zustimmung.
Die Rechtsatbteilungen z.B. der Lehrerverbände müssen sich permanent mit diesem Thema beschäftigen.
Da wurde eine Sport – Lehrkraft bspw. von Eltern angezeigt, weil sie einer Schülerin beim Korbwurf im Baba die Armhaltung korrigierte oder das Stoppen einer Schülerin, die an einem Tau schaukelte, wurde als sexueller Übergriff gewertet und dieses Mal sogar von der Schulleitung angezeigt. Erst ein Fachmann vom DTB entlastete die Lehrkraft.
Auf der sicheren Seite könnten sich Sportlehrkräfte heutzutage wohl nur wähnen, wenn ihnen ihr Rechtsbeistand in jeder Stunde zur Seite stehen würde.
Leider nutzen immer mehr Lobbyisten und Aktivisten die Chance, dank unkritischer Medien ihre Verlautbarungen zu verbreiten. Sie berechnen Dunkelziffern bis zur zweiten Stelle hinterm Komma, sie warnen vor Gefahren, für die sie sich dann als Retter anbieten. Dann fordert man Staatsknete.
Für Schule kommt erschwerend hinzu, dass Arbeitskreise, Foren und Initiativen in die Lehrpläne wollen oder sie gleich selbst schreiben, wie die Propagandisten der sexuellen Vielfalt.
Hunderte von Vereinen, Demokratiezentren und Beratungsstellen schicken ihre Broschüren und Referent/-innen in die Schule, um vor der AfD zu warnen. Lehrern traut man nicht zu, guten Politikunterricht zu machen.
Und der Dienstherr lässt seine Lehrer im Regen stehen.
Danke für diesen Kommentar!
Leider spricht sowohl aus dem Artikel als auch aus den Kommentaren ein gerüttelt´ Maß an fachlicher Unkenntnis. Natürlich gibt es sexuelle Übergriffe und sexuellen Missbrauch auch an Schulen und durch Lehrer/innen. Wer das nicht glauben mag, kann beispielsweise einen „google alert“ mit den Stichworten „sexueller Missbrauch Lehrer“ anlegen – entsprechende Meldungen zu Fällen kommen in erschreckender Häufigkeit und es kann nicht die Rede davon sein, dass es sich nur um „flapsicge Bemerkungen“ handeln würde. Typisch auch die reaktion mit den angeblöich so häufigen Falschbeschuldigungen – tatsächlich kommen diese vor – aber Falschbeschuldigungen sind bei weitem nicht so häufig wie verborgene Fälle, die erst nach vielen Jahren (wenn überhaupt) offenbar werden. Schon vergessen, was an der Odenwaldschule, am Canisius Kolleg und in den vielen anderen Heimen, Schulen und Internaten bekannt wurde? Lassen Sie es doch mal auf einen Versuch ankommen: Fragen Sie in Ihrem Freundeskreis herum, wer sich an übergriffige Lehrer/innen aus seiner Schulzeit erinnert – an offene Grapschereien und sexualisierte Beleidigungen durch Lehrer/innen und an Beobachtungen oder Gerüchte über weit mehr, was zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen außerhalb des Schulgebäudes vor sich geht… Ich kenne kaum jemanden, der oder die nicht von solchen Ereignissen berichten kann.
Deshalb: Selbstvertändlich sind Schulen – so wie alle anderen Institutionen, in denen Mädchen und Jungen betreut werden – verantwortlich, dafür zu sorgen, dass die Ausübung von sexueller Gewalt in ihren eigenen Reihen möglichst wirksam verhindert wird. Andere Bereiche der Jugendhilfe sind schon seit Jahren durch das sogenannte BundesKinderschutzgesetz (SGB VIII) verpflichtet, entsprechende Schutzkonzepte umzusetzen. Prävention ist nicht gratis und nebenher leistbar. Es sind dafür entsprechende personelle und finanzielle Ressourcen notwendig. Genau dafür setzt der UBSKM sich mit dieser Kampagne ein.
Wer dies als „billige PR“ abtut, stellt sich auf die Seite der Täter(innen).
Sehr geehrte Frau Steinbach,
wo genau setzt sich der Missbrauchsbeauftragte für personelle und finanzielle Ressourcen ein, die den Schulen zur Bekämpfung des Missbrauchs zukommen sollen? Weder in seiner Pressemitteilung noch in der Berichterstattung der Agenturen über die Pressekonferenz ist davon die Rede.
Und: Wenn sexueller Missbrauch in der Schule eine solche Dimension hat, wie Sie beschreiben („Ich kenne kaum jemanden, der oder die nicht von solchen Ereignissen berichten kann“), dann erwarte ich vom Missbrauchsbeauftragten mehr, als eine (!) Betroffene in eine Pressekonferenz zu setzen – dann benötigen wir möglichst schnell eine umfassende Studie zu Ausmaß und Erscheinungsformen (wie sie, wenn auch unter umstrittenen Umständen, die Deutsche Bischofskonferenz 2011 zum Missbrauch in der Katholischen Kirche in Auftrag gegeben hat). Und wenn die Untersuchung zu dem Schluss kommt, dass die Realität ist, wie Sie vermuten/behaupten, dann müssen Konsequenzen her. Dann ist es doch nicht mit der lapidaren Warnung an die Eltern, Schulen „können gefährliche Orte“ sein, getan.
Was sollen Eltern tun? Ihre Kinder zu Hause lassen? In Deutschland herrscht Schulpflicht.
Wenn Ihre Behauptung zutrifft, dass wir beim sexuellen Missbrauch in Schulen über ein Massenphänomen sprechen: Wie stelle ich mir denn dann die Präventionsarbeit an Schulen nach dem Modell Rörig vor? Warnt also künftig der Lehrer, der morgens seine Schülerinnen betatscht, mittags die Klasse vor übergriffigen Erwachsenen?
Wer dieses schwerwiegende Thema zu einer Luftnummer ohne Konsequenzen in der Praxis macht, der betreibt billige PR. Vor Ihrem Vorwurf, mich mit dieser Position auf die Seite der Täter – und Täterinnen (gibt’s die auch?) – zu stellen, verwahre ich mich entschieden. Das Gegenteil ist richtig. Wenn wir tatsächlich ein großflächiges Problem mit dem Missbrauch in Schulen haben, dann erwarte ich Lösungsansätze – und nicht nur Appelle. Und wenn die Schulen gegen das unbestreibar große Problem des Missbrauchs in den Familien und im Privaten vorgehen sollen, dann müssen Ihnen dafür auch Mittel zur Verfügung gestellt werden, etwa in Form von Sozialarbeiterstellen. Sonst passiert nämlich gar nichts.
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
Ich würde sogar weiter gehen als Sie und behaupten, dass hier Lobbyisten die üblichen Betroffenheits- und Empörungstöne anschlagen, um ein weiteres Mal ihre sachliche und oftmals steuerfinanzierte Daseinsberechtigung unter Beweis zu stellen.
Je größer die dargestellte Not, desto mehr fließen öffentliche Gelder für die Helfer und deren Organisationen.
Ich finde es schon einigermaßen mutig, um es vorsichtig zu formulieren, gestandenen Lehrkräften fachliche Unkennntis in dieser Thematik zu unterstellen.
Weder habe ich derartige Übergriffe als Schüler erlebt noch habe ich davon in meiner Schulzeit gehört (60er und 70er Jahre). Auch in meiner Familie oder in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis fehlen entsprechende Hinweise.
Leider kommen derartige Übergriffe immer wieder vor. Das ist beschämend für die TäterInnen und sehr belastend für die Opfer.
Was ich aber mit bekam, waren übelste und niederträchtigste Falschbehauptungen von Schülerinnen, die auch zu schlimmsten Konsequenzen für die Betroffenen führten.
Es gab sogar Fälle, in denen Schülerinnen bewusst und zielgerichtet Lehrkräfte falsch beschuldigten, weil sie ihnen schaden wollten. Das konnten und können sie sich „erlauben“, weil sie im Regelfall mit keinerlei pädagogischen Sanktionen rechnen müssen und ihnen rein gefühlsmäßig als vermeintliche Opfer viel Empathie entgegen gebracht wird. Hingegen wird der vermeintlich böse Täter sofort vor verurteilt.
Gezielte Falschbehauptungen werden als „Waffe“ gegen unliebsame Lehrkräfte eingesetzt. Dieses „Modell hat sich inzwischen unter den Schülerinnen oder evtl. auch Schülern herumgesprochen und wird bereits in der Grundschule „erfolgreich „praktiziert“.
Frau Steinbach, erst wenn Sie sich ernsthaft auch um diese Seite der Thematik kümmern, kann ich Sie als seriöse Gesprächspartnerin akzeptieren. Aber als Referentin für Prätec dürfen oder wollen Sie sich wohl eher nicht damit beschäftigen.
