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edu:regio-Debatte: Integration – „Wir brauchen mehr Diversität im Lehrerzimmer!“ (meint der Sozialaktivist Ali Can)

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DÜSSELDORF. Die Silvester-Krawalle und Friedrich Merz‘ „Pascha“-Kinder-Aussage, News4teachers berichtete, haben das Thema Integration in Schulen zuletzt wieder hochkochen lassen. Unreflektiert blieb dabei bislang die andere Seite: Rassismus-Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. Sozialaktivist und Autor Ali Can rückt durch seine Aktionen das Thema Alltagsrassismus immer wieder in den Fokus. Im Vorfeld der edu:regio – wo er vor zahlreichen Lehrkräften auftritt – erzählt er von seinen persönlichen Erfahrungen und erklärt, wie Schulleitungen mit dem Themenkomplex Migration und Rassismus umgehen können.

Macht Alltagsrassismus zum Thema: Ali Can. Foto: Alex Kleis

News4teachers: Sie wollten eigentlich Lehrer werden, haben aber kurz vor der Examensprüfung das Studium auf Eis gelegt, weil Sie während des Praktikums eine rassistische Erfahrung in einer Schule gemacht haben. Sie haben das in Ihrem Buch „Mehr als eine Heimat“ ausführlich beschrieben. Auch, dass weder Sie noch die Schüler:innen Hilfe bekommen haben in der Situation…

Die edu:regio feiert in Düsseldorf Premiere

Lehrkräfte, aufgepasst! Informative Vorträge aus der Praxis, Gespräche mit Tiefgang, ein individuelles Fortbildungsprogramm und eine fachliche Ausstellung mit einem Schwerpunkt auf digitale Bildungsmedien – eigens für Sie (und alle anderen, die für Schule Verantwortung tragen): Das ist die edu:regio, ein pädagogisches Großevent, das am 10. und 11. Februar in Düsseldorf Deutschland-Premiere feiert.

3.000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet – und prominente Gäste: Am 10. Februar 2023 ist zum Beispiel Ali Can zu Gast auf der edu:regio. Das komplette Programm und Tickets gibt es hier: www.edu-regio.de/duesseldorf-2023.

Ali Can: Ja, richtig. Ich war damals mit einer Flüchtlingsklasse im Sportunterricht. Die Kinder sprachen kaum Deutsch. Von einer anderen Klasse wurden sie beschuldigt, etwas gestohlen zu haben und es entstand ein Tumult, in den ich als Übersetzer eingegriffen habe, um die Kinder zu beruhigen und ihnen die Angst zu nehmen und auch, um physische Gewalt zu verhindern. Damit hatte ich meine Rolle als Hospitant verlassen, das war für die begleitende Lehrkraft und die Schule ein Tabu. Unter anderem weil ihnen eine Grundsensibilisierung fehlte – obwohl das damals an einer sogenannten „Schule ohne Rassismus“ passierte.

News4teachers: Könnten Sie erklären, was Sie mit „Grundsensibilisierung“ meinen?

Can: Hätte ich damals erste Hilfe geleistet, weil ein Kind gerade keine Luft bekommen hätte, dann wäre das selbstverständlich gewesen. Wenn Rassismus passiert, wird aber oft nicht verstanden, welche Auswirkungen das auf die betroffenen Kinder hat. Das hat unter Umständen eine traumatische Dimension – und wird immer noch bagatellisiert.

Deshalb ist es sehr wichtig, die Lebensrealität dieser rassifizierten Kinder zu kennen, die in der Regel einem großen Kräftefeld ausgesetzt sind. Auf der einen Seite sind da die Eltern, die Druck machen, die viel erwarten, gerade wenn sie neu nach Deutschland gekommen sind. Sie sehen die Möglichkeiten, die ihre Kinder haben, können aber beispielsweise keine Nachhilfe geben und haben auch nicht die Mittel für außerschulische Förderung. Dann sind da die Lehrkräfte, die nur ein begrenztes Kontingent an Zeit und Kraft haben und mehr tun, als sie vielleicht eigentlich als Auftrag hätten. Das heißt, den Kindern wird immer wieder signalisiert, sie seien schwierig. Wenn sie dann noch Rassismus erleben und ausgegrenzt werden, dann macht das was mit der Persönlichkeit und hat Einfluss auf die Noten.

News4teachers: Sie haben also schon im Studium eine Vorahnung davon bekommen, was schwierig sein kann an einer Schule, wenn es zum Thema Rassismus kommt.

Can: Richtig. Angefangen damit, dass das, was ich gesagt habe, nicht ernst genommen wurde. Und im Endeffekt hat mich das gebremst, Lehrer zu werden – und mich dazu gebracht, mit sozialen Projekten mehr gegen Rassismus zu tun.

News4teachers: Sie hatten damals schon damit begonnen, sich für interkulturelle Sensibilisierung zu engagieren. Als „Asylbewerber Ihres Vertrauens“ bei den Pegida-Demos sind Sie dann so richtig bekannt geworden.

Can: Genau. Ich bin damals im März 2016 in den Osten Deutschlands gereist und habe bei den Demos immer wieder Menschen interviewt, um herauszufinden, was man tun kann, um Berührungsängste abzubauen. Ich habe mich unter die Leute gemischt. Und weil das nicht immer ging, habe ich dann ein Bürgertelefon, die „Hotline für besorgte Bürger“, ins Leben gerufen. Die Resonanz darauf war so groß, dass ich gebeten wurde, Seminare zu geben, Bücher zu schreiben et cetera. Das hat mir den Weg geebnet, mehr zu tun.

News4teachers: Für Ihr mutiges Engagement sind Sie erst kürzlich mit dem Bundesverdienstorden geehrt worden. Neben ihren ehrenamtlichen Projekten führen sie auch Lesungen, Workshops, Pädagogische Tage und Projekttage an Schulen durch. Was raten Sie Schulleitungen und Lehrkräften, wie sie mit dem Thema Rassismus umgehen sollten?

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Can: Man kann sich zum einen die Frage stellen: Wie sieht in einer Institution Schule die Möglichkeit aus, dass hauptamtliche Schulakteur*innen ernsthaft zuhören und dem nachgehen, wenn Rassismus passiert? Welche Anlaufstellen haben sie und die Betroffenen? Das wäre der erste Punkt. Es gibt die Möglichkeit, die Schule nach außen zu öffnen und mit einer Organisation zusammenzuarbeiten, die unterstützt und berät. Auch eine Sozialarbeiter*in kann gemeinsam mit der Schulleitung eine Brücke zwischen professionellen, außerschulischen Hilfen und Schule bauen.  Das Wichtigste überhaupt ist aber, sich in der Schulgemeinschaft zu fragen: Was machen wir, wenn Rassismus bei uns geschieht? Die Eltern beispielsweise mit einbeziehen, den Vorfall protokollieren, eine Beratung heranziehen beziehungsweise den Weg zu einer Beratung ebnen. Und das muss transparent gemacht werden.

Also weg von diesem: Wir haben bei uns keinen Rassismus. Denn dann wird das ein Nischenthema. Stattdessen sollten Schulleitungen das Thema wirklich in die Breite holen. Und dann kann man sich immer noch die Freiheit nehmen, Dinge nicht richtig zu kennen, nicht gut zu wissen, Fehler zu machen. Das ist völlig in Ordnung. Solange man das transparent macht, finde ich, ist es für alle Seiten das Beste.

News4teachers: Es gibt seit einiger Zeit Bemühungen mehr Lehrkräfte mit sogenanntem Migrationshintergrund in die Schulen zu bringen. Sollte das Lehrerzimmer diverser sein?

Can: Ja, auf jeden Fall sollte es mehr Lehrkräfte geben, die nicht Deutsch als Erstsprache haben. Schule soll befähigen zum Leben, zur Orientierung, berufsfähig machen. Schule hat also sehr viele Aufträge, die über das klassische Wissenherantragen hinausgehen. Und ein wichtiger Punkt ist, die Menschen so zu fördern, dass sie später nicht nur einen Beruf finden, arbeiten und glücklich sind, sondern auch in der Gesellschaft etwas beitragen, ihren Platz finden.

Wir erleben gerade, dass geburtenstarke Jahrgänge in den Ruhestand gehen. Schon jetzt gibt es einen riesigen Fachkräftemangel in vielen Branchen. Und gleichzeitig sind in den letzten sechs Jahren bereits zwei Millionen Menschen aus Syrien und den Binnenländern nach Deutschland bekommen. Jetzt ist doch die große Frage: Wie schaffen wir es, dieses Potenzial zu entfalten, sodass die Menschen hier heimisch werden und gleichzeitig auch noch wichtige Berufe ergreifen? Das kann nur passieren, wenn vorher Migration nicht als Defizit, sondern auch als etwas Positives gesehen wird. Wir sollten also schauen, was die Menschen mitbringen.

Und das wiederum führt dazu, dass wir unsere Lehrkräfte auch divers brauchen, weil sie die Lebenswelten gut kennen und Mulitiplikator*innen und Brückenbauer*innen sind. Wenn ich bei der Verwaltung, beim Ordnungs- oder Finanzamt beispielsweise immer nur die Namen Schmidt und Meier sehe, dann hat das etwas sehr Distanziertes. Denn ich bin in einer fremden Gesellschaft, ich bin in der Diaspora und hinter den reglementierenden Organen einer Stadt steht immer auch eine bestimmte Art und Weise steht zu reden, zu schreiben. Wenn mir dann auch noch das Gesicht nicht vertraut ist oder der Name oder man keine andere Ebene finden kann, dann gehe ich da nicht hin. Also Repräsentation zählt, gerade auch in der Schule.

Das Zweite ist, dass man davon wegkommen muss, Migration als etwas Externes zu betrachten. Die ganze Menschheitsgeschichte ist eine Migrationsgeschichte. Bisher gilt aber das Konstrukt „Wir Deutschen und die Migrierten“, weil man halt davon ausgeht, dass „wir“ immer alle gleich sind. So als ob die Person aus Niederbayern genauso ist wie jemand aus dem Ruhrgebiet. Lehrkräfte können dieses Bild aufbrechen. Wenn es also im Lehrerzimmer schon Ansprechpersonen mit unterschiedlichen Erfahrungsschätzen gibt, die neue Geschichten erzählen, dann kommen wir zu einer neuen Normalität, und dann werden auch gewisse Rassismen weniger werden. Aber dafür muss man auch das Wissen, das sie haben, als Kompetenz betrachten.

News4teachers: Heißt das, Lehrkräfte mit nicht-deutschen Namen sollten sich dann auch um das Thema Rassismus kümmern?

Can: Nein. Schulleitungen und Lehrkräfte greifen gerne mal auf die türkischsprachige Kollegin oder den arabischsprachigen Kollegen zurück, wenn es um das Thema geht. So als wäre es eine ganz kleine Sache, die sie mal eben nebenbei machen. Das ist nicht wertschätzend und wird der Sache nicht gerecht. Es ist eine Profession, Migrationssensibilität und Rassismuskritik zu vermitteln. Dazu sind sehr viel Wissen, Fingerspitzengefühl und Empathie erforderlich und es verlangt viel ab. Dazu muss man definitiv mehr Raum bereitstellen.

News4teachers: Lassen Sie uns noch mit einem Vorurteil aufräumen: Sie heißen Ali, setzen sich für das Bildungsprojekt „Gemeinsame Vergangenheit – Gemeinsame Zukunft“ des Berliner Museums für Islamische Kunst ein, aber Sie sind kein Moslem.

Can: Richtig. Ich bin alevitisch sozialisiert und nicht religiös. Und ja, ich bin muslimisch gelesen. Wenn ich gerade einen Bart trage, erst recht. Noch dazu komme ich aus einem türkeistämmigen Haushalt, aus einem Land, das muslimisch geprägt ist. Antimuslimischer Rassismus ist bei mir also trotzdem ein Riesenthema. Und ich setze mich dafür ein, dass dieses Thema gestärkt wird, weil Muslime in den letzten Jahren zu einer großen Projektionsfläche von Fremdzuschreibung geworden sind. Sonja Mankowsky, Agentur für Bildungsjournalismus, führte das Interview.

Zur Person

Ali Can (geb. 1993) engagiert sich als Sozialaktivist, Autor und Diversity-Trainer gegen Rassismus und Gewalt. International bekannt wurde er vor allem als Initiator der „Hotline für besorgte Bürger“ sowie der #MeTwo-Kampagne auf Twitter. Zehntausende Menschen berichteten seither unter diesem Hashtag von ihren Rassismuserfahrungen – viele davon im schulischen Kontext (News4teachers berichtete darüber – hier nachzulesen).

Can immigrierte mit seinen Eltern 1995 aus dem Südosten der Türkei nach Deutschland. Nach seinem Lehramtsstudium (Deutsch und Ethik) in Gießen gründete er unter anderem das VielRespektZentrums in Essen. Für sein Engagement wurde Can mehrfach ausgezeichnet – 2022 mit dem Bundesverdienstorden. Sein aktuelles Buch „Mehr als eine Heimat. Wie ich Deutschsein neu definiere“ erschien im Dudenverlag. Mehr zu Ali Can: www.ali-can.de.

edu:regio-Diskussion: „Nicht nur konsumieren, sondern verstehen!“ Warum (mehr) Filmbildung in die Schulen gehört – ein Plädoyer

 

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PaPo
1 Jahr zuvor

[quote]
Ja, richtig. Ich war damals mit einer Flüchtlingsklasse im Sportunterricht. Die Kinder sprachen kaum Deutsch. Von einer anderen Klasse wurden sie beschuldigt, etwas gestohlen zu haben und es entstand ein Tumult, in den ich als Übersetzer eingegriffen habe, um die Kinder zu beruhigen und ihnen die Angst zu nehmen und auch, um physische Gewalt zu verhindern. Damit hatte ich meine Rolle als Hospitant verlassen, das war für die begleitende Lehrkraft und die Schule ein Tabu. Unter anderem weil ihnen eine Grundsensibilisierung fehlte – obwohl das damals an einer sogenannten ‚Schule ohne Rassismus‘ passierte.
[/quote]

Das erfüllt die Definientia/Kriterien von Rassismus jetzt inwiefern?!
Wurde den Kindern der Flüchtlingsklasse aufgrund ihrer Ethnie, Nichtdeutschprachigkeit o.ä. der Vorwurf des Diebstahls seitens der Kinder der „anderen Klasse“ gemacht? War der Vorwurf selbst zwar gerechtfertigt (Augenzeugen, Vorfälle in der Vergangenheit etc.), die Art und Weise der Artikulation desselben aber (bspw. mit) rassistisch(em Vokabular o.ä. verbunden)?
Wie wäre es mit Kontext und Details, um die Situation intersubjektivierbar zu machen?

