Es sei für die rjv nicht akzeptabel, dass viele bayerische Gymnasien weiterhin mit großen Klassen und einer schnell aufgezehrten Lehrerreserve zu kämpfen hätten, während lediglich durch Fluktuation freiwerdende Stellen besetzt werden und 500 Absolventen ohne gymnasiale Perspektive dastünden.
Dominik Lörzel, Vorsitzender der rjv, meint: „Es stimmt mich traurig, dass so viele hervorragende Pädagogen vor einer ungewissen Zukunft stehen. Die jungen Kolleginnen und Kollegen mit besten Leistungen werden an den Schulen dringend gebraucht, um die Qualität des bayerischen Gymnasiums zu erhalten. Falls sich für sie keine Perspektive zeigt, ist es nur die logische Konsequenz, dass sie dem Schulsystem den Rücken kehren oder in anderen Bundesländern unterrichten. Dort haben sie zwar dank der hohen Qualität der bayerischen Lehrerausbildung gute Chancen, für Bayern sind sie damit aber langfristig als Lehrkräfte verloren. Das kann weder im Interesse des Freistaats sein noch in dem unserer Schülerinnen und Schüler.“
Angesichts der in Bayern 1000 zusätzlich benötigten Stellen im Zuge des neuen G9 bis zum Jahr 2025 fordert die rjv, bereits jetzt die besten Gymnasiallehrer an den Schulen zu binden. Lörzel erläutert: „Wir brauchen ab sofort kontinuierliche Mehreinstellungen. Nur so sind die 1000 zusätzlichen Stellen zu sichern. Es ist unverständlich, warum man jetzt Spitzenkräfte nicht einstellt, die dann in sieben Jahren händeringend gebraucht werden.“
Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands (BLLV), erklärte: „Sollten die heute bekannt gewordenen Angaben zu den Einstellungsnoten an den bayerischen Gymnasien stimmen, ist dies als ein weiteres überdeutliches Zeichen anzusehen, dass sich in der Lehrerbildung endlich etwas tun muss. Wie sich immer wieder zeigt, bekommen wir das Problem einer bedarfsgerechten Lehrerversorgung nicht in den Griff.“ bibo / Agentur für Bildungsjournalismus
Lehrerin, 28 Jahre alt, arbeitslos – wie geht denn das in Zeiten des Lehrermangels?
Dann müssen die eben umziehen.