Wer im Unterricht das Wort ergreift, kennt oft das flaue Gefühl im Bauch: Lampenfieber, Unsicherheit, Angst vor Fehlern. Das Projekt „Schnackbar“ aus Niedersachsen zeigt, wie VR und KI helfen, diese Hemmungen abzubauen. Entwickelt von den BBS Wechloy und VReedback, bietet es realistische Sprach- und Präsentationstrainings, stärkt Selbstvertrauen – und ist bereits an Schulen im Einsatz sowie für Bildungseinrichtungen erhältlich. Das Projekt verbindet Pädagogik, Technik und Praxis.
Virtuelles Publikum, echtes Lampenfieber
Im ersten Modul, dem KommunikationsCenter, betreten die Schülerinnen und Schüler eine realistisch simulierte Bühne. Sie präsentieren vor einem virtuellen Publikum, das auf Gestik, Mimik, Stimme und Blickkontakt reagiert. Die Künstliche Intelligenz wertet Auftritt und Sprache aus, gibt individuelles Feedback und hilft, gezielt an Ausdruck, Tempo oder Körpersprache zu arbeiten. Dabei spielen sie sich durch 14 gamifizierte Level, bevor sie auf der großen Bühne stehen.
„So können Lernende in einem geschützten Raum Selbstsicherheit gewinnen, bevor sie sich echten Prüfungssituationen stellen“, erklärt Projektkoordinatorin Judith Jung von den BBS Wechloy. Lehrkräfte erhalten begleitende Materialien zur Reflexion und Vertiefung im Unterricht.
Alltag trainieren – digital und empathisch
Das zweite Modul, das SprachCenter, richtet sich an Lernende im Bereich Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache (DaF/DaZ), Englisch und weitere Fremdsprachen. Hier führen die Schülerinnen und Schüler Gespräche mit KI-Avataren – etwa beim Einkauf, Arztbesuch oder im Bewerbungsgespräch.
Die Dialoge verlaufen spontan und echt, mit Nachfragen, Missverständnissen und allen typischen Wendungen des Alltags. Aber auch eine didaktische Themenführung wurde hinterlegt, um den Ansprüchen einer echten Unterrichtsergänzung gerecht zu werden. Nach jeder Übung erhalten die Teilnehmenden eine KI-gestützte Sprachanalyse zu Wortwahl, Grammatik und Syntax. Ergänzende Aufgaben zu den Kompetenzbereichen Lesen, Hören, Schreiben und Sprechen auf vier Niveaustufen (A1 – B2) sichern den Transfer in den Unterricht.
Berufsbezogene Kommunikation als nächster Schritt
In Planung ist bereits das Dialogcenter, ein drittes Modul für berufsbezogene Gesprächssituationen. Dort sollen Lernende künftig Konflikt-, Beratungs- oder Verkaufsgespräche trainieren – auch hier mit einem optionalen Fokus auf Sprachsensibilität. Über ein Online-Portal können Lehrkräfte die Szenarien selbst gestalten und an den jeweiligen Bildungsgang anpassen.
Ein Werkzeug für mehr Chancengerechtigkeit
Die Module der Schnackbar verstehen sich nicht als Technik-Spielerei, sondern als pädagogisches Werkzeug zur Förderung von Chancengleichheit. Alle Lernenden erhalten die Möglichkeit, Sprechsituationen so oft zu üben, bis Sicherheit entsteht – unabhängig von Herkunft, Vorerfahrung oder Sprachstand.
„Durch KI-Feedback und VR-Erfahrung entsteht ein Lernraum, der individuell, motivierend und angstfrei ist“, sagt Marcel Herrmann von VReedback, dem technischen Entwicklungspartner des Projekts. „So verbinden wir digitale Innovation mit echter pädagogischer Wirkung.“
Kooperationen und Netzwerke in Niedersachsen
Mittlerweile beteiligen sich sechs weitere Schulen in Niedersachsen aktiv an der Weiterentwicklung der Schnackbar. Insgesamt arbeiten bereits 18 Schulen mit der Software – von Gymnasien bis zu Berufsschulen mit Sprachförderklassen.
Ein zentraler Fokus der Zusammenarbeit zwischen den BBS Wechloy und VReedback liegt dabei auf der praxisnahen Integration von Soft- und Hardware in den Schulalltag. Die Systeme werden so konzipiert, dass sie didaktisch sinnvoll, technisch stabil und ressourcenschonend in vorhandene Schulstrukturen eingebettet werden können – ohne übermäßigen Wartungsaufwand oder technisches Spezialwissen. Gleichzeitig werden aber auch zentrale Ansprüche für eine Einführung formuliert. Zum Beispiel muss eine Schule ein bis zwei hauptverantwortlichen Lehrkräften genügend Zeit zur Verfügung stellen, um die Einführung des Systems zu begleiten und später als Hauptansprechpartner innerhalb der Schule agieren zu können.
Darüber hinaus entsteht derzeit ein Netzwerk niedersächsischer Schulen mit VR-Brillen, das den Erfahrungsaustausch, gemeinsame Fortbildungen und den Austausch didaktischer Szenarien ermöglicht. So wird aus der Schnackbar nicht nur ein einzelnes Projekt, sondern eine wachsende Community für innovative Sprachförderung in virtuellen Lernräumen.
Der Vorteil von Virtual Reality
Nimmt man die Zeiten pro Schüler und Schülerin, die diese während des traditionellen Sprachunterrichts mit aktivem Sprechen verbringen, so kommt man bestenfalls auf wenige Minuten. Die Kombination aus VR und KI ermöglicht einen sicheren Lernraum, in dem auch 20 Personen gleichzeitig in verschiedenen Kommunikationssituationen sprechen und individuelle Fortschritte machen können. Die Aktivität aller Lernenden kann also deutlich erhöht werden.
Für Schulen, die ihre digitalen Lernangebote praxisnah erweitern möchten, bietet die Schnackbar somit einen unmittelbaren Mehrwert. Sie lässt sich in bestehende Unterrichtsstrukturen integrieren – ob in Fremdsprachen, Präsentationsschulungen oder Berufsorientierung. VReedback liefert dabei nicht nur die Software, sondern unterstützt Schulen auch bei der Hardwareausstattung, Installation und Schulung der Lehrkräfte.
Die mitarbeitenden Schulen, allen voran die BBS Wechloy, begleiten neue Partnerschulen mit erprobten Unterrichtskonzepten und Übungsmaterialien. Damit entsteht ein vollständiges Ökosystem, das Schulen den Einstieg in immersive Lernformate erheblich erleichtert.
„Wer digitale Bildung ernst nimmt, braucht Lernräume, die Handeln ermöglichen – nicht nur Erklären“, so Judith Jung. „Die Schnackbar zeigt, wie VR und KI an Schulen funktionieren können, ohne dass die Technik ungenutzt herumliegt.“
Für Schulleitungen, Lehrkräfte und allen Bildungsaktivisten, die Sprachförderung, Präsentationstraining sowie Medienkompetenz gemeinsam weiterdenken möchten und echte Handlungskompetenzen befördern wollen, ist die Schnackbar damit ein reifes, erprobtes und zukunftsfähiges Werkzeug – entwickelt aus der Praxis, für die Praxis.
Dies ist eine Pressemeldung / ein Advertorial der VReedback GmbH & Co. KG, Marcel Herrmann.
