Home Nachrichten Kleine Schulen zusammenlegen, um sie zu erhalten – ein Erfolgsmodell?

Kleine Schulen zusammenlegen, um sie zu erhalten – ein Erfolgsmodell?

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MAGDEBURG. Wenn auf dem Land Schulklassen zu klein werden, droht Grundschulen die Schließung. Seit vier Jahren können sich Schulen zu Grundschulverbünden zusammentun, um diesem Schicksal zu entgehen. Das Ministerium bezeichnet das Modell als Erfolg.

Damit kleine Grundschulen nicht schließen müssen, können sie sich zu Grundschulverbünden zusammentun. Foto: Shutterstock

Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) zog am Dienstag eine positive Bilanz: „Wir haben ein sehr kleinteiliges Grundschulnetz in Sachsen-Anhalt, das wir aufrechterhalten wollen.“ Durch die Zusammenlegung und eine Vergrößerung des Lehrerkollegiums könne Unterrichtsausfall verhindert werden. Ziel sei es, möglichst kurze Schulwege zu ermöglichen.

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In Sachsen-Anhalt gibt es aktuell nach Angaben des Bildungsministeriums acht Grundschulverbünde: Neben dem Harz unter anderem im Elbe-Havel-Winkel und Zerbst. Ein Schulverbund besteht immer aus einem Haupt- und einem Teilstandort.
Bei der Evaluation des Landesinstituts für Schulqualität und Lehrerbildung (Lisa) habe es auch kritische Punkte gegeben, sagte Feußner. So seien aus Sicht der Lehrkräfte der Wechsel zwischen den Standorten und das Zusammenwachsen der Kollegien Herausforderungen. Geplant ist dennoch, im Rahmen der Neufassung des Schulgesetzes, das Verfahren zur Gründung eines Schulverbundes auch auf andere Schulformen auszuweiten.

Entspannung an Grundschulen? Studie sagt schon Überschuss an Lehrkräften voraus

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4 Kommentare
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Mika
1 Monat zuvor

Klar. Lasst die Lehrkräfte zwischen den Schulen auf dem Land hin- und herfahren. Die Fahrzeit wird nicht auf das Deputat angerechnet, wie praktisch. Macht den Beruf des Lehrers in Sachsen-Anhalt sicher noch attraktiver.

Fräulein Rottenmeier
30 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Das flexible Fahren passiert nur auf dem Papier, daher ist es ja auch so ein Erfolgsmodell. Theoretisch sind genug Lehrer da, um einzuspringen, praktisch wird das aber nur sehr selten passieren, da eine Lehrkraft an Standort X morgens so 15 Minuten vor Unterrichtsbeginn dann erfährt, dass sie am anderen Standort eingesetzt werden soll, dieser aber oft mindestens 10 bis 20 Kilometer entfernt ist und somit unerreichbar für den aktuellen Tag. Also eher nicht. Längere Vertretungen sind sicherlich möglich….
Aber es interessiert nur, was auf dem Papier steht und da sind eben dann nicht nur 6 Kollegen verfügbar, sondern 20….

Ich habe seinerzeit so eine Fusion als Lehrkraft mitgemacht und es war gruselig. die größere Schule (die mit der SL) frisst die kleine Schule mitsamt ihrer Identität und allen Konzepten…..das war schlimm…..plötzlich war alles anders….

Mir selber hat man mal einen Verbund angetragen….besonderes Highlight war der Verbund eine konfessionellen Schule mit einer nicht konfessionellen….ich habe genau eine Minute gebraucht um dankend abzulehnen….

Unfassbar
30 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Es wird wohl eher um die Schulleitung und die Sekretariate gehen. Das Problem mit ausfallenden Lehrerinnen bleibt bei sehr dünner Personaldecke sehr kleiner Schulen natürlich ungelöst, weil selbst eine 110%-ige Deckung nicht durchgehend eine Vertretungsbereitschaft ermöglicht.

Riesenzwerg
30 Tage zuvor

Ja – aber nur, wenn man die Schulen endgültig in die Tonne treten will.

Aus Sicht der Verantwortlichen also ein ganz klares JA!

In meiner Region wurde das bereits mehrfach „erprobt“.

Eine Schule ging immer kaputt. Die überlebende Schule platzte aus allen Nähten.

Lustig für den kompletten Fachunterricht.

Und den vollen Klassen.

Und den abgeordneten Lehrkräften.

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