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Ein-Fach-Studium, mehr an der Praxis orientiert – und Karriereoptionen: Stifterverband legt „Masterplan“ gegen Lehrermangel vor

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BERLIN. Der Lehrkräftemangel in Deutschland könnte nach Ansicht des Stifterverbands durch Reformen des Lehramtsstudiums und der Zugänge in den Beruf sowie durch ein neues Berufsprofil abgemildert werden. Der Verband hat dafür einen umfassenden «Masterplan» entwickelt, in dessen Rahmen insgesamt 75 Maßnahmen vorgeschlagen werden.

Das Profil des Lehrberufs muss geschärft werden – meint der Stifterverband. Foto: Shutterstock

Die Schulen sind bundesweit mit einem teilweise dramatischen Mangel an Lehrkräften konfrontiert. Besserung ist nicht in Sicht. „Im Gegenteil: Die Zahl der Personen, die ein Lehramtsstudium anfangen, ist seit dem Studienjahr 2022/23 rückläufig. Auch die Zahl der Absolventinnen und Absolventen eines Lehramtsstudiums ist in den vergangenen zehn Jahren um 10,5 Prozent gesunken“, so heißt es beim Stifterverband

Der übt Kritik an der bisherigen Praxis des Seiteneinstiegs, mit der die Kultusministerinnen und Kultusminister versuchen, der Personalnot zu begegnen. „Der anhaltende Mangel an ausgebildeten Lehrkräften erfordert eine verstärkte Integration von Personen, die einen Quer- und Seiteneinstieg in den Beruf wählen, um den Lehrkräftebedarf zu decken. Gegenwärtig nutzen die Länder den Quer- und Seiteneinstieg vorwiegend als ad hoc-Maßnahme zum kurzfristigen Abbau von Engpässen und zur zügigen Gewinnung von Lehrpersonal. Welche Personen mit welchen Studienabschlüssen unter welchen Voraussetzungen für einen Quer- oder Seiteneinstieg zugelassen werden, definiert jedes Land jedes Schuljahr aufs Neue. Diese Praxis ist für potenzielle Interessierte wenig transparent und attraktiv“, so heißt es.

„Die Ausbildung von Lehrkräften entspricht in mehrfacher Hinsicht nicht den gebotenen Professionalisierungserfordernissen“

Und weiter: „Wer über einen Seiteneinstieg in den Lehrberuf gelangt, wird teilweise nur berufsbegleitend qualifiziert, muss aber von Anfang an eigenverantwortlichen Unterricht erteilen, teils in beträchtlichem Umfang. In Kollegien, aber auch in der Politik und öffentlichen Wahrnehmung haftet ihnen das negative Image von ‚Lehrkräften zweiter Klasse‘ an, die zwar gebraucht werden, aber nicht qualifiziert und eigentlich unerwünscht sind.“

Ebenso heikel: „Die grundständige Lehrkräfteausbildung wird durch diese Praxis stark entwertet: Warum sollten sich Abiturientinnen und Abiturienten für ein anspruchsvolles Lehramtsstudium und den anschließenden Vorbereitungsdienst entscheiden, wenn sie in bestimmten Unterrichtsfächern/beruflichen Fachrichtungen quasi sicher sein können, auch ohne Lehramtsstudium und Vorbereitungsdienst in den Beruf als Lehrkraft einzusteigen?“ Mit Blick auf den Lehrkräftebedarf komme es deshalb darauf an, den Quer- und Seiteneinstieg so zu gestalten, dass er transparent, planbar sowie attraktiv sei und die professionsbezogenen Qualitätsanforderungen an Lehrkräfte damit gewährleistet würden – fordert der Stifterverband.

Darüber hinaus sollten die Bundesländer mindestens so viele Studienplätze für Lehramtsstudenten vorhalten, dass der prognostizierte Lehrkräftebedarf mit den Absolventen gedeckt werden könnte – was derzeit nicht der Fall ist. Stipendien könnten junge Menschen für ein Lehramtsstudium begeistern.

Allerdings sei das Studium wenig attraktiv und zielführend, weshalb die Abbrecherquote hoch sei. „Die Ausbildung von Lehrkräften entspricht in mehrfacher Hinsicht nicht den gebotenen Professionalisierungserfordernissen. So gelingt es bisher kaum, die Studieninhalte zu einem kohärenten und professionsorientierten Curriculum zu verbinden. Die Bedeutung der Fachwissenschaften, die quantitativ den größten Anteil des Lehramtsstudiums darstellen, ist zwar unter Expertinnen und Expertenunbestritten, für Lehramtsstudierende in ihrer Sinnhaftigkeit jedoch häufig nicht immer ersichtlich. Obwohl die Praxisanteile des Studiums in den vergangenen 20 Jahren stark ausgebaut wurden, hat sich die Klage der Lehramtsstudierenden über unzureichende Praxisbezüge kaum abgeschwächt.“

Die Erstausbildung (Studium und Referendariat) sei im internationalen Vergleich recht lang, da dort nahezu alle Kompetenzen erworben werden sollen, mit denen Lehrkräfte im Laufe ihres Berufslebens konfrontiert sind. „Dennoch werden wichtige Future Skills bisher nicht systematisch vermittelt; und auch zentrale neue fachliche und pädagogische Inhalte (zum Beispiel Inklusion, Multiprofessionalität) finden zu langsam Einzug in die Lehrkräftebildung.“ Eine Stärkung der Kohärenz von erster und zweiter Phase, die Ermöglichung individueller Studienprofile und verstärkte wechselseitige Theorie-Praxis-Bezüge würden laut Stifterverband die Professionalisierung des Lehramtsstudiums steigern und könnten vermutlich auch den hohen Schwundquoten im Lehramtsstudium entgegenwirken.

„Das Berufsbild Lehrkraft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Dabei haben sich verschiedene Rollen herausgebildet“

Hochschullehrer, die angehende Lehrkräfte ausbilden, sollten dem Plan zufolge regelmäßig auch an Schulen unterrichten, so wie Mediziner, die Nachwuchs an der Uni ausbilden, ebenfalls praktisch tätig sind. „Der starke Wissenschaftsbezug im Lehramtsstudium ist eine der Stärken der Lehrkräftebildung in Deutschland, die nicht grundsätzlich zur Disposition gestellt werden sollte. Allerdings werden die fachwissenschaftlichen Veranstaltungen häufig mit einer Perspektive angeboten, die den schulischen Kontext zu wenig beachtet und die professionellen Bedürfnisse der zukünftigen Lehrkräfte vernachlässigt.“ Studierende könnten schon früh im Studium ein ausgeprägtes Professionsbewusstsein entwickeln, wenn die Fachwissenschaften einen deutlichen Professionsbezug aufweisen – und dies würde dazu beitragen, die hohen Abbrecherquoten zu verringern.

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Der Verband spricht sich zudem für ein Ein-Fach-Studium für den Zugang zum Beruf aus. Wer Lehrer oder Lehrerin werden will, muss momentan in der Regel auf mindestens zwei Fächer studieren. Ein Ein-Fach-Studium als zusätzliche Möglichkeit würde Studentinnen und Studenten, die sich zum Studienbeginn noch nicht vorstellen können, einmal Lehrkraft zu werden, später dennoch die Möglichkeit bieten und auch die Anerkennung internationaler Lehramtsabschlüsse erleichtern, so das Argument.

Ohnehin sollen neue Wege in den Schuldienst führen. „Durch eine Öffnung der Zugangswege zum Lehrkräfteberuf und eine gezielte Ansprache bisher unterrepräsentierter Personengruppen (beispielsweise internationale Lehrkräfte, Personen mit Berufserfahrung in anderen Berufen) sowie die Einbeziehung weiterer Hochschulen können zusätzliche Personen für den Lehrkräfteberuf gewonnen werden. Dabei ist wichtig, diese Personengruppen nicht als ‚Notnagel‘ in Zeiten des Lehrkräftemangels anzusehen, sondern als eine Bereicherung für Schulen und ihre Kollegien, und ihnen eine attraktive berufliche Perspektive zu eröffnen.“

Appelliert wird auch an die Politik, die Attraktivität des Berufs zu erhöhen und Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten zu verbessern, etwa durch einfachere Laufbahnwechsel zwischen den Schularten und Fortbildungsverpflichtungen – auch hier ähnlich wie bei Ärzten, die innerhalb bestimmter Zeitspannen Fortbildungspunkte nachweisen müssen. Darüber hinaus müssten im Beruf Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden, um für den Nachwuchs wieder interessanter zu werden.

