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Das Schulklo für alle – Werden Unisex-Toiletten aus Pragmatismus zum Trend?

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ULM. Es geht nicht nur um Menschen mit *trans-Identitäten. Für Schulen können Divers-Toiletten sinnvolle und wirtschaftliche Lösungen für Neubauten sein. Mit der Trennung nach Geschlechtern ist nun auch an einer Ulmer Schule Schluss. Setzt sich die Idee der neutralen Toilette auch andernorts durch?

Eins für alle. Illustration: Shutterstock

An der Sägefeldschule in Ulm gibt es sie jetzt auch: eine Toilette für alle. Wurde früher noch zwischen WCs für Jungen und Mädchen unterschieden, gibt es an der Grund- und Werkrealschule heute nur noch eine gemeinsame Toilette für alle älteren Schülerinnen und Schüler, wie Schulleiterin Cornelia Euchner erklärt. Und das funktioniere außerordentlich gut. Was an der Ulmer Schule seit diesem Frühjahr zum Alltag gehört, ist abgesehen von Ausnahmen an den meisten Schulen in Deutschland noch kein Thema. Wird es demnächst eins? Die Entwicklungen in einigen Bundesländern sprechen dafür.

Anlass für die sogenannte Unisex-Toilette in Ulm war der «desolate Zustand» des bisherigen Schulklos, wie Euchner sagt. Das Klo wurde ständig beschädigt und war auf dem Schulhof gelegen auch für Fremde zugänglich. Für einen Neubau kam schnell der Vorschlag für eine «Toilette für alle» auf. Auch wenn es zunächst Bedenken bei Lehrern wie Schülern gegeben habe, hätten sich alle schnell daran gewöhnt, sagt Euchner. Die neue Toilette verfügt nur noch über Kabinen, die Pissoirs sind passé. Die Waschbecken sind durch bodentiefe Fenster gut einsehbar. Außerhalb der Pausen kommen die Schüler nur mit einem digitalen Chip herein.

Sie habe sich eine Toilette für alle irgendwie anders vorgestellt, sagt Mona aus der Klasse 7a. Inzwischen habe sie sich daran gewöhnt, dass Jungs mit im Raum seien. Ibrahim aus der 9a gefällt vor allem, dass das WC schön neu sei. Schulleiterin Euchner sieht in der neuen Toilette auch eine Wertschätzung der Schüler. Da nun alle denselben Toiletten-Raum nutzten, gerate eine Trennung nach Geschlechtern zudem in den Hintergrund und eine mögliche Diskriminierung komme so gar nicht erst auf. Für die Grundschüler, ein Drittel der rund 300 Schüler, gibt es noch eine weitere Toilette – getrennt nach Jungs und Mädchen.

Der Vorsitzende des Landeselternbeirats in Baden-Württemberg, Michael Mittelstaedt, hält sogenannte Unisex-Toiletten an Schulen durchaus für einen «pragmatischen Ansatz». Bei einem anstehenden Neubau seien sie eine sinnvolle und wirtschaftliche Lösung.

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Weit verbreitet sind die geschlechtsneutralen Toiletten an deutschen Schulen bislang aber nicht. Am Goethe-Gymnasium in Freiburg gebe es seit Jahresanfang eine Unisex-Toilette, teilt eine Sprecherin der Stadt mit. In Tübingen liegt der Stadt ein Antrag vor, sie an allen weiterführenden Schulen einzurichten. Auch Berlin hat ebenfalls schon Erfahrungen mit Unisex-Toiletten gemacht.

In Nordrhein-Westfalen werden Forderungen nach Unisex-Toiletten lauter. Aktuell gebe es noch eher wenige in NRW, sagt Laura Körner, Vorstand LandesschülerInnenvertretung auf Anfrage. Aber der Wunsch von Seiten der Schüler und Schülerinnen nehme «immer weiter zu».

Kein Thema sind die geschlechtsneutralen Klos bislang etwa in Sachsen, wie das Landesamt für Schule und Bildung mitteilt. Auch in Bayern sieht Henrike Paede vom Landesvorsitz des Bayerischen Elternverbands bei der breiten Mehrheit kein Interesse an dem Thema. Sie vermute auch nur eine geringe Verbreitung.

Die Ulmer Schulleiterin Euchner ist überzeugt, dass die Gesellschaft sich in Richtung der Toilette für alle bewege. Und bei ihnen sei sie nun eben schon da. (Sebastian Schlenker, dpa)

Die Geschlechterdebatte erreicht die Schulklos: Erstes Gymnasium richtet eine Unisex-Toilette ein

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Georg
1 Jahr zuvor

Pragmatischer Ansatz oder die Stadt hatte kein Geld für getrennte Toiletten und verkauft das unter dem Deckmantel des Zeitgeistes als etwas positives.