Oder reicht für den Vorwurf des Rassismus bereits, dass die „andere Klasse“ überhaupt den Vorwurf des Diebstahls artikuliert hat, ungeachtet der Substantiierung des Vorwurfs? Letzteres wäre übrigens auch eine (potenziell rassistische) Diskriminierung der „anderen Klasse“. Und es wäre sog. concept creep, ein Phänomen, das in öffentlichen Diskursen mittlerweile ein massives Problem darstellt.

Und dann dem Kollegium auch noch – ohne jeden Beleg – pauschal vowerfen, ihm fehle „[u]nter anderem“ dienotwendige „Grundsensibilisierung“ fehle… finde ich ungeheuerlich, solche Vorwürfe.

Mithin: Als Konsequenz aus so einem Fall, auch wenn hier tatsächlich Rassismus vorgefallen sein sollte, „kurz vor der Examensprüfung das Studium auf Eis“ zu legen… ja, ist halt auch Indiz einer Hypersensibilisierung (was mit der Tendenz zum concept creep regelmäßig Hand in Hand geht).

Sorry, aber bei so heftigen Vorwürfen so vage zu bleiben, geht gar nicht.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Und wie immer interessieren mich die Motive hinter den Downvotes brennend! 😀
Aber es wird natürlich nichts an Erläuterung kommen… was könnte da auch kommen? Die Befürwortung unsubstantiierter Vorwürfe? Argumente gegen Kontextualisierungen, Elaborationen und Co.? Plädoyers für concept creep? Etc. Man kann es sich nicht ausdenken.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Feedback von mir in aller Kürze:

Das Interview thematisiert die fehlende Vielfältigkeit im Lehrerzimmer als „Multiplikatoren“ und „Brückenbauer“.

Ihr Auftakt zur Diskussion dreht sich aus meiner Sicht um etwas anderes…

Was genau Sie damit bezwecken, verstehe ich persönlich nicht.

Zumindest haben die folgenden Kommentare aus dem Forum „Ihr“ Thema nicht weiterverfolgt.

Wahrscheinlich wollten Sie nur Hrn. Can diskreditieren…weil Ihnen irgendetwas nicht passt…

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

„Die Stechpalme ‚Kinme‚ (Ilex crenata) ist ein immergrüner Strauch“
~ Stanze Gartencenter GmbH
Fehlt da was Ihrerseits?! 😉

Das Interview thematisiert aber auch vermeintl. fehlende Sensibilisierungen von Lehrern für das Thema Rassismus, u.a. basierend auf einem (zumindest in der Art und Weise der Artikulation problematischen) Rassismusvorwurf (anekdotisch, in einer speziellen Situation). Die vermeintl. Notwendigkeit eines Mehr an einschlägiger ‚Diversität‘ hängt damit umittelbar zusammen, mein Beitrag ist also nicht off topic, derailment o.ä., falls Sie darauf hinaus wollten.

EDIT:
Ah… Sie haben etwas ergänzt……… hätten Sie es mal gelassen.

„Zumindest haben die folgenden Kommentare aus dem Forum „Ihr“ Thema nicht weiterverfolgt.“
So… what?! Das ist jetzt Indiz, Beleg, Argument etc. für was genau? Dass Sie den Zusammenhang zwischen meinem Beitrag und dem Interview nicht hinbekommen und dieses Unvermögen auch anderen Lesern unterstellen? Was ist denn das bitte für ein Argument Ihrerseits?

„Wahrscheinlich wollten Sie nur Hrn. Can diskreditieren…weil Ihnen irgendetwas nicht passt…“
Was soll die Unterstellung? Mir passt nicht „irgendetwas“ nicht, sondern ich habe konkret (und ausführlich) dargelegt,w as das Problem ist. Aus berechtigter Kritik an fehlender Elaboration/Kontextualisierung von Vorwürfen jetzt ein Diskreditieren des Gegenübers kosntruieren zu wollen, ist Ihrerseits ja auch lediglich ein (hier offensichtlich) diskreditieren wollender, insinuierender appeal to motive (https://en.wikipedia.org/wiki/Appeal_to_motive).

Aber Danke, ich ergänze zu den möglichen Gründen für die Downvotes noch (I.) simples und (II.) böswilliges Nichtverstehen können/wollen. 🙂

Last edited 1 Jahr zuvor by PaPo
Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

„Aus berechtigter Kritik an fehlender Elaboration/Kontextualisierung von Vorwürfen jetzt ein Diskreditieren des Gegenübers kosntruieren zu wollen, ist Ihrerseits ja auch lediglich ein (hier offensichtlich) diskreditieren wollender, insinuierender appeal to motive“

Sie entscheiden demnach, wann eine Kritik berechtigt ist?

Hin und wieder sollte man vielleicht einmal die Gesprächsebenen vorher umreißen, auf denen man die Diskussion führen möchte.

Ihre „berechtigte Kritik“ adressiert einen Bruchteil des Interviews. Die Frage danach, ob es sich bei den geschilderten Erlebnis per Definition um Rassismus handelt.

Sie legen die Sichtweise eines „weißen Mannes“ zu Grunde und werben mit Ihren Argumenten für Ihre Position.

Hr. Can schildert die Ereignisse aus Sicht der Betroffenen und wertet diese Erfahrungen als Alltagsrassismus.

Mir persönlich ist es dabei zunächst völlig egal, ob es sich dabei um Diskriminierung, Rassismus, Beleidigungen oder sonstwas handelt.

Um eine Einordnung von Betroffenheit richtig vornehmen zu können, müssen bei der Wertung alle Perpektiven vertreten sein und gehört werden. Darauf aufbauend kann man sich dann um Begrifflichkeiten verbal „kloppen“.

Dabei sollte das Ausgangsproblem aber nicht in dem Hintergrund geraten.

Idealerweise diskutieren Sie Ihr Anliegen mit den jeweiligen Minderheiten in Ihrem Kollegium. Die können Ihnen vielleicht aus der persönlichen Sicht ein paar Hintergründe liefern.

Die Einordnung von Diskriminierung, Rassismus, Beleidigungen können darauf aufbauend Sie dann ja per Definition vornehmen. Bei dieser Gelegenheit können Sie ja zeitgleich Ihr zweites Anliegen vortragen – die Diskriminierung von allen anderen Minderheiten.

Ich bleibe dabei…leider unterhalten wir uns nicht darüber, was Hr. Can im Kern eigentlich angesprochen hat.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Sich darüberbeschweren, dass ein Beitrag am „eigentlichen Kern des Artikels“ vorbeiginge und dann solch einen Kommentar verfassen verfassen. 🙂

„Sie entscheiden demnach, wann eine Kritik berechtigt ist?“
Was blaffen Sie mich eigtl. an? Können Sie argumentativ erläutern, warum meine Kritik nicht berechtigt sein soll? Nein, können Sie offenbar nicht, weshalb Sie die Diskursebene hin zu durchschaubaren, nonargumentativen Deligitimierungsversuchen Ihrerseits wechseln wollen, beginnend mit Ihrem ersten Beitrag hier (s. „Wahrscheinlich wollten Sie nur Hrn. Can diskreditieren…“).

„Ihre ‚berechtigte Kritik‘ adressiert einen Bruchteil des Interviews.“
Das mag bzgl. der reinen Textmenge stimmen, hinsichtlich des „Kern[s] des Artikels“ allerdings nicht, wie es in meinem Ausgangsbeitrag deutlich wird und Ihnen jetzt auch hinreichend oft erläutert wurde. Nochmal einfacher: Das Thema ‚Rassismus‘ ist ein derart relevantes Thema, Vorwürfe des Rassismus sind solchermaßen schwerwiegend, dass man sich hier Saloppheiten nicht leisten darf und – um Bärendienste, Kollateralschäden und ggf. gar die Reproduktion des eigtl. zu bekämpfen gedachten Phänomens zu vermeiden – entsprechende Präzision einfordern muss. Wird nicht von Rassismus per definitionem gesprochen, sondern erliegt man concept creep, führt man bestenfalls eine Phantomdebatte und kommt der Lösung des Problems nicht näher… das man überhaupt erläutern muss, warum (begriffluche, phänomenologische) Präzision und Problemlösungen Hand in Hand gehen, ist eigtl. unfassbar

Und selbst wenn Ihr Vorwurf korrekt wäre, so what?! Sie entscheiden demnach, was und wieviel (und wie) man an diesem „Artikel“ zu adressieren hat? Ich finde das Ausmaß Ihrer Peojektion amüsant.

„Sie legen Sie legen die Sichtweise eines ‚weißen Mannes‘ zu Grunde und werben mit Ihren Argumenten für Ihre Position.“
*lol* Damit haben Sie sich eigtl. endgültig selbst disqualifiziert. Das Einfordern von (notwendiger) Präzision (Elaboration/Kontextualusierung), das Bemühen um Objektivität oder zumindest größtmöglucher Intersubjektivierbarkeit etc. ist also „die Sichtweise eines ‚weißen Mannes'“ – du kriegst die Tür nicht zu. Und bei Matheaufgaben nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Präsentation des Rechenwegs einzufordern, ist nach dieser Logik auch eine solche Sichtweise?!

Und mit Verlaub: Sie kennen mich doch gar nicht, wollen mir aber eine „Sichtweise eines ‚weißen Mannes'“ attribuieren und demonstrieren damit zudem, dass Ihnen der Inhalt meiner Kritik am Diversitätsbegriff im „Artikel“ (s.u.) villkommen abgeht, obwohl ich gar explizit vor derartiger Essenzialisierung warnte; Realsatire).

Aber ich widme mich trotzdem noch Ihren weiteren Auslassungen:

„Mir persönlich ist es dabei zunächst völlig egal, ob es sich dabei um Diskriminierung, Rassismus, Beleidigungen oder sonstwas handelt.“
Sie verzerren die Kritik. Ist es Ihnen auch egal, wenn es sich bei geschilderten „Ereignissen“ de facto weder um „Diskriminierung, Rassismus, Beleidigungen“ o.ä. handelt, diese aber als solche geschildert werden? Wir tun gut daran, Definitionen transparent (und hinreichend elaboriert) zu gestalten und keine subjektiven, mglw (systematisch) verzerrten (Stichwort: Bias) Deutungshoheiten zuzulassen.

Sie lassen im konkreten Fall entweder Gutglaubensschutz walten, dass Hr. Can also hinreichende Gründe gehabt hat, das Ereignis als rassistisch zu bewerten, oder auch das ist Ihnen egal und sie meinen, dass selbst in mglw. uneindeutigen Situationen ein bestimmtes Maß an „Grundsensibilisierung“ für solche Attribuierungen ginreichend seien. Letzteres weise ich vehement zurück, bzgl. Ersterem: Ich kenne Hrn. Can nicht (hinreichend), weder um ihm Gutglaubensschutz zu gewähren (den erstmal ohnehin bei diesen Themen i.d.S. niemand mehr bekommt, weil der Begriff „Rassismzs“ im öffentlichen Diskurs, concept creep sei Dank, eine leere Phrase geworden ist), noch um ihm einen konkreten Vorwurf der Verzerrung zu machen. Ich kenne nur seine Äußerungen und diese brauchen im Lichte kontemporärer Diskurse zusätzliche Erläuterungen (wohlwissend um die Besonderheiten von Interviewsituationen). Es geht auch gar nicht darum, dass ich Hr. Can für unglaubwürdig halten würde, Rassismus bagatellisieren o.ä., sondern es geht um den Diskurs selbst… um Bärendienste, eben weil das Thema so wichtig ist.

„Ich bleibe dabei…leider unterhalten wir uns nicht darüber, was Hr. Can im Kern eigentlich angesprochen hat.“
Und ich bleibe dabei: Was hier „im Kern eigentluch angesprochen“ wurde, könnte weniger eindeutig sein, als Sie hier meinen.
Idealerweise benennen Sie das, was Sie diskutiert wissen wollen, klar und deutlich und machen einen Schritt in die entsprechende Richtung, statt anderen Kommentaren den Vorwurf zu machen, dass sie nicht das diskutieren, was Sie diskutieren wollen, in der Art und Weise, wie Sie es diskutiert wissen wollen?!

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Inwiefern haben die Vorwürfe keine Substanz? Weil Sie Sie zu substanzlos empfinden?
Ich verstehe das Anliegen. Und liest man all die vielen Beiträge hier, die genauso wie bei den Artikeln, die mit Merzens „Pascha“-Urteil einhergingen, sofort die Argumentation nicht nur in Frage stellen, sondern sofort beweisen wollen, dass es nicht zutrifft, sondern genau umgekehrt ist, dass nämlich die Betroffen sich eben weder benehmen können noch sich integrieren wollen, dann muss man ihm recht geben.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Auch wenn ich das jetzt in unzähligen Diskussionen selbst beobachtet und auch erlebt habe, finde ich die tu quoque-Verzerrungen immer wieder irritierend.

Dass die Vorwürfe „substanzlos“ sind, ist nicht meine Meinung(!), Hr. Can liefert ja de facto keine der notwendigen Details, die es Dritten ermöglichen könnte, das geschilderte Ereignis eindeutig als rassistisch einzuordnen.

