DÜSSELDORF. Im Inklusionsprozess übersteigt der Bedarf die tatsächliche Zahl der Förderschullehrer bei weitem. Folge: Die Sonderpädagogen reiben sich auf – meint jedenfalls der Verband „lehrer nrw“.
In einer aktuellen Pressemitteilung des Verbands heißt es: „Unter den zahlreichen Mängeln, mit denen der Inklusionsprozess in NRW behaftet ist, kristallisiert sich die Rolle der Förderschullehrer zunehmend als eines der gravierendsten Probleme heraus. Der eklatante Mangel an Lehrkräften mit sonderpädagogischem Hintergrund führt dazu, dass Förderschullehrer regelrecht herumgereicht werden. In Personalversammlungen berichten Förderschullehrer, dass sie teilweise an bis zu fünf (!) Regelschulen abgeordnet sind, um dort inklusiv arbeitende Klassen zu unterstützen.”
Die Vorsitzende von “lehrer nrw”, Brigitte Balbach, meint: „Diese Flickschusterei führt dazu, dass ein qualitativ hochwertiger inklusiver Unterricht vielerorts nicht stattfinden kann. Für die betroffenen Förderschullehrer ist die Situation hochgradig unbefriedigend. Sie haben keine schulische Heimat mehr und gehören zu keinem Kollegium richtig dazu. Gemeinsame Absprachen und ein kontinuierliches Arbeiten zwischen Regel- und Förderschullehrern sind unter diesen Umständen unmöglich.“ n4t
Zum Bericht: VBE-Umfrage: Lehrkräfte bewerten die Inklusion mit der Note „mangelhaft“