„Das Berufsbild Lehrkraft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Dabei haben sich verschiedene Rollen herausgebildet, welche aber nicht systematisch und transparent als verschiedene Stellenprofile dargestellt werden. Gleichzeitig schrecken die unzutreffenden Narrative und der Eindruck fehlender Entwicklungsmöglichkeiten und Karriereperspektiven potenzielle Lehrkräfte davon ab, diesen Beruf zu ergreifen.“

Aus diesem Grund bestehe dringender Bedarf, berufliche Tätigkeitsprofile von Lehrkräften weiter zu schärfen und verschiedene Karrierepfade dafür zu entwickeln. Neue Stellenprofile gingen einher mit spezialisierten Aufgabenportfolios, für die entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen erforderlich sind. „Das Karrieresystem soll verschiedene berufliche Tätigkeitsprofile und darauf abgestimmte Entwicklungspfade transparent definieren, kommunizieren und sie mit gezielten Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten beispielsweise für die Leistungsdiagnostik, Unterrichts- oder Schulentwicklung verknüpfen“, so schlägt der Stifterverband vor.

Er warnt allerdings: „Wenn uns nicht schnell eine Trendumkehr gelingt, wir genügend Lehrkräfte gewinnen und diese befähigen, guten Unterricht zu erteilen, droht Deutschland ein Bildungsnotstand mit schwerwiegenden Folgen für unsere Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit.“ Weiter heißt es. „Die Trendwende erfordert Mut und die Bereitschaft aller an der Lehrkräftebildung Beteiligten, aufeinander zuzugehen, lieb gewordene Traditionen zu hinterfragen, Experimente zu wagen, und von internationalen Erfahrungen zu lernen.“

Im Stifterverband haben sich Unternehmen, Verbände, Stiftungen und Privatpersonen zusammengeschlossen. Der Verein setzt sich nach eigenen Angaben dafür ein, „das Bildungs- und Wissenschaftssystem wirksam und zielgerichtet zu verändern“. Das Papier erscheint bewusst wenige Tage vor einem von der Kultusministerkonferenz (KMK) angekündigten Gutachten, das sich ebenfalls mit der Thematik der Lehrkräftebildung beschäftigt. News4teachers / mit Material der dpa

Hier lässt sich der vollständige „Masterplan“ herunterladen.

KMK-Kommission sagt 20 Jahre Lehrermangel voraus – sie empfiehlt: Mehrarbeit für Lehrkräfte, Hybridunterricht, größere Klassen

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Bremse80
5 Monate zuvor

Und wie soll man die Lehrer mit einem Ein-Fach-Studium (einfach- Studium?) einsetzen? Ein reiner Nebenfachlehrer hätte somit z.B. 12 Klassen in einem zweistündigen Fach – haben die, die zwei Fächer haben dann das Nachsehen und müssen verstärkt ihr anderes Fach unterrichten, weil der Ein-Fach-Lehrer nicht so flexibel eingesetzt werden kann und in einem Fach fast alle Klassen abgreift? Bei halbem Vorbereitungsaufwand?
Darf ich dann bitte auch mein zweites korrekturintensiveres Hauptfach mit Abschlussprüfungsaufwand zurückgeben und mich für das zweite entscheiden, das ich lieber unterrichte?

Fakten sind Hate
5 Monate zuvor
Antwortet  Bremse80

Die Ein-Fach-Lehrer werden wohl wie andere Lehrer, einfach ebenfalls in andere Fächer eingesetzt.
Wer Mathematik kann, kann aucb Physik. Wer Physik unterrichtet, soll sich auch um Sprache kümmern. Er kann somit auch Deutsch unterrichten.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Auf dem Plan einer großen Schule vielleicht nicht, aber spätestens bei der ersten Krankenwelle (3 kranke Kolleg*innen) muss die Skelettcrew einspringen müssen…

GriasDi
5 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Zitat:
„Wer Mathematik kann, kann aucb Physik. Wer Physik unterrichtet, soll sich auch um Sprache kümmern. Er kann somit auch Deutsch unterrichten.“
Völliger Quatsch. Wer Physik studiert hat, kann auch Mathe. Umgekehrt ist das sicher nicht der Fall, wenn ich mir meine KollegInnen die Mathe mit Wirtschaft, Geographie, Sport oder Religion studiert haben. Und Deutsch geht schon gleich gar nicht. Wäre ja auch komisch. Andere haben das studiert, so einfach ist das dann doch nicht.

Pauker_In
5 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Mathe sollte sowieso nur mit Zweitfach Physik genehmigt werden.

Anonym
5 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Im Ausland die Professoren brauchen keine blettern oder leptos fuer den unterricht… die proffesoren kommen nur mit demngehirn und haben kreide.. danach Auswendig schreiben 6 , 7 Tafeln mit beweisen Auswendig bei physik , mathe , usw.. nur im D wird bletern gebraucht und werdennfehlern gemacht und studenten lachen aus…

MINT-Lehrer
5 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Warum?

Anonym
5 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Fqlsch…Wer Mathe kann, kann nicht physik..die Mathematikern wollen von physik nichts hoeren.. umgekert schon
Wer physik kann, kann auch Mathe.
In andere EU LAENDERN gibt kein Lehramtstudium. Alle studieren Mathe..usw und koennen nur Mathe unterrichten.. ein Fach…
PHYSIK wird von 6. KLASSE GELERNT BIS 12.
STUDIUM IM D ist katastrphe.. die Dozenten geben uebungsblaetern, aber selber uebungen zu loesen nicht…im Ausland das Stidium ist 10 licht jahre besser als in Deutschland.. dass ist das Problem.. Stdium D ist Zerro geteilt in 4.. nach meiner Meinung nix wert…Die EU abschluesse sind Annerkant.. besder im Ausland Studieren und ANABIN.de ueberprueffen…
Darum muessen die spezialisten aus dem Ausland kommen, studium nix wert…katastrofe.. null nulll nulll

Märchenonkel- maskiert
5 Monate zuvor
Antwortet  Anonym

Vielleicht sollte die eine oder andere hier schreibende Person die Zeit besser nutzen, ihr Niveau des (schriftlichen) sprachlichen Ausdrucks auf einen Stand zu heben, der es ermöglicht, den Äußerungen zu folgen, statt sich hier in unflätigen und unsachlichen Pauschalverurteilungen zu ergehen.

Marion
5 Monate zuvor
Antwortet  Bremse80

„Und wie soll man die Lehrer mit einem Ein-Fach-Studium (einfach- Studium?) einsetzen?“

Ganz einfach, in dem Fach, welches sie studiert haben.
Ich verstehe Ihre Zweifeln wirklich nicht.
Ich habe s.g. Großfach-Kunst auf Lehramt studiert (5-Jahre plus Ref) und unterrichte alle Jahrgänge am Gymnasium nur in diesem Fach.

Stellen Sie sich vor: Korrekturen gibt es auch im „Nebenfach“ genug (E-Phase: 2 Klausuren, Q1: 3 Klausuren, Q2: neben Klausuren noch Vorabitur und Abitur, alle JG: Konzepte, Reflexionen, schriftliche Dokumentationen von Arbeitsprozessen etc).

Eine Herausforderung, welche 2-Fach-Lehrer, wie Sie, vermutlich nicht kennen: Ich begleite über 300 SuS (in Teilzeit) – diese müssen bewertet und benotet werden … auch im „Nebenfach“… Vollzeit zu arbeiten schaffe ich leider nicht, obwohl meine SL darüber glücklich wäre.

Marion
5 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Ups. Da heißt jemand wie ich.
Bitte nicht mit den beiden Posts weiter unten verwechseln.

Unfassbar
5 Monate zuvor

Ich wüsste einen besseren Plan:

In den 1980er Jahren gab es eine Lehrerschwemme. Man vergleiche im damaligen mit den heutigen Arbeitsbedingungen (Einkommen, Anzahl Unterrichtsstunden, Unterrichtszeiten, Nebenkriegsschauplätze, Schülerschaft usw.) und nehme das aus beiden Zeiten, was objektiv attraktiver erscheint. Wenn das nicht möglich ist, dann wiege man das durch Geld oder weniger Unterrichtsstunden auf. Für das doppelte Gehalt bei gleicher Stundenzahl oder das gleiche Gehalt bei halber Stundenzahl wird man Leute finden. Finanzierbar ist das problemlos, wenn man diverse Rüstungsaufgaben, Subventionen, Förderungen fragwürdiger NGOs, Professuren usw. streicht.