Wir müssen uns hier auf die Zuschreibung des Hrn. Can verlassen, den niemand von uns kennt. Oder eben nicht. Es gibt (sich bsumiert) nur zwei relevante Möglichkeiten, wie das Ereignis abgelaufen sein kann:

(a) Es sind eindeutig rassistische Äußerungen artikuliert worden.

(b) Es sind keine solchen Äußerungen getätigt worden, aber Hr. Can hat die Vorwürfe und das Verhalten der Schüler der anderen Klasse als rassistisch motiviert empfunden(!).

Wenn Letzeres der Fall war, dann muss sich doch die Frage stellen, was zu einer solchen Interpretation der Situation geführt haben soll. Und da wäre die Gefahr von simplem Miss- oder Falschverständnis, Bias, concept creep u.ä. gegeben. Und das sind extrem häufige Verzerrungen, die m.E. auch immer mehr zunehmen (man nehme die in gewissen Kreisen immer salonfähigere Behauptung, Rassismus meine exkl. strukturellen Rassismus, so dass ‚Weiße‘ nicht Opfer von Rassismus werden könnten…). Vertrauensboni habe ich hier nicht mehr zu verteilen. Der öffentliche Diskurs ist bereits durch und durch kontaminiert.

Ohne eindeutige Definientia wie in Fall (a) sollen wir uns also auf Verhaltensbeobachtungen eines uns Unbekannten verlassen, über dessen auch subjektive Konzepte etc. wir so gar nichts wissen? Mithin: Beobachtungen sind extrem anfällig für Falschzuschreibungen, auch weil Intentionen anderer uns opak sind und wir alle als Folge unserer Sozialisation dazu neigen, Verhaltensweisen (bspw. aufgrund ihrer Intensität, der soziodemographischen Eigenheiten der Beteiligten, der konkreten Situation etc.) mit Attributen zu versehen, die ihnen nicht eigen sind. Mithin: Wenn Hr. Can mit seiner Zuschreibung falsch lag, auch weil die Attribuierungsmethode zngeeignet war, ist nicht auszuschließen, dass auch andere Situationen entsprechend falsch attribuiert werden und man sich dann erst recht fragen muss, worüber eigtl. gesprochen wird, wofür die „Meiwr und Müller“ eigtl. konkret nicht hinreichend sensibilisiert sein sollen.

All dem wäre einfach vorzubeugen gewesen, wenn bei der Schilderung des Ereignis auch nur in einem Nebensatz eine Erläuterung artikuliert worden wäre, die das Ereignis eindeutig rassistisch werden lässt. Ja, es war ein Interview und ja, vielleicht hätte auch der Interviewer kurz nachhaken müssen… deshalb will ich Hrn. Can auch keinen Strick daraus drehen (wenngleich ich mich aich sn ein paar anderen Äußerungen reibe). Aber sensibilisieren will ich, auch für den Diskurs selbst.

Sie können meine Position auch gerne als erweitertes in dubio pro reo verstehen.

Last edited 1 Jahr zuvor by PaPo
Alx
1 Jahr zuvor

Wenn mehr Diversität ins Lehrerzimmer soll, dann müssen Diverse aber halt auch erst einmal Lehrer werden.

Dazu gehört es auch beim Hospitieren nicht in den Unterricht einzugreifen, nur weil man denkt, dass Kartoffeln nicht in der Lage sind einen Streit unter Kindern zu lösen.

Da ist es doch einfacher, Rassismus anzuprangern, der ja schon damit anfängt, wenn Lehrer sich mehr Mühe geben, als sie es eigentlich müssten und dadurch Kinder rassifizieren. Übrigens ist genau der Fall, wenn hier vom Interviewpartner behauptet wird, er würde nicht in Räume gehen wo Meiers und Müllers sitzen ( warum eigentlich, beurteilen Sie Menschen etwa nach deren Herkunft?)

Um mein Problem mit dem Artikel zusammen zu fassen:

Wer alles durch die Brille der unterschiedlichen Rassen sieht, der sieht überall Rassismus.

Und wer überall Rassismus sieht und nicht die vielen Fälle feiert, wo es bereits gelingt, der arbeitet in die falsche Richtung.

Wir brauchen mehr diverse Lehrer, die sich nicht als diverse Lehrer verstehen, sondern einfach als Kollegen.
Völlig egal, woher sie kommen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alx

„ Wer alles durch die Brille der unterschiedlichen Rassen sieht, der sieht überall Rassismus.“

Ich würde es stärker formulieren:

Wer alles durch die Brille der unterschiedlichen Rassen sieht, ist selbst ein Rassist.

Lera
1 Jahr zuvor

Wo bleibt die Männerquote an den Grundschulen?

Chris
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Wo bleibt der Gleichstellungsbeauftragte an den Grundschulen? Warum muß diese Position per Gesetz immer mit einer Frau besetzt werden, auch wenn in dem Betrieb der Frauenanteil bei weit über 50% liegt?
Wir haben an unserer Schule mal einen Gleichstellungsbeauftragten in der Lehrerkonferenz gewählt und mußten am Ende erneut wählen, weil die Wahl aufgrund der Tatsache das es ein Mann war, für ungültig erklärt wurde. Auch bei uns lag der Frauenanteil bei über 50%.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

So ein Schmarren!
Das suggeriert, Kinder seien durch Erziehung vor allem durch Frauen benachteiligt.
Wer hält denn Männer davon ab, in die Grundschule oder in die Kitas zu gehen? Niemand. Ist ihnen aber nicht chic, lukrativ und prestigeträchtig genug.
Und wer hält sie davon ab, mehr Elternzeit zu nehmen als die 2 Monate mit der Mutter zusammen, in denen oft noch ein langer Urlaub, gar eine Reise gemacht wird ? Niemand- auch wenn manche Mama schon ein wenig krallt.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Diese Suggestion verstehe und teile ich nicht.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Not my problem.
Doch Bildung hilft vielleicht.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Joah, oooder man argumentiert halt mal für seinen Standpunkt – wir nannten das früher „Diskussion“.

Erst steile Thesen raushauen und sich dann weigern, diese mal zu erläutern, ist schon erbärmlich genug.

Dabei auch noch persönlich zu werden… naja, es zeugt halt so gar nicht von einer humanistischen Grundhaltung, um es mal freundlich zu sagen.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Gute Frau,
die steile These/ Frage kommt aber doch ursprünglich von Ihnen. Dagegen ist meine Replik durchaus umfangreicher und argumentativ- erklärend. Dem einen oder der anderen möglicherweise nicht genug- evtl. weil nicht ins eigene Weltbild passend. Doch in Ihrem letzten Post, auf den ich nun retourniere, kläffen Sie den falschen Baum an!
Humanismus mag man sich wünschen- Hirn wäre schon mal ein Anfang.
Schönes „Argumentieren“ noch!

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Welche Erklärung fehlt Ihnen denn bei „Wo bleibt die Männerquote in den GS“?

Wie Sie allerdings von dieser Frage auf die „Suggestion“ kommen, dass Kinder durch erhöhten Frauenanteil bei Lehrern benachteiligt sind, wäre durchaus erklärungsbedürftig.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Not nice, not polite.
Doch Erziehung hilft vielleicht.

Supi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Wenn Sie’s nicht verstehen, können Sie es weder teilen noch verwerfen. Oder halten Sie das wie so viele andere: Was ichnicht verstehe, lehne ich ab?

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Supi

Googeln sie mal „verstehen bedeutung“.

Viel Spaß beim Erkenntnisgewinn.

supi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Keine Zeit- bin gerade mit den Regeln der Groß- und Kleinschreibung beschäftigt.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Das könnte man aber auf jede Quotenstelle beziehen … Müssten sich halt bewerben…

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Wo ist der Dissens?

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Oben, war eben auf das schwache Argument: „die können doch …“ bezogen.
Jede Frau kann sich ebenfalls auf Stellen bewerben … Trotzdem gibt es die Quoten.
-> Man fordert gerne einseitig.

Alx
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Nicht Kinder, nur die Jungen sind dadurch benachteiligt. Das ist nicht nur zu Suggerieren sondern Fakt.
Ich empfehle die Studie „Geschlechterdifferenzen im Bildungssystem“ zur Lektüre.
Daraus geht unter anderem hervor, dass Jungs bei gleicher Leistung schlechtere Schullaufbahnempfehlungen bekommen, je höher der Anteil weiblicher Lehrer an einer Schule ist.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alx

Darüber habe ich doch gar nicht befunden.
Lediglich die Anregung gegeben, sich als männliche Person gerne in Grundschulen und Kitas zu bewerben.
Die Gründe dafür habe ich eigener Empirie entnommen.

Alx
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

So ein Schmarren!
Das suggeriert, Kinder seien durch Erziehung vor allem durch Frauen benachteiligt.“
Worum ging es Ihnen dann bei der Aussage?

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alx

Wer lesen kann…

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alx

Dann kommt doch bitte an die GS, liebe Männer!
In den letzten 5 Jahren hat sich in unserer Kleinstadt 1 Mann beworben. Jede der 4 GS hat sich um ihn gerissen!
Leider hat er sich nicht für unsere Schule entschieden!

Alx
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Bin ich schon aber nicht in SH. Obwohl es mich doch sehr reizen würde an der Ostsee zu wohnen. 😉

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Mich hat man beim Grundschulstudium abgelehnt wegen NC. Für alles andere hätte es gereicht. (Andere Lehrämter)
Daher … eben nicht.

Studienrat
1 Jahr zuvor

Wenn Muslime bei mir im Philosophie-Unterricht sagen Homosexualität sei „Haram“ und Homosexuelle gehörten vom Berg runter geschmissen – dann haben wir ein Problem im Klassenraum und das muss man auch beim Namen nennen dürfen.

Kaddrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studienrat

Ich habe in solchen Fällen gerne angedeutet, dass ja auch Mal eine homosexuelle Lehrerin vor ihnen stehen könnte und gefragt, was er dann zu der sagen würde. Es folgten meist interessante Diskussionen, bei denen niemand das Gesicht verlor, wenn er sich nicht selbst ins Abseits stellte. Weit unangenehmer fand ich da Ansätze von Mobbing gegenüber (evtl.) Homosexuellen unter der bio-deutschen Landbevölkerung.

Btw.: Ich bin nicht homosexuell, kann aber aufgrund meines Aussehens und Habitus glaubwürdig damit kokettieren.

(Ethikunterricht an Berufsschulen)

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kaddrin

Warum müssen Sie, dass Sie nicht usw., so betonen? Ist das für Ihre Botschaft im Forum oder die pädagogische Intention relevant?

Realist
1 Jahr zuvor

Was mich wundert:

Eine(?) negative Erfahrung gegen Ende des Studiums reicht, um gleich das ganze Studium zu schmeißen („auf Eis zu legen“)? Gerade so ein Vorfall sollte doch erst Recht dazu motivieren, das Ganze durchzuziehen, auch wenn es schwierig und unbequem ist. Wir brauchen Leute wie Herrn Can in den Lehrerzimmern und nicht als Autoren auf irgendwelchen Bildungsmessen! Leute wie Herr Can werden in der schulischen Praxis gebraucht und nicht als weiterer „Erklärbär“, der den Lehkräften vor Ort klar machten will, wie es „richtig“ laufen sollte…

marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Also ich hätte ihn ungerne in meiner Klasse. Ich müsste ja befürchten bei jeder Zurechtweisung eines Kindes die Rassismuskeule aus dem Off zu hören.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Bei jeder schlechten Note auch.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Aaaahh,
Und wenn ein SuS dem Paparechtsanwalt erzählt, dass Sie ein Böser sind, weil…..
Der könnte dann mehr drauf hauen als die “ Rassismuskeule“ …..

Ron
1 Jahr zuvor

Mich lässt dieses Interview etwas geplättet zurück. Hier hat jemand nach eigener Aussage seine mehrjährige Ausbildung zum Lehrer nicht abgeschlossen, weil er eine von ihm als rassistisch erlebte Erfahrung gemacht hat, in der er nicht mal persönliches Opfer war?

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ich weiß nicht, ich weiß nicht,

gerade nach Geschehnissen hie und da: Hie brennende Asylbewerberheime, da mit-randalierende Sylvesterübertreibende –

Können Sie sich nicht vorstellen, dass
jemand gar nicht erst „Opfer“ werden will, dass er nicht ‚Dinge’/ jeder hat seine eigenen Erfahrungen/Trigger erleben will…..

Seltsam…..meiden/vermeiden Sie keine für Sie unangenehmen/ evtl. gefährlichen Dinge, v.a. wenn Sie nicht mit der bestmöglichen Hilfe und Unterstützung erfahrungsgemäß rechnen/ rechnen können…..

Seltsam…..das wäre eigentlich menschlich……normal……

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

„Seltsam…..meiden/vermeiden Sie keine für Sie unangenehmen/ evtl. gefährlichen Dinge, v.a. wenn Sie nicht mit der bestmöglichen Hilfe und Unterstützung erfahrungsgemäß rechnen/ rechnen können…..“

Statt Lehrer zu werden, wurde er „Sozialaktivist“. Da kommt er ja wohl nach Ihrer Lesart eher vom Regen in die Traufe. Ihr Argument ist also etwas dünn. Außerdem: Was wollen Sie mit der Aussage „meiden/vermeiden Sie keine gefährlichen Dinge?“ eigentlich zum Ausdruck bringen? War der streitschlichtende Einsatz innerhalb zweier Lerngruppen unter Anwesenheit mehrerer anderer Lehrer so gefährlich, dass man prompt traumatisiert ist? Sorry, die ganze Geschichte – was immer da auch gewesen sein mag – kann doch wohl nicht Dreh- und Kipppunkt einer ganzen Biographie sein?! Drastischer oder hypothetischer drücke ich mich jetzt mal nicht aus ..

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

„Drastischer oder hypothetisch drücke ich mich jetzt mal nicht aus“
Warum?
Sonst doch auch:
“ Erfahrung, in der er NICHT MAL PERSÖNLICHES OPFER war“.