Sehr geehrter Herr Priboschek,
einen Überblick über die von dem UBSKM Herrn Rörig angeregten Präventionsmaßnahmen an Schulen finden Sie auf der Webseite https://www.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de/home/ . Dort finden Sie auch eine Fülle von – übrigens auch hinsichtlich der einzelnen Bundesländer speziell bearbeiteten – Hinweisen und Materialien zu den verschiedenen Elementen eines Schutzkonzeptes. Ich finde, dass damit die von Ihnen gewünschten bzw. angemahnten Lösungsansätze ausführlich beschrieben sind.
Die Notwendigkeit von entsprechenden Ressourcen hat der UBSKM an vielen Stellen immer wieder betont, sie finden entsprechende Äußerungen auch auf dieser Webseite. Zitat: „Dennoch kann es in Schulen Bedenken geben, sich auf einen solchen – anspruchsvollen und arbeitsintensiven – Prozess einzulassen, denn er kostet Zeit, er kostet Geld und er braucht Fachkompetenz.“ Schulen und Bildung sind Ländersache, der UBSKM ist auf Bundesebene tätig. Er versucht aber die Kultusminister/KMK zur Mitwirkung zu bewegen und hat dabei zumindest schon eine gewisse Aufmerksamkeit erregt – s. https://beauftragter-missbrauch.de/presse-service/meldungen/detail/news/kmk-praesidentin-kurth-praevention-an-schulen-hat-fuer-mich-eine-hohe-politische-prioritaet/
Umfassende Antworten auf Ihre fachlichen Fragen (z.B. zur Häufigkeit des Vorkommens von sexueller Gewalt in unterschiedlichen pädagogischen Kontexten, von Tätern und Täterinnen – nebst Hinweisen zu entsprechenden Studien, Anregungen für Eltern etc.) finden Sie auf der Webseite https://beauftragter-missbrauch.de/praevention/was-ist-sexueller-missbrauch/ des Unabhängigen Beauftragten.
Vielleicht haben Sie ja durch unseren Austausch Interesse entwickelt, sich mit der Prävention sexueller Gewalt an Schulen näher inhaltlich zu befassen? Das fände ich ein positives Ergebnis.
Grundsätzlich würde ich mir allerdings wünschen, dass journalistisch Tätige Menschen sich bereits vor der Veröffentlichung von Beiträgen inhaltlich mit dem Thema befassen und sachdienliche Recherchen anstellen.
Mit freundlichen Grüßen
Beate Steinbach
Sehr geehrte Frau Steinbach,
ich bin seit mehr als 15 Jahren Bildungsjournalist – und habe in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder über das Thema Missbrauch berichtet, auch über die Arbeit des „UBSKM“, wie Sie ihn nennen. Ich habe nirgends geschrieben, dass die Hinweise und Materialien des Missbrauchsbeauftragten unbrauchbar oder schlecht wären, weshalb Ihre Hinweise auf dessen Webseite und die dort abrufbaren Konzepte am Thema vorbei gehen.
Hier geht es ums Grundsätzliche. Gerade das von Ihnen angeführte Zitat von Herrn Rörig: “Dennoch kann es in Schulen Bedenken geben, sich auf einen solchen – anspruchsvollen und arbeitsintensiven – Prozess einzulassen, denn er kostet Zeit, er kostet Geld und er braucht Fachkompetenz“ (versehen mit Ihrem Zusatz „Schulen und Bildung sind Ländersache, der UBSKM ist auf Bundesebene tätig.“) zeigt doch das Problem: Herr Rörig möchte es sich offenbar nicht mit den Verantwortlichen in den Ländern verscherzen, und deshalb verzichtet er auf konkrete Forderungen an deren Adresse. Forderungen richtet er dafür an die Lehrkräfte. Die sind aber zum einen eben nicht verantwortlich für die Ressourcenausstattung der Schulen und zum anderen ohnehin schon überlastet mit Inklusion und Integration, individueller Förderung und nebenbei auch noch ein „bisschen“ Unterricht.
Das U in UBSKM steht doch für „unabhängig“ – warum dann diese Scheu, die Verantwortlichkeiten klar zu benennen? „Missbrauchsbeauftragter Rörig fordert einen Sozialarbeiter für jede Schule“ – diese Headline würden wir gerne bringen. Oder besser noch: „Missbrauchsbeauftragter Rörig ringt Ländern die Finanzierung für einen Sozialarbeiter für jede Schule ab“. Unser Beifall wäre ihm gewiss.
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
Sehr geehrte Kommentierende,
ich werde mich nicht an der weiteren Diskussion zu diesem Artikel beteiligen. Wie an anderer Stelle – z.B. der Diskussion des Artikels „Jetzt nimmt sich auch die CSU des Themas `Sexuelle Vielfalt´ an – bald auch Proteste in Bayern?“ nachvollziehbar ist, können diese sehr umfangreich sein. Da ich nicht über so viel Geduld und Ausdauer verfüge wie Frau Oetken möchte ich meine Mitwirkung bereits an dieser Stelle beenden.
Mit freundlichen Grüßen, B.Steinbach
Schade, meine konkrete Meinung zu dem Thema beantworten Sie nicht. Dabei geht es zu einem hohen Prozentsatz genau darum.
@A.S
Volle Zustimmung!
Aus eigener praktischer Erfahrung heraus:
1. Es sind häufig die LehrerInnen und pädagogischen Kräfte an den Schulen, an die sexuell ausgebeutete oder von Missbrauch bedrohte Kinder bzw. deren Freunde sich mit der Bitte um Unterstützung wenden
2. Viele dieser Lehrkräfte und PädagogInnen setzen sich sehr engagiert und oft unter großem persönlichen Risiko für ihre SchülerInnen ein
3. Es hängt sehr vom Klima im Kollegium bzw. von der Einstellung, die die Schule insgesamt transportiert ab, inwieweit diese HelferInnen Erfolg haben oder nicht
4. Denn ohne einen Hilfeplan bzw. Vernetzung mit Ämtern und Beratungsstellen kommt man nicht weit bzw. gefährdet sich und die Kinder
5. So eine Kultur der Aufmerksamkeit und Unterstützung herzustellen, ist weniger eine Frage des Geldes, als der eigenen Überzeugung
6. Schon eine vergleichsweise preiswerte Maßnahme, wie sie verschiedene zertifizierte Anbieter zur Verfügung stellen, kann viel bewirken. Dann nämlich, wenn Fachleute Kinder, das Personal an den Schulen und die Eltern informieren
7. Ebenfalls für Personal, das mit Kindern arbeitet sehr zu empfehlen: das Prinzip der „Kollegialen Beratung“. Denn es ist effizient, preiswert und recht einfach zu erlernen. Auch wenn KollegInnen unter Verdacht stehen, sich an Kindern zu vergreifen, kann so eine strukturierte Fallbesprechung sehr hilfreich sein. Auf jeden Fall viel besser als das leider immer noch verbreitete Getuschel
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die als Kinder und/oder Jugendliche Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
Danke Frau Oetken für diese klärenden Worte!
Liebe Frau Oetken,
bei allem Respekt für Ihr Engagement zu diesem wichtigen Thema – mit Ihrer Bemerkung „So eine Kultur der Aufmerksamkeit und Unterstützung herzustellen, ist weniger eine Frage des Geldes, als der eigenen Überzeugung“ liegen sie m. E. falsch. Sie selbst schreiben ja weiter oben, dass „ohne einen Hilfeplan bzw. Vernetzung mit Ämtern und Beratungsstellen kommt man nicht weit bzw. gefährdet sich und die Kinder“. Heißt: Es bedarf durchaus eines professionellen Systems der Beratung und Intervention – und wer soll das denn aufbauen und dann mit Leben füllen?
Die Lehrkräfte, und das verkennt der Missbrauchsbeauftragte offenbar, sind aktuell extrem durch Hundertausende von Flüchtlingskinder und eine mit völlig unzureichenden Ressourcen ausgestattete Inklusion gefordert – unsere Redaktion erreichen Brandbriefe, in denen einzelne Lehrkräfte und ganze Kollegien ihre Überlastungssituation schildern. Ein Auszug aus einem solchen Schreiben, das wir ausführlich dokumentiert haben: „Elterngespräche gestalten sich mehr als schwierig. Entweder hat man es mit den sogenannten Helikoptereltern zu tun, die jeden Stoff zu bemängeln haben und didaktisch sowieso alles besser wissen. Oder man muss mit Eltern besprechen, dass das Kind immer wieder um sich schlägt (die häufigste Antwort: ‚Das hab ich dem gesagt, der soll sich nix bieten lassen‘), oder völlig verwahrlost ist. Letzteres führt häufig zum Einschalten des Jugendamtes. Hiermit wiederum sind stundenlange Gespräche, ein kaum zu fassender bürokratischer Schreibkram und jede Menge Zusatzarbeit in den späten Nachmittags oder Abendstunden verbunden. Aber Lehrer haben ja mittags immer frei und ständig Ferien….“ Zum Nachlesen: https://www.news4teachers.de/2016/08/eine-grundschullehrerin-berichtet-von-ihrem-alltag-der-sie-ueberlastet-man-wird-krank-koerperlich-und-seelisch/
Um es nochmal zu betonen: „stundenlange Gespräche, ein kaum zu fassender bürokratischer Schreibkram und jede Menge Zusatzarbeit in den späten Nachmittags oder Abendstunden“ – und dabei geht es dann „nur“ um augenfällige Verwahrlosung. Wie weit, glauben Sie, reicht die Kraft einer solchen Lehrerin, sich in das deutlich schwierigere Thema Missbrauch einzuarbeiten?
