SCHWERIN. (Erst) seit einigen Jahren können Lehrer an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern verbeamtet werden. Anders als in anderen Bundesländern üblich, machen die katholischen und evangelischen Schulen von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch – aber beklagen sich massiv über diese Benachteiligung im Wettbewerb um gute Lehrer.
Die katholischen Schulen in Mecklenburg- Vorpommern sehen sich im Wettbewerb um Lehrkräfte im Nachteil. Sie könnten ihre Lehrer nicht verbeamten, sagte der Direktor der Bernostiftung, Thomas Weßler. Junge Lehrer an staatlichen Schulen können seit einiger Zeit Beamte werden. Die Bernostiftung ist landesübergreifend Träger von vier katholischen Schulen mit rund 1700 Schülern in Schwerin, Rostock, Ludwigslust und Lübeck.
Der Niels-Stensen-Schulverein in Schwerin forderte das Erzbistum Hamburg als Aufsichtsbehörde auf, der Bernostiftung den notwendigen Rückhalt zu gewähren, um sofort mit der Verbeamtung von Lehrkräften beginnen zu können. «Nur so können Bestand und Qualität der katholischen Schulen in Mecklenburg nachhaltig gesichert werden», sagte der Vereinsvorsitzende Georg Diederich.
Das Erzbistum Hamburg befindet sich jedoch nach eigenen Angaben in einer prekären wirtschaftlichen Lage. Die Verbeamtung würde wegen der Pensionsverpflichtungen für die Schulen teuer werden. Jedoch: In Hamburg sind die Lehrer an katholischen Schulen verbeamtet.
Die Schulstiftung der evangelischen Nordkirche plagen ähnliche Sorgen. Seit drei Jahren ist es nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Kay Gusek schwerer geworden, Lehrer für die evangelischen Schulen im Nordosten zu finden. Es gebe Stellenausschreibungen, auf die sich kein Interessent melde, sagte er. Eine Verbeamtung von Lehrern nach Kirchenrecht sei zwar möglich, bisher aber aus finanziellen Gründen nicht in Erwägung gezogen worden. Im Land gibt es rund 40 allgemeinbildende und berufsbildende evangelische Schulen
Weßler sagte, die katholischen Schulen brauchten die Möglichkeit der Verbeamtung, um mit anderen auf Augenhöhe zu bleiben. «Wir stehen im Wettbewerb um die besten Leute, aber wir können nur sagen, wir haben das angenehmste Klima.» Die Lehrergehälter entsprächen exakt denen, die an staatlichen Schulen gezahlt würden. Besonders schwierig werde es, wenn ein verbeamteter Lehrer aus einem anderen Bundesland nach Mecklenburg wechseln wollte. Weitere katholische Schulen gibt es im Land nicht. In Vorpommern, das zum Erzbistum Berlin gehört, betreibt die katholische Kirche keine Schulen. (dpa)
Sich darüber zu beklagen, dass man keine Beschäftigten findet, wenn andere Mitbewerber auf dem Arbeitsmarkt deutlich bessere Konditionen bieten, ist in einer Marktwirtschaft absurd.
Wenn ich mich richtig durch die ganzen Verordnungen und Gesetze gerechnet habe, bekommen die Ersatzschulen ca 75% der Personalkosten vergleichbarer öffentlicher Schulen im gleichen Lehrer-Schülerverhältnis erstattet. Das bedeutet doch, wenn das durch die Schüler-Lehrer-Relation und dem Finanzbedarf an öffentlichen Schulen berechnet wird, dass den Ersatzschulträger weniger Personalkosten entstehen als es eigentlich im Sinne des Gesetzes wäre, wenn das Land verbeamtet, befördert und die freien Träger auf dieser Berechnungsgrundlage nach TV-L bezahlen. Daraus folgt für mich, dass die freien Träger analog zum Land einstellen sollten.