Fakten sind Hate
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

In der damaligen Zeit wurden aber viele Jobs überflutet. Besser gesagt: Es gab mehr Menschen als Jobs. Keine 10 Jahre später spricht man nicht umsonst von der Generationpraktikum.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Wir leben aber jetzt in einer Zeit, wo ein großer Bevölkerungsanteil in Rente geht. Die Jugend kann sich aussuchen, was sie machen will, Zuwanderung wird von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt.
So bleiben unattraktive Berufe eben auf der Strecke…

Honduraner
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Auch wenn Zuwanderung von manchen abgelehnt wird. Sie fand und findet statt. Seit 2015 sind Millionen dazu gekommen. Nur dürfen viele davon nicht arbeiten. DAS ist das Problem.

Alex
5 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Ich fürchte eher, viele könnten, aber wollen nicht arbeiten. Gibt ja genug Sozialleistungen.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Es gibt keine Arbeitspflicht. Wenn die Tariflöhne zu niedrig sind, liegt es doch an den Tarifparteien, das zu ändern. Die Zahl der Aufstocker ist zu hoch, nicht die der Erwebsunfähigen und arbeitslos gemeldeten Personen.
Eine 45-jährige Beitragszeit zum Mindestlohn muss einem Mitglied der GRV eine Rente ermöglichen, die die Höhe der Grundsicherung im Alter hat.

Btw senken Sie die Zahl der Obdachlosen ab und Sie bekommen automatisch mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Merke: Ohne Meldeadresse gibt es kein Gehaltskonto und auch keinen Arbeitsvertrag.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Zuwanderung im Allgemeinen nicht. Aufgrund der aktuellen Zustände darf sie aus gutem Grund abgelehnt oder zumindest kritisiert werden.

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Diese Drohne hier hat einen üblen Patriarchatsvorschlag mit realistischem Ursache-Wirkungsdenken zur Lösung des Problems erarbeitet, der zeigt wie gefährlich KI ist:
– Gehalt massiv rauf
– Lehrern die Macht über Schule und Unterricht zurückgeben
– Kahlschlag im Verwaltungs- und „Studien“-Wasserkopf, im „QuaLiS“-Zentrum, „Logineo“ und ähnlichen Schwätzerbuden
– Schulen umbauen und renovieren ohne EU-weite Ausschreibung (heul doch, EU)

Da dies das Problem lösen würde und zahlreiche Wassermelonenköpfe ihre satt überzahlten Sessel verlieren würden (ststtdessen Abordnung in Schuldienst, AAARGH!) ist bewiesen:
1. Denken ist Schwurbeln
2. Lösungen sind Pipilismus (denn StUDiäHn belegen, dass sehr viel mehr Arbeitskreise und Studien erforderlich sind und Eltern überall mitquatschen sollen)
3. Achtsamkeitstraining macht den Kopf frei (für mehr Vertretungsstunden.)

Lera
5 Monate zuvor
Antwortet  447

Witzigerweise wird zur Steigerung der beruflichen Attraktivität aktuell NICHT empfohlen, Lehrern die Macht über ihren Unterricht zurückzugeben, SONDERN im Gegenteil sollen noch weitere „Professionen“ mit Rat und ohne Tat die Luft in Klassenräumen und Lehrerzimmern wegatmen.

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Natürlich wird es das.
Das Ziel ist es ja auch, echte Schule und Bildung abzubauen für Betreuung, Arbeitskraft der Eltern freisetzen und Zeitgeistindoktrination.

Echtes Lernen, Lesen, Schreiben, Rechnen, realustische Noten – das stört dabei.

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nichts für ungut, aber Lehrkräfte sollten schon gut genug Deutsch sprechen.
Und Zuwanderung ist auch nicht Zuwanderung. Wenn ich mit 26 Jahren ohne Deutsch- und nur mit ein paar Englisch- oder Französischkenntnissen sowie wenig Bildung nach Deutschland komme, kann ich schlecht als Lehrkraft anfangen, oder nicht?
Man sollte in diejenigen Kids mit Migrationshintergrund, die hier geboren wurden bzw. die als Kinder zu uns kamen, mehr Kapazitäten stecken, damit die später auch für so eine Tätigkeit in Frage kommen.
Es ist nicht so, dass es nicht genügend Menschen in Deutschland gäbe, die Berufe ausüben könnten, sondern wir haben zu viele, die entweder nicht arbeiten (zumeist Frauen aus gewissen Migrant*innengruppen) oder die nur irgend etwas machen.
Es ist nicht sinnvoll, noch mehr Menschen ins Land zu lassen, die so leben wollen.

Interessant finde ich die Maßnahmen, die für Lehrkräfte aus anderen Ländern angeboten werden. Es gibt viele Ukrainer*innen, die Schulen verstärken. Wir haben auch eine solche Kollegin, die das wirklich toll macht und ihren Vorbereitungsdienst gut absolvieren wird.

Zuwanderung per se als Heilmittel zu betrachten, ist wenig gewinnbringend.

Walter Hasenbrot
5 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die CSU und die AfD wollen genau das Familienmodell, das Sie kritisieren.

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Verstehe ich nicht. Ich fordere ja nicht, dass die Frau gern zuhause bleiben soll, oder? Im Gegenteil!
Frage an Sie: Was bringen uns Zuwanderer*innen, die sich nicht einbringen wollen, in so einer Situation?
Dadurch wird das Argument „Wir brauchen Zuwanderung“ irgendwie absurd, oder nicht?

Walter Hasenbrot
5 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Argumentation ist doch scheinheilig. Wenn man bei deutschen Müttern nichts daran auszusetzen hat, wenn sie sich für das klassische Familienmodell entschieden, aber Migrantinnen dieses Familenmodell vorwirft.

Diese ungleiche Behandlung derselben Sache ist wohl ein Zeichen für einen tief sitzenden Rassismus.

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ja, wahrscheinlich.
Ich hoffe, Sie meinten jetzt nicht mich?

Marion
5 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ist echt schon fast kriminell, der Wunsch, mehr Zeit für die Familie haben zu wollen. Und sowas von rääääächts. Pfui!
Da lob ich mir die braven Eltern, die kein Problem damit haben ihr verotztes Kleinkind tagtäglich von morgens bis abends in die Hände treusorgender, pädagogischer Fachkräfte zu geben, damit sie selbst ihrer staatsbürgerlichen Pflicht zur Erhaltung unseres Wohlstandes nachkommen können, indem sie kurz nach der Geburt ihres Kindes so schnell wie möglich ins Erwerbsleben zurückkehren.
Wäre ja noch schöner, wenn die einfach zu Hause bleiben und ihre kostbare Zeit mit Windeln wechseln, Türmchen bauen, Vorlesen, Schlaflieder singen, Trösten, Essen kochen, Putzen, Waschen und ähnlichem überbewerteten Kleinkram verbringen würden.
Dafür haben wir doch im Überfluß hochbezahltes- und motiviertes pädagogisches Fachpersonal, daß all das viiiiiiel besser kann.

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Marion

? Walter kritisiert mich, die ich Mütter und andere Menschen in Frage stelle, die nie wirklich arbeiten werden.
Und ist das hier nicht tatsächlich ein Widerspruch bei den Rechten: Einerseits verlangen, dass zuhause geblieben wird, aber andererseits bemängeln, dass Kinder kein Deutsch lernen?

Marion
5 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich habe den Post von Walter Hasenbrot in diesem Zusammenhang zunächst so verstanden, daß er Menschen, die sich für das sog. „klassische“ Familienmodell entscheiden, als eher „rechts“ verortet und ihm deshalb widersprochen.
Jetzt verstehe ich was er eigentlich gemeint hat und finde, daß er da gar nicht so unrecht hat.
Allerdings halte ich den Vorwurf des Rassismus ihnen gegenüber für nicht gerechtfertigt, denn sie stehen dem klassischen Familienmodell ja generell eher kritisch gegenüber und bemängeln dies nicht nur bei Migranten.

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Ich stehe umgekehrt anderen Familienmodellen nicht so kritisch gegenüber wie die meisten anderen hier.
Ich wundere mich aber immer wieder, dass man dann ausgerechnet auf der Migrant*innengruppe herumhackt, die mehrheitlich das traditionelle Familienmodell lebt.

Wutbürger
5 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das Familienmodell ist eben nicht traditionell, wenn Mutter und Vater zuhause bleiben.
Und eigentlich, wenn man einmal ehrlich ist, hat dieses Zustand auch wenig mit zu betreuenden Kindern und dem vorherrschenden Familienbild zu tun.

