MAGDEBURG. Das Bildungsministerium in Sachsen-Anhalt will zügig aufarbeiten, wie Themen der Abiturprüfungen im Fach Geschichte vorab an die Öffentlichkeit gelangen konnten. «Wir versuchen alles rauszukriegen, was rauszukriegen ist», sagte ein Sprecher von Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) am Montag. Man gehe aktuell nicht von einem Hackerangriff aus, wahrscheinlich liege «menschliches Versagen» vor.
Die Prüfungsthemen waren in Chatgruppen verbreitet worden. Es seien aber nicht die vollständigen Aufgaben einsehbar gewesen, sondern Überschriften, sagte der Sprecher. Nachdem dies dem Landesschulamt am Sonntag gemeldet worden war, wurde ein Notfallplan in Gang gesetzt. Die Schulleitungen wurden informiert, den Schulen sogenannte Reserveaufgaben bereitgestellt. Zur Sicherheit wurde ein Zeitpuffer zur Vorbereitung eingeräumt: Statt um 8.00 Uhr begannen die Prüfungen am Montag deshalb um 9.00 Uhr. «Die Meldungskette hat super funktioniert», hieß es aus dem Bildungsministerium.
Es wurde Anzeige gegen unbekannt erstattet. Weitere Fächer waren laut dem Bildungsministerium nach bisherigen Erkenntnissen nicht betroffen. News4teachers / mit Material der dpa