Website-Icon News4teachers

Grund-, Haupt- und Realschulen betroffen: Schulleiter händeringend gesucht – allein in Nordrhein-Westfalen fehlen 700 Kandidaten

DÜSSELDORF. Schulleiter werden an vielen Hauptschulen Nordrhein-Westfalens vergeblich gesucht. Die Aussicht auf bessere Bezahlung lockt nur wenige auf den Chefsessel einer aussterbenden Schulform.

Fast 700 allgemeinbildende öffentliche Schulen in Nordrhein-Westfalen haben keinen regulären Schulleiter. Wie das Düsseldorfer Schulministerium auf Anfrage in Düsseldorf mitteilte, fehlt an rund 13 Prozent der 5.278 Schulen eine regulär besetzte Spitze. 106 der Schulen hätten aber eine kommissarische Leitung beauftragt.

Die größten Lücken klaffen an den Haupt- und Realschulen, die seit Jahren von einem deutlichen Rückgang der Schülerzahlen sowie von Schulschließungen betroffen sind. Demnach hat beinahe jede zweite Hauptschule keinen regulären Leiter – 176 von insgesamt 395. Auch 104 von 478 Realschulen und 297 von 2749 Grundschulen sind ohne feste Hausspitze. Damit hat die vom Aussterben bedrohte Hauptschule mit einer Bedarfsdeckung von nur 55,4 Prozent die schlechteste Quote bei der Besetzung von Schulleiterstellen.

Anzeige

Kein Einzelfall – Grundschule seit sieben Jahren ohne Schulleiter – Verband fordert 1000 Euro mehr im Monat

Im vergangenen Jahr hatte das rot-grüne Landeskabinett beschlossen, die Besoldung von Rektoren an Grund- und Hauptschulen um jeweils eine Stufe anzuheben. Das sollte die Stellen attraktiver machen. Lehrerverbände beklagen seit langem wachsende Aufgaben bei unzureichender Bezahlung.

Gut versorgt sind demgegenüber die Gymnasien. Hier sind die gut bezahlten Spitzenposten zu über 94 Prozent besetzt: an den 507 öffentlichen Gymnasien in NRW fehlen nur 29 Leiter. Die besten Besetzungsquoten auf den Chefsesseln haben Sekundarschulen (98 Prozent) und Gesamtschulen (97,6 Prozent). dpa

Die mobile Version verlassen