Er muss also erst „Opfer“ sein/werden, dann darf er dem Opferwerden entgegenwirken….Migranten helfen….etwas für ein friedliches Zusammenleben tun…..
interessant

Viel haben Sie über das „Nicht-Opfer“ nicht gelesen; vlt. wenigstens das von @Carsten60 Verlinkte, hilft….

Georg
1 Jahr zuvor

Wir brauchen nicht mehr Diversität im Lehrerzimmer. Wer sich unbedingt den Lehrerberuf in der heutigen Zeit antun möchte, darf das gerne tun. Hautfarbe, Religion, Geschlecht usw. sind mir völlig egal, solange sie den Beruf beherrschen. Ich bin allerdings gegen Quoten jeglicher Art.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Wo ist jetzt das Problem? Wer als Migrant über fehlende Zugehörigkeit nachdenkt, hat gravierende Probleme als das Lehramtstudium.

Ich bin selbst Migrant, allerdings habe ich bislang nur ich glaube drei Schüler mit meiner Herkunft im Unterricht gehabt. Beim Elternsprechtag war es aber mal nett, in meiner zweiten Muttersprache sprechen zu können.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn Lehrkräfte mit Migrationshintergrund unterrepräsentiert sind, dann sagt das so eigentlich nichts aus.

Was sind die Gründe dafür?

Das wäre eine sinnvolle Frage!

Sind Lehrkräfte mit Migrationshintergrund unterrepräsentiert weil der Staat diese nicht einstellen will? Das wäre rassistisch!

Sind Lehrkräfte mit Migrationshintergrund eventuell unterrepräsentiert, weil es noch nicht genug Migranten mit abgeschlossenem Studium gibt oder diese kein Interesse an einem Einsatz im Lehramt haben?

Das wäre dann eher ein Problem der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und keine Diskriminierung von Seiten des deutschen Staates oder der deutschen Gesellschaft.

Unabhängig von den Gründen für fehlende Lehrer mit Migrationshintergrund bleibt die Tatsache, dass Migranten die langfristig in Deutschland verbleiben wollen, trotz aller damit verbundenen Probleme, die grundlegenden Regeln des GG und die deutsche Sprache beherrschen müssen. Dies können ihnen auch LuL mit Migrationshintergrund nicht ersparen.

Derdiedas
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Das liegt auch an der Altersverteilung bei Lehrkräften. Lehrkräfte sind im Durchschnitt im höheren Lebensalter. In Deutschland nimmt der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund mit dem Alter ab. Wir haben also nicht zwingend ein Problem der Diversität, sondern definitiv der Altersstruktur.

PS: mich stört der Begriff Identifikationsfigur in diesem Kontext massiv. In jeder Klasse werde ich zu Beginn nach meiner Herkunft gefragt. Es läuft offensichtlich etwas falsch, wenn in Deutschland geborene Kinder und Jugendliche sich nach einer Lehrkraft sehnen, die „Nicht-Deutsch“ ist. Da schwingt immer ein „Wir und die Anderen“ mit. Menschen wie der obige Autor machen das definitiv nicht besser.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Es kommen Menschen aus dem Ausland nach Deutschland und wundern sich dann, dass die Lehrer hier meist deutsch sind? Dann Frage ich mich schon nach der Erwartungshaltung. Wenn ich in ein anderes Land der Welt ziehe, zum Beispiel Nigeria, kann ich doch nicht allen Ernstes erwarten, dass ich dort massenweise hellhäutige Deutsche als Identifikationsfiguren in den zentralen Berufen finde.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber warum wollen so wenige Menschen mit Migrationshintergrund Lehrer werden?

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

„Könnte“

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

JA, Rassismus/Diskriminierung ist ein Problem an deutschen Schulen und nicht nur zwischen Kindern und Jugendlichen. Leider gibt es das auch bei Lehrern und Erziehern, kein „harter“ Rassismus, eher subtil und unterschwellig. Die Beispiele in diesem link habe ich so ähnlich auch schon beobachtet. Bewundernswert, dass trotz oder gerade wegen? dieser Erfahrungen Menschen mit Migrationshintergrund Abitur machen und studieren. Sie haben den Willen, es allen zu beweisen indem sie einen Beruf ergreifen, der angesehen und in der Gesellschaft geachtet ist. Und genau da vermute ich die Ursache dafür, dass nur wenige von denen, die studieren können und wollen, den Lehrerberuf ergreifen. Im Gegensatz zu den meisten Herkunftsländern ist das Ansehen und die Wertschätzung dieses Berufes in D nicht oder kaum vorhanden.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Danke für diesen realistischen post.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich denke es liegt nicht so sehr am Migrationshintergrund sondern viel mehr am Bildungshintergrund der jeweiligen Migranten bzw. deren Familien sowie den Stellenwert von Bildung in den jeweiligen Gruppen. ( das wäre natürlich durch eine Studie zu prüfen). Ich selbst habe auch einen Migrationshintergrund. Kenne eine Menge an Menschen, die mit Migrationshintergrund auch hier erfolgreich studiert haben und beruflich erfolgreich sind.
Schauen Sie sich nur mal Akademikerfamilien an, die nach Deutschland kommen. Fast der komplette Nachwuchs dieser Familien ist dann auch hier in der Schule und im Beruf erfolgreich.
Ich bin überzeugt, würden wir unsereigrationspolitik so ausrichten, dass wir weitgehend Fachkräfte einwandern lassen würden, hätten wir das Thema, dass die zweite Generation in höhherwertigen Berufen unterrepräsentiert sind, gar nicht. Vielleicht wäre es dann sogar umgekehrt.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Wieso sehen sich diese „neuen deutschen“ nicht durch „alte deutsche“ repräsentiert? Vielleicht liegt das Problem in eben dieser Unterscheidung, die in diesem Fall aus Immigrantensicht gemacht wird.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Doch, zunehmend mehr. Nigeria ist „dank“ shell eins der reicheren Länder Afrikas.
Oder haben Sie Luxusurlaub am coconut-beach gemacht, vlt auch Jeepsafari in der Sahel?
Alles oft durch „Hellhäutige“ geregelt.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Sie kennen hoffentlich den Unterschied zwischen Urlaub und Emigration.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

🙂 ich schon

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Dass Kinder sich an mit Menschen identifizieren, die eine ähnliche Lebensgeschichte wie sie haben“ ist verständlich, dabei sollte es jedoch nicht bleiben.

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

dass Lehrkräfte mit Migrationshintergrund – gemessen an der Schülerschaft, für die Lehrkräfte ja nunmal auch Identifikationsfiguren sind – unterrepräsentiert sind, lässt sich schwerlich leugnen.“
Ich bin nicht sicher, ob ich diesen Satz richtig verstehe, denn das hieße, dass Lehrer mit und ohne Migrationshintergrund jeweils die bessere Identifikationsfiguren für die entsprechende Schülergruppen darstellen?

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Doch

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Nein

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Wie kommen Sie darauf? Eine sachliche Begründung ohne Polemik würde mich interessieren.

Dietmar
1 Jahr zuvor

Es ist eine Profession, Migrationssensibilität und Rassismuskritik zu vermitteln. Dazu sind sehr viel Wissen, Fingerspitzengefühl und Empathie erforderlich und es verlangt viel ab. Dazu muss man definitiv mehr Raum bereitstellen.

Sozialaktivist Ali Can meint, man müsse mehr Raum bereitstellen. Nur wo dieser Raum entstehen soll, das sagt er nicht.

Sollen die Lehrerinnen und Lehrer, die bereits die vielen unbesetzten Lehrerstellen vertreten nun auch noch hier aktiv werden? Soll dafür weiterer Regelunterricht ausfallen? Wenn ja, welcher?

Oder soll ein weiteres Schulfach „Migrationssensibilität“ eingeführt werden? Eigentlich gab es da ja schon diverse Anliegen für neue Schulfächer. „Wirtschaft“, „Informatik“, „Gesunde Ernährung“, „Filme“, „Benehmen“, „Glücklich sein“ usw. warten bereits seit längerem auf ihre verbindliche Einführung. Nun also auch noch „Migrationssensibilität“?

Es ist leicht sich als Sozialaktivist hinzustellen und irgendetwas zu fordern. Genauso leicht ist es diese Forderungen zu begründen. Es ist genauso leicht zu begründen, warum „Migrationssensibilität“ unterrichtet werden soll, wie es leicht fällt die Notwendigkeit der Fächer „Wirtschaft“, „Informatik“, „Gesunde Ernährung“, „Filme“, „Benehmen“, „Glücklich sein“ usw. zu begründen.

Schwierig ist es, zu erklären, wie diese Forderung ins Schulsystem integriert werden soll. Wo soll der geforderte Raum entstehen? Wo sollen die Ressourcen dafür herkommen?

Vor dem Hintergrund, dass man den Kuchen nur einmal verteilen kann, stellt sich die Frage, von welchen Aufgaben die Lehrkräfte entlastet werden sollen, damit sie sich zukünftig in der geforderten Weise engagieren können. Es stellt sich die Frage, auf welche Unterrichtsinhalte SuS in Zukunft verzichten müssen, weil der Raum anders vergeben wird.

Diese Fragen beantwortet Sozialaktivist Ali Can nicht.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dietmar

Toleranz und Leben-und-leben-lassen als Unterrichtsfach?
Das wäre wohl absolut nötig, würde aber nichts ändern, weil es nicht im 45min-Takt erlernbar ist.

Auf Sätze wie „Ey boah, Du Opfer“ reagieren SuS unmittelbar, so oder so.
Ich habe noch nie gehört: “ Du Matheopfer, Du Deutschopfer „.
D.h. für mich, wir landen wieder beim Leben – in Familie, in Schule, in Gesellschaft. So lange die SuS nicht für das Leben an sich, auch das anderer sensibilisiert werden, wird sich gesellschaftlich nichts ändern.
Wohl auch, weil Wissen z.B in Deutsch und Mathematik, also Grundfertigkeiten, schon wie Wunderwerk verkauft werden.
Würde man sich damit beschäftigen, wieder gewohnt sein, thematisch, logisch zu arbeiten, käme eventuell auch – aus der Übung heraus – ein klarerer Blick auf Temen wie Rassismus dabei heraus – und (welt)offeneres Verhalten.

Ich finde allein das Türschild
„Schule ohne Rassismus“ schon bezeichnend.
– Buchstaben allein machens nicht.
> Ey boah man, krasse Lage.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Auch Lehrkräfte müssen sensibilisiert werden.
Was wird hier schon wieder Stimmung gemacht!

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich hoffe, Sie beziehen sich nicht auf meinen Kommentar –

sondern vielmehr auf das gefährliche ‚Virus Fuscus‘, das wiederum zur chronischen ‚Tenebricosa‘ führen kann.

Gerade deswegen macht
‚Verbale Antivirale 😉 Sugillierung‘ Sinn.

Vielen Dank @ Redaktion
> besonders für den letzten Absatz Ihres Kommentars.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Hier prallen aber zwei Welten aufeinander – Schule und Zuhause.

Wer hat da wohl mehr Einfluss?

Dann das Netz …..

Wir sind auch eine Schilderschule ohne Rassismus. Macht sich gut in der Zeitung und auf der Schulwand.

Das muss aktiv gelebt werden – und auch da sollte das Zuhause mitspielen. Und zwar a l l e Zuhauses!

Einer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dietmar

Rassismussensibilisierung beginnt vor allen Dingen Zuhause. Wenn beim Essen oder fernsehschauen mit der Familie, völlig egal in welcher Sprache, abschätzig über “die Anderen“ gesprochen wird, dann ist das Rassismus und diese Sprache nehmen Kinder und Jugendliche mit in ihre Peer und auch in die Schule. Da kann ich als Lehrer in 4 x 45 Minuten pro Woche nichts machen, gar nichts. Überzeugen schon gar nicht. Regelmentieren und ahnden schaffe ich noch.

Dietmar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Daumen hoch

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dietmar

Was ist denn ein Sozialaktivist überhaupt und was tut er?

Ich bin Lehry, habe mein Studium nicht abgebrochen, habe kein Buch geschrieben, unterrichte und erziehe Schülys vieler Nationen.

Ich bin auch unbekannt – doch bin ich der Meinung, mehr Aktivist im Sozialen zu sein als Herr Can.

Wieso die geschilderte Situation als Rassismus betrachtet wird, erklärt sich mir nicht.

Bei uns wird auch gerne anderen Klassen eine vermeindliche Schuld in die Schuhe geschoben – einfach, weil sie da sind.

Ob das rassistisch ist bzw. gemeint war, muss man herausfinden.

Das obige Interview gibt keinen Aufschluss.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dietmar

Eigentlich braucht es kein neues Unterrichtsfach.

Es muss „einfach“ vorgelebt werden. 😉

Dietmar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wenn ich Sozialaktivist Ali Can richtig verstehe, reicht das ihm nicht. Er sagt explizit, dass mehr Raum bereitgestellt werden muss.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dietmar

Wenn Vorleben nicht mehr reicht, haben wir verloren ..

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Wertes N4T-Team, bitte schalten Sie zu bestimmten Themen kein Forum frei.
Auch hier, wo es nicht nur um Menschen mit einem muslimischen Hintergrund geht, sondern sich einer direkt zu Wort meldet, kommt sofort Kritik. Eigentlich beweisen die Forist*innen zwar bloß, wie recht Ali Can hat, jedoch geben Sie diesen Leuten eine Plattform, die sie für ihre Zwecke nutzen können: Stimmung machen.
Ich frage mich:
Merken die Kolleg*innen das gar nicht oder sind sie bereits so verblendet?

