DORTMUND. Grundschulkinder attestieren ihren Lehrkräften keine ausreichend effiziente Klassenführung, fühlen sich aber in hohem Maße kognitiv aktiviert und nehmen ihre Lehrkräfte als unterstützend wahr. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund jetzt im Rahmen der IGLU-Studie ermittelt. Danach wird systematischen Diagnostikverfahren bei der Kompetenzermittlung im Durchschnitt eine eher geringe Bedeutung beigemessen und es werden in Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Staaten seltener Lesestrategien eingesetzt, die das Verständnis vertiefen.
Die Entwicklung der Lesekompetenz hängt von einer Reihe von Faktoren ab, die das Institut für Schulentwicklungsforschung im Rahmen der Tuesdays for Education auf Basis der repräsentativen IGLU-Daten in den Blick nimmt. Wie ist die Unterrichtsqualität des Leseunterrichts an Grundschulen in Deutschland? Wie verhält sich die Lesezeit in Deutschland im internationalen Vergleich? Wie erfolgt die Diagnostik der Lesekompetenz und welche Lesestrategien werden angewendet? Dabei zeigt sich, dass es in Deutschland ein hohes Entwicklungspotential der Rahmenbedingungen zur Verbesserung der Lesekompetenz gibt.
Grundschulkinder berichten Defizite bei Klassenführung, schätzen aber kognitive Aktivierung und konstruktive Unterstützung positiv ein: Eine effiziente Klassenführung ist für die Unterrichtsqualität von zentraler Bedeutung, da sie die Rahmenbedingung schafft, unter der das Lernen stattfindet. Hier geht es zentral um die Verabredung klar formulierter Regeln, den Umgang mit Störungen und effektives Zeitmanagment. „Vor diesem Hintergund ist es sehr bedenklich, dass gut 40 Prozent der Kinder die Qualität der Klassenführung, im Sinne einer ruhigen und strukturierten Lernumgebung, lediglich als ‚mittel‘ und etwa 25 Prozent diese sogar als ‚gering‘ einschätzen“, führt IGLU-Projektmitarbeiter Dr. Ruben Kleinkorres aus.
Das Sicherstellen eines ruhigen, fokussierten und geordneten Unterrichts solle deshalb stärker in den Fokus rücken. „Zwei weitere wichtige Dimensionen der Unterrichtsqualität, die kognitive Aktivierung und die konstruktive Unterstützung, werden allerdings mit 85.2 Prozent und 89.4 Prozent ‚hoher‘ Qualität deutlich besser bewertet“, ergänzt Kleinkorres.
„Kognitive Aktivierung“ beschreibt, dass Lerngegenstände inhaltlich klar und verständlich erklärt und erarbeitet werden, wobei individuelle Lernvoraussetzungen und Vorkenntnisse berücksichtigt werden. Maßnahmen der „konstruktiven Unterstützung“ dienen der Herstellung eines positiven und lernförderlichen Lernklimas. Dieser Aspekt der Unterrichtsqualität zeigt sich beispielsweise durch persönliche Zuwendung der Lehrkraft zu den Schülerinnen und Schülern und Feedback.
Tiefergehende Analysen ergaben hierbei, dass Jungen sich in geringerem Maße kognitiv aktiviert fühlen, die Lehrkraft als weniger unterstützend und die Klassenführung als weniger positiv wahrnehmen. Zudem verdeutlichte die tiefergehende Analyse, dass Schülerinnen und Schüler mit einer höheren Leistung im Lesekompetenztest die Klassenführung positiver wahrnahmen und ebenso die konstruktive Unterstützung.
Im internationalen Vergleich wird in Deutschland im Unterricht verhältnismäßig wenig gelesen – die Lesekompetenz wird kaum systematisch diagnostiziert: Die für das Lesen genutzte Zeit im Unterricht kann als quantitatives Maß für die Bedingungen des Leseunterrichts herangezogen werden. Die wöchentliche Unterrichts-Lesezeit liegt in Deutschland allerdings mit 141 Minuten deutlich unterhalb des Durchschnitts der EU- (194 Minuten) und OECD-Staaten (205 Minuten). Studien haben gezeigt, dass eine systematische Erhöhung der Lesezeit einen positiven Effekt auf die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern haben kann. „Wichtiger als die bloße Lesezeit sei aber, wie diese zur wirksamen Leseförderung genutzt werde“, erläutert Kleinkorres.
Eine zielgerichtete Förderung der Lesekompetenz setzt voraus, dass die Lesekompetenzstände in regelmäßigen Abständen systematisch erfasst werden. Allerdings wird nur rund ein Drittel der Schülerinnen und Schüler von Lehrkräften unterrichtet, die längere Tests als wichtiges Mittel zur Beurteilung der Lesekompetenz wertet. Die meisten Schülerinnen und Schüler werden von Lehrkräften unterrichtet, die dem Beantworten von Fragen im Unterricht – 80.6 Prozent – oder der Beobachtung der Schülerinnen und Schüler beim Arbeiten – 65.6 Prozent – viel Bedeutung beimessen. Immerhin noch gut die Hälfte der Lehrkräfte misst längerfristigen Projekten wie Lesetagebüchern viel Bedeutung zu.
Lesestrategien, die das Verständnis vertiefen, werden in Deutschland nur selten vermittelt: Das gezielte Üben von Lesestrategien unterstützt die Entwicklung des Leseverständnisses und bildet somit eine wichtige Säule eines guten Leseunterrichts. „Der überwiegende Teil der Lesestrategien wird in Deutschland seltener eingesetzt als im Durschnitt der EU-Teilnehmerstaaten und -regionen. Insbesondere Elaborationsstrategien, die dem vertieften Verständnis dienen, kommen in einem geringen Teil der vierten Klassen regelmäßig zum Einsatz“, führt Kleinkorres aus. Strategien systematischen Wortschatzerwerbs, des Dekodierens oder Gelegenheiten zur Entwicklung der Leseflüssigkeit wird im Unterricht in der vierten Klasse bei weniger als einem Viertel der Kinder täglich oder fast täglich dargeboten.
Im Unterricht von mehr als zwei Dritteln der Viertklässlerinnen und Viertklässlern werden jeden Tag oder fast jeden Tag die Strategien des lauten Vorlesens durch einzelne Schülerinnen und Schüler oder des leisen Lesens eingebunden. Bezüglich des leisen Lesens liegt Deutschland über dem Mittelwert der EU-Teilnehmerstaaten und -regionen. Lehrpersonen bieten demnach häufig Gelegenheiten an, Lesen zu üben, wobei das in der Forschung umstrittene Reihum-Lesen nach Angaben der Lehrkräfte nach wie vor häufig durchgeführt wird.
Hauptaussagen eines Textes zu benennen, kommt noch bei gut einem Drittel in Deutschland täglich oder fast täglich vor. Strategien zum selektiven oder orientierendem Lesen übt dagegen weniger als ein Zehntel der Viertklässlerinnen und Viertklässler jeden Tag oder fast jeden Tag. Die beiden letztgenannten Strategien werden im Durchschnitt der EU-Teilnehmerstaaten und -regionen signifikant häufiger eingesetzt.
Elaborationsstrategien dienen dazu, Textinhalte dauerhaft im Gedächtnis zu verankern, indem beispielsweise Begriffe geklärt, Fragen an den Text gestellt oder Schlussfolgerungen gezogen werden. Die betrachteten Elaborationsstrategien kommen insgesamt in wenigen Klassen regelmäßig zum Einsatz. Ihr eigenes Lesen zu kontrollieren (29.1 Prozent) oder ihr Verständnis mit Textbelegen zu stützen (20.2 Prozent) übt dabei noch nennenswerte Anteil der Viertklässlerinnen und Viertklässler täglich oder fast täglich. Bei wenigen Kindern werden jeden Tag oder fast jeden Tag Strategien des Abgleichs von Gelesenem mit anderen Inhalten (3.1 Prozent), das Ermitteln der Perspektive des Autors bzw. der Autorin (2.0 Prozent) oder das Erörtern von Stil und Struktur eines Textes (0.2 Prozent) geübt. Mit Ausnahme des Kontrollierens des eigenen Lesens liegt Deutschland für alle weiteren Elaborationsstrategien signifikant unter dem Durchschnittswert der EU-Teilnehmerstaaten und -regionen.
Leseunterricht birgt erhebliches Verbesserungspotential: „Insgesamt zeigt sich für Deutschland ein erhebliches Verbesserungspotential in den untersuchten Bereichen. Von besonderer Bedeutung ist eine systematische Diagnostik der Lesekompetenz, denn nur so können Lesekompetenzstände verlässlich erfasst und eine gezielte Förderung, sei es in Kleingruppen oder individuell, und auch unter Nutzung von Lesestrategien auf den Weg gebracht werden“, resümiert die Studienleiterin Professorin Nele McElvany, Geschäftsführende Direktorin des IFS.
Die Forschungsfragen wurden auf Basis der Daten von IGLU 2021 untersucht. Die Daten der Studie sind auf Ebene der Schülerinnen und Schüler repräsentativ für Deutschland sowie für die 65 teilnehmenden Staaten und Regionen. Die Stichprobe für Deutschland umfasst 4.611 Schülerinnen und Schüler und 252 Deutschlehrkräfte aus entsprechend vielen öffentlichen Grundschulen aus allen 16 Bundesländern. News4teachers
Hier lässt sich der Kurzbericht der Sonderauswertung herunterladen.
Interessant, dass die Anteile der Schülerschaft am geordneten oder ungeordneten Zusammensein eine bestenfalls untergeordnete Rolle spielt.
Interessant ist auch, dass Grundschüler das alles so detailliert bewerten können….
Studien, Leute! Frische Studien! Kommt und greift zu, solange sie noch heiß sind.
Effizientere Klassenführung gwünscht?