Sim Si
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt nicht Zuwanderung an sich ab – sondern die unkontrollierte und teilweise illegale Zuwanderung von weitgehend unqualifizierten Migranten, die hier in den letzten Jahren stattfindet. Mein Mann hat ziemlich viele Migranten in seine VKL-Klassen bekommen in den letzten Monaten – die Hälfte der Nichtukrainer sind Analphabeten! — Wir brauchen Fachkräfte – abgesehen von einem größeren Teil der Ukrainer bekommen wir die aber nicht. Die Bevölkerung sieht das deutlich und es gibt Studien dazu, dass die meisten dieser Menschen das Sozialsystem auch über Jahrzehnte gesehen weit mehr kosten als sie je einzahlen werden – die verantwortlichen Politiker leugnen das aber hartnäckig. Auch in einer Nebenstudie von PISA kam heraus, dass die Migranten in Deutschland (im Vergleich zu klassischen Einwanderungsländern) weit ungünstigere soziale Bedingungen (Bildung, Bildungsaffinität etc.) haben bzw. mitbringen. Wie soll das also bitte unseren Fachkräftemangel (und den Lehrermangel) lösen? Andere Ländern lassen v.a. gut und hochqualifizierte Migranten ins Land….warum wohl?

Lanayah
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich habe in den 80er-Jahren studiert, Referendariat gemacht und meine erste Stelle angetreten. Das Studium war damals definitiv besser, und zwischen uns und den Lehrenden fand ein respektvoller Umgang statt. Das bekomme ich heute anders mit. Einige der Lehrenden sind heutzutage wirklich kein Vorbild für den Umgang mit Schüler*innen. Im Referendariat war es dann schon andersrum. Wir Lehramtsanwärter waren die letzten …. im Kollegium (vielleicht hatte ich einfach Pech?). Rückmeldungen von Fachseminarleitern ließen es teilweise an zwischenmenschlichem Respekt fehlen. Beides erlebe ich heute anders, auch wenn das Referendariat natürlich nach wie vor eine unglaublich und auch unnötig harte Zeit ist.
Meine erste Planstelle erhielt ich dann, weil sich eines meiner studierten Fächer in einem anderen Bundesland als Mangelfach entpuppte. Hier unterrichtete ich an einer Hauptschule Klassen mit durchschnittlich 30 Schüler*innen. Das lässt mich vermuten, dass die sogenannte Lehrerschwemme schon damals durch Sparmaßnahmen verursacht wurde.
Damals musste ich meine Schulbücher auch noch selber kaufen, mittlerweile werden die ja immerhin gestellt. Die Situation war damals also nicht besser, sondern eher ein bisschen schlechter als heute. Was allerdings besser war: Man hatte mehr Freiheiten bei seiner Unterrichtsplanung, es gab noch nicht dieses ganze Kpmpetenzgelaber und diese ganzen Dokumentationen, die viel Arbeit für genau gar nichts machen. Dass junge Leute jetzt in der Situation sind, nicht alles akzeptieten zu müssen, finde ich gut. Dass relativ viele die mittlerweile teilweise miserable Studiensituation abbrechen ist auch nicht erstaunlich. Beides, Studium und Praxis muss verbessert werden, um den Beruf attraktiv und konkurrenzfähig zu machen.

EmpiD
5 Monate zuvor

„Wenn uns nicht schnell eine Trendumkehr gelingt, wir genügend Lehrkräfte gewinnen und diese befähigen, guten Unterricht zu erteilen, droht Deutschland ein Bildungsnotstand mit schwerwiegenden Folgen für unsere Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit.“

Dieser Satz ist mit einer der Wichtigsten in diesem ganzen Beitrag, der voller interessanter Ideen steckt.
Das Stichwort ist „guter Unterricht“, welcher leider für Politik keine Rolle mehr spielt. Leider wird kurzfristig nur darauf geschaut, dass „die Versorgung gedeckt ist“. Das Wie interessiert dabei nicht.
Das prinzipielle Neudenken von Schule und dem Lehrberuf wären wirklich toll. Vielleicht ja irgendwann mal, wenn man an langfristigen Lösungen interessiert ist.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  EmpiD

Es ist ein guter Satz von vor mindestens 10 Jahren. Jetzt sitzen wir drin.
Was die „Versorgung“ betrifft, stimme ich Ihnen voll zu. Aber solange alle abgesichert sind, also nicht haften müssen, bleiben die Inhalte auf der Strecke.

447
5 Monate zuvor
Antwortet  EmpiD

Wenn SuS außerhalb von einer schwindenden Anzahl Gymnasien sowas wie „richtig Schraibähn“, „gewohnheitsmäZZig Lesen“ und „einfache Rechnungen (wie sie etwa jeder Handwerker und Kunde braucht)“ beherrschen – DANN kann die didaktische Träumerei gerne (wieder) losgehen von der „Schule der Zukunft“.

EmpiD
5 Monate zuvor
Antwortet  447

Entschuldigung aber du sagst jetzt also: „Weiter so“, obwohl das schon seit jeher nicht funktioniert hat?
Und in einer sich schnell ändernden Gesellschaft und Welt soll alles Veraltete erstmal so lange weiter unterrichtet und beibehalten werden, bis es irgendwann irgendwem nützlich vorkommt?

Jetzt mal ehrlich, das ist das größte Problem der Deutschen (älteren) Bevölkerung. Alles, was irgendwie neu ist, wird erstmal abgelehnt. Sowasvon anstrengend. Wenn sogar Lehrkräfte so denken, ist die Bildung verloren.

447
5 Monate zuvor
Antwortet  EmpiD

Fast, aber nicht ganz.

Ich halte das jetztige Schulsystem für nicht reformierbar, da zu viele Lobbyinteressen, zu viel Politik sich festgesetzt hat.

Erst muss es „scheitern“ bzw. in seinem aktuellen Scheitern voll gesehen werden.

EmpiD
5 Monate zuvor
Antwortet  447

Leider bin ich in der Hinsicht wohl deiner Meinung. „Nicht reformierbar“ würde ich nicht sagen. Eher „nicht reformierwollbar“, da Lobbys.
Aber man darf immer hoffen, denn das Scheitern wird schlimme Folgen haben. Leider wurde vergessen, was in dem Land los war, nachdem bspw. Gesundheitsämter das erste Mal „richtig“ gefordert waren.

Schulen sind es jetzt schon und das wird wohl noch hässlich. Aber Ideen müssen jetzt schon kommen, denn sonst gibt es weiterhin immer nur kurzfristig.

Wutbürger
5 Monate zuvor
Antwortet  EmpiD

„Und in einer sich schnell ändernden Gesellschaft und Welt soll alles Veraltete erstmal so lange weiter unterrichtet und beibehalten werden, bis es irgendwann irgendwem nützlich vorkommt?
Jetzt mal ehrlich, das ist das größte Problem der Deutschen (älteren) Bevölkerung. Alles, was irgendwie neu ist, wird erstmal abgelehnt. Sowasvon anstrengend. Wenn sogar Lehrkräfte so denken, ist die Bildung verloren.“

Mich würde einmal interessieren, was damit gemeint ist. Nach meiner Erfahrung ist es eher so, dass alle Neuerungen in den Schulen zu teils massiven Verschlechterungen in den Schulen geführt haben. Das nennt man wohl Verschlimmbesserung.

Der Zauberlehrling
5 Monate zuvor

Ein-Fach-Studium erzeugt Ein-Fach-Lehrer, die dann – zumindest an Berufliche Schulen – nicht so flexibel einsetzbar sind.

Am Ende werden sie dann fachfremd in einem zweiten Fach eingesetzt und „dürfen“ sich einarbeiten. Wenn der Ein-Fach-Lehrer nur ein Fach unterrichtet, wird er schneller verschleißen.

Personen mit Berufserfahrung in anderen Berufen = Quereinsteiger/Seiteneinsteiger?

Einen Elektroingenieur mit Pädagogikstudium (formerly known als „Diplom-Gewerbelehrer“) findet man heute nur noch selten. Da muss es eine „Person mit Berufserfahrung“ sein. Gilt natürlich ebenso für einen Metallingenieur, etc. Das deckt so Punkt 6 des Masterplanes ab – FH-Absolventen sind an beruflichen Schulen keine Seltenheit. Ist halt eine Frage der Anerkennung. Da gibt es dann schon mal nur A12 statt A13 als wissenschaftliche Lehrkraft ohne Universitätsabschluss. Standesdünkel oder Qualitätssicherung?