Last edited 1 Jahr zuvor by DerechteNorden
Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„[…]kommt sofort Kritik[…], […]bitte schalten Sie zu bestimmten Themen kein Forum frei […].“

Jetzt ernsthaft? Ich lese Kritik, also muss freie Meinung unterdrückt werden?
Sie sagen es ja selbst: Es ist Kritik, keine Hassrede oder Polemik. Ich finde es hingegen sehr gut von der Redaktion, dass hier kritische Kommentare erlaubt werden. Denn auch bei einem schwierigen Thema wie Rassismus sollte es auch erlaubt sein darauf hinzuweisen, wenn man irgendwo zu viel des Guten wahrnimmt. Sie dürfen ja gerne gegen die Kritik argumentieren

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn man den durch die Redaktion vertretenen politischen Standpunkt von außen berichtet, dann scheint zumindest die Diskussion über manche Themen relativ sinnlos.
Es geht wohl weniger um Argumente als um Weltanschauungen.
Für mich scheint es oft, dass das gut sein muss, was gut sein soll.

Sorry.

1+1=2
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion, hier geht es schon lange nicht mehr „nur“ um Lehrkräfte mit Migrationshintergrund. Es geht auch um Lehrkräfte ohne Migrationshintergrund. Denn natürlich trifft es die auch. So bin ich beispielsweise schon von Schülern mit islamischem Migrationshintergrund als Ungläubiger beschimpft worden.

Es gibt mittlerweile sehr wohl Klassen und Schulen, an denen die SuS und LuL ohne Migrationshintergrund die Minderheit bilden. Auch sie verdienen Respekt und benötigen gegebenenfalls Schutz vor Anfeindungen.

1+1=2
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion,
niemand bezweifelt, dass Minderheiten benachteiligt werden können. Ich stelle nur fest, dass es mittlerweile auch Bereiche gibt, wo die Menschen ohne Migrationshintergrund die Minderheit bilden.
Und wenn an (strukturellen) Benachteiligungen gearbeitet werden soll, bitte ich darum, diese Minderheiten ohne Migrationshintergrund nicht zu vergessen.
Herzliche Grüße

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Hm, grübel, denk….

“ Ernsthaft schaden kann er Ihnen aber doch gar nicht.“
Sollte ein Lehrer mit einer Klasse, in der viele MH haben, nicht klar kommen, so bringt ihn dies irgendwann ernsthaft psychisch/körperlich an die Grenze – es schadet ihm.

Dass dies auch in Klassen mit nur deutschstämmigen SuS passieren kann, möchte ich hier eindeutig betonen.

Denn wir sind wieder am Punkt:
Es fehlt an Schulung, an Aufklärung und v.a. an Glorreicher Einsicht, dass sich wieder eine Problematik nicht von alleine löst. Vlt. sollte man genau diese Klassen evaluieren – oft ein echtes Erlebnis –
und dann die eigene glorreiche Planungsfähigkeit beurteilen.

Auch beim Thema Migration wurde geschlafen: Wer hätte das denn wissen sollen, ja um Gottes Willen Rassismus, das gabs doch mal, jetzt doch nicht mehr ( der Virus Fuscus ist doch ausgerottet ) 🙂

DlRkS:
Beleidigung und Diskriminierung –
Beides schadet, beides zerstört, beides macht in vieler Hinsicht krank –
die (Auswirkungs)Stärke variiert
beidseits.

1+1=2
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich habe das, was an dieser Schule geschehen ist – und das war natürlich deutlich mehr als eine einzige Beleidigung – als so unangenehm und belastend empfunden, dass ich die Schule gewechselt habe.

Bis zu diesem Schulwechsel, der mir von Seiten der Schulleitung immer wieder erschwert/verwehrt wurde, habe ich drei Jahre unter regelmäßigen Albträumen usw. gelitten.

Den Schulwechsel habe ich erst mit Hilfe eines Rechtsbeistands durchboxen können.

Ich finde schon, dass mir das alles geschadet hat. Den Täter ist jedoch nichts passiert.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Hier geht es aber um schulische Erfahrungen mit Diskriminierung einer Person die weder SuS noch LuL ist.
Die beschriebene Einzel -Beobachtunge hat schlicht mit dem Prozess des Erlernens der deutschen Sprache und der deutschen Regeln zu tun.
Dies mag für Migranten mühsam und schwierig sein. Es ist jedoch kein Rassismus.
Abhilfe soll durch eine Mainstream Lösung der Linken (Diversität) für ein rein subjektives Problem geschaffen werden.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Bereitschaft, solche Themen aufzugreifen und zu reflektieren (was nicht bedeuten muss: Kritik sofort anzunehmen) […].

Ungenommen, dass dies eine wichtige Bereitschaft ist und dass Reflexionsfähigkeit eine Basiskompetenz eines jeden Lehrers, ja eines jeden mündigen Bürgers sein muss.

Allerdings ist auch die Frage, wie Kritik präsentiert wird resp. wie substantiiert diese ist. Meine Beiträge hier bemängeln z.B., dass der Aktionismus des Herrn Ali Can unter einem schlechten Stern steht, wenn er mit „mehr Diversität im Lehrerzimmer“ Rassismus bekämpfen will – was ja an sich ein unbestreitbar hehres Anliegen ist -, dabei aber aufgerund fehlender Kontextualisierungen/Elaboration seines eigenen Erfahrungsberichts zu vermeintl. (beobachtetem) Rassismus in seiner Hospitationssituation nicht nur nicht glaubhaft vermitteln kann, dass tatsächlich ein Fall von Rassismus stattgefunden hat, sondern die ganzheitliche Betrachtung seiner Ausführungen zumindest die Möglichkeit der Praktizierug von (ggf. aich Bias-induziertem) concept creep (s. https://lexikon.stangl.eu/18078/concept-creep) seinerseits m.E. nahelegt, also zu befürchten ist, dass hier Phänomene als Rassismus bezeichnet und bekämpft werden sollen, die per definitionem kein Rassismus sind, so dass der Diskurs verzerrt und u.U. Kollateralschaden o.ä. angerichtet wird. Wir sehen diese Problematik aktuell oftmals in diversen Diskriminierungsdiskursen; Bsp.: So sei es bspw. (a) gg. die Gleichberechtigung(!) gerichteter Sexismus, gg. Frauenquoten in Politik u./o. Wirtschaft zu sein, oder (b) eine Menschenrechtsverletzung, keine „Gendersprache“ zu benutzen. Etc. Soviel auch zur Sensibilisierung für derartige Diskurse. Gerade die Erfahrungen mit solchen Diskursen, die Zunahme an Personen, die solche fringe-Positionen vertreten, mahnt ein deutlich höheres Maß an Präzision an, als es Ali Can an den Tag gelegt hat. Da hat die wokeism-Fraktion der wokeness einen Bärendienst geleistet. Zur Erläuterung:

Spoiler

Wokeness ist das – nach Maßgabe des seinerseits auf den Grundwerten einer aufgeklärten, pluralistischen, liberalen und demokratischen Gesellschaft (zum Zwecke der Ermöglichung der Selbstentfaltung und Steigerung des Wohlbefindens / Glücks einer größtmöglichen Anzahl an Individuen) basierenden legislatorischen, sozio-politischen und -kulturellen Ziels – berechtigte Anliegen, im öffentlichen Diskurs minder- oder gar unbeachtete Probleme zum Zwecke ihrer diskursiven Lösung zu exponieren, ggf. selbst entsprechende (möglichst elaborierte, ganzheitliche, d.h. auch durch konkrete Lösungen ggf. neu evozierte Probleme antizipierene und – u.a. auch mittels adäquater Güterabwägungen – gleichermaßen zu vermeiden wollende) Lösungsvorsschläge zur Disposition zu stellen. Eine solchermaßen verstandene, aufklärende Wokeness hat offensichtlich ein Eigeninteresse an einem gleichermaßen aufgeklärten, einem demokratischen, (zum Zwecke der Objektivität resp. Größtmöglicher Intersubketivierbarkeit) fakten- und argumentbasierten Diskurs, anstelle eines bspw. emotiven u./. anderen logical fallacies erliegendem. Alles andere wäre der Ernsthaftigkeit des Anliegens, der Integrität seiner Proponenten nicht gerecht, würde beides unterminieren und wäre letztlich kontraproduktiv. Diese Wokeness ist aber (insb. im öffentlichen Diskurs) das sprichwörtliche Einhorn.

Stattdessen dominiert Wokeism, der Antipode all dessen, was Wokeness definiert:

(a) Nicht objektive resp. größtmöglichst intersubjektivierbare Probleme sind Ausgangspunkte und zentrale Argumente legislatorischen, sozio-politischen und -kulturellen Handelns, sondern Probleme, die lediglich unsubstantiiert, bspw. auf Basis logischer Fehlschlüsse (non sequitur; ad hominem; petitio principii; unzulässigen Extrapolationen/Verallgemeinerungen etc.) i.V.m. anekdotischer Evidenz (bspw. der beleglosen Behauptung, man sei aufgrund seines ausländischen Nachnamens nicht zur Wohnungsbesichtigung eingeladen worden), Fehl- u./o. Falschinformationen (z.B. dass Art. 3 GG eine Geschlechterparität in der Politik u./o. der freien Wirtschaft gebiete), Mythen (z.B. dass Frauen in Dtld. bei gleicher Qualifikation etc. für die gleiche Arbeit 18 % weniger als Männer verdienten), Ressentiments (ggü. alten, weißen Männern; Liberalen etc.) und Co. postuliert u./o. im Rahmen einseitiger, subjektiver Deutungshoheiten seitens vermeintl. Betroffener als Probleme empfunden werden, weil man sich exkludiert bzw. diskriminiert fühlt (z.B. weil das Ggü. das generische Maskulinum nutzt), selbst wenn dies faktisch nicht der Fall ist.

(b) Nicht diskursive Veränderungen bei gleichzeitigem (diplomatischen) Interessenausgleich einerseits und Abwägung evtl. Verbesserungen mit evtl. Nachteilen, die Folge dieser Veränderungen sein könnten, andererseits ist hier das Ziel, sondern die unbedingte, kompromisslose und regelmäßig selbstzweckhafte, ggf. radikale Änderung eines vermeintl. negativen Status Quo sind das Ziel, also Veränderungen des Rechts u./o. sozio-politischer und -kultureller Realitäten, oftmals nach der Prämisse, dass der Zweck alle Mittel heilige.

Wokeism zeichnet sich infolgedessen auch nicht nur eine Aufgeklärtheit aus, sondern durch quasi- resp. ersatzreligiöse Strukturen und Mechanismen, wie bspw. auch die mantraartig, unkritisch-affirmativ rezitierten Satz-/Textbausteine der Proponenten dieses Wokeism demonstrieren, die diese in quasi ausnahmslos jeder entsprechenden (öffentlichen) Diskussion – jede Gegenargumentation, jeden widersprechenden Fakt ignorierend, jeden Widerspruch insg. i.S.e. dichotomen Weltbildes als Feindschaft wahrnehmend und dem gesamten Sammelsurium logischer Fehlschlüssse anheimfallend – präsentieren.

s. auch Michael karson zu dieser Thematik: https://www.psychologytoday.com/gb/blog/feeling-our-way/202108/the-psychology-wokeism


Nicht falsch verstehen, ich werfe Ali Can nicht wokeism(!) vor, dafür sind seine Ausführungen nicht ausführlich genug… aber das ist das Problem. Oder mit Hitchen’s Razor: „The elementary rules of logic: that extraordinary claims require extraordinary evidence and that what can be asserted without evidence can also be dismissed without evidence.“ Und der Vorwurf des konkreten Rassismus im Einzelfall oder auch dass dies ein Massenphänomen in Schulen ist, gehört eben zu den „extraordinary claims“, die der Substantiierung bedürfen. D.h. nicht, dass Rassismus in Schulen nicht existiert und dass nicht überall dort, wo er einem begegnet, bekämpft werden müsste, sondern dass der Vorwurf so ein schwerwiegender Vorwurf ist, dass man hinreichend konkret werden muss, worüber man eigtl. (definitorisch, quantitativ und qualitativ) diskutiert. Man ist in der Bringschuld.
Und erfüllt man diese nicht bereits initial, dann sinkt auch „[d]ie Bereitschaft, solche Themen aufzugreifen und zu reflektieren„, zumindest im jeweils gegenständlichen Fall.

Das in diesen Diskussionen nämlich oftmals vorgebrachte Kredo ‚einfach mal zuhören‘ zu sollen halte ich zudem für antiintellektuell, antiaufklärerisch und auch nicht besonders demokratisch: Öffentliche Diskursräume sind keine safe spaces mit reziprok affirmativer Betroffenheitskultur. Zum Glück! Anderes zu verlangen, also entweder Zustimmung oder Schweigen, ist unredlich. Und Sie schreiben selbst, unkritische Affirmativität kann nicht die Prämisse sein.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Welche Diskussion? Sorry, aber ich lese hier kaum Beiträge, die das Anliegen der anderen Seite nachvollziehen können.
Es wird quasi nur bestätigt, dass Ali Can falsch liegt. Beispiele, die aufzeigen, dass es die Betroffenen sind, die die Schuld selbst tragen, inklusive.
Von daher empfinde ich diese „Diskussionen“ überflüssig bis kontraproduktiv.

