DARMSTADT. Eine Lehrerin, die laut Anklage einen Kollegen mit der falschen Anschuldigung einer Vergewaltigung ins Gefängnis gebracht hat, soll ins Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt fordere für die heute 48-Jährige eine Freiheitsstrafe von siebeneinhalb Jahren, so berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.
Der von ihr Beschuldigte war – nachdem er fünf Jahre im Gefängnis gesessen hatte – in einem Wiederaufnahmeverfahren 2011 freigesprochen worden. Er ist jedoch an einem Herzanfall gestorben, bevor das Verfahren gegen seine frühere Kollegin eröffnet wurde. Das läuft derzeit derzeit in Darmstadt. „Wir bedauern, was Horst A. im Namen des Volkes angetan wurde“, erklärte der Staatsanwalt nun in seinem Plädoyer laut Bericht. „Er hätte niemals verurteilt werden dürfen.“ Die Hauptverhandlung habe ergeben, dass die Lehrerin im privaten wie im dienstlichen Bereich über Jahre hinweg Lügengeschichten erzählt und auch gegenüber Polizei und Gericht unwahre Angaben gemacht habe. Ihre Angaben über die angebliche Vergewaltigung seien „unplausibel, widersprüchlich und zum Teil nachweislich unwahr.“ Der Ablauf, den die Frau geschildert habe, sei auch „anatomisch unmöglich“.
Die Verteidigung forderte einen Freispruch – man bewege sich im Bereich von Spekulationen. Die Pädagogin hatte ihren Kollegen beschuldigt, sie im Naturwissenschaftsraum der Schule brutal vergewaltigt zu haben. News4teachers
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