Dann das hier umsetzen (und entsprechende Punkte für Grundschulen anpassen): https://www.news4teachers.de/2022/12/nie-wieder-burnout-der-lehrerberuf-muss-zurueck-zu-seinen-wurzeln-dem-unterrichten-ein-news4teachers-leser-kommentiert/
Ansonsten:
Geliefert wie bestellt.
„Eine effiziente Klassenführung ist für die Unterrichtsqualität von zentraler Bedeutung, da sie die Rahmenbedingung schafft, unter der das Lernen stattfindet. Hier geht es zentral um die Verabredung klar formulierter Regeln, den Umgang mit Störungen und effektives Zeitmanagment.“
Trööt, schwere Realitätsübervereinfachung in Sektor 2 erkannt!
Lieber Dil,
Jepp, zur Strafe werden vom Raumkreuzer des Vogonenkampfschiffes die gesammelten Gedichte des befehlshabenden Kommandanten verlesen.
„Widerstand ist zwecklos“
Ja, diese Unruhe in den Klassen ist mir auch schon aufgefallen – woran könnte das nur liegen? Ach ja: an mir natürlich. Werde gleich mal ein paar Fortbildungen besuchen und Achtsamkeitsyoga machen.
Das Meiste liegt am Lehrer und seinem Agieren. Sie sollten Ihren Umgang mit der Unruhe kritisch hinterfragen. Jeder hat wohl eine andere Toleranz, was er an Unruhe erträgt, suchen Sie sich einen, der es damit so hält wie Sie und schauen Sie, wie der/die das hinbekommt. Es gibt ja diese Lehrer immer noch, die jede Klasse in den Griff bekommen, auch die, an der Sie verzweifeln!!
„Das Meiste liegt am Lehrer und seinem Agieren.“
Laut Hattie nicht: 50% macht der Schüler aus, 25% der Lehrer, 25% der ganze Rest.
„Sie sollten Ihren Umgang mit der Unruhe kritisch hinterfragen.“
Vielen Dank für den Tipp.
„Es gibt ja diese Lehrer immer noch, die jede Klasse in den Griff bekommen, auch die, an der Sie verzweifeln!!“
Was Sie alles wissen! Bock auf KuMi? Oder Bildungsforscher? Die brauchen immer welche, die ganz genau wissen, wie es geht und das auch anderen gerne unaufgefordert immer wieder erzählen.
Sie tun Ihrem Vorredner Unrecht.
Zwar ist die Lehrkraft nicht die Ursache der Unruhe, aber ihr Umgang damit ist letztlich entscheidend.
Das sagen auch die Hattie-Befunde: Von den Nicht-Schüler-Anteilen (50%) entfallen auf Lehrkräfte 30%, also 60% der aktuellen Einflussfaktoren. Schulleitung, Eltern und Peers können Sie aber nur schwer beeinflussen.
Ich habe oben ein 5′-Video verlinkt, vielleicht kann das zur Klärung beitragen.
Sehr häufig liegt die Unruhe an der Heterogenität und die damit verbundenen „Aufgaben“ der Lehrkräfte.
Man kann ja dann gern eine halbe Stelle machen, weil man an bestimmten Schulen /Tagen als LK sonst komplett durch wäre und bald leider an Burnout leidet.
Tipp für durch Heterogenität und die damit verbundene Unruhe total gestresste Kolleg*innen: Am besten man lässt die Kids sich selbst organisieren. Man selbst hat Ruhe und diejenigen, die das nicht hinkriegen, eben Pech.
Ja, das wollen wir nicht. Aber bitte auch keine „tollen“ Tipps, mit denen wir alle noch mehr gestresst werden! Danke!
Ganz genau.
Danke!!!1
Mir gehen diese Schlaumis dermaßen auf den Keks, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.
Früher sagte man dazu:
„Keine Haare am Sack – aber LaPaloma pfeifen!“
Mit anderen Worten, Sie wollen gerne Zustimmung, aber keinen Widerspruch. Sagen Sie das doch gleich. Schuld sind ja bekanntlich immer die anderen.
Es gibt tatsächlich Meinungen, mit denen ich mich mittlerweile nicht mehr auseinandersetzen will.
Und dazu gehört z.B. Ihre.
….und im Übrigen halte ich es zuweilen mit Klaus Hoffmann, der mal sehr schön sang:
„Ich bin zu müde, um höflich zu sein!“
Bitte keine tollen Tipps und dann bitte auch kein Gejammer? Könnte das der Kompromiss sein? Ich frag ja nur.
Als ob es Unruhe in Klassenzimmern erst seit der Zuwanderung geben würde.
? Habe ich das denn irgendwo behauptet?
Ja, wenn man davon ausgeht, dass Schüler keine Verantwortung für ihren Lernprozess haben – also absolut gar keine -, kann man so argumentieren. Eigenverantwortung 2024. Yeah.
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Der oder die Vorredner/in schrieb ja auch nur, dass Gründe für Störungen auch am jeweiligen Lehrer liegen, was man ja immer wieder daran merkt, dass verschiedene Lehrer in den gleichen Klassen ganz unterschiedlich zurecht kommen. Ist das falsch?
Es kommen LehrerInnen aber auch in den unterschiedlichen Stunden unterschiedlich zurecht – je nachdem, wo die Stunde liegt und was vorher passiert ist. Solange von der magischen Person fabuliert wird, die ins Klassenzimmer kommt und alle sofort ehrfürchtig schweigen, um dann konzentriert das Beste aus sich herauszuarbeiten und dann natürlich total entspannt und zufrieden sind, wird sich weder unser Ansehen verbessern (weil wer‘s anstrengend findet, hat‘s halt nicht…), noch wird sich das Tabu, über Probleme zu sprechen, auflösen. Vor allem bei älteren KollegInnen habe ich manchmal das Gefühl, dass die sich lieber hinter geschlossenen Türen terrorisieren lassen, als zuzugeben, dass sie Schwierigkeiten mit einer Klasse haben. Es müssen Lösungen her, die nichts mit einer „Persönlichkeitsveränderung“ der Lehrkraft zu tun haben. Das Mindset müsste sich zunächst dahin gehend verändern, dass das erzieherische Ziel so aussieht, dass eine Klasse auch unter der Führung einer total unerfahrenen Person händelbar bleibt. Das ist aber Sache der Schulgemeinschaft, nicht einer einzigen Klassenleitung. Schonmal im Voraus Glückwunsch an die, die das (vielleicht auch unter schwierigen Bedingungen, womöglich im Alleingang) hinbekommen haben – wer das von sich sagen kann, sollte seine Strategien unbedingt zur Unterstützung der anderen teilen… ohne abzuwerten oder zu eitel zu sein. Ein funktionierendes, einheitliches „Sanktionssystem“ (auch wenn es wirklich doof klingt), kann schon helfen. In meiner ersten Schule wusste ich, dass ich mir je nach Klasse den Unterricht sprenge, wenn ich unsere Maßnahmen anwende. Da wird dann gebettelt und geheult, teilweise kommt es zu aggressiven Ausbrüchen. Auch wenn der Zauber nach 10min vorbei ist, sind am Ende alle runter mit den Nerven. Ändern tut sich für die betroffene Person nichts. Vielleicht muss man sich da an den aktuellen Erziehungsstil der Eltern anpassen – häufig mehr Vertrauen, mehr Spielraum, weniger Angst, dadurch auch oft weniger Respekt und Hemmungen.
Es können auch Andere von Lehrkräften berichten, die das richtig gut hin und jede dort zugeteilte Klasse gut in den Griff bekommen haben, dann ist es nicht eitel:
Ich kenne da Lehrer*innen, die empathisch aber konsequent, authentisch ehrlich und menschenwertschätzend, es geschafft haben, dass die Klasse sich gesehen und wertgeschätzt fühlte und sie dadurch als Vorbild und Autorität annehmen wollten.
Nö, keine Interesse. Vllt. sollten alle Theoretiker ihre Ideen in der Realität für mind. 5 Jahre ausprobieren. Dann reden wir!
Ich kenne mindestens drei Klassen, aus denen sie (die Theoretiker und Besserwisser) alle schreiend rausrennen….
Nee, fünf Klassen.
Na, wer traut sich?
Nach meiner Erinnerung bezogen sich die Daten von Hattie auf gelingenden Unterricht, nicht auf misslingenden Unterricht. Das ist tatsächlich nicht das Gleiche.
Ihr Vorredner gab Ihnen Impulse zum Nachdenken. Sie wollen das aber nicht hören. Dann müssen Sie damit weiter leben, wie es bei Ihnen zugeht. Das ist alles.
Es ging um Lernerfolg und welche Faktoren dazu beitragen. Schüler = 50%, Lehrer = 25%. Ende.
Dafür hätten wir gerne eine Quelle. Herzliche Grüße Die Redaktion
Zum Beispiel hier:
„Herr Meyer, von Hattie haben wir gelernt, dass der Lehrer für den Bildungserfolg der Schüler entscheidend ist. Die Schüler sind also entlastet?