Last edited 1 Jahr zuvor by Georg
Andre Hog
1 Jahr zuvor

Schön, wenn es funktioniert und die Städte auch noch Geld sparen können – was ja dem aktuellen Trend bzgl der Schulen entspricht.

Aber kommt es auch nur zu einem Zwischenfall – jemand linst über die Trennwand in die benachbarte Kabine o.ä. oder Schlimmeres, dann wird erwartungsgemäß der allgemeine Aufschrei durch die Öffentlichkeit gehen.
Begünstigung sexueller Belästigung, Verletzung der Privatsphäre, Benachteiligung der Mädchen resp. der Jungen – je nachdem, wer betroffen ist u d wer sich dazu äußert.

Ich weiß, im alten Rom hat man gemütlich nebeneinander gesessen…Geschäftliches (sic!) besprochen und recht „unverschämt“ – im positiven Wortsinn – der Natur freien Lauf gelassen…aber bei den stärker differenzierten moralischen Vorstellungen (persönlicher, kultureller oder auch religiöser Ausprägung) sehe ich da durchaus ein gerüttelt Maß an Konfliktpotential.

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
cravie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Sehe ich ähnlich.
Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als die Frauen um eigene Toiletten gekämpft haben und als es in männerdominerten Betrieben und Berufszweigen ständig den Ärger wegen der Klos gab.

Fr Hering
1 Jahr zuvor
Antwortet  cravie

Das Problem bestand damals nicht darin, dass Frauen in sogenannten Männerberufen nicht auf die Männertoiletten gehen wollten, sondern nicht durften!
Und vielen Mädchen dadurch eine Lehrstelle in ihrem Wunschberuf verweigert wurde.

Altunderfahren
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Ich befürchte, der Aufschrei, der durch die Öffentlichkeit geht, lautet in erster Linie: „Und wo war da die Aufsicht?“

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Es kommt ja auf die bauliche Umsetzung an. Es gibt ja auch Wände vom Boden bis zur Decke. Gegen einem gemeinsamen Raum mit gemeinsamen Waschbecken ist ja nichts einzuwenden. Allerdings könnten Stehpinkler die Toiletten ziemlich siffig machen, da wären abgetrennte Abteile mir Pissoirs sicherlich sinnvoller. Wahrscheinlich ist das alles Gewohnheit und woanders auf der Welt gehen alle auf die gleichen Toiletten. Müsste man eben probieren und ggfs eine Möglichkeit zu Umgestaltung im Hinterkopf behalten.

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  laromir

Wo denn auf der Welt? In Indien, wo die Frauen nur in Gruppen in den Busch gehen, weil das der klassische Vergewaltigungsort ist??

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rabe aus NRW

Es ist irgendwie interessant, dass Unisextoiletten zwangsweise zu Vergewaltigungen führt. Interessante Argumentation. Klingt so, als wären alle Jungs in der Schule schon potenzielle Vergewaltiger.
Da bietet jede Party mehr Potential, wenn man die Mit-Sus mal schön abgefüllt hat. Also die Kabinen sind schon abschließbar vermute ich. Und wer auf dem Klo Mist machen will, der macht es so oder so.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  laromir

Ganz klar – das verlockt gerade die pubertierenden Jungs, gemeinsam aufs Klo zu gehen und die Mädels abzupassen. Die sabbern ja schon, wenn der Bu… aus der Bluse fällt – keine Kleiderordnung (mehr), jede(r) wie er will.

Leute, ich bin so durch und genervt, dass ich denke – ja, super Idee.

Lasst uns gucken, welche Probleme und Schwierigkeiten wir noch alles kriegen. Bald braucht man gar keinen Unterricht mehr vorzubereiten – Streitereien, Prügeleien, sexuelle Belästigungen, Filme aufm Unisexklo - wo jetzt doch männlich, weiblich und divers zum Gendern verpflichten - und wir sollen das alles besprechen.....

Ich mach da keine Aufsicht - da braucht es andere Leute für.

Die Kids werden zunehmend aggressiver und brutaler (jaaaa, psychische Gründe..., aber deswegen will ich trotzdem nicht, dass es wild aufm Klo zu geht und diejenigen, die bisher keine psy. Probleme hatten, nun welche bekommen!).

Aber macht nur – ich mache auch nur (noch das, was ich kann ohne völlig kaputt zu gehen!)

Ironie – Frustration – Resignation – von allem was dabei!

