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Großeinsätze der Polizei: Abi-Feiern laufen zunehmend aus dem Ruder

FRANKFURT/MAIN. Wieder ist eine Abiturfeier in Krawallen ausgeartet: In Frankfurt legten sich in einem öffentlichen Park unzählige betrunkene Jugendliche mit der Polizei an. Es kam zu Verletzten. Zuvor hatte es vor allem in Nordrhein-Westfalen Ausschreitungen von Abiturienten gegeben. Allein in Köln gingen bei der Polizei 17 Anzeigen wegen Sachbeschädigung an Schulen ein.

Immer öfter muss die Polizei bei Abi-Feiern zu Großeinsätzen ausrücken (Symbolfoto). Foto: LIbertinus / flickr (CC BY-SA 2.0)

Etwa tausend betrunkene Jugendliche haben bei einer Abiturfeier im Frankfurter Grüneburgpark am Samstag einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. Wie die Polizei heute mitteilte, kam es dabei zu zahlreichen Schlägereien. Knallkörper und Bengalos wurden abgebrannt.  Über die Zahl der Verletzten konnte die Polizei keine Angaben machen – die Jugendlichen hätten keine Anzeige erstatten wollen.

Zehn Partyteilnehmer waren nach Auskunft der Feuerwehr so betrunken, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Mindestens zehn weitere wurden von Notärzten und Rettungshelfern direkt im Park versorgt. Dort entdeckten Helfer mehrere stark unterkühlte Betrunkene in Gebüschen. Die Jugendlichen hatten sich über Facebook zu der Party verabredet.

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In Köln waren zuvor bei Auseinandersetzungen zwischen Schülern drei Polizisten verletzt worden.  Zwei Gruppen von mehreren hundert Schülern hatten sich nach diesen Angaben in Köln mit Wasser- und Mehlbomben beworfen. Es wurden auch dort Bengalos gezündet. Böller flogen. Dann warfen Schüler Feuerwerkskörper «gezielt» auf Menschen, drei Polizisten erlitten ein Knalltrauma. Nach einer Prügelei kam ein Schüler in Gewahrsam.

Schon in den Tagen zuvor war es in Köln bei den sogenannten Abi-Mottowochen – der letzten Unterrichtswoche, in der sich die Abiturienten auch verkleiden – zu Zwischenfällen gekommen: Wände wurden beschmiert, Kuh-Mist und Eier geworfen. Die Gebäudewirtschaft der Stadt geht von einem Schaden von rund 50.000 Euro aus.

Offenbar ist es inzwischen Praxis, dass sich die Abiturienten gegenseitig „besuchen“ und an den benachbarten Schulen ihre Spuren hinterlassen, so berichtet die „Rheinische Post“

Das nordrhein-westfälische Schulministerium sieht laut „Rheinischer Post“ die Entwicklung kritisch: Es handele sich bei Aktionen wie in Köln nicht mehr um “harmlose Schülerstreiche”, sondern es „kann dabei durchaus die Grenze zum Straftatbestand überschritten werden”, sagte eine Sprecherin. „Ziel muss es deshalb sein, bereits im Vorfeld dafür Sorge zu tragen, dass es nicht zu Eskalationen kommt.” Die Schulleitungen sollten Regelungen treffen, auf deren Einhaltung sich die Jahrgänge verpflichten. Andererseits empfehle es sich, dieses Thema im Unterricht aufzugreifen. News4teachers / mit Material der dpa

(24.3.2013)

Zum Bericht: Strengere Regeln für Abi-Scherze nach Ärger im Vorjahr

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