Hilbert Meyer: Nein, mit Sicherheit nicht. Hatties Buch wird in Deutschland gern auf das Schlagwort „Auf den Lehrer kommt es an“ verkürzt. Hattie nennt an anderer Stelle Prozentwerte. Demnach werden durchschnittlich 50 Prozent des Lernerfolgs durch die Schüler selbst bestimmt, durch ihre Motivation und Vorkenntnisse etwa. 30 Prozent sind abhängig von der Lehrperson und nur 5 Prozent von den schulischen Rahmenbedingungen. Demnach müsste es heißen „Auf den Schüler kommt es an“. Die Schüler sind also in keiner Weise entlastet. Hattie sagt ihnen: „Ihr selbst habt den entscheidenden Anteil an eurem Lernerfolg“. Und ein guter Lehrer hilft den Schülern, sich darum zu kümmern. Ein Grundprinzip der Didaktik lautet: Lehren und Lernen gehören immer zusammen. Das ist auch eine klare Warnung an alle, die „Bildung“ auf selbstreguliertes Lernen beschränken wollen.“
https://bildungsklick.de/schule/detail/es-muesste-heissen-auf-den-schueler-kommt-es-an
Oder hier:
„Dass sich nicht vorschnell Schlüsse aus diesem Ranking ziehen lassen, darauf hat Klaus Zierer bereits vor Erscheinen der deutschen Übersetzung hingewiesen. Das Ranking erfordere eine „differenzierte Betrachtung der Ergebnisse“, schrieb er in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 15. März. „Seine vorwiegend angloamerikanischen Ergebnisse lassen sich nur mit Vorsicht auf das deutsche Bildungssystem übertragen“, so Zierer, der vor einer vereinfachenden Hattie-Rezeption warnt: Parolen wie „Der Lehrer ist das Wichtigste“ überforderten die Lehrer. „Und sie sind falsch, weil nicht der Lehrer der wichtigste Faktor ist, sondern der Schüler selbst.“
https://uol.de/aktuelles/artikel/mit-den-augen-der-schueler-340
Danke. Herzliche Grüße Die Redaktion
Auch ich danke. Damit haben Sie selbst bewiesen, dass Ihre Replik auf … Moment … @ Hinter den Kulissen … ja am Thema vorbei geht. Ihre 50% beziehen sich darauf, was den Lernerfolg ausmacht, also zu 50% die Schüler. @HdK schrieb, wer an verantwortlich ist, wenn es zu Unterrichtsstörungen kommt und meinte, das läge meist am Lehrer (der das zulässt bzw. nicht in den Griff bekommt).
Das sind ja nun wirklich zwei verschiedene Paar Schuh‘.
Ich denke, hier kann sich jeder sein Urteil bilden. Schönen Abend noch.
10 Daumen hoch. 🙂
Danke!!!
@ Lera, wirkt irgendwie ziemlich zickig, diese Reaktion. :-O
Wo unterrichten Sie denn wie viele Stunden?
@Kohlrabi: wirkt irgendwie ziemlich unsachlich und persönlich angreifend, ihr Kommentar.
Vertippt? Sie meinten der/die @Lera, vermute ich.
Lera schrieb: … Was Sie alles wissen! Bock auf KuMi? Oder Bildungsforscher? Die brauchen immer welche, die ganz genau wissen, wie es geht und das auch anderen gerne unaufgefordert immer wieder erzählen.
Das ist nicht zickig, das wäre sogar sehr hilfreich, wenn dadurch kompetente Leute in die entsprechenden Positionen gelangen.
Faules Gemüse… 😉
Wenn Sie das zickig nennen …..
Klingt für mich tatsächlich anders.
Man, man man… Bitte nicht aus dem hohen Sattel fallen!
Trööt, wiederum schwere Realitätsübervereinfachung erkannt.
Hmhm, die unterschiedliche Lärmtoleranz ist vermutlich auch ein Grund, weshalb beispielsweise a l l e ehemaligen Haupt- und Realschullehrkräfte ihre 40 Jahre geschafft haben.
Nur heute klappt das nicht. Fehlt uns die Toleranz?
ODER IST ES EINFACH WAHNSINNIG LAUT UND UNRUHIG?
Eine Klasse super laut, die andere leise.
Lehrkraft identisch.
Ich habe hinterfragt – …. Welche Antwort finden Sie?
60% sind ja auch mit der (fehlenden) Klassenführung ganz zufrieden …
Psssst! Bitte bloß nicht die häuslichen Erziehungsdefizite erwähnen! Das kostet Wähler!
Allerdings fühlen sich laut dieser Studie die starken Schüler weniger gestört, empfinden die Lehrer kompetenter und sich kognitiv mehr gefördert….
Behaupten hier nicht immer alle, die starken Schüler seien die großen Verlierer und Vernachlässigten?
Wurden die dazu schonmal nicht-suggestiv befragt?
Kinder wollen auch gerne ihren Eltern gefallen und wenn diese unbedingt glauben wollen, dass man kognitiv unterfordert ist und man dann evtl auch noch einen Buhmann für eventuelle Verhaltenskrativitäten bei einem selbst dadurch finden kann…
Wer bemängelt die Klassenführung? Grundschüler müssten vermutlich sehr konkret und damit auch suggestiv befragt werden. Grundschülern ist doch gar nicht bewusst, dass eine Klasse geführt wird, und dies mit Arbeit verbunden ist, Eltern und auch Schulbürokraten auch nicht unbedingt.
Ansonsten ist es wie immer: Die Arbeit wird unmöglich gemacht, und dann wird bemängelt, dass es nicht klappt.
Leider führt das Besprechen von Regeln nicht dazu, dass diese von allen eingehalten werden. Dieses Phänomen findet man auch außerhalb von Schulen wieder.
Aber irgendwelche Dummschwafler verdienen Geld mit solchen „Erkenntnissen“.
Ich erlebe immer wieder nach einer „ruhigen Stunde“, dass Kinder zu mir kommen und sagen, heute habe es Spaß gemacht. Ich denke, wieso Spaß, wir haben nur konzentriert gearbeitet und nichts Besonderes gemacht. Grundschulkinder können es vielleicht nicht so genau ausdrücken, aber sie haben ein Gespür dafür, dass es auch mal eine Stunde gab, in der es nicht drunter und drüber ging. Es sind meist die Ruhigen, die sich gegen die Lauten alleine nicht zur Wehr setzen können (oder trauen).
Ein Drittklässler sagte mal zu seiner Mutter, er freue sich, dass ich neue/r Klassenlehrer/in werde. Ich wäre die/der einzige, die die Klasse im Griff hat. Ein Drittklässler sagte das!
Klassenführung beinhaltet ein bisschen mehr, als die Frage der Lautstärke. Ich bin durchaus Ihrer Meinung, dass man als Lehrkraft für Ruhe sorgen muss. Ich tue das schon aus Selbstzweck, ich würde ja sonst kirre werden nach 6 Stunden (trifft bei verhaltensauffälligen Kindern und deren Eltern nicht auf Gegenliebe, die würden mir mit Sicherheit eine ganz schlechte Klassenkeitung bescheinigen).Aber, wenn Sie der/die Einzige sind, der/die diese Klasse „im Griff hat“, liegt das dann daran, dass Sie die einzige fähige Lehrkraft in Ihrem Kollegium sind oder könnte es vielleicht auch etwas mit den Schüler/innen dieser Klasse zu tun haben?
Seltsame Frage: Wenn 5 Lehrer in einer Klasse arbeiten und 1 Lehrer hat die Kinder im Griff und 4 andere nicht, dann könnte es Ihrer Meinung etwas mit den Kindern dieser Klasse zu tun haben, aber es könnte nichts mit den Lehrern zu tun haben?
Zumal wenn bestimmte Lehrer in jeder Klasse massive Probleme haben? Was dann? Dann hat das mit all diesen Kindern zu tun, aber nichts mit dem Lehrer?
Das kann man interpretieren, wie man möchte:
1. Die Lehrkraft charismatisch, talentiert, geeignet und gut ausgebildet… Die anderen nicht.
2. Die Lehrkraft schüchtert die Kinder ein. Nach einer Stunde mit viel Druck folgt ein Ausflipper bei den anderen.
3. Die Grunderziehung stimmt nicht. Die Kinder erwarten sehr spezielle Maßnahmen und Methoden, um sich auf den Unterricht einlassen zu wollen/können. Sie sind unter-/überfordert, sobald sich etwas ändert.
Dann gibt es noch Faktoren wie
– sind alle der betroffenen Lehrkräfte auf dem gleichen Stand?
– wer arbeitet wie oft/lange an der Schule/in der Klasse.
– welche Fächer werden unterrichtet?
– wo liegen die Stunden?
Eventuell kommen noch andere Faktoren dazu.
Punkt 4: Diese Lehrkraft überschätzt sich selbst.
Danke!!
Ist doch Klasse, dass Sie die Klasse „so gut im Griff haben“ (was auch immer das genau bedeutet). Als Schulleitung würde ich Ihnen zuerst mal die Aufgabe erteilen, den in Ihren Augen versagenden Kollegen Ihre Methoden zu verraten, auf das alle von Ihren Fähigkeiten profitieren. Und natürlich wären Sie mein Spezialist für schwierige Klassen und würden vorzugsweise dort eingesetzt, auf dass diese Klassen lammfromm und Für alle Kollegen gut händelbar werden. Win-Win für alle: Sie haben die Genugtuung, der Superlehrer zu sein, Ihre Kollegen sind raus aus den schwierigen Klassen, und die Kids profitieren davon.
Nein – da muss eine Teamsitzung her und es müssen auch geeignete Maßnahmen bei Störungen vereinart eerden.
Klassenführung muss eine Gesamtleistung sein, kein Einzelkämpfertum.
Jemand schrieb weiter oben, dass sich ältere Kollegen oft nicht trauen, zuzugeben, dass sie nicht klarkommen – aus welchem Grund auch immer.
Bei den Jungkollegen ist das aber auch der Fall.
Niemand gibt zu, dass es Schwierigkeiten gibt.
Lehrertum muss Teamwork werden.
Man Riesenzwerg, ich hab echt überlegt, ob ich Sarkasmus off dahinter schreibe…
… und? Überlegung beendet? 😉
Die erfolgreichen Lehrerinnen und Lehrer, die ich kenne, schieben ihren Erfolg gerne auf Zufälle und zufällig liebe Klassen…. Sie fürchten wohl Reaktionen, wie diese hier! Wird also nichts mit Abgucken.