Last edited 1 Jahr zuvor by DerechteNorden
DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Was ich bereits getan habe. Ich nehme regelmäßig an diesem Diskurs teil. Gerade deshalb ja meine Bitte!
Ist Ihnen noch nie aufgefallen, dass Ihr Forum hauptsächlich von sehr konservativen Leser*innen frequentiert wird?
Ich finde das sehr traurig. Man könnte meinen, Deutschlands Lehrkräfte wären so undifferenziert, wenig offen für Änderungen, überkritisch – allerdings nicht sich selbst gegenüber – und mit schlimmen Vorurteilen gegenüber bestimmten Minderheiten behaftet.
Viele, die sich hierher verirren, machen sofort rückwärts kehrt. Meine Kolleg* innen im echten Leben finden es hier furchtbar und beteiligen sich daher auch gar nicht.
Ich überlasse diesen Konservativen nicht so gern das Feld, jedoch haben mich die Kommentare zu den „Pascha“-Artikeln ziemlich konsterniert. Sie bestätigen Ali Cans Sicht, aber machen keinerlei Hoffnung auf Fortschritte in die andere Richtung.
Die Downvotes geben mir recht.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wenn ein Forum, wie sie sagen, hauptsächlich von konservativen Lesern frequentiert wird, dann wäre ihrer Meinung nach, die Schließung dieses Forums bei Artikeln mit einer bestimmten Thematik, angezeigt, worum sie die Redaktion in einem Post weiter oben gebeten haben.
Sie beklagen, daß zu viele Foristen hier, eine Meinung vertreten, die sie nicht teilen, weshalb Menschen, die weniger konservativ sind, es hier „schrecklich“ finden. Nur sie halten wacker die Stellung, weil sie „denen“ nicht das Feld überlassen wollen.
Ich habe die Diskussionen um die Veröffentlichung des Vornamens des Schülers, der seine Lehrerin getötet hat, auch nicht gutgeheißen und habe das auch geäußert – habe mich also nach ihrem Gut/Böse – Schema auf die Seite der „Guten“ geschlagen.
Hier äußere ich mich aber widerum kritisch gegenüber allzu pauschalisierende Rassismus-Vorwürfe, womit ich mich, gemessen an ihrem Schema, wohl wieder auf Seiten der „Bösen“, also der Reaktionären und Konservativen befinde.
Mich befremdet das sehr. Sie geben sich hier als die mutige, gerechte „Rächerin“ von Minderheiten. Sie entrüsten sich moralisch und heben sich über all die hier Kommentierenden, von denen nur ein paar ganz wenige ein wirklich sehr rechtsgerichtetes Weltbild zu haben scheinen. Die meisten argumentieren eigentlich recht differenziert, nur eben nicht so, wie sie es vielleicht gerne hätten.
Ich finde es eigentlich gut und sinnvoll, wenn sich in einem Forum möglichst viele verschiedene Ansichten abbilden. Wenn alle die gleiche Meinung haben, ist eine Diskussion doch völlig unnötig.
Dann klopft man sich gegenseitig auf die Schulter, sieht sich bestätigt und geht zur Tagesordnung über.
Treffe ich auf Menschen, die mir widersprechen, überdenke ich möglicherweise nochmal das ein oder andere und erweitere meine Sicht auf die Welt dadurch.
Was mich hier am allermeisten stört, ist, das man sofort in eine Schublade gesteckt wird, sobald man zu einem Thema eine Meinung äußert.
Häufig wird auch nicht der Inhalt eines Kommentars beurteilt, sondern nur, wer ihn geschrieben hat.
Besonders bei den Diskussionen um Corona und die entsprechenden Maßnahmen ist mir das aufgefallen. Stromdoktor hatte nie recht, egal was er schrieb. Da konnte er noch so differenziert argumentieren, Stromdoktor ist, war und blieb böse.
Wenn es um Themen aus dem Spektrum „Gender, Queer, Rassismus“ etc., geht, wird von der Seite, die sich selbst so gerne als die fortschrittlich/offen/tolerante sieht, immer ganz schnell mit Pauschalisierungen wie „reaktionär, AfD-Wähler, Boomer“ etc., um sich geworfen. Inhaltliche Auseinandersetzung? – Fehlanzeige.
„Denen“ gegenüber argumentiert man nicht. Das sind die „Bösen“. Dabei sind die meisten dieser Äußerungen, von ein paar wenigen Ausnahmen abgesehen, gar nicht radikal oder diffamierend, sondern lediglich, naja….. halt etwas konservativer. Aber durchaus differenziert.
Wer gibt ihnen das Recht, diese Meinungen am liebsten unsichtbar machen zu wollen?
Glauben sie tatsächlich, damit erreichen sie ein Umdenken in ihrem Sinne?
Wie machen sie das mit Diskussionen in ihrer Klasse? Beenden sie die auch, wenn Schüler eine, ihnen unliebsame, Meinung äußern? Damit fördern sie das Demokratieverständnis ihrer Schüler sicher nicht.
Aber was soll’s. Sie werden schon wissen, was sie tun.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Danke, Marion. Genau so empfinde ich das auch. „DerechtNorden“ fordert ständig von allen hier im Forum Toleranz (aber nur Toleranz zu ihren/seinen eigenen Ansichten). Jeder, der anderer Ansicht ist, wird sofort als intolerant und reaktionär eingestuft. Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, gehört „DerechteNorden“ für mich zu den intolerantesten Foristen hier, mit denen es nicht lohnt zu diskutieren, da sie sich nicht die Mühe machen, mal über andere Meinungen nachzudenken. Stattdessen kommt als „Gegenargument“:… „Feigenblatt, Totschlagargument, alte weiße Männer, alle Sachsen und Boomer sind reaktionär u. ä.“ – DAS ist intolerantes, diskriminierendes Schubladendenken!

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das Problem liegt doch insbesondere darin, dass es kaum inhaltliche Einlassungen auf Artikel gibt bzw. das Verhältnis nicht stimmt.

Die meisten warten doch nur auf einen provokativen Kommentar, um sich dann an den „Personen“ und bekannten Positionen abzuarbeiten.

Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass einige sich noch nicht einmal mehr den Artikel durchlesen (geschweige denn, den Inhalt erfassen), sich aber trotzdem an jeder Diskussion beteiligen. Stichworte reichen da manchmal.

An einer Diskussion ist hier kaum jemand interessiert.

Oft gibt es auch inhaltlich in sich geschlossene Eingangskommentare, die einem Wort zum Sonntag in der ARD ähneln.

Und zu guter letzt…

…eine Diskussion findet nur solange statt, bis der nächste Artikel veröffentlicht wird. Dann zieht die gesamte Truppe weiter.

Für einen demokratischen Diskurs geben wir hier ALLE ein erschreckendes Bild ab.

Und niemand hinterfragt das.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

DAS ist allerdings richtig. Ein, zwei, maximal drei Tage wird diskutiert, als gäbe es kein morgen. Dann erscheint der nächste Aufhänger und schon stürzen sich alle darauf und das Thema, das die Gemüter gerade eben noch erhitzt hat, ist vergessen. Ich frage mich oft, ob es einen Sinn hat, sich hier dauernd abzuarbeiten. Für das neue Jahr, war ich fest entschlossen, mich aus Diskussionen weitgehend rauszuhalten. Dann erschien der Artikel zur „Gewalt in Kitas“, ein Thema, das mich aufgrund meiner Arbeit als Erzieherin einfach nicht kalt läßt und mich dazu bewogen hat, doch wieder zu schreiben. Naja, dann liest du auch andere Artikel und guckst halt doch wieder in die Kommentarspalten.
Und schon steckst du schon wieder mitten drin und gibst deinen Senf dazu. Manchmal ärgere ich mich regelrecht über mich selbst. Bis Corona kam, konnte es passieren, daß mein Handy eine Woche mit leerem Akku in der Tasche lag und ich hab es nicht mal gemerkt. Ich konnte Leute nicht verstehen, die ständig an dem Ding hängen und zu allem ihre Meinung kund tun müssen. Aufgrund von Corona habe ich mir dann Whatsapp auf’s Smartphone geladen, um mit meinen Kolleginnen besser Kontakt halten zu können. Außerdem haben wir seit etwa ein/zwei Jahren eine Kitaapp. Also die zunehmende Digitalisierung hat auch mich Neanderthaler in ihrem Sog mitgerissen. Jetzt ertappe ich mich selbst immer öfter dabei, daß ich viel zu viel Zeit mit dem Teil verschwende. Eigentlich weiß ich längst, daß ich mir mit der ewigen Glotzerei in dieses Kästchen, keinen Gefallen tue. Ausgeglichener werd ich dadurch sicher nicht. Im Gegenteil, erschien mir mein Dasein als einstige Digitalverweigerin wesentlich entspannter. Außerdem wird die Welt durch unser Geschnatter hier auch nicht besser.
Deshalb starte ich jetzt einen neuen Versuch: Ab heute verordne ich mir eine strikte Kommentierungsabstinenz.
Sollte ich mich nicht daran halten, bitte ich darum, mir gehörig auf die Finger zu klopfen. Danke.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Es macht natürlich keinen Sinn, sich immer nur abzuarbeiten…

Ihre Unzufriedenheit mit sich selbst teile ich.

Ich war auch schon auf einem guten Weg und habe weniger Kommentare verfasst. Manchmal hat es mich dann aber doch wieder gepackt und ich habe meine Sichtweise dargelegt.

Mittlerweile gebe ich mir auch keine Mühe mehr und „haue“ meine Positionen hier (auch) nur noch raus. Auch damit bin ich unzufrieden. Bin eigentlich ein zufriedener Mensch, der für viele Sichtweisen Verständnis aufbringen kann.

Ich persönlich war mal daran interessiert, ins Gespräch mit dem Berufsstand zu kommen, mit dem meine Kinder täglich in Berührung kommen.

Das Interesse wurde allerdings in der Breite nicht ernsthaft erwidert. Im Prinzip geht es vielfach nur darum, seinem Gegenüber zu erklären, dass die geäußerte Position / Perspektive Quatsch ist.

Dabei spielt es manchmal keine Rolle, was „draußen“ so passiert. Es geht lediglich ums Prinzip.

So auch mittlerweile mir…und das nervt mich auch.

Zum Glück habe ich beruflich eine andere Richtung in der Branche eingeschlagen und wieder täglich Kontakt mit sehr vielen Menschen vor Ort.

Bei mir nimmt das Tippen daher wieder deutlich ab. Egal ob bei WA oder sonstwo.

Insofern fehlt mir schlichtweg die Zeit und Lust, hier den selben Zeitaufwand zu betreiben, wie vor ein paar Monaten.

Manche Dinge lösen sich von alleine.

Jeder darf aber gerne kritisch auf die vergangen Monate / Jahre zurückblicken und die eigene Rolle hinterfragen…

Die Grundaggressivität in den Diskussionen hilft jedenfalls nicht weiter.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und gutes Gelingen bei Ihrem Vorhaben.

Falls Sie dennoch einmal etwas tippen…ich würde mich freuen.

Aus meiner Sicht kann dieses Forum nur schwer auf Ihre Perspektive verzichten.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ich breche meinen hehren Vorsatz ein weiteres mal.
Aber nur, um ihnen für ihre freundlichen, ermutigenden Worte zu danken. 🙂

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Binisch selber Boomer, also alt und weiß …
Ich finde mein Denken richtig. Und das mit der Toleranz das bringen insbesondere gern die AfDlys. Von daher geschenkt.

Stina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Marion,
ganz herzlichen Dank für Ihr eindringliches und langmütiges Engagement, für eine konstruktive Meinungsfreiheit, die radikale,diffamierende und diskriminierende Tendenzen ablehnt, aber die Äußerung unterschiedlicher Sichtweisen (ein Fundament einer funktionierenden Demokratie!!) vor Diffamierungen schützt.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Einseitige Diskussionen bricht man ab, oder nicht, denn es sind ja dann keine Diskussionen mehr, sondern nur das Wiederholen von zuvor gesagtem.
Außerdem ist das hier keine echte Diskussion, weil von denen, die dazu eine andere Meinung haben, sich fast niemand beteiligt.
Hier bestätigen sich bestimmte Leute nur gegenseitig.
Von daher: Mit meinem Demokratieverständnis ist schon alles in Ordnung. Freuen Sie sich meinetwegen gern darüber, dass so viele Mitforist*innen auch große Vorurteile gegenüber bestimmten Minderheiten haben. Demokratischer Meinungsaustausch ist das aber nicht, sondern eine Blase wie auf bestimmten anderen Plattformen, wo man sich auch immer schön in seinen Vorurteilen bestätigt.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wie passt es zu „demokratischer Meinungsaustausch“, wenn Sie die Redaktion auffordern, zu bestimmten Themen kein Forum freizuschalten? Damit spielen Sie selbst den AfDlern den Ball zu, die behaupten, dass man seine Meinung nicht frei äußern darf. Oder zählt nur Ihre freie Meinung? Die Redaktion macht das m. M. n. sehr gut und filtert nur Äußerungen, die gegen die Regeln hier verstoßen, heraus. Sie können ja jederzeit mit guten! und sachlichen Argumenten dagegen halten, wenn Ihnen etwas nicht gefällt. Aber bitte nicht mit Pauschalurteilen, das machen schon die zur genüge, die Sie eigentlich verachten.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Ich finde mein Denken richtig. Mit meinem Demokratieverständnis ist alles in Ordnung“ – Ihr Selbstbewußtsein ist wirklich beeindruckend. Da kann ich leider nicht mithalten, denn ich weiß, dass ich nicht alles weiß. Deshalb bin ich auch offen für andere Meinungen, solange diese sachlich und gut begründet sind. Tatsächlich finde ich es interessant, was andere Menschen denken und vor allem auch warum. Es kommt auch ab und zu vor, dass ich meine Meinung zu einem bestimmten Thema etwas ändere, wenn mir jemand gute Argumente bringt. Leider konnten Sie mich bisher noch nicht überzeugen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es ist und bleibt mir ein Rätsel, wie Sie darauf kommen, dass Sie wissen, wer hier Vorurteile gegenüber bestimmten Minderheiten hat.

Ein A-loch ist ein A-loch. Unabhängig von allem!

Und das ist meine Sicht, die sich auf Verhalten bezieht.

Selbstverständlich muss in der Regel der (Hinter)grund geklärt werden. Ich gehe davon aus, dass die Kollegys das tun, aber nicht immer dazuschreiben.

Wir haben massive gesellschaftliche Probleme – das wissen wir alle.

Der Unmut entsteht (zumindest bei mir), wenn mir von einem Sozialaktivisten, den niemand kennt, der eine nicht ganz nachvollziehbare Situation zu einer rassistischen Situation erklärt, die in jeder Schule (ohne rassistisch basiert zu sein) vorkommen kann, quasi gesagt wird, was – auch noch! – mein Job ist.

Das kommt einfach nicht gut an – zumindest nicht bei mir.

Ich sehe zu, meinen Teil auch hier zu leisten. Ist meine Einstellung – und ja. Auch ich kann mich von meinen Vorurteilen manchmal erst später trennen, wenn ich sie bemerkt und überdacht habe.

