Website-Icon News4teachers

Hintergrund: Die IQB-Studie offenbart große Unterschiede zwischen den Bundesländern

Anzeige

BERLIN. Die Studie IQB-Bildungstrends hervor, die die Kultusministerkonferenz (KMK) am Freitag in Berlin veröffentlichte, offenbart große Unterschiede zwischen den Bundesländern.

Einige dieser Bundesländer-Flaggen müssten morgen eigentlich auf Halbmast wehen. Foto: Dieter Schütz / pixelio.de

Beispiel Zuhören: Seit 2011 hat sich der Anteil von Kindern, die Regelstandards mindestens erreichen, in fünf Ländern deutlich verkleinert: In Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Bei Mathe gab es hier in sechs Ländern Negativtrends: Baden-Württemberg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt.

Beim Lesen erreichte 2016 jeder achte Viertklässler in Deutschland nicht den Mindeststandard (12,5 Prozent). Besonders viele sind es in Bremen (25,5) und Berlin (20 Prozent). Über Bundesschnitt liegen Sachsen (7,2), Bayern (7,9), Schleswig-Holstein (8,8).

Anzeige

Beim Zuhören verfehlten bundesweit 10,8 Prozent den Mindeststandard, aber 20,8 Prozent in Bremen und 15,6 Prozent in Berlin. Bayern (6,5) und Schleswig-Holstein (8,3 Prozent) lagen über dem Bundeswert. Bei der Rechtschreibung lagen 22,1 Prozent der Viertklässler deutschlandweit unter dem Mindeststandard. Hier bildeten Bremen, Berlin, Niedersachsen und Hamburg Ausreißer nach unten, Bayern und das Saarland lagen deutlich über Bundesschnitt.

In Mathematik landeten in ganz Deutschland 15,4 Prozent der Viertklässler unter dem Mindeststandard. Schlechter lagen Bremen (35,4), Berlin (27,6), Nordrhein-Westfalen (19,2) und Hamburg (21,2 Prozent). Besser ab schnitten Bayern (8,3), Sachsen (8,8), Sachsen-Anhalt (12,1) und Thüringen (12,6 Prozent).

Die Studienautorin Petra Stanat erläuterte, der gestiegene Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund sei vor allem auf im Land geborene Kinder zurückzuführen. «Wir haben die Schüler, die 2015 mit Fluchterfahrung ins System gekommen sind, überwiegend noch nicht drin.» Erst nach einem Jahr würden Schüler in die Test einbezogen. Sie erwarte aber dadurch keine starken Änderungen, denn bezogen auf eine Jahrgangsstufe seien es nicht so viele. Stanat betonte, der gestiegene Anteil an Zuwandererkindern sei nicht gleichbedeutend mit schlechteren Leistungen. Die Trends gingen bei deutsch- und migrationsstämmigen Kindern in eine ähnliche Richtung. Bei Zuwandererkindern sei oft auch die soziale Schlechterstellung der Hauptgrund für mögliche Probleme. Der Anteil der Viertklässlerinnen und Viertklässler mit Zuwanderungshintergrund liegt im Jahr 2016 bei etwa 34 Prozent und ist damit gegenüber 2011 um mehr als ein Drittel gestiegen. dpa

Anzeige
Die mobile Version verlassen