LEIPZIG. Für mehr Geld in der Bildung sind Tausende Studenten und Schüler in mehreren deutschen Städten auf die Straße gegangen. In Leipzig etwa protestierten nach Polizeiangaben rund 5500 Studierende aus ganz Sachsen gegen Kürzungen an den Hochschulen.
In Wiesbaden machten sich Schüler und Studenten mit Transparenten, Trillerpfeifen und vielen Reden für bessere Bildungschancen stark. Die Organisatoren sprachen von rund 2500 Teilnehmern, die Polizei zählte bis zu 1200 Protestler. Nach einer Auftaktveranstaltung vor dem Hauptbahnhof war der Demonstrationszug vor das Wissenschafts- und das Kultusministerium gezogen.
Ziel der Aktion war, auf das chronisch unterfinanzierte Bildungssystem aufmerksam zu machen, sagte der hessische Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Jochen Nagel. Das betreffe Kitas, Schulen und Hochschulen gleichermaßen. Die Gewerkschaft unterstützte die Aktion der Landesschülervertretung, der hessischen Studentenvertretungen und des Landeselternbeirats, die zeitgleich bundesweit auch in anderen Städten stattfand.
Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) zeigte zwar Verständnis für die Proteste. Die Vorwürfe der Schülern und Studenten, das Land investiere zu wenig in die Bildung, wies er jedoch zurück. Die Landesregierung leiste gut Arbeit und habe viel Geld für diesen Bereich in die Hand genommen.
Die Opposition von FDP und Linken unterstütze dagegen die Proteste. Die Regierungskoalition von CDU und Grünen habe die Chance vertan, Hessen als Bildungsland nach vorne zu bringen, erklärten die Liberalen. Die Linken mahnten mehr Haushaltsmittel für die Bildung an. Die Koalition verteidigte dagegen ihren Kurs in der Bildungspolitik und die dafür eingesetzten Finanzmittel.
Den Angaben nach waren auch Aktionen in Köln, Rostock und Berlin geplant gewesen. «Wir solidarisieren uns mit allen, die von Kürzungen betroffen sind. Wir sind heute hier, um dagegen zu sein», sagte Kerstin Schmitt vom Studentenrat der Universität Leipzig. dpa