Ich gehe davon aus, dass das an den Eltern liegt. Die helikoptern nämlich. Oder alternativ: kümmern sich nicht um die Kinder. Und nerven oder alternativ: sind nicht zu erreichen. Und sind karrieregeil oder alternativ: arbeitsscheu. Und abgesehen davon haben sie eh von nichts ne Ahnung. Und von Schule, Bildung und Unterricht sowieso nicht.
Jetzt ohne Zynismus: können wir uns darauf einigen, dass es sie gibt, die unterirdisch schlechten Lehrer, die trotz langem Studium, Referendariat und vielen Jahren Erfahung einfach unfähig sind.
Jeder kennt so einen Deppen. Und meist haben diese die Klassen nicht im Griff. Und in der Regel sind das auch nicht die, die sich durch Engagement, Motivation oder auffällige Präsenz hervortuen.
„Eine effiziente Klassenführung ist für die Unterrichtsqualität von zentraler Bedeutung, da sie die Rahmenbedingung schafft, unter der das Lernen stattfindet.“
Ich meine, das ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich kleingeredet und geringgeschätzt worden. Ich erlebe viele, wirklich viele, also die meisten Kollegen als hilflos gegenüber massiven Unterrichtsstörungen bzw. mit untauglichen Mitteln und vor allem inkonsequent agierend. Ja, die machen was, aber es nützt nichts. Benimmregeln prangen überall an den Wänden, aber sie werden täglich und stündlich mit den Füßen getreten.
Es gibt auch die wenigen anderen Kollegen, die jede Klasse in den Griff bekommen. Die sind aber heutzutage eher als schlecht angesehen. Dabei ist eine vernünftige Arbeitsatmosphäre die Grundvoraussetzung, dass Lernen stattfinden kann.
„Ich meine, das ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich kleingeredet und geringgeschätzt worden.“
Auf welchem Planeten war das?
„Ich erlebe viele, wirklich viele, also die meisten Kollegen als hilflos gegenüber massiven Unterrichtsstörungen bzw. mit untauglichen Mitteln und vor allem inkonsequent agierend.“
Alles Trottel.
„Es gibt auch die wenigen anderen Kollegen, die jede Klasse in den Griff bekommen.“
Erleuchten Sie uns: Wie machen die das konkret? Und jetzt bitte keine Allgemeinplätzchen von wegen Konsequenz, Empathie, Beziehung und so.
Nein, das sind nicht alles Trottel.
Aber deren Ausbildung hat ihnen zu wenig Expertise in dieser Frage mitgegeben.
Das evtl. nachzuholen – könnte eine Perspektive sein.
https://www.eltern-lehrer-fragen.de/FortbildungBeratung/
Ein bisschen witzig finde ich ja, wenn jemand Antworten einfordert und gleich bestimmte Antworten ausschließt. Welche Antworten dürfen es denn dann sein? Die, die Ihnen gefallen? Dann liefern Sie sie doch am besten gleich mit.
Wissen warum ich an der Stelle von „Hinter den Kulissen“ keine Lust hätte, Ihnen zu antworten: Sie signalisieren mit jedem Ihrer eigenen Sätze, dass Sie keinerlei Interesse an einer Diskussion haben, sondern nur Aggression und Sarkasmus loswerden wollen oder müssen
Ja, das finde ich auch. Wie man sagt, getretene Hunde bellen oder war er Stich in ein Wespennest. @Lera will nur ihren/seinen Frust los werden und beißt um sich, wenn jemand diesen Frust nicht teilt. Sprich, er oder sie will gar nicht wissen, woran es liegen könnte und was man dagegen tun könnte und wie andere es schaffen, @Lera will einfach so bleiben, wie er/sie ist und alles so weiter machen und von uns nur Trost und unser Mitleid bekommen, wie schlimm alles ist. Ok, @Lera, du tust mir leid, du hast es schwer. Vielleicht doch besser kündigen?
Ich bezweifel (auch angesichts seiner sonstigen Beiträge), dass Sie @Lera korrekt einschätzen (auch weil ja bereits sein Satkasmus/Zynismus nicht tealisiert wurde, s.vie „Trottel“-Bemeekumg) und halte diese despektierlichen Reaktionen entsprechend für unangemessen; m.E. ist seine Kritik eine Kritik an den polit. und (infolgedessen) schulspezifischen Rahmenbedingungen, die ein Gros der Maßnahmen zur effiziente(re)n Klassenführung unterminieren resp. – falls Sie überhaupt möglich sind – regelmäßig (u.U. gar i.d.R.) ein Maß an Arbeit, ja Selbstaufopferung verlangen (was schlichtweg nicht verlangbar ist), das früher in der Art und Intensität nicht erforderlich war, das immer mehr und mehr zunimmt (u.a. weil das Schülerklientel immer komplizierter wird, immerleistungs-heterogener und verhaltens… -kreativer, d.h. mmer weniger an basalen Sozialkompetenzen etc. von Haus aus mitbringt, wir gleichzeitig immer weniger effiziente Erziehungs-/Ordnungs-/Sanktionsmaßnahmen haben, immer mehr andere Aufg. übernehmen müssen, die unsere Kräfte bündeln etc.), so dass die ohnehin bereits konplett überbordende Gefahr von Burnout und Co. immer und immer weiter steigt (s. auch meinen Ausgangsbeitrag hier), während Teil dieser Probleme durchaus ist, dann dennoch dem Einzellehrer die maßgebliche Verantwortung für diese Verschlechterung der Situation, deutlich erkennbar auch an entsprechenden Klassenklimata, aufzubürden… denn genau so könnte es verstanden werden, wenn quasi(!) die Rede davon ist, dass Kern der Problematik emementsorechender Klassenklimata einzig sei, dass Kehrer in ihrer „Ausbildung […] zu wenig Expertise in dieser Frage mitgegeben“, wenn doch die Praxis die Theorie frisst ind bereits der Metarahmen eine auch nur ansatzweise Umsetzung der Theorie verhindert.
Vielen Dank für diese – wie immer punktgenaue – Präzisierung.
Gerne. 🙂
Und:
– realisiert
– die
– „Trottel“-Bemerkung
etc.
Und natürlich: die Schülerklientel!
Danke für die Ehrlichkeit! 🙂 Kamele, die sich mit viel zu viel Gepäck durch die lebensbedrohliche Wüste schleppen und trotzdem noch halbwegs die Ladung/ Güter lebend abliefern, auch noch für das heiß- trockene Klima verantwortlich machen… … ich ,,mag“ solche Leute…NICHT.
Lera hat sich beklagt, wie es bei ihm/ihr im Unterricht zugeht. Die Psychologie kennt seine/ihre Reaktion nur zu gut: Die Erfolge meiner Arbeit liegen an mir; die Misserfolge liegen an den Umständen.
Da hat jemand gewagt, anzudeuten, dass man selbst vielleicht etwas an sich ändern müsste und hat eine beleidigte Schimpfkanonade zurückerhalten.
Schon Ihr erster Satz ist falsch… ist vielleicht auch ein grundsätzliches Problem.
Und Westentaschenpsychologie, insb. bezogen auf den gegenständlichen Kommentar von @Lera, verfängt schonmal gar nicht. Was Sie als „beleidig[t]“ fehlinterpretieren, das ist Sarkasmus/Zynismus ggü. der Ignoranz, die unterste Instanz könnte noch etwas bewirken, wenn sie alle anderen Instanzen, insb. die darüber, unterminieren: s. auch Ihr Kommentar unten, dass bei Ihnen(!) das elterliche Einverständnis für ein Nachsitzen nicht notwendig sei und es sich Ihnen offenbar entzieht, dass eine Mehrheit diesbzgl. abdere Erfahrungen hat, aich was die Effizienz einer solchen Maßnahme heute betrifft (was nur eine von unzähligen Hürden darstellt, weshalb es sich verbietet, hier einfach ein Versagen des Einzellehrers zu attestierenm).
Was für eine realitätsfremde Diskussion.
So interpretiere ich QLeras Aussagen auch.
LehrerInnen und Eltern in Norddeutschland können an der Umfrage des NDR zum stetig wachsenden Unterrichtsausfall teilnehmen. Spoiler: Infekte reduzieren ist nicht als Option vorgesehen, aber Kommentare willkommen.
Fragestellungen sind schon aufschlussreich formuliert, klingt ganz so als würde das Problem gerade ziemlich anschwellen. Tja, ich hätte da so eine Idee warum, aber das will ganz Deutschland aktuell lieber verdrängen. (Ganz Deutschland? Nein. Eine kleine Schar von unbeugsamen Maskenträgern weigert sich, an der Normalitätssimulation teilzunehmen.)
https://www.ndr.de/ndrfragt/Umfrage-Schule-ohne-Lehrer,umfrage1400.html
Bei der Frage, welche Dinge wie sehr für problematisch gehalten werden, stehen „inkompetente Lehrkräfte“ übrigens an erster Stelle der Liste …. Schön, dass mal wieder jeder die Kompetenz von LK einschätzen kann.
Sehr tendenziöse und manipulative Befragung …
Ein Vorwurf, den wir gerne belegt hätten… Herzliche Grüße Die Redaktion
Kann also nichts und niemand die Kompetenz von Lehrkräften einschätzen? Sind also alle Lehrkräfte gleich gut? Also eigentlich super?
Sie auf jeden Fall….für mich würde ich das mit realistischen Fragezeichen versehen.
Ich kenne meine Schwächen nach über 30 Jahren im Beruf ganz gut … muss mir aber z.B. im Gespräch mit unserem „Digitalisierungsbeauftragten“, der inkl Ref-Dienst noch keine 5 Jahre vorzuweisen hat, anhören, dass die SuS im Unterricht auf ihren iPads unterrichtsfremd gerumdaddeln, weil „mein Unterricht zu schlecht ist – und die SuS quasi in Notwehr auf andere Tätigkeiten ausweichen (müssen)“
Da macht die fachliche Auseinandersetzung richtig Freude!!
