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Fall von unschuldig verurteiltem Lehrer wird zum Politikum

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WIESBADEN (Mit Leserkommentar). Hat die damalige hessische Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) einem unschuldig verurteilten Lehrer die Wiedereinstellung in den Schuldienst verwehrt? Das tragische Schicksal des Mannes wird jetzt den Landtag in Wiesbaden beschäftigen.

Unter Beschuss: Hessens Ex-Kultusministerin Dorothea Henzler. Foto: Hessisches Kultusministerium

Die Linke will im nächsten Rechtsausschuss von der schwarz-gelben Landesregierung unter anderem wissen, wieso der Pädagoge nicht wieder an einer Schule beschäftigt wurde.

Der 53-Jährige, der am vergangenen Freitag im Saarland gestorben war, saß wegen angeblicher Vergewaltigung einer Kollegin fünf Jahre hinter Gittern.  Erst in einem Wiederaufnahmeverfahren wurde er im Sommer 2011 vom Landgericht Kassel freigesprochen.

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Der Anwalt des 53-Jährigen bezeichnete das Verhalten des hessischen Kultusministeriums als skandalös, weil es die Wiedereinstellung seines Mandanten hintertrieben habe. Ihm sei zuletzt gesagt worden, er stehe wie andere auf der Warteliste, sagte der Berliner Anwalt Hartmut Lierow. Er machte dafür explizit die Ende Mai aus dem Amt ausgeschiedene Kultusministerin Henzler verantwortlich. Dagegen habe der schulpolitische Sprecher der CDU, Hans-Jürgen Irmer, die Wiedereinstellung des 53-Jährigen unterstützt.

Der Frau, die den Lehrer im Prozess mit einer Falschaussage belastet hatte, droht eine Anklage. dpa
(4.7.2012)

Zum Bericht: “Lehrer wird Justizopfer – und stirbt vor vollständiger Rehabilitation”

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