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
Volle Zustimmung und vielen Dank Herr Priboschek! Jeder Lobbyist meint, sein Anliegen sei besonders wichtig und müsse den Lehrern zur Aufgabe gemacht werden, doch niemand bedenkt, welche Überforderung sich für die Lehrer aus der Summe der geforderten und teils auch fragwürdigen Aufgaben ergibt.
Von der Gefahr falscher Missbrauchsvorwürfe durch ein Aufbauschen des Themas und die Alarmismus-Bezeichnung der Schule als diesbezüglich gefährlicher Ort ganz zu schweigen.
Sehr geehrter Herr Priboschek,
wenn Sie meine Vorschläge so aufgefasst haben, als wollte ich LehrerInnen zusätzliche Aufgaben aufbürden, noch dazu sozialtherapeutische, dann habe ich mich vermutlich missverständlich ausgedrückt. Es ging mir lediglich darum, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man Krisenmanagement am effizientesten betreiben kann. Eine solche Situation kann entstehen, wenn an einer Schule Beschäftigte unter Missbrauchsverdacht geraten, aber auch, wenn mutmaßliche Opfer oder deren Peers sich mit der Bitte um Hilfe an schulische MitarbeiterInnen wenden. Es steht natürlich jeder Schule und mit Einschränkungen auch jeder Lehrkraft frei, einfach alles auf sich zukommen zu lassen und im Bedarfsfall zu reagieren. Manche Einrichtungen wählen auch diesen Weg, um ggf. Probleme mit dem Datenschutz und der Kinderschutzverpflichtung zu vermeiden https://beauftragter-missbrauch.de/recht/kinderschutz/
Mit freundlichen Grüßen,
Angelika Oetken
Zum Unabhängigen Beauftragten für Fragen des Sexuellen Kindesmissbrauchs:
Gemessen an den Bedingungen, die das Parlament ihnen eingeräumt hat, leisten Johannes-Wilhelm Rörig und sein Team Unglaubliches. Denn sie versuchen, Öffentlichkeit und Verantwortungsträger für ein Thema zu sensibilisieren, das wie kaum ein anderes, sehr negativ besetzt ist und oft sehr heftige, abwehrende Emotionen wach ruft. Der UBSKM setzt auf Transparenz, darum informiert er Interessierte auf seiner Homepage über das, was er tut.
2019 läuft sein Amt aus. Es wäre wunderbar, wenn es verlängert und mit politischem Durchgriff und einem angemessenen Budget ausgestattet wird.
Zum Betroffenenrat des UBSKM: alle seine Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. So auch Catharina Beuster, die wie die meisten Mitglieder des Betroffenenrates über eine Doppelexpertise als ErfahrungsexpertIn und Fachfrau bzw. -mann für ein korrespondierendes Thema verfügt https://beauftragter-missbrauch.de/betroffenenrat/der-betroffenenrat/#CatharinaBeuster
Dennoch gebe ich Herrn Priboscheck Recht. Ob Herr Rörig mit seinen Aussagen das bewusst gewollt hat oder nicht: Er stellt Lehrkräfte unter Generalverdacht als potentielle Tätergruppe. So kommt es an, wenn man die Äußerungen liest. Das übertüncht alles, was versucht wird, das Bild, das dadurch ausgelöst wird, zu korrigieren. Und so etwas geht einfach nicht, es bringt Lehrkräfte generell in Misskredit.
Dadurch könnte eine Massenhysterie ausgelöst werden, wie ich diese schon einmal vor über 10 Jahren in der Sekundarstufe erlebt habe. Dort wurden männliche Kollegen wegen Nichts beschuldigt.
Schulen mit Internat wie die Odenwaldschule und normale öffentliche Schulen darf man nicht in einen Topf werfen. Ich kann mir schon vorstellen, dass unter Internatsbedingungen mit diesem Personal, von dem man so gelesen hat, die Gefahr höher war, vor allem zu Zeiten, wo sexueller Missbrauch noch totgeschwiegen wurde.
Wem soll man denn überhaupt dann noch vertrauen? In Deutschland gibt es z.B. einen bekannten Missbrauchsfall von einem Kinderarzt. Das heißt doch dann auch nicht, dass alle Kinderärzte in Verdacht sind.
„Wem soll man denn überhaupt dann noch vertrauen? In Deutschland gibt es z.B. einen bekannten Missbrauchsfall von einem Kinderarzt. Das heißt doch dann auch nicht, dass alle Kinderärzte in Verdacht sind.“
Was man daraus lernen könnte: bestimmte Berufs- oder Bevölkerungsgruppen weder unter Generalverdacht zu stellen, noch ihnen einen besonderen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Sondern grundsätzlich aufmerksam zu sein und eine Haltung der gesunden Skepsis zu bewahren. Das hört sich banal an, ist aber nicht so leicht umzusetzen. Denn „Vertrauen-Können“ und das Gefühl der Sicherheit stellen für die meisten Menschen Grundbedürfnisse dar. Dies in Frage gestellt zu sehen, irritiert erstmal. Andererseits ist es viel schlimmer, unvorbereitet mit Vertrauensverlusten konfrontiert zu werden, als aus einer angemessenen, informierten Distanz heraus, die Dinge so zu nehmen, wie sie eben sind.
“ Mitunter liegen Welten zwischen „gut gemeint“ und „gut gemacht“. Wie hier. Dass der Bundesmissbrauchsbeauftragte sexuellen Missbrauch von Kindern eindämmen will, ist seine Kernaufgabe …! “ Dieses Hrg.-Zitat nur mal so zur Erinnerung, Frau Oetken.
@mehrnachdenken 16. Sept. um 12:53
Was Sie anmerken, finde ich sehr wichtig. Ich kenne sogar einen Fall von Denunziation, bei dem sich ein Kinderpsychologe und Familienvater das Leben nahm, weil er an den Verleumdungen einer Schülerin verzweifelte und nicht mehr wusste, wie er sich gegen den Rufmord wehren sollte. Später kam raus, dass die Göre alles frei erfunden hatte, um im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
Mich erfüllt das ständige Kreisen um den sexuellen Missbrauch von Kindern mit zwiespältigen Gefühlen, weil genau das als gefährliches Nebenprodukt auftritt, vor dem Sie warnen: Gezielte Falschbehauptungen aus unterschiedlichsten Motiven.
Auch bei Ehescheidungen und dem Streit ums Sorgerecht der Kinder kommt immer häufiger vor, dass Mütter behaupten, ihr Mann habe die Tochter begrabscht.
Dass diese Seite der Medaille so wenig beachtet wird, ist auffallend und bedenklich.
Es kann noch so oft betont werden, ein Generalverdacht sei nicht beabsichtigt. Dennoch wird er geschaffen. Mit oder ohne Absicht ist dabei völlig egal für jeden, der zu Unrecht beschuldigt wird und kaum weiß, wie er sich wehren soll.
Der Trommelwirbel um die Schulen als „gefährliche Orte“ erweckt in mir Skepsis und Misstrauen. Was A. S. in seinem/ihrem Kommentar dazu schreibt, finde auch ich einleuchtend.
Richtig. Diese Seite muss auch betrachtet werden.
Wenn jemand des sexuellen Missbrauchs verdächtigt wird, dann heißt es, so schnell wie möglich den Rat von Fachleuten einzuholen. Das gilt für die Beschuldiger bzw. deren Angehörige genauso wie für die Beschuldigten. Wirkliche Falschbeschuldigungen sind selten, auch wenn in der Presse und von manchen Lobbyisten etwas Anderes behauptet wird. Wenn sie stattfinden, dann steckt oft eine Projektion dahinter. D.h. eine Person kann oder will das reale Geschehen nicht offenbaren, häufig, weil die Beziehung zum Täter bzw. der Täterin im pathologischen Sinne eng ist und schreibt die Tat statt dessen einer anderen Person zu. So kann es dann geschehen, dass ein Mädchen, welches vom Vater missbraucht wird, seinen Lehrer oder Trainer beschuldigt, eine Mutter, die die eigene sexuelle Ausbeutung, die sie in ihrer Kindheit erlebt hat, nicht aufarbeiten konnte, projiziert das auf ihr Kind und ihren Partner. Selbstverständlich ist das auch im umgekehrten Geschlechterverhältnis möglich. Also mit weiblichen Tätern und männlichen Opfern.