Doch!
Ich kann das!
Nach Ihren Kommentaren sind Sie der Beste!
Ob das nun im Umkehrschluss, wir anderen seien alle sehr viel mehr oder nur ganz wenig inkompetent, weiß ich nicht.
Ich bin ein Mensch und kein Chamäleon.
Mit einer Klasse habe ich massive Probleme, wenn ich nicht mache, was sie wollen.
Es ist völlig unabhängig, ob es um das Thema oder die Art der Darbietung geht.
Das äußerten sie jedes Mal, wenn ich (sinngemäß) sagte: „Mensch, letzte Stunde war doch so gut. Was ist denn heute los?“
„Da haben Sie das gemacht, was wir wollten!“
Klassenstufe 6.
Und – so läuft das auch bei den anderen Kollegen, inkl. Klassenleitung.
Nur bei der Schulleitung klappt es überwiegend.
Es grüßt der Verbund der Trottel durch den Obertrottel
Geil auch, dass viele echte Probleme bei den Antwortmöglichkeiten gar nicht vorkommen (fehlende Erziehungsmittel, Heterogenität, Leistungskultur), die politischen Feigenblätter dafür prominent und mehrfach (jetzt kreuz es doch bitte endlich mal an: Corona, Digitalisierung).
Wohl eher Lockdown als die Krankheit selbst, deren anhaltende gesellschaftliche Auswirkungen kaum jemand näher betrachten möchte. Aber ansonsten volle Zustimmung, fühlte mich geradezu bedrängt (und habe mich häufig enthalten).
Für welches Bundesland sprechen Sie? Welche Erziehungsmittel fehlen dort? Für Berlin kann ich sagen, dass alles da ist, was man braucht, ob nun Erziehungsmittel oder Ordnungsmaßnahmen. Nur ein Bruchteil davon wird angewendet. Meistens erschöpft es sich in Mitteilungen an die Eltern, Rauswurf aus dem Klassenraum und einem Tadel. Es gibt aber mehr. Bei uns ist alles da.
„Nur ein Bruchteil davon wird angewendet.“
Sie haben das diesbzgl. Problem erfasst… denn die konsequente Anwendung ist mit diversen zunehmenden Hürden und Bürden polit. und (infolgedessen) schulspezifischer Art versehen, die die Anwendung zunehmend erodieren lassen, u.a. Druck der Eltern, dem man sich beugt; entsprechende Agenden u./o. Konfliktvermeidungen der Dienstherren; bürokratische Vorgaben und drohende Konsequenzen, die mit der zunehmenden Überlastung der Lehrer kollidieren – ein Bsp.: Bereits jmd. nachsitzen zu lassen – nach Zustimmung durch die Eltern(!) – ist heutzutage mit mehr Nachteilen für den sanktionierenden Lehrer besetzt, als es eine nennenswerte Wirkung zeitigt, man bestraft sich quasi selbst.
Stimmt nicht. Vielleicht ist das Ihr Problem. Eltern müssen dem Nacharbeiten nicht zustimmen! Eltern müssen darüber (nachweislich) informiert sein. Es geht einfach nur darum, dass Eltern wissen, ihr Kind kommt heute später nach Hause als laut regulärem Plan.
Welche Nachteile hat das Nacharbeiten bei Ihnen für den Lehrer? Man muss nicht mal selbst dabei sein (bei uns).
Das sind alles Ausreden, um etwas nicht machen zu müssen, worauf man keine Lust, aber man könnte !!!!!!!!
Wieso muss man selber nicht da sein? Bei uns ist Nachsitzen eine Selbstbestrafung.
Sie können die Kinder in Klassen setzen, die noch Unterricht haben, wenn die Klasse dieses Kindes schon Schluss hat. Alles eine Frage der Organisation und Kollegialität.
Nach der siebten Stunde gibt es keinen Unterricht mehr.
Bei uns an drei Tagen der Fall.
Und an den beiden anderen Tagen gibt es nach der sechsten Stunde keinen Unterricht mehr.
Bin für Vorschläge offen.
Abgesehen davon, dass es gar nicht um meine individuelle Situation geht (und ich diese auch mit keiner Silbe erwähnt gabe): Stimmt doch… und jetzt?
Bei uns müssen die Eltern zustimmen, wie auch an unzähligen anderen Schulen, ich mag gar behaupten, wie bundesweit beim Gros der Schulen.
Welche Nachteile? Mal so, mal so, insb. der Verlust von allerlei offensichtlichen Ressourcen, wie ich hier im Thread bereits hinteichend erläutert habe. Irgendwann ist das Fass voll.
Sie haben übrigens noch ein paar Dutzend Ausrufezeichen und etwas mehr Plenking vergessen, damit Ihr Einwand noch… ‚überzeugender‘ wird.
„Ausreden“… meine Güte, arbeiten Sie wirklich in der einen Schule hierzulande in der das alles klappt und glauben, das gilt für ganz Deutschland? Kommen Sie mal von Ihrem hohen Ross runter. Ressourcen sind begrenzt und niemand ist gezwungen, altruistisch über seine Kapazitäten hinaus zu arbeiten. Das ist doch der Kern des Ganzen (s. mein Aisgangsbeitrag ganz oben).
Eltern müssen einem Nachsitzen (es gibt eigentlich nur das Nacharbeiten) nicht zustimmen. Für welches Bundesland reden Sie? (falls Sie an einem ernsthaften Austausch dazu interessiert sind)
Bei uns (schulintern) schon, wie auch in unzähligen anderen Schulen, die insb. SL-seitig möglichst Konfliktvermeidung praktizieren.
In welcher Blase leben/ arbeiten Sie eigentlich??? Grundschule kann es schon `mal nicht sein.
Alles toll. Und wie reagieren Sie, wenn die SuS nicht zum angeordneten Nachsitzen erscheinen, sondern einfach nach Hause gehen? Mit den Worten: „Meine Eltern stehen da voll hinter mir!“? Klar, Sie können dann mit der VV Schulschwänzen etc. anfangen, aber was soll das bringen? Eintrag in die Schülerakte? Zuführung des Schülers zum Nachsitzen durch die Polizei? Das Spiel (Zuführung bei massivem Schulschwänzen) hab ich durch – vergessen Sie es! Null Unterstützung durch Schul-, Jugend- und Ordnungsamt. Die sehen das alle viel entspannter.
So die Theorie – die Praxis sieht anders aus.
Da gibt es dann nämlich die schriftliche Nachricht, dass das Kind zum Arzt muss.
Ein Attest oder eine Bescheinigung wird eingefordert, aber nicht mitgebracht, weil „man das vergessen hat“.
Zumindest machen das viele unserer Eltern so.
Das zeigt m.E. sehr deutlich, wer (auch) zu Hause „die Hosen an hat“.
„Für Berlin kann ich sagen, dass alles da ist, was man braucht, ob nun Erziehungsmittel oder Ordnungsmaßnahmen. Nur ein Bruchteil davon wird angewendet.“
Ja, finde den Fehler… es wird wohl Gründe haben, warum die Maßnahmen kaum Anwendung finden, zum Beispiel, dass sie weder effektiv noch effizient sind, sprich viel Arbeit machen und wenn überhaupt viel zu spät ein ganz bisschen Konsequenz hinten raus kommt.
Es geht bei Ihnen wieder am Problem vorbei und es wird somit sichtbar, worin Ihr eigener Anteil an Ihren Unterrichtsproblemen liegt. Die Sanktionsmöglichkeiten machen zu viel Arbeit. Darauf haben Sie keinen Bock.
Schauen Sie ins Schulgesetz, was alles möglich ist. Was davon ist weder effektiv noch effizient (und was soll da eigentlich der Unterschied zwischen sein)?
Spoiler: Jedes Bundesland ,,pflegt“ sein eigenes Schulgesetz.
In RLP dürfen Sie keinen Schüler aus dem Unterricht werfen, da Sie sonst Ihre Aufsichtspflicht verletzen. Verhaltensnoten wurden abgeschafft, zumindest an der Gesamtschule. Sitzenbleiben kann man hier auch nicht, erst nach Klasse 9. Und ja, Nachsitzen geht nur mit Absprache der Eltern und ja, Sie müssen den Schüler dann selbst beaufsichtigen, weil kein Kollege Lust hat, sich seinen Unterricht sprengen zu lassen. Die einzige Maßnahme gegen Schulabstinenzler ist ein Tag Schulausschluss. Finde den Fehler! Wir haben hier gar keine Maßnahmen, die wir anwenden könnten bei Disziplinproblemen.
Habe ich jetzt das pädagogische Ideal richtig verstanden: Selbstbestimmtes Lernen und deutliche Führung?
Das Goldene Kalb ’selbstbestimmtes Lernen‘ wird noch scheinwahrend mitgenannt.
Tatsächlich ist erfolgreiches Lernen sowohl hochgradig (lernförderlich) lehrergesteuert wie auch (kognitiv) schüleraktivierend.
Ist das nicht der „autoritative Erziehungsstil“, vielfach als der beste angesehen, Fördern und Fordern oder „liebevolle Strenge“. Lesen Sie mal nach.
„Liebevolle Strenge“ – wie definiert man das? Die anderen, von Ihnen genannten Begriffe, sind mir klar.
„liebevolle Strenge“ ist für mich ein Synonym für den „autoritativen Erziehungsstil“. Sie schrieben ja, der sei Ihnen klar.
Okay, dann ist es klar. Ich hatte befürchtet, sie meinten statt autoritativ autoritär. Mein Fehler, habe nicht gründlich gelesen.
Habe ich. Scheint mir aber etwas anderes zu sein.