Last edited 1 Jahr zuvor by Riesenzwerg
Lehrerin
1 Jahr zuvor

Wenn es keine Pissoirs mehr gibt, pinkeln dann wohl viele Jungs im Stehen und die Klobrillen sind schnell so verdreckt, dass es für ein Mädchen absolut inakzeptabel wird, eine solche Toilette zu benutzen.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Genau das. Gilt übrigens auch fürs Personal! Gibt immer noch Kolleg:innen, die ohne Händewaschen die Toilette verlassen…..

Wieder mal eine Gelegenheit zum Sparen!

AndiBandi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Als Mann muss man nach dem Pullern sich nicht die Hände waschen! Da man ja abschüttelt und der Penis sowieso immer sauber ist! Hat mir mal ne Lady in England erklärt!

Bavarianteachy
1 Jahr zuvor
Antwortet  AndiBandi

Für diese Erkenntnis hätten Sie klimaneutral daheim bleiben können.
Das hat mir vor Jahren schon ein Grundschüler vor Ort erklärt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Vielleicht ist das mit den Klos auch ein Trick, die Mädels ganz aus dem Unterricht und aus der Schule zu verbannen…….

Mädels an den Herd, Kinder kriegen. Punkt!

(Wobei ich die Idee an sich – Frau (Mann) bleibt zu Hause und kümmert sich um das Kind/die Kinder generell gut finde, solange ein Verdiener reicht. Ich stehe ja auch heute noch auf dem Standpunkt, dass Kinder ihre Eltern brauchen – und eine(r) sollte diese Aufgabe übernehmen können (müssen)).

PuMu
1 Jahr zuvor

Zumindest das Aufsichtsproblem vieler Schulen mit fast ausschließlich weiblichen Lehrkräften wäre damit geklärt, wenn die Jungs sich immer der Beaufsichtigung durch die nahende Lehrerin zu entziehen versuchen und sich (z.T. demonstrativ) in Scharen in die Toilette verziehen.

Last edited 1 Jahr zuvor by PuMu
Lisa
1 Jahr zuvor
Antwortet  PuMu

Wir dürfen als LehrerINNEN nicht in die Jungs-Toilette! Bei irgendeinem Vorfall wird bei uns der Schulleiter oder der Hausmeister geholt. Wir könnten ja eine potentielle Gefahr für die Jungs sein! Ebenso dürfen die Männer nicht in die Mädchen-Toilette. Deshalb dürfen zur Klassenfahrt nur Lehrerin+Lehrer mitfahren.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lisa

Sie können sich ja kurzzeitig als Mann oder Nonbinär identifizieren, ebenso Ihre biologisch männlichen Kollegen kurzzeitig als Frau oder Nonbinär. Da das ja alles sehr flexibel und ohne ärztlichen Befund gültig ist, dürfen Sie dann auf jedes Klo der Schule.

Altunderfahren
1 Jahr zuvor

Ich vermute mal, dass trotz aller Kämpfe um Gleichheit und Gleichbehandlung die Mädels als erste die Toiletten nicht mehr besuchen.
Es wird das Problem der Hygieneeimerorgnisation wieder auftauchen und das Periodenshaming verstärken.
Es werden wieder viele Begründungen geliefert werden, warum man nur noch zu zweit aufs Klo gehen könne.
Ich fürchte, da kommt was auf uns zu…

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Altunderfahren

Geliefert wie bestellt. Bedenke, worum Du bittest, es könnte Dir gewährt werden.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Leute, es ist nur ein Klo!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

… aber ein ideologisiertes Klo. Ein weiterer kleiner Schritt in eine Richtung, bei der man sich nach vielen solchen Schritten fragt, wie man dorthin gekommen ist.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ist doch ganz einfach. Wenn man die Belange ganz wichtig nimmt, also wie es den Frauen damit geht und wie es Männern damit geht, dann sollte man die Belange auch für NB’s(Nichtbinäre) und Trans* wichtig nehmen. Wenn die Belange nicht wichtig sind, dann kann einem doch auch egal sein, obs ne Uni-Toilette ist.
Baut einfach ’n Plumpsklo und gut is.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Dixi-Klo – finde ich gut.

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Stimmt. Die sind auch für alle. Das geht komischer Weise.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Non-Binäre und Trans-Menschen, wenn es die denn mal ganz vereinzelt geben sollte, können sich dann das geeignete Klo aussuchen, vorausgesetzt sie benehmen sich dort so, wie es sich auf der Art von Toilette gehört. Insbesondere setzen sich Trans-Mädchen hin und schreien nicht nach einem Pissoir auf dem Mädchenklo und Trans-Jungen kümmern sich um die benutzten Tampons eigenständig und schreien nicht nach den Eimern.

