ERFURT. Der Thüringer Lehrerverband hat sich in einer Pressemitteilung gegen die Kritik des Präsidenten des Deutschen Lehrerverbands gewandt, in einigen Bundesländern – darunter Thüringen – seien die Maßstäbe fürs Abitur ins Rutschen geraten. Darin heißt es:
“In die vom Deutschen Lehrerverband (DL) angeschobene aktuelle Diskussion um die Qualität des Thüringer Abiturs hat sich nun auch der tlv thüringer lehrerverband eingeschaltet. ‘Normalerweise bedarf es bei dieser offensichtlichen Neiddebatte keiner großen Worte’, erklärte der tlv-Landesvorsitzende Rolf Busch. ‘Aber wir möchten in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass es sich nicht um den thüringer lehrerverband handelt.’ Weil auch sein Verband in der Presse immer wieder schlicht als „Lehrerverband“ bezeichnet wird, bestehe hier eine ernsthafte Verwechslungsgefahr. ‘Aber’, so Busch mit einem Augenzwinkern, ‘wir wollen dieses Paradebeispiel für populistische Stimmungsmache keinesfalls unrechtmäßig für uns beanspruchen. Ehre, wem Ehre gebührt.’
Der tlv thüringer lehrerverband ist der Landesverband des bundesweit aktiven Verband Bildung und Erziehung (VBE). ‘Außer dem VBE gibt es nur noch eine weitere national und international bedeutsame Interessenvertretung der Lehrer. Und das ist nicht der Deutsche Lehrerverband.’ Der Begriff Lehrerverband sei jedoch nicht geschützt, weswegen es bereits in der Vergangenheit zu Verwechslungen kam. ‘Ich möchte es unseren Mitgliedern aber ersparen, dass sie nun schief angeschaut werden, weil jemand in Bayern nicht damit klar kommt, dass die Thüringer auch nach nur 12 Jahren hervorragende Abiturleistungen zeigen.’ Eigentlich, so Busch, sollte es für jeden Lehrer im Freistaat selbstverständlich sein, sich hinter die Thüringer Schüler zu stellen. ‘Denn dass diese bei Leistungsvergleichen gut abschneiden, hat sich in der Vergangenheit bereits mehrfach gezeigt.’ Auch finde er es mehr als fragwürdig, in Zeiten EU-weit gültiger Studienabschlüsse die Anerkennung des Abiturs zwischen einzelnen Bundesländern anzuzweifeln. Jedem, der Fragen zu den Position des DL habe, rate er, sich bei dessen Thüringer Mitgliedsverbänden zu erkundigen. ‘Aber wir gehören definitiv nicht dazu.'”

