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Leichte Entspannung: Rund 6700 Lehrerstellen in Nordrhein-Westfalen unbesetzt

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An den knapp 5000 öffentlichen Schulen in Nordrhein-Westfalen fehlt derzeit Personal im Umfang von mehr als 6700 Lehrerstellen. Das teilte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) am Donnerstag mit. Zwar gelinge es, kontinuierlich mehr Stellen im Schuldienst zu besetzen. Aber die Entwicklung könne nicht über den nach wie vor bestehenden Lehrkräftemangel hinwegtäuschen, sagte Feller. Im vergangenen Dezember waren nach früheren Angaben des Ministeriums rund 8000 Lehrerstellen in NRW nicht besetzt.

Kein Lehrer, kein Unterricht. Foto: Shutterstock

Um den landesweiten Bedarf vollständig zu decken, würde mit Stand 1. Juni 2023 Lehr-Personal im Umfang von gut 166.200 Stellen benötigt. Dem stehen knapp 159.500 besetzte Stellen gegenüber. Das seien knapp 2500 Stellen mehr als noch im Dezember und über 3700 mehr als vor einem Jahr, sagte Feller. Grund für hohen Bedarf an Lehrkräften sei neben der Entwicklung der Schülerzahlen unter anderem der Ausbau der Ganztagsplätze und die Umsetzung der Inklusion.

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Feller hatte im Dezember ein Handlungskonzept zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung vorgestellt. So wurden beispielsweise die Möglichkeiten für den Seiteneinstieg an der Grundschule erweitert. Zur Entlastung von Lehrkräften sollen ab dem neuen Schuljahr Alltagshelferinnen und -helfer an Grund- und Förderschulen eingestellt werden. Außerdem laufen nach Angaben des Ministeriums Gespräche über den Ausbau der Studienanfängerplätze in den Lehrämtern für Grundschule und Sonderpädagogik.

Die schwarz-grüne Landesregierung hatte angekündigt, bis 2027 zusätzlich 10.000 Lehrkräfte an die Schulen zu bringen. News4teachers / mit Material der dpa

Universitäten schreiben einen Brandbrief: Der Lehrermangel gefährdet die Zukunftsfähigkeit Deutschlands!

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1 Kommentar
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PaPo
10 Monate zuvor

Und ich möchte abermals darauf hinweisen, dass die Kalkulationen der Kultusministerien in Fragen der Lehrerversorgung immer nich unsinnige Milchmädchenrechnungen sind: https://www.news4teachers.de/2023/03/schulen-in-not-vbe-umfrage-hochgerechnet-mehr-als-50-000-lehrerstellen-sind-vakant-weit-mehr-als-die-kmk-angibt/#comment-508762.

Und dabei werden weitere korrespondierende Probleme weithin komplett ignoriert: Man durfte doch letztens noch lesen – iirc -, dass ca. die Hälfte aller Lehrer in ihren ersten fünf Jahren hinschmeißen. Weiterhin schmeißt ca. ein Drittel aller Studenten bereits im Bachelorstudium hin. Die Gründe für letzteres sind ja auch evident, da die Schulen weithin keine Studierfähigkeit ausbildet, nicht mehr ausbilden kann (infolge der skizzierten Probleme), sondern nur noch eine entsprechende -berechtigung vergibt. Bei all den Kalkulationen mit Neulehrern wird also nicht bedacht, ob diese überhaupt langfristig gebunden bleiben. Bei all den Kalkulationen mit Lehramtstudenten wird also nicht bedacht, dass ein Gros derselben wahrscheinl. niemals Lehrer werden können wird (sofern dort die Ansprüche nicht ohnehin jetzt mit und mit gesenkt werden). Und natürlich(s. Link): Bei all den Kalkulationen mit Unterrichtsversorgung geht es bei den offiziellen Zahlen nicht um qualitativ hochwertigen Unterricht, sondern um Verwahrung der Schüler.

Die Zukunftsfähigkeit dieses Landes ist in der Tat im freien Fall.
Alternativ schrumpfen die Geburtenkohorten massiv… dann haben wir aber ganz andere Probleme.

Oder anders: Die vakanten Stellen doch irgendwann mal irgendwie besetzt zu bekommen, wird die so evidenten wie eklatanten Probleme des Bildungssystems hierzulande nicht beheben, denn damit haben wir nur eine Verwahrung von Schülern inkl. einer Verlangsamung des Verendens des Systems bewirkt, der freie Fall mit sicherem Tod bleibt aber.

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