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Sexualerziehung: Elternverein warnt Löhrmann vor Experimenten – NRW-Schulministerium: Nichts geplant

DÜSSELDORF. Ist Heterosexualität besonders oder nur eine von mehreren Lebensarten? Der Elternverein NRW hat dazu eine klare Meinung – und warnt mit Blick auf die Elternproteste in Stuttgart und Hannover die nordrhein-westfälische Schulministerin vor Experimenten.

Das nordrhein-westfälische Schulministerium plant keine neuen Richtlinien zur Sexualerziehung. Das stellte eine Sprecherin auf Anfrage klar. Auslöser ist ein Brief des Elternvereins NRW an Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Dort äußert sich der Verband besorgt, dass in der schulischen Sexualerziehung «die Heterosexualität ihre besondere Rolle verliert und zu einer von beliebigen sexuellen Orientierungen abgewertet wird». Der Verein organisiert in NRW nach eigenen Angaben schulformübergreifend rund 2000 Eltern.

Anfang Juli hatte Löhrmann sich in einer Veranstaltungswoche der Universität Köln zum Christopher Street Day zu einem Aktionsplan gegen Homophobie geäußert. Es seien aber keine Änderungen geplant, erklärte ihre Sprecherin. Dass Schulen Akzeptanz für die Vielfalt menschlicher Sexualität fördern sollen, stehe schon seit vielen Jahren im Schulgesetz und den Richtlinien für die Sexualerziehung. Einige Schulen beteiligten sich dazu am bundesweiten Antidiskriminierungsprogramm «Schule der Vielfalt – Schule ohne Homophobie».

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Der Elternverein fürchtet jedoch, dass die Grenze von der unumstrittenen Toleranz hin zu einer Indoktrination der Kinder überschritten werde und mahnte Löhrmann, dies im Blick zu behalten. Andernfalls werde der Verband Eltern zu rechtlichen Schritten ermutigen. «Die hetero-sexuelle Begegnung, die ein Kind entstehen lässt, ist der einzige Augenblick, in dem Menschen einen Bruchteil Unsterblichkeit erleben, weil sie ihr eigenes Leben weitergeben», argumentiert die Landesvorsitzende, Regine Schwarzhoff, in ihrem Brief an die Ministerin. «Diesen Aspekt darf die Schule den Kindern nicht vorenthalten.»

In Baden-Württemberg und Niedersachsen gibt es massive Elternproteste gegen Vorhaben der beiden von SPD und Grünen gebildeten Landesregierungen, in den Lehrplänen mehr Raum für die Aufklärung  zu “sexueller Vielfalt” zu schaffen.

Zum Bericht: Protest gegen „sexuelle Vielfalt“ im Unterricht schwillt an – über 4.000 Demonstranten in Stuttgart

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