Sachsen will als bisher einziges ostdeutsches Bundesland Arztassistenten in einem Studiengang ausbilden. Er trägt den Titel Physician Assistant und beginnt im kommenden Wintersemester an der Berufsakademie Plauen. Nach einer dreijährigen Modellphase hat das Wissenschaftsministerium die Einführung des Studienganges endgültig genehmigt. Die Absolventen sollen Ärzte in Kliniken und Praxen entlasten und sich um ärztliche Routineaufgaben und Dokumentationen kümmern. «Sie werden helfen, die Gesundheitsversorgung auch in ländlichen Regionen zu sichern», sagte Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) auf Anfrage.
In der Modellphase hatten sich 36 Frauen und Männer ausbilden lassen. Der Studiengang setzt eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung voraus. Vermittelt wird eine akademische Ausbildung auf dem Niveau zwischen den Qualifaktionen eines Arztes und Pflegepersonal. Der Arztassistent übernimmt einfache medizinische Tätigkeiten sowie Verwaltungsaufgaben. Immer wieder beklagen Ärzte den hohen Aufwand für Administration und Dokumentation, wozu unter anderem das Erstellen von Arztbriefen und Berichten oder Anträge und Anfragen zählen. Dafür geht täglich bis zu ein Viertel der Arbeitszeit drauf.
Nach Angaben des sächsischen Wissenschaftsministeriums gibt es diese Ausbildung bundesweit nur fünf Mal. Mit dem neuen Beruf reagiere die Wissenschaftspolitik auf den Bedarf im Gesundheitswesen. «Die Gesundheitswirtschaft entwickelt sich zu einem
Wachstumsbereich, für den die Berufsakademie Sachsen durch die enge
Verzahnung von Studium und Praxis wichtige Beschäftigte ausbildet», betonte die Ministerin. dpa
Arbeitgeber-Präsident warnt: Neue Pflegeausbildung überfordert Berufsanfänger
Man muss hoffen, dass dieser Arztassistent (Hochschule) die Sprechstundenhilfe (Ausbildung) nicht verdrängt. Ein signifikant höheres Einkommen als solche kann ich mir nämlich kaum vorstellen. Warum das ein Hochschulstudium erfordert, allerdings auch nicht.
Was soll denn dieser Assistentenberuf an Vorteilen für den jeweiligen Kollegen bewirken.
Letztendlich ist man für die Dokumentation auch verantwortlich und kann diese wie gewohnt gleich mit erledigen. Soll hier etwa durch die Hintertür ein Zwischending zwischen Ärzten und Arzthelferinnen bzw. Krankenschwestern gestellt werden um Ärzte einzusparen ?
Immerhin wäre es doch denkbar, dass Mediziner nur mit einem Bachelor oder eben solche Assistenten gewisse Funktionen im Gesundheitswesen einnehmen, die nicht direkt mit der Behandlung von Patienten zu tun haben. Dazu gehört auch eine Tätigkeit bei Krankenkassen, Krankenversicherungen, Gesundheitsverwaltungen, bei jenen Organisationen, die über Berufsunfähigkeit, über Invaliditätsrenten usw. zu entscheiden haben. Kurzum: die reinen Schreibtischärzte. Und natürlich die Bedienung der Apparatemedizin.
„Ärzte einsparen“: Haben wir nicht einen Mangel, speziell in Krankenhäusern?
Es werden zu wenige Ärzte ausgebildet obwohl das Interesse groß ist und die Zahl der Bewerberzahlen deutlich die Studienplätze überschreitet. Somit greift man auf vermehrt ausländische Ärzte zurück, die dann in ihren Heimatländern eine Lücke hinterlassen. Wie gesagt die Nachfrage nach qualifiziertem Personal ist sehr groß.
Hinzu kommt noch, dass 70 % der Studierenden Frauen sind, die überwiegend die schneidenden Fächer der Chirurgie meiden, in Teilzeit arbeiten oder in Grenzbereiche der Medizin, wie der Pharmaindustrie, dem öffentlichen Gesundheitswesen und andere Bereiche abwandern, die nicht eine derart hohe Arbeitsdichte aufweisen wie im Krankenhausbereich.
Geeignet erscheinen mir Mitarbeiter für dieses Studium Personen, die im Pflegebereich und im Rettungsdienst Erfahrungen gesammelt haben. Diese Erfahrungen sollte dann auch zu einer Verkürzung im klinischen Bereich des Studium, zum Beispiel 2 Semester, beitragen können, sofern diese es wünschen.
Ich weiß, der Satzbau ist mir durcheinander geraten.
Ignaz: Was Sie sagen, wird zum Teil hier bestätigt:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gibt-es-einen-aerztemangel-in-deutschland-13768602.html
@Cavalierie
Der Artikel deckt sich mit den Beobachtungen der Ärztekammern, dass die nachkommende Generation weniger Arbeiten möchten um mehr Zeit für die Familie und die Freizeit zu haben.
Somit fehlen dann aber trotzdem Personen im Krankenhaus und in den ländlichen Regionen. Diese Situation wird sich auch nicht durch eine bessere Bezahlung verändern, weil diese Leute nicht mehr so belastbar sind , wie die Generation davor.
Deshalb bieten sich einem auch Chancen nach dem Eintritt ins Rentenalter weiter arbeiten zu können.
Die Fahrt in den Urlaubsort war anstrengend, die Staus waren ewig und ich schreibe mir einen Wolf zurecht.