Sehr schön. Herr Kretschmann würde den Lehrkräften wohl zu wenig Willen zur Ruhe bekunden…
Die Ergebnisse nehme ich durchaus ernst, allerdings sehe ich bereits Schwierigkeiten, wenn die Kinder nicht über eine angemessene Lesegeschwindigkeit verfügen, die vertiefenden Strategien anzuwenden. Die Texte im Lehrwerk sind ja quasi vorgegeben
Welche Klassenführung?
https://www.news4teachers.de/2024/01/vnl-ueber-ein-drittel-der-ausgeschriebenen-lehrer-stellen-sind-noch-vakant/
Das ist seit über 10 Jahren so, wo Lehrkräfte fehlen, wird auch die Klassenleitung fehlen.
Fehlen nicht gerade in Grundschulen besonders viele, welche die Lehrer und Lehrerinnen führen (Schulleitung genannt)? Vielleicht sollte man mal eine Umfrage machen.
Wenn die Schulleitung in der GS fehlt, übernehmen die Kolleginnen diese Aufgaben eben auch noch zusätzlich zu den anderen Aufgaben.
Die Arbeitszeit wird nicht erhoben, Entlastungen fehlen …
… und die Klasse der SL braucht dann auch noch eine Klassenleitung, die Vertretung muss dann irgendwie aus dem Kollegium kommen.
Dadurch ergeben sich jede Menge Wechsel, Behelfslösungen auch über längere Zeit.
Wieder einmal frage ich mich, warum dies bei den Studien nicht erhoben wird:
War in den letzten 5 Jahren die SL-Stelle vakant?
War die Unterrichtsversorgung in den letzten 5 Jahren unter 100%/ unter 90%/ unter 80 % oder noch geringer?
Musste die Schule in den letzten 5 Jahren um eine Erhöhung des Vertretungsbudgets bitten, um mit pädagogischen Mitarbeiter:innen zumindest die Betreuung der Schüler:innen sicherstellen zu können?
Vielleicht sind schwache Ergebnisse auch einfach die Folge der Minimallösungen und mangelhafter personeller Ausstattung.
Klassenführung – wichtiger Fokus!
Wenn man die Lerngruppe nicht im Griff hat, wirkt die beste Didaktik wenig.
Und unter schwacher #Klassenführung leiden vor allem schwächere Lerner.
5′-Tutorial: https://www.youtube.com/watch?v=_zDWSSJQDeQ
Oh Bildungsbuddah, erleuchte uns!!
Ich habs mir wirklich mal angesehen … 10 Likes … Wow.
Aber zum Thema: Bei solch heterogenen Klassen, wie wir sie seit mittlerweile einigen Jahren vorfinden (DAZ Kinder, Förderkinder, die „normalen“ Knaller, lernwillige Kinder und alle Zwischenschattierungen mit und ohne psychologischer Betreuung), kann man nur noch „Löcher“ stopfen und kommt gar nicht mehr dazu die supidupi Tipps vom „Unterrichtsforscher“ anzuwenden.
Solche tollen Tipps haben früher sogar geholfen, sind aber mittlerweile unbrauchbar. Es sei den man unterrichtet an einer Schule im Auenland (solls ja auch noch geben).
Teamteaching ist die Antwort auf alles, aber das wird nie eintreten
Eben! Für Teamteaching fehlen (Achtung!) Personal und einfach die Zeit. Wann bitte soll man sich treffen? Wir Lehrer haben noch nicht `mal Pausen zum ruhigen Essen.
@Hans Malz: Ich habe die Tipps von Herrn Felten auch angesehen und schätze sie ganz genauso ein, wie Sie es tun: Aus der Zeit gefallen. Heute sind zu viele herausfordernde Kinder mit ganz unterschiedlichen Ausgangslagen in einer Lerngruppe. Wenn man dann noch in vielen verschiedenen Klassen unterrichtet…
Da sind die Tipps nicht leistbar und deshalb auch nicht hilfreich.
Außerdem: Zu viele Kinder sind therapiebedürftig, da kommen wir mit Pädagogik nicht wirklich weiter.
„Grau ist alle Theorie!“
Vor diesem Hintergund ist es sehr bedenklich, dass gut 40 Prozent der Kinder die Qualität der Klassenführung, im Sinne einer ruhigen und strukturierten Lernumgebung, lediglich als ‚mittel‘ und etwa 25 Prozent diese sogar als ‚gering‘ einschätzen“, führt IGLU-Projektmitarbeiter Dr. Ruben Kleinkorres aus.
Jetzt wäre mal interessant, welchen Sozioökonomischen Hintergrund die Schüler haben und welchen Migrationshintergrund und ob diese Faktoren die Wahrnehmung der Klassenführung wie beeinflussen.
Wünschen sich die Jungen eine härtere Hand? Oder gar männliche Lehrpersonen
unter anderem auch
Es fehlen männliche Lehrkräfte besonders in den Grundschulen.
Na ja, Grundschüler beurteilen die Klassenführung. Finde den Fehler.
Und außerdem spielen Inklusion, Lb und GB natürlich keine Rolle. Ich könnte nur noch kotzen.
Sie sprechen Kindern eine Meinung ab? Ich verweise noch einmal auf meinen Kommentar von oeben, ich erlebe immer wieder nach einer „ruhigen Stunde“, dass Kinder zu mir kommen und sagen, heute habe es Spaß gemacht. Ich denke, wieso Spaß, wir haben nur konzentriert gearbeitet und nichts Besonderes gemacht. Grundschulkinder können es vielleicht nicht so genau ausdrücken, aber sie haben ein Gespür dafür, dass es auch mal eine Stunde gab, in der es nicht drunter und drüber ging. Es sind meist die Ruhigen, die sich gegen die Lauten alleine nicht zur Wehr setzen können (oder trauen). Ein Drittklässler sagte mal zu seiner Mutter, er freue sich, dass ich neue/r Klassenlehrer/in werde. Ich wäre die/der einzige, die die Klasse im Griff hat. Ein Drittklässler sagte das!
Danke, dass Sie das Problem unmittelbar selbst zeigen!
Zu einer effizienten Klassenführung gehört weit mehr, als die Kinder ruhig zu halten. Wenn schon die Lehrer das zum Teil nicht wissen, wie sollen dann Grundschüler das beurteilen können???
Ah ja…. da sind sie wieder, die leuchtenden Kinderaugen.
Das ist nicht so merkwürdig. Auch viele Kinder leiden unter dem Chaos und der Lautstärke. Es reichen ja ein oder zwei Schüler, die so richtig austicken. Und was soll ich da machen? Rausschmeißen ist nicht, da eigen- oder fremdgefährdend. Klasse alleine lassen geht aber auch nicht. Im Ausland hätte ich einen Schüler nach dem Schulpsychologen schicken lassen können. Hier nichts.
Doch, der Rauswurf ist möglich. Bei aller Sympathie für Ihre Zeilen lese ich auch hier wieder, was anscheinend Lehrer selbst nicht wissen, was sie tun dürfen und was nicht und dann sagen, es ginge nicht.
Aufsichtspflicht und „Rauswurf“ vertragen sich irgendwie nicht so recht miteinand.
Rauswurf geht bei Minderjährigen eben. NICHT! Aufsichtpflichtverletzung! Bevor man z.B. einen Grundschüler oder eine Grundschülerin suspendiert muss die Lehrkraft die Abfolge/ Reihe des Maßnahmekataloges (schulinterne Regelung) abarbeiten. Bei bis 30 Kindern? Viel Spaß bei den ganz vielen Nachtschichten zur Vorbereitung der Berichte, Protokolle, Elterngespräche usw. ! 😉
Bei uns steht fast nie jemand bereit, um schwierige Kinder zu beaufsichtigen. Der Ausschluss aus der Klassengemeinschaft ist demnach kaum durchzusetzen. Ich würde auch sagen, dass viele ein Ausschluss nicht einmal tangiert und sie dies eher als Belohnung erachten.
Da scheinen Sie sich doch zu irren.
Wenn ich einen Schüler „razsschmeiße“, ist er ohne Aufsicht und ich vernachlässige meine Aufsichtspflicht.
Kann ich jemanden organisieren (kostet viel Unterrichtszeit), der diesen Schüler übernimmt, sieht das ganz anders aus.
Wir haben inzwischen alle unser Handy dabei, um „Hilfe“ zu rufen.
(Wie kamen wir nur ohne aus?)
Dann muss jemand frei sein oder unsere „Insel“ ist besetzt und hat noch kein weiteres „herausforderndes“ Kind (ist für zwei Schulen zuständig und wer zuerst kommt, mahlt zuerst…), schicke ich das Kind selbstverständlich mit Arbeitsmaterial! dort hin.
Oft, zu oft, klappt das aber nicht, weil sich das Kind unterwegs „verläuft“ oder „vergessen hat“, wo es hin soll.
Phasenweise lassen sich mehrere Bagaluten zeitgleich aus unterschiedlichen Unterrichten rausschmeißen….
Und bei uns läuft das eigentlich noch richtig gut!
Die Kinder zum Sekretariat schicken, wegen Kopierer, darf man doch auch?
,,Man“ ist ständig bemüht, die Schuld bei dem anderen (Lehrer) zu suchen, um ja nicht die Politik ändern zu müssen. Ich kotze schon. 😉
Jaja, wenn der tote Gaul sich nicht so Mimimi anstellen würde, könnte der noch ein paar Jahre den Pflug übers Feld ziehen. Ist immer das Gleiche: wenn die Lehrer doch endlich mal kompetent agieren würden, kämen sie auch in 80er Klassen im Beduinenzelt zurecht, im Schneetreiben und nach einem Schulweg von 12km. Diese Mimimis müssen die Kinderlein nur richtig motivieren, um Lernfreude zu erzeugen. Das wissen Foristen wie Honduraner und Konsorten, weil sie es täglich so praktizieren. Einfluss des Elternhauses, der Peergroup, eigener Ressourcen der SuS? Lächerlich, ein richtiger Lehrer kann das!
