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Forscher haben neue Spur des Neandertalers

ERLANGEN. Von den Neandertalern verliert sich vor 40 000 Jahren jede Spur. Neue Ausgrabungen könnten jetzt zutage fördern, weshalb sie ausgestorben sind.

Von spektakulären Ausgrabungen auf der ukrainischen Halbinsel Krim erhoffen sich Forscher neue Erkenntnisse über das Aussterben der Neandertaler. Neben typischen Werkzeugen seien Reste von Jagdbeute und Feuerstellen der Verwandten des heutigen Menschen gefunden worden, teilte das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Erlangen-Nürnberg mit.

Es schätzt die Freilegungen etwa 10 000 Jahre jünger ein als alle bislang bekannten Funde des Neandertalers. Mit Hilfe des neuen Materials soll ihre Lebensweise rekonstruiert werden. Unterstützt werden die Erlanger Forscher durch deutsche Geo-Wissenschaftler und Kollegen der ukrainischen Akademie der Wissenschaften.

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Rekonstruktionsversuch eines Neandertalers im Museum für Vorgeschichte in Halle. (Foto: State Office for Heritage Management and Archaeology Saxony-Anhalt / State Museum of Prehistory Halle/Wikimedia CC BY 3.0)

Einmalige Erkenntnisse erhoffen sich die Forscher von einem besonderen Umstand, den die Ausgrabungen am schwarzen Meer ans Licht gebracht haben: Auf der Insel Krim lebten Homo sapiens und Neandertaler zur gleichen Zeit in einem geografisch eng begrenzten Gebiet, berichtete Projektleiter Thorsten Uthmeier. Sie seien damit den selben Umweltbedingungen ausgesetzt gewesen. Bislang ging die Wissenschaft Uthmeier zufolge davon aus, dass sich beide Menschenformen nur im Vorderen Orient begegnet sind.

Das Team aus Erlangen will durch das «europaweit einzigartige Szenario» herausfinden, weshalb die Neandertaler ausgestorben sind, während ihre Verwandten an gleicher Stelle überlebt haben. Möglich halten die Forscher eine schlechtere Anpassung der Neandertaler an ihren Lebensraum. Ebenso seien soziale Gründe für ihr Verschwinden vor 40 000 Jahren denkbar. In spätestens drei Jahren sollen Ergebnisse vorliegen. dpa

(22.5.2013)

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