Solche Konstellationen sind selten, aber es gibt sie und sie stellen alle, die damit zu tun haben vor sehr große Herausforderungen. Nicht zuletzt deshalb ist allen Personen, die im psychosozialen Berufsfeld arbeiten anzuraten, sich mit dem Phänomenen „sexueller Missbrauch, sexuelle Ausbeutung, sexuelle Gewalt“ schon im eigenen Interesse auseinanderzusetzen.
Die Homepage des UBSKM liefert dafür sehr gute Informationen, Hintergrundmaterialien und Adressen.
„Wirkliche Falschbeschuldigungen sind selten, auch wenn in der Presse und von manchen Lobbyisten etwas Anderes behauptet wird. Wenn sie stattfinden, dann steckt oft eine Projektion dahinter. D.h. eine Person kann oder will das reale Geschehen nicht offenbaren, häufig, weil die Beziehung zum Täter bzw. der Täterin im pathologischen Sinne eng ist und schreibt die Tat statt dessen einer anderen Person zu. So kann es dann geschehen, dass ein Mädchen, welches vom Vater missbraucht wird, seinen Lehrer oder Trainer beschuldigt, eine Mutter, die die eigene sexuelle Ausbeutung, die sie in ihrer Kindheit erlebt hat, nicht aufarbeiten konnte, projiziert das auf ihr Kind und ihren Partner. Selbstverständlich ist das auch im umgekehrten Geschlechterverhältnis möglich. Also mit weiblichen Tätern und männlichen Opfern.“
Wirkliche Falschbehauptungen sind selten? Recherchieren Sie bitte in den Rechtsabteilungen der Lehrerverbände.
So, so, Lobbyisten behaupten das! Was für eine Sichtweise! Ich könnte in die Luft gehen!
Projektionen? Was soll eine betroffene Lehrkraft damit anfangen? Beteuern, dass sie nichts damit zu tun. Es sollte vielmehr im familiären Umfeld recherchiert werden? Verdammt praxistaugliche Tipps!!
Diese fast wie in Beton gegossene Täter-Opfer-Sicht verhindert m.E. immer wieder den objektiven Blick darauf, was tatsächlich passierte.
Es gibt so viele – auch medial bekannt gewordene schlimme Beispiele -, die meine Behauptung stützen. Dieses große Problem sollten Sie nicht klein reden. Für die Betroffenen enden die falschen Beschuldigungen nicht selten in einer privaten und beruflichen Katastrophe.
Das Thema schürt starke Emotionen, die zu übereilten und falschen Reaktionen führen können. Oben habe ich deshalb einen praxistauglichen Hinweis gegeben: Informationen einholen, Supervision machen, Beratung suchen. Die beschriebenen Konstellationen um Falschbeschuldigungen entstehen nämlich nicht im luftleeren Raum. Es gibt so gut wie immer einen Vorlauf, der bestimmten Mustern folgt. Und denn man in nüchterner, offener und solider Reflektion auch identifiziert. Wer sich in das überemotionalisierte, destruktive Muster hinein ziehen lässt, kann nur verlieren. Menschen, die ihre Dysfunktionalitäten bei anderen abladen oder an ihnen abreagieren wollen, haben einen guten Riecher dafür, wer von den Fachkräften und dazu zählen natürlich auch Pädagogen sich für so etwas eignet. Wer auf freundliche Weise klare Grenzen zieht und was die Beziehungsgestaltung zu Kollegen, Eltern und Schülern angeht, ebenfalls klar ist, läuft nicht so leicht Gefahr, zum Adressaten irgendwelcher Projektionen zu werden.
Also: bitte nicht in die Luft gehen, sondern ruhig bleiben und sich informieren.
Zu den Rechtsabteilungen der Lehrerverbände: es gibt doch bestimmt eine entsprechende Veröffentlichung, wenn das Thema so brennt wie Sie es darstellen. Hätten Sie einen Link darauf?
MfG,
Angelika Oetken
Warum nur gefällt mir Ihr Kommentar nicht? Vielleicht deswegen, weil Sie meinem Eindruck nach trotz gegenteiliger Behauptung und Ermahnung zu Ruhe und Sachlichkeit die Gefahr von Kindesmissbrauch immer wieder hochkochen und damit auch die Gefahr falscher Anschuldigungen.
Ihr „praxistauglicher“ Hinweis geht meinem Eindruck nach in dieselbe Richtung.
@Heike
Mir geht’s wie Ihnen.
Besonders dieser Satz ist doch geradezu ungeheuerlich:
„Menschen, die ihre Dysfunktionalitäten bei anderen abladen oder an ihnen abreagieren wollen, haben einen guten Riecher dafür, wer von den Fachkräften und dazu zählen natürlich auch Pädagogen sich für so etwas eignet.“
Ja, auch Hunde riechen, wer Angst vor ihnen hat. Da beißen sie dann eher zu, als bei den „starken Typen“.
Es handelt sich um Minderjährige. Ist ja toll, was Sie denen für übersinnliche Kräfte andichten.
Ich könnte nun aus dem praktischen Nähkästchen plaudern, um Ihre crude Sichtweise wie Seifenblasen zerplatzen zu lassen. Wie es scheint, können aber auch harte Tatsachen Ihr Weltbild nicht ins Wanken bringen.
Mit einem Link kann ich nicht dienen. Wenden Sie sich doch einfach an die Lehrerverbände.
Keine irgendwelche Falschbeschuldigungen rechtfertigt das Übersehen von Missbrauch an einem Kind. Man kann dieses Thema gar nicht hoch genug ansetzen. Sie mögen es hochkochen nennen. Der Stellenwert, den die Schutzbedürfnisse unserer Kinder in der Schule haben, ist eher gering. Ich spreche aus langjähriger Schulleitererfahrung. Schule muss endlich die Sicherheit der Kinder garantieren wie auch deren Lernerfolg. Diese Aufgaben kann sie nicht delegieren an die Eltern oder sonstwen.
Sie konstruieren hier eine Verbindung, die keine ist!!
Die Schutzbedürfnisse von Kindern müssen natürlich ernst genommen werden. Da brauchen wir nicht zu diskutieren.
Aber auch bei Falschbehauptungen muss die selbstverständliche Unschuldsvermutung gelten, und sie müssen mit der notwendigen Sorgfalt und Unvereingenommenheit aufgeklärt werden.
In diesem Punkt sehe ich aber erhebliche Defizite.
Sehen Sie es mir nach, evtl. tue ich Ihnen Unrecht, aber nach Ihren Einlassungen kann ich mir ungefähr vorstellen, wie Sie als Schulleiter mit Falschbehauptungen gegenüber Sportlehrkräften umgehen oder umgegangen sind.
Weshalb garantiert Schule nicht die Sicherheit der Kinder? Das verstehe ich nicht. Das ist für mich die falsche Richtung. Die Schule tut, was sie kann. Aber ihr sind die Hände gebunden. Bei gefühlten Verdachtsmomenten (ich meine da gefühlten vermuteten Missbrauch im familiären Umfeld; dort ist ja der Schwerpunkt, wenn es um Missbrauch geht) ist die Rechtslage so, dass man nichts so richtig in die Wege leiten kann (Rat von der Sozialarbeiterin), sofern die Opfer sich nicht konkret offenbaren oder man keine handfesten Beweise „sieht“. Genauso muss man vor Einschaltung des Jugendamtes genau hinschauen.
@mehrnachdenken,
der Forist „win“ erwähnte einen Ablaufplan im Falle von Missbrauchsverdacht.
So wie ich Ihre Kommentare verstanden habe, beschäftigen Sie sich mit Missbrauchsvorwürfen gegen Sportlehrer. Welche Erfahrungen haben Sie mit Ablaufplänen gemacht?
VG
Angelika Oetken
@A. Oetken
„So wie ich Ihre Kommentare verstanden habe, beschäftigen Sie sich mit Missbrauchsvorwürfen gegen Sportlehrer.“
So ist es!
Dieser Aspekt scheint in der Debatte kaum zu interessieren. Ich möchten nicht unhöflich erscheinen, aber für mich ist das „Thema“ deshalb beendet.
@mehrnachdenken,
mir geht es ganz anders als Ihnen. Ich finde, dass das Thema für Sportlehrerinnen und -lehrer ganz zentral ist und werde mich deshalb bei den Lehrerverbänden erkundigen, wie die damit umgehen oder ob es entsprechende Materialien gibt.
Sollte ich Rückmeldungen erhalten, werde ich hier Informationen einstellen.
VG
Angelika Oetken
„Es handelt sich um Minderjährige.“
Das sind nur die Symptomträger @mehrnachdenken. Die Kinder und Jugendlichen führen aus, was sie zuhause gelernt haben. Wenn SchülerInnen ihre LehrerInnen oder Betreuer falsch anschuldigen, dann reagieren sie auf etwas.