So oder so halte ich es für wahrscheinlicher, dass die Unisex-Toiletten bei Wahlfreiheit fast nur von Jungs verwendet werden, weil Mädchen sich nicht in Anwesenheit von Jungs das auf der Toilette machen wollen, was sie dort immer so tun, während Jungs das eher egal ist.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Hä?

Nein, es ist nicht nur ein Klo.

Die Toiletten – beide! – sind oft so superunsauber, dass es einem hochkommt.

Da kleben blutige Tampons an der Decke, Ka… auf dem Boden, auf der Brille und die gelben Flecken kommen auch nicht von ungefähr.

Es ist nicht nur ein Klo. Es ist jetzt schon ein Saustall.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Man kann es zumindest den Damen nicht wünschen, dass sie sich die Toiletten mit den Herren teilen müssen.

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Für Damen ist die Toilette mehr als nur eine Entladungsstation – man macht sich nochmal die Haare, zieht den Lippenstift nach, schaut, ob alles noch gut sitzt, rückt evtl. den BH-Träger zurecht ….. bei all dem möchten Damen nicht von Herren beobachtet werden, sondern ungestört und unter sich sein, ganz abgesehen von allen Übergriffigkeiten, die passieren könnten.
Schon in einem engen Gang ‚ganz zufällig‘ aneinander vorbeistreifen, weil es ja so eng ist, kann sehr sehr unangenehm sein! Die Sensibilität für die unangenehmen Gefühle, die Mädchen erleben, fehlt den Jungen ganz einfach aus Erfahrung. Selten verstehen Männer auch wirklich, warum Frauen im Dunklen bestimmte Orte meiden. Sie haben nicht von klein auf diese Wahrnehmung gelernt (lernen müssen) und den Automatismus, sich kontinuierlich zu schützen.
Unisex-Toiletten an Schulen? Auf keinen Fall! Übrigens auch nicht für Lehrpersonal!

Last edited 1 Jahr zuvor by Rabe aus NRW
Uwe
1 Jahr zuvor

Endlich mal eine einfache Lösung. Wir hatten das Problem schon öfter und mussten für die betroffenen Schüler*innen immer eine Lehrertoilette zur Verfügung stellen. Was natürlich auch funktioniert hat aber recht kompliziert war (die mussten dann die Pausenaufsicht ums Aufschließen bitten).

mama51
1 Jahr zuvor

Diese öffentliche Stehpinkelei in Pissoirs sollte generell abgeschafft = verboten werden! Es spritzt an die Wände und auf den Boden und ist für das Reinigungspersonal überhaupt eine Zumutung!
Jüngere Buben, die Zuhause „sitzen“ gelernt haben, können mit unseren Pinkelbecken in der Schule gar nichts anfangen! Sie setzen sich drauf und alles „läuft/spritzt“ nach vorne, auf den Boden! Beim großen“Geschäft“ würde es dann richtig „spannend ☹️
Und wir LuL haben uns gewundert, warum es dort immer so verwirrt war!
Bis ich da mal drauf kam ….und erklären konnte, wie’s geht….
Juchuuu und Halleluja!

Meine Söhne hassen es, öffentlich, neben 2-4 „Herren“ zu stehen und den Schniedel zur Schau zu stellen!

Feste, uneinsehbare Kabinen sollten also kein Problem sein! Alles eine Frage der Architektur!

AndiBandi
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

die setzen sich auf das Pinkelbecken? Echt jetzt???

Übrigens, Toiletten in Schulen, Universitäten, Restaurants, Kinos und Museen sind sowieso zu oft in einem ekelhaften Zustand und sollten möglichst gemieden werden!!

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  AndiBandi

@AndiBandi

„Übrigens, Toiletten in Schulen, Universitäten, Restaurants, Kinos und Museen sind sowieso zu oft in einem ekelhaften Zustand und sollten möglichst gemieden werden!!“

Bloß gut (?), dass wieder „Normalität“ herrscht und dass man jetzt wieder überall hingehen kann und wieder „alles geht“ (, was wohl einige auch irgendwie so falsch verstehen wie früher)?
Jetzt ist wohl auch in Teilen „entzaubert“ warum während Homeoffice & Co sich so viele Menschen mit „ihren Liebsten“ nicht nur lieb hatten und alle die Schule ganz dringend als „sozialen Ort“ brauchen, ohne den ein glückliches Kinderleben absolut undenkbar ist: Wenn es dann plötzlich Zuhause im Kuschelparadies genau so schön 😉 aussieht wie in Schulen, Universitäten, Restaurants, Kinos und Museen, weil da kein Reinigungspersonal durchkommt (vgl. auch TV-Bericht weiter unten) …
Mir hat eine entsetzte Dame von unserer Reinigungstruppe als Anekdote erzählt:
Rotzt ein Schüler (Marke „Mein Kind macht so etwas nicht!“) innerhalb eines geschlossenen Raumes vor den Augen der Putzfrau satt gelbgrün auf den Fußboden, pumpt sich vor Stolz über gutes Gelingen auf und stolziert weiter. …
Alda ey, krrrrraaaassssss Räspäckt! 🙁

