BERLIN. Die aus dem Wahlkreis Freiburg stammende Vize-Chefin der Grünen-Bundestagsfraktion gibt sich in der Frage der Gewichtung der sexuellen Vielfalt in den baden-württembergischen Bildungsplänen 2015 kämpferisch. Auf keinen Fall würden die Grünen aus Sorge vor einem falschen Bevormundungsvorwurf zurückziehen.
Die Vize-Chefin der Grünen im Bundestag, Kerstin Andreae, verteidigt die Pläne der grün-roten Landesregierung, dem Thema «sexuelle Vielfalt» mehr Platz im Schulunterricht einzuräumen. «Die Frage von Lebensentscheidungen und sexuellen Orientierungen muss in Schulen in einem angstfreien Klima ihren Raum finden», sagte die Freiburger Bundestagsabgeordnete der «taz» (Samstag). «Wir Grünen werden in dieser Sache auf keinen Fall aus Sorge vor einem falschen Bevormundungsvorwurf zurückziehen.»
CDU-Landeschef Thomas Strobl erneuerte indes seine Kritik an dem Entwurf zum sogenannten Bildungsplan 2015. «Ich bin sehr dafür, dass die Vermittlung von Toleranz auch in der Schule eine wichtige Rolle spielt. Man darf aber nicht missionarisch überziehen», sagte Strobl.
Grün-Rot strebt an, dass Schüler im Unterricht künftig stärker über sexuelle Vielfalt und unterschiedliche Formen des Zusammenlebens informiert werden. Die Pläne lösten bundesweit eine kontroverse Debatte über die Frage aus, wann und ob sich junge Menschen mit dem Thema in der Schule auseinandersetzen sollen.