Danke für Ihren Hinweis auf die Lehrerverbände. Ergebnis meiner Suche:
1. Deutscher Lehrerverband http://www.lehrerverband.de/
„Sexueller Missbrauch“: drei Veröffentlichungen
„Falschbeschuldigungen“: keine
2. VBE http://www.vbe.de/startseite.html
„Sexueller Missbrauch“: 12 Treffer
„Falschbeschuldigungen“: keine
3. BLBS http://www.blbs.de/
„(Sexueller) Missbrauch“: drei Veröffentlichungen
4. DPhV http://www.dphv.de/
„Sexueller Missbrauch“: drei Ergebnisse, Rest ließ sich nicht aufrufen
„Falschbeschuldigungen“: keine
5. VDR http://www.vdr-bund.de/
„Sexueller Missbrauch“: kein Treffer
„Falschbeschuldigungen“: kein Treffer
6. VLW http://www.vlw.de/home/
„Sexueller Missbrauch“: kein Treffer
„Falschbeschuldigungen“: kein Treffer
7. KEG http://www.keg-deutschlands.de/
„Sexueller Missbrauch“: keine Suchfunktion
„Falschbeschuldigungen“: keine Suchfunktion
8. GEW https://www.gew.de/
„Sexueller Missbrauch“: 10 Ergebnisse
„Falschbeschuldigungen“: kein Ergebnis
MfG
Angelika Oetken
Dann ist es ja gut, dass Ihre Welt in Ordnung zu sein scheint.
Wie so manches in dieser Republik, wird auch in diesem Punkt die Wirklichkeit grotesk verzerrt dargestellt.
Noch eine kleine Anm.:
Ich weiß von einem Turnfachmann, der einige Fachbücher veröffentlichte. Er beschäftige sich intensiv mit der Thematik „Falchbeschuldigung“ und wollte darüber in einem Fachblatt einen Aufsatz veröffentlichen.
Kein Verlag zeigte sich interessiert, weil der allgemeine Tenor eben so ist, wie er ist. Sie sind dafür ein gutes Beispiel.
@mehrnachdenken,
eine Expertise zur Verbreitung von Kindesmissbrauch https://beauftragter-missbrauch.de/fileadmin/Content/pdf/Pressemitteilungen/Expertise_H%C3%A4ufigkeitsangaben.pdf
Wegen Falschbeschuldigungen: man sollte sich klar machen, dass das Phänomen der kognitiven Verzerrung eine Rolle spielen kann
http://psychologie.tu-dresden.de/i2/klinische/mitarbeiter/publikationen/hoyer/Pdf/Rambow%20et%20al%20zsexf_218.pdf
„Turnfachmann“: ist Ihr Bekannter Sportlehrer oder Trainier im Jugendleistungssport?
MfG,
Angelika Oetken
Wessen Weltbild lässt sich denn hier selbst durch Fakten nicht erschüttern? Mal Ehrlich! Sehe es umgekehrt: dass sich eher schnell ein Verlag fände, die Boulevardpresse sowieso. Aber zum Glück reicht hier nicht „gefühlt“. Da will die Presse dann doch die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft sehen.
Sehr verdienstvolle Zusammenstellung. Das mit den Falschbeschuldigungen gegen Lehrer scheint eine gern transportierte Schimäre zu sein. Verlassen Sie sich drauf. Das wäre das zentrale Thema bei Lehrerverbänden, die schon gern jammern, wenn Lehrer im Fokus stehen.
Ein gutes Schutzkonzept einer Schule schützt nicht nur die Kinder sondern auch die Lehrer, weil es einen Ablaufplan gibt, weil jeder weiß, was er zu tun hat. Weil es Beratungsschleifen gibt. Selbstverständlich besonders wichtig für den Sportlehrer, der besonders gefährdet ist wegen möglicher Übergriffe, aber auch wegen möglicher Falschbehauptungen.
In NRW ist jeder Lehrer verpflichtet, „jedem Verdacht(!) von Kindeswohlgefährdung nachzugehen“. Wegen dieser gesetzlichen Verpflichtung muss jede Schule mit den für Sie zuständigen Jugendämter einen Notfall- Plan ausgearbeitet haben, wie dieser Auftrag so umgesetzt werden kann, dass es keine Reibungsverluste gibt. Jeder Schulleiter muss genau darauf bestehen. Im Übrigen ist dieses Procedere mit Polizei und Feuerwehr in Bezug auf mögliche Amokläufer mittlerweile eine Selbstverständlichkeit an allen Schulen. Was hier gelingt, soll doch wohl im Fall der Kindeswohlgefährdung auch gelingen. Nun ja, man kann mit Recht fragen, warum eigentlich die Jugendamtsmitarbeiter nicht ihren Arbeitsplatz an der Schule haben- nämlich genau da, wo auch die Kinder sind. Mehr oder weniger alle. In Skandinavien eine Selbstverständlichkei- ach da gibt es zusätzlich auch noch einen medizinischen Dienst an der Schule.
Warum Schule nicht die Sicherheit der Kinder garantiert? Weil Lehrer meinen, sich selbstherrlich über Gesetze hinwegsetzen zu können, weil Gesetze nicht ausreichen etc., weil der Fokus oft ein anderer ist und Kollateralschäden durch Prügeleien und anderes mehr hingenommen werden. Die Güte einer Schule bemisst sich danach, wie sicher sich die Kinder fühlen und wieviel Fürsorge sie erfahren.Welche Schule fragt ihre Pänz danach? Sicherheit ist Voraussetzung dafür, in Ruhe und Gelassenheit lernen zu können. Schule muss immer von ihrem verletzlichsten Mitglied her gedacht werden.
„Schule muss…“.
Haben Sie überhaupt eine Vorstellung, was von den Schulen und Lehrern alles verlangt wird?
„Schule muss…“ lässt sich leicht sagen. Noch leichter lassen sich Phrasen dreschen wie „Schule muss immer von ihrem verletzlichsten Mitglied her gedacht werden“.
Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie verzweifelt und wütend es mich macht, wenn sich Leute in der Theorie zu Wunderpädagogen mit tollsten Vorstellungen und Zauberkräften aufschwingen und aller Welt erzählen wollen, wie Schule auszusehen hat und was Lehrer alles bewerkstelligen können müssen.
Mit links haben sie die Erziehungsarbeit der Eltern zu erledigen, mit links die Inklusion zu bewältigen, mit links hunderttausende von Flüchtlingskindern zu integrieren und zu befähigen, mit links haben sie verhaltensgestörte Schüler wie etwa ADHS-Kinder in die richtige Spur zu bringen, mit links haben sie Lernschwächen wie Legasthenie und Diskalkulie abzustellen etc.. und schließlich haben sie so ganz nebenher den Schülern noch vernünftig Lesen, Schreiben und Rechnen und vieles mehr beizubringen.
Lehrer brauchen keine Klugschwätzer, die tolle Forderungen aufstellen, die sie selbst nicht erfüllen müssen. Hauptsache, man hat etwas gesagt, dem jeder zustimmt und das immer wieder gut ankommt. Da fühlt man sich doch schon mal richtig edel und gut.
„Haben Sie überhaupt eine Vorstellung, was von den Schulen und Lehrern alles verlangt wird?“
@Sabine,
es gibt viele Berufe in biopsychosozialen Feldern, an deren Angehörige nicht zu erfüllende Anforderungen gestellt werden. Jede Berufsgruppe, jeder einzelne Leistungserbringer muss lernen, damit umzugehen. Sonst droht Überforderung, Unzufriedenheit, letztlich auch Krankheit. Wer nicht lernt, sich freundlich, aber bestimmt abzugrenzen und Aufgaben und Ziele konkret zu vereinbaren, geht unter.
Ich fand den Hinweis von „win“ Ablaufpläne zu erstellen, sehr gut. Das bietet allen Beteiligten Orientierung und im Bedarfsfall kann man darstellen, wie man vorgegangen ist. Insbesondere im Hinblick auf gesetzliche Vorgaben.
VG
Angelika Oetken
Und ich fand den selbstgefälligen, besserwisserischen und bevormundenden Ton nicht gut!!! Da wird der „Hinweis“ zum moralischen Befehl.
SCHULE MUSS- sie muss viel, sie muss zuviel. Wenn das besserwisserisch rüber kommt, ist ganz anders gemeint. Natürlich braucht es besseren Support. Natürlich werden die Lehrer allein gelassen. Umso verdienstvoller die Initiative von Herrn Rörig, die zumindest an einem zentralen Punkt, der Sicherheit nämlich, Unterstützung bietet. Warum werden seine Hinweise als Selbstd9arstellung, gar als Missbrauch diffamiert?