Für die Auszubildenden in den Handwerksberufen ist in der Berufsschule in der Praxis immer ein Meister (Personen mit Berufserfahrung) als Lehrkraft eingesetzt. Also auch keine Neuerung.

„19. Phasenübergreifende Curricula für Studium und Vorbereitungsdienst entwickeln “ sowie „20. Kooperationen zwischen Hochschulen und Studienseminaren institutionalisieren“ Genau dazu fällt mir ein Herr Doktor (Pädagogik) aus meiner Studienzeit ein, der diesen Gedanken kommentiert hat mit „Das konnten wir verhindern!“. Dabei hat er die Hosenträger schnalzen lassen und ein Grinsen auf dem Gesicht gehabt … Unvergessen.

56. Karriereperspektiven mit gezielter Personalentwicklung unterstützen 

Dazu müssten Fachleute für Personalwesen Schulleiter sein. Fehlanzeige! Fachleute für Deutsch, Englisch, Geschichte, etc. Alles, nur keine Führungskräfte. Da wird nichts entwickeln, auch nicht mit drei oder vier Fortbildungen. Mitarbeiter zu führen ist ein Privileg und keine Dienstleistung.

60. Zeitbudget für die Betreuung und Begleitung von Lehramtsstudierenden und Referendarinnen und Referendaren gewähren 

Gibt es doch schon immer in Form von Anrechnungsstunden. Früher war es eine Anrechnungsstunde für jeden Mentor (bei zwei Fächern also zwei Stunden), heute teilen sich zwei Mentoren bei gleicher Arbeit eine Stunde. Wertschätzung in Baden-Württemberg für die Lehrerausbildung.

62. Fortbildungsverpflichtung konkretisieren 

Wenn Sie denn etwas brächten, diese Fortbildungen. Grüner Zwang? Intrinsische Motivation wäre der bessere Weg.

66. Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen organisatorisch in den  Schulalltag einplanen.

Wird doch schon immer getan. Bei uns wir der gesamte Unterricht des Fortbildungstages auf andere Tage verlegt. Kein Stundenausfall!

Viele Phrasen in 75 Thesen, einiges Brauchbare dabei. Viel zu viel „alle Bundesländer gemeinsam“, viel zu viel „Abstimmung zwischen den Ländern“. Da ist das Scheitern vorprogrammiert.

76. Den Lehrkräften echte WERTSCHÄTZUNG zukommen lassen!

EmpiD
5 Monate zuvor

Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie sich beobachten lässt, dass erstmal jede Idee einfach besch*** gefunden wird und man deswegen selbst das Ausprobieren nicht will. Es darf immer nur die perfekte Lösung sein und wenn sie es nicht ist, bitte nicht probieren. Verstehe ich nicht, mit dem Alten ist die Lehrerschaft (berechtigt) auch komplett unzufrieden.

Kaffeetasse
5 Monate zuvor

Seit 30 Jahren höre und lese ich von Reformen, nicht nur Forderungen, sondern Reformen, die die Lehrerausbildung praxisbezogener machen sollen. Irgendwann kann man die Studenten auch gleich ohne Ausbildung einstellen, dann haben sie Praxis pur. Gibt es das nicht de facto schon?

Ein-Fach-Lehrer machen doch nur Sinn, wenn es darum geht, ausländische Ein-Fach-Ausbildungen anzuerkennen. Solche Lehrer arbeiten jetzt oft an Privatschulen. Sie fehlen dann dort.

Warum sollen Karrierechancen mehr Interessenten für den Lehrerberuf anlocken? An Karriere ist man doch meistens erst interessiert, wenn man sich etabliert und eingearbeitet hat.

Alle diese Vorschläge kommen von Leuten, die selbst wohl nie Lehrer waren. Ich sage vor allem, macht die Ausbildung kürzer (3 Jahre Uni, 1 Jahr Referendariat) und werft uns nicht so viele Knüppel zwischen die Beine im Berufsalltag.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Drei Jahre Uni kann man beim Grundschullehramt gut machen, bei Sek I-Lehrern mit Fragezeichen, bei Sek II-Lehrern auf keinen Fall machen. Allerdings ist dann die gleiche Bezahlung nicht mehr rechtfertigbar.

Lieber spät als nie
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Warum wird eigentlich immer das Lehramt für die Grundschule (und auch SEK I, aber nicht ganz so schlimm) abgewertet? Da reichen 3 Jahre Uni und bei den anderen nicht, das finde ich nicht richtig!
Wir haben andere Schwerpunkte, brauchen mehr und andere Pädagogikinhalte, das auf jeden Fall und das braucht auch viel Zeit.
Wir haben eine große Verantwortung, denn wenn die Grundlagen nicht sitzen, dann haben die Kinder in der SEK I und II keine Chance.
Den Stoff in Sachunterricht (SU) z. Bsp. kann ich nur dann didaktisch sinnvoll reduzieren, wenn ich selber den Stoff komplett durchdrungen habe und im SU habe ich gleich ganz viele Fächer gleichzeitig.
Ich muss mich mit den Vorgängen beim Lernen besonders in Mathe und Deutsch schon sehr gut auskennen, um Fehler richtig zu analysieren und die richtige Förderung für das jeweilige Kind auszuwählen. Das passiert doch in der weiterführenden Schule meist gar nicht (zumindest habe ich bei meinen Kindern nicht viel von individueller Förderung sehen können, weder in der SEK I noch in der SEK II).
Zum anderen müssen wir bis auf Englisch, Sport und Reli alle anderen Fächer fachfremd unterrichten und uns eigenständig einarbeiten und fortbilden. Da interessiert es keinen, welche Fächer ich mal gewählt habe.

Unfassbar
5 Monate zuvor

Darum geht es nicht, es geht um die fachwissenschaftlichen Anteile im Studium, die im Sek II-Bereich aufgrund der Progression kaum in weniger als 8 Semester überhaupt leistbar sind. Der Grundschulstoff muss in Deutsch und Mathe maximal bis Ende Klasse 10 durchdrungen sein. An den weiterführenden Schulen sollte jeder Lehrer jedes Fach (außer Sport und Religion) bis einschließlich Klasse 6 fachlich unterrichten können. Didaktisch ausgereift behaupte ich nicht, aber es sollte gehen.

Mariechen
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

… es sollte gehen: gehen tut gerade leider vieles irgendwie. Gehen tut auch, dass Gymlehrer an der GS unterrichten. Gehen tut auch, dass ich als GS Lehrerin Förderpläne schreiben muss und Förderkinder unterrichte, obwohl ich keine Förderlehrerin bin. WISO sollten die fachwissenschaftlichen Anteile dann für GS Lehrer geringer sein als die von Förderlehrern oder anderen Lehrern? Und wieso sollte das Gehalt geringer sein? Darauf läuft es doch hinaus…

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Schauen Sie sich die Lehrpläne an den Hochschulen an. Ich habe allergrößte Zweifel, dass die Grundschullehrer auch nur ein Wort Mittelhochdeutsch gelesen oder Differenzialgeometrie behandelt haben. Im gymnasialen Lehramt ist das (mehr oder weniger) obligatorisch. In diesem Sinne kann man die fachwissenschaftlichen Anteile der Grundschullehrer gerne auf das gymnasiale Niveau anheben. Dann wird aber niemand von den Studenten das Studium schaffen, weil niemand gleichzeitig mindestens fünf Fächer auf gymnasialen Niveau studieren kann. Das mit dem Gehalt habe ich nur auf die rein fachwissenschaftliche Studienzeit bezogen.

Mariechen
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Eben! Und das ist halt Unsinn…

Honduraner
5 Monate zuvor

An der Uni lernten wir nach dem 2-jährigen Grundstudium, das uns in unseren Fächern einen tieferen Durchblick verschaffen sollte, dann nur noch, WIE man sich Wissen aneignet in zahlreichen „Orchideenkursen“. Dafür braucht man ja keine (nochmal) 3 Jahre. Das sage ich als Gymnasiallehrer:In.

Walter Hasenbrot
5 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Bei einem verkürzten Studium hätte ich nicht auf Lehramt studiert.

Schließlich liebe ich meine Fächer und habe gerne stuiert.

Märchenonkel- maskiert
5 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Allerdings indiziert dies auch das Dilemma vieler beim Studium. Wir unterrichten keine Fächer, wir unterrichten Kinder- ob große oder kleine. Und entsprechend muss auch das Studium sein.