Richtig. Und ich bin es langsam leid!
Wer jahrelang nur oft genug in Fachmedien, an Universitäten und sinnlosen Fortbildungen betont, dass der Lehrer ein „Lernbegleiter“ sei und damit eine professionalisierte Berufstolle, degradiert, muss sich nicht wundern.
Die Rolle der Lehrkraft beinhaltet diesen Teilbereich, doch führen muss sie dennoch, damit überhaupt eine Lernatmosphäre hergestellt wird, um, wie hier, zum Lesen zu kommen.
Aber ach: wer lernt, dass er nicht zuviel sprechen darf, damit die Schüler Redezeit erhalten, lernt eben auch nicht zu führen. Das erfordert nämlich mehr zu sprechen, als „Impulse“ von sich zu geben.
Ganz abgesehen davon, dass die jungen Kolleginnen und Kollegen diese Art der Schule in Ansätzen ja alles schon selbst in der Schule vorgelebt bekamen.
…Berufsrolle…
Eine absolut unverschämte „Studie“. Genau das läuft schief: Lehrer:innen mit Studienabschluss und einem der schwersten Examina in Deutschland werden nicht als exzellente Fachkräfte anerkannt, sondern durch 6-10-Jährige bewertet („Die Lehrerin ist an allem Schuld“) und die Universität folgt dem 1:1. Bisher dachte ich immer, die TU Dortmund wäre ganz gut. Warum veröffentlicht news4teachers diesen Quark völlig unkritisch???
Dieser „Quark“ wird von einem der renommiertesten Bildungsforschungsinstitute in Deutschland herausgegeben. „Die Lehrerin ist an allem schuld“ – steht darin nirgends. Vielleicht sollten Sie sich die Untersuchung mal im Detail anschauen – dafür wurde sie von uns verlinkt -, bevor Sie die Methodik kritisieren (dann gerne). Daraus geht auch hervor, was gefragt wurde, um zu den angeführten Schlüssen zu kommen. Lehrkräfte wurden jedenfalls nicht durch Schülerinnen und Schüler „bewertet“, sie wurden um sachliche Angaben zum Unterricht gebeten. Dass diese zum Teil deutlich anders ausfallen als in anderen Staaten, kann durchaus zu denken geben.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nicht besonders viele Daumen nach oben… Komisch.
Wir nennen Fakten, auch wenn die nicht beliebt sind. Wenn wir beliebt sein wollten, würden wir Katzenbilder posten – keine Nachrichten. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ganz ehrlich? Katzenbilder ersetzen perfekt das angeordnete Achtsamkeitstraining. *schmunzel*
Wenn solche Experten wirklich unsere Bildungslandschaft positiv, gern auch mit einem Doppelwumms, verändern wollen, dann sollten diese bitte selbst in der Praxis aktiv werden! Ich hospitiere… versprochen. 😉
Rahmenbedingen, Rahmenbedingen, Rahmenbedingungen… Das A und O!
Wenn alle Forscherinnen und Forscher in der Medizin als Ärztinnen und Ärzte tätig wären, gäbe es keine Medikamente. Das Bildungssystem besteht nicht nur aus Lehrkräften (so wichtig sie sind). Herzliche Grüße Die Redaktion
Na ja, ein bisschen Realität schadet niemanden!
Wissenschaft hat mitunter mehr Realitätsgehalt als die eigene subjektive Wahrnehmung. Trotzdem wird letzterer meist mehr vertraut – und das kann zum Problem werden. Gerne hier nachlesen: https://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen/subjektiver-wahrnehmung-wird-mehr-vertraut-als-der-wirklichkeit-verblueffendes-forschungsergebnis.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Danke für die Informationsquelle.
Wissenschaft ist ein weites Feld. Mein Tipp – in hundert Jahren werden Lehrer auf die Wissenschaft Pädagogik genauso irritiert blicken wie unsereiner heute auf die Kraniologie. Ich kenne jedenfalls keine Wissenschaft, in der Axiome derart häufig ausgetauscht werden wie in der Pädagogik.
Es handelt sich hier nicht um „Pädagogik“, sondern um empirische Bildungsforschung. Herzliche Grüße Die Redaktion
Wissenschaftliche Studien sind keine „Tatsachen“, wenn sie von der Anlage her schlecht gemacht sind. Sie schließen von der Meinung einiger Schülerinnen und Schüler im Grundschulalter darauf, 1. dass es tatsächlich ein schlechtes Classroom-Management geben würde (obwohl gerade schulisch erfolgreiche SuS dies anders sehen), 2. dass die einzelne Lehrkraft dafür die Verantwortung trüge statt Gesellschaft und Politik, 3. dass sich alles lässig beheben lassen würde, wenn die inkompetenten Lehrkräfte sich endlich mal zu Fortbildungen anmelden. Sind das Ihrer Meinung nach die „Tatsachen“ oder sehen Sie es doch anders? Bitte um klare Stellungnahme!
Wissenschaftliche Studien sind kritisierbar, selbstverständlich. Dafür werden sie veröffentlicht. Wenn Sie eine Studien-Methodik kritisieren wollen, müssen Sie sich allerdings schon die Mühe machen, mal hineinzuschauen, um die Methodik zu erfassen. Das haben Sie offensichtlich nicht gemacht. Die Schülerinnen und Schüler sind nicht nach ihrer „Meinung zum Classroom-Management“ gefragt worden. Es gab gezielte Fragen nach konkreten Sachverhalten, aus deren Antworten sich auf das Classroom-Management schließen lässt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Daumen gibt es bei uns nach jeder Stunde…..denn wir lassen unsere Kinder die Unterrichtsstunde nach fast jeder Stunde bewerten…..die Schüler schätzen ihr Arbeitsverhalten ein, ob Störungen waren, aber auch ob sie verstanden haben…..
Man kann nur besser werden, wenn man ein Feedback bekommt…und das kriegt man nur an der Quelle
Diese Möglichkeit nutzen ich auch regelmäßig. Diese Umfrage oben jedoch zweifle ich an. Stichwort- Suggestion!
Spannend, dass Sie 6 – 10 jährigen keine Urteilsfähigkeit zutrauen….
Wir machen zweimal im Jahr eine zum Klassen- und Schulklima mit allen Grundschülern unserer Schule und nehmen die doch tatsächlich als Grundlage unserer Überlegungen….
Darin enthalten sind auch Fragen zum Arbeitsklima, wie sich Lehrerinnen kümmern, welchen Eindruck die Kinder vom sozialen Miteinander in der Schule haben…..
Wir nehmen das sehr ernst.
Lehrer:innen sind hervorragend ausgebildete Fachkräfte. Diese Tatsache kommt aktuell grundlegend zu kurz. Alle Studien, wie Lehrkräfte ihre Arbeit angeblich zu schlecht machen, dienen vorrangig dazu, ihnen die Verantwortung zuzuschieben, damit kein weiteres Geld in unterstützendes Personal und kleinere Lerngruppen investiert werden muss. Die dusseligen Lehrkräfte müssen einfach mehr Fortbildungen machen und sich an die Wünsche von Kindern anpassen. Geld gespart, die Verantwortung von Politik und mieser Ausbildung an den Universitäten abgeschoben auf die Einzelperson. Diese Strategie soll die Katastrophe des Lehrermangels vertuschen, der durch die Politik über viel Jahrzehnte trotz Warnungen verursacht wurde.
Sorry, das grenzt an ein Verschwörungsmärchen. Die vorgestellte Studie stammt von einem der renommiertesten Bildungsforschungsinstitute in Deutschland. Sie dient wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn. Sie macht auch nicht die Arbeit von Lehrkräften „schlecht“ und soll auch nichts „vertuschen“. Wie könnte sie das auch?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Tatsächlich sind Lehrerinnen und Lehrer aufgrund der extrem hohen Anforderungen im Referendariat und im Examen durchaus fähig, ihre eigenen Leistungen kritisch selbst zu reflektieren und die allermeisten tun dies auch ständig. Die Anspruchshaltung aus Bildungswissenschaften und Gesellschaft hingegen, was Lehrkräfte alles leisten sollen – sie leisten bereits Enormes – ist komplett unrealistisch. Die von außen geschaffenen Situationen an Schulen können von einzelnen Personen nicht mehr aufgefangen werden, ganz gewiss nicht durch ein paar Fortbildungen oder Evaluationen durch Grundschulkinder. Die Zeit, als Lehrkraft in Sack und Asche zu gehen und sich ständig von allen Seiten bekritteln zu lassen, muss endlich vorbei sein. Aktuell will kaum noch jemand den Job machen. Hier ist ein radikales Umdenken und enorm viel finanzielle Investition und neue Anerkennung erforderlich, um wieder Menschen dafür zu gewinnen.
Umfrage
Das mit dem Lesen ist richtig. Da fehlt es an Systematik, leider auch bei den Fibeln. Es gibt Fibeln, die geeigneter und welche die ungeeigneter sind. Diese Diskussion hatten wir schon in den Neunzigern.
Zur Klassenführung hätte ich eine kleine Anekdote. Wir hatten “ Schule früher“ , also so um 1910 ( in der Nähe ein Schul-Museum) und boten die Projektwoche an. Also Unterricht “ wie früher“ mit Aufstehen, wenn der Lehrer kommt, Abfragen, Strafe( keine Haue natürlich), Frontalunterricht. Jetzt kommt es…. Ganz viele Schüler der vierten Klassen waren begeistert. Die wären am liebsten dabei geblieben. Was sollte uns das über die Bewertung sagen?
Was sollte uns das über die Bewertung sagen?
DAS sagt alles!
Bei mir war es genauso! Und wir sind dabei geblieben, auf Wunsch der SuS. Das komplette 2. Halbjahr. Ich hätte zwischendurch auch gerne das „Projekt“ wieder abgebrochen, aber die Kids wollten das nicht!Sie haben eine Menge gelernt, nicht Schulstoff…
…sondern strukturierten Unterricht ?