Wenn ich für Sicherheit und Fürsorglichkeit in Schule plädiere, dann nicht als neue Zusatzaufgabe sondern als Voraussetzung für gutes Lernen. Ja, ich behaupte, dass manche Schule sich mit wunderbaren Konzepten schmückt (die die Lehrer umsetzen müssen und nicht die Schulleitung und der Minister), aber darüber die Hauptsache vergisst, ob sich die Schüler sicher fühlen können – immer. Absprachen und Ablaufpläne,, an die sich alle halten, Schülerfeedback helfen dabei ungemein. Dass Lehrer überlastet sind und dazu noch wenig Anerkennung erfahren, geschweige denn wirkliche tätige Unterstützung, ist dabei unbenommen und die wahre Schande der Politiker.
Und sie verstehen richtig: Kindern in Schule Sicherheit zu garantieren, ist kein Hinweis sondern ein Muss. Diese Garantie ist Voraussetzung für Schulpflicht. Sonst schicke ich meine Kinder da nicht hin- und das mit dem Segen des Bundesverfassungsgericht.
Zurück noch einmal zum Ausgangstext, an dem nur wenig stimmig und in sich widerspruchsfrei ist. Ich bin erschrocken über diese Art der Argumentation im typischen AFD- Sprech (von Faktenkenntnis ungetrübt, ist aber eben auch egal)- eine Argumentation, die ihren schlechten Höhepunkt im Schlusssatz findet, in dem dem Missbrauchsbeauftragten sprachlich scheinbar gekonnt selbst „Missbrauch“ vorgeworfen wird: “ Schlimmer: Der Bundesmissbrauchsbeauftragte missbraucht die Schulen für ein paar knallige Schlagzeilen.“ Ich bin mit dem Beauftragten übrigens weder verwandt noch verschwägert. Sondern sehr angetan von seiner Homepage, die für Schulen und Lehrer wirklich hilfreich sein kann. Aber auch hier sollte gelten: kein Fördern (durch gute Website) ohne Fordern (Schulen sind in der Verantwortung).
Sehr geehrte/r Win,
Ihren Terminus „AFD-Sprech“ im Zusammenhang mit meinem Kommentar finde ich, gelinde gesagt, befremdlich – schon gar, wenn Sie mir vorwerfen „wenig stimmig“, „voller Widersprüche“ und „ohne Faktenkenntnis“ zu argumentieren, dies aber nicht konkret begründen (und damit selbst ein Beispiel für eine Argumentation ohne Belege geben).
Fakten sind: Der Missbrauchsbeauftragte startet im Zusammenwirken mit der KMK eine Kampagne, die Lehrer als zentrale Akteure benennt – ohne ihnen zeitliche Ressourcen dafür zur Verfügung zu stellen. Und: Der Missbrauchsbeauftragte klassifiziert staatliche Schulen als „gefährliche Orte“, ohne konkrete Zahlen zu nennen oder auch nur eine Untersuchung anzukündigen (und führt als Beispiel lediglich die Missbrauchsfälle im privaten Internat Odenwaldschule der 70er und 80er Jahre an – was mit staatlichen Schulen heutzutage praktisch nichts zu tun hat).
Das kann man nebensächlich finden – wie Sie offenbar -, das lässt sich aber auch kritisieren. Dafür muss man kein Rechtspopulist sein. Und wenn Sie meine Kommentare zum Thema Rechtspopulismus auf News4teachers verfolgt hätten, wüssten Sie, dass Ihr Diktum an den Haaren herbeigezogen ist. Nur mal so zum Einlesen: https://www.news4teachers.de/2015/10/was-wir-jetzt-brauchen-eine-bildungs-offensive-gegen-die-hass-kultur/
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
Ich wollte die inhaltliche Diskussion nicht aufnehmen angesichts der Argumentationen am Beginn des Blogs. Man kann sich gegen den AFD- Sprech positionieren und doch in ihn verfallen wie ich mit meinem Hinweis auf Ihren Schlussatz zu zeigen glaubte.
Im Übrigen finde ich den Tenor des Artikels deshalb so fatal, weil er so tut, als kämen neue Aufgaben auf die Lehrer zu. Sicherheit ist aber Grundvoraussetzung von Schule und wird m. E. Von Lehrern und Schulleitungen viel zu wenig reflektiert. Den Missbrauchsbeuftragten als Sack herzunehmen, auf den man einschlägt, wenn man die Bildungspolitik meint, ist falsch und wird der Notwendigkeit von Missbrauchs- Prävention nicht gerecht. Für bessere Arbeitszeiten ist nicht der Missbrauchsbeuftragte zuständig.
Dass Schulen „gefährdete“ Orte sind, liegt in ihrer Natur als Stätte für Kinder begründet und wird sichtbar an ihrem Inneren Gerüst, das notwendig aus einem reflektierten und angemessenen Verhältnis von Nähe und Distanz bestehen muss, will ein Lehrer oder eine Lehrerin Kinder erreichen.
Da musste ich ja doch herzlich lachen, Herr Priboschek, dass ausgerechnet Sie mit Ihrem Artikel, den ich übrigens sehr gut finde, jetzt auch schon der Sympathie für den Rechtspopulismus und der Nähe zur AfD verdächtigt werden.
Vielleicht hat es sein Gutes, wenn Sie jetzt mal selbst sehen, wie leicht man in unserem Lande durch unerwünschte oder abweichende Meinung diffamiert und an den rechten Pranger gestellt wird. Sogar bei der Sprache müssen Sie sich vorsehen, sonst heißt es „AfD-Sprech“.
Vielleicht verstehen Sie durch diese Erfahrung besser, warum sich in früheren Diskussionen hier manche Teilnehmer zu Unrecht beschimpft und diffamiert fühlten. Durch die gängige Unterstellung einer Rechts-Gesinnung (im weitesten Sinne von Nazi) sahen sie eine zunehmende Behinderung in ihrer Meinungsfreiheit.
Win versteigt sich bei Ihnen sogar zu der Behauptung, auch wenn es nicht bewusst geschähe, so könne „man“ doch in einen AfD-Sprech verfallen. Das bedeutet: „Du bist infiziert, auch wenn du es nicht merkst. Aber ich und andere merken es“.
Kommen Ihnen da nicht auch sorgenvolle Bedenken, wenn sie so etwas lesen?
Sehr geehrte Reni,
sorry, aber da kann ich Ihnen nicht folgen. Ich sehe nämlich nicht,“wie leicht man in unserem Lande durch unerwünschte oder abweichende Meinung diffamiert und an den rechten Pranger gestellt wird“ – Win hat letzteres möglicherweise versucht. Aber ich habe doch die Möglichkeit, mich dagegen durch Klarstellung zu wehren. Und das gilt für jeden.
Meinungsstreit gehört zur Demokratie. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Viele aber schwingen hierzulande verbal die Keule – und jammern, sie würden „diffamiert“, wenn sie dann selbst dafür in der Kritik stehen. Das geht nicht zusammen.
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
Hier haben wir offensichtlich einen Dissens, Herr Priboschek.
Ja, jeder kann sich gegen Unterstellungen und Diffamierungen wehren. Doch wer will sich schon immer gegen unfaire Attacken wehren müssen? Viele machen aus ihrem Herzen dann lieber eine Mördergrube, wenn es um eine sachliche Meinung geht, aus der ihnen ein Strick gedreht werden könnte.
Sie sehen ja an Win und dem ein oder anderen hier, wie leicht das geht.
Um die Sache mal aufs Schulleben zu übertragen: Ich täte mich schwer, einem mit Unterstellungen unfair traktierten Schüler zu sagen: „Die Sache ist nicht schlimm. Wehr dich doch!“
Ich würde es vorziehen, dem Aggressor und wahren Übeltäter eine Standpauke zu halten, statt ihm zu signalisieren, dass die fehlende Gegenwehr seines „Opfers“ der eigentliche Fehler sei.
Sollen wir beim Mobbing etwa die Hände in den Schoß legen und den Opfern sagen: „Selber schuld. Wehr dich doch!“ ?
Nein, Unterstellungen, Verunglimpfungen und Ausgrenzungen gehören auf die Anklagebank, nicht aber mangelnde Gegenwehr und Flucht in Schweigsamkeit.
Sehr geehrte Reni,
naja – Opfer? Wenn ich bei Pegida mitmarschiere und Neonazis hinterherlaufe, darf ich mich eben nicht wundern, wenn ich selbst als radikal gelte. Wenn ich im Netz gegen Muslime hetze, darf ich mich eben nicht wundern, wenn ich als Rassist gelte. Wenn ich diesen Staat (zum Beispiel als „Meinungsdiktatur“) verunglimpfe, darf ich mich auch nicht wundern, wenn ich als Extremist gelte. Die Unschuldsnummer, mit der Gauland und Co. die Öffentlichkeit zu veralbern versuchen, zieht halt nicht bei jedem.
Nochmal: Wer sich in die Öffentlichkeit begibt (dazu gehören auch Internet-Foren) und andere kritisiert, muss sich selbst auch Kritik gefallen lassen. Worüber wir allerdings nachdenken sollten, und zwar wir alle, ist die zunehmende Aggressivität, mit der politische Auseinandersetzungen ausgetragen werden. Zunehmend erscheint der politische Gegner als Feind, und das gefährdet in meinen Augen die Demokratie, zu der Streit nunmal gehört.
