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Tablet-PCs im Unterricht – was spricht dafür und was dagegen?

Hat's auch nicht leicht: Baden-Württembergs Kultusminister Stoch. Foto: SPD-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg

Hat's auch nicht leicht: Baden-Württembergs Kultusminister Stoch. Foto: SPD-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg

Kultusminister Andreas Stoch (SPD) hat am Donnerstag in Sindelfingen den Startschuss für eines der bundesweit größten Projekte mit Tablet-PCs an Schulen gegeben. «Mit dem Tablet-Projekt möchten wir Erfahrungen sammeln, wie sich moderne Technik und moderne pädagogische Konzepte so miteinander verknüpfen lassen, dass die jungen Menschen an unseren Schulen maximal profitieren», erklärte Stoch am Donnerstag in Stuttgart. Insgesamt 40 berufliche Schulen werden an dem zunächst auf fünf Jahre angelegten Schulversuch teilnehmen. Die ersten der rund 5400 beteiligten Schüler erhalten ihre Geräte bereits bei der Auftaktveranstaltung an der Gottlieb-Daimler-Schule 2. Die Schulträger der beteiligten Schulen und das Kultusministerium investieren in den kommenden Jahren knapp 4,5 Millionen Euro.

Startet einen Schulversuch mit Tablet-PCs: Baden-Württembergs Kultusminister Andreas Stoch. Foto: SPD-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg

Tablet-PCs statt Papier und Bleistift? Bei der Frage, wie digital der Unterricht an den Schulen in Zukunft sein sollte, gehen die Meinungen weit auseinander. Was spricht für, was gegen den Einsatz von Tablet-PCs im Unterricht?

PRO

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Natürlich ist ein Tablet-PC vor allem deutlich leichter als die Bücher es sind, die viele Schüler sonst kiloweise auf dem Rücken tragen. Bücher und Materialien sind daheim online verfügbar, Schüler und Lehrer können sich vernetzen. Digital lässt sich der Stoff heute oft anschaulicher darstellen als mit Kreide an der Tafel. Und: Wie lässt sich die oft geforderte Medienkompetenz und Selbstständigkeit besser unterrichten, als am Objekt der Begierde vieler Kids? Tablets bestimmen längst die Alltagswelt der Schüler. Das Kultusministerium sieht im digitalen Lernen auch eine Chance, die Motivation der Schüler zu steigern. Hintergrundinfos lassen sich schnell googeln.

KONTRA

«Bloß nicht noch mehr», dürfte das Hauptargument vieler Eltern gegen den Tablet-Einsatz sein, wenn sie daran denken, dass ihre Kinder nun auch noch in der Schule verstärkt auf den Schirm schauen sollen. Viele Kids können sich ein Leben ohne Handy und Internet gar nicht mehr vorstellen. Abhängigkeit droht. Nicht alle Lehrer kommen mit der Technik klar, was den Unterricht behindern kann. Und wer sorgt dafür, dass die Kinder sich nicht «wegsurfen»? Die Ausstattung aller Schüler mit Tablets ist zudem recht teuer und nicht jeder Schule so leicht möglich. Außerdem weiß man, wie schnell so ein Gerät auch veraltet. Alle Schüler müssten auch technisch auf dem gleichen Stand sein. dpa

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