Deswegen bin ich kein schlechter Mensch, aber eben ein Mensch!

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„[…] dass Ihr Forum hauptsächlich von sehr konservativen Leser*innen frequentiert wird […]“ – quod esset demonstrandum.

Also einerseits, dass dies die „hauptsächlich“ hier aktiven(!) Leser seien; ich könnte dies nicht quantifizieren, ich lese ja auch nicht jeden Artikel und ggf. auch nicht immer die oder gar alle korrespondierenden Kommentare. Wie begründen Sie Ihre Behauptung? Ist es insg. tatsächlich die Mehrzahl der Leser hier, die Sie als konservativ bezeichnen?Oder fallen Ihnen mglw. entsprechende Kommentare tendenziell eher auf, ist u.U. gleichsam eine Minderheit für eine Mehrheit dieser Kommentare verantwortlich, und sind diese Kommentare vielleicht lediglich ein Ihnen wirkmächtiges Stimulanz, das Ihnen entsprechend tendenziell eher im Gedächtnis bleibt (und i.S.v. Bias eine evtl. Mehrzahl anderer Kommentare in Ihrer subjektiven Wahrnehumg diminuiert)? Wäre ja auch natürlich und ich kann mich von entsprechender Wahrnehmungsverzerrung oft auch nicht frei machen; die Kommentare, an fenen man sich teibt, bleiben eher im Gedächtnis, dominieren die Wahrnehmung. Deshalb hüte ich mich vor Quantifizierungen dieser Art.

Und andererseits, dass es sich um „sehr konservativ[e]“ Leser handele: Was macht Ihnen den Unterschied zwischen konservativen und sehr konservativen Kommentaren bzw. Lesern aus, wo ist da die Grenze? Und überhaupt, sind sie sich sicher, dass das, was Sie bereits als (einfach?!) konservativ wahrnehmen, überhaupt per definitionem konservativ ist? Verzeihen Sie die Frage, aber die Erfahrung lehrt, dass auch diese Zuschreibung mittlerweile oftmals als Unwerturteil genutzt wird, um von der eigenen Position, den eigenen Argumenten abweichende Pendants abzuwerten – da wird der Linke dem Linken bisweilen (in – an heutigen Gepflogenheiten gemessen – gar noch ’netter‘ verlaufenden Diskussionen) unterstellt, er sei im Mindesten ein Konservativer, selbst wenn dieser genuin linke Positionen vertritt, die aber im linkspolitischen Spektrum weiter rechts von der Position des Unterstellenden liegen (ich warnte bereits mehrfach vor concept creep); Probe aufs Exempel: Glauben Sie bspw. ich sei ein Konservativer oder meine Positionen, Argumente etc. seien konservativ?

Ich frage auch deshalb, weil Sie salopp „konsevati[v]“ (oder wollen Sie dies auf das „sehr“ beschränkt wissen?) mit „undifferenziert, wenig offen für Änderungen, überkritisch – allerdings nicht sich selbst gegenüber – und mit schlimmen Vorurteilen gegenüber bestimmten Minderheiten behaftet“ gleichzusetzen scheinen, den Begriff als als mglw. Unwerturteil nutzen, und damit ein ziemlich verqueres, ja falsches Bild vom Konservativismus hätten (und mich in eine Position bringen, die ich nie einnehmen wollte, nämlich dem Konservativismus, an dem es sicherlich Vieles zu kritisieren gibt, zur Ehrenrettung herbeizueilen – es wäre auch niemandem damit geholfen, sich an Strohmännern abzuarbeiten).

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

„konservativ“
Nicht vergessen: Es sind eher konservative Leute,
— die nicht wollen, dass unsere Bildung auf etwas reduziert wird, das man mit PISA-Punkten misst,
— die das ganze ausufernde Kompetenzgeschwafel nicht gut finden,
— die dem Einfluss von politischen Parteien und industrienahen Stiftungen auf unsere Schulbildung skeptisch gegenüberstehen,
— die bei gewissen Neuerungen (z.B. Taschenrechner, Digitalisierung) gerne mal wissen würden, was das nun nachweislich für die Bildung gebracht hat.

Es waren auch eher konservative Leute, die autoritären Regimen ein Durchregieren im Schulwesen erschwert haben. Man sollte immer beide Seiten im Auge behalten, und konservativ ist nicht gleich reaktionär. Auch Georg Picht war als Altphilologe konservativ und nahm gerade deshalb die Bildungskatastrophe wahr. Sein diesbezüglicher Artikel erschien in der konservativen Zeitung „Christ und Welt“. Unter Adenauer wurde er 1953 zum Mitglied des „Deutschen Ausschusses für das Erziehungswesen“ ernannt, ein Vorläufer des Deutschen Bildungsrats.

Alx
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Auch hier, wo es nicht nur um Menschen mit einem muslimischen Hintergrund geht, sondern sich einer direkt zu Wort meldet, kommt sofort Kritik.“

Dabei hat Ali Can noch nicht einmal einen muslimischen Hintergrund.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alx

Aber um diesen geht es.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alx

Greta Thunberg ist auch keine Distel.
(-> Pflanze -> Umweltschutz)
😉 sry

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie haben mich durchschaut;-) und beschrieben, wie es sich anfühlt.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Vage Vorwürfe von Rassismus bei den LuL an deutschen Schulen!!!

Man versteht die Kinder mit Migrationshintergrund nicht. Weder im wörtlichen wie im übertragenen Sinn????

Man braucht LuL die ebenfalls Migrationshintergrund haben und am Besten auch noch die Sprache der Migrantenkinder sprechen um Rassismus zu vermindern???

Es ist nun aber mal so, dass wir und unsere Schulen hier in Deutschland sind. Hier gelten die Regeln unserer freiheitlich, demokratischen Grundordnung. Hier ist Deutsch die Amtssprache.

Sprachförderung für Migranten ist auf jeden Fall notwendig. In der Übergangszeit kann auch ein Dolmetscher hilfreich sein.

Lehrer mit Migrationshintergrund um den Unterricht inhaltlich und sprachlich so wie in den Herkunftsländern zu gestalten sind da absolut kontraproduktiv.

Lehrer mit Migrationshintergrund um den Personal-Mangel zu mindern ist prima. Überhaupt sollte weder Herkunft, noch Hautfarbe, noch Religion, noch Geschlecht oder noch sexuelle Ausrichtung eine Rolle beim Einsatz von Lehrern spielen.

Nur Qualifikation und Befähigung sind wichtig. Dann kann von mir aus jeder Unterrichten, aber bitte nach unseren Regeln und in unserer Amtssprache.

Eines der oben genannten Kriterien als Einstellungskriterium an zu führen und als zum Unterrichten notwendig zu erachten, kehrt aus meiner Sicht mal wieder Ross und Reiter um und zeugt von einer verzerrten Sicht auf die bestehenden personellen und gesellschaftlichen Realitäten.

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Es geht doch nicht darum, jetzt Unterricht auf z.B. türkisch zu machen!
Viele Menschen mit Migrationshintergrund machen ihr Abitur, studieren, sprechen Deutsch!
(Wir haben 2 LK mit Migrationshintergrund (Polen), die schon hier geboren sind und beide Sprachen beherrschen. Ich weiß, dieser Migrationshintergrund ist nicht gemeint, da EU. )

Vor vielen Jahren hatten wir auch einen Kollegen mit türkischem Migrationshintergrund. Auch dieser sprach Deutsch im Unterricht. Das Tolle daran war, dass er Brücken schlagen konnte, da er in beiden Kulturen zu Hause war!

Wir würden nur allzu gerne LK mit (muslimischem) Migrationshintergrund haben, aber es hat sich noch keine für unsere Schule interessiert. Auch an den 4 anderen GS unserer Stadt hat sich noch keine beworben.

Marion
1 Jahr zuvor

Wenn ich nach Deutschland migriere, sollten mich Namen wie Schmidt oder Meier an Behördentüren nicht abschrecken. Vielmehr sollte ich mit solchen Namen in Deutschland rechnen. Was ist denn das für eine Einstellung? Natürlich fühlt man sich als Migrant in einem fremden Land erst mal fremd. Und natürluch freut man sich dann, wenn man auf Menschen trifft, deren Namen vertraut klingen und die die gleiche Sprache sprechen. Aber davon kann man doch nicht automatisch ausgehen. Sich in Deutschland von deutsch klingenden Namen abschrecken zu lassen halte ich für reichlich naiv.
Ich bezweifle nicht, daß es (zu) viele Deutsche mit rassistischem Menschenbild gibt. Aber die inflationäre Verwendung des Begriffes „Rassismus“ für alles, was vielleicht einfach nur ein Mißverständnis, oder eine ungeschickt formulierte Freundlichkeit ist, macht es sicher nicht einfacher in der breiten Bevölkerung die Offenheit und das Verständnis für die Probleme von Migranten zu fördern.
Mir wird inzwischen viel zu pauschal mit dem Begriff „Rassismus“, um sich geworfen. So verliert diese Bezeichnung ihren Schrecken und wird verharmlost. Irgendwann verdreht man nur noch genervt die Augen, wenn davon die Rede ist, weil man es nicht mehr wirklich ernst nimmt. Somit tut man denjenigen, die wirklich Opfer von Rassismus werden, sicher keinen Gefallen.
Mir erschließt sich der Vorwurf des Rassismus auch nicht aus der, im Artikel eingangs geschilderten, Szene mit den zwei Schulklassen.
Wurden die Schüler der Flüchtlingsklasse aufgrund ihres Migrationshintergrundes des Diebstahls verdächtigt? Dann handelt es sich eindeutig um Rassismus. Wurden sie lediglich verdächtigt, weil sie sich als einzige in den Räumlichkeiten aufgehalten hatten, würde ich das nicht als Rassismus sondern als „begründeten Verdacht“ bezeichnen. Daß die Schüler aus der Flüchtlingsklasse, die kaum deutsch konnten, die Situation als beängstigent wahrnahmen, kann ich verstehen. Deshalb ist es sicher hilfreich, wenn jemand anwesend ist, der übersetzen und vermitteln kann. Allerdings sollte das unparteiisch und ohne Vorverurteilung nach beiden Seiten hin geschehen.
Der Vorwurf des Rassismus erschließt sich aus der Situation, so wie sie oben geschildert wird, jedoch nicht.

-mm-
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

„Mir wird inzwischen viel zu pauschal mit dem Begriff „Rassismus“, um sich geworfen. So verliert diese Bezeichnung ihren Schrecken und wird verharmlost.“
So sehe ich das inzwischen auch!!! Oft erscheint es mir sogar so, als wollten manche sich mit ihren Rassismusvorwürfen gegenüber anderen selber reinwaschen. Nach dem Motto, ich bin einer der Guten, einer der Toleranten. Aber Toleranz geht anders. Es bedeutet ein aufeinander Zugehen. Meiner persönlichen Einschätzung nach hat sich in den letzten Jahren zum Thema Toleranz und multikulturelles Zusammenleben vieles getan. Und zwar zum Guten. Wenn ich so den kunterbunten Kernfreundeskreis meines Sohnes (ein Russe, ein Chinese, ein Muslim und ein Kind mit nigerianischen Wurzeln) betrachte und dann noch einen Blick auf meine Schüler werfe, dann denke ich im Großen und Ganzen „hej, wie schön, dass das heutzutage so gut funktioniert“. Erinnere ich mich dagegen an meine eigene Kindheit, dann fällt mir ein griechischen Gastarbeiterjunge ein, der an einem Tag eine schallende Ohrfeige von unserer Lehrerin erhalten hat (ohne jegliche Konsequenz). Auch das Bild von einem portugiesischen Jungen, der von den anderen Jungen meiner Klasse ausgeschlossen im Pausenhof an seinem Pausenbrot knabbert, habe ich heute noch vor Augen. Heute wird im Zusammenhang mit Rassismus-vorwürfen gerne mit dem Begriff „Personen mit Migrationshintergrund“ um sich geworfen. Das klingt gewaltig und wird meistens im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Problemen genannt. Aber was bedeutet er eigentlich: Laut Definition nur Eines. Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörig nicht durch Geburt besitzt. Und das wiederum trifft auf die Hälfte der Leute zu, die sich in meinem Bekanntenkreis befinden. Mich eingeschlossen. Und die sollen alle Probleme mit Deutschen und umgekehrt haben? Deutschland besteht nicht aus zu vielen mit rassistischen Menschenbild. Auch wenn manche dieses Bild gerne heraufbeschwören. (Um vielleicht selber mit einer weißen Weste dazustehen??) Es gibt sie, aber es trifft nicht auf die Mehrheit der Deutschen zu. Das mal in den Focus zu rücken, erscheint mir um einiges toleranter und der Sache dienlicher zu sein, als ständig diese unschönen Rassismusvorwürfe in die Runde zu werfen und dabei zuzuschauen wie sich die Kommentatoren dabei gegenseitig zerfleischen. Ist mir übrigens auch egal, ob mein Kommentar gepostet wird. Hauptsache ich hab es mal ausgesprochen.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Liebe Marion, einfach so – wie z.B. in Ghana ein Vorname entsteht, was man herauslesen kann (ist auch in den anderen afrikanischen Ländern ähnlich).

https://fairafric.com/blogs/blog/fairafric-erklaert-die-bedeutung-ghanaischer-namen

Hierzulande ‚ lesen wir sehr einseitig aus Kevin, Jaqueline…. heraus. ‚

Lanayah
1 Jahr zuvor

Es fällt auf, dass Menschen, die uns mitteilen wollen wie man es besser machen kann, oft niemals Lehrkräfte waren oder den Beruf hingeschmissen haben.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Das betrifft nicht nur Ali Can, sondern besonders auch jene „wissenschaftlichen Kommissionen“, die die Schulministerien beraten. Viele von denen haben Psychologie studiert und nichts anderes, also gar kein normales Schulfach.