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
@A. Priboschek
Es geht mir doch gar nicht um die wahren Pegida- und Neonazianhänger oder Hetzer gegen Muslime.
Mir geht es um die leichtfertige, beliebte und inflationäre Unterstellung, man gehöre zu diesen Extremisten und Rassisten, nur weil die sachliche Meinung nicht gefällt.
Das gehört auch zum Kapitel Hass und Hetze, allerdings von links.
Ich stimme Ihnen ausdrücklich zu bei der Feststellung: „Zunehmend erscheint der politische Gegner als Feind, und das gefährdet in meinen Augen die Demokratie…“
Wichtiger Punkt Herr Priboschek! Das Internet verführt emotional nicht gut ausbalancierte Menschen zu Ausbrüchen und Übergriffen. Noch dazu, wenn, wie das ja meistens der Fall ist, unter Pseudonym gepostet werden kann. Was die Zunahme an Hetze, Aggression und Radikalität in unserem Land betrifft: das geht zwar nur von einer Minderheit aus, aber die ist um so gefährlicher. Es ist leicht, etwas zu zerstöre, aber schwer es wieder aufzubauen. Der weite Schwenk nach rechtsaußen, den viele Mitglieder der gesellschaftlichen Mitte vollzogen zu haben scheinen, bereitet mir Sorge.
Ich möchte einen Bogen zum Thema dieses Fadens schlagen: wer in einer dysfunktionalen Familie aufgewachsen ist, womöglich von psychisch kranken und/oder suchtmittelabhängigen Angehörigen aufgezogen wurde, lernt meist nicht, seine Gefühle auf gesunde Weise unter Kontrolle zu halten. Also weder sich, noch Anderen damit zu schaden. Für besonders „giftig“ halte ich familiäre Konstellationen, wie sie hier beschrieben werden http://www.borderline-muetter.de/cms/
Bei Borderlinebetroffenen ist die Rate an Personen, die in ihrer (frühen) Kindheit verschiedene Formen von Misshandlung erleben mussten hoch http://www.borderlinesyndrom.net/de/entstehung Aus Gründen der familiären Bedingungen und in Folge von typischen Reaktionsmustern werden viele missbrauchte Mädchen von ihren Tätern in eine ganz bestimmte Richtungen konditioniert. Die Söhne von Borderlinemüttern wiederum werden oft parentifiziert, überfordert und bleiben ihr Leben lang auf der Suche nach Struktur und Halt.
Kurzum: beim Personal der AfD und seiner Wählerschaft kommt mir Einiges nur all zu bekannt vor. Und womöglich fehlten diesen Leuten Ressourcen, die es ihnen ermöglichen, zu lernen, mit den Realitäten des Lebens zurecht zu kommen und Widersprüche und Verwerfungen auszuhalten bzw. aufzulösen. Und diese Unterstützung liefert eben oft die Schule, LehrerInnen und MitschülerInnen. Dann kann aus Defiziten große Stärke erwachsen.
Ich wette, es wird mit der AfD enden wie bei der Ehe von Brangelina. Da tun mir vor Allem deren Kinder leid. Aber ein Konstrukt wie die AfD kann ein ganzes Land spalten oder sogar zerschlagen.
Mit freundlichen Grüßen,
Angelika Oetken
Ich fasse es nicht, Frau Oetken, was soll jetzt diese ach so psychologisch feinfühlige und „fundierte“ AfD-Analyse bzw. -Schelte.
Jetzt sind AfD-Führung und Wählerschaft auch noch psychisch krank bzw. defizitär.
Vielleicht erwüchse denen ja aus den von Ihnen diagnostizierten Defiziten auch noch große Stärke, wenn sie nochmal die Schulbank drücken müssten.
Allmählich fasse ich mich nur noch an den Kopf.
Steht nicht auch zu vermuten, dass die AfD für Kindesmissbrauch ist? Würde mich nicht wundern, wenn ihr auch das noch ans Revers geheftet würde.
@mestro,
meinen virtuellen „Lehrstuhl der Rabulistik“ hatte ich eigentlich schon fest an die Jesuiten vergeben 😉 Und zur Psyche des Rechtsreaktionären wurde erstmals ab 1914 etwas veröffentlicht https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Untertan Und dann immer wieder. Bsp:
https://www.psychosozial-verlag.de/52450
http://de.in-mind.org/article/nie-wieder-faschismus-zur-psychologie-des-autoritarismus
http://www.uni-bielefeld.de/ikg/zick/rechtsextremismusZick.pdf
http://www.nordbayern.de/angstlich-aggressiv-depressiv-und-neonazi-1.534254
Angesichts der Bedeutung und Fachlichkeit der AutorInnen möchte ich lieber ganz bescheiden sein.
Und: ganz bestimmt ist nicht jeder AfD-Anhänger rechtsextrem. Aber der Rechtsextremismus gedeiht in der Mitte unserer Gesellschaft und ist auf dem Vormarsch. Für mich sind extreme Einstellungen ein psychoemotionales Problem, weniger ein politisches Phänomen phttps://www.welt.de/politik/deutschland/article132532352/Jeder-zweite-AfD-Waehler-ist-auslaenderfeindlich.html
Viele Grüße von
Angelika Oetken
@mestro
Volle Zustimmung!
Was sich Frau Oetken hier erlaubt, ist kaum in Worte zu fassen.
Dabei verkennt sie gründlich, dass es sich bei der Wählerschaft dieser Partei zu einem hohen Prozentsatz um Personen handelt, die vormals den so genannten etablierten Parteien ihre Stimmen gaben. Zudem sollte sie sich einmal genauer und sehr differenziert mit dem politischen Personal dieser Partei beschäftigen. Da finden sich erstaunlich viele Akademiker und Selbstsändige, die auch vor ihrem politischen Engagement sehr wohl ehrenwerte Berufe ausübten.
Alle psychisch gestört, natürlich!
Hat sich A. Oetken diese Frage eigentlich auch schon mal in Bezug auf einige Vertreter aus dem linken oder grünen Parteienspektrum gestellt?
Oder wie wäre es mal, das Personal der Bundesregierung einschließlich der Kanzlerin daraufhin genauer zu inspizieren?
@mehrnachdenken,
anzunehmen, dass psychische Leiden und Erfolg im Alltag sich ausschließen, wäre doch dumm. Im Gegenteil: oft bildet das Bedürfnis, einen seelischen Mangel zu kompensieren, einen starken Antrieb für außerordentliches Engagement und große Leistungen. Nicht ohne Grund genossen viele der Missbrauchstäter, die gerade in den letzten Jahren als solche entlarvt wurden, höchstes gesellschaftliches Ansehen. Beispiele:
Ludger Stüper SJ, jahrzehntelang Leiter des Aloisiuskollegs, Bonn Bad Godesberg, ein routinierter Kinderjäger
Gerold Ummo Becker, Chefmissbraucher an der Odenwaldschule
Marcial Maciel Degollado, Gründer der Legionäre Christi, enger Vertrauter von Papst Johannes Paul II, Serienmissbraucher
Jimmy Savile, in GB eine Ikone der Unterhaltungsindustrie, perverser Pädosadist
VG
Angelika Oetken
@A. Oetken
Hinsichtlich extremer politischer Ausrichtungen stimme ich Ihnen zu.
Was ich partout nicht mag, ist auch Ihre Fixierung auf die AfD und die angebliche Verbindung zum Rechtsextremismus. Es ist wichtig, dass sich die AfD von Leuten trennt, die extreme Positionen vertreten.
Wird die AfD vom Verfassungschutz beobachtet? In den Anfängen der LINKEN und der Grünen tummelten sich dort auch bizarre Typen. Stoiber soll die LINKEN sogar mit „Gesindel“ bezeichnet haben.
Was ist mit linksextremistischer Gewalt oder mit der Antifa?
Diese Seite des Extremismus wird in der Bundesrepublik Deutschland oft unter den Teppich gekehrt oder lediglich beiläufig erwähnt.
Ganze Straßenzüge in Berlin und bspw. in Leipzip sind so genannte No Go Areas, in die sich kein einzelner Polizist mehr hinein traut.
Haben Sie auf Demos in die hasserfüllten Gesichter dieser Leute gesehen? Was ist mir deren Psyche?
Aporpos „Ludger Stüper SJ“: sein Lieblingsschüler, Matthias von Wrede wurde 2008 in den USA zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt: Grund: von Wrede besaß so genannte „Kinderpornografie“ auf denen widerlichste Missbrauchsverbrechen abgebildet waren. Darunter der Missbrauch von gefesselten Kindern, auch sehr kleinen. http://www.eckiger-tisch.de/2010/09/27/ehrung-fur-den-tater-missachtung-fur-die-opfer/#comment-756
Vor Allem die us-amerikanischen Medien berichteten ausgiebig darüber. Von Wrede ist inzwischen aus der Haft entlassen und soll unter dem Namen seiner Frau in Berlin leben.