GriasDi
5 Monate zuvor

Zitat:
„Wir unterrichten keine Fächer, wir unterrichten Kinder.“
Immer wieder die alten, abgedroschen Phrasen.
Wir unterrichten Fächer UND Kinder. Das eine geht ohne das andere nicht. Wer sein Fach nicht beherrscht, sein Fach nicht mag kann auch keine Kinder begeistern.

Unfassbar
5 Monate zuvor

Spätestens in der Oberstufe ist ein gehöriger Anteil echte und nicht nur auf Schulniveau reduzierte Fachwissenschaft unvermeidlich.

Mariechen
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Gegenvorschlag: Sie wollen die Studiendauer für GS Lehrer reduzieren, für SEK l eventuell, für SEK ll auf keinen Fall… logisch, die Gehaltsunterschiede wollen ja begründet sein(als wenn dies in anderen Bereichen der Fall wäre) Da das Gym ja immer mehr zur Volksschule wird, braucht man immer weniger Fachwissenschaft und könnte das Studium ebenfalls reduzieren, eventuell auch das Gehalt ;)… wenn ich sehe, wer bei uns nach der GS aufs Gym wechselt…

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Der Bedarf an Fachwissenschaft resultiert aus den Abituranforderungen, nicht aus der Schülerschaft.

Zur Ihrem letzten Satz: Das wäre vermeidbar, wenn Sie im Rahmen des Lehrplans härter nach den Bedürfnissen der Gymnasien unterrichten würden.

Mariechen
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Die Anforderungen werden sich an der Schülerschaft orientieren und weiter sinken. Die Anforderungen für die Empfehlung von der GS ans Gym ist ja auch gesunken. Was ich übrigens nicht gut finde, ist aber so. Wir können nicht mehr auf dem Niveau von früher unterrichten. Schauen Sie sich die Schulanfänger an. Schauen Sie sich die Gesellschaft an.
Zu Ihrem letzten Satz: In welcher Bubble waren Sie die letzten 10 Jahren unterwegs? Es gibt keinen Lehrplan. Härter nach den Bedürfnissen der Gymnasien unterrichten… ? Hä? Wie soll das gehen? Wir haben Klassen, die sind an Heterogenität nicht zu überbieten. Da sitzen Hochbegabte zusammen mit Lernbehinderten und Kindern, die kein Wort sprechen. Es gibt keinen Zulieferdienst mehr fürs Gym. Sorry, hätte ich auch gerne anders. Ich kriege A12 und muss alle Stufen abdecken. Kommen Sie mir nicht mit Fachwissenschaft und rechtfertigen damit mein A12.

Märchenonkel
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Moment bitte! Mitnichten habe ich gegen das Fachstudium gesprochen. Oder für einen Grad an Fachlichkeit dem Schulniveau entsprechend.
Jedoch- als Replik an Herrn Hasenbrot- besteht ein Unterschied zwischen dem B.Ed/M.Ed und dem reinen Fachstudium. Die Ausrichtung ist eine andere, und das ist doch keine Frage des Niveaus.
Und die:der Liebhaber:in des bayerischen Grußes kann die Belehrung deshalb auch gerne steckenlassen.

Wutbürger
5 Monate zuvor
Antwortet  Märchenonkel

Jedoch- als Replik an Herrn Hasenbrot- besteht ein Unterschied zwischen dem B.Ed/M.Ed und dem reinen Fachstudium.“

Habe ich nicht so festgestellt. Schließlich habe ich die gleichen Prüfungen mit dem gleichen Bewertungsmaßstab schreiben müssen, nur bei mir stand dann das Anhängsel „fürs LA“ im Modulplan.

Walter Hasenbrot
5 Monate zuvor

Selbstverständlich unterrichten wir SchülerInnen in Fächern.

Wobei der fachliche Anteil immer höher wird, je älter die SchülerInnen werden.

Honduraner
5 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Jeder kann ja so lange studieren, bis er einen Abschluss hat, wenn er das entsprechend finanzieren kann (sein Leben nebenher). Weil Sie gerne lange studieren (studiert haben), muss man das ja nicht allen anderen aufdrücken.

Walter Hasenbrot
5 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Offenbar haben Sie den Ausgangskommentar nicht gelesen,

Dort ging es um eine Studienzeitverkürzung für LehrerInnen. also um ein Schmalspurstudium.

Gut, dass Sie sich jetzt als jemand ohne irgendeinen intellektuellen Anspruch an Ihr Fach geoutet haben.

Als Lehrer am Gymnasium wären Sie damit untauglich.

Wenn das Lehramtsstudium für andere Schulformen gekürzt würde, wäre es mit der gleichen Bezahlung an allen Schulformen übrigens wieder vorbei.

Hans Malz
5 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Man sieht ja an den Leuten, die an der Uni ankommen, wie hochwissenschaftlich die gymnasiale Ausbildung ist. Etwas mehr Didaktik wäre vielleicht für Gymnasiallehrer nicht schlecht bei der heutigen Klientel.

Und was hat das Gehalt mit der Studiendauer zu tun? Wenn Sek 1 und GS Lehrer ihren tachwissenschaftlichen Teil (Erziehungswissenschaft, Sonderpädagogik …) in weniger Zeit lernen, sind die vielleicht einfach besser.

Wutbürger
5 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Etwas mehr Didaktik wäre vielleicht für Gymnasiallehrer nicht schlecht bei der heutigen Klientel.

Man könnte es auch anders sehen: mehr Selektion wäre vielleicht nicht schlecht und zwar für alle Schulformen: Förderschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Berufskolleg. Oh, keine Inklusion und Gesamtschule? Da habe ich mich wohl als Reaktionären geoutet.

Mariechen
5 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Das wäre toll, oder? Dann hätten Sie wieder den Abstand zum Rest und könnten gut schlafen. Egal was der Nachbar hat, Hauptsache er hat weniger als man selbst. Dann ist man zufrieden. Ein Phänomen, echt spannend. Gibt es sogar Studien zu.

Marius
5 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Uff. Das schürt jetzt viele Klischees: sein Hobby lange studieren und wenn man nicht weiß, was man damit machen soll (oder Angst hat sich beweisen zu müssen oder was studiert haben, was niemand braucht) dann wird der ewige Student Lehrer.
Auch das ist Realität und ein großer Teil des Problems!

Walter Hasenbrot
5 Monate zuvor
Antwortet  Marius

Die Vorurteile und Klischees bedienen in erster Linie Sie.

Die Schüler profitieren von LehrerInnen, die ihr Fach lieben und auch Ahnung davon haben. Und für das Lehramtsstudium entscheidet man sich in der Regel doch schon bei Beginn des Studiums.

Komentare wie Ihrer sind Teil des Problems. Solche Vorurteile machen den Lehrberuf nämlich unattraktiv und sorgen mit dafür, dass immer weniger junge Menschen ihn ergreifen wollen.

PS: Und nebenbei: um ewige Studenten ging es nur in Ihrer Fantasie. Eigentlich geht es um den Vorschlag der Studienzeitverkürzung für LehramtsstudentInnen.

Märchenonkel
5 Monate zuvor
Antwortet  Marius

Er wird nicht Lehrer, sondern Studienrat.

Wutbürger
5 Monate zuvor
Antwortet  Marius

Ich gebe Ihnen absolut recht: meine Hobby waren schon immer Technik, Computer, Naturwissenschaften… und das habe ich auch studiert.
Weiß aber gerade nicht, ob so etwas Unnützes wie Informatik und Physik überhaupt gesucht wird, weil ich ja Teil des Problems bin.

Wutbürger
5 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Warum sollen Karrierechancen mehr Interessenten für den Lehrerberuf anlocken? An Karriere ist man doch meistens erst interessiert, wenn man sich etabliert und eingearbeitet hat.“

Vor allem hatte ich in diesem Artikel beim Thema überhaupt nicht herausgefunden, was die unter Karriere verstehen. Ich verstehe unter Karriere Beförderungen, mehr Gehalt usw., aber irgendwie fehlte das. Was sollte da also Karriere verstanden werden?

Manu S.
5 Monate zuvor

Aber wenn es in der Schule selbst nicht attraktiv ist und es in der Verwaltung oder Wirtschaft die besseren Arbeitsbedingungen gibt( Gleitzeit, home office, 4-Tage Woche, Urlaubsausgleich und so weiter), wird es kein neues Personal in die Schule verschlagen.

Zurzeit ist sogar eine Abwanderung erkennbar 🙁
Und dann die 0% Gehaltssteigerung 🙁

Hornveilchen
5 Monate zuvor
Antwortet  Manu S.