Jaja, Zuhause ist’s am schönsten und muss darum zum Glück (oder hoffentlich?) nicht (mehr) gemieden werden, man „darf“ ja wieder alles!
Ironie enthalten. 🙂

Zurück zur Realität:
Vor einigen Monaten habe ich im TV einen Bericht gesehen über den Arbeitsalltag von Müllabfuhr und städtischer Straßenreinigung.
Am Wochenende, Samstag früh morgens nach dem ersten „Ausgehabend“ wurde dann in einer großen Stadt (ich glaube es war Frankfurt, ist aber sicher austauschbar) die Straße gekehrt und auch alles entfernt, was der menschliche Körper zu entsorgen in der Lage ist. Erstaunlich vieles davon gehört NICHT auf die Straße bzw. den Gehsteig und auch in einer Toilette gehört es NICHT auf den Boden!
Trotz Filmteam mit laufender Kamera (oder gerade deswegen?) kamen einige übriggebliebene Partypeople und 1 junger Mann hockte sich einige Meter vor der mit der Reinigung beschäftigten und herannahenden Frau (sie arbeitete ungerührt weiter) von der Straßenreinigung hin und setzte einen fetten Haufen mitten auf den Gehsteig! Btw: Er sah die ganze Zeit lachend in Richtung dieser Frau und des Filmteams mit Kamera.
Kommentar der Frau von der Straßenreinigung so etwa: „Ist nicht schön, aber auch nicht selten.“

Das passt wunderschön (?) zu @Riesenzwergs Post weiter oben: „Die Toiletten – beide! – sind oft so superunsauber, dass es einem hochkommt.
Da kleben blutige Tampons an der Decke, Ka… auf dem Boden, auf der Brille und die gelben Flecken kommen auch nicht von ungefähr.
Es ist nicht nur ein Klo. Es ist jetzt schon ein Saustall.“

Nein, es ist nicht nur ein Klo.
Es ist ein Ort der oft auf einen Blick vermittelt, wie es um unsere Gesellschaft steht.

mama51
1 Jahr zuvor

….upps! Nicht verwirrt sondern versifft! Sorry!

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

Wie wärs mit nem Pissoir in jeder Kabine, damit der Toilettendeckel sauber bleibt?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Dann würde es nur noch halb so viele Toiletteneinheiten pro Toilette geben. Aus Platz- und Kostengründen ist das illusorisch. Einen abgetrennten Pissoir-Raum halte ich für sinnvoller, wenn es denn unbedingt Unisex-Toiletten sein müssen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wird auch nur mit Klopapier und Binden vollgestopft.

Weniger ist hier mehr.

CoronaLehren
1 Jahr zuvor

Das Einsparpotential ist riesig und ein noch größeres Argument.

Das Ende der Kreidezeit und die Beschaffung digitaler Tafeln begünstigt bei Neubauten das Nichteinbauen von Waschbecken im Klassenzimmer. Brauche man nicht mehr, hieß es bei uns. Dann kam Corona und zeigte auf, wie sinnvoll ein Waschbecken mit Seife und Desinfektionsmittel doch sein kann.

Solange die Geschichte nur Schüler*innen trifft, soll’s mir gleich sein. Die Kabinen sollten aber tatsächlich Wände von der Decke bis zum Boden haben. Und einen Schutz gegen Mini-Kameras, die ja dann viel leichter anzubringen sind – bei wechselnden Geschlechtern je Kabine.

Allerdings gab es auch bei uns auch mal Diskussionen um eine Schülerin auf dem Weg zum Schüler, die – obwohl nur auf dem Weg, schon mal „vorab“ das Männer-WC benutzt hat. Kam bei den den Schülern (m) nicht gut an und musste in einer Konferenz diskutiert werden.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Wenn’s hier schon vordergründig um Hygienezustände geht : Ich bin dafür, dass die Kiddies die Toiletten putzen. Das wäre echte Erziehungsarbeit mit großer Wirkung. Das Leben kann so einfach sein.

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