@mehrnachdenken,
die AfD habe ich lediglich als Beispiel angeführt, da diese Formation aktuell in den Medien so präsent ist.
Aus meiner Sicht gibt es starke Parallelen zwischen der Nutzung von Polemik, Radikalität in den Ansichten und Forderungen und dem für Borderline-Betroffene typischen Schwarz-Weiß-Denken http://www.derwesten.de/gesundheit/borderline-stoerung-gefangen-zwischen-schwarz-und-weiss-id9821534.html
Dies nutzen grundsätzlich viele Gruppierungen, die – scheinbar – einfache Lösungen anbieten und an starke Gefühle appellieren. Unabhängig von der Gesinnung und der sozialen Herkunft.
VG
Angelika Oetken
AFD- Sprech- diese Wortwahl ziehe ich in ihrer Missverständlichkeit gerne zurück. Sie bezog sich auch nicht auf eine rechte Position sondern darauf, dass irgendetwas behauptet wird, von dem man meint, es könne die Gemüter erregen und man könne sich so einer bestimmten Gruppe anbiedern, hier der Gruppe der sich überbelastet fühlenden Lehrer. An keiner Stelle bürdet Herr Rörig den Lehrern die Verantwortung für die Eindämmung des Missbrauchs auf. Die Lehrer sollen schlicht sensibilisiert werden für die Probleme, die an ihrem Arbeitsplatz entstehen können. Und schlussendlich sollen sie sich vorbereiten können, mit dem Missbrauch an Kindern und vor allem mit dem entsprechenden Verdacht, von mir aus auch mit der evtl. Falschbeschuldigung, professionell umzugehen. Dass der Mangel an männlichen Lehrern in der Grundschule darin begründet liegt, dass sie sich Verdächtigungen ausgesetzt sähen, ist schon eine steile Behauptung. Da würde ich doch eher an die ungerechte Bezahlung im Lehrerberuf denken. Dem Beauftragten schließlich billige PR und Missbrauch vorzuwerfen, ist angesichts seiner bisherigen Leistungen wirklich zu billig.
@Reni
Na, herzlich lachen musste ich nicht. Eher frage ich mich, ob @Win tatsächlich in der Schulleitung tätig ist. „Seiner“ Schule hätte ich mit Sicherheit recht schnell adieu gesagt.
Ansonsten stimme ich Ihnen voll zu. Herrn Priboschek in die Nähe von Rechtspopulisten zu verorten, ist schon ein ziemlich dreistes Stück. Ich meine, er bewegt sich eher im linken Spektrum.
Aber in der Bundesrepublik geht zurzeit sowieso eine Menge durcheinander. Da kann so mancher schon mal orientierungslos werden. Bspw. erklärt die Bundeskanzlerin der erstaunten Öffentlichkeit, dass ihre Regierung im letzten Jahr zeitweise handlungsunfähig war, und überhaupt sei ihr manches missglückt. Ich habe noch Zeiten erlebt, da wäre das gleichzeitg die Abschiedsrede gewesen. Heute geht’s munter weiter. Aber das ist ein anderes Thema.
Wo wollen wir denn den „guten“ Win mal unterbringen? Vielleicht im ziemlich linken Lager oder noch weiter links?
Das meinen Sie nicht ernst, dass Sie an einer Schule nicht arbeiten würden, die Prävention vor Gewalt und Sexuellem Missbrauch zu ihrem Anliegen macht, um so Schule als sicheren Ort zu gestalten. Und die das Anliegen des Beauftragten aus voller Überzeugung unterstützt. Das glaube ich wirklich nicht. Mehr habe ich eigentlich nicht gesagt. Ja auch das, ich finde den Kommentar von Herrn P. kontraproduktiv für das Anliegen einer sicheren Schule und in seiner Art nicht okay.
Und was hat das mit Ihren Anspielungen auf die AfD oder den „AfD-Sprech“ zu tun?
Jetzt machen Sie auf rein pädagogisch, vorher aber witterten sie politisch Schlimmes.
Nö!
Win ist in Wahrheit 15 und Internet-Aktivistin.
Sehr geehrter Herr Priboschek,
wenn ich mir das, was auf dem Fachportal, das der UBSKM auf seiner Homepage zum Thema eingerichtet hat ansehe https://www.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de/home/ und das mit Ihren Standpunkten vergleiche, dann ergeben sich meiner Meinung nach einige wichtige und interessante Punkte, die für die BesucherInnen Ihres Onlinemagazins ganz sicher von Interesse sind.
Haben Sie schon einmal daran gedacht, Herrn Rörig zum Thema zu interviewen?
Ähnliches gilt für Sylvia Löhrmann, die in Nordrhein-Westfalen als Ministerin die Verantwortung für die Themen „Schule und Weiterbildung“ trägt. Vorgestern hat NRW als erstes Bundesland eine Initiative gegen sexuelle Gewalt gestartet https://beauftragter-missbrauch.de/presse-service/pressemitteilungen/detail/news/in-nrw-startet-als-erstem-bundesland-die-initiative-schule-gegen-sexuelle-gewalt-loehrmann/
Wäre nicht auch Ministerin Löhrmann eine geeignete Interviewpartnerin?
Denn wir können in Foren zwar eine Menge diskutieren, auch Vorschläge für niederschwelliges oder unaufwändiges Handeln machen. Aber falls Ihre Meinung die der Mehrheit der Lehrerschaft in diesem Land widerspiegelt, dann sollten die Fachmedien als eines der Sprachrohre der LehrerInnen dringend mit den Verantwortlichen sprechen.
Mit freundlichen Grüßen,
Angelika Oetken
Liebe Frau Oetken,
wir greifen Ihre Anregung gerne auf. Und stellen interessiert fest, dass der VBE in einer Pressemitteilung zum Kampagnenstart in NRW eine Pressemitteilung herausgibt, in der er die Aktion zwar unterstützt – aber gleichzeitig zeitliche Ressourcen dafür einfordert.
Quelle: https://www.news4teachers.de/2016/09/vbe-unterstuetzt-start-der-bundesinitiative-schule-gegen-sexuelle-gewalt-in-nrw-aber/
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
Das ganze Problem ließe sich sehr leich lösen.
Der Einsatz zweier Lehrkräfte je Unterrich oder der eines Lehrkräfteassistentens egal in welcher Form.
Zumal die Klassengrößen so oder so für eine Lehrkraft zu viel sind.
Das wäre bestimmt auch im Interesse der Lehrer, die sich gegen zweifelhafte Behaupten seitens von Schüler/inen in verdacht geraten.
Also zwei Seiten geholfen.
Aber es wird sich soetwas in Deutschland nicht durchsetzen, da Bildung gewünscht ist aber nicht gefördert wird .
Mal über die Kosten nachgedacht??
An allen Ecken und Enden wird mehr Staatsknete verlangt, doch diese finanziellen Mittel fallen bekanntlich nicht vom Himmel.
Mich stört gewaltig, dass bei allen frommen Wünschen zu selten an jene gedacht wird, die dieses Geld mit ihren Steuern herbeischaffen.
Da diese Quelle schon seit Jahren und Jahrzehnten für die vielen Besserungswünsche und angeblichen Erfordernisse nicht mehr ausreicht, nehmen die Regierenden zur Wunschbefriedigung ihrer Wähler ständig Geld am Kapitalmarkt auf und treiben damit die Schulden der öffentlichen Haushalte in schwindelerregende Höhen.
Viele, die Kinder und Enkel haben, sollten sich mal fragen, wie ihre Nachkommen die Erblast ihrer Eltern und Großeltern durch deren allzu spendable Regierungen je werden zurückzahlen können.
Immer vom „reichen“ Deutschland zu reden, nur weil andere Länder u.U. noch höher verschuldet sind, spricht nach jedem gesunden Menschenverstand und allen Rechengesetzen für eine einzige Fata Morgana, die auch hinter die künftige Versorgung der Menschen im Krankheitsfall und Alter ein dickes Fragezeichen macht.
Wer nur ein bisschen Verstand walten lässt, muss das Fürchten kriegen bei jeder noch so gut gemeinten, aber doch nur weiteren ruinösen Forderung an den Staat, der sich in seinen Ausgaben stets an die Gemeinschaft der Steuerzahler oder den Kapitalmarkt zwecks weiterer Schuldenaufnahme wenden muss.
Ich kann gar nicht sagen, wie wütend ich oft auf Leute bin, die wie Sie, Herr Renk, behaupten, „das ganze Problem ließe sich sehr leicht lösen“, und dabei nur wieder an weitere Geldausgaben denken, ohne sich klarzumachen, wohin ein Staat driftet, der ständig über seine Verhältnisse lebt.