Klar, wie 1910, mit Strafen für die Dummen.
„Strukturierter Unterricht“ und Öffnung von Unterricht
widersprechen sich nicht, es ist beides zugleich möglich.
Dumm sind jene, die sich von den validen
Erkenntnissen der Psychologie zum Lernverhalten
des Menschen nicht inspirieren lassen,
diese Erkenntnisse nicht anerkennen und
unverändert mit selbst organisierten
Lernmethoden auf unorganisierte Kinder reagieren.
Psychische Gewalt findet schließlich ihren Ausdruck
im Ignorieren der mit diesen Methoden überforderten
Kinder.
Ab der dritten Klasse ist in NRW dann vieles falsch,
was sich diese Kinder selbst beigebracht haben,
das Lesen erfolgt bei vielen mühsam, weil diese
bebilderten Texte eben nicht „greifen“, schlechte
Leser aus dieser Methodik erwachsen sind,
weil auch die wesentlichen Grundstrukturen
eines automatisierten Schreiben sich viele Kinder
nicht haben aneignen können.
Ihre Reaktion: Schuld sind die Umstände der elterlichen
Erziehung, des sozialen Umfeldes, des kulturellen Einflusses
neuer Medien wie Handy- Fernseh- und Computerkonsum,
aber niemals werden sie ihre Methoden des selbst
erforschenden Lernens aufgeben.
Sie machen einfach stur weiter wie bisher.
Anders herum wird ein Schuh daraus: Die Schule von 1900 führte zur Reformpädagogik, gerade weil man sich stärker um einzelne Kinder kümmern wollte.
Da ging es gerade nicht um ein „weiter so“.
Wo propagiere ich denn Methoden von 1900 !
Das wäre verleumderisch.
Ihre propagierten Methoden sind alte Hüte, so wie die ANLAUTTABELLEN-Pädagogik, die aus dem 16, Jahrhundert stammt, das freie Schreiben nach Heinrich Scharrelmann/ Ganzberg gehört in die 1920er Jahre.
Das finde ich jetzt lustig. In meiner damailgen 4. Klasse spielten wir nach dem Besuch des Schul- Musems auch diese ,,alte Weise von Schule“ eine Woche lang nach. Gleiche Reaktion meiner SuS wie bei Ihnen. Schon komisch.
Sprechen wir es doch endlich offen aus: Die Bauern sind Schuld, weil sie mit den Subventionen nicht richtig haushalten. Die Ärztinnen sind Schuld, dass sie immer weniger Zeit für die Patienten haben. Die Lokführer sind Schuld, dass sich die Bahn verspätet. Die Pflege ist Schuld, dass sich zu wenig um die zu Pflegenden gekümmert wird. Nicht. Kein Mensch behauptet so einen Unsinn. Alle wissen von den kaputtgesparten Systemen und der extremen Überlastung der Arbeitenden. Und die Lehrerinnen und Lehrer sollen sich diesen Schwachsinn im Kleid einer wissenschaftlichen Studie anhören? Blödsinn, ignorieren. Oder doch lieber einen anderen Beruf suchen. Hier bleibt die Anerkennung aus.
Sorry, niemand spricht von Schuld. Auch Ärztinnen und Ärzte lassen es ja nicht sein, sich fachlich fortzubilden, nur weil sie die Rahmenbedingungen kritisieren. Herzliche Grüße Die Redaktion
Lehrer und Lehrerinnen bilden sich doch auch fachlich fort. Besonders in der Coronazeit kam ich allein auf fast 150h, da mich die neuen digitalen Möglichkeiten sehr interessierten. In meinem Bundesland sind 20 Stunden pro Sj. Pflicht. Und nun???
Ich persönlich empfinde den Artikel gerade in der aktuellen Situation des Lehrermangels als kontraproduktiv. Ein Schlag ins Gesicht!
Will man damit noch mehr Lehrkräfte damit entmutigen/ verlieren, die sich jeden Tag bis hin zum Burnout abrackern? Ich verstehe es eben nicht.
News4teachers sollte aufpassen, sich nicht in news4teacherhaters zu verwandeln. An den Grundschulen arbeiten die Kolleginnen und (wenigen) Kollegen extrem engagiert und hochkompetent. Die Bedingungen, die die Politik erzeugt hat, sind hingegen eine absolute Katastrophe. Übrigens zum Thema „Fortbildung“: Als die TU Dortmund ihre Erhebung zum „Praxissemester“ vorstellte, bewerteten die Studierenden die Arbeit der Schulen mit 1, des ZfsL mit 2- und der Universität mit 5! Wer sollte sich hier fortbilden?
Ihr Verständnis von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als „Hater“ der Lehrerschaft teilen wir ausdrücklich nicht (genauso wenig wie Pharmaforscherinnen und -forscher „Hasser“ von Ärztinnen und Ärzten wären). Sie differenzieren ja nicht mal zwischen Lehrerausbildung und empirischer Bildungsforschung, um die es hier geht, sondern werfen alles in einen Topf – irgendwie was mit Universität…
Beides kann durchaus real sein: die schlechten Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte – und dass es ein Verbesserungspotenzial im Unterricht gibt. Das schließt sich keineswegs gegenseitig aus. Über die schlechten Arbeitsbedingungen berichten wir tagtäglich. Über neue Erkenntnisse aus der Bildungsforschung auch. Für uns gehört das zu einem professionellen Berufsverständnis, sich über neue Erkenntnisse – die eigene Profession betreffend – zu informieren.
News4teachers ist ein Nachrichtenmagazin, dessen Aufgabe es ist aufzuklären. Das heißt nicht, dass die von uns vermittelten Informationen hier kritiklos aufgenommen werden müssen. Widerspruch darf gerne sein, dafür gibt es dieses Forum. Allerdings erwarten wir schon ein wenig mehr als ein schlichtes Freund-Feind-Denken.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Dir Idee, dass Grundschullehrkräfte durch und nach Fortbildungen die extremen Probleme wegzaubern könnten, ist extrem lächerlich. Kürzlich kam die Idee eines Expertengremiums auf, dass alle Dozenten der Bildungswissenschaft zwingend jedes Semester an Schulen unterrichten müssen, damit sie die Schulprobleme tatsächlich kennenlernen. Das wäre doch sehr zu begrüßen, für die Dozent:innen aber garantiert kein Quell der Freude, sondern für die meisten eine extreme Erfahrung des Scheiterns mit und an ihren eigenen Theorien.
Es geht darum, dass Lehrkraft ein anspruchsvoller akademischer Beruf ist, der wissenschaftlichen Input braucht. Wir kennen keinen Arzt, der sich darüber beschwert, dass es medizinische Forschung gibt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Jedoch forschen Mediziner*innen tatsächlich etwas anders, oder nicht? Nicht umsonst ziehen Jahre ins Land, bevor eine neue Methode oder ein neues Medikament tatsächlich frei verwendet werden darf.
Viele Erkenntnisse von Erziehungswissenschaftler*innen halte ich für absolut plausibel. Allerdings nur in der Theorie. Vieles lässt sich auf der Grundlage der Psychologie leicht nachvollziehen.
Wenn ich mir das Verhalten gewisser Kids anschaue, dann weiß ich oft, warum die sich wie gebärden. Das hilft mir im Unterricht aber nur dabei, es mir selbst zu erklären. In der Regel gibt es in der Klassensituation aber keine Möglichkeit adäquat zu reagieren. Fast immer ist die Ursache irgendwie mangelnde Aufmerksamkeit, die die Kids in ihrer häuslichen Situation erleben.
Durch keine Fortbildung der Welt werden wir LK es schaffen, im Unterricht dagegen etwas zu tun.
Expert*innen müssten also fordern, dass die Politik für solche Kinder an Schulen besondere Möglichkeiten bereitstellt, die alle – ganz besonders diese Kids selbst – entlasten.
Ich habe nichts dagegen, wenn LK an SET lernen, mit welchen Problemen die Kids zu kämpfen haben, da das Verständnis dieser auch uns entlastet. Was mich allerdings stört, ist die Ansage, dass LK-Fortbildungen in der Freizeit quasi die Probleme der Kids beheben könnten. Denn es sind in der Regel die Probleme, die die Kids mit in die Schule bringen, die uns eine gute Arbeit erschweren, oder nicht?
„Expert*innen müssten also fordern…“
Zunächst mal fordern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nichts (sind ja keine Politiker*innen oder Verbandsvertreter*innen) – sondern stellen fest. Aus solche Feststellungen leiten sie mitunter Empfehlungen ab. Wie diese konkret umzusetzen sind, ist dann aber Aufgabe der Politik.
Wir haben auch noch nie eine wissenschaftliche Studie gelesen, die behauptet, „dass LK-Fortbildungen in der Freizeit quasi die Probleme der Kids beheben könnten“.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wir (Jahrgang 92) durften in der dritten oder vierten Klasse am letzten Tag vor den Weihnachtsferien mal unsere eigenen Bücher mitbringen und eine Weile darin lesen. Für die Schüler, die kein Buch dabei hatten, hatte die Lehrerin ein paar Kinderbücher von sich zu Hause mitgebracht. Und es war in der Lesezeit auch ruhig gewesen. Danach hatten wir die Bücher vorgestellt gehabt.
Im öffentlich rechtlichen konnte man vor kurzem sehen, wie die Moderatorin verzweifelt ist als sie am Unterricht teilnehmen durfte
Ihr Fazit
Wir haben keine Sanktionierungsmöglichkeit und das bei Schülern, die daheim anscheinend nie gelernt haben, sich zu benehmen
Welche Sendung war das? Würd ich gern mal in der Mediathek „nachsehen“
Me too.
Hab ich auch gesehen und musste schmunzeln. 🙂