PaPo
1 Jahr zuvor

BTW: Es stört mich auch extrem, das Adjektiv divers/e(r) lediglich als Chiffre für mit Migrationshintergrund genutzt zu sehen. Als sei ein Lehrerkollegium, selbst wenn es komplett aus „Biodeutschen“ bestünde, heutzutage besonders homogen (bspw. hinsichtlich individualbiographischer Erfahrungshorizonte, Einstellungen, Sensibilisierungen etc.): Lehrer sind keine uniforme, monolithische Masse!
Zudem schränkt die Exklusion von „Schmidt und Meier“ – flankiert von der Rede von der „türkischsprachige[n] Kollegin oder den arabischsprachigen Kollegen“ und dem Fokus auf das Problemfeld „Rassismus“ – den Migrationshintergrund ja zusätzlich ein; ich mutmaße, dass Ali Can auch mit einem österreichischen oder schweizerischen „Schmidt und Meier“ oder irgendwelchen europäischen Pendants nicht zufrieden wäre. Das Chiffre meint hier nämlich mit nicht-‚weißem‘ Migrationshintergrund, was auch immer das, was ‚weiß‘ im Detail bedeuten soll… als wäre ‚Weißsein‘ irgendwie Indiz per se einer Homogenität, fehlender Grundsensibilisierungen etc. – auch das wäre übrigens extrem problematische Essentialisierung von Menschen (aufgrund ihrer Ethnie, Hautfarbe etc.).

Nicht falsch verstehen: Ich sehe ein mehr an Diversität, auch in dem Sinne, wie Ali Can den Begriff offenbar benutzt, durchaus auch tendenziell als Bereicherung. Aber wie schon bei meinem ersten Einwand, plädiere ich dafür, doch bitte auch auf die eigene Artikulation zu achten, um nicht gleichsam zum hehren Anliegen unliebsame Konnotationen zu evozieren oder um den heißen Brei zu lavieren.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Man kann bestimmte Themen auch einfach inhaltlich diskutieren und den Versuch unternehmen, sein Gegenüber zu verstehen.

Nicht jede Argumentation bzw. Wortwahl muss man bis ins letzte Detail auseinander nehmen.

Sie haben es zumindest trotz Ihrer Ausführungen in den zwei Kommentaren geschafft, zum eigentlichen Kern des Artikels kaum bis gar nichts zu sagen und lediglich selbst ausschließlich um den „heißen Brei geredet / laviert“.

Danke aber für Ihren Halbsatz, dass Sie Diversität als Bereicherung ansehen.

Nach meiner Präferenz hätte das als Stellungnahme gereicht.

Zur Info:
Einen roten Daumen spare ich mir…nicht dass aus meiner Rückmeldung also der Eindruck entsteht, es gäbe sonst keine Kritiker Ihrer Beiträge hier.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Stromdoktor 22 Minuten zuvor:
Man kann bestimmte Themen auch einfach inhaltlich diskutieren und den Versuch unternehmen, sein Gegenüber zu verstehen.
Das ist… schlecht gealtert, extrem schlecht; Stromdoktor 17 Minuten zuvor:
https://www.news4teachers.de/2023/01/eduregio-debatte-wir-brauchen-mehr-diversitaet-im-lehrerzimmer-meint-der-sozialaktivist-ali-can/#comment-498319
*lol*

Nicht jede Argumentation bzw. Wortwahl muss man bis ins letzte Detail auseinander nehmen.
Vorwürfe bedürfen der Erläuterung resp. Elaboration, des Belegs (inkl. der Kontextualisierung), s. auch hier der Verweis auf Hitchen’s Razor: https://www.news4teachers.de/2023/01/eduregio-debatte-wir-brauchen-mehr-diversitaet-im-lehrerzimmer-meint-der-sozialaktivist-ali-can/#comment-498313.
Mittels Phrasen, Allgemeinplätzen, Insinuationen, Vagheiten u.ä. wird es nicht gelingen, selbst ein tatsächliches Problem lösungsorientiert(!) in den Fokus zu nehmen, es überhaupt intersubjektivierbar (oder gar objektiv) als Problem wahrnehmbar zu machen. Es bedarf notwendigerweise der Präzision. Und das ist kein tone policing (https://en.wikipedia.org/wiki/Tone_policing) o.ä. meinerseits, sondern gerade dem Engagement gegen Diskriminierung, wie z.B. Rassismus, meinerseits geschuldet. Alles andere bedeutet potenziell oder bereits de facto einen Bärendienst für dieses Anliegen (wenn nicht concept creep bereits initial das Problem war).

Sie haben es zumindest trotz Ihrer Ausführungen in den zwei Kommentaren geschafft, zum eigentlichen Kern des Artikels kaum bis gar nichts zu sagen und lediglich selbst ausschließlich um den „heißen Brei geredet / laviert“.
Mit Rekurs auf den vorherigen Absatz: Ganz im Gegenteil. Die Frage in meinen Kommentaren ist einerseits, (a) worum es in den Ausführungen von Ali Can eigtl. im Kern geht (und warum dieses oder jenes in dieser oder jener Art und Weise notwendig sei, um dieses oder jenes problem zu lösen), und andererseits (b) ob das Interview auch bei gerechtfertigtem Agens nicht u.U. kontraproduktiv wirken könnte. Sie unterleigen lediglich dem irrglauben, dass wenn Sie einen Kommentar sehen, der nicht das thematisiert, was sie thematisiert wissen wollen, dieser „zum eigentlichen Kern des Artikels kaum bis gar nichts zu sagen“ habe. Sorry, aber Ihre Kritik an mir gemahnt an Indignationen von A, der die Rede vom ‚alten, weißen Mann‘ als Problem/Feindbild, ja Grundübel für Adultismus, Sexismus, Rassismus und Co. in dieser Welt benennt, dann aber Gegenrede von B bekommt, dass dieses Bild selbst diese Probleme reproduziert, und A dann meint, das sei am Kern der Rede über diese Übel vorbei… nein, ist es nicht.

Carsten60
1 Jahr zuvor
GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ein sehr interessanter Artikel!

Unser damaliger Kollege mit türkischem Migrationshintergrund war auch so ein „Brückenbauer“. (S. Post weiter oben)

Er konnte für mehr Verständnis auf beiden Seiten sorgen, das trug zu einer schnelleren Problemlösung bei! Allerdings war das Schlagwort „Rassismus“ damals noch ziemlich selten. Er fokussierte sich auf „kulturelle Unterschiede“, die er beiden Seiten erklären konnte. So konnten Missverständnisse schneller ans Tageslicht gebracht und dadurch ausgeräumt werden.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Kulturelle Unterschiede, das ist gut. In dieser Diskussion gibt es keine Verlierer und wer sich darauf einlassen kann, gewinnt.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

„Grundsensibilisierung“ … zu Recht nachgefragt, was er damit meint, leider nicht zufriedenstellend erklärt. Wenn man solche Begriffe von sich gibt, sollte man sich nicht auf Allgemeinplätze beschränken.
Herr Can geht davon aus, dass es einen pauschalen Rassismus gegen Muslime gibt und dieser in unserer Gesellschaft verankert ist. Nun, ich denke die Mehrheit der Bevölkerung hier hat nichts gegen Muslime, aber gewisse Erfahrungen und Erlebnisse dürften auch ein Bild prägen, ähnlich wie mit unliebsamen Erlebnissen mit Deutschen in der Türkei. Unliebsame Menschen gibt es in jedem Land.
Was ich aber immer wieder erlebt habe ist eine „Hypersensibilisierung“ in Richtung Rassismus. Nicht jede Kritik, nicht jede unüberlegte Aussage ist Rassismus. Aber diese Überempfindlichkeit wird oft genährt. Auch hier fehlt eine sog. „Grundsensibilisierung“. Ein Aufeinander-Zugehen wäre durchaus zielführender als dieses ständige Suchen nach möglichen rassistischen Phänomenen. Es ist so traurig, dass das Problem erst so richtig entsteht, indem man Einzelfälle aufbauscht und bei jeder Gelegenheit den erhobenen Zeigefinger hervorhebt. Das spaltet eher als es hilft, Vorurteile zu überwinden.

CoronaLehren
1 Jahr zuvor

Die Forderung ist ebenso unsinnig, wie die „Frauenquote“ in Führungsetagen. Wenn die „Frau“ nicht will, dann will sie nicht und hat ihre Gründe. Mit Gewalt eine Quote (in welche Richtung auch immer) erfüllen zu wollen, ist doch ein Schmarrn. Lambrecht, ja das fällt mir gerade dazu ein.

Erst mal Diverse finden für mehr Diversität – wurde schon gefordert.

In den meisten Lehrerzimmern wäre man froh, man hätte mehr Lehrer im Zimmer um die Anzahl der Überstunden zu verringern.

Erst man den eklatanten Lehrermangel qualifiziert beseitigen. Da sind solche Forderungen nicht gerade hilfreich. Hätte er nicht abgebrochen, wäre eine Lücke schon geschlossen.

TaMu
1 Jahr zuvor

So lange Lehrkräfte ihr Fachgebiet zu vermitteln verstehen und gut verständliches Deutsch sprechen und darüber hinaus demokratische Erziehung verinnerlicht haben, sie zusätzlich alle persönlichen Voraussetzungen haben, um respektiert zu werden, ist es völlig egal, in welcher Form sie „divers“ sind. Diversität ist doch ohnehin das Grundthema in allen Beziehungen. Selbst innerhalb einer Familie sind Menschen divers, selbst in Liebesbeziehungen muss man mit der oft völlig von einem selbst abweichenden Andersartigkeit des Anderen auf bestimmten Gebieten klar kommen. In jedem Kollegium ist das so. Das Trennende stört auch oft viel mehr, als das Vereinende vereint. Es gibt nicht DIE DIVERSITÄT, sondern einfach ganz natürliche Vielfalt. Deshalb braucht es meiner Meinung nach auch nicht „mehr Diversität“ im Kollegium, sondern die Rückkehr zum lehrenden und gleichzeitig pädagogischen Grundgeschäft. Danach werden in deutschen Bildungseinrichtungen alle gleichsam demokratisch erzogen, haben einander in der Andersartigkeit menschlich zu respektieren und müssen ihre Auseinandersetzungen zumindest in der Bildungseinrichtung lernen, sachlich zu führen. Dafür braucht es kleinere Klassen und entsprechend mehr Lehrkräfte. Wenn zwischen zwei unterschiedlich sprachigen Gruppen irgend etwas verloren gegangen ist und es besteht der Verdacht, dass ein Mitglied der einen Gruppe es einem Mitglied der anderen Gruppe gestohlen haben könnte, dann ist der Verdacht des Diebstahls das Problem, das es zu lösen gilt und nicht die aufgebrachten Emotionen. Dafür braucht es möglicherweise einen unparteiischen Dolmetscher. Zuallererst muss aber von den anwesenden Erwachsenen klar gemacht werden, dass die Konfliktlösung auf jeden Fall sachlich herbei geführt werden muss und dass das zu klärende Verscwinden des Gegenstandes im schulischen Kontext demokratisch gelöst wird. Hier können dann Emotionen ausgesprochen werden, werden aber von der Lösungsfindung getrennt.
Befindlichkeiten und damit auch Traumata und frühere Verletzungen, die jeder Mensch mehr oder weniger in seinem Leben trägt brauchen Lösungen und Heilungen und wesentlich mehr Therapieplätze, sollten aber ihren eigenen Platz haben und nicht in alle gesellschaftlichen und politischen Debatten und Forderungen hinein gemischt werden.
In einer Klasse mit Flüchtlingskindern entstehen vermutlich keine Traumata im Zusammenhang mit einer deutschsprachigen Klasse, die Vorwürfe ausspricht, allerdings werden bereits erlittene Traumata dabei möglicherweise getriggert. Diese Kinder und Jugendlichen brauchen Therapieplätze, die dringend zu schaffen sind.
Es geht aber auf Dauer nicht gut, das mögliche Trauma der einen Klasse dem vermuteten Nichtvorhandensein eines Traumas der anderen Klasse gegenüber zu stellen und nicht die Sache, nämlich den verschwundenen Gegenstand. Zum einen ist es vielleicht lediglich die Projektion von Herrn Can, dass es sich um ein Rassismustrauma handelt und zweitens bringt es den Gegenstand nicht zurück, wenn man die Aufgeregtheit der deutschsprachigen Klasse auf Rassismus schiebt. Es klärt auch nicht auf, was tatsächlich vorgefallen ist. Traumata haben so viele Gesichter, eventuell wird im Herkunftsland extrem mit Dieben umgegangen und alleine der Vorwurf entsetzt die Kinder. Das alles wird unter der Überschrift „Rassismus“ nicht hinterfragt. Ich glaube, diese Debatten über Diversität zementieren förmlich einige Formen der Andersartigkeit. Dabei hat eine demokratische Erziehung per se die Aufgabe, Andersartigkeit zu respektieren, persönliche Grenzen zu setzen und die Grenzen von anderen
Menschen zu achten. Da braucht es folglich weiterhin demokratisch erziehende Personen, die Übung der sachlichen Auseinandersetzung und Erziehung zur Selbstregulation. Diese Personen können selbstverständlich von überall her kommen. Sie sind nicht diverser, weil sie in einem anderen Erdteil geboren wurden, als manche deutsche Nachbarn mit abweichenden Ansichten und Lebensentwürfen. Sie sind anders. Ich bin anders. Auf diesem Forum sind lauter Andere, die anders sind als ich . Ich werde hier Zustimmung und Ablehnung erfahren. Sollten ablehnende Kommentare dazu führen, dass ich mich menschlich abgelehnt, ungeliebt und elend fühle, ist das nicht das Problem dieses Forums. Es lebe die Diversität in der Demokratie.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Danke, liebe TaMu.
Besser kann man es nicht sagen.

Lämpel
1 Jahr zuvor

Ich bin gerne bereit, als „hauptamtliche Schulakteurin“ das Feld zu räumen und jungen diversen Kollegen den Stab zu übergeben. Mal sehen, ob sie es besser machen werden.

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