MAINZ. Angesichts der kommenden Bundestagswahl meldet sich die Landesschülervertretung Rheinland-Pfalz mit einer ungewöhnlichen Forderung zu Wort.
Unmittelbar vor der Wahl hat die Schülervertretung gefordert, auch Kindern und Jugendlichen das Wahlrecht zu geben. Jede Senkung des Wahlalters werde als richtiger Schritt zum Wahlalter ab der Geburt unterstützt, hieß es in einer Mitteilung der Landesvertretung für Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz (LSV).
Eine Beschränkung des Wahlalters empfinden die Jugendlichen als unlogisch. Das Geburtsjahr eines Menschen dürfe nicht ausschlaggebend für demokratische Beteiligung sein. Ein politischer Wille könne auch im Alter von fünf entstehen, argumentierte die Schülervertretung.

Es gebe für Kinder und Jugendliche derzeit keine Möglichkeit, durch eine Stimmabgabe die Zusammensetzung des Bundestages zu beeinflussen, obwohl dort Beschlüsse gefasst würden, die ihr direktes Lebensumfeld betreffen. Die Situation sei damit vergleichbar, das beispielsweise über das Rentenalter in einem Kinder- und Jugendparlament abgestimmt würde.
Auch das Argument, Kinder könnten bei der Wahl von ihren Eltern unter Druck gesetzt werden, lässt die LSV nicht gelten. Weder ein Fünfjähriger noch ein Dreißigjähriger könne sich von äußeren Einflüssen freisprechen.
Um das Demokratiebewusstsein zu stärken, sollten Schüler ab der fünften Klasse verpflichtend über das Wahlsystem, demokratische Grundsätze und die Parteien informiert werden. Dabei sollte auch Spielraum für politische Diskussionen gelassen werden. (News4teachers mit Material der dpa)
