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Datenschutz-Beauftragter warnt vor Hausaufgaben mit Künstlicher Intelligenz

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ERFURT. Künstliche Intelligenz mit Chatbots wie ChatGPT sorgen seit einiger Zeit für Furore. Im Unterricht sieht Thüringens oberster Datenschützer ihren Einsatz aber kritisch. Zugleich beobachtet er aber einen Willen zur Kooperation bei der US-Firma OpenAI.

Was machen KI-Anbieter mit Schülerdaten? Foto: Shutterstock

Thüringens Landesdatenschützer Lutz Hasse mahnt zur Vorsicht, Künstliche Intelligenz (KI) bei Hausaufgaben einzubeziehen. Er könne nicht empfehlen, den Schülern die Arbeit mit KI aufzugeben, wenn diese dafür personenbezogene Daten eingeben müssten, sagte Hasse in Erfurt. «Weil nicht klar ist, was mit diesen Daten passiert. Daher würde ich davon abraten», sagte Hasse.

Seit Ende vergangenen Jahres sorgt vor allem der populäre Chatbot ChatGPT für Aufsehen, hinter dem die Firma OpenAI steht. Hasse sagte, dass die Landesdatenschützer OpenAI einen Katalog mit Datenschutzfragen geschickt hätten und das US-Unternehmen auch geantwortet habe. «Wir haben den Eindruck, dass die bemüht sind, transparent zu kooperieren», sagte Hasse. Es gebe aber Nachfragen.

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«Uns ist der Vorgang der Datenverarbeitung – welche Daten von wem zu welchen Zwecken genutzt werden – noch nicht ganz transparent», sagte Hasse. Auch seien Fragen der Datenlöschung nicht klar, auf welcher Rechtsgrundlage die Software eingesetzt werde, was mit Daten Dritter passiere und ob beispielsweise Profile mit den Daten der Nutzer angelegt würden. «Ich gehe davon aus, dass sich ein Kommunikationsprozess anschließt, der zielführender ist als mit anderen», sagte Hasse.

Die Nachfragen der Datenschützer sollen gesammelt und dann wieder an OpenAI geschickt werden. Hasse leitet im Kreis der Landesdatenschützer die Arbeitsgruppe Datenschutz und Bildung. News4teachers / mit Material der dpa

Überzogener Datenschutz und Unterrichtsmaterialien vom Staat: Wie die Digitalisierung der Schulen ausgebremst wird

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7 Kommentare
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GriasDi
6 Monate zuvor

Zitat:
„Weil nicht klar ist, was mit diesen Daten passiert.“
Ist doch bei Tiktok, … genauso und keinen Schüler keine Schülerin juckts.

Lisa
6 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Schon, aber da bin ich nicht Schuld.

GriasDi
6 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Wenn SchülerInnen ihre Hausaufgaben mit ChatGPT machen auch nicht.

Alx
6 Monate zuvor

Was sollen das denn für Hausaufgaben sein?

Mit fällt jetzt konkret kein Arbeitsauftrag ein bei dem die Schüler ihre personenbezogenen Daten eingeben müssten.

uesdW
6 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Wenn ich die Schüler auffordere, mit ChatGPT zu recherieren, müssen Sie ein ein Account anlegen. Damit geben Sie Daten frei. Das kann jegliche Hausaufgabe sein.

Allerdings haben viele Schüler jetzt schon Zugriff zu KI und nutzen dass Ganze auch ohne explizite Aufforderung.

Und es ist halt so, dass der Datenschüzer sich auch mal wieder melden muss.

Alx
6 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

Chatgptdeutsch.org funktioniert z.B. ohne Anmeldung.
Wenn die Kids TikTok, Insta und so installiert haben (und das haben sie), dann ist das doch vergleichsweise harmlos.

Die USA warten bestimmt schon sehnsüchtig auf die Daten, welche Hausaufgaben die Kinder wann erledigen müssen. Dann können sie endlich unser „Erfolgsmodell“ übernehmen.

Hans Malz
6 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

Offiziell arbeiten wir mit den Schülern nur mit schulki. Da müssen keine Daten eingegeben werden. Aber die Kinder machen das zu Hause natürlich trotzdem mit ChatGPT oder Bard.

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