Das ist doch logisch! Bei 0% Streikbeteiligung gibt es auch nur 0% Gehaltssteigerung.

Fakten sind Hate
5 Monate zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Komisch. Ich habe noch nie gestreikt, konnte aber bei meinen bisherigen Arbeitgebern regelmäßig gute Gehaltserhöhungen und ähnliches aushandeln.

Seltsamerweise lässt man mich aber nicht an den Verhandlungstisch und erzählt mir irgendwas mit „Ohne Streik keine Gehaltserhöhung“.

Mariechen
5 Monate zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Wäre schlimm, wenn alle nur noch durch Streiks angemessene Gehaltssteigerungen bekommen.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Manu S.

Bei GS, Angestellten und Referendar*innen teile ich Ihre Meinung. Aber ich glaube, das (Beamt*innen-)Gehalt ist nicht die größte Abschreckung.
Die Kinder sehen täglich zu, wie sich Lehrkräfte ausbluten. Unter solchen Arbeitsverhältnissen wollen nur wenige arbeiten – trotz Verbeamtung Ferien und relativ hohem Gehalt

Thomas
5 Monate zuvor

Woanders gibt es teils deutlich höhere Gehälter und ganz andere Arbeitszeiten!!

Das wird so nix und bleibt unattraktiv.

Die Frage ist: Was passiert mit den Menschen im Schulsytem?!

Gen. Z ich bin doch nicht blöd

GEW- nee!
5 Monate zuvor
Antwortet  Thomas

Die Generation Z oder welche auch immer wird sich noch umschauen. Die Unternehmen sparen Arbeitsplätze ein, wo sie können, die Rezession wirkt ähnlich. Und wer nichts kann, sich nicht einsetzt, sucht sich bei keinem Unternehmen was aus. Und die Stütze wird auch gekürzt.

Beli
5 Monate zuvor
Antwortet  Thomas

Das Unattraktivste am Job ist die (unmotivierte bis aggressive und „auffällige“) Schülerschaft, die Einmischung und die Ansprüche der Eltern und die fehlende Rückendeckung bzw. Wertschätzung durch den „Dienstherrn“ bzw. die Gesellschaft. Das lässt sich kaum durch Geld noch 4-Tage-Woche oder sonst was ändern. Geld usw. ist bestenfalls eine Art „Schmerzensgeld“. Unter anderen Bedingungen wäre L ein toller Job…schade.

Marion
5 Monate zuvor
Antwortet  Beli

???
Unter anderen Bedingungen meint hier: ohne Schüler und Lehrer????
Die 4 Tagewoche wird dann mit was gefüllt? Lehrerausflug?

Beli
5 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Ich weiß nicht, was Sie mit dieser Antwort sagen wollen. Ich brauche keine 4-Tage-Präsenzwoche und mehr Geld versüßt mir meinen Arbeitsalltag auch nicht wirklich. Das, was uns fehlt bzw. belastet, liegt meiner Meinung nach auf einer ganz anderen Ebene (s.mein erster Kommentar), hat sich seit Jahren entwickelt und kann gar nicht von heute auf morgen geändert werden. Dazu bräuchte es eine gesamtgesellschaftliche Bewusstseinsänderung, die Etablierung neuer, „alter“ Werte wie Leistungsbereitschaft, Wertschätzung und weniger Ego z.B.. Aber dazu haben andere schon viele gute und kluge Kommentare geschrieben, das spare ich mir jetzt.

Marion
5 Monate zuvor
Antwortet  Beli

Naja, wenn ich lese: das Unattraktivste am Job sind die Schüler und die Eltern, dann frage ich mich, was das soll. Außer es gibt Lehrer, die das „Drumherum“ (Formulare, Dokumentationen, Korrigieren,…) offenbar attraktiver finden als das Unterrichten an sich.
Davon abgesehen ist es erstaunlich, wie viele hier im Forum nach einer 4-Tage-Woche und Home office rufen, ohne offensichtlich zu wissen, wie das funktionieren soll und was das eigentlich bedeutet.

Beli
5 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Bitte genau lesen!!!
Es sind die aggressiven, die renitenten usw. Schüler; die Eltern, die alles vom System und den einzelnen KuK verlangen, aber wehe!, vom Sprössling (oder womöglich ihnen selbst-huch!) wird etwas gefordert…und die Tatsache, dass wir gegen vieles kaum eine Handhabe haben, statt dessen alles möglichst unter den Teppich gekehrt werden soll, keine Rückendeckung, lieber mal der LK den Schwarzwn Peter in die Schuhe schieben…..das ist das, was nervt und belastet und frustriert – mich jedenfalls.
Doch nicht die Schüler an sich, warum hätte ich sonst LA studieren sollen? So ein Quatsch…

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Nö.

Schüler hören sofort auf stressig zu sein (Eltern genauso), sobald Verhältnisse klar geregelt sind.

Müllerin
5 Monate zuvor

Woher mag wohl dieser Stifterverband
https://de.wikipedia.org/wiki/Stifterverband_für_die_Deutsche_Wissenschaft
die Expertise für seine Vorschläge haben? An Experten, die irgendwelche Vorschläge zum Thema haben, mangelt es natürlich nicht. Aber woher stammen nun diese 75 Vorschläge? Und wer garantiert, dass die nicht in sich widersprüchlich sind oder die ganze Situation möglicherweise noch verschlimmern?
In den Vorschlägen 25-27 geht es um „Profile“, die im Studium gleichberechtigt neben Schulfächer treten sollen, als Beispiele gelten „Umgang mit Heterogenität“ und „Schulmanagement“. Aber „Profile“ dieser Art werden als solche nicht unterrichtet. Wie soll das den Lehrermangel lindern? Das klingt mehr nach Karrieren weg von der Schule Richtung Schulverwaltung, Ministerien, Landesinstitute, Bildungsreferenten in Organisationen usw.
Und wie groß die Halbwertszeit der „Future Skills“ sein wird, die auf derselben Seite unten angesprochen werden, ist wohl auch die Frage. „Future Skills“ in der heterogenen und inklusiven Gemeinschaftsschule? Ginge es nicht erstmal um elementare Standard-Bildung für alle?
FRAGE: Wie viele verschiedene Studien- und Prüfungsordnungen fürs das Lehramt wird es wohl seit ca. 1970 schon gegeben haben? Und jetzt soll wieder alles anders werden? Warum waren denn die bisherigen Reformen nicht erfolgreich?

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dieser Masterplan liest sich wie der Wunsch, das Niveau des (Gymnasial-) Lehramts insbesondere in MINT-Fächern drastisch zu senken.

Fakten sind Hate
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Japp. Dieses Vollschrotten mit gleichberechtigten Modulen zu den eigentlich Kernfächern hätte mich schon bei der Auswahl meines späteren Studium abgeschreckt. Mir war es nämlich wichtig, im Studium flexibel zu sein. Insbesondere beim Nichgefallen des Lehramtsberufs hätte ich zu jedem Zeitpunkt ohne größer Probleme in reines Mint-Studium welchseln können. Dafür hatte ich sogar gleich zwei Fachrichtungen zur Auswahl.

Müllerin
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Der Link ist derselbe wie oben schon unter dem Artikel. Aber ich finde außer wenigen Leuten vom Stifterverband keine Namen genannt. Die „Akteurinnen und Akteure“ fallen ja nicht vom Himmel, sondern sie werden ausgewählt, aber wonach? Liebt man bei solchen Dingen eigentlich die „heterogene“ Vielfalt der Meinungen, oder sucht man sich gezielt die Leute aus, die die „richtige“ Meinung vertreten, also die der Auftraggeber bzw. der Initiatoren?
Im übrigen: Solche „Akteurinnen und Akteure“ hat es jahrzehntelang immer mal wieder gegeben, ständig wurde auch tatsächlich am Lehramtsstudium herumgeschraubt, in 16 Bundesländern eine schwierige Sache. Man kann sich schon vorstellen, dass manche Länder den Ein-Fach-Lehrer einführen, während andere solche Lehrer dann nicht übernehmen wollen, weil das nicht den dortigen Vorschriften entspricht. Das wäre zumindest typisch.

Märchenonkel- maskiert
5 Monate zuvor

So eine Schnapsidee kann nur jemand haben, der von Schulorga keine Ahnung hat. Einzelne Kolleg:innen mit nur einem Fach kriegt man ja noch ins System als Stundenplaner, aber wenn die Mehrzahl nur in einem Fach eingesetzt werden kann- der blanke Horror bei der Unterrichtsverteilung. LuL mit Fakultas Sprachen korrigieren sich zu Tode, Musik- und Sportkolleg:innen kriegen Nervenzusammenbrüche, Politik/Sozialkunde oder Wahlpflichtfächer- da könnte eine Lehrkraft oft den Unterricht der ganzen Schule abdecken usw.
Und wenn es dann noch um Fachräume oder gekoppelten Unterricht geht (Kurse, Religion), dann klonen sich die Kolleg:innen mit sich selbst. Bei uns habe ich die beiden Kolleg:innen mit nur einem Fach (Musik, DaZ) und vollen Stellen fachfremd eingesetzt- auf deren Wunsch und aus purer Notwendigkeit. Und es gibt sicher noch andere Gründe.

ABER- Hauptsache ist ja wohl, irgendwie Leute ins System zu kriegem. Wie man die in der Schule einsetzt, da finden die Schulleitungen dann die intelligenten Lösungen vor Ort :-((

Müllerin
5 Monate zuvor

Merkwürdig ist aber, dass es in europäischen Nachbarländern den Ein-Fach-Lehrer durchaus gibt. Wie machen die das?

Märchenonkel
5 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

Keine Ahnung. War Stundenplaner in Deutschland.

potschemutschka
5 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

Vielleicht sollte man, statt theoretischer Studien, lieber einmal ein paar Leute in diese Länder schicken, die sich das in der Praxis anschauen und evtl. Ideen mitbringen, was davon bei uns machbar wäre. (so wie die finnischen Lehrerdelegationen damals in der DDR)

Angela
5 Monate zuvor

Und ich bewundere zwei Fächer Lehrer: wie schafft man so viel Information im Kopf zu behalten, sich immer zu verbessern und die Stunden vorzubereiten in verschiedenen Fächern?
ZB Mathe – interessante, nicht standarte Aufgaben für Interessenten suchen & vorbereiten, vielleicht für Olympiade zusammenzuarbeiten, Tests vorbereiten, überprüfen und Fehler besprechen… Wo findet man Zeit und Kraft für noch ein Fach?
Leidet das Niveau vom zweiten Fach nicht?
(Ich komme aus dem Land mit ein Fach Lehrern, habe mir überlegt, ob ich nicht in der Schule arbeiten würde, aber konnte mir nicht ausdenken, welches zweite Fach ich lernen könnte)

Wutbürger
5 Monate zuvor
Antwortet  Angela

Sie glauben, als Zweifachlehrer würden Sie nur zwei Fächer unterrichten? Zwei Fächer zu unterrichten ist doch inzwischen überhaupt nichts.
Nein, wenn Sie Physik können, dann können sie auch noch Mathe machen, dann sind es schon drei. Wenn dann noch der Techniklehrer krank wird, dann werden Sie feststellen, dass Physik = Mathe = Technik bedeutet und sie somit noch ein Fach unterrichten können.

Ich habe schon Kollegen mit sechs unterschiedlichen Fächern kennengelernt.

Natürlich wird dann trotzdem niemand auf Sie Rücksicht nehmen und Sie werden weiterhin Klassenlehreraufgaben und weitere Nebentätigkeiten übernehmen müssen.

Dil Uhlenspiegel
5 Monate zuvor

Der Lieblingssatz – ein Dialog in vertrauten Zeilen:

[Hamlet zum Schädel:]
Gleichzeitig schrecken die unzutreffenden Narrative und der Eindruck fehlender Entwicklungsmöglichkeiten und Karriereperspektiven potenzielle Lehrkräfte davon ab, diesen Beruf zu ergreifen.

[Schädel zu Hamlet:]
unzutreffende Narrative schrecken ab – Ts, ts, ts. Wer fabuliert denn so schlimm und frei erfunden herum?

[Hamlet zum Schädel:]
der Eindruck fehlender Entwicklungsmöglichkeiten und Karriereperspektiven – Der Eindruck? Der Eindruck. Der Eindruck?!

[Schädel zu Hamlet:]
potenzielle Lehrkräfte sind doch meist jüngere Menschen mit tausend Möglichkeiten und Angeboten, die sich informieren, nachdenken und nach Abwägung von input und output entscheiden. Aber, die, Kinder! –
Mir scheint, es herrscht die Denke vor,
dass man als Lehrkraft schon geboren
durch Schicksals feine Fäden
zum Job wohl hingezogen,
sich niemals nicht erst vorneweg
mit Berufes Wahrheit auseinandersetzt.
Sein oder Schein – oder Scheine? Das ist die Frage.

Und so ergreifst du den Beruf und DANN ER DICH, drum winsel nich‘!
[Hamlet glotzt. Schädel ab.]

Rainer Zufall
5 Monate zuvor

Ich bin erstmal dankbar, wenn jemand konkrete Überlegungen hegt und Vorschläge entwickelt.
Ist den die Karriereaussicht bei Lehrkräften im Ausland größer bzw. besser kommuniziert?

Was die Studiumsqualität betrifft, können alle ihr Liedchen singen, aber sind es nicht mehr die aktuellen Umstände (und mangelnde Zusagen der Politik), die Studierende abschrecken?

Honduraner
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Bestimmt kostete die Erstellung dieses Masterplans tausende Euro (die Sitzungen, die Reisekosten, die Sekretärinnen, das Material…………). Aber im Ergebnis ist nichts Neues herausgekommen. Wie so oft.

GriasDi
5 Monate zuvor

Zitat:
„Hochschullehrer, die angehende Lehrkräfte ausbilden, sollten dem Plan zufolge regelmäßig auch an Schulen unterrichten, so wie Mediziner, die Nachwuchs an der Uni ausbilden, ebenfalls praktisch tätig sind. “
Endlich mal ein vernünftiger Vorschlag. Dann gäbe es sicher auch nicht mehr so viele „Revolutionen“ wenn an den Unis der Praxisschock ankommt.

Pauker_In
5 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Schön wär’s.
Aber dann gründen die Unis ihre eigenen, mit Sonderrechten ausgerüsteten Spezialschulen, wie die Laborschule Bielefeld. So schmort man immer schön im eigenen Saft.

Müllerin
5 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Der Vorschlag Nr. 22 vom Stifterverband sieht die Einrichtung von mehr sog. Universitätsschulen nach dem Vorbild eben der Laborschule Bielefeld vor, am besten an jeder Hochschule. Der Vorschlag Nr. 23 bekräftigt das.

Wutbürger
5 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

Vom Regen in die Traufe also. Vielleicht wäre es ganz gut, berufsbegleitende Promotionen zu ermöglichen und so die Hochschullehre aus dem Lehrerpool zu bilden, ganz ohne „Universitätsschulen“. Es gibt ja schließlich auch keine Referendariatsschulen.
Echte Schulen, echte Lehrer als Ausbilder (mit Karrieremöglichkeiten).

Ich_bin_neu_hier
5 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

„Dann gäbe es sicher auch nicht mehr so viele „Revolutionen“ wenn an den Unis der Praxisschock ankommt.“ – Na ja, mindestens eine Revolution gäbe es dann schon noch – an der Uni!

Märchenonkel
5 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Ich kenne mind. 3 Unis, wo die Didaktik ausschließlich von Leuten ohne 2. Staatsexamen, geschweige denn Lehrerfahrung gelehrt wird. Teilweise von Fachwissenschaftlern anderer Fächer.

GriasDi
5 Monate zuvor
Antwortet  Märchenonkel

Dafür haben die aber die revolutionären Ideen

potschemutschka
5 Monate zuvor

Wie machen das eigentlich andere Länder mit den Ein-Fach-Lehrern. Ich habe hier schon öfter gelesen, dass zugewanderte L nicht in D unterrichten können, weil nur 1 Fach. Scheint also anderswo kein Problem , bzw. die Regel zu sein. Wie läuft es dort mit Stundenplanung, Vertretungsunterricht usw., was hier als Gegenargument gebracht wird? Was ist da anders?

Blau
5 Monate zuvor

Statt Geschichte der Pädagogik könnte man einfach mal zum Lehreralltag passende Pädagogik vermitteln. Erst in einer Fortbildung wurden mir verschiedene Arten des Umgangs mit regelverletzenden SuS vermittelt (eskalieren, deeskalieren usw.). Stattdessen kann ich berichten wie Piaget einen Hund konditioniert hat. Toll.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Pawlow war der mit dem Hund, Piaget mit der Intelligenz.
Ansonsten gebe